DE604049C

DE604049C - Verfahren und Vorrichtung zum Auflockern von staubfoermigen Guetern in Behaeltern aller Art

Info

Publication number: DE604049C
Application number: DEP63197D
Authority: DE
Original assignee: Polysius AG
Current assignee: ThyssenKrupp Industrial Solutions AG
Priority date: 1931-06-04
Filing date: 1931-06-04
Publication date: 1934-10-13

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Auflockern von staubförmigen Gütern in Behältern aller Art Es ist eine bekannte Erscheinung, daß mehlförmige oder staubförmige Güter, welche in mehr oder weniger großen Behältern eingelagert sind, sich sehr schwer wieder aus diesen Behältern, Bunkern, Silos o. dgl. entfernen lassen. Häufig kommt es vor, daß sich das Mehl über der Auslauföffnung ge--wölbeartig abböscht und nicht mehr abfließt. Ebenso ist es oft zu beobachten, daß sich über der Auslauföffnung nur ein senkrechter oder nahezu senkrechter Trichter bildet, in welchem das Mehl abläuft, während der ganze- übrige Inhalt des Behälters stehenbleibt und nur mühsam durch Nachstoßen zum Abfließen gebracht werden kann. Vielfach fließt das Mehl auch .einfach bis zu einem bestimmten Böschungswinkel aus, wobei dann ein Rest auf den schrägen Rutschflächen oder bei viereckigen Silos in den Ecken hängenbleibt.
In vielen Fällen ist es nun aber von größter Wichtigkeit, daß das Mehl vollkommen und dauernd gleichmäßig aus dem betreffenden Behälter entleert wird. Dies ist z. B. der Fall, wenn es sich um eine gleichmäßige Zuteilung verschiedener Mehlsorten handelt, welche miteinander vermischt werden sollen, oder etwa um die Zuteilung von Kohlenstaub in die Brenner einer Kohlenstaubfeuerwng usw. Eine solche gleichmäßige Zuteilung kann aber niemals erreicht werden, wenn das Gut nicht gleichmäßig ausfließt.
Es ist bisher keine Einrichtung bekanntgewofden, durch welche diese in der Praxis wohl allgemein anerkannten Übelstände völlig beseitigt werden könnten. Wohl hat man mechanisch betriebene Einrichtungen, wie Rührwerke, Schnecken usw., in die Behälter oder Silos eingebaut, ohne hierdurch jedoch ein Auflockern und gleichmäßiges Ausfließen des Mehles erreichen zu können.
Ebenso wird auch die angestrebte. Auflockerung von staubförmigem Gut in Behältern nicht erreicht, wenn das Verteilungsmittel, wie es ebenfalls schon vorgeschlagen worden ist, durch in der Nähe der Entleerungsöffnung angeordnete" Düsen schräg nach aufwärts gegen die gegenüberliegenden Über. gänge von den seitlichen Behälterwänden in den trichterförnv.gen Unterteil unter entsprechendem Druck eingeblasen. wird. Bei Verwendung derartiger Düsen würde das Gas stets je nach der Anzahl und Größe dieser Düsen mehr oder weniger strahlenförmig in den Behälter eingeblasen werden, wodurch Brückenbildungen innerhalb des sich abböschenden Gutes unvermeidlich sind.
Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Übelstände vollkommen, und zwar dadurch, daß der Gasstrom durch eine praktisch unendliche Anzahl gleichmäßig verteilter; winzig kleiner Öffnungen, z. B. Poren, eines durchlässigen Filtersteines geleitet wird. 'lVird das Druckmittel durch derartige Filtersteine oder ähnliche Einrichtungen geblasen, so tritt es in unendlich fein verteiltem Zustande in den Gutbehälter, Silo, Bunker usw. ein. Durch .ein derartiges Einblasen von Preßluft, Preßgas usw. in so feiner Form wird ein Abböschen oder Hängenbleiben, des Gutes innerhalb des Silos restlos verhindert, denn der ganze Behälterinhalt ruht dann gewissermaßen auf einer unter Druck eingeblasenen Gasschicht und kann, da das Gas in die Gutmasse fein verteilt eindringt, unmöglich festhängen oder sich abböschen. Der Boden des Gutbehälters