-
Zahnpflegemittel
-
Die vorliegende Erfindung betrifft Zahnpflegemittel, insbesondere
Zahnpasten, die aufgrund ihrer speziellen Zusammensetzung besonders zur Entfernung
von Zahnbelag und Zahnstein bzw. zur Verhinderung der Entstehung desselben geeignet
sind.
-
Zahnpasten zur Entfernung von Zahnbelag und Zahnstein bzw. zur Verhinderung
derKBildung dienen nicht nur, besonders im letzteren Fall, zur Bekämpfung kosmetisch
unerwünschter Erscheinungen, sondern auch zur Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnschmelz,
da Zahnbelag die wesentliche Noxe für die Entstehung von Karies und Zahnfleischentzündungen
darstellt. Solche Zahnpasten sind bereits seit langem bekannt und vorgeschlagen
worden.
-
Die älteste Maßnahme zur Bekämpfung von Zahnbelag besteht in der Anwendung
besonders abrasiver Poliermittel in Zahnpul vern oder Zahnpasten. Diese Zusammensetzungen
haben den entscheidenden Nachteil, daß sie nicht nur Zahnbelag oder Zahnstein entfernen,
sondern gleichzeitig auch den Zahnschmelz schädigen. Ihre Anwendung ist deshalb
unerwünscht, obwohl insbesondere manche sogenannten Raucherzahnpasten noch heute
nach diesem Prinzip arbeiten.
-
Eine weitere Möglichkeit zur Verhinderung der Bildung von Zahnbelag
ist der Einsatz antimikrobieller Substanzen, die gegen die für die Belagsbildung
verantwortlichen Bakterien wirksam sind. Hier seien insbesondere die Salze des Chlorhexidins
und seiner Homologen genannt. Diese Verbindungen sind zwar hochwirksam, weisen jedoch
den Nachteil auf, daß sie einerseits nicht mit allen in Zahn- und Mundpflegemi-tteln
üblicherweise zum Einsatz gelangenden In-gredienzien verträglich sind und andererseits
auch zu Nebenwirkungen, nämlich einer Verfärbung der Zähne, der Zunge und der Mundschleimhaut,
führen können. Darüber hinaus ist ihre Langzeitanwendung nicht unumstritten, da
sie möglicherweise eine Veränderung der Mundfl ora bewirken könnten.
-
Es bestand somit ein Bedürfnis, Zahnpflegemittel, insbesondere Zahnpasten,
zu schaffen, die zwar eine wirksame Belagsentfernung bzw. Verhinderung der Bildung
von Zahnstei n bewirken, ohne jedoch auf den Zahnschmelz schädigend einzuwirken
oder sonstige Nebenwirkungen aufzuweisen.
-
Es wurde nun gefunden, daß ein Zahnpflegemittel mit ausgezeichneter
Wirkung gegen Zahnbelag und Zahnstein, selbst gegen sogenannten Raucherbelag, dann
erhalten werden kann, wenn man diesem Mittel ein synergistisches Gemisch aus mindestens
einem organischen Komplexbildner und einem 1,2-Propylenglykolether der Gruppe 1-Methoxy--,
1-Ethoxy-, 1-n-Propyloxy- und/oder 1-Isopropyloxypropanol(-2) zusetzt.
-
Der Einsatz dieser Propylenglykolmonoalkylether in den erfindungsgemäßen
Zahnpflegemitteln erfolgt üblicherweise in einer Menge zwischen 2,5 und 30 Gew.-%,
insbesondere 5 bis 25, vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung.
-
Bevorzugter Propylenglykolmonoalkylether ist dabei das 1-Methoxypropanol(-2),
dessen Verwendung in Mundwasser-Konzentraten zur Förderung der Schleimhautverträglichkeit
derselben bereits aus der DE-A 3 113 450 bekannt ist.
-
Der weitere essentielle Bestandteil der erfindungsgemäßen, gegen Zahnbelag
und Zahnstein wirksamen Zusammensetzung-ist ein Komplexbildner, der vorzugsweise
in einer Menge zwischen etwa 0,1 und 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung,
vorzugsweise 0,25 bis 2,5 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 1,5 Gew.-%, zum Einsatz gelangt.
-
Geeignete Komplexbildner sind beispielsweise die in der FR-A 1 515
665 beschriebenen Organoaminophosphonsäuren und deren physiologisch verträglichen
Salze, beispielsweise Aminotri(alkylidenphosphonsäuren) der allgemeinen Formel
wobei X und Y H oder C1-C6-Alkylgruppen bedeuten, und insbesondere C1- C10-Alkylendiaminotetra(methylenphosphonsäuren)
und deren Salze, insbesondere Ethylendiaminotetra(methylenphosphonsäure) und Hexamethylendiaminatetra(methylenphosphonsäure).
-
Die Anwendung dieser letztgenannten Phosphonsäuren als Komplexbildner
zur Verhinderung der Mineralisierung von Zahnbelag zu Zahnstein ist im übrigen bereits
aus der DE-A 2 255 177 bekannt, jedoch findet sich dort keinerlei Hinweis auf die
erfindungsgemäßen synergistischen Gemische mit 1,2-Propylenglykolmonoalkyl ethern.
-
Ei ne weiterhin im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders geeignete
Phosphonsäure ist die aus der DE-B 1 617 719 bekannte Ethan-1-hydroxy-1,1-diphosphonsäure
bzw. deren wasserlösliche Salze.
-
Die erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel liegen vorzugsweise in Form
einer Zahnpasta mit Gehalt an einem üblichen Poliermittel vor.
-
Dieser Poliermittelanteil liegt vorzugsweie zwischen etwa 20 und-etwa
60 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung.
-
Geeignete Poliermittel sind insbesondere die-vérschiedenen Si-1 ici
umdi oxi d-Modi fi kationen wie Si 1 ici umdi oxd-Xerogel e und -Hydrogele, kristalline
Siliciumdioxid-Modifikationen, Alkalialuminiumsilikate, insbesondere synthetischer
Zeolith A der in der EP-A--30 23 beschriebenen Art, unlösliche Alkalimethphos phate,
pulverförmige Kunststoffe wie Polymethylmethacrylat -4-
Pulver sowie
Aluminiumoxid und dessen verschiedene hydratisierte Formen, insbesondere Alpha-
und Gamma-Alumiuniumoxid-+trihydrat geeigneter Teilchengröße.
-
Weitere geeignete Poliermittel im Rahmen der erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel
> sofern sie in Form einer Zahnpasta vorliegen, sind Zirkoniumsilikate und Calciumcarbonat.
-
Weniger geeignet als Poliermittel sind die verschiedenen Calciumphosphat-Modifikationen,
obwohl ihre Mitverwendung nicht ausgeschlossen ist.
-
Es können selbstverständlich auch Poliermittelgemische aus den genannten
Substanzen eingesetzt werden, beispielsweise ein Gemisch aus Calciumcärbonat oder
einem Siliciumdioxid und synthetischem Zeolith A im Verhältnis von etwa 1:1.
-
Die erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel enthalten vorzugsweise 1 bis
etwa 5, vorzugsweise zwischen etwa 1,5 und etwa 2,5 Gew-%, berechnet auf die Gesamtzusammensetzung
des Mittels, an oberflächenaktiven Substanzen.
-
Bevorzugte oberflächenaktive Stoffe sind beispielsweise Alkylsulfate
wie Natriumlaurylsulfat, Alkylethersulfate, Olefinsulfonate, Fettsäureeiweißkondensate
sowie Fettsäureamide und Carbonsäuresalze, beispielsweise Natriumlauroylsarkosinat
sowie Alkalisalze höherer Fettsäuren, beispielsweise solche von Laurinsäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Stearinsäure oder Gemischen derselben, beispielsweise Kokosölfettsäuren
oder Talgfettsäuren.
-
Selbstverständlich können jedoch auch, allein oder in Gemisch mit
den genannten anionaktive-n-Verbindungen oder untereinander, ampholytische Tenside
wie Betaine und Sulfobetaine, nichtionische Tenside wie Aminoxide oder Ethylenoxidkondensate
oder kationaktive Tenside eingesetzt werden.
-
Zahnpasten enthalten üblicherweise Feuchthaltemittel in Mengen zwischen
etwa 10 und etwa 35 Gew. -%.
-
Zum Einsatz gelangen hierbei vorzugsweise Glycerin, Diole wie 1,4-Butandiol
oder 1,2-Propandiol oder Zuckeralkohole wie Sorbit, Mannit oder Xylit und Polyglykole
mit niederen Molekulargewichten.
-
Zahnpasten enthalten auch etwa 0,25 bis etwa 5 Gew.-% Verdikkungs-
und Bindemittel. Bevorzugt für diesen Zweck sind Carboxymethylcellulose und deren
Alkalisalze, insbesondere Natriumcarboxymethylcellulose, Hydroxyalkylcellulosen
wie Hydroxymethylcellulose und Hydroxyethylcellulose, Methylcellulose, Pflanzengummen
wie Tragant, Gummi arabicum, Carayagummi, Guargummi, Xanthangummi und Irish Moos,
synthetische Polyelektroiyte wie die Alkalisalze der Polvacrylsäure. sowie anorganische
Verdickungsmittel, beispielsweise-kolloidales Magnesiumaluminiumsilikat oder disperses
Siliciumdioxid.
-
In den erfindungsgemäßen Zahnpflegemitteln können selbstverständlich
auch weitere Wirkstoffe Verwendung finden.
-
Solche sind insbesondere die bekannten kariesprophylaktischen Fluoride,
vorzugsweise in einer solchen Menge, daß die Konzentration an reinem Fluor im Mittel
etwa 0,05 bis etwa 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 Gew.-%, des Mittels beträgt.
-
Geeignete Fluorverbindungen sind insbesondere die verschiedenen Salze
der Monofluorphosphorsäure, insbesondere Natrium-, Kalium -, Lithium, Calcium- und
Alumin-iummono- und diflu-orphosphat sowie die verschiedenen, -Fluor in ionisch~gebundener
Form enthaltenen-Fluoride, insbesondere Alkalifluoride wie
Natrium-,
Lithium-, Kalium- und Ammoniumfluorid, Zinnfluorid, Manganfluorid, Kupferfluorid,
Zirkoniumfluorid und Aluminiumfluorid sowie Gemische oder Anlagerungsprodukte dieser
Fluoride untereinander und mit anderen Fluorverbindungen, beispielsweise Alkalimanganfluoride.
-
Auch organische Fluorverbindungen können mit Erfolg eingesetzt werden,
insbesondere die bekannten Additionsprodukte aus langkettigen Aminen oder Aminosäuren
und Fluorwasserstoff, Monoethanolaminhydrofluorid oder Monoethyltriethylammoniumfluorid.
-
Weitere, in den erfindungsgemäßen Zahn- und Mundpflegemitteln einsetzbaren
Stoffe sind weitere Zahnbelag entfernende Substanzen, beispielsweise die unter den
Trivial namen "Chlorhexidin" oder "Alexidin" bekannten Bisguanide 1,6-Di-4'-(chlorphenyldiguanido)hexan
oder 1,6-Di -(2-ethylhexyl idiguanido)hexan bzw. deren vorzugsweise wasserlöslichen
Salze, Allantoin, Azulen, Harnstoff, durchblutungsfördernde Mittel, etc..
-
Eine Übersicht über in Zahnpasten einsetzbare Zusammensetzungen findet
sich, wie überhaupt über sonstige zur Herstellung von Zahnpflegemitteln-üblicherweise
zum Einsatz gelangende Stoffe und die dabei angewandten Herstellungsverfahren, in
dem Handbuch von M.S. Balsam und E. Sagarin1 ,Cosmetics - Science and Technology",
2nd Ed.,.Vol. 1, S. 423 bis 533, (1972), auf das hier ausdrücklich'Bezug genommen
wird.
-
Im folgenden werden einige Beispiele gegeben, die das Wesen der vorliegenden
Anmeldung und ihre vorteilhafte Wirkung charakterisieren:
Beispiel
1 Natriumfluorid 0,22 (Gew.-%) 1-Hydroxyethan-1,1-diphos-phorsäure 0,52 1-Methoxypropanol
(-2) 15,00 Natriumlaurylsulfat 1,00 Konservierungsmittel 0,30 Aromagemisch 1,20
Saccharin-Natrium 0,18 Xanthan Gum 1,20 Sorbit 7,00 Titandioxid 0,70 Gefälltes Siliciumdioxid-Gel
22,00 Wasser ad 100,00
Beispiel 2 Natriummonofluorphosphat 1,20
(Gew.-%) Zeolith A 25,00 (Na42 (AlO2) (SiO2)12 .27H20) Calciumcarbonat 10,00 Zirkoniumsilikat
2,50 Kolloidales Siliciumdioxid 1,20 1-Ethoxypropanol(-2) 15,00 1-Methoxypropanol(-2)
5,50 Tetranatriumsalz der 1,25 Hexamethylendiaminotetra(methylenphosphonsäure) Natriumsulforicinoleat
0,75 Natriumlaurylsulfat 1,25 Glycerin 12,00 Sorbit 5 5,00 Aromagemisch 1,00 Methylcellulose
1,20 Saccharin-Natrium 0,10 Konservierungsmittel 0,30 Calciumglycerophosphat 0,22
Wasser ad 100,00
Beispiel 3 t&-Aluminiumoxidtrihydrat 38,50
(Gew.-%) (Korngrößenverteilung etwa 1-15 µm) Sorbitlösung (70 %) 25,50 Irish Moos
0,90 Natriummonofluorphosphat 0,80 Saccharin-Natrium 0,10 Konservierungsmittel 0,30
Natriumlaurylsulfat 0,40 Aromagemisch 0,50 1-Methoxypropanol(-2) 16,50 Trinatriumsalz
der Ethan-1-hydroxy-1,1-diphosphonsäure 1,00 Wasser ad 100,00 Beispiel 4 Harnstoff
8,00 (Gew.-%) Allantoin 0,20 Trinatriumsalz der Nitrilotriphosphonsäure 0,85 Natriumlauratjmyristat
1,72 Natriummonofluorphosphat 0,76 Konservierungsmittel 0,25 1-Methoxypropanol(-2)
17,00 Saccharin-Natrium 0,04 Kolloidales Siliciumdioxid 0,2Q Methylcellulose 0,50
Hydroxyethylcellulose 0,50 Sorbit, 70%-ig 4,20 1,2-Propylenglykol 0,80 Aromagemisch-
1,00 Siliciumdioxid-Hydrogel 20,00 Calciumcarbonat 12,00 Wasser ad 100,00
Beispiel
5 Harnstoff 5,00 (Gew.-%) Allantoin 0,20 Konservierungsmittel 0,30 1-Methoxypropanol(-2)
20,00 Natriumlauroylsarcosinat 1,50 Tetranatriumsalz der Ethylendiaminotetra-(methylenphosphonsäure)
1,40 Saccharin-Natrium 0,03 L-Menthol 0,25 Aromagemisch 1,00 Nichtionischer Emulgator
(ethoxyliertes Rizinusöl) 0,02 Kolloidales Siliciumdioxid 0,20 Hydroxyethylcellulose
1,40 Sorbit, 70%-ig 13,00 unlösliches Natriummetaphosphat 32,00 «-Aluminiumoxidhydrat
10,00 Wasser ad 100,00
Beispiel 6 Trinatriumsalz der Ethan-1-hydroxy-
1,00 (Gew.-%) 1,1-diphosphonsäure Bromchl orophen 0,10 Zinkcitrat 0,50 Allantoin
0,20 Guaazulen 0,02 1-Methoxypropanol(-2) 20,00 Konservierungsmittel 0,30 Natriumsalz
einer Kokosölfettsäure 0,60 Natriumsulforicinoleat 1,20 Methyl-p-hydroxybenzoat
0,10 Natriumcyclamat 0,14 Natriumpolyacrylat 0,30 Carboxyethylcellulose 0,90 Zirkoniumdioxid
10,0.0 Aromagemisch 1,00 Siliciumdioxid-Xerogel 20,00 (Oberfläche 700 m²/g Teilchengröße
3 - 15 pm) Synthetischer Zeolith vom Typ A 12,00 Wasser ad 100,00