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Stempelvorrichtung zum Bedrucken von Formblättern für den Zahlungsverkehr
Die Erfindung bezieht sich auf eine Stempelvorrichtung zum Ausfüllen von Vordrucken
für Überweisungs- oder sonstigen Zahlungsverkehr. Bei jeder Zahlung werden gewöhnlich
zum mindesten drei Schriftstücke ausgefertigt: die Zahlungsanweisung (an die bezogene
Bank oder die jeweils die Zahlung vermittelnden Post- und Postscheckämter oder sonstige
Kontostellen), die Mitteilung an den Empfänger (in der Regel den Gläubiger) und
die Quittung für den Aussteller der Anweisung (der meistens der Schuldner ist).
Die üblichen Postvordrucke haben diese drei Schriftstücke zu einem Formularblatt
vereinigt, dessen Hauptteil in der Mitte, zwischen dem Abschnitt und der Quittung,
angeordnet ist. Ähnliche Formblätter sind auch für verschiedene andere Möglichkeiten
des Zahlungsvorganges vorhanden.
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Stempelvorrichtungen waren bisher für diese Formblätter wegen ihrer
Verschiedenheiten nicht benutzbar, so daß das Mehrfachschreiben ein und derselben
Angaben unvermeidlich war, zumal auch das Durchschreibeverfahren wegen großer Nachteile
nicht praktisch benutzbar ist. .
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Gemäß der Erfindung sollen Formblätter vereinheitlichter - Ausgestaltung
durch eine Stempelvorrichtung ausgefüllt werden, die sich an bekannte Stempelvorrichtungen
mit flacher Druckunterlage anlehnt.
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Die neue Stempelvorrichtung hat hierzu eine in Zeilenrichtung mit
Tabulatoranschlägen verschiebbare Druckunterlage und einen in solcher Art steuernden
Stempel, daß nach jedem Stempeldruck die Unterlage um einen Formblattabschnitt weitergeschaltet
wird. Das Formblatt trägt dazu die zu bedruckenden Flächenteile auf sämtlichen Abschnitten
in gleicher Anordnung nach Lage und Größe. Dabei sind zweckmäßig die abreißbaren
Nebenabschnitte aneinanderhängend an eine Seite des Hauptabschnitts angeschlossen,
so daß der Hauptabschnitt schon bei noch nicht abgetrennten Nebenabschnitten eine
freie Kante besitzt, von der aus Formveränderungen vornehmbar sind, um beispielsweise
einen Scheck als Verrechnungsscheck zu kennzeichnen oder ähnliche Sonderbestimmungen
vorzunehmen.
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Durch diese Einführung des Einheitsformblattes nebst Stempelvorrichtung
wird erreicht, daß der Gläubiger sich nicht darum zu kümmern braucht, ob sein Schuldner
ein Postscheckkonto besitzt oder nicht, und infolgedessen die meisten Schecks, ohne
in die Gefahr der Unverwendbarkeit zu kommen, in die Hand des Ausstellers (des Schuldners)
in vom künftigen Empfänger (Gläubiger) vorbereiteten Zustand mit bereits eingedruclter
Anschrift des letzteren gelangen, so daß der Aussteller der Mühe überhoben ist,
diese bei Ausstellung mehrerer Schecks stets wechselnden Angaben einzutragen, Die
dem Umfang nach wichtigste Angabe, die der Aussteller für gewöhnlich einzutragen
hat, seine eigene
Anschrift (die ja für ihn stets dieselbe bleibt),
wird dabei durch den zweckmäßigerweise mit Datumzeile versehenen Stempel in die
drei Formblattabschnitte ohne weiteres fehlerfrei eingesetzt werden; lediglich die
Beträge und die Unterschrift können noch von Hand eingesetzt werden, aber auch die
Beträge können in der die Mehrfachstempelung bewirkenden Stempelvorrichtung mit
eingesetzt werden.
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Für den Tabulator in der Stempelvorrichtung ergibt sich unter Benutzung
eines an sich bekannnten schwingenden Stempels eine einfache und sicher wirkende
Ausführungsform durch Benutzung eines mittels einer Klinke geschalteten Sperrades
und mit zwei gegeneinander um einen Schwingungswinkel versetzten Sperrstiftkränzen
nebst einer die Schaltklinke bewegenden Schaltstange, die gegen Federdruck durch
einen vom schwingenden Stempel bewegten Nocken gesteuert wird.
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Mit Vorteil kann weiter an die einstellbaren Typenträger in an sich
bekannter Weise ein gegebenenfalls schreibendes Rechenwerk angekuppelt sein, um.
auch die Rechenarbeiten in vereinfachender Weise unmittelbar am Stempelwerk durchführbar
zu machen.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in Ausführungsbeispielen schaubildlich
dargestellt, und zwar in Abb. i bis 7 das zu bedruckende Formblatt und in Abb. 8
bis 12 der für seine Bearbeitung bestimmte Überweisungsschreiber. -Im einzelnen
zeigt Abb. i das vollständige Formblatt mit seinen in bestimmter Reihenfolge angeordneten,
abtrennbaren, in einzelne auszufüllende Räume unterteilten Abschnitten, Abb.2 einen
bereits ausgefüllten Formblattabschnitt im einzelnen, und zwar beispielsweise eine
Mitteilung im Format DIN A 7 (halbe Postkartengröße), Abb.3 das Formblatt als Überweisung
(ganze Ecke q., 5 ist abgetrennt), Abb.4-das Formblatt als Zahlkarte (wie oben,
jedoch mit Postmarke), Abb.5 das Formblatt als Namenscheck, d. h. Barscheck, der
in der Wohnung des Empfängers ausgezahlt wird (die Teilecke 4 ist abgetrennt), Abb.6
das Formblatt als Kassenscheck, d. h. Barscheck, der am Schalter des Postscheckamts
ausgezahlt wird (das ganze Formblattrechteck ist unversehrt, Abb.7 das Formblatt
als Ersatzüberweisung für den Sammelverkehr (sowohl die Ecke 4,5 als auch: die Quittung
i sind abgetrennt), Abb. 8 den Überweisungsschreiber von der Seite gesehen, z. T.
geschnitten, Abb. 9 die Vorrichtung von vorne, Abb. io dasselbe, jedoch mit anderer
Stellung des Formblattschlittens, Abh. i i und 12 Einzelheiten der Tabulatorvorrichtung.
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Das in Abb. i bis 7. dargestellte, für den Postscheckverkehr bestimmte
Formblatt gliedert sich in drei rechteckige, beispielsweise durch Lochreihen abgegrenzte
Abschnitte, und zwar (in der Reihenfolge ihrer Anordnung von links nach rechts)
die Quittung i, die gleichbreite Mitteilung 2 und die beispielsweise doppelt so
breite Anweisung 3. Von der letzteren, dem Hauptteil des Formblatts, ist die beispielsweise
durch Lochreihen abgegrenzte rechte obere Ecke 4 der notwendige Bestandteil jeden
Kassenschecks und anschließend daran -ein trapezförmiger Streifenteil 5, der zur
Kennzeichnung eines Namenschecks dient. Der Streifen 5 ist zweckmäßigerweise durch
Schraffierung a. dgl. besonders hervorgehoben, auch können beide Teile 4.-und 5
mit den betreffenden Aufdrucken Kassenscheck und Namenscheck versehen sein.
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Die Streifenabschnitte i, a sind übereinstimmend in eine Anzahl von
Räumen eingeteilt, die zur Aufnahme der einzelnen Bestandteile des Überweisungstextes
dienen: den Empfängerraum 6, den Raum 7 für die laufende Nummer, den Absenderraum
8, den Datumraum 9, den Betragsraum i o, den Betreffraum i i und den Postvermerkraum
12. Unter Umständen können Raum 7 und 9 zu einem einzigen Raum vereinigt sein, indem
die laufende Nummer und das Datum bequem in einer Zeile untergebracht werden können.
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Der Hauptteil 3 besitzt,, übereinstimmend mit den Abschnitten
i, 2, die gleichen Räume 6 bis io, dagegen ist hier der Postvermerkraum 12, entsprechend
den größeren Abmessungen des Abschnitts g, breiter, und an Stelle des Betreffsraumes
i i befindet sich ein entsprechend breiterer Raum 13 für die Unterschrift des Absenders
(bzw. den Betrag in Worten). Außerdem ist auf der übrigen, freien Fläche des Abschnittes
3 ein Raum 14 .für die Postmarke und den Poststempel vorgesehen. Der Raum 6 ist
für gewöhnlich (in allen drei Abschnitten) von vornherein durch. die beispielsweise
mittels Buchdruck eingedruckte Empfängeranschrift ausgefüllt.
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Soll das Formblatt für die Zwecke des Bankverkehrs dienen, so wird
es einen entsprechend anderen Vordruck erhalten, im übrigen wird der Hauptabschnitt
zweckmäßigerweise mit denselben abtrennbaren Ecken zu versehen sein zur Kennzeichnung
von Verrechnungsschecks (bei denen Teile 4, 5 abgetrennt werden), von Orderschecks
(bei denen Teil 5 abgetrennt wird) und von Überbringerschecks (die das volle Formblattrechteck
zeigen).
Die Stempelvorrichtung besteht in der Hauptsache aus einem
schwingbaren Stempeldruckwerk 15, einem Tisch 21 und einem zur Einspannung des Formblatts
1, 2, 3 dienenden Schlitten 22.
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Das Stempeldruckwerk 15 enthält (entsprechend den beschriebenen Forrnblatträumen
7 bis io) neben einer Reihe von beispielsweise durch Tasten 16 einstellbaren Typenscheiben
2o für die Betragszeile io (Abb. 2) eine einschiebbare und beliebig feststellbare,
aus mehreren Einzeltypen zusammengesetzte, dem Datumraum 9 entsprechende Stempelzeile
i9 und parallel dazu eine die Absenderanschrift 8 enthaltende Stempelplatte 18 sowie
eine sich selbsttätig fortschaltende Numerierv orrichtung 17 zum Eindrucken der
laufenden Nummer in den Raum 7 der Abschnitte 1, 2 und 3. Unter Umständen können
an Stelle aus Einzeltypen zusammengesetzten Datumstempels 19 mehrere beliebig drehbare
und feststellbare Typenscheiben verwendet werden und diese (für den obenerwähnten
Fall der Zusammenlegung der Räume 7 und 9) in- einer Zeile mit der Numeriervorrichtung
17 angeordnet sein. Das Stempeldruckwerk 15 besitzt des weiteren (außer einer auf
der Zeichnung nicht dargestellten Einfärbe- oder Farbbandv orrichtung) ein Kontrollwerk
2o11, in dem die mittels Tasten 16 eingestellte Betragszeile vor dein jeweiligen
Abdruck sichtbar erscheint, und einen Griff 30 zur Niederführung des Stempels
15 aus der Ruhelage in die Druckstellung. Die umgekehrte Bewegung erfolgt beispielsweise
durch Einwirkung von auf der Zeichnung nicht dargestellten, am Stempelgehäuse und
Gehäuseachse angreifenden Federn. - (Auch können beide Bewegungen gegebenenfalls
durch einen Tritthebel, Elektromotor u. dgl. bewirkt werden.) Der Schlitten 22 ist
in Führungen Zia des Tisches 21 längs der Zeilenrichtung verschiebbar und besitzt
drei Anschlagklinken 23a, 23b, 23c, deren Abstände der gegenseitigen Lage der Formblattabschnitte
1, 2, 3 entsprechen (unter Berücksichtigung der Abmessungen -les weiter unten erwähnten
Tabulatorsperrrades 25). Der Schlitten 22 wird nach rechts beispielsweise von Hand
mittels Griffes 22a bewegt und nach links durch eine beliebige, beispielsweise aus
Zugschnur und Federtrommel bestehende (auf der Zeichnung nicht dargestellte) Vorrichtung.
Zur Steuerung der Schlittenbewegung dient eine unterhalb des Schlittens 11a innerhalb
des Tisches 21 untergebrachte, in der Hauptsache aus Sperrad 25 und Schaltstange
27 bestehende Tabula.t:orvorrichtung, die den Schlitten 22 an den -einzelnen Anschlagklinken
23a, '3'j, 23c nacheinander anhält.
