DE2517057C3 - Verfahren zur Verbesserung der mechanischen und der Griffeigenschaften von mineralgegerbten Ledern oder Pelzfellen oder daraus hergestellter Bekleidung - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der mechanischen und der Griffeigenschaften von mineralgegerbten Ledern oder Pelzfellen oder daraus hergestellter BekleidungInfo
- Publication number
- DE2517057C3 DE2517057C3 DE19752517057 DE2517057A DE2517057C3 DE 2517057 C3 DE2517057 C3 DE 2517057C3 DE 19752517057 DE19752517057 DE 19752517057 DE 2517057 A DE2517057 A DE 2517057A DE 2517057 C3 DE2517057 C3 DE 2517057C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- leather
- fur
- phosphoric acid
- degreasing
- mineral
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C9/00—Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
Description
OR
und oder
O=P-OX
\
OY
OY
OR OR
I I
O=P-O-P=O
(D
(II)
OX
OY
in denen R für einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit einer Kettenlänge von
mindestens 10 Kohlenstoffatomen, einen Rest von Alkylenoxydaddukten mit Alkoholen oder Phenolen
oder einen Polyglykolrest steht, X die gleiche Bedeutung wie R hat oder Wasserstoff, Alkali _10
oder eine organische Base bedeutet und Y für Wasserstoff, Alkali oder eine organische Base
steht, in den üblichen Lösungsmitteln für die Entfettung oder Trockenreinigung behandelt werden.
'
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Produkte der Formel I und/oder
II in Mengen von 1 bis 10% des Trockengewichts der Ware eingesetzt werden.
Die Behandlung von Lcder oder Pelzfellen mit Lösungsmitteln spielt sowohl bei der Pel/vercdelung
als auch bei der Entfettung von Leder und schließlich bei der Trockenreinigung von daraus hergestellter
Bekleidung eine wichtige Rolle. An Lösungsmitteln werden neben chlorierten Kohlenwasserstoffen, wie
Per-, Trichlorethylen und Methylenchlorid, neuerdings auch teilfluorierte Kohlenwasserstoffe, wie Dichlor- M)
fluoräthan, verwendet. Die Behandlung mit Lösungsmitteln erfolgt meist in Maschinen, wie sie auch bei
der Trockenreinigung von Textilbekleidung üblich sind. In der Pelzveredelungsindustric wird Wildware, .
wie Nerz, Bisam und andere, nach einer Walkfettung mit wasserunlöslichen oder wasserlöslichen Fettstoffen
während der Zurichtung von überschüssig anhaftendem Fett durch Läutern oder aber durch eine extrahierende
Behandlung mit Lösungsmitteln, gegebenenfalls in Kombination mit Sägespänen, befreit. Das ^0
gleiche gilt für Schafpelzfelle. Ein hoher Naturfettgehalt des Pelzleders, insbesondere entlang der Rükkcnlinie,
von zum Teil über 30% macht eine Lösungsmittel-Entfettung zwingend notwendig. Auch
Leder auf der Grundlage von stark naturfetthaltigen r,?
Kleintierfellen muß mit Lösungsmittel entfettet werden.
Schließlich erfolgt die Trockenreinigung von Leder- und Pelzbekleidung ebenfalls mit den gleichen obengenannten
stark entfetteten Lösungsmitteln.
Ein Nachteil aller bisher bekannten Methoden der Lösungsmittelbehandlung besteht darin, daß es,
auch im Falle einer Rückfettung mit geeigneten Fettstoffen, nicht möglich ist, den qualitätsbestimmenden
Fettgehalt der Ware in optimaler Weise zu steuern. Bekanntermaßen besteht aber immer eine Abhängigkeit
von der Menge des im Leder noch verbleibenden extrahierbaren Fettanteiles einerseits und dessen
Reiß-, Weiterreiß- und Stichausreißfestigkeit andererseits. Die Reiß-, Weiterreiß- und Stichausreißfestigkeit,
des Leders und Pelzleders verringert sich mit der durch die Lösungsmittelbehandlung zwangsläufig eintretenden
Reduktion des in der Ware verbleibenden Restfettes. Aus diesem Grunde werden beispielsweise
den Lösungsmitteln bei der Trockenreinigung von Leder- und Pelzbekleidung in vielen Fällen, wie oben
erwähnt, in Lösungsmitteln lösliche Fettstoffe, wie z. B. Klauenöl, Spermöl und dergleichen, zugesetzt, um
eine Verbesserung der Weichheit und der physikalischen Eigenschaften zu erreichen. Die Methode der
Rückfettung hat mehrere Nachteile:
Bei Pelzfellen und Pelzbekleidung läßt es sich nicht verhindern, daß das Pelzhaar, je nach Menge der
eingesetzten Fettungsmittel, »Fettstoffe« aufnimmt. Die Fettung des Pelzhaares aber ist unerwünscht,
da sie das Haarspiel und den optischen Eindruck des Haarvlieses durch Verkleben nachteilig beeinflußt.
Die Menge des in das Leder bzw. Pelzleder einzubringenden Fettes ist bei dieser Methode außerdem
nur sehr schwer steuerbar. Dazu kommt, daß eine Fixierung der Fettstoffe auf diese Weise nicht möglich
ist. Bei einer erneuten Behandlung mit Lösungsmittel wird das vorher auf diesem Wege in die Ware eingebrachte
bzw. aufgebrachte Fett nahezu vollständig wieder extrahiert.
Es wurde nun gefunden, daß in Lösungsmittel lösliche Phosphorsäureester gemäß den allgemeinen,
weiter unten angegebenen Formeln I und II von mineralisch gegerbtem Leder in nicht mehr extrahierbarer
Form gebunden werden und die Weichheit, Griffeigenschaften sowie die Reiß-, Weiterreiß- und
Stichausreißfesligkeit des mineralgegerbten Leders und Pclzleders erheblich verbessern.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Verbesserung der mechanischen und Griffeigenschaften
von mineralgegerbten Ledern oder Pelzfellen oder daraus hergestellter Bekleidung, Jas dadurch
gekennzeichnet ist. daß die Leder oder Pelzfelle oder daraus hergestellte Bekleidung während oder im
Anschluß an einen Entfettungsprozeß bzw. der Chemisch-Reinigung mit Lösungen oder Dispersionen
von Phosphorsäureestern der allgemeinen Formeln I und Oder II
OR
/
O=P-OX
/
O=P-OX
OR
OY
OR
OR
O=P-O-P=O
(I)
(II)
OX OY
wobei in diesen Formeln R für einen gerad- oder vcrzweigtkettigen Alkyl- oder Alkenylrest mit einer
Kettenlänge von mindestens IOC-Atomen, für einen Rest von Alkylenoxydaddukten mit Alkoholen oder
Phenolen oder für einen Polyglykolrest steht, X die gleiche Bedeutung wie R hat oder für Wasserstoff,
Alkali oder eine organische Base steht und Y Wasserstoff, Alkali oder eine organische Base bedeutet,
in den üblichen Lösungsmitteln für die Entfettung oder Trockenreinigung behandelt werden.
Wenn R für einen Alkyl- oder Alkenylrest steht, so hat dieser bevorzugt eine Kettenlänge von 10 bis 25,
insbesondere 12 bis 18 Kohlenstoffatomen. Steht R für den Rest eines Alkylenoxydaddukts mit Alkohol
oder Phenolen, so sind darin bevorzugt 1 bis 15, insbesondere 3 bis 10 Alkylenoxydeinheiten enthalten.
Von den Alkylenoxyden werden dabei Äthylenoxyd und Propylenoxyd bevorzugt. Als Alkohole zur Bildung
von Alkylenoxydaddukten kommen solche mit 4 bis 25 Kohlenstoffatomen in Frage. Bevorzugt
werden Alkohole mit mindestens 10 Kohlenstoffatomen, insbesondere solche mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen,
wie die Fettalkohole, verwendet.
Wenn R für einen Polyglykolrest steht, so handelt es sich hierbei um Reste, wie sie bei der Umsetzung
von Alkoholen mit Alkylenoxyden zwangsläufig anfallen, z. B. die Umsetzungsprodukte von Äthylenoxyd
und Propylenoxyd mit Alkoholen. Wenn R für einen Polyglykolrest steht, so weisen diese zweckmäßig
ein Molekulargewicht bis zu 2000, vorzugsweise von 200 bis 400 auf.
Man gelangt durch das erfindungsgemäße Verfahren
zu einem weichen, sehr reißfesten Leder, das auch weitere nachfolgende Lösungsmittelbehandlungen, wie
sie für die Entfettung und für die Trockenreinigung üblich sind, ohne Qualitätsbeeinträchtigungen übersteht.
Da die Phosphorsäureester von mit Mineralstoffen gegerbtem Leder komplexartig gebunden werden,
bleibt die »Rückfettung« bei Pelzfellen und daraus hergestellter Bekleidung fast ausschließlich auf den
Lederanteil beschränkt. Eine Überfettung des Pelzhaares oder Haarvlieses tritt bei sachgemäßer Arbeitsweise
nicht ein. Bei Verwendung geeigneter Phosphorsäureester erreicht man neben der beschriebenen
Verbesserung der Reißfestigkeiten und der Griffeigenschaften auch eine deutlich erhöhte Leitfähigkeit
der Oberflächen. Diese verhindert weitestgehend Erscheinungen von elektrostatischer Aufladung, wie
sie unter dem Einfluß ungünstiger äußerer Bedingungen entstehen.
Das komplexaktive Verhalten von Emulgatoren auf der Grundlage von Phosphorsäureestern wird für
die Behandlung von Leder im Lickerverfahren, also in wäßriger Flotte, in »Das Leder« 20 (1969), Seiten
4 bis 8, beschrieben.
Nach dem übrigen Stand der Technik (DE-AS 1046 252, DE-AS 1166 411 und US-PS 30 10 780)
werden jedoch Phosphorsäureester stets zur Hydrophobierung von Leder verwendet Die Anwendung
erfolgt dabei in wäßriger Flotte, während beim Verfahren tier Anmeldung in nichtwäßrigen Systemen
gearbeitet wird, überraschenderweise machen dabei die erfindungsgemäß verwendeten Phosphorsäureester
das Leder hydrophil. Ebenfalls überraschend sind die
ίο reißfestigkeitsverbessernden Eigenschaften der Phosphorsäureester
auf die mineralgegerbten Leder oder Pelzfelle oder daraus hergestellten Artikeln bei einem
Einsatz in gebräuchlichen Lösungsmitteln im Rahmen einer Lösungsmittelentfettung oder bei der Chcmisch-
ij Reinigung, d.h. in nichtwäßrigen Lösungsmitteln.
Mit den in den folgenden Beispielen genannten Phosphorsäureestern gelingt es, die damit behandelte
Ware vor den Folgen einer zu starken Entfettung zu schützen und sie so auszurüsten, daß sie nachfolgende
Lösungsmittelbehandlung ohne Qualitätsbeeinträchticung überstehen.
a) Herstellung des Phosphorsäureesters
In 118 kg Butyiglykol (Äthylcnglykol-monobutyläther)
werden unter Kühlung 114 kg Polyphosphorsäure mit einem P;O5-Gehalt von 84% zugegeben.
Die Temperatur hierbei darf nicht über 50" C steigen. Danach setzt man 240 kg eines technischen Stearylalkoholes
mit einer Kettenverteilung von 16 bis 18 zu
und erhöht unter gutem Rühren die Temperatur auf 80" C. Nachdem man 3 Stunden bei 80 C gerührt hat,
kühlt man ab und neutralisiert nach Zugabe von 200 kg Äthylglykol (ÄthylenglykolmonoäthyUither)
mit Diäthanolamin. Nach Verbrauch von ca. 230 kg Diäthanolamin ist ein pH-Wert von 7.8 erreicht.
Das Produkt ist in Perchloräthylen und Fluorkohlenwasserstoffen grobdispers löslich.
b) Anwendung
Chromgegerbte Lammfelle wurden zunächst zweimal mit Perchloräthylen entfettet und anschließend
bei einem Flotten verhältnis von 1:10 — bezogen auf das Trockengewicht der Ware — mit einer Lösung von
10 g/l des nach a) hergestellten Phosphorsäureester
in Perchloräthylen bei 35"JC 10 Minuten behandelt.
Bestimmt wurde der extrahierbare Fettgehalt nach der Entfettung wowie die Menge des aufgenommenen
Hilfsmittels durch Bestimmung des P2O5-Gehaltes.
Außerdem wurde der Einfluß des Hilfsmittels auf die Zugfestigkeit, Dehnung (DIN 53328) und Stichausreißfestigkeit
(DIN 53329) untersucht.
Extrahierbarer Fettgehalt | nach der Entfettung | Hilfsmitlelaufnahmc | |
vor der Entfettung | 3,3% | Flottenverhältnis 1:10 | |
Leder | 10,8% | 0,4% | 5,2% |
Haar | 1,1% | 2mal mit Perchloräthylen | 0,2% |
Durchschnittswert aus | Ausgangsmaterial | entfettet | nachbehandelt |
3 Messungen für | mit 10 g/l | ||
172 | Produkt | ||
Zugfestigkeit (kp/cm2) | 198 | 55 | 218 |
Dehnung (%) | 58 | 30 | 50 |
Stichausreißfestigkeit (kg/cm) | 56 | 69 | |
Trotz zweimaliger Entfettung mit Perchloräihylen verblieb im Pelzleder noch ein Restfettgehalt von ca.
3,3% und im Haar von 0,4%. Durch die Behandlung mit der l%igen Lösungsmittellösung nimmt das
Pelzleder 5,2%, das Pclzhaar 0,21-0 des Phosphorsäureesters
auf. Der vom Pelzleder aufgenommene Phosphorsäureester ist — wie bereits erwähnt — mit
Lösungsmittel nicht mehr extrahierbar. Durch die beschriebene Behandlung mit dem Phosphorsäureester
wird die Zufesligkeit, Dehnung sowie die Stichausreißfestigkeit
ebenso wie die Weichheit und Zügigkeit des Pelzlcders deutlich verbessert.
Beispiel 2 a) Herstellung des Phosphorsäureesters max. 40 C eingetragen. Man rührt noch eine weitere
halbe Stunde nach dem Eintragen des Phosphorpcntoxides bei der Temperatur von 40cC und danach
für 2 Stunden bei einer Temperatur von 60'C. Das klare Gemisch wird nun abgekühlt, und nach
Zusatz von 40 kg Perchloräthylen wird mit 7,7 kg Monoäthanolamin neutralisiert. Das Neutralisai stellt
bei Zimmertemperatur eine Paste dar, die in Percnloräthylen klar löslich ist.
b) Anwendung
Chromierte SWA-Persianer wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 beschrieben entfettet und
anschließend mit einer Lösung von 8 g/l Hilfsmittel in Perchloräihylen bei 203C *~5 Minuten behandelt.
Der Einfluß der Behandlung der Ware mit der Phosphorsäureester enthaltenden Perchloräthylen-Lösung
In 34,6 kg eines technischen Oleylalkohols mit der
Jodzahl 50 werden 5,5 kg Phosphurpenloxid unter 20 wurde in der gleichen Weise untersucht wie in Beispiel]
guter Kühlung bei einer Temperatur zwischen 20 und angegeben.
