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Pneumatische Vornditung zum Mischen und Entleeren für Vorratssilos
für staubförmiges und feinkörniges Gut
Die Erfindung betrifft eine pneumatische Mischvorrichtung
für staubförmiges und feinkörniges Gut und bezweckt, eine Vorrichtung zu schaffen,
mit der auf pneumatischem Wege Güter unterschiedlicher Beschaffenheit, Zusammensetzung,
Dichte usw. möglichst gleichmäßig gemischt werden können. Solche in sich gleichmäßigen
Gemische werden beispielsweise in der Zementindustrie verlangt. Die Zusammensetzung
des in der Zementindustrie verarbeiteten, aus einer Mischung von Kalk und Ton bestehenden
Rohmaterials, des sogenannten Rohmehls, muß völlig gleichmäßig sein. Diese Forderung
kann jedoch mit Rohstoffen, die in Steinbrüchen mit stark schwankenden Kalkgehalten
der verschiedenen Lagen von 65 bis 85 Olo gewonnen werden, und den bisher angewandten
und bekannten Mischeimichtungen aus folgenden Gründen nur unvollkommen erfüllt werden.
Wird ein solch stark schwankenden Kalkgehalt aufweisender und feingemahlener Rohstoff
in einen Silo gefüllt, so lagert er sich darin in Schichten mit stark unterschiedlichem
Kalkgehalt ab. Mit den bisher üblichen Entleerungsverfahren und Vorrichtungen -
seien sie mechanischer oder pneumatischer Art - ist es umständlich und zeitraubend,
ein in sich gleichmäßiges Gemisch der einzelnen Bestandteile des Rohstoffes aus
dem Vorratssilo abzuziehen, weil der Rohstoff aus einer unteren oder seitlichen
Auslaßöffnung des Silos in einem Strom unterschiedlicher Zusammensetzung ausfließt.
Man mußte deshalb bisher das abgezogene Gut mechanisch oder pneumatisch mischen.
Auf
mechanischem Wege erreicht man hierbei nicht viel; denn man
kann nur das abgezogene Material noch einmal oder mehrere Male umlaufen lassen,
wobei es aber mit den gleichen Mengenanteilen, wie es abgezogen wurde, wieder zurück
in den Silo läuft und sich darin ablagert. Pneumatisch läßt- sich der Siloinhalt
in sich mischen, so daß die Schwankungen in der Materialzusammensetzung ausgeglichen
werden können. Hat das Material dann aber nicht die gewünschte Zusammensetzung,
so muß entweder Material zum Ausgleich zugesetzt und dann erneut gemischt werden,
oder man muß aus mehreren Silos, in denen Material unterschiedlicher Zusammensetzung
eingelagert ist, auf einen anderen Silo abziehen und dann erneut mischen. Alle bisher
bekannten Mischarten erfordern also viel Raum und Zeit und damit auch Energie.
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Die Erfindung bezweckt, die beschriebenen Mängel der bisher bekannten
Entleerungsvorrichtungen für in Aufnahmebehältern, insbesondere Silos, eingelagertes
feinkörniges oder staubförmiges Gut unterschiedlicher Zusammensetzung zu beseitigen
und ein solches eingelagertes Gut stark unterschiedlicher Zusammensetzung in ein
Gemisch gleichmäßiger Zusammensetzung, wie es für die spätere Verwendung benötigt
wird, umzuwandeln.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dient eine pneumatische Vorrichtung zum
Mischen und Entleeren für Vorratssilos für staubförmiges und feinkörniges Gut, welche
der Erfindung gemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß der Boden des Silos aus einer
Vielzahl von Mulden mit je einer absperrbaren Auslaßöffnung besteht, unter jeder
Mulde e eine eigene, mit Luft beschickbare Kammer angeordnet ist, die silowärts
in bekannter Weise mit luftdurchlässigen Platten abgedeckt ist, und unter den Auslaßöffnungen
pneumatische Förderrinnen bekannter Art vorgesehen sind, die das den Mulden beliebig
abziehbare Gut in eine gemeinsame, mit einer Abzugsöffnung versehene Misch- und
Sammelrinne liefern.
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Erfindungsgemäß bedient man sich dabei der bei Mischvorrichtungen
für mehlförmiges oder staubartiges Gut bekannten Einrichtungen, bei denen der trichterartig
gestaltete Boden von luftdurchlässigen Platten gebildet wird, durch welche- Luft
zum Auflockern des in der Mischvorrichtung befindlichen Gutes geblasen wird.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine pneumatische Entleerungs-
und Mischvorrichtung für Silos, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß an Stelle
von pneumatischen Förderrinnen andere Fördervorrichtungen bekannter Art vorgesehen
sind, z. B. mit Druckluft betriebene pneumatische Entleerungsapparate.
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In der Zeichnung ist eine Misch- und Entleerungsvorrichtung gemäß
der Erfindung in zwei Ausführungsformen beispielsweise schematisch dargestellt.
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Fig. I zeigt eine Draufsicht auf einen gemäß der Erfindung in eine
Vielzahl von Feldern aufgeteilten Siloboden.
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Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie II-II in Fig. I.
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Fig. 3 und 4 zeigen eine weitere Ausführungsform.
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Fig. 3 ist eine Draufsicht auf einen Siloboden gemäß der Erfindung,
bei dem die Ausläufe unter den einzelnen Feldern zur Weiterförderung der Teilmengen
mit pneumatischen Entleerungsapparaten ausgerüstet sind.
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Fig. 4 zeigt im Schnitt vergrößert ein Teilstück des in Fig. 3 dargestellten
Silobodens.
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Ein Silo I von quadratischem Querschnitt hat einen in sechzehn quadratische,
muldenförmig vertiefte Felder 3 aufgeteilten Boden 2. Beim Ausführungsbeispiel haben
die muldenförmig vertieften Felder 3 den Querschnitt eines vierseitigen Pyramidenstumpfes.
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Die vier Flächen 4 dieses Pyramidenstumpfes sind poröse luftdurchlässige
Platten. Sie decken eine Luftkammer 5 ab; jedes der sechzehn Felder hat eine solche
Luftkammer 5, so daß in an sich bekannter Weise Luft durch die Abdeckplatten 4 jedes
einzelnen Feldes nach oben hin in den Silo eingeblasen werden kann. Dies wird noch
näher beschrieben. Jedes Feld 3 hat eine mittlere Auslaßöffnung 6. Diese Auslaßöffnungen
können aber auch an anderer Stelle der einzelnen Felder angeordnet sein, je nachdem,
wie die Felder im Sinne der Erfindung muldenförmig vertieft sind, d. h. aber immer
an der tiefsten Stelle.
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An die Auslaßöffnungen 6 schließen sich Auslaßöffnungen 7 im eigentlichen
Siloboden 2 an, und an diese wieder Auslaßschächte 8. Durch Schieber 9, von denen
nur einer im äußersten linken Auslaßschacht8 der Fig. 2 gezeigt ist, sind die Auslaßschächte
8 absperrbar. Die Auslaßschächte 8 jeder Reihe der vier Bodenfelder 3 münden auf
eine an sich bekannte pneumatische Förderrinne mit schräg abwärts geneigtem luftdurchlässigem
Boden 10. Durch eine Zuführungsleitung II kann Luft in den Luftkanal 12 dieser pneumatischen
Förderrinne eingeblasen werden, so daß das aus den einzelnen Schächten 8 abgezogene
Material schräg abwärts in eine jeder pneumatischen Förderrinne angeschlossene Kammer3
wandert und von dort weiter in eine allen Kammern 13 gemeinsame Sammelrinne 14.
Aus der Sammelrinne 14 kann das Material an beliebiger Stelle durch eine Abzugöffnung
entnommen werden.
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Durch eine Luftleitung I6, die mit Druckluft von einer nicht dargestellten
Anlage beliefert wird, gehen Luftleitungen 17 zu den einzelnen Luftkammern 5 der
Felder. Die Luftleitungen 17 sind durch Steuerhähne I8 absperrbar.
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Beschreibung der Bedienumgs- und Wirkungsweise der Entleerungs--und
Mischtorrichtung nach den Fig. I und 2: Beim Einbringen in den Silo I wird das Gut
laufend auf seine Art - und Zusammensetzung überwacht und so über den Querschnitt
des Silos verteilt, daß Gutmengen gleicher Art undloder Zusammensetzung auf bestimmte
Felder 3 des Silobodens aufgeschüttet werden. Man schafft sich somit eine Übersicht
über die einzelnen Gutanhäufungen mit bestimmter Zusammensetzung seiner Einzelteile
im Silo. Da bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel der Siloboden in sechzehn
Felder eingeteilt ist, steht das in ihm eingelagerte Gut gewissermaßen in sechzehn
Säulen im Silo. Dies ist so zu verstehen, daß das Gut aus dem Silo in sechzehn Säulen
oder Teilströmen abgezogen würde, wenn sämtliche sech-
zehn Auslässe
6 der sechzehn Bodenfelder 3 geöffnet und die vier pneumatischen Förderrinnen tätig
wären.
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Durch die Einteilung des Silobodens in sechzehn Felder mit in beliebiger
Weise absperrbaren Auslaßöffnungen 6, 7 hat man es in der Hand, das im Silo eingelagerte
Gut in beliebig vielen Teilströmen abzuziehen und es schließlich in der gemeinsamen
Sammelrinne 14 zu mischen und abzuleiten.
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Das im Silo 1 eingelagerte Gut wird in bekannter Weise durch die
durch die Bodenplatten 4 hindurchgeblasene Auflockerungsluft aufgelockert; es fließt
durch die einzelnen Abzugschächte 8 ab und wandert in den pneumatischen FörderrinnenIo,
I2 in die Sammelrinne 14.
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Das Abziehen der einzelnen Teilmengen in vorher beschriebener Weise
regelt man durch Steuern der Luft für die Luftkammern 5 vermittels der Steuerhähne
I8; man kann aber auch hierfür die Absperrschieber g in den einzelnen Abzugschächten
8 benutzen.
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Das Emulgieren des Gutes mit der Luft begünstigt außerordentlich
das durch die Erfindung ermöglichte Vermischen der einzelnen Teilströme miteinander.
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Durch die vorher beschriebene Entleerungs- und Mischvorrichtung können
aus dem Silo I Gutmengen verschiedenartiger Zusammensetzung in Teilmengen entnommen
und diese Teilmengen so miteinander außerhalb des Silos vermischt werden, daß sich
ein gleichmäßig zusammengesetztes, den jeweiligen Anforderungen genügendes Gemisch
ergibt.
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An Stelle der beschriebenen pneumatischen Förderrinnen können auch
andere Fördervorrichtungen verwendet werden, z. B. auf dem Prinzip der Druckdüsen
beruhende Entleerungsvorrichtungen bekannter Art.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels nach den Fig. 3 und 4 (gleiche
Bezugszeichen bedeuten gleiche Teile der nach den Fig. I und 2 beschriebenen Ausführungsform):
Statt pneumatischer Förderrinnen zum Fördern des aus den einzelnen Feldern abgezogenen
Gutes sind bei diesem Ausführungsbeispiel sechzehn an sich bekannte Entleerungsapparate
19 vorgesehen die über Druckluftleitungen 20 und Steuerhähne 2I an einen Druckluftverteiler
22 angeschlossen sind. Die Entleerungsapparate I9 sind über Förderleitungen 23 mit
dem Sammelbehälter 24 eines pneumatischen Druckförderers 25 verbunden.
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26 ist eine Druckluftleitung zur Mischdüse des Druckförderers 25 und
27 die Förderleitung, die das gebildete Gemisch vom Druckförderer 25 zur Verwendungsstelle
führt.