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Die Erfindung betrifft eine Anlage zur dosierten Zuführung mehrerer feinkörniger bis staubförmiger
Substanzen aus einem Dosierbehälter mit mehreren sektorförmigen Kammern in einen an demselben unten über ein elastisches Zwischenglied angesetzten Wiegebehälter, wobei im Boden des Dosierbehälters in den Wiegebehälter mündende Auslassöffnungen angeordnet sind, die von Ventilen verschliessbar sind, welche in
Abhängigkeit von der jeweiligen Gewichtsanzeige des Wiegebehälters steuerbar sind.
Anlagen zur Aufbereitung bzw. Herstellung der verschiedenartigsten Werkstoffe bzw. chemischen Produkte sind mit Wiegebehältern oder auch mit kombinierten Dosiereinrichtungen ausgerüstet, mittels welcher die feinkörnigen, pulverförmigen bzw. auch staubförmigen Ausgangsmaterialien und Füllstoffe-im allgemeinen in mehreren Komponenten-in den vorgeschriebenen Anteilen ausgewogen und darnach der betreffenden
Endverbraucherstufe zugeführt werden, beispielsweise einem Mischer, einem Lösungstank, einer Mühle od. dgl.
In der Keramikindustrie sind solche pulverförmige Grundstoffe vor allem die verschiedenen Kaolinsorten sowie gemahlener Ton ; bei Herstellung von Glas : Quarzsand, Soda, Feldspat, Dolomit usw. ; in der Gummifabrikation werden über die Dosiereinrichtung die verschiedenen pulverförmigen und insbesondere auch staubförmige
Füllstoffe zugeführt-wie diverse Russsorten, Kaolin, Kreide, VN3, Ultrasil, Zinkoxyd, verschiedene Harze und Wachse usw.
Die in der Gummifabrikation bzw. in der Kunststoffindustrie bisher verwendeten Dosiereinrichtungen sind weitgehend dezentralisiert und bestehen aus mindestens zwei-bzw. im allgemeinen aus drei-getrennten
Stationen mit zwischengeschalteten Förderorganen in folgender Anordnung :
1. Mehrere Grosssilos bzw. allenfalls Sacklager für die einzelnen Ausgangsprodukte, welche an verkehrsungünstigen Standorten aufgestellt sind ;
2. von jedem dieser Grosssilos weg ein erstes Förderorgan ;
3. daran angeschlossen je ein Tagessilo für jede Gutkomponente ;
4. und weiters je ein zweites Förderorgan mit gesteuerter Portionierung und Verschlusselement ; und schliesslich
5. erst der gemeinsame Wiegebehälter, in welchem die gesteuerten Förderorgane für die einzelnen
Gutkomponenten einmünden.
Zwischen den Grosssilos und den Tagessilos sind als (erste) Förderorgane Schnecken, Elevatoren,
Förderbänder oder Trogkettenförderer eingesetzt ; als Förderorgane zur portionierten Zuführung der einzelnen
Gutkomponenten zum zentralen Wiegebehälter kommen beispielsweise Dosierschnecken, Dosierbänder,
Vibrationsrinnen, Schüttelförderrohre, Trogkettenförderer, pneumatische Rinnen, Dosierschleusen und auch
Fallrohre in Betracht ; der Wiegebehälter selbst soll möglichst unmittelbar vor der eigentlichen Verbraucherstufe angeordnet sein, damit die Beschickung derselben ohne zusätzliche Förderstrecke erfolgen kann. Diese bekannten Dosiereinrichtungen sind also in grosser räumlicher Verteilung überaus kompliziert aufgebaut und dementsprechend teuer.
Vor allem für die zusätzlichen Tagessilos sind schwere, sperrige Tragkonstruktionen erforderlich und ausserdem für jeden derselben ein eigener Austragapparat sowie ein Förderorgan zum Wiegebehälter ; diese zweiten-mit gesteuerter Portionierung versehenen-Förderorgane haben einen verhältnismässig weiten Durchlassquerschnitt, das zugehörige Absperrorgan hat einen grossen Schliessweg und ausserdem ist auch die Fallhöhe für das Gut sehr gross ; bei dieser Anordnung ergibt sich also eine relativ ungleichmässige Zufuhr der einzelnen Gutkomponenten zum Wiegebehälter, so dass die Dosierung nicht mit befriedigender Genauigkeit durchgeführt werden kann.
Bei solchen Dosiereinrichtungen ergeben sich ausserdem bei der Verarbeitung von staubförmigen Ausgangsmaterialien-wie solche insbesondere bei der Gummifabrikation in zahlreichen Komponenten verwendet werden-erhebliche Schwierigkeiten für eine einigermassen kontinuierliche Förderung zum Wiegebehälter und auch für den Austrag aus demselben, wie vor allem Schmieren, Klumpenbildung, Verstopfungen usw.
Nach der Erfindung werden nun bei Dosieranlagen der eingangs beschriebenen Bauart zur dosierten Zuführung mehrerer feinkörniger bis staubförmiger Substanzen aus einem Dosierbehälter mit mehreren sektorförmigen Kammern in einen an demselben unten über ein elastisches Zwischenglied angesetzten Wiegebehälter alle diese erwähnten Nachteile in besonders einfacher und wirksamer Weise dadurch vermieden, dass die in den Auslassöffnungen des Dosierbehälters eingesetzten Ventile als-vorzugsweise kegelförmige-Hohlkörper ausgebildet sind, deren Wand aus luftdurchlässigem Material besteht und deren Innenraum-vorzugsweise durch die rohrförmigen Ventilstangen-mit Druckluft beaufschlagt ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform dieser Dosieranlage ergibt sich dadurch, dass die Auslassöffnungen des Dosierbehälters an ihrem-zweckmässig abwärts verjüngten-Mantel gleichfalls aus luftdurchlässigem Material bestehen und mit Druckluft beaufschlagbar sind. Weiters kann die Dosieranlage derart ausgebildet sein, dass in jeder Einzelkammer des Dosierbehälters der Boden-welcher gleichfalls aus luftdurchlässigem Material besteht-sowie seine Auslassöffnung als gemeinsames Gehäuse ausgebildet sind, durch welches die Zufuhr der Druckluft erfolgt.
Der in dieser erfindungsgemässen Dosieranlage koaxial über d"m Wiegebehälter angeordnete Dosierbehälter ist so dimensioniert, dass in jeder Einzelkammer für eine bestimmte G ; ltkornponente lediglich das 2- bis 3fache der in der Gesamtmischung maximal vorkommenden Einzelmenge untergebracht ist ; der im allgemein
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trichterförmige Wiegebehälter selbst ist in üblicher Weise an seinem Umfang auf-zweckmässig drei-Schneiden gelagert und an seinem unteren Ende mit einer entsprechenden dimensionierten Auslaufklappe und zweckmässig auch mit einem Abstreifer nach Art eines Rührwerkes zur Austragung der vorbereiteten Charge des Wiegegutes versehen ;
im Wiegebehälter können zur Unterstützung der Austragung des Gutes in durchaus bekannter Weise zusätzlich aufblasbare Gummikissen, mechanisch, pneumatisch oder elektrisch betätigbare Rüttler bzw. Hämmer eingesetzt sein. In dieser Dosieranlage dient der Boden des oberen Dosierbehälters zugleich als Deckel des Wiegebehälters, wodurch eine minimale Fallhöhe und auch Nachlaufhöhe für das pulverförmige bzw. staubförmige Fördergut erreicht und somit die Wiegegenauigkeit wesentlich erhöht wird ; weiters wird über die im Boden des Dosierbehälters eingesetzten, vertikal verstellbaren Ventile bei-gegenüber den bisher üblichen Dosierschnecken usw. - wesentlich kleinerem Durchlaufquerschnitt vor allem ein einwandfrei gleichmässiger Materialeinlauf in den Wiegebehälter und auch eine maximale Leistung erzielt ;
ausserdem erfolgt der Verschluss der Auslaufventile schlagartig-dies zum Unterschied von den bei Dosierschnecken angebrachten grossen Absperrklappen oder Schiebern-so dass der langsamere, gleichmässige Materialnachlauf einwandfrei kontrolliert werden kann und dadurch Wiegegenauigkeit und Leistung der Dosieranlage noch weiter erhöht werden.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäss aufgebauten Dosieranlage mit mehreren sektorförmigen Kammern in einen an demselben unten über ein elastisches Zwischenglied angesetzten Wiegebehälter veranschaulicht. Es zeigen Fig. l und 2 eine solche Dosieranlage im vertikalen Mittelschnitt bzw. in zwei waagrechten Querschnitten durch den Dosierbehälter in zwei verschiedenen Niveaus und Fig. 3 das den Boden des zugehörigen Dosierbehälters bildende, pneumatische Auflockerungssystem im vertikalen Schnitt durch beide in einer Einzelkammer eingesetzten Auslaufventile für Grobstrom- bzw. für Feinstromregelung - vergrössert.
Die in Fig. l und 2 dargestellte Dosieranlage ist insbesondere für Materialien mit Feinststruktur-also für pulverförmiges bis staubförmiges Wiegegut-bestimmt. Der in dieser Baueinheit eingesetzte, ortsfeste
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--50-- bestehtFüllstoffe des herzustellenden Endproduktes.
Dieser Dosierbehälter --50-- ist oben geschlossen, wobei die sektorförmigen Einzelkammern--52--innerhalb der Höhe des Gesamtbehälters--50--durch eine ringförmige Zwischendecke--55-abgeschlossen sind und auch der Entlüftungsschacht-51-in diesem gleichen Niveau (--55--) endet ; jede dieser Einzelkammern --52-- ist nun in ihrem oberen Abschnitt durch
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ein-nicht eingezeichnetes-FörderorganEinzelkammer--52--zwei verschieden grosse Auslauföffnungen--65 und 65'--angeordnet, in welchen je ein als Grobstromventil--70--bzw. als Feinstromventil--70'--wirkendes Kegelventil eingesetzt ist ;
die Ventilstangen-73 und 73'-dieser beiden Kegelventile sind durch die Einzelkammern --52-- in ihrer ganzen Höhe hindurchgeführt und mit dem auf der Zwischendecke --55-- befindlichen Betätigungsorgan --74 bzw. 74'--verbunden, welches wieder von der nicht eingezeichneten Waage ferngesteuert ist.
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--50-- derSchneiden --82-- der Waage gelagert sowie unten mit einer Auslaufklappe oder einem Schieber-83verschlossen.
Im Dosierbehälter --50-- sind sowohl an der Decke-55-jeder Einzelkammer-52-mehrere Durchlassöffnungen--56--als auch im Boden--67--des zentralen Abzugsschachtes--51-gleichfalls
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vorgesehenen, getrennten Anordnung der Luftfilter--57 bzw. 69--auch getrennt entlüftet ; dadurch ist gewährleistet, dass die in den Filterschläuchen --57 bzw. 69--angelegten Staubmengen bei Betätigung der Abreinigungsvorrichtung--58-59--jeweils wieder ausschliesslich in ihre zugehörigen Behälterräume (--52 bzw. 80--) zurückgelangen können.
In Fig. 3 ist schliesslich das pneumatische Auflockerungssystem im vertikalen Schnitt dargestellt-welches im Dosieraggregat gemäss Fig. l in den Boden --60-- des ortsfesten Dosierbehälters --50-- unterhalb jeder Einzelkammer--52--eingebaut und im übrigen im Prinzip durchaus bekannt ist.
Dieses Auflockerungssystem
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besteht im wesentlichen aus einem am Boden jeder Einzelkammer-52-unten angesetzten Blasgehäuse - -60--, durch welches beide konischen Auslauföffnungen --65 und 65'-- für Grobstrom- und Feinstromregelung hindurchgehen ; dieses Blasgehäuse-60-besteht nun an seiner Abdeckung --61-- gegen die Behälterkammer-52-und auch an den Mantelflächen --65a und 65a'--der beiden Auslauföffnungen aus luftdurchlässigem Material-wie beispielsweise aus Keramik, Sintermetall, porösem Kunststoff od. dgl. ;
am festen Unterboden --62-- dieses Blasgehäuses --60-- sind die beide öffnungen --65 bzw. 65'--
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befestigt ; dieses Blasgehäuse-60-ist mit dem seitlichen Stutzen-66--, zweckmässig über einen (nicht eingezeichneten) für alle Einzelkammern gemeinsamen Verteilerring, an einem Luftdruckgebläse angeschlossen. Die in beiden Auslauföffnungen --65 und 65'-- dieses Gebläsebodens --60-- eingesetzten Ventile sind hier
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ganzen Auslaufvorganges aufgelockert bzw. durch das sich bildende Luftpolster quasi angehoben und dadurch sein unbehinderter, sozusagen fliessender Ablauf in den Wiegebehälter aufrechterhalten wird ; in gleicher Weise
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somit am Anlegen bzw. an Klumpenbildung gehindert wird.
Aus Fig. l ist schliesslich ersichtlich, dass der Mantel des trichterförmigen Wiegebehälters --80-- an seinem unteren Abschnitt, also oberhalb des Auslaufes--83--, gleichfalls als pneumatisches Auflockerungssystem ausgebildet ist : Die doppelwandige Blaskammer--84--ist gegen das Innere des Wiegebehähälters mit einer luftdurchlässigen Wand --85-- versehen und aussen mit dem Stutzen --86-- an
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gefördert bzw. sichergestellt-wie bereits oben beschrieben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anlage zur dosierten Zuführung mehrerer feinkörniger bis staubförmiger Substanzen aus einem Dosierbehälter mit mehreren sektorförmigen Kammern in einen an demselben unten über ein elastisches Zwischenglied angesetzten Wiegebehälter, wobei im Boden des Dosierbehälters in den Wiegebehälter mündende Auslassöffnungen angeordnet sind, die von Ventilen verschliessbar sind, welche in Abhängigkeit von der jeweiligen
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Auslassöffnungen (65 ; 65') des Dosierbehälters (50) eingesetzten Ventile als-vorzugsweise kegelförmige-Hohl- körper (70 ; 70') ausgebildet sind, deren Wand (71 ; 71') aus luftdurchlässigem Material besteht und deren Innenraum (72 ; 72'), vorzugsweise durch die rohrförmigen Ventilstangen (73 ;
73'), mit Druckluft beaufschlagbar ist (Fig. 3).
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