DE3102272A1 - "gegen zahnfleischentzuendungen wirkendes mundpflegemittel" - Google Patents
"gegen zahnfleischentzuendungen wirkendes mundpflegemittel"Info
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Description
Vorliegende Erfindung betrifft ein gegen Zahnfleischentzündungen
wirkendes Mundpflegemittel, insbesondere ein solches, daß zur Behandlung, Beeinflussung und/oder Verhinderung
von Zahnfleischentzündungen verwendet werden kann.
Es sind bereits zahlreiche Stoffe zur Beeinflussung von
Zahnbelag, Zahnstein, Karies, Mundgeruch und Zahnfleischent-Zündungen
vorgeschlagen und angewandt worden, von denen jedoch keiner eine vollständig befriedigende Wirkung gezeigt
hat. Beispielsweise hat man festgestellt, daß einige der
Stoffe in Gegenwart anionischer oberflächenaktiver Stoffe, die in der Regel in den konventionellen Mundpflegemitteln
enthalten sind, instabil sind. Eine Anzahl solcher Materialien, z. B. die Mittel auf Basis von kationischen quaternären
Ammoniumverbindungen, zeigt eine antibakterielle Wirkung, die in unerwünschter Weise dazu beiträgt, die normale Mikroflora
des Mundes und/oder des Verdauungssystems zu schädigen oder zu zerstören.
Aus der japanischen Patentanmeldung Nr. 39818/74 ist bereits bekannt, daß trans-4-(Aminomethyl)cyclohexan-1-carbonsäure
(im folgenden abgekürzt mit TA bezeichnet) der Formel 25
H2NH2C
COOH
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ein wirksames Mittel zur Beeinflussung, Hemmung oder Venhinderung
von Zahnfleischentzündungen ist. Diese Verbindung ist
nicht antibakteriell wirksam und zeigt, anders als antibakterielle Mittel, spezifische Hemmeigenschaften in bezug
auf Zahnfleischentzündungen, Zahnfleischbluten und/oder
ZahnfleischscKwellungen.
TA ist ein weißes, kristallines Pulver mit einer Zersetzungstemperatur von etwa 380 bis 390 C. Diese Säure hat im IR-
Spektrum charakteristische Absorptionsbanden bei 1637 cm , 1535 cm und 1383 cm . Sie ist sehr gut löslich in Wasser,
kaum löslich in heißem Ethanol und im wesentlichen unlöslich in den meisten organischen Lösungsmitteln. Ein Verfahren zu ihrer
Herstellung oder Isolierung aus ihren cis-trans-Mischungen ist in US-PS 3 499 925 beschrieben.
Die Wirkungen von TA gegen Zahnfleischentzündungen, insbesondere
die Verringerung oder Hemmung von Zahnfleischbluten,
sind jedoch nicht so gut oder vollständig, wie dies gewünscht wird. Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung,
ein TA enthaltendes Mundpflegemittel zu schaffen, mit dem
wirksamer gegen die Symptome der Zahnfleischentzündungen, insbesondere des Zahnfleischblutens, vorgegangen werden
kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Mundpflegemittel
gelöst, das gekennzeichnet ist durch einen Gehalt an Trägerstoffen und wirksamen Mengen an trans-4-(Aminomethyl)cyclohexan-1-carbonsäure
(TA) und an Folsäure. 5
Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Zugabe von Folsäure als Additiv zu einem TA enthaltenden Mundpflegemittel in
unerwarteter Weise die Wirkungen des TA gegen Zahnfleischentzündungen und insbesondere die Hemmung von Zahnfleischbluten
verbessert.
Folsäure ist ein bekanntes Mittel gegen Reizungen und Entzündungen.
Sie liegt vor in Form eines Konjugats, gebunden an bis zu 7 Moleküle Glutaminsäure, und besitzt die Grund-Strukturformel
0H COOH
(I \—CO—NH- CH
(CH2)2
COOH
R. Vogel et al. berichten in AADR Abstracts 1977, Seite unter dem Titel "Effect of Folic Acid Rinse On Gingival
Health" (Wirkungen von Folsäurespülungen auf die Gesunderhaltung des Zahnfleischs) und in IADR-Abstracts 1977, Seite
565 unter dem Titel "Folic Acid and Experimental Produced Gingivitis" (Folsäure und im Versuch erzeugte Zahnfleisch-
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entzündung), daß Folsäure aus einer Spüllösung direkt vom
Zahnfleisch absorbiert werden kann, was zu einer Verminderung der Zahnfleischentzündung führt.
Es wurde jedoch gefunden, daß Folsäure nicht so wirksam gegen Zahnfleischentzündungen, insbesondere Zahnfleischbluten,
wie TA ist, und es ist dementsprechend sehr überraschend, daß die in dem erfindungsgemäßen Mundpflegemittel enthaltene
Kombination von TA und Folsäure wirksamer gegen derartige "Ό Symptome ist als Zusammensetzungen, die entweder TA oder
Folsäure für sich allein enthalten. Die Kombination TA und Folsäure weist daher eine nicht voraussehbare synergistische
Wirkung auf.
^g Die Konzentration der Folsäure in dem erfindungsgemäßen
Mundpflegemittel kann in einem weiten Bereich variieren,
die Menge liegt jedoch in der Regel bei mindestens etwa 0,001 Gew.%, wobei die obere Grenze nicht kritisch ist und
vor allem durch die anfallenden Kosten oder die Unverträglichkeit mit dem Trägermaterial bestimmt wird. Wirksame und/oder
optimale Flecken verhindernde Mengen dieses Additivs können durch Routineversuche leicht für jeden besonderen Fall bestimmt
werden.
im allgemeinen werden Folsäure-Konzentrationen von etwa 0,001
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bis etwa 10 Gew.%, vorzugsweise von etwa 0,01 bis 5 Gew.%, besonders
bevorzugt von etwa 0,02 bis etwa 1,0 Gew.%, verwendet. Mundpflegemittel, die bei der üblichen Verwendung zufällig
in den Magen gelangen können, enthalten bevorzugt niedrigere Konzentrationen an diesem Additiv. So enthält ein Mundspülmittel
gemäß der Erfindung vorzugsweise weniger als etwa 2 Gew.%, besonders bevorzugt etwa 0,05 bis etwa 1^5 Gew.%
des Additivs. Zahnpflegemittel, örtlich anwendbare Lösungen
und prophylaktische Pasten, wobei letztere vom Fachmann verabreicht
werden, können bevorzugt 0,5 bis etwa 5 Gew.% des Additivs enthalten. Die zugesetzte Folsäure kann in Form
der freien Säure oder in Form eines für die Mundpflege akzeptablen
Salzes dieser Säure, vorzugsweise in wasserlöslicher Form, eingesetzt werden, beispielsweise in der Form, die
weiter unten im Zusammenhang mit der TA-Verbindung erörtert wird.
Das TA-Produkt kann in Form der freien Säure oder in Form eines oral akzeptablen Salzes der Säure, da& bevorzugt wassei—
löslich ist, eingesetzt werden, z. B. irv Form eines Alkalimetallsalzes (z. B. des Natrium- oder Kalrumsalzes), des
Ammoniumsalzes oder eines durch C.-C.„-Alkylreste mono-.di-
oder trisubstituierterv Ammoniumkations, z. B. das Mono-, Dioder Triethanolammoniumkation. Üblicherweise werden irv den
erfindungsgemäßen Mundpflegemitteln etwa 0,001 bis etwa 10,0
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Gew.%, vorzugsweise etwa 0,01 bis etwa 5,0 Gew.% und besonders
bevorzugt etwa 1,0 bis etwa 3,0 Gew.% des TA-Mittels angewendet.
In bestimmten, besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Anwendungsformen
kann das Mundpflegemittel im wesentlichen in flüssiger Form vorliegen, beispielsweise als Mundwasser
oder Mundspülmittel. In einem solchen Präparat besteht der
Trägerstoff üblicherweise aus einer Wasser-Alkohol-Mischung. In der Regel liegt das Gewichtsverhältnis Wasser zu Alkohol
im Bereich von etwa 1:1 bis etwa 20:1, vorzugsweise von 3:1 bis 20:1 und besonders bevorzugt im Bereich von etwa
17:3. Die Gesamtmenge des Wasser-Alkohol-Gemisches liegt bei diesem Präparatetyp im Bereich von etwa 70 bis etwa
99,9 Gew.% der Gesamtmenge des Präparats. Der pH-Wert liegt für diese flüssigen und andere Präparate gemäß der Erfindung
im allgemeinen im Bereich von etwa 4,5 bis etwa 9, vorzugsweise von etwa 5,5 bis 8, und ganz besonders bevorzugt im Bereich
von etwa 6 bis etwa 8,0. Es soll erwähnt werden, daß die erfindungsgemäßen Mundpflegemittel auch bei einem pH-Wert
unter 5 angewandt werden können, ohne das ein wesentliches Entkalken des Zahnschmelzes eintritt.
Derartige flüssige Mundpflegemittel können auch ein oberflächenaktives
Mittel und/oder eine Fluor liefernde Verbindung enthalten.
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Das erfindungsgemäße Mundpflegemittel kann auch im wesentlichen
fest sein oder einen pastosen Charakter aufweisen, z. B.
in Form von Zahnpulver, Zahntabletten, Zahnpasta oder Zahncreme
vorliegen. Das Trägermaterial solcher festen oder pastosen Mundpflegemittel enthält Poliermittel. Beispiele für
geeignete Poliermittel sind wasserlösliches Natriummetaphosphat, Kaliummetaphosphat, Tricalciumphosphat, CaI-ciumpyrophosphat,
Magnesiumorthophosphat, Trimagnesiumphosphat,
Calciumcarbonat, Aluminiumoxid, hydratisiertes Aluminiumoxid, Aluminiumsilicat, Zirconsilicat, Siliciumdioxid und/oder
Bentonit. Bevorzugte Poliermittel sind kristallines Silicium-*-
dioxid mit Teilchengrößen von bis zu 5 ^m, einer mittleren
Teilchengröße von bis zu 1,1 ^m und einer Oberfläche von
bis zu 50 000 cm /g; ferner Silicagel, komplexe amorphe Alkalimetallalumosilikate, hydratisiertes Aluminiumoxid
und Dicalciumphosphat.
Aluminiumoxid, insbesondere hydratisiertes Aluminiumoxid,
mit einem Aluminiumoxidgehalt von 64,9 Gew.%, einem Siliciumoxidgehalt
von 0,008 Gew.% und einem Eisen-lII-oxid-Gehalt von 0,003 Gew.%, einem Feuchtigkeitsgehalt von 0,37 Gew.%
bei 110 C, mit einem spezifischen Gewicht von 2,42 und einer solchen Teilchengröße, daß 100 % des Teilchen kleiner als 50 jam
und 84 % der Teilchen kleiner als 20/jm sind, wird besonders
bevorzugt. Ein solches Produkt wird durch die Firma Alcoa unter
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der- Bezeichnung C333 vertrieben.
Wenn optisch klare Gele erhalten werden sollen, dann eignet sich als Poliermittel kolloidales Siliciumdioxid, beispielsweise
die unter den Handelsnamen Syloid 72 und Syloid 74 oder Santocel 100 im Handel befindlichen Siliciumdioxiden
ferner sind Alkalimetallalumosilikatkomplexe besonders geeignet, da sie Brechungsindices besitzen, die denen von
gelbildenden fest/flüssigen Systemen (einschl. Wasser und/oder
Feuchthaltemitteln), wie sie gewöhnlich in Zahnpflegemitteln verwendet werden, sehr nahe kommen.
Viele der sogenannten "wasserunlöslichen" Poliermittel haben anionischen Charakter und enthalten auch geringe Mengen
löslichen Materials. Unlösliches Natriummetaphosphat kann in irgendeiner geeigneten Weise hergestellt werden, beispielsweise
gemäß Thorpe's Dictionary of Applied Chemistry, Band 9, 4. Aufl. Seiten 510 bis 511. Die als Maddrellsches Salz und
Kurrolsches Salz bekannten Formen von unlöslichem Natriummetaphosphat
sind ebenfalls geeignete Poliermittel. Diese Metaphosphatsalze zeigen eine sehr geringe Löslichkeit in
Wasser und werden daher allgemein als unlösliche Metaphosphate bezeichnet. Sie enthalten geringe Mengen löslicher Phosphate
als Verunreinigungen, gewöhnlich in Mengen von wenigen Prozent, beispielsweise bis zu 4 Gew.%. Die Menge an löslichem Phosphat,
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die im Falle von unlöslichem Metaphosphat auch ein lösliches
Natriumtrimetaphosphat umfassen kann, kann durch Auswaschen mit Wasser verringert werden, falls dies gewünscht ist. Das
unlösliche Alkalimetallmetaphosphat wird üblicherweise in Pulverform mit einer Teilchengröße eingesetzt, die so bemessen
ist, daß nicht mehr als etwa 1 % des Materials eine Korngröße
von mehr als 37ytim aufweist.
Das Poliermittel ist in dem erfindungsgemäßen Mundpflegemittel
im allgemeinen in Mengen im Bereich von etwa 10 bis etwa 99 Gew.% vorhanden. Vorzugsweise liegen diese Mengen im
Bereich von etwa 10 bis etwa 75 Gew.% bei Zahnpasten und von etwa 70 bis etwa 99 % im Falle von Zahnpulvern.
Bei der Herstellung von Zahnpulvern ist es normalerweise
ausreichend, die einzelnen Bestandteile mechanisch miteinander zu vermischen, z. B. durch Vermählen der verschiedenen festen
Ingredienzien in geeigneten Mengen und Teilchengrößen.
In pastösen erfindungsgemäßen Mundpflegemitteln sollte die
oben beschriebene Kombination des Zahnfleischentzündungen hemmenden Mittels und des Additivs mit den anderen Komponenten
des Präparats verträglich sein. In einer Zahnpasta kann das flüssige Trägermaterial aus Wasser und Feuchthaltemitteln
bestehen, und zwar in der Regel in einer Menge im Bereich
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von etwa 10 bis etwa 90 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge des Präparats. Glyzerin, Sorbit oder Polyethylenglykol können
ebenfalls als Feuchthaltