DE2558256A1 - Filtereinrichtung zum abscheiden gasfoermiger organischer verunreinigungen aus abgasen - Google Patents
Filtereinrichtung zum abscheiden gasfoermiger organischer verunreinigungen aus abgasenInfo
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Description
HEINZ H. PUSCHMANN · PATENTANWALT
8024 DEISEHHOFEN Ό. Münd.en 2558256
Am Steig 8 · Telefon 089/6133297
Franz Xaver Kaeer Deisenhofen, den 27.Uov.1975
64-5o Hanau-Hittelbuchen P 326/75
Westerwaldstraße 10 Pu/Se
Filtereinrichtung zum Abscheiden gasformiger organischer Ver"T»T»einigungen aus Abgasen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Filtereinriehtung
zum Abscheiden gasförmiger organischer Verunreinigungen aus Abgasen.
Unter gasförmigen organischen Verunreinigungen sind alle die
Abgase zu verstehen, die z.B. aus der Tierintensivhaltung, aus der Verarbeitung in Tierkörperverwertungsanlagen, aus
Gär- und Rottevorgangen sowie aus Verarbeitungsanlagen der Industrie stammen.
Es ist bekannt, zur Abscheidung gasförmiger Verunreinigungen
aus Abgasen !Filter zu verwenden, die aus einem trommelartigen, um eine Achse rotierenden Abscheideaggregat bestehen und die
als !Filtermaterial z.B. Schwelkokse aus Torf oder Braun-,
Stein- oder Holzkohle enthalten, vgl. DT-OS 1 619 861. Nach Erschöpfung der Adsorbtionsfahigkeit ist jeweils eine
neue Charge in das Abscheideaggregat einzubringen. Hiermit können gasförmige Verunreinigungen vor allem in Form von
Schwefeldioxyden durch Adsorbtion aus Abgasen entfernt
—2— 7098 2 7/0403
vrerden, indem sich bei Gegenwart von Sauerstoff und
Wasserdampf Schwefelsäure bildet, die in einem der Absorp tion nachgeschalteten Verfahrensgang freigesetzt werden
Mit Hilfe solcher Einrichtungen lassen sich die eingangs
genannten organischen Verunreinigungen, wie die Erfahrung
gezeigt hat, nur unvollkommen abscheiden und umsetzen. Nicht alle vorkommenden Verunreinigungen und Fremdstof f e
können gebunden werden, auch wird die poröse Oberfläche
solcher Absorbentia durch die in den genannten Abgasen befindlichen Schwebstoffe schnell zugesetzt, was für
eventuell vorgeschaltete Filter ebenfalls gilt.
Uach einem nicht zum Stand der Technik gehörenden Vorschlag
können organische Verbindungen aus Abgasen wesentlich besser ausgefiltert werden, wenn sie durch ein Absorbens
geführt werden, das nach Art einer Wanderschicht einen von den Abgasen durchströmten Behälter von oben nach unten
durchläuft; das Absorbens ist hierbei ein durch ein aerobes
Eotteverfahren gewonnener, noch nicht vollständig verrotteter
Kompost aus organischen Abfällen und/oder Klärschlamm. Das verbrauchte Filtermaterial wird kontinuierlich aus
dem Behälter ausgetragen und kontinuierlich durch Frischmaterial ersetzt.
Eine solche Filtereinrichtung benötigt also einen Rotte-Reaktor und organische Abfälle in ausreichender Menge;
diese ,Erfordernisse sind nicht überall zu erfüllen.
Aufgabe der Erfindung ist es, unter Benutzung der bekannten Auswechslung von Filtern eine in der Handhabung einfache
Filtereinrichtung zu schaffen, die ohne einen Rotte-Reaktor ein in der Wirkung gegenüber den bekannten Filtern wesentlich
verbessertes Filterergebnis zeigt und so konstruiert ist, daß das Filtermaterial leicht ausgewechselt werden kann-
-3-
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung gelost durch
einen Anschlußflansche aufweisenden mit einem ortsfesten Gestell über Schnellkupplungen losbar verbundenen
Behälter, der als Absorbens einen biologisch hochaktiven Kompost mittleren Reifegrades aufweist, der durch einen
aeroben Rotteprozeß aus organischen Abfällen und/oder Klärschlamm gewonnen ist und etwa 3o% bis 35 % Wasser und
etwa 55 % bis 70 % organische Substanzen enthält sowie
mit Mikroorganismen der Arten Actinomyces globisborus,
fiavus und farinus sowie mit Pilzen der Arten coprinus spec,
Aspergillus und Mucor versetzt ist..
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
der Behälter nac-h Art eines transportfähigen Containers ausgexldet und weist an seinem Boden einen Einlaß und
an der Decke einen Auslaß auf, wobei der Einlaß mit einem am Gestell angeordneten Einlaßstutzen formschlüssig und
gasdicht korrespondiert und mit einem innerhalb des Behälters an dessen Boden angeordneten Düsensystea
verbunden ist sowie mindestens einen Indikator zur Anzeige der biologischen Wirksamkeit des Absorbens aufweist.
In einer Filtereinrichtung gemäß der Erfindung ist also das eigentliche Filter ein einen biologisch aktiven
Humus enthaltender Container, der leicht auswechselbar mit einer ortsfesten alle Anschlüsse und Hilfsaggregate
aufweisenden Einrichtung verbunden ist. Das Filtermaterial ist stark besetzt mit Mikroorganismen. Beim Einleiten
der zu reinigenden organischen Gasverunreinigungen in den Behälter erhalten die im Filtermaterial befindlichen
Mikroorganismen wieder Wahrung und werden daher erneut aktiv. In diesem biologisch aktiven Filtermaterial findet
nun eine starke Reaktion, also eine weitere Verrottung sowie ein biologischer Abbau statt.
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Durch das Filter werden nicht nur, wie im allgemeinen bei
bekannten Filtern, Schwefeldioxydverbindungen ausgefiltert,
sondern es werden auch alle übrigen in den Abgasen auftretenden organischen Verbindungen um- und abgebaut und sogar
ι - wenn geeignete Zuschlagstoffe, wie Bentonit, verwendet
werden - Schwermetallionen gebunden.
Die die FiItereinrichtung verlassende Abluft ist absolut
geruchsfrei und von Schadstoffen gereinigt. Dies hat seine Ursache in der Verwendung von biologisch hochaktivem Filter-
• material., in dem im Gegensatz zu bekannten Filtermaterialien
ständig biologische zur Verottung des Materials beitragende Reaktionen ablaufen, in die die Geruchs- und Schadstoffe der
Abluft einbezogen und dabei um- und abgebaut werden. Es hat sich daher gezeigt, daß dieses Filtermaterial auch dort mit ·
Vorteil einsetzbar ist, wo bisher ein aus getrocknetem Humus bestehendes Filtermaterial - sog. Erdfilter -verwendet wurden.
Zu bemerken ist, daß während der Einsatzzeit des erfindungsgemäßen Filters das darin enthaltene Filtermaterial weiter
verrottet und, nachdem keine biologischen Reaktionen mehr feststellbar sind und damit das Filter nur noch bedingt einsetzbar
ist, nach einer eventuellen Nachkompostierung dieses Filtermaterial auch als Humusmaterial verwendet werden kann.
' Nach Verbrauch des Filtermaterials, was durch geeignete Indikatoren
- beispielsweise durch Leitfähigkeitsmessung, biologische Aktivitätsmessung, Messung eines bestimmten Gases in
der Abluft u.a. - festgestellt wird, wird der Behälter von dem Gestell abgehoben und ein zweiter bereits gefüllter Behälter
aufgesetzt. An einem· Auffüllort wird der abgehobene Behälter nach seiner Entleerung mit frischem Filtermaterial gefüllt.
Um die Effektivität des Filters hoch zu halten, kann es vorteilhaft
sein, daß mit dem Abluftstutzen des Gestells zur Regulierung der durch den Behälter strömenden Abluft ein gegebenenfalls
auch Frischluft ansaugendes Gebläse verbunden ist, das über Schnellkupplungen mit den korrespondierenden Behälterstutzen
verbindbar ist.
— 5 —
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Diese Maßnahme hängt im wesentlichen von der Menge und Strömungsgeschwindigkeit der anfallenden Abluft ab; die
richtige Strömungsgeschwindigkeit ist durch einfache Versuche leicht feststellbar.
Das Fassungsvermögen eines solchen Behälters ist zwischen zwei und zehn Kubikmetern gewählt, um die für eine biologische
Aktivität notwendige Menge an Filtermaterial bei noch transportierbarer Größe des Behälters zu haben. Behälter
dieser Größe können leicht an den Füllort gebracht werden und dort mit einem auf einem Lastkraftwagen montierten Kran
auf das bzw. von dem Gestell gehoben bzw. abgehoben und von dort zum Auffüllort transportiert werden.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Tfhteransprüchen.
;
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung näher erläutert, die einen Querschnitt durch eine
mehr oder minder schematisch dargestellte Filtereinrichtung gemäß der Erfindung zeigt.
Eine Einrichtung zur Filterung von Abgasen bestellt aus einem ortsfesten Gestell 1 und einem darauf aufgesetzten,
jedoch abnehmbaren Behälter 2 in Art eines Containers. Der Behälter 2 besteht aus einem zylindermantelförmigen
Mittelstück 3? mit dem zwei Deckelstücke 4 und 5 über
Spannschrauben 6 und Spannschlösser 7 gasdicht aber lösbar verbunden sind. Das obere Deckelstück 4 weist einen
Auslaß b und das untere Deckelstück 5 weist einen Einlaß 9
sowie ein der Gasverteilung dienendes Düsensystem 10 und Stützfüße 11 auf. Über ösen 12 kann der Behälter vom Gestell
1 abgehoben werden.
Das Gestell weist eine zentrierende Sitzfläche 13für den Behälter auf, in der mittig ein Einlaßstutzen 14 angeordnet
ist, der mit einer die zu reinigende Abluft führenden
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Leitung 15 über eine nicht dargestellte Schnellkupplung
verbunden ist. Mit dem Einlaßstutzen 12 des Gestells 1 korrespondiert der Einlaß 9 des Behälters im aufgesetzten
Zustand formschlüssig und gasdicht. Der Einlaß 9 ist seinerseits mit dem am Boden des Behälters angeordneten, bereits
erwähnten Düsensystem 10 Verbunden. An den Auslaß 8 kann gegebenenfalls, wie angedeutet, über einen Abluftstutzen 16
ein Sauggebläse YJ angeschlossen werden.
Der Behälter 2 ist mit einem als Filtermaterial 10 dienenden Haufwerk 18 gefüllt, das aus einem biologisch hochaktiven
Kompost mittleren Reifegrades besteht, der etwa nach einem Verfahren gemäß der DT-AS 2 253 009 gewonnen worden ist.
-Der Reifegrad und damit die biologische Aktivität des Filtermaterials
wird über eine geeignete Sonde 19* z.B. eine Leitfähigkeitsmessung,
eine biologische Aktivitätsmessung, die Messung eines bestimmten Gases in der Abluft o.a., gemessen
und an einem Anzeigegerät 20 angezeigt. Hier wird festgestellt und kontrolliert, ob das Filtermaterial noch die gewünschten
Filtereigenschaften hat. Die Sonde kann auch im Abluftstutzen l6 bei 19a angeordnet sein.
Der als Filtermaterial verwendete Kompost enthält etwa JO - 55 % Wasser und etwa 55 - 70 % organische Substanzen
sowie Mikroorganismen der Arten Actinomyces globisborus, flavus und farinus sowie Pilze der Arten Coprinus spec.
Aspergillus und Mucor.
Sobald mit organischen Verunreinigungen versetzte Abluft
mittels des Düsensystems über die gesamte Fläche des Behälters das Filtermaterial durchströmt, werden die organischen Verbindungen
in die biologischen, eine Verrottung des Kompostes bewirkenden Reaktionen einbezogen und vollständig um- bzw. abgebaut.
Sogar Schwermetallionen in der Abluft werden im Filtermaterial gebunden, wenn als Zuschlagmittel Bentonit in das
Haufwerk eingeführt ist.
Sobald das Filtermaterial nicht mehr die gewünschten Eigen-
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schäften aufweist, wird der Behälter nach dem Lösen der
Leitungsverbindungen von dem Gestell abgehoben, abtransportiert und an einer zentralen Stelle entleert und wiederaufgefüllt.
Das verbrauchte !filtermaterial ist, da die Verrottung während
der Einsatzzeit des Eilters weiter fortgeschritten war, ein hygienisch einwandfreies Humusmaterial.
Auf das Gestell wird nach der Abnahme des ersten Behälters ein zweiter bereits mit frischem !Filtermaterial gefüllter
Behälter aufgesetzt und mit den Zuführungsleitungen verbunden.
Mit der durch die Erfindung angegebenen Einrichtung zum !Filtern von organischen Verunreinigungen aus Abgasen ist
es möglich, auf einfache und gleichzeitig wirtschaftliche Weise Abgase etwa aus der Tierintensivhaltung oder aus Gäroder
Rottevorgängen sowie aus Anlagen der Industrie zu filtern und vollständig von Geruchsstoffen zu befreien.
Patentansprüche:
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Leerseite
Claims (1)
- Patentansprüche1. Filtereinrichtung zum Abscheiden gasförmiger organischer Verunreinigungen aus Abgasen, gekennzeichnet durch einen Anschlußflansche (8,9) aufweisenden mit einem ortsfesten Gestell (1) über Schnellkupplungen lösbar verbundenen Behälter (2), der als Absorbens einen biologisch hochaktiven Kompost mittleren Keifegrades aufweist, der durch einen aeroben Sotteprozeß aus organischen Abfällen und/oder Klärschlamm gewonnen ist und etwa 30 % bis 35 % Wasser und etwa 33 % bis 70 % organische Substanzen enthält sowie mit Mikroorganismen der Arten Actinomyees globisborus, flavus und farinus sowie mit Pilzen der Arten Coprinus spec«, Aspergillus und Mucor versetzt ist.2. Filtereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, ,daß der Behälter (2) nach Art eines transportfähigen Containers ausgebildet ist und an seinem Boden einen Einlaß (9) und an der Decke einen Auslaß (8) aufweist, wobei der Einlaß (9) mit einem am Gestell (1) angeordneten Einlaßstutzen (4·) formschlüssig und gasdicht korrespondiert und mit einem innerhalb des Behälters (2) an dessen Boden angeordneten Düsensystem (10) verbunden ist sowie mindestens einen Indikator (19,19a) zur Anzeige der biologischen Wirksamkeit des Absorbens aufweist.-9-709827/0403j5. Filtereinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß zur Regulierung der durch den Behälter (2) strömenden Abluft mit dem Abluftstutzen (l6) des Gestells (l) ein gegebenenfalls auch Frischluft ansaugendes Gebläse (17) verbunden ist, das über Schnellkupplungen mit den korrespondierenden Behälterstutzen verbindbar ist.4. Filtereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet , daß das Fassungsvermögen des Behälters (2) mindestens zwei, vorzugsweise zehn Kubikmeter beträgt.5. Filtereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Behälter (2) aus einem zylindermanteiförmigen Mittelstück (J) und aus zwei über Spann- -, schrauben (6) mit diesem verbundenen Deckelstücken (4>5) besteht, von denen das obere Deckelstück (4) den Auslaß (8) und das untere Deckelstück (5) den Einlaß (9) und das Düsensystem (10) sowie Fußstützen (11) aufweist.6. FiItereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß dem Absorbens als Zuschlagmittel Bentonitmehl zugefügt ist.709827/0403
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