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Das Sperrad 25 besitzt zwei gegeneinander um 6o-° versetzte Sperrstiftkränze
24a, 2.4b aus je drei Stiften, die beispielsweise als um ihre Längsachsen .leicht
drehbare Rollen ausgebildet sein können,- und des weiteren eine Schaltklinke 116,
deren Bewegung auf das Sperrad 25 durch den Stift 26a übertragen wird. Die die-Klinke
26 bewegende Schaltstange 27 steht einerseits unter Einwirkung einer um die Stange
gelegten Feder 28, andererseits eines mit dem Stempelgehäuse verbundenen Nockens
29.
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Die - beschriebenen Einzelheiten können natürlich auch anders ausgebildet
sein; wesentlich für die Vorrichtung ist, daß nach jedesmaligem Abdruck des Stempels
das Formblatt um die Spaltenbreite der Abschnitte 1, 2 geschaltet wird. Unter Umständen
kann die Druckunterlage unbeweglich und dafür der Stempel in der Zeilenrichtung
über der Druckunterlage verschiebbar und in den drei Druckstellungen über den Formblattabschnitten
1, 2, 3 feststellbar sein, da für die Wirkung des Überweisungsdruckers gleich ist,
auf welche Weise die gegenseitige Verschiebbarkeit des Stempels und des Formblatts
verwirklicht ist.
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Die Zahlungen werden nach der Erfindung wie folgt ausgeführt. Einzelverkehr.
Das für gewöhnlich bereits mit eingedruckter Empfängeranschrift versehene Formblatt
,vird vom künftigen Zahlungsempfänger (dein Gläubiger) zugleich mit der Rechnung,
Mahnung o. dgl. an den künftigen Absender (den Schuldner) eingesandt, der das Formblatt
gegebenenfalls bis zum späteren Zahlungstag zusammen mit den Zahlungsunterlagen
aufhebt.
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Am Zahlungstag bearbeitet der Absender das Formblatt auf Grund der
dazugehörigen Zahlungsunterlagen mit der neuen Stempelvorrichtung (Überweisungsschreiber)
für gewöhnlich gleichzeitig mit mehreren anderen nach Zahlungsart und sonstigen
Gesichtspunkten vorgeordneten Zahlungsanweisungen.
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Dabei ist lediglich der jeweilige Betrag in das Druckwerk mittels
Einstelltasten 16 einzuführen (wobei die Richtigkeit der eingestellten Zahl in den
Schaulöchern des Kontrollwerks 2o11 geprüft werden kann), dann ist das Formblatt
in. den in die äußerste Stellung rechts gebrachten Schlitten 22 einzuspannen und
darauf der Stempel 15 dreimal hintereinander niederzudrücken. Beim erstenmal wird
- beim Niedergehen des Stempels - der Stempelinhalt in die Räume 7 bis io des Formblattabschnitts
i eingedruckt und - beim Aufwärtsgehern des Stempels - der Schlitten selbsttätig
um die Entfernung der Abschnitte 1, 2 nach links (in seine Mittelstellung) geschaltet.
Beim
zweitenmal wird der Formblattabschnitt 2 ausgefüllt sowie der Schlitten mit dem
Formblatt selbsttätig in die äußerste Stellung links gebracht; beim drittenmal wird
der Hauptabschnitt 3 gestempelt.
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Bevor der Schlitten wieder in die Anfangsstellung nach rechts gezogen
und die nächste Anweisung vorgenommen wird, wird über das in Endstellung befindliche
Formblatt die Zahlungsunterlage aufgelegt und der Stempel zum viertenmal niedergedrückt.
Auf diese Weise entsteht auf der Zahlungsunterlage ohne wesentliche Mehrarbeit ein
vollständiger Kontrollvermerk über die erfolgte Ausstellung der Überweisung, der
für die Sicherheit der Buchhaltung von größter Bedeutung ist (und der bei bekannten
Verfahren mit der Hand in einem selbständigen Arbeitsgang gemacht werden muß).
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Die Schaltvorgänge bei der Schlittenbewegung sind im einzelnen diese:
Bei Aufwärtsbewegung des Stempels 15 schiebt der Nocken 2c9 die Schaltstange
27 vor, und diese dreht mit ihrem Zahn 27a die Schaltklinke 26 und damit das Sperrad
25 um 6o°.
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Infolgedessen gibt der Sperrstift 244 die Anschlagklinke 23a fsei,
so daß der Schlitten 22 unter Einwirkung seiner Antriebsvorrichtung sich nach links
in Bewegung setzt; er wird jedoch an der Anschlagklinke 23a von dem inzwischen um
6o° gedrehten und nun in Sperrstellung befindlichen Stift 24U angehalten. Geht der
Stempel 15 nach erfolgtem zweiten Abdruck wiederum hoch, so wiederholen sich die
eben beschriebenen Vorgänge; nur tritt jetzt an Stelle des Stiftes 24u wieder ein
Stift 24a in Sperrstellung usw.
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Sind die an einem bestimmten Zahltage fälligen Formblätter auf die
angegebene Weise ausgefüllt, so werden von denjenigen Blättern, die als Überweisungen
(d. h. Anweisungen zu bargeldlosen Buchungen vom Konto des Absenders auf das Konto
des Empfängers) dienen sollen, die Ecken 4, 5 abgetrennt (am einfachsten mit einem
einzigen Schnitt). Ebenso verfährt man mit den als Zahlkarten benutzten Formblättern
mit dem Unterschied, daß diese darauf freigemacht werden. Unter Umständen kann der
Postscheckdrucker mit den Einrichtungen einer Frankiermaschine verbunden werden..
Bei den vom Postschecldi:onto des Absenders abzubuchenden und an den Empfänger in
seiner Wohnung bar auszuzählenden Anweisungen wird nur die Ecke 4. abgetrennt (das
Kennzeichen des Namenschecks, der Streifen 5, bleibt somit am Formblatt). Dieselbe
Formblattabwandlung kann offenbar mit Vorteil auch als gewöhnliche- Postanweisung
(d. h. für bare Einzahlung beim Postamt des Absenders und bare Auszahlung an den
Empfänger in dessen Wohnung) benutzt werden, indem. das ausgefüllte Blatt ohne Ecke
4 (jedoch mit Streifen 5), ähnlich wie bei .der Zahlkarte, mit Freimarken versehen
wird. Die Überweisungen und Barschecks werden darauf vom zeichnungsberechtigten
Beamten gezeichnet und wie gewöhnlich in dazu bestimmten Umschlägen an das
Postscheckamt des Absenders gesandt; die Zahlkarten und Postanweisungen werden zur
Abfertigung dem zuständigen Postamt übergeben. Soll ein Betrag dem Empfänger in
bar an der Kasse des Postscheckamts des Absenders ausgezahlt werden, so benutzt
man dazu das unversehrte vollständige Formblatt (jedoch darf es in diesem Falle
nach den bestehenden Bestimmungen den Namen des Empfängers nicht enthalten).
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Dadurch; daß als Unterscheidungsmerkmale zwischen Verrechnungsanweisungen
und Barschecks nicht rückgängig zu machende Kennzeichen (abgetrennte Blatteile)
gewählt sind und daß die Unterzeichnung der Anweisungen nach Vornahme dieser Änderungen
vorgenommen wird, ist ein weitgehender Schutz gegen Mißbrauch der Formblätter erreicht.
Um jedoch die Sicherheit des Verfahrens noch zu erhöhen, ist es zweckmäßig, die
einzelnen Zahlungsarten nicht nur durch die äußere Form der Blätter kenntlich zu
machen, sondern gleichzeitig auch durch besondere, jeweils den Betragsziffern vorgesetzte
Kennbuchstaben festzulegen. Zu diesem Zwecke müssen die einstellbaren Typenscheiben
2o außer Zahlenzeichen auch Buchstabenzeichen. besitzen, beispielsweise U für bargeldlose
Überweisungen, Z für Zahlkarten, P für Postanweisungen, B für Namensehecks (Barschecks)
und K für Kassenschecks, die im Stempeldruckwerk zugleich mit den Beträgszahlen
eingestellt werden.
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Des weiteren kann, um einen Mißbrauch der Formblätter zu verhindern,
die selbsttätig fortschaltbare Numeriervorrichtung 17 in der Weise ausgenutzt
werden, daß das Postscheckamt die Formblätter nur im ununterbrochener Reihenfolge
annimmt, also vorschreibt, daß auch die ungültigen, verdruckten Blätter zu Kontrollzwecken
an das Amt eingesandt werden müssen. In diesem Falle wird der Überweisungsschreiber
so einzurichten sein, daß die Nurnerierungsvorrichtung einerseits von außen unbeeinflußbar
ist und andererseits bei Ausstellung von Zahlkarten oder Postanweisungen, mit denen
das Postscheckamt des Absenders nichts zu tun hat, sich selbsttätig abschaltet,
beispielsweise durch Niederdrücken der betreffenden Kennbuchstabenta'sten (Z und
P).
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Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit kann der Betragsstempel in bekannter
Weise so
ausgebildet seih, daß die Betragszeile gleichzeitig mit
dem Abdruck aufgerauht wird o. dgl. mehr. -Samme1verkelir. Besondere Vorteile bietet
die mechanische Ausstellung von Zahlungsanweisungen mit Hilfe des Überweisungsschreibers
im Falle des Sammelverkehrs, d. h. in Betrieben, wo gleichzeitig größere Mengen
von Zahlungen auszuführen sind und die besonderen Einrichtungen der Sammelüberweisungen
und der Sammelschecks benutzt werden.
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Die Einheitsformblätter werden hier (in Anlehnung an die bestehenden
grünen und braunen Ersatzüberweisungen) ohne den Quittungsabschnitt i verwendet
(Abb. 7). Um die einzelnen an die Bestimmungsämter gehenden Formblätter besser als
Ersatzüberweisungen (also nicht nur durch die fehlende Unterschrift des Absenders)
kenntlich zu machen, könnte beispielsweise für die Stempelung dieser Überweisungen
rote Farbe benutzt werden, oder man könnte die untere Ecke des Hauptabschnitts 3
abtrennbar machen sowie vor den Betrag den Kennbuchstaben S (neben den obenerwähnten
Kennzeichen für Überweisungen, Zahlkarten usw.) setzen. -Im übrigen verfährt man
beim Sammelverkehr wie folgt: Die zweckmäßigerweise vorgeordneten Formblätter nebst
den dazugehörenden Zahlungsunterlagen werden, wie oben beschrieben, durch den Überweisungsschreiber
geschickt. Dann werden die Überweisungen in der unveränderten, also dem Nummerlauf
entsprechenden Reihenfolge finit einer schreibenden Additionsmaschine in einem Original
und zwei Durchschlägen geschrieben. Der Gesamtbetrag dieser (lediglich die laufenden
Nummern und die Beträge der Einzelanweisungen enthaltenden) -Listen wird wie gewöhnlich
in die Sammelüberweisung, zu der ebenfalls das Einheitsformblatt benutzt wird, übertragen
und in den für die Angabe des Empfängers vorgesehenen Raum der Sammelüberweisung
der Vermerk laut Anlage eingesetzt.
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Das Original der Liste (Anlage) nebst einem Durchschlag wird zusammen
mit der unterschriebenen Sammelüberweisung und den dazugehörenden Einzelüberweisungen
(Ersatzüberweisungen) an das eigene Postscheckamt gesandt, das das Original für
sich behält, die geprüfte und unterschriebene Kopie (als Lastschriftzettel) an den
Absender zurückschickt und die Anweisungen wie üblich weiterleitet.
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Der Sammelverkehr kann noch wirtschaftlicher durchgeführt und seine
Sicherheit noch erhöht werden, wenn- der Überweisungsschrei-ber mit einem schreibenden
Rechenwerk ausgestattet wird, der die Einzelbeträge der Anweisungen sammelt, was
technisch keine Schwierigkeiten bietet und auf an sich bekannte Weise gelöst werden
kann. Bei Benutzung eines derartigen Postscheckschreibers fällt die besondere Aufrechnungsarbeit
fort und es werden dadurch zugleich die sonst möglichen Übertragungsfehler vollkommen
vermieden.
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Die Vorteile der gleichzeitigen Verwendung des beschriebenen Einheitsformblatts
und eines rechnenden Überweisungsschreibers würden offenbar nicht nur den Postscheckkunden,
sondern auch den Postscheckämtern selbst zugute kommen, da die letzteren auf die
beschriebene Weise von einem beträchtlichen Teil von Kontrollarbeiten entlastet
wären, die sie jetzt beim Vergleich und Nachrechnung der Anlagen zu -leisten haben.