Exlrahicrbarer Fettgehalt | nach der Entfettung | |
vor der Entfettung | 2.3% | |
Leder | 20.2"/,, | 0.34%, |
Haar | 0.9% | 2mal mit Pcrchl |
Durchschnittswert aus | Ausgangsmatcrial | entfettet |
3 Messungen für | 116 | |
Zugfestigkeit (kg/cm2) | 164 | 40 |
Dehnung (%) | 53 | 26 |
Sticliausrcißfestitikeit (ksi/cm) | 42 | |
Hilfsmiuclaufnahme bei 8 g.'l. Flottenverhältnis 1:10
4.3% 0.30%
mit 8 g/l Produkt 178
41
58
In gleicher Weise wurden russische, chromgegerbte Persianerfelle behandelt. Die Untersuchungsergebnisse
sind aus der folgenden Aufstellung ersichtlich:
lixtrahicrbarcr Fettgehalt | nach der Entfettung | Hilfsmittclaiifnahme | |
2,5% | bei 10 g/l. | ||
vor der Entfettung | 0,35% | Flottenverhältnis 1:10 | |
Leder | 23,5% | 2mal mit Perchloräthylen | 4,0% |
Haar | 0,7% | entfettet | 0,30% |
Durchschnittswert aus | Ausgangsmaterial | nachbehandelt | |
3 Messungen für | 118 | mit 10 g/l | |
49 | Produkt | ||
Zugfestigkeit (kp/cm2) | 160 | 22 | 181 |
Dehnung (%,) | 45 | 51 | |
Stichausreißfestigkeit (kg/cm) | 36 | 49 | |
Durch die beschriebene Behandlung mit der Phosphorsäurecsterlösurtg
erreicht man eine deutliche Verbesserung der Griffeigenschaften des Pelzleders. Die durch eine Lösungsmittel-Behandlung verringerten
Werte für Zugfestigkeit, Dehnung und Stichausreißfcstigkeit
werden durch die Behandlung mit dem Phosphorsäureester deutlich verbessert. Sie sind
teilweise sogar höher als die des Ausgangsmaterials. Beispiel 3
a) Herstellung des Phosphorsäureesters
In 326 kg 10 Äthylenoxid-Laurylalkohol (MG berechnet
aus OH-Zahl = 652) werden bei 30 bis 45 C 23.7 kg P2O5 eingetragen. Nachdem P2O5 eingetragen
ist. wird noch 30 Min. bei 40 bis 45 C und dann 1 Std. bei 90 bis 100 C gerührt. Man kühlt danach wieder
auf 25' C ab und verdünnt mit 41 kg Isopropylalkohol
und 17,2 kg Pcrchloräthylcn und neutralisier! mit 40,6 kg Natronlauge (45%ig), die man vorher mit
10 kg Wasser verdünnt hat. Die Temperatur darf 45" C nicht übersteigen. Zuletzt gibt man 90 kg Weißöl
zu. Man erhält eine bei Zimmertemperatur trübe Flüssigkeit, die in Per- und Trichlorüthylcn sowie in
Wasser klar löslich ist.
b) Anwendung
Alaungegerbte Nerz- und Bisamfelle wurden wie im Beispiel 1 angegeben mit Perchloräthylen entfettet
und anschließend mit einer Lösung von 7 g/l des in der beschriebenen Weise hergestellten Hilfsmittels in
Perchloräthylen bei 35"C 10 Minuten behandelt.
Ncrzfclle
l'xtrahicrbarcr Fettgehalt | nach der Entfettung | |
vor der F.nlfeltung | 3,7% 0,4% |
|
Lcder Haar |
14,2% 0,6% |
2mal mit Perchl entfettet |
Durchschnittswert aus 3 Messuncn für |
Ausgangsmaterial | 262 36 64 |
Zugfestigkeit (kp/cm2) Dehnung (%) Stichausreißfestigkeit (kg/cm) |
290 38 94 |
|
Hilfsmitlelaufnahmc
bei 7 g/l.
