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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung
von tierischen Häuten. Die
vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren
zum Entfetten und/oder Trocknen von Häuten, Fellen oder Lederarten.
Die so behandelten tierischen Häute
können
auf konventionelle Weise z. B. zur Herstellung von gegerbten Lederarten
verwendet werden.
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Neben
Verfahren, in denen perchlorierte oder trichlorierte Lösungsmittel
verwendet werden, besteht eines der am häufigsten verwendeten Verfahren
zum Entfetten nasser Häute
darin, diese Häute
mit organischen Lösungsmitteln
und nicht-ionischen und/oder anionischen Tensiden in einer Trommel
in einer wässrigen
Umgebung zu behandeln, um Fette zu emulgieren.
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DE-OS 25 22 902 beschreibt
z. B. Entfettungszusammensetzungen, die nichtionische und/oder anionische
Tenside als Hilfsstoffe in einem Lösungsmittel auf Alkoholbasis
enthalten.
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WO 93/18188 beschreibt
die Verwendung von Entfettungsmitteln, die auf nichtionischen Emulgatoren
vom Fettalkoholalkoxylat-Typ basieren, zum Entfetten von Häuten, Fellen
und Lederarten. Diese nicht-ionischen Emulgatoren enthalten eine
Gemisch von (a) C
12-C
18-Fettalkoholethoxylaten
mit durchschnittlich mehr als 6 EO-Gruppen in dem Molekül und (b)
Vorprodukt-Fettalkoholethoxylaten mit mehr als 3 EO-Gruppen in dem
Molekül,
wobei die (i) Fettalkohole, auf denen die Komponenten (a) und (b)
basieren, eine Iodzahl von weniger als 10 haben und (ii) die Komponente
(b) in einer Menge von 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Summe von
(a) und (b), vorliegt.
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Der
hauptsächliche
Nachteil dieser Verfahren besteht jedoch darin, dass das gebildete
Abwasser Detergentien, Fette und Salze enthält, die biologisch schwer abbaubar
und/oder recyclingfähig
sind. Ein anderer Nachteil besteht darin, dass das durch dieses
Verfahren erreichte Ergebnis nicht so effizient ist wie bei Verfahren,
in denen perchlorierte oder trichlorierte Lösungsmittel verwendet werden.
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Ein
anderes Entfettungsverfahren für
nasse Häute
besteht darin, diese Häute
mit Kohlenwasserstoffen, wie Erdölderivaten,
Lackbenzin und Nonylphenol, zu behandeln. Ein Nachteil dieser Entfettungsverfahren
besteht darin, dass sich Wasser nicht in den verwendeten Lösungsmitteln
löst. Somit
müssen
die Häute
in einem separaten Verfahrensschritt getrocknet werden. Zudem wird
bei diesen Entfettungsverfahren stark verschmutztes Abwasser gebildet,
das unter anderem Fette, Haare, restliches Fleisch, Salze und Kohlenwasserstoffe
umfasst. Trockene Häute
werden andererseits im Allgemeinen unter Verwendung von chlorierten
Lösungsmitteln, wie
PER (Tetrachlorethylen) und TRI (Trichlorethylen), entfettet. Diese
Lösungsmittel
sind jedoch dafür bekannt,
dass sie im Hinblick auf die menschliche Gesundheit sowie vom Gesichtspunkt
des Umweltschutzes aus gesehen in hohem Maße unerwünscht sind.
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Verfahren
zum Trocknen von Häuten
werden z. B. in
US 3,444,625 beschrieben.
Dieses Dokument bezieht sich auf Verfahren, in denen Wasser aus wasserhaltigen
Fellen und Häuten
durch Extraktion mit organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Formal, Aceton,
Chloroform oder Dichlormethan, entfernt wird. Ein Nachteil dieser
Verfahren besteht jedoch darin, dass die Häute in einem separaten Schritt
entfettet werden müssen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine wirksame
Alternative zu den derzeit verwendeten Techniken bereitzustellen,
um natürliches
Fett zu entfernen, das in trockenen oder nassen tierischen Häuten enthalten
ist; und zwar eine solche, die weniger toxisch ist und/oder eine
geringere Umweltverschmutzung verursacht, während sie den zusätzlichen
Vorteil hat, dass in den Häuten
enthaltenes Wasser zusammen mit dem Fett extrahiert werden kann.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird gelöst,
indem man ein Verfahren zum Entfetten und/oder Trocknen von tierischen
Häuten
realisiert, das den Schritt des In-Kontakt-Bringens der Häute mit
einem oder mehreren Extraktionslösungsmitteln
umfasst. Unter dem Ausdruck" Extraktionslösungsmittel" versteht man ein
organisches Lösungsmittel,
das zum Lösen
sowohl von Fett als auch Wasser befähigt ist. Es ist darauf hinzuweisen,
dass der Ausdruck "Häute" sich oft auf die
Häute kleinerer
Tiere wie Schwein, Kalb oder Schaf bezieht, während der Ausdruck "Felle" sich auf die Häute größerer Tiere
wie Rind oder Pferd bezieht. Jedoch wird der Ausdruck "Häute" in der Technik auch allgemein zur Beschreibung
aller tierischen Häute
verwendet, so wie dies auch nachstehend beabsichtigt ist.
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Das
Extraktionslösungsmittel
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst wenigstens ein Lösungsmittel, das aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus Dimethylether (DME), Methylal, Dioxolan, Diethylether
und Methylethylketon besteht. Wegen der Leichtigkeit ihrer Rückgewinnung
und aus Sicherheitsgründen
werden vorzugsweise solche Lösungsmittel
verwendet, die bei atmosphärischem
Druck und bei Raumtemperatur gasförmig sind. Vorzugsweise wird
ein Gemisch von Extraktionslösungsmitteln
verwendet, das wenigstens 10 Gew.-%, besonders bevorzugt wenigstens
15 Gew.-% und am meisten bevorzugt wenigstens 25 Gew.-% DME, bezogen auf
die Gesamtmenge der Extraktionslösungsmittel, umfasst.
Vorzugsweise umfasst dieses Gemisch von Extraktionslösungsmitteln
neben DME wenigstens ein Extraktionslösungsmittel, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Methylal, Dioxolan, Diethylether, Methylethylketon, Ethanol,
Propanol und Isopropanol besteht, und besonders bevorzugt wenigstens ein
Extraktionslösungsmittel,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Methylal, Dioxolan, Diethylether und Methylethylketon
besteht. Ganz besonders bevorzugt wird ein Gemisch von Methylal
und Dimethylether verwendet. Am meisten bevorzugt wird jedoch Dimethylether
als Extraktionslösungsmittel
verwendet.
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Obwohl
dies weniger bevorzugt ist, können die
oben erwähnten
Extraktionslösungsmittel
oder Gemische von Extraktionslösungsmitteln
auch als Gemisch mit einem oder mehreren fettmischbaren Lösungsmitteln
verwendet werden, wie Estern, die Methylacetat, Ethylacetat und
Propylacetat einschließen,
Kohlenwasserstoffen, die n-Pentan, i-Pentan, Cyclopentan, Hexan,
Cyclohexan, Heptan, Lackbenzin und Petrolether einschließen, Glycolen,
die 2-Ethoxyethanol und 2-Butoxyethanol
einschließen, oder
halogenierten Kohlenwasserstoffen, die CHF2CH2CF3, CF3CHFCF3, CF3Br und CF3CH2F einschließen. Vorzugsweise
umfasst dieses Gemisch wenigstens 35 Gew.-%, besonders bevorzugt
wenigstens 50 Gew.-% und am meisten bevorzugt wenigstens 70 Gew.-%
Extraktionslösungsmittel
gemäß der vorliegenden
Erfindung, bezogen auf die Gesamtmenge der verwendeten Lösungsmittel.
Besonders bevorzugt umfasst dieses Gemisch wenigstens 10 Gew.-%
DME, bezogen auf die Gesamtmenge der verwendeten Lösungsmittel.
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Dimethylether
(DME) ist unter atmosphärischen
Standardbedingungen gasförmig.
Durch Kühlen
auf unter –25°C bei atmosphärischem
Druck oder durch Kompression auf einen Druck von mehr als etwa 5
Atmosphären
bei Raumtemperatur kann er leicht verflüssigt werden. Verflüssigter
Dimethylether hat den Vorteil, dass er die meisten Fette leicht
löst und
auch etwa 6,3 Gew.-% Wasser bei 20°C löst. Er hat eine relative Dichte,
die die Dichte einer Substanz, dividiert durch die Dichte von Wasser
darstellt, von 0,661 und eine latente Verdampfungswärme von 96,6
cal/g.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung kann als anfänglicher
Schritt zum Entfernen von Fett und/oder Wasser aus frischen Häuten oder nassen
Häuten
verwendet werden, es kann aber auch als Entfettungsschritt in einem
anschließenden Gerbungsschritt
verwendet werden. Somit können die
Häute,
die in dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
alle Häute
sein, die auch für
ein konventionelles Entfettungs- und/oder Trocknungsverfahren geeignet
sind.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass der Ausdruck "Häute", wie er in dem gesamten
Dokument verwendet wird, frische, nasse und trockene tierische Häute bezeichnet.
Der Ausdruck "frische
Haut" bezeichnet
eine Haut, die direkt von einem Schlachthaus erhalten wird, während der
Ausdruck "nasse Haut" eine Haut bezeichnet,
die bereits ein oder mehrere Verfahren zur Herstellung von gegerbten
Lederarten durchlaufen hat, wie Pickeln, Härten, Äschern, Enthaaren, Waschen,
Wollescheren, Depilation oder Fleichabschaben. Der Ausdruck "trockene Haut" bezeichnet eine
Haut, die einer chemischen Konservierungsbehandlung wie z. B. Einsalzen
unterzogen wurde und/oder einer physikalischen Konservierungsbehandlung
wie z. B. Trocknen, Kühlen
oder Gefrieren unterzogen wurde.
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Somit
schließen
Beispiele für
Häute,
die zur Behandlung gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, die Folgenden ein: Häute, die
nicht gesalzen oder behandelt sind und durch Häutung von Tieren oder durch
Verfahren zur Lederumwandelung erhalten werden; frisch gesalzene Häute, halbgehärtete Häute, d.
h. Häute,
die teilweise getrocknet und gegebenenfalls gekühlt sind, oder halbaufgearbeitete
Häute,
d. h. Häute,
die bereits einigen Verfahren zur Herstellung von gegerbten Lederarten
unterzogen wurden; appretierte Häute,
d. h. Häute,
die alle Schritte der Gerbverfahrens, außer dem Entfettungs- und/oder Trocknungsschritt
durchlaufen haben; Häute,
die angefertigte Artikel sind, welche einem Verfahren unterzogen
werden sollten, das der so genannten Trockenreinigung ähnlich ist, und
Häute,
die aus Schafshaut-Gerbereien erhalten werden, in denen die Häute eventuell
vor oder nach dem Pickeln entfettet werden.
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Das
Wort "Gerben", wie es in dieser
Beschreibung verwendet wird, wird in seiner konventionellen Bedeutung
angewendet, d. h. es bezeichnet das allgemeine Verfahren der Umwandlung
roher tierischer Häute
in Leder.
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Die
Häute,
die gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung entfettet werden sollen, sind aus der
Gruppe ausgewählt,
die aus Schafshäuten, Rinderfellen,
Ziegenhäuten
und Schweinehäuten
besteht. Die Häute
von Schafen, Ziegen oder Schweinen müssen in einem höheren Maße als Rinderfelle entfettet
werden. Es ist darauf hinzuweisen, dass dem Fachmann bekannt ist,
dass der Ausdruck Rinderfell auch Stierfell einschließt.
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Das
Verfahren ist ähnlich,
wenn es sich um frische, trockene, halbaufgearbeitete oder appretierte Häute handelt.
Die Tatsache, dass möglicherweise chemische
Produkte in den Häuten
vorliegen, wie z. B. Salz, Säuren
oder alkalische Detergentien, beeinträchtigt normalerweise nicht
das Entfettungs- und/oder Trocknungsverfahren mit den oben erwähnten Extraktionslösungsmitteln,
und daher können
diese Häute
in dem Entfettungs- und/oder Trocknungsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
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Das
Extraktionsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung kann in jedem Reaktor oder Gefäß durchgeführt werden, das (der) üblicherweise
in Entfettungsverfahren von Häuten,
Bälgen,
Fellen oder Lederarten verwendet wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird dieses Verfahren unter Druck in einem konventionellen Reaktor
durchgeführt,
wobei sich der Inhalt in einem statischen Zustand befindet und der
Reaktor geeignete Systeme zum Benetzen der Häute enthält. In dem so genannten statischen
Reaktor können
die Häute
in gefalteter Form am Boden des Reaktors abgelegt oder in einem
Korb gelegt werden, der dann in den Reaktor eingeführt wird.
Jedoch kann eine gewisse Verschmutzung, die von Teilen des Reaktors,
die einer Reinigung nicht zugänglich
sind, und von Rohren stammt, an den Häuten haften. Darüber hinaus
kann sich etwas Wasser und/oder Schmutz in den Falten ansammeln.
Daher werden in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung die Häute
in einer vertikalen Position in dem statischen Reaktor angeordnet, während ihre
Oberfläche
von oben nach unten mit einem Extraktionslösungsmittel oder mehreren Extraktionslösungsmitteln
befeuchtet wird, oder sie werden in einer anderen Position angeordnet,
in der sie durch eines oder mehrere der Extraktionslösungsmittel
vollständig
befeuchtet werden können.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird das Verfahren in einem konventionellen Drehreaktor durchgeführt. Der
Vorteil eines Drehreaktors besteht darin, dass die Grenzfläche zwischen
der Wechselwirkung der Inhaltsstoffe der Haut und des Extraktionslösungsmittels
(der Extraktionslösungsmittel) durch
die Dreh-, Schwing- oder Vibrationsbewegung verbessert wird, so
dass die Extraktionszeiten reduziert werden und das Verfahren aktiviert
wird.
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Die
Gesamtmenge an Extraktionslösungsmittel(n),
die in dem Entfettungs- und/oder
Trocknungsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, der angelegte Druck und die Temperatur
in dem Reaktor werden auf der Basis des Gesamtgewichts der Häute, ihres
zu entfernenden Fettgehalts, des analysierten Gehalts an Wasser,
das in den Häuten
enthalten ist, der Verwendung oder Nichtverwendung irgendwelcher
fettmischbaren Lösungsmittel
und möglicher
vorhergehender Behandlungen ausgewählt. Z. B. hängt der
optimal anzulegende Druck von der Art und Weise der Dosierung des
Extraktionslösungsmittels
und der Menge(n) und des Typs (der Typen) des Extraktionslösungsmittels (der
Extraktionslösungsmittel)
ab. Typischerweise wird jedoch ein Druck zwischen 1 und 12 bar,
vorzugsweise von weniger als 10 bar und am meisten bevorzugt von
weniger als 8 bar angelegt.
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Um
Fett auf wirksamste Weise zu entfernen, wird die Temperatur im Reaktor
vorzugsweise auf weniger als 50°C,
besonders bevorzugt weniger als 45°C und am meisten bevorzugt weniger
als 40°C geregelt.
Die angewandte Temperatur ist vorzugsweise höher als 5°C, vorzugsweise höher als
10°C und
am meisten bevorzugt höher
als 15°C.
Dies kann zweckmäßigerweise
durch Regeln der Temperatur eines Recyclingstroms zum Reaktor oder
durch Erwärmen
oder Kühlen
des Reaktors selbst erreicht werden. Die hohe Extraktionswirkung
eines Extraktionslösungsmittels
oder mehrerer Extraktionslösungsmittel
gemäß der vorliegenden
Erfindung ermöglicht
ein Arbeiten in einem breiten Temperaturbereich, vorzugsweise werden
aber Temperaturen oberhalb von Raumtemperatur angewandt. Am meisten
bevorzugt liegt die Temperatur in einem Bereich von 20°C bis 35°C. Die Temperatur
wird vorzugsweise innerhalb von 5% der Sollwert-Temperatur geregelt,
um ein reproduzierbares Verfahren zu erhalten.
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Vor
dem Einführen
des einen Extraktionslösungsmittels
oder der mehreren Extraktionslösungsmittel
in den Reaktor und zur Gewährleistung
von Sicherheit werden vorzugsweise zweckmäßige Maßnahmen ergriffen, wie Einführen einer
inerten Atmosphäre
in den Reaktor, bevor die Häute
mit dem einen Extraktionslösungsmittel
oder den mehreren Extraktionslösungsmitteln
in Kontakt gebracht werden, gegebenenfalls in Kombination mit einem
oder mehreren fettmischbaren Lösungsmitteln.
Besonders bevorzugt bleibt der Reaktor unter einer inerten Atmosphäre während des
größten Teils
oder während
des gesamten Entfettungs- und/oder
Trocknungsverfahrens. In einer bevorzugten Ausführungsform werden CO2 oder N2 oder ein
anderes inertes Gas oder Löschgas
für diesen
Zweck verwendet. Das Beibehalten eines konstanten Drucks mittels
des inerten Gases während
des Extraktionsverfahrens ergibt eine zusätzliche Sicherheit und verleiht
dem Verfahren Energie.
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Während der
Entfettungs- und/oder Trocknungsbehandlung können das eine Extraktionslösungsmittel
oder die mehreren Extraktionslösungsmittel,
gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren fettmischbaren
Lösungsmitteln
gemäß der vorliegenden
Erfindung, kontinuierlich dem Reaktor zudosiert werden, was bedeutet,
dass während
einer bestimmten Zeitspanne die vereinigten Lösungsmittel dem Reaktor kontinuierlich
zugegeben werden. Das Dosieren des Extraktionslösungsmittels (der Extraktionslösungsmittel)
in den Reaktor kann auch unregelmäßig während des Betriebs erfolgen,
wobei in diesem Fall der Fachmann befähigt ist, die optimalen Intervallzeiten
und die optimalen Mengen an Extraktionslösungsmittel(n) und gegebenenfalls
die optimalen Mengen an fettmischbarem Lösungsmittel (fettmischbaren
Lösungsmitteln),
die zugemessen werden sollen, durch Routineversuche auszuwählen. Eine
Kombination dieser Techniken ist auch möglich. Beispiele für eine Kombination
solcher Techniken schließen
z. B. die Folgenden ein: ein Verfahren, in dem das Extraktionslösungsmittel
(die Extraktionslösungsmittel)
und gegebenenfalls das fettmischbare Lösungsmittel (die fettmischbaren
Lösungsmittel)
zuerst kontinuierlichen zugegeben wird (werden), dann die Zugabe
gestoppt wird und dann wiederum dasselbe (dieselben) kontinuierlich
zugegeben wird (werden). Eine kontinuierliche Dosierungsarbeitsweise
ist jedoch am meisten bevorzugt. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
wird das Extraktionslösungsmittel
(werden die Extraktionslösungsmittel)
und gegebenenfalls das fettmischbare Lösungsmittel (die fettmischbaren
Lösungsmittel)
zugemessen, während
eine Flüssigkeit,
die Extraktionslösungsmittel,
gegebenenfalls fettmischbares Lösungsmittel
(fettmischbare Lösungsmittel),
Wasser und Fett umfasst – nachstehend
als Extraktionsflüssigkeit
bezeichnet – aus
dem Reaktor entfernt wird. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform wird die
so isolierte Extraktionsflüssigkeit
gereinigt. Am meisten bevorzugt wird das erhaltene Extraktionslösungsmittel
(werden die erhaltenen Extraktionslösungsmittel) und gegebenenfalls
die erhaltenen fettmischbaren Lösungsmittel
dann zum Reaktor zurückgeführt.
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Falls
es erwünscht
ist, einen bestimmten Feuchtigkeitsgrad in den Häuten zurückzuhalten, z. B. aus Gründen der
Flexibilität
der Haut oder wenn dies für
die nachfolgenden Schritte in dem Verfahren zur Herstellung von
Leder nützlich
ist, kann eine geringe Menge an Wasser zu dem Extraktionslösungsmittel
(den Extraktionslösungsmitteln)
und/oder dem fettmischbaren Lösungsmittel
(den fettmischbaren Lösungsmitteln)
gegeben werden, falls es überhaupt verwendet
wird. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die erforderliche
Wassermenge zum Extraktionslösungsmittel
(zu den Extraktionslösungsmitteln)
gegeben, das (die) zum Reaktor zurückgeführt wird (werden). Durch Variieren
der Wassermenge in diesem Lösungsmittel
(diesen Lösungsmitteln)
kann somit der Trockengrad leicht gesteuert werden, und es wird
eine Haut mit dem erwünschten Feuchtigkeitsgrad
erhalten.
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Sobald
die Häute
in dem erwünschten
Maße entfettet
und getrocknet sind, wird die Extraktionsflüssigkeit aus dem Reaktor entfernt,
vorzugsweise in einem geschlossenen Kreislauf. Typischerweise enthält diese
Flüssigkeit
unter anderem Fett- und Protein-Rückstände. Vorzugsweise wird das
Extraktionslösungsmittel
(werden die Extraktionslösungsmittel) aus
der Flüssigkeit
isoliert und am meisten bevorzugt wird dasselbe (werden dieselben)
in das Verfahren zurückgeführt. Die
erhaltenen Häute
enthalten eine gewisse Menge an Extraktionslösungsmittel(n) und gegebenenfalls
fettmischbarem Lösungsmittel
(fettmischbaren Lösungsmitteln),
die darin absorbiert sind. Dieses Lösungsmittel (diese Lösungsmittel) wird
(werden) unter Verwendung einer Temperatur- und/oder Vakuumsteuerung
oder durch Strippen mit einem inerten Gas eliminiert. Vorzugsweise
wird dieses in der Haut absorbierte Lösungsmittel (werden diese in
der Haut absorbierten Lösungsmittel)
verdampft und anschließend
zurückgewonnen.
Am meisten bevorzugt werden die so gewonnenen vereinigten Lösungsmittel
in den Reaktor zurückgeführt. Das
Verfahren wird als beendet angesehen, wenn die Gesamtmenge an Lösungsmitteln,
die noch in der Haut absorbiert ist, kleiner als 5 g pro kg behandelte Haut,
besonders bevorzugt kleiner als 2 g pro kg Haut, ganz besonders
bevorzugt kleiner als 1 g und am meisten bevorzugt kleiner als 0,5
g pro kg behandelte Haut ist, d. h. wie durch Probenahme der verdampften
Gase bestimmt wird.
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Wenn
DME als Extraktionslösungsmittel oder
als eines der Extraktionslösungsmittel
verwendet wird, die im Entfettungs- und/oder Trocknungsverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, verbessert das Vorliegen von Wasser
und dessen Löslichkeit
in DME die Sicherheit des Verfahrens gegenüber einer Entflammbarkeit,
weil die minimalen und maximalen Werte der Entflammbarkeit reduziert
sind. Wegen seines hohen Diffusionsvermögens dringt DME leicht in die
Haut ein, löst das
Wasser und das Fett, die darin enthalten sind, wobei eine Extraktionsflüssigkeit
gebildet wird, die neben Wasser und Fetten hauptsächlich Proteine enthält, ohne
dass verunreinigende Rückstände vorliegen.
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Vorzugsweise
werden die Häute
mit einem Extraktionslösungsmittel
oder mehreren Extraktionslösungsmitteln
und gegebenenfalls den fettmischbaren Lösungsmitteln gemäß der vorliegenden
Erfindung während
einer festgelegten Zeitspanne in Kontakt gebracht. Die erwünschte Extraktionszeit
hängt ab
von den Fett- und Wassergehalten in den Häuten, der Schwierigkeit des
Extrahierens derselben und dem erwünschten Ergebnis. Typischerweise
beträgt die
Extraktionszeit weniger als 10 Stunden, besonders bevorzugt weniger
als 8 Stunden, ganz besonders bevorzugt weniger als 4 Stunden und
am meisten bevorzugt weniger als 1 Stunde. Vorzugsweise werden die
Häute mit
dem Extraktionslösungsmittel (den
Extraktionslösungsmitteln)
und gegebenenfalls den fettmischbaren Lösungsmitteln während einer Zeitspanne
von mehr als 10 Minuten, besonders bevorzugt von mehr als 20 Minuten
und am meisten bevorzugt von mehr als 30 Minuten in Kontakt gebracht. In
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht die Möglichkeit
Proben der Extraktionsflüssigkeit
während
des Extraktionsverfahrens zu ziehen, um den Zeitpunkt zu bestimmen,
an dem die Häute
ausreichend entfettet und/oder getrocknet sind, und zwar durch konventionelle
Techniken, wie z. B. unter Verwendung der Karl-Fischer-Bestimmungsmethode des
prozentualen Wasserge halts oder durch Bestimmung der Fett- und Wassergehalte
mittels Verdampfung des Extraktionslösungsmittels (der Extraktionslösungsmittel)
und anschließendes
Wägen des
so erhaltenen Rückstandes.
Wenn der Typ der zu behandelnden Haut bekannt ist, d. h. die Tierrasse
sowie die Region, aus der das Tier stammt und vorzugsweise auch
sein Futter, kann der Fachmann normalerweise leicht den in der Haut
enthaltenen Fettgehalt herausfinden. Z. B. ist es dem Fachmann bekannt, dass
die Haut eines spanischen Merinoschafs im Allgemeinen etwa 12% Fett
enthält,
während
die Haut des australischen und englischen Schafs üblicherweise
mehr als 30% Fett enthält.
Weiterhin ist es allgemein bekannt, das Schweinehäute einen
hohen Fettgehalt haben.
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Mit
dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
können
Häute erhalten
werden, die praktisch trocken und vollkommen sauber sind. Das Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung ermöglicht das
Entfetten von Häuten
zu einem Prozentgehalt von vorzugsweise mehr als 50 Gew.-%, besonders bevorzugt
mehr als 75 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt mehr als 90 Gew.-%
und am meisten bevorzugt von mehr als 98 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge an Fett, die ursprünglich
in den frischen Häuten
enthalten war. Das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ermöglicht
ein Trocknen von Häuten,
die keinem Vortrocknungsschritt unterzogen wurden, zu einem Prozentgehalt
von vorzugsweise mehr als 30 Gew.-%, besonders bevorzugt mehr als 50
Gew.-%, ganz besonders bevorzugt mehr als 75 Gew.-% und am meisten
bevorzugt von mehr als 90 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an
Wasser, die ursprünglich
in den frischen Häuten
enthalten war. Für
einige Zwecke wird es jedoch bevorzugt, einen gewissen Feuchtigkeitsgrad
in den Häuten
beizubehalten (siehe oben).
