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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mundpflegezusammensetzung, die eine anorganische, teilchenförmige Komponente in einer Mundpflegezusammensetzung enthält, und insbesondere eine Zahnpflegezusammensetzung, die eine kationenverträgliche, anorganische, teilchenförmige Komponente mit einer zur Mundpflege wirksamen antibakteriellen Verbindung enthält, die Plaquereduktion mit hervorragenden Atemerfrischungscharakteristika erreicht.
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Halitosis, der technische Begriff für schlechten Atem oder Foetor ex ore, ist ein unerwünschter Zustand. In der Tat hat jeder außer den sehr Jungen gelegentlich schlechten Atem, wobei ungefähr 25% regelmäßig darunter leiden und das Problem dazu neigt, im Alter schwerwiegender zu werden und häufiger aufzutreten. Das Problem scheint zwischen Männern und Frauen gleichmäßig verteilt aufzutreten. Schlechter Atem resultiert, wenn Proteine aus den Nahrungsmitteln, die wir essen, und Speichelabbauprodukte von Bakterien abgebaut werden. Selbst der sauberste Mund beherbergt Millionen von Bakterien, die das Potential zur Zersetzung dieser im Mund zurückgelassenen proteinhaltigen Teilchen haben. Diese Bakterienpopulation bildet übelriechende Produkte, die als flüchtige Schwefelverbindungen (VSC) bezeichnet werden, wie Schwefelwasserstoff (”verfaulte Eier”) und Methylmercaptane (”Stinktiergeruch”) und andere geruchsintensive und schlecht schmeckende Verbindungen. Bis zu 80 bis 90% des schlechten Atems, der seinen Ursprung im Mund hat, entsteht nach diesem Mechanismus.
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Dentalplaque oder Plaquebiofilm ist eine weiche Ablagerung, die sich auf Zähnen bildet und aus einer Ansammlung von Bakterien und Speichelprodukten sowie Nahrungsmittelnebenprodukten zusammengesetzt ist. Plaque haftet zäh an Unregelmäßigkeits- oder Diskontinuitätspunkten, z. B. auf rauen Zahnsteinoberflächen, am Zahnfleischrand, an der Zungenoberfläche und an Furchen und dergleichen. Plaque ist am Auftreten von Gingivitis und anderen Formen von Periodontalerkrankungen beteiligt und außerdem unansehnlich.
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Es sind in der Technik viele verschiedene antibakterielle Mittel vorgeschlagen worden, um die Plaquebildung sowie die mit der Plaquebildung zusammenhängenden Mundinfektionen und Dentalerkrankungen zu verzögern. Die
US-A-5 874 068 und die
GB-A-1 352 420 offenbaren beispielsweise, dass Argininderivatverbindungen antibakterielle Aktivität zeigen, wenn sie in Mundpflegezusammensetzungen, wie Mundspülungen, verwendet werden, um der Plaquebildung durch Bakterienansammlung in der Mundhöhle entgegenzuwirken. Argininderivatverbindungen und ihre Salze zeigen insbesondere hervorragende inhibierende Wirkung gegen Mikroorganismen, die relativ starke Resistenz besitzen, gegen Bakterien wie S. aureus, S. mutans, F. nucleatum, die an der Plaquebildung auf Zähnen beteiligt sind. Andere kationische zur Mundpflege wirksame Bestandteil, wie Bisbiguanide oder Cetylpyridiniumchlorid (CPC) sind für ihre inhibierende Wirkung auf die Plaquebildung und Bakterienansammlung in der Mundhöhle bekannt.
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Die
US-A-4 837 008 beschreibt Periodontalzusammensetzungen, die einen wasserlöslichen, nicht-wässrigen Träger umfassen, in dem ein für die Mundpflege annehmbares organisches oder anorganisches Peroxid und ein Bicarbonatsalz dispergiert sind.
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Die
EP-A-0 422 803 beschreibt eine Zahnpflegezusammensetzung, die ein kationisches, antibakterielles Mittel, ein nicht-ionisches Verdickungsmittel, ein Tensid und ein Poliermittel umfasst. Das Poliermittel umfasst entweder mindestens ein wenig lösliches Salz in Kombination mit einem Mittel zur Unterdrückung der Anionbildung oder mindestens eine im Wesentlichen unlösliche Verbindung oder eine Mischung davon.
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Die
US-A-4 110 083 beschreibt Zahnpflegepoliermittel, die mit einem wasserlöslichen, kationischen Polymer beschichtet sind.
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Die
US-A-3 151 027 beschreibt eine Zahnpflegeformulierung, die harte anorganische Teilchen umfasst, die mit einem im Wesentlichen wasserundurchlässigen, vernetzten, duroplastischen, hochpolymerisierten, synthetischen Harz beschichtet sind.
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Obwohl die kationischen Wirkmaterialverbindungen, wie beispielsweise die im Stand der Technik offenbarten Argininderivatverbindungen, effektive antibakterielle Mittel sind, wenn diese Verbindungen in Siliciumdioxid enthaltenden Zahnpflegezusammensetzungen enthalten sind, wurde gefunden, dass die Bioverfügbarkeit der Argininderivatverbindung, wenn die Zahnpflegezusammensetzung auf die Zähne aufgebracht wurde, auf ein Niveau reduziert wurde, bei dem wenig Antiplaquevorteile erreicht wurden. Untersuchungen dieses Problems führten zu der Feststellung, dass Verbindungen wie Poliermittel und Verdickungsmittel wie Siliciumdioxidverbindungen, die konventionell zur Herstellung von Zahnpflegezusammensetzungen verwendet werden, der Faktor waren, der für die Beeinträchtigung der Antiplaquewirksamkeit der Argininderivatverbindung verantwortlich war.
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Es besteht in der Technik einen eindeutigen Bedarf an der Formulierung eine Dentalprodukts, welches ein kationisches, antibakteriell wirkendes Antiplaquemittel abgeben kann, wobei die zur Herstellung der Zahnpflegezusammensetzung verwendeten Bestandteile die biologische Verfügbarkeit des kationischen Antiplaquemittels nicht hemmen, so dass optimale Antiplaquevorteile resultieren.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die vorliegende Erfindung liefert gemäß einem Aspekt eine kationenverträgliche, anorganische Komponente gemäß Anspruch 1.
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Die vorliegende Erfindung liefert gemäß einem anderen Aspekt eine Mundpflegezusammensetzung gemäß Anspruch 8.
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Die vorliegende Erfindung liefert gemäß einem noch anderen Aspekt ein Verfahren zur Herstellung einer Zahnpflegezusammensetzung gemäß Anspruch 19.
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Es ist gefunden worden, dass erfindungsgemäße Zusammensetzungen und Verfahren Vorteile gegenüber Mundpflegezusammensetzungen des Standes der Technik bieten, die kationische, antibakterielle Bestandteile und anorganisches Teilchenmaterialien verwenden, wie jene, die in der Technik bekannt sind. Zu diesen Vorteilen gegenüber dem Stand der Technik gehören ein oder mehrere der Folgenden: Verbesserte Bioverfügbarkeit und Wirksamkeit eines kationischen Wirkbestandteils, die zu verbesserter antibakterieller und/oder Antiplaquewirksamkeit führen, Möglichkeit zur Reduktion der Konzentrationen an kationischen Wirkmaterialien in Mundpflegezusammensetzungen, die ein anorganisches Teilchenmaterial umfassen, mögliche Erweiterung der Wirkbestandteile, die in Zahnpflege-Mund-Zusammensetzungen brauchbar sind.
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Weitere Anwendungen, Vorteile und Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der hier gegebenen Beschreibung.
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BESCHREIBUNG
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Die folgenden Definitionen und nicht einschränkenden Richtlinien müssen bei der Betrachtung der hier gegebenen Beschreibung dieser Erfindung berücksichtigt werden. Die Überschriften (wie ”Einleitung” und ”Zusammenfassung”) und untergeordneten Überschriften (wie ”kationische Wirkbestandteile”, ”anorganische, teilchenförmige Komponenten”, ”nichtionisches Tensid”, ”weitere antimikrobiell wirksame Bestandteile”, ”Zahnpflegeträger”, ”Tenside”, ”Verdickungsmittel”, ”Aromatisierungsmittel”, ”Fluorid liefernde Mittel”, ”Antizahnsteinmittel”, ”andere Bestandteile” und ”Verfahren”), die hier verwendet werden, dienen nur der allgemeinen Organisation der Themen in der Offenbarung der Erfindung und sollen die Offenbarung der Erfindung oder irgendeinen Aspekt davon nicht einschränken. In der ”Einleitung” offenbartes vorliegendes Material kann insbesondere technologische Aspekte innerhalb des Umfangs der Erfindung einschließen und muss nicht eine Darstellung des Standes der Technik sein. In der ”Zusammenfassung” offenbartes Material ist keine erschöpfende oder vollständige. Offenbarung des gesamten Umfangs der Erfindung oder irgendwelcher Ausführungsformen davon. Die Klassifizierung oder Erörterung eines Materials innerhalb eines Abschnitts dieser Beschreibung als eine spezielle Eignung aufweisend erfolgt der Bequemlichkeit halber, und es sollte nicht daraus gefolgert werden, dass das Material notwendigerweise oder einzig gemäß seiner hier gegebenen Klassifizierung wirken muss, wenn es in irgendeiner gegebenen Zusammensetzung verwendet wird.
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Wenn hier irgendwelche Druckschriften zitiert werden, folgt daraus nicht unbedingt, dass diese Druckschriften Stand der Technik sind oder irgendeine Relevanz in Bezug auf die Patentfähigkeit der hier offenbarten Erfindung haben. Jegliche Erörterung des Inhalts der in der Einleitung zitierten Druckschriften soll lediglich eine allgemeine Zusammenfassung der Annahmen liefern, von denen die Autoren der Druckschriften ausgingen, und ist kein Zugeständnis hinsichtlich der Genauigkeit des Inhalts dieser Druckschriften. Alle im Beschreibungsabschnitt dieser Beschreibung zitierten Druckschriften werden hier in vollem Umfang zum Zweck der Bezugnahme zitiert.
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Die Beschreibung und jegliche speziellen Beispiele, wenn sie Ausführungsformen der Erfindung zeigen, sind lediglich zu veranschaulichenden Zwecken gedacht und sollen den Umfang der Erfindung nicht einschränken. Die Nennung mehrerer Ausführungsformen mit angegebenen Merkmalen sollen zudem andere Ausführungsformen mit weiteren Merkmalen oder andere Ausführungsformen, die andere Kombinationen der angegebenen Merkmale beinhalten, nicht ausschließen. Spezielle Beispiele werden zu veranschaulichenden Zwecken gegeben, wie die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen und Verfahren herzustellen und zu verwenden sind, und sollen, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben, keine Angabe darüber machen, dass gegebene Ausführungsformen dieser Erfindung hergestellt oder getestet worden sind oder nicht.
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Die Worte ”bevorzugt” und ”vorzugsweise” beziehen sich hier auf Ausführungsformen der Erfindung, die unter bestimmten Bedingungen bestimmte Vorteile haben. Es sind möglicherweise unter den gleichen oder anderen Bedingungen jedoch andere Ausführungsformen bevorzugt. Die Nennung einer oder mehrerer bevorzugter Ausführungsformen bedeutet ferner nicht, dass andere Ausführungsformen nicht brauchbar sind, und es ist nicht vorgesehen, andere Ausführungsformen von dem Umfang der Erfindung auszuschließen.
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Das Wort ”einschließen” und seine Varianten soll nicht einschränkend sein, so dass die Nennung von Artikeln einer Liste nicht andere ähnliche Artikel ausschließen soll, die bei den erfindungsgemäßen Materialien, Zusammensetzungen, Vorrichtungen und Verfahren auch brauchbar sein können.
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Alle hier genannten Prozentsätze der Zusammensetzung beziehen sich auf das Gewicht der Gesamtzusammensetzung, wenn nicht anders genannt.
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Der Begriff ”im Wesentlichen” zeigt hier, wenn er auf ein Charakteristikum einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung oder eines erfindungsgemäßen Verfahrens angewendet wird, dass es eine Variation des Charakteristikums geben kann, ohne dass es eine wesentliche Wirkung auf die chemischen oder physikalischen Eigenschaften der Zusammensetzung oder des Verfahrens haben muss.
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Der Begriff ”etwa” zeigt in Anwendung auf den Wert eines Parameters einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung oder eines erfindungsgemäßen Verfahrens, dass die Berechnung oder Messung des Werts eine gewisse Ungenauigkeit erlaubt, ohne dass dies einen wesentlichen Einfluss auf die chemischen oder physikalischen Merkmale der Zusammensetzung oder des Verfahrens haben muss. Wenn die mit ”etwa” gemeinte Ungenauigkeit aus irgendeinem Grund in der Technik nicht mit dieser gewöhnlichen Bedeutung verstanden wird, dann kann ”etwa” hier eine mögliche Variation von bis zu 5% des Werts bedeuten.
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Anorganische, teilchenförmige Komponenten
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Die vorliegende Erfindung liefert kationverträgliche, anorganische Komponenten für eine Mundpflegezusammensetzung, wobei die Komponenten einen anorganischen, teilchenförmigen Stoff umfassen, der im Wesentlichen mit einem nichtionischen Tensid beschichtet ist, das ethoxyliertes, hydriertes Öl umfasst. Ohne die Zusammensetzungen, Verfahren oder Anwendbarkeit der vorliegenden Erfindung einzuschränken, sorgen die anorganischen, teilchenförmigen Komponenten in verschiedenen Ausführungsformen für verminderte Wechselwirkung zwischen kationischen Wirkverbindungen (im Folgenden erörtert) und Siliciumdioxid relativ zu der Wechselwirkung zwischen diesen Materialien, die in einer wässrigen Zusammensetzung des Standes der Technik erfolgen würden, wodurch die Bioverfügbarkeit der kationischen Wirkverbindungen optimiert wird.
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Siliciumdioxid, Aluminiumoxid oder beide gehören zu den anorganischen, teilchenförmigen Stoffen, die hier brauchbar sind. Das anorganische Komponentenmaterial umfasst gemäß einer Ausführungsform Siliciumdioxid. Die zur Durchführung der vorliegenden Erfindung brauchbaren Siliciumdioxid-Poliermittel schließen Siliciumdioxidgele und ausgefällte amorphe Siliciumdioxide ein. Diese Siliciumdioxide sind kolloidale Teilchen/Teilchenmaterialien mit einer durchschnittlichen Teilchengröße im Bereich von etwa 3 μm bis etwa 12 μm und insbesondere zwischen etwa 5 und etwa 10 μm und einem pH-Wertbereich von 4 bis 10, vorzugsweise 6 bis 9, gemessen in einer 5 Gew.-% Aufschlämmung.
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Beispiele für Siliciumdioxid-Poliermittel, die zur Durchführung der vorliegenden Erfindung brauchbar sind, werden unter der Handelsbezeichnung Sylodent XWA von Davison Chemical Division, W. R. Grace & Co., Baltimore, MID 21203, Sylodent 650 XWA, ein Siliciumdioxid-Hydrogel, das aus Teilchen von kolloidalem Siliciumdioxid mit einem Wassergehalt von 29 Gew.-% mit durchschnittlich etwa 7 bis etwa 10 μm Durchmesser zusammengesetzt ist, vermarktet.
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Andere anorganische Komponenten-Poliermittel, die bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung verwendet werden, umfassen ausgefällte Siliciumdioxide mit einer mittleren Teilchengröße von bis zu etwa 20 μm, wie Zeodent 115, vermarktet von J. M. Huber Chemicals Division, Havre de Grace, Maryland 21078, USA, oder Sylodent 783, vermarktet von Davison Chemical Division of W. R. Grace & Company.
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Die Siliciumdioxid-Poliermittel können individuell als einziges Poliermittel zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zahnpflegezusammensetzung verwendet werden, oder in Kombination mit anderen bekannten Zahnpflegepoliermitteln, wie Natriummetaphosphat, dihydratisiertem Dicalciumphosphat, calciniertem Aluminiumoxid. Die Gesamtmenge an Poliermittel, die in den erfindungsgemäßen Zahnpflegezusammensetzungen vorhanden ist, liegt auf einem Niveau von etwa 5 Gew.-% bis etwa 60 Gew.-%, vorzugsweise etwa 10 Gew.-% bis etwa 55 Gew.-%, wenn die Zahnpflegezusammensetzung eine Zahnpasta ist.
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Siliciumdioxidverbindungen, die als Verdickungsmittel wirken, die zur Durchführung der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen kolloidale Siliciumdioxidverbindungen, die unter der Handelsbezeichnung Cabo-sil erhältlich sind, hergestellt von Cabot Corporation und unter Distribution von Lenape Chemical, Bound Brook, New Jersey, USA; Zeodent 165 von J. M. Huber Chemicals Division, Havre de Grace, Maryland, USA; und Sylodent 15, erhältlich von Davison Chemical Division, W. R. Grace Corporation, Baltimore, Maryland, USA.
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Nichtionisches Tensid
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Anorganische Teilchenmaterialien, die ansonsten mit kationischen, antimikrobiellen Mitteln unverträglich sind, werden gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung durch Behandlung oder Reaktion mit einem nichtionischen Tensid, das ethoxyliertes, hydriertes Öl umfasst, vor ihrer Formulierung in Zahnpflegezusammensetzungen zusammen mit dem kationischen Material mit den Mitteln verträglich gemacht. Die verbesserte Verträglichkeit wird beispielsweise durch in vitro-Messungen der Verfügbarkeit der verschiedenen antimikrobiellen Mittel der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen gezeigt.
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Obwohl die Erfindung nicht durch irgendeine Theorie der Wirkung des nichtionischen Tensids eingeschränkt ist, wird angenommen, dass die Reaktion oder Behandlung der anorganischen Teilchenmaterialien mit dem nichtionischen Tensid zur Ablagerung oder Anbindung nichtionischer Tensidmoleküle auf den anorganischen Teilchenmaterialien führt, was zur einer Beschichtung der anorganischen Teilchenmaterialien auf im Wesentlichen der gesamten geladenen Oberfläche führt. Ohne sich auf eine Theorie beschränken zu wollen, kann die Ablagerung oder Anbindung durch physikalische Mittel, chemische Mittel oder eine Kombination davon erfolgen. Die nichtionischen Tensidmoleküle können durch van-der-Waals-Anziehung, Wasserstoffbrückenbindungen, die Bildung von kovalenten Bindungen mit reaktiven Spezies auf der Oberfläche der Teilchenmaterialien und so weiter auf der Oberfläche der anorganischen Teilchenmaterialien gehalten oder abgelagert werden. Die erfindungsgemäßen anorganischen Teilchenmaterialien haben allgemein eine negative Ladung und werden somit als anionisch angesehen.
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Oberflächenaktive Mittel (oder Tenside) werden auf einer molekularen Ebene als aus zwei Anteilen zusammengesetzt angesehen. Der erste ist ein hydrophiler Anteil, und der zweite ist ein hydrophober Anteil. Tenside ”wirken”, wie wohl bekannt ist, durch Wechselwirkung mit einer Phase des Materials an seiner Oberfläche. Die resultierende Struktur bewirkt die Grenzflächenwechselwirkung der Phase mit anderen Phasen. Eine wichtige Überlegung bei der Wirkung der oberflächenaktiven Mittel ist die relative Stärke der jeweiligen hydrophilen und hydrophoben Abschnitte des Moleküls. Die relative Stärke kann als Gleichgewicht zwischen den hydrophilen Eigenschaften eines Teils des Moleküls und den hydrophoben Eigenschaften eines anderen ausgedrückt und aufgefasst werden.
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Nichtionische Tenside sind aus chemischen Bestandteilen zusammengesetzt, die zu einem Molekül ohne ionische Ladungen führen. Das nichtionische Tensid unterscheidet sich gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dadurch von kationischen Tensiden, anionischen Tensiden und amphoteren Tensiden.
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Der hydrophobe Anteil basiert gemäß einer bevorzugten Ausführungsform auf hydroxylfunktionalen Diglyceriden und Triglyceriden. Diese Diglyceride und Triglyceride sind als pflanzliche Öle erhältlich. Gemaß einer bevorzugten Ausführungsform wird Castoröl, ein Triglycerid, das Hydroxylfunktionalität enthält, zur Herstellung der erfindungsgemäßen nichtionischen Tenside verwendet. Ethylenoxid oder eine Mischung cyclischer Ether wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform auf Castoröl polymerisiert, bis pro Molekül des Öls mindestens etwa 10, vorzugsweise etwa 20 und insbesondere etwa 40 Alkylenoxideinheiten addiert worden sind. Der Alkylierungsgrad liegt vorzugsweise unter 600, vorzugsweise unter 400 und insbesondere unter 200. Das aus der Polymerisation resultierende Castorölalkoxylat kann dann mit konventionellen Mitteln hydriert werden, um ein hydriertes Castorölalkoxylat zu bilden. Das Castoröl, das in seiner nativen Form olefinische Ungesättigtheit enthält, kann alternativ vor der Reaktion mit dem hydroxyfunktionalen Öl mit den cyclischen Ethern hydriert werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das nichtionische Tensid somit ein Castorölalkoxylat oder ein hydriertes Alkoxylat mit etwa 20 bis 200 sich wiederholenden Oxyalkyleneinheiten in dem hydrophilen Anteil. Die Oxyalkyleneinheiten sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorwiegend Oxyethylen. Die Polyoxyalkyleneinheit ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform Polyoxyethylen.
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Ethoxyliertes Castoröl und hydrierte, ethoxylierte Castoröle sind gemäß dem Dictionary of the Cosmetics, Toiletries and Fragrance Association, 3. Auflage, unter dem nicht proprietären Namen PEG-hydrierte Castoröle bekannt, wobei der Name zusammen mit einem Zahlenindex zur Bezeichnung des Ethoxylierungsgrads des hydrierten Castorölprodukts verwendet wird, d. h. der Zahl der Mole des Ethylenoxids, die an das hydrierte Castorölprodukt addiert wurden. Diese ethoxylierten und hydrierten, ethoxylierten Castoröle sind im Handel erhältlich und werden üblicherweise als PEG NN Castoröl oder PEG NN hydriertes Castoröl bezeichnet, wobei NN die Zahl der Ethylenoxideinheiten bezeichnet, die auf das Castoröl polymerisiert sind, um das nichtionische Tensid zu bilden. Zu geeigneten PEG-hydrierten Castorölen gehören PEG 16, 20, 25, 30, 40, 50, 60, 80, 100 und 200. Das nichtionische Tensid ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ein PEG 40 hydriertes Castoröl, das unter der Handelsbezeichnung Cremophor RH40, ein kommerziell erhältliches Produkt von BASF-Wyandotte, Parsippany, NJ, USA, im Handel erhältlich ist. Die zur Behandlung der Teilchen der anorganischen Verbindung vor ihrer Einbringung in das erfindungsgemäß Zahnpflegeprodukt verwendeten hydrierten Castoröle werden hergestellt, indem Castoröl hydriert und das hydrierte Produkt mit etwa 10 bis etwa 200 Mol Ethylenglykol behandelt wird. Ethoxyliertes, hydriertes Castoröl wird als Beschichtung auf die Siliciumdioxidverbindungen, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet werden, in einem Gewichtsverhältnis von etwa 1:10 bis 1:2 Castoröl zu Siliciumdioxid aufgebracht.
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Kationische Wirkbestandteile
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Die vorliegende Erfindung liefert Zusammensetzungen, die einen kationischen Wirkbestandteil umfassen. Zu derartigen Bestandteilen gehören hier jegliches Material, das einen kationischen (positiv geladenen) Anteil umfasst, wie es in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung vorhanden ist. Bei zahlreichen Ausführungsformen ist ein kationischer Wirkbestandteil einer, der in einer wässrigen Zusammensetzung mit einer anionischen Zahnpflegekomponente (z. B. Siliciumdioxid-Poliermittel) reaktiv wäre. (Es sei darauf hingewiesen, ohne die Zusammensetzungen, Verfahren oder das Einsatzgebiet der vorliegenden Erfindung einzuschränken, dass die Reaktivität dieser kationischen Wirkbestandteile mit der anionischen Komponente in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen herabgesetzt ist oder wegfällt).
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Zu den hier brauchbaren kationischen Wirkmaterialien gehören jene, die Materialien einschließen, die zur Behandlung oder Verhinderung einer Störung wirken können, oder um einen kosmetischen Vorteil zu liefern. In verschiedenen Ausführungsformen ist der Wirkstoff ein ”systemischer Wirkstoff”, der zur Behandlung oder Verhinderung einer Störung wirken kann, die ganz oder teilweise keine Störung der Mundhöhle ist. In verschiedenen Ausführungsformen ist der Wirkstoff ein ”Mundpflegewirkstoff”, der zur Behandlung oder Verhinderung einer Störung wirken kann oder einen kosmetischen Vorteil in der Mundhöhle liefert (z. B. für die Zähne, die Mundschleimhaut oder anderes hartes oder weiches Gewebe der Mundhöhle). Zu den brauchbaren Mundpflegewirkstoffen gehören hier Weißmacher, Antikariesmittel, Zahnsteinbekämpfungsmittel, Antiplaquemittel, Periodontalwirkstoffe, Poliermittel, Atemerfrischungsmittel, Mittel zur Bekämpfung von schlechtem Geruch, Zahndesensibilisierungsmittel, Speichelstimulantien und Kombinationen derselben. Es sei darauf hingewiesen, dass es, obwohl sich allgemeine Merkmale jeder der obigen Kategorien von Wirkstoffen unterscheiden können, einige gemeinsame Merkmale geben kann und jedes gegebene Material innerhalb von zwei oder mehreren dieser Kategorien von Wirkstoffen mehreren Zwecken dienen kann.
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Das kationische Wirkmaterial hat in einer Ausführungsform einen antibakteriellen oder gegen Anhaften wirkenden Vorteil. Zu geeigneten kationischen, antibakteriellen Mitteln zur Verwendung in erfindungsgemäßen Mundpflegezusammensetzungen gehören beispielsweise:
- (i) quaternäre Ammoniumverbindungen, wie jene, in denen einer oder zwei der Substituenten an dem quaternären Stickstoff 8 bis 20, vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatome aufweist bzw. aufweisen und vorzugsweise eine Alkylgruppe ist bzw. sind, die gegebenenfalls durch ein Amid, Ester, einen Sauerstoff, Schwefel oder heterocyclischen Ring unterbrochen sein kann, während die restlichen Substituenten eine niedrigere Zahl von Kohlenstoffatomen aufweisen, beispielsweise 1 bis 7, und vorzugsweise Alkyl sind, beispielsweise Methyl oder Ethyl oder Benzyl. Beispiele für diese Verbindungen schließen Benzalkoniumchlorid, Dodecyltrimethylammoniumchlorid, Benzyldimethylstearylammoniumchlorid, Hexadecyltrimethylammoniumbromid, Benzethoniumchlorid (Diisobutylphenoxyethoxyethyldimethylbenzylammoniumchlorid) und Methylbenzethoniumchlorid ein.
- (ii) Pyridinium- und Isochinoliniumverbindungen einschließlich Hexadecylpyridiniumchlorid und Alkylisochinoliniumbromiden;
- (iii) Pyrimidinderivative wie Hexetidin (5-Amino-1,3-bis(2-ethylhexyl)-5-methyl-hexahydropyrimidin);
- (iv) Amidinderivative, wie Hexamidinisethionat (4,4'-Diamidino-α,ω-diphenoxyhexaneisethionat);
- v) Bispyridinderivative wie Octenidindihydrochlorid (N,N'[1,10-Decandiyldi-1(4H)-pyridinyl-4-yliden]-bis(1-octanamin)dihydrochlorid);
- (vi) Guanide, beispielsweise Monobiguanide wie p-Chlorbenzylbiguanid und N'(4-Chlorbenzyl)-N''-(2,4-dichlorbenzyl)biguanid, Poly(biguanide) wie Polyhexamethylenbiguanidhydrochlorid und Bisbiguanide mit der allgemeinen Formel (1): in der A und A1 jeweils für (i) eine Phenylgruppe, die gegebenenfalls mit (C1-4)-Alkyl, (C1-4)-Alkoxy, Nitro oder Halogen substituiert ist, (ii) eine (C1-12)-Alkylgruppe oder (iii) eine alicyclische (C4-12)-Gruppe steht; X und X1 jeweils für (C1-3)-Alkylen stehen; R und R1 jeweils für Wasserstoff, (C1-12)-Alkyl oder Aryl(C1-6)alkyl stehen; Z und Z1 jeweils 0 oder 1 sind; n eine ganze Zahl von 2 bis 12 ist; und die Polymethylenkette (CH2)n gegebenenfalls durch Sauerstoff oder Schwefel oder einen aromatischen Kern (beispielsweise Phenyl oder Naphthyl) unterbrochen sein kann; und oral annehmbare Säureadditionssalze davon. Zu Beispielen für diese Bisbiguanide gehören Chlorhexidin und Alexidin. Geeignete Säureadditionssalze der Bisbiguanide mit der allgemeinen Formel (1) schließen das Diacetat, Dihydrochlorid und das Digluconat ein. Geeignete Säureadditionssalze von Chlorhexidin sind jene mit einer Wasserlöslichkeit bei 20°C von mindestens 0,005% Gew./Vol. und schließen die Digluconat-, Diformiat-, Diacetat-, Dipropionat-, Dihydrochlorid-, Dihydroiodid-, Dilactat-, Dinitrat-, Sulfat- und Tartratsalze ein. Das Salz ist vorzugsweise das Dihydrochlorid-, Diacetat- oder Digluconatsalz von Chlorhexidin. Geeignete Säureadditionssalze von Alexidin schließen die Dihydrofluorid- und die Dihydrochloridsalze ein, und
- vii) Nα-Acylaminosäurealkylester und Salze, die allgemein durch die folgende Formel (2) wiedergegeben werden: in der R1 eine Alkylkette mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und am meisten bevorzugt 3 Kohlenstoffatomen ist; R2 eine Alkylkette mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 10 bis 12 Kohlenstoffatomen und Mischungen davon ist und X ein Anion ist. In verschiedenen Ausführungsformen umfasst der R2CO-Anteil einen natürlichen Fettsäurerest, wie eine natürliche Fettsäure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Kokosnussölfettsäure, Talgfettsäurerest oder einem Monofettsäurerest, wie ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Lauroyl(C12)-, Myristyl(C14)-, Stearoyl(C18)-Fettsäureresten und Mischungen derselben. Der R2CO-Anteil umfasst gemäß einer Ausführungsform einen Lauroylfettsäurerest.
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X kann jedes Gegenanion sein, das einen vernünftigen Wasserlöslichkeitsgrad liefert (vorzugsweise mindestens etwa 1 g in 1 L Wasser). Beispiele für X-Gegenionen, die antibakterielle Estersalze mit der oben angegebenen Formel bilden, umfassen Salze anorganischer Säuren, wie jener, die Halogenatome umfassen (z. B. Chlorid oder Bromid), oder Dihydrogenphosphat, oder ein organisches Salz, wie Acetat, Tartrat, Citrat oder Pyrolidoncarboxylat (PCA). Bevorzugt ist das Chloridsalz.
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Beispiele für antibakterielle Esterverbindungen, die zur Durchführung der vorliegenden Erfindung bevorzugt sind, sind antibakterielle Esterverbindungen mit der oben angegebenen Formel, wobei n in der Formel gleich 3 ist, die erfindungsgemäß geeignet sind und N'-Cocoyl-L-argininmethylester, Nα-Cocoyl-L-argininethylester, Nα-Cocoyl-L-argininpropylester, Nα-Stearoyl-L-argininmethylester, Nα-Stearoyl-L-argininethylesterhydrochlorid umfassen. Der Begriff ”Cocoyl” ist eine Abkürzung für den Kokosnussölfettsäurerest, und Chloridsalze dieser Verbindungen, diese Esterverbindungen und deren Salze werden in dieser Beschreibung als Argininderivatverbindungen bezeichnet. Die Argininderivatverbindung ist gemäß einer Ausführungsform das Hydrogenchloridsalz von Ethyllauroylarginin.
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Das kationische, antibakterielle Mittel ist vorteilhaft in dem Bereich von 0,005 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,005 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,005 bis 2,5 Gew.-% der Mundpflegezusammensetzung vorhanden.
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Mundpflegezusammensetzungen
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Die vorliegende Erfindung liefert Mundpflegezusammensetzungen, die
- (a) einen Wirkbestandteil, der eine kationische Verbindung umfasst, und
- (b) eine anorganische, teilchenförmige Komponente mit einer Oberfläche umfasst, die im Wesentlichen mit einem nichtionischen Tensid beschichtet ist, das ethoxyliertes, hydriertes Öl umfasst, das die chemische Wechselwirkung zwischen der kationischen Verbindung und der anionischen Komponente vermindert Solche Zusammensetzungen umfassen vorzugsweise einen oral annehmbaren Träger. Die Zusammensetzung ist gemäß einer Ausführungsform eine Zahnpasta.
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Der oral annehmbare Zahnpastaträger, der zur Herstellung der Zahnpflegezusammensetzung verwendet wird, umfasst in verschiedenen Ausführungsformen eine Wasserphase. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten gegebenenfalls andere Materialien, wie Adhäsionsmittel, Viskositätsmodifizierungsmittel, Verdünnungsmittel, Tenside, Schaummodulatoren, pH-Wert modifizierende Mittel, Feuchthaltemittel, Mundgefühlmittel, Süßungsmittel, Aromatisierungsmittel, Färbungsmittel und Kombinationen davon. Es sei darauf hingewiesen, dass es, obwohl sich allgemeine Merkmale jeder der obigen Kategorien von Materialien unterscheiden können, einige gemeinsame Merkmale geben kann und jedes gegebene Material innerhalb von zwei oder mehreren dieser Kategorien von Materialien mehreren Zwecken dienen kann. Diese Trägermaterialien werden vorzugsweise in Hinsicht auf die Verträglichkeit mit dem kationischen Wirkmaterial und anderen Bestandteilen der Zusammensetzung ausgewählt.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen umfassen vorzugsweise ein Feuchthaltemittel. Das Feuchthaltemittel ist vorzugsweise Glycerin, Sorbitol, Xylitol und/oder Propylenglykol mit einem Molekulargewicht im Bereich von 200 bis 1000. Es können jedoch auch andere Feuchthaltemittel, wie Polyethylenglykol, und Mischungen davon verwendet werden. Die Feuchthaltekonzentration ergibt in der Regel insgesamt etwa 5 bis etwa 70 Gew.-% der oralen Zusammensetzung.
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Die Bezugnahme auf Sorbitol bezieht sich auf das Material, das im Handel in der Regel als 70% wässrige Lösung erhältlich ist. Wasser ist in der Regel in einer Menge von mindestens etwa 10 Gew.-% und allgemein etwa 15 bis 30 Gew.-% der Mundpflegezusammensetzung vorhanden. Wasser, das bei der Herstellung von kommerziell geeigneten Zahnpasten verwendet wird, sollte vorzugsweise entionisiert und frei von organischen Verunreinigungen sein. Diese Wassermengen schließen das freie Wasser, das zugefügt wird, plus dasjenige ein, das mit anderen Materialien eingebracht wird, wie mit Sorbitol.
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Zu Tensiden, die bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung brauchbar sind, gehören nichtionische, zwitterionische und anionische Tenside. Zu geeigneten nichtionischen Tensiden, die erfindungsgemäß brauchbar sind, gehören Kondensate von Sorbitanestern von Fettsäuren mit Ethylenoxid (Polysorbate), wie Sorbitanmonooleat mit etwa 20 bis etwa 60 Molen Ethylenoxid (z. B. ”Tweens”, eine Handelsmarke von ICI US, Inc.). Besonders bevorzugte Polysorbate sind Polysorbat 20 (Polyoxyethylen 20 sorbitanmonolaurat, Tween 20) und Polysorbat 80 (Polyoxyethylen 20 sorbitanmonooleat, Tween 80). Andere nichtionische Tenside umfassen Poly(oxyethylen)poly(oxypropylen)-Blockcopolymere. Solche Copolymere sind kommerziell unter dem nicht-proprietären Namen der Poloxamere bekannt, wobei der Name zusammen mit einem Zahlenindex zur Bezeichnung der individuellen Identifikation jedes Copolymers verwendet wird.
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Poloxamere können verschiedene Gehalte an Ethylen und Propylenoxid haben, was zu Poloxameren mit einem weiten Bereich von chemischen Strukturen und Molekulargewichten führt. Ein bevorzugtes Poloxamer ist Poloxamer 407, angeboten unter dem Handelsnamen Pluronic F-127 von BASF, Wyandotte, Parsippany, NJ, USA).
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Zur erfindungsgemäßen Durchführung geeignete zwitterionische Tenside, insbesondere Betaintenside, umfassen Tenside, die in der
US-A-5 180 577 offenbart sind, auf die hier Bezug genommen wird. Typische Alkyldimethylbetaine umfassen Decylbetain-2-(N-decyl-N,N-dimethylammonio)acetat, Cocobetain oder 2(N-Cocos-N,N-dimethylammonio)acetat, Myristylbetain, Palmitylbetain, Laurylbetain, Cetylbetain, Cetylbetain, Stearylbetain, usw. Beispiele für die Amidobetaine sind Cocosamidoethylbetain, Cocosamidopropylbetain, Laurimidopropylbetain und dergleichen. Das bevorzugte Betain ist das Cocosamidopropylbetain.
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Nichtionische und zwitterionische Tenside sind erfindungsgemäß besonders bevorzugt. Anionische Tenside können jedoch, wenn sie mit den kationischen Wirkbestandteilverbindungen verträglich gemacht werden, auch brauchbar sein und schließen die folgenden Tenside ein: Wasserlösliche Salze von höheren Fettsäuremonoglyceridmonosulfaten, Natriumsalze der monosulfatierten Monoglyceride oder hydrierten Kokosnussölfettsäuren, höhere Alkylsulfate wie Natriumlaurylsulfat und Alkylarylsulfonate, wie Natriumdodecylbenzolsulfonat. Andere Tenside, wie fluorierte Tenside und Oberflächenspannungsverminderungsmittel, können auch in die Zusammensetzungen eingebracht werden.
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Das Tensid/die Tenside ist/sind in der erfindungsgemäßen Mundpflegezusammensetzung im Bereich von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 5 Gew.-%, vorzugsweise etwa 0,6 Gew.-% bis etwa 2,0 Gew.-% vorhanden.
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Zu den in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendeten, von Siliciumdioxid verschiedenen Verdickungsmitteln gehören natürliche und synthetische Gummis und Kolloide. Geeignete Verdickungsmittel umfassen natürlich vorkommende Polymere wie Carrageene, Xanthangummis, synthetisches Verdickungsmittel, wie Polyglykole mit unterschiedlichem Molekulargewicht, das unter dem Handelsnamen Polyox angeboten wird, und Cellulosepolymere wie Hydroxyethylcellulose und Hydroxypropylcellulose. Andere anorganische Verdickungsmittel umfassen natürliche und synthetische Tone, wie Hectorittone, Lithiummagnesiumsilikat (Laponit) und Magnesiumaluminiumsilikat (Veegum).
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Das Verdickungsmittel ist in der Zahnpflegezusammensetzung in Mengen von etwa 0,1 bis etwa 10 Gew.-%, vorzugsweise etwa 0,5 bis etwa 4,0 Gew.-% vorhanden.
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Die erfindungsgemäße Zahnpflegezusammensetzung kann auch Aromatisierungsmittel enthalten. Aromatisierungsmittel, die zur Durchführung der vorliegenden Erfindung verwendet werden, beinhalten etherische Öle sowie verschiedene aromatisierende Aldehyde, Ester, Alkohole und ähnliche Materialien. Zu Beispielen für etherische Öle gehören Öle von Spearmint, Pfefferminz, Wintergrünöl, Sassafras, Nelken, Salbei, Eukalyptus, Majoran, Zimt, Zitrone, Limone, Pampelmuse und Orange. Es sind auch solche Chemikalien wie Menthol, Carvon und Anethol brauchbar. Hiervon werden die Öle von Pfefferminz und Spearmint am häufigsten verwendet.
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Das Aromatisierungsmittel wird der erfindungsgemäßen Zahnpflegezusammensetzung in einer Konzentration von etwa 0,1 bis etwa 5 Gew.-% und vorzugsweise etwa 0,5 bis etwa 1,5 Gew.-% zugegeben.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen umfassen gegebenenfalls ein weiteres Wirkmaterial, das zur Verhinderung oder Behandlung eines Zustands oder einer Störung des harten oder weichen Gewebes der Mundhöhle, zur Verhinderung oder Behandlung einer physiologischen Störung oder eines Zustands oder zur Bereitstellung eines, kosmetischen Vorteils wirken kann. In verschiedenen Ausführungsformen ist der Wirkstoff ein ”systemischer Wirkstoff”, der zur Behandlung oder Verhinderung einer Störung wirken kann, die ganz oder teilweise keine Störung der Mundhöhle ist. In verschiedenen Ausführungsformen ist der Wirkstoff ein ”Mundpflegewirkstoff”, der zur Behandlung oder Verhinderung einer Störung in der Mundhöhle wirken kann oder einen kosmetischen Vorteil in der Mundhöhle liefert (z. B. für die Zähne, die Mundschleimhaut oder anderes hartes oder weiches Gewebe der Mundhöhle). Zu den brauchbaren Mundpflegewirkstoffen gehören hier Weißmacher, Antikariesmittel, Zahnsteinbekämpfungsmittel, Antiplaquemittel, Periodontalwirkstoffe, Poliermittel, Atemerfrischungsmittel, Mittel zur Bekämpfung von schlechtem Geruch, Zahndesensibilisierungsmittel, Speichelstimulantien und Kombinationen davon. Es sei darauf hingewiesen, dass es, obwohl sich die allgemeinen Merkmale von jeder der obigen Kategorien von Wirkstoffen unterscheiden können, einige gemeinsame Merkmale geben kann und jedes gegebene Material innerhalb von zwei oder mehreren dieser Kategorien von Wirkstoffen mehreren Zwecken dienen kann. Diese Wirkstoffe werden vorzugsweise in Hinsicht auf die Verträglichkeit mit dem kationischen Wirkmaterial und anderen Bestandteilen der Zusammensetzung ausgewählt. Hier brauchbare Wirkstoffe sind in der
US-A-2003/0206874 , Doyle et al., veröffentlicht am 6. November 2003; der
US-A-6 290 933 , Durga et al., herausgegeben 18. September 2001, und der
US-A-6 685 921 , Lawlor, herausgegeben am 3. Februar 2004 offenbart.
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Die Zusammensetzungen umfassen gemäß einer Ausführungsform weitere nicht-kationische antibakterielle Mittel. Solche antibakteriellen Mittel umfassen jene auf Basis von phenolischen und bisphenolischen Verbindungen, wie halogenierte Diphenylether einschließlich Triclosan (2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether, Triclocarban (3,4,4-Trichlorcarbanilid), sowie 2-Phenoxyethanol, Benzoatester und Carbanilide. Solche zusätzlichen antibakteriellen Mittel können in der Mundpflegezusammensetzung in Mengen von etwa 0,01 bis etwa 5 Gew.-% der Mundpflegezusammensetzung vorhanden sein.
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Die erfindungsgemäße Zahnpflegezusammensetzung kann auch eine Quelle für Fluoridionen oder Fluor liefernden Komponenten als Antikariesmittel in einer ausreichenden Menge enthalten, um etwa 25 ppm bis 5000 ppm Fluoridionen zuzuführen, und enthält anorganische Fluoridsalze, wie lösliche Alkalimetallsalze. Bevorzugte Fluoridquellen, die mit in der Zusammensetzung vorhandenen Enzymen verträglich sind, sind beispielsweise Natriumfluorid, Kaliumfluorid, Natriumfluorsilikat, Ammoniumfluorsilikat sowie Zinnfluorid, wie Zinn(II)fluorid und Zinn(II)chlorid. Bevorzugt ist Natriumfluorid.
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Zusätzlich zu Fluoridverbindungen können auch Antizahnsteinmittel enthalten sein, wie Zinksalze einschließlich Zinkchlorid, Zinkzitrat und Zinkgluconat, die mit dem antibakteriellen Ester verträglich sind. Diese Antizahnsteinmittel sind in der erfindungsgemäßen Zahnpflegezusammensetzung in einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 5 Gew.-% vorhanden.
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Andere mit antibakteriellen Estern verträgliche Mittel, die auch in der erfindungsgemäßen Mundpflegezusammensetzung vorhanden sind, sind Antizahnsteinmittel, beispielsweise kationische Polyphosphonate, wie wasserlösliche quaternäre Aminoalkylenphosphonverbindungen, wie sie in der
US-A-4 118 472 offenbart sind, auf deren Offenbarung hier Bezug genommen wird. Diese Antizahnsteinmittel können in der erfindungsgemäßen Mundpflegezusammensetzung in einer Konzentration von etwa 0,1 bis etwa 5 Gew.-% vorhanden sein.
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Antizahnsteinmittel, die im Allgemeinen als nicht verträglich mit antibakteriellen Estern bekannt sind, wie Pyrophosphat- und Polyphosphatsalze, können in eine Komponente eines Zweikomponenten-Mundpflegezusammensetzungssystems eingeschlossen werden, wobei eine erste Komponente den antibakteriellen Ester enthält und die zweite Komponente das unverträgliche Antizahnsteinsalz enthält, wobei die ersten und zweiten Komponenten getrennt voneinander gehalten werden, bis sie zur Auftragung auf die Zähne dispergiert und kombiniert werden. Diese unverträglichen Antizahnsteinmittel können alternativ auch durch Verträglichmachungstechniken, die einem Fachmann bekannt sind, wie Bereitstellung einer niedrigen Wasserkonzentration, um die unverträglichen Bestandteile physikalisch zu trennen und die Diffusion zu verhindern, um den Kontakt zwischen ihnen zu verringern, in eine Einphasen-Zahnpflegezusammensetzung eingeschlossen werden.
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Verschiedene andere Materialien können in die erfindungsgemäßen Zahnpflegezusammensetzungen eingebracht werden, einschließlich Desensibilisierungsmitteln, wie Kaliumnitrat, Weißmachern, Konservierungsmitteln, Silikonen und Chlorophyllverbindungen. Diese Zusätze werden, falls vorhanden, in Mengen in die Zahnpflegezusammensetzung eingebracht, die die gewünschten Eigenschaften und Charakteristika nicht wesentlich nachteilig beeinflussen.
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Verfahren
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Die vorliegende Erfindung liefert gemäß einer Ausführungsform ein Verfahren zur Herstellung einer Zahnpflegezusammensetzung mit einer verbesserten Verfügbarkeit eines kationischen Mundpflegewirkbestandteils, bei dem eine anionische, anorganische Komponente mit einem nichtionischen Tensid beschichtet wird, das ethoxyliertes, hydriertes Öl umfasst, um eine kationenverträgliche, anorganische Komponente zu bilden. Die kationenverträgliche, anorganische Komponente wird in eine Zahnpflegezusammensetzung gegeben, die eine kationische Mundpflegewirkstoffverbindung umfasst.
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Die Herstellung von Zahnpflegemitteln ist in der Technik wohl bekannt. Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Zahnpflegemittels werden allgemein die Feuchthaltemittel, z. B. Glycerin, Sorbitol, Propylenglykol, in dem Wasser in einem konventionellen Mischer unter Durchmischen dispergiert. In die Dispersion werden die Argininderivatverbindung, organische Verdickungsmittel, wie Carrageen, beliebige Salze, wie Natriumfluorid-Antikariesmittel, und jegliche Süßungsmittel gegeben. Die resultierende Mischung wird bewegt, bis eine homogene Gelphase gebildet wird. In die Gelphase wird ein Pigment gegeben, wie TiO2, und irgendeine zum Einstellen des pH-Werts auf 6 oder 7 erforderliche Säure oder Base. Diese Bestandteile werden gemischt, bis eine homogene Phase erhalten wird. Die Mischung wird danach in einen Hochgeschwindigkeitsvakuummischer überführt, wobei die Tensidbestandteile zu der Mischung gegeben werden, sowie die Siliciumdioxidverbindungen, wie das Siliciumdioxid-Poliermittel Zeodent 115 und das Siliciumdioxid-Verdickungsmittel Zeodent 165, wobei beide Verbindungen mit einem ethoxylierten, hydrierten Castoröl vorbeschichtet werden. Die Mischung wird danach mit hoher Geschwindigkeit 5 bis 30 Minuten lang unter Vakuum von etwa 20 bis 50 mm Hg, vorzugsweise etwa 30 mm Hg gemischt. Das resultierende Produkt ist in jedem Fall ein homogenes, halbfestes, extrudierbares Pasten- oder Gelprodukt.
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Das folgende Beispiel beschreibt und zeigt weiter bevorzugte Ausführungsformen innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung.
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Beispiel I
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Eine Zahnpastazusammensetzung, die Ethyllauroylarginin·HCl (ELAH) und eine mit ethoxyliertem, hydriertem Castoröl vorbeschichtete anorganische Siliciumdioxidkomponente und Verdickungsmittel enthält, wird mit den folgenden Bestandteilen hergestellt: Tabelle I
Zusammensetzung Gew.-% | |
Bestandteile | A |
Polyethylenglykol 600 | 3 |
PG-40 Castoröl | 6 |
Hydroxyethylcellulose | 1,0 |
Xanthan | 0,2 |
Saccharin-Natrium | 0,35 |
Natriumfluorid | 0,243 |
Sorbitol | 40 |
Natriumhydroxid – 50% Lösung | 0,5 |
Titandioxid | 0,5 |
ELAH | 0,5 |
Zeodent 115 | 5 |
Zeodent 165 | 2 |
Sylodent XWA 650 | 15 |
Polysorbat 20 | 1 |
Kokosamidopropylbetain | 1 |
Aroma | 0,72 |
Wasser zur Herstellung von | 100 |
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Das Zahnpflegemittel wurde hergestellt, indem das Sorbitol in dem Wasser in einem konventionellen Mischer unter Durchmischen dispergiert wurde. In die Dispersion wurden das Xanthan, PEG 40 Castoröl, Natriumfluorid, Hydroxyethylcellulose und Saccharin-Natrium gegeben. Die resultierende Mischung wurde bewegt, bis eine homogene Gelphase gebildet wurde. Die die Gelphase wurden TiO2 und Natriumhydroxid gegeben, um den pH-Wert auf 6,5 einzustellen. Die Bestandteile wurden gemischt, bis eine homogene Phase erhalten wurde. Die Mischung wurde in einen Hochgeschwindigkeits-Vakuummischer überführt, wo die PEG 40-Castoröl-beschichteten Siliciumdioxidverbindungen Zeodent 115, Zeodent 165 und Sylodent XWA 650 zugefügt wurden und die Mischung 25 Minuten lang mit hoher Geschwindigkeit unter Vakuum bei etwa 30 mm Hg gemischt wurde. Schließlich wurden Polysorbat 20, Cocosamidobetain, Aroma und ELAH zu der Mischung gegeben und weitere 10 Minuten lang gemischt. Das resultieren de Produkt ist ein homogenes, halbfestes, extrudierbares Pasten- oder Gelprodukt.
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Das Beispiel und andere hier beschriebene Ausführungsformen sind beispielhaft und sollen nicht als den vollständigen Bereich der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen und Verfahren einschränkend angesehen werden. Äquivalente Änderungen, Modifikationen und Variationen spezieller Ausführungsformen, Materialien, Zusammensetzungen und Verfahren können mit ähnlichen Ergebnissen vorgenommen werden.