Rotten verhältnis ! : 10
7,1%
0,3%
nachbehandelt
mit 7 g/l Produkt
mit 7 g/l Produkt
310
46
123
Bisamfelle, alaungegerbt
Extrahierbarer Fettgehalt | nach der Entfettung | Hilfsmittelaufnahme | |
3,2% | bei 7 g/l. | ||
vor der Entfettung | 0,4% | Flottenverhältnis 1 :10 | |
Leder | 9,8% | 2mal mit Perchloräthylen | 9,1% |
Haar | 0,5% | entfettet | 0,5% |
Durchschnittswert aus | Ausgangsmaterial | 205 | nachbehandelt |
3 Messungen für | 34 | mit 7 g/l Produkt | |
Zugfestigkeit (kp/cm2) | 285 | 19 | 308 |
Dehnung (%) | 41 | 45 | |
Stichausreißfestigkeit (kg/cm) | 32 | 42 | |
Durch die Behandlung mit der Phosphorsäureester-Lösung werden Weichheit und Zügigkeit deutlich
verbessert. Gleichzeitig werden die durch eine Lösungsmittelbehandlung reduzierten Reiß- und Weiterreißfestigkeiten
der Ware deutlich erhöht. Sie liegen sogar über der des Ausgangsmaterials.
Beispiel 4
a) Herstellung des Phosphorsäureesters
a) Herstellung des Phosphorsäureesters
88 kg eines Fettalkoholpolyglykoläthers, der pro Mol des normalprimären Alkohols mit Kettenlänge
zwischen C12 und C18 durchschnittlich 3 Mol Äthylenoxid
aufweist und der ein Molekulargewicht von etwa 350 hat, werden vorgelegt. Unter Kühlung wird
hierin bei gutem Rühren Phosphorpentoxid in einer Menge von 11,9 kg während einer Zeit von 2 Stunden
eingetragen. Die Temperatur darf dabei nicht über 40° C steigen. Nachdem das Phosphorpentoxid eingetragen
ist, rührt man noch 30 Minuten nach und erhöht dann im Verlaufe der nächsten halben Stunde
die Temperatur bis man 80° C erreicht. Bei dieser Temperatur rührt man nochmals 1 Stunde.
Man kühlt wieder auf etwa 30° C herunter und gibt 3 kg Hexylenglykol (2-Methylpentandiol-2,4) zur
Vcrdünnuiig zu und neutralisiert mit 45%iger Kalilauge. Nachdem hiervon etwa 23 kg zugesetzt worden
sind, hat man einen pH-Wert von 6,9 bis 7,2 erreicht.
Schließlich gibt man noch zur Verflüssigung des Produktes 12,5 kg Perchloräthylen und 12,5 kg Äthylalkohol
zu. Die Ausbeute beträgt ca. 150 kg eines bei
Zimmertemperatur nahezu farblosen flüssigen Produktes.
b) Anwendung
Chromgegerbte Schafpelzfelle wurden nach einer wie in Beispiel 1 beschriebenen Entfettung mit einer
Lösung von 10 g/l Hilfsmittel in Perchloräthylen bei 30° C 15 Minuten behandelt. Die Untersuchung der
mit dem Phosphorsäureester behandelten Schafpelzfelle ergab folgendes:
9 | Leder Haar |
25 17 | 057 |
Durchschnittswert aus 3 Messungen für |
Kxtruhicrbarcr Fettgehalt | ||
Zugfesligkeil (kp/cm2) Dehnung (%) Stichausreißfcsligkeit (kg/cm) |
vor der Ivnlfcttung | nach der Knirctluni! | |
10,2% 0,8% |
1,3% 0,38% |
||
Ausgangsmalerial | 2mal mit Perchl entfettet |
||
248 48 38 |
205 50 24 |
10
I lillsmiuekiufniihim:
bei IU g/1.
Flollcnvcrhällnis 1 : IO
6,4"/»
0,45%
0,45%
mit 10 g/l
Produkt
Produkt
266
56
56
54
Wie bereits in den vorhergehenden Beispielen ausgeführt, werden die Weichheit und die Zügigkeil des
Pelzleders durch die Behandlung mit Phosphorsäureestern verbessert. Das gleiche gilt für die physikalischen
Eigenschaften wie Zugfestigkeit, Dehnung und Stichausreißfestigkeil.