kann dabei in, an sich bekannter Weise als Doppelboden ausgebildet sein, in dessen Hohlraum das betreitende Druckmittel eingeführt ist. Es kann auch zweckmäßig sein, den so entstehenden Hohlraum des doppelt ausgebildeten Behälterbodens in einzelne Abteilungen zu unterteilen, die einzeln oder insgesamt mit dem betreffenden Druckmittel beschickt werden. Ebenso ist es vorteilhaft, die Bodenfläche des Gutbehälters zur Erzielung einer möglichst großen und wirksamen Fläche kegelförmig auszu-. bilden. -Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens.
Abb. i veranschaulicht einen Längsschnitt durch den Behälter, Abb.2 einen Querschnitt, Abb.3 eine weitere Ausführungsform. Mit i ist der Behälter, also beispielsweise ein großer Silo aus Eisenbeton oder Blech, bezeichnet. In diesem Behälter wird das mehlförmige Gut eingelagert und soll dann durch die Auslauföffnung 2 abgezogen werden. Der in den Abbildungen als schräg liegend eingezeichnete Boden 8 des Behälters ist in einem gewissen Abstand mit der gasdurchlässigen Schicht 3 aus porösen Steinen abgedeckt. Zwischen dieser Schicht 3 und dem Behälterboden 8 ist ,ein Zwischenraum 4, in welchen die Rohrleitung 5 einmündet. Diese ist durch das Absperrorgan 7 mit der Gaszuführungsleitung 6 verbunden. Auf diese Weise kann der Hohlraum q. mit dem gasförmigen Mittel unter Druck gesetzt werden, und das Gas strömt, in unendlich vielen feinen Strahlen; über die ganze Fläche verteilt, durch die gasdurchlässige Masse 3. Dem im Behälter befindlichen Mehle wird auf der ganzen Bodenfläche dauernd oder periodisch je nach Bedarf das Gas zugesetzt, und auf diese Weise wird es verflüssigt und zwn Ausfließen gebracht.
Die Einrichtung kann auch nach Abb.3 so getroffen werden, daß der hohle Zwischenraum durch Einbau von Zwischenstegen in ; gasdicht voneinander getrennte nebeneiman. derliegende Abteilungen geteilt ist. Jede dieser Abteilungen 'erhält einen besonderen absperrbaren Anschluß an die Gaszuführungs. leitung. Bei dieser Anordnung besteht die i Möglichkeit, das Gas über die ganze oder nur einen Teil der Bodenfläche je nach Bedarf einströmen zu lassen. Die Einrichtung kann auch so getroffen werden, daß beispielsweise nur in den Ecken oder nur rund um den Aus.- i lauf des Behälters das gasförmige Mittel durch die poröse -Masse zugeteilt wird.

Claims

'nT1:NI'ANS1'1tÜC111?: i. Verfahren zum Auflockern von staubförmigen Gütern iii Behältern aller Art mittels Preßluft, Preßgases o. d,-"1., dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Mittel in unendlich fein verteiltem Zustande in den Gutbehälter, Silo oder Bunker eingeblasen wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Einblasen des gasförmigen Mittels an der Grundfläche des Gutbehälters erfolgt.
3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Behälters ganz oder teilweise aus leicht durchlässigem Baustoff, wie beispielsweise Filtersteine o. dgl., hergestellt ist. ¢.
Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Gutbehälters in an sich bekannter Weise als Doppelboden ausgebildet ist, in dessen Hohlraum das betreffende Druckmittel eingeführt wird.
5. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i bis ¢, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraute des Behälterbodens durch an sich bekannte Querstege oder Zwischenwände in, einzelne Abteilungen. unterteilt ist, die einzeln oder insgesamt mit dem betreffenden Druckmittel beschickt werden.
6. Vorrichtung zur Ausübung> des Verfahrens nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, da[.) die Bodenfläche des Gutbehälters zur Erzielung einer möglichst großen wirksamen Fläche kegelförmig ausgebildet ist.