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Wie
oben diskutiert wurde, hängt
die erforderliche Menge an Extraktionslösungsmittel(n) zum Erreichen
befriedigender Prozentgehalte des Entfettens und/oder des Trocknens
von Folgendem ab: dem verwendeten Typ des Extraktionslösungsmittels (Typen
der verwendeten Extraktionslösungsmittel), den
Fett- und Wassergehalten
in den zu behandelnden Häuten,
ob das Extraktionslösungsmittel
(die Extraktionslösungsmittel)
in Kombination mit fettmischbaren Lösungsmitteln gemäß der Erfindung
verwendet oder nicht verwendet werden, und dem Grad, bis zu dem
die Häute
entfettet und/oder getrocknet werden sollen. Im Allgemeinen genügt jedoch
die Verwendung einer Menge an Extraktionslösungsmittel(n) von 40 l pro
kg zu entfettender und/oder zu trocknender Haut, besonders bevorzugt
von 20 l und am meisten bevorzugt von weniger als 5 l pro kg zu entfettender
und/oder zu trocknender Haut, um eine Haut zu erhalten, die praktisch
trocken ist, d. h. mehr als 90 Gew.-% Wasser, bezogen auf die Menge
an Wasser, die in der frischen Haut enthalten ist, wurden entfernt,
und die vollkommen sauber ist, d. h. mehr als 98 Gew.-% Fett, bezogen
auf die Menge an Fett, die in der frischen Haut enthalten ist, wurden
entfernt. Es wird jedoch auf Folgendes hingewiesen: je länger die
Extraktionszeiten sind, desto weniger Lösungsmittel wird zum Erreichen
der erwünschten
Ergebnisse benötigt.
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Vorzugsweise
werden wenigstens 0,5 l Extraktionslösungsmittel (der Extraktionslösungsmittel) pro
kg zu entfettender und/oder zu trocknender Haut verwendet, besonders
bevorzugt werden wenigstens 0,75 l und am meisten bevorzugt werden
wenigstens 1 l an Extraktionslösungsmittel(n)
pro kg zu entfettender und/oder zu trocknender Haut verwendet.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden nicht einschränkenden
Beispiele verdeutlicht. Weiterhin wird ein bevorzugtes Beispiel
für eine geeignete
Konfiguration eines Reaktors und ein damit verbundenes Recyclingsystem
zum Durchführen des
Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung in der beigefügten
Figur aufgezeigt und nachstehend beschrieben.
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Beispiel 1
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Eine
frische Schafshaut und eine frische Ziegenhaut, die vom Schlachthaus
erhalten wurden, kurz zuvor enthäutet
wurden und einen anhaftenden Wollerest des Tieres und Schmutz (nicht
gewaschen oder behandelt) aufweisen, wurden am Boden eines metallischen
Korbs, der der Träger
für die
Proben ist, in gefalteter Form in Faltungen von 30 × 30 cm
abgelegt. Der Korb wurde dann in einen statischen Reaktor eines
Fassungsvermögens
von 140 l unter einem Druck von 4,1 bar eingeführt. Anschließend wurde CO2-Gas in den Reaktor eingeführt.
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Der
Reaktor wurde mit Dimethylether (DME) gespült, bis die Luft und CO2-Gas eliminiert waren, und es wurde ein
Vakuum erzeugt. Die gesamte Gerätschaft
wurde gewogen. Die Gerätschaft
wog 357 kg, und das Gewicht der vereinigten Häute wurde berechnet und betrug
2240 g. Anschließend
wurden 53 kg DME mit einer Rate von 17 kg/min in die flüssige Phase
gegeben. Die Temperatur wurde gemessen, und der Reaktor wurde auf
27°C erwärmt und
während
einer Zeitspanne von 1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Während dieser
Stunde wurde Extraktionsflüssigkeit,
die DME umfasst, mit etwa 17 kg/min von der Unterseite des Reaktors
entfernt und anschließend
durch eine Pumpe mit einer Strömungsrate
von 17 kg/min zur Oberseite des Reaktors zurückgeführt. Somit wurden die Häute in wiederholtem
Maße mit
DME gewaschen. Nach 1 Stunde wurde DME aus dem Reaktor entfernt
und derselbe wurde unter eine CO2-Atmosphäre gebracht,
und die vereinigten Gase wurden zu einem Entlüftungsbereich abgezogen. Anschließend wurden
die Häute
gewogen. Bei einem ersten Wägen
wogen die Häute
aufgrund des Vorliegens von absorbiertem DME 1790 g. Nach 6 Stunden
war der absorbierte DME verdampft und die Häute wogen 1640 g. Dies bedeutet
einen gesamten Gewichtsverlust von 640 g Wasser und Fett, was 28,6
Gew.-% des Gewichts der unbehandelten Häute ausmacht.
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Durch
Analyse der Extraktionsflüssigkeit während des
Verfahrens war es möglich,
nicht nur die Menge an entzogenem Wasser sondern auch die an entferntem
Fett zu berechnen. Es wurde gefunden, dass die Extraktion von Fett
wirksam war, d. h. mehr als 99% des in den Häuten enthaltenen Fetts waren entfernt
worden.
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Beispiel 2
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Eine
nasse Schafshaut und eine nasse Ziegenhaut, die als "double face" (sauber und ohne Fleisch,
nicht gegerbt) bezeichnet werden, mit einem Wolleschnitt nach Maß wurden
in gefalteter Form am Boden eines metallischen Korbs, der der Träger für die Proben
ist, in Faltungen von 30 × 30
cm abgelegt und anschließend
in einen statischen 140-l-Reaktor eingeführt. Die Häute wogen zusammen 2180 g.
Eine Arbeitsweise, die der für
Beispiel 1 beschriebenen ähnlich
ist, wurde befolgt. Jedoch wurde das Recycling weggelassen, stattdessen
wurden vier Waschvorgänge mit
15 kg DME im Umpumpkreislauf durchgeführt. DME wurde jedes Mal mit
einer Rate von 17 kg/min gepumpt. Nach 60 Minuten wurde DME aus dem
Reaktor entfernt, und die Haut wurde gewogen. In einer ersten Wägung wogen
die Häute
1630 g aufgrund des Vorliegens von absorbiertem DME. Nach 12 Stunden
war der absorbierte DME verdampft und die Häute wogen 1270 g. Dies bedeutet
einen gesamten Gewichtsverlust von 910 g Wasser und Fett, was 41,7%
des Gewichts der unbehandelten Häute darstellt.
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Die
getrockneten und entfetteten Häute,
die mit den Arbeitsweisen gemäß Beispiel
1 oder Beispiel 2 erhalten wurden, waren praktisch trocken, da aber
noch etwas Wasser in den Falten vorlag, wurden die Beispiele 3 und
4 durchgeführt,
während
die Häute
sich in einem hängenden
Zustand befanden und ihre Oberflächen
von oben nach unten befeuchtet wurden.
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Beispiel 3
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Zwei
trockene "double
face" (sauber und ohne
Fleisch, nicht gegerbt) Schafs- und
Ziegenhäute
mit einem Wolleschnitt nach Maß wurden
in einen statischen 140-l-Reaktor eingeführt. Sie wurden in senkrechter
Position hängen
gelassen und durch die Ränder
eines metallischen Korbs gestützt.
Es gab keine Falten, in denen sich Schmutz und/oder Wasser ansammeln
könnten.
Die Häute
wogen zusammen 1230 g. Die gleiche Arbeitsweise wie diejenige, welche
im Beispiel 2 beschrieben ist, wurde befolgt. Demzufolge wurden
4 Waschvorgänge
mit jeweils 15 kg DME im Umpumpkreislauf durchgeführt, wobei der
im Reaktor vorliegende DME jedes Mal ersetzt wurde. Wiederum wurde
der eingespritzte DME mit einer Rate von 17 kg/min umgepumpt. Neue DME-Mengen
wurden etwa alle 15 Minuten eingeführt, und Proben von zirkulierendem
DME wurden gezogen. Nach 60 Minuten (Pumpzeit) wurde DME aus dem
Reaktor entfernt. Anschließend
wurde 2 Stunden lang ein Vakuum erzeugt, und die Häute wurden
gewogen. In einer ersten Wägung
wogen die Häute
1030 g aufgrund des Vorliegens von absorbiertem DME. Nach 2 Stunden
war der absorbierte DME verdampft und die Häute wogen 1040 g, weil sie
aufgrund ihrer hygroskopischen Eigenschaften etwas atmosphärische Feuchtigkeit
absorbiert hatten. Dies bedeutet einen gesamten Gewichtsverlust
von 190 g Wasser und Fett, was 15,44% des Gewichts der unbehandelten
Häute darstellt.
Die Häute
waren praktisch trocken.
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Eine
durch die Soxhlet-Methode gemäß Standard
IUC-4/ISO 4048 durchgeführte
Analyse dieser Häute
unter Verwendung von Methylenchlorid ergab, dass die behandelten
Schafs- und Ziegenhäute
einen Fettgehalt von weniger als 1% bzw. 2% hatten.
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Es
wurde eine höhere
Extraktionseffizienz in diesen trockenen Häuten als in den nassen Häuten des
Beispiels 2 beobachtet.
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Beispiel 4
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Zwei
kleine Stücke
nasser Rinderhaut, d. h. eine gepickelte Rinderhaut und ein Rinderbalg
(sauber und ohne Fleisch, nass, unbehaart, nicht gegerbt) von 560
g bzw. 700 g wurden wegen ihrer geringen Größe in einer senkrechten Position
nahe dem Boden eines metallischen Korbs hängen gelassen und durch die
Ränder
des Korbs gestützt.
Anschließend wurde
der metallische Korb in einen statischen 140-l-Reaktor eingeführt. Es
lagen keine Falten vor, in denen sich Schmutz und/oder Wasser ansammeln könnten. Die
gleiche Arbeitsweise wie die im Beispiel 2 beschriebene wurde befolgt.
Demgemäß wurden
4 Waschvorgänge
mit jeweils 15 kg DME im Umpumpkreislauf durchgeführt, wobei
DME jedes Mal ersetzt wurde, als wenn es von einer möglichen
Recyclingvorrichtung eingeführt
worden wäre.
Wiederum wurde der eingespritzte DME mit einer Rate von 17 kg/min
umgepumpt. Nach 60 Minuten (Pumpzeit) wurde DME aus dem Reaktor
entfernt. Anschließend wurde
10 Minuten lang ein Vakuum erzeugt und die Haut wurde gewogen. In
einer ersten Wägung
wogen die Häute
270 g bzw. 340 g. Nach 2 Stunden waren die Gewichte der beiden Häute noch
identisch. Dies bedeutet einen gesamten Gewichtsverlust von 290
g bzw. 360 g an Wasser und Fett, was 48,2% bzw. 51,4% darstellt.
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Eine
durch die Soxhlet-Methode gemäß Standard
IUC-4/ISO 4048 durchgeführte
Analyse dieser Häute
unter Verwendung von Methylenchlorid ergab, dass die behandelten
Rinderhäute
einen Fettgehalt von weniger als 1% hatten.
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Ein
bevorzugtes Beispiel für
eine geeignete Konfiguration eines Reaktors und eines damit verbundenen
Recyclingsystems zum Durchführen
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung wird in der beigefügten
Figur gezeigt.
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Diese
Konfiguration umfasst einen statischen Reaktor oder Drehreaktor 1,
der an sich bekannt ist und auch als "Digestor" bezeichnet wird, um Häute aufzunehmen,
die entfettet und/oder getrocknet werden sollen. Der Reaktor 1 umfasst
einen Einlass 2 für
frisches Extraktionslösungsmittel
(frische Extraktionslösungsmittel)
und einen Auslass 3 für
Extraktionsflüssigkeit,
die z. B. Fett- und Protein-Rückstände sowie
Wasser enthält.
Der Auslass 3 ist über eine
Leitung mit einem Nachverdampfer 4 verbunden, der mit einem
Heizelement (nicht gezeigt) versehen ist. Die Unterseite des Nachverdampfers 4 ist
mit einer Schnellverdampfungstrommel 5 verbunden, während die
Oberseite des Nachverdampfers 4 mit der Oberseite eines
Sammelbehälters/Kühlers 6 für das gewonnene
Extraktionslösungsmittel
(die gewonnen Extraktionslösungsmittel)
verbunden ist, wie nachstehend erklärt wird. Obwohl die Oberseite
der Schnellverdampfungstrommel 5 im Prinzip direkt mit der
Oberseite des Nachverdampfers 4 oder der Oberseite des
Sammelbehälters 6 verbunden
werden kann, wird es bevorzugt, dass sie mit einem weiteren Gefäß verbunden
wird, in diesem Beispiel einem Rückgewinnungsgefäß 7.
Ein solches zusätzliches
Gefäß kann z.
B. zum Prüfen
verwendet werden, ob noch irgendwelches Wasser oder irgendwelche
Rückstände im Extraktionslösungsmittel
vorliegen, das aus der Schnellverdampfungstrommel 5 kommt.
Zum Schließen
des Kreislaufs ist die Unterseite des Sammelbehälters 6 mit dem Einlass 2 des Reaktors 1 verbunden.
Zudem sind die Gefäße 6 und 7 jeweils
mit einem Abfluss versehen, um gewonnenes Lösungsmittel (gewonnene Lösungsmittel)
zu entfernen, das (die) nicht recycelt werden sollte (sollten).
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Wenn
die Extraktionsflüssigkeit
DME enthält, wird
das Recyclingsystem typischerweise auf folgende Weise betrieben:
Häute werden
im Reaktor 1 bei etwa 25°C
und 4 bar entfettet und/oder getrocknet; die Flüssigkeitsgehalte des Reaktors 1 werden
zum Nachverdampfer 4 gepumpt, wo das Extraktionslösungsmittel
(die Extraktionslösungsmittel)
bei einer etwas höheren
Temperatur und einem etwas höheren
Druck, z. B. 35°C
und 6 bar destilliert wird (werden); die sich aus dieser Destillation
ergebende Dampfphase fließt
zum Sammelbehälter 6,
wo sie bei etwa 25°C
und 4 bar zu einer Flüssigkeit
kondensiert; das gewonnene Extraktionslösungsmittel (die gewonnenen
Extraktionslösungsmittel)
wird (werden) in den Reaktor 1 gegeben.
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Wenn
die Menge an extrahiertem Fett und entferntem Wasser in dem Nachverdampfer 4 einen vorher
ausgewählten
Schwellenwert überschreitet,
z. B. 50% des Gehalts des Nachverdampfers 4, werden das
extrahierte Fett und das Wasser zur Schnellverdampfungstrommel 5 gepumpt.
In der Schnellverdampfungstrommel 5 wird das Extraktionslösungsmittel
(werden die Extraktionslösungsmittel)
verdampft oder ausgetrieben, z. B. bei etwa 45°C und 8 bar, und die sich ergebende
Dampfphase fließt
zum Rückgewinnungsgefäß 7 zurück, wo sie
unter Bedingungen kondensiert, die denjenigen im Sammelbehälter 6 ähnlich sind.
Das kondensierte Extraktionslösungsmittel
(die kondensierten Extraktionslösungsmittel)
wird (werden) zum Sammelbehälter 6 gepumpt,
und Fettrückstände und
Wasser werden von der Unterseite der Schnellverdampfungstrommel 5 entfernt
und in Trommeln gesammelt.
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Das
oben beschriebene Verfahren hat sich für die Rückgewinnung und das Recycling
von DME und anderen Extraktionslösungsmitteln
als besonders wirksam erwiesen.