Claims (1)
1. Verfahren zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften und der Griffeigenschaften von
mineralgegerbten Lidern oder Pelzfellen oder daraus hergestellter Bekleidung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leder oder Pelzfelle oder daraus hergestellte Bekleidung während oder im Anschluß an einen Entfettungsprozeß bzw. der
Chemisch-Reinigung mit Lösungen oder Dispersionen von Phosphorsäureesiern der allgemeinen
Formeln
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752517057 DE2517057C3 (de) | 1975-04-17 | 1975-04-17 | Verfahren zur Verbesserung der mechanischen und der Griffeigenschaften von mineralgegerbten Ledern oder Pelzfellen oder daraus hergestellter Bekleidung |
GB1556376A GB1548947A (en) | 1975-04-17 | 1976-04-15 | Phosphate ester treatment of leather and skins |
SE7604491A SE431659B (sv) | 1975-04-17 | 1976-04-15 | Forfarande for forbettring av de mekaniska egenskaperna och greppegenskaperna hos leder och pelsfellar genom behandling med fosforsyraestrar |
IT2234476A IT1059123B (it) | 1975-04-17 | 1976-04-15 | Miglioramento delle caratteristiche meccaniche e di tasto del cuoio e delle pelli da pelliccia e e degli indumenti confezionati con essi |
FR7611364A FR2307874A1 (fr) | 1975-04-17 | 1976-04-16 | Procede pour ameliorer les proprietes mecaniques et les qualites de main des cuirs, fourrures et vetements de cuir ou de fourrure |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752517057 DE2517057C3 (de) | 1975-04-17 | 1975-04-17 | Verfahren zur Verbesserung der mechanischen und der Griffeigenschaften von mineralgegerbten Ledern oder Pelzfellen oder daraus hergestellter Bekleidung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2517057A1 DE2517057A1 (de) | 1976-10-28 |
DE2517057B2 DE2517057B2 (de) | 1977-05-05 |
DE2517057C3 true DE2517057C3 (de) | 1982-10-21 |
Family
ID=5944305
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752517057 Expired DE2517057C3 (de) | 1975-04-17 | 1975-04-17 | Verfahren zur Verbesserung der mechanischen und der Griffeigenschaften von mineralgegerbten Ledern oder Pelzfellen oder daraus hergestellter Bekleidung |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2517057C3 (de) |
FR (1) | FR2307874A1 (de) |
GB (1) | GB1548947A (de) |
IT (1) | IT1059123B (de) |
SE (1) | SE431659B (de) |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH655738A5 (de) * | 1981-08-29 | 1986-05-15 | Sandoz Ag | Verfahren zum fetten von gegerbtem leder mit phosphorsaeurepartialestern, deren herstellung und diese enthaltende praeparate. |
DE3207562A1 (de) * | 1982-03-03 | 1983-09-15 | Münzing Chemie GmbH, 7100 Heilbronn | Verfahren zum fetten und gleichzeitigen hydrophobieren von leder, pelz und lederaustauschstoffen |
US4778476A (en) * | 1982-08-20 | 1988-10-18 | Sandoz Ltd. | Use of phosphoric acid partial esters in fatting of tanned leather |
FR2559784B1 (fr) * | 1984-02-22 | 1987-07-10 | Sandoz Sa | Procede de nourriture du cuir tanne et des peaux tannees |
DE3529073A1 (de) * | 1984-08-22 | 1986-02-27 | Sandoz-Patent-GmbH, 7850 Lörrach | Phosphorsaeurepartialester enthaltende praeparate, deren herstellung und deren verwendung |
FR2607814B1 (fr) * | 1986-12-04 | 1990-10-12 | Sandoz Sa | Nouvelles compositions a base d'esters partiels de l'acide phosphorique et leur utilisation pour la nourriture du cuir et des peaux tannees |
KR100763118B1 (ko) * | 2003-12-17 | 2007-10-04 | 아크조 노벨 엔.브이. | 동물 가죽의 처리 방법 |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH300953A (de) * | 1949-01-12 | 1954-08-31 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren zur Herstellung von geschmeidigem Leder. |
US3010780A (en) * | 1957-03-30 | 1961-11-28 | Bohme Fettchemie Gmbh | Method of making leather water-repellent |
DE1166411B (de) * | 1960-03-23 | 1964-03-26 | Boehme Fettchemie Gmbh | Verfahren zum Wasserfestmachen von Leder oder Pelzen |
US3083224A (en) * | 1961-12-08 | 1963-03-26 | Du Pont | Polyfluoroalkyl phosphates |
-
1975
- 1975-04-17 DE DE19752517057 patent/DE2517057C3/de not_active Expired
-
1976
- 1976-04-15 IT IT2234476A patent/IT1059123B/it active
- 1976-04-15 SE SE7604491A patent/SE431659B/xx not_active IP Right Cessation
- 1976-04-15 GB GB1556376A patent/GB1548947A/en not_active Expired
- 1976-04-16 FR FR7611364A patent/FR2307874A1/fr active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2517057B2 (de) | 1977-05-05 |
SE7604491L (sv) | 1976-10-18 |
GB1548947A (en) | 1979-07-18 |
SE431659B (sv) | 1984-02-20 |
IT1059123B (it) | 1982-05-31 |
FR2307874B1 (de) | 1979-04-20 |
DE2517057A1 (de) | 1976-10-28 |
FR2307874A1 (fr) | 1976-11-12 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0745141B1 (de) | Verfahren zum hydrophobieren von leder und pelzfellen mit kammartig carboxylfunktionalisierten polysiloxanen | |
EP0204230B1 (de) | Azolderivate enthaltende Formulierungen sowie ihre Verwendung zur atraumatischen Nagelentfernung | |
DE2626430C2 (de) | Verfahren zum Gerben von Leder und Gerbmischung | |
DE2517057C3 (de) | Verfahren zur Verbesserung der mechanischen und der Griffeigenschaften von mineralgegerbten Ledern oder Pelzfellen oder daraus hergestellter Bekleidung | |
EP0557835B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Betainen | |
EP0569410B1 (de) | Verfahren zum alleingerben, vorgerben und mitgerben von blössen und fellblössen und zum nachgerben von leder und fell | |
DE4142318C2 (de) | Verwendung von Fettsäure-Umsetzungsprodukten in Leder- und Pelzfettungsmitteln und Mittel zum Fetten von Leder und Pelzfellen | |
DE740472C (de) | Verfahren zum Beizen von geaescherten Hautbloessen | |
EP0026423B1 (de) | Verfahren zur Fettung und Imprägnierung von Leder und Pelzen | |
DE3207562C2 (de) | ||
EP0760015B1 (de) | Kationische mittel zum fetten von ledern und pelzen | |
DE696317C (de) | eestern | |
EP0448948B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Leder und Pelzen | |
DE10028142B4 (de) | Verfahren zum Pickeln und Chromgerben | |
DE2442580C3 (de) | Verfahren zur Erhöhung der Zug-, Weiterreiß- und Stichausreißfestigkeit von Leder unter gleichzeitiger Weichmachung | |
EP0574800B1 (de) | Verfahren zum Gerben von Leder und Pelzen | |
CH300953A (de) | Verfahren zur Herstellung von geschmeidigem Leder. | |
DE819443C (de) | Gerbverfahren | |
DE3533203A1 (de) | Verwendung von phosphonsaeurederivaten als lederhilfsmittel | |
DE845520C (de) | Verfahren zur Herstellung quaternaerer Ammoniumverbindungen | |
DE600727C (de) | Verfahren zur Herstellung mineralisch gegerbter Leder | |
DE970025C (de) | Verfahren zur Reinigung und zur Bildung von Phosphatschichten auf Oberflaechen aus Eisen oder Zink in einem Arbeitsgang | |
EP0025933B1 (de) | Hilfsmittelgemisch und Verfahren zum Weichen von Häuten und Fellen | |
EP0585431B1 (de) | Verfahren zum fetten, füllen und hydrophobieren von ledern und pelzen | |
DE760313C (de) | Fettungsmittel fuer tierische Haeute und Leder |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8227 | New person/name/address of the applicant |
Free format text: CHEMISCHE FABRIK STOCKHAUSEN GMBH, 4150 KREFELD, DE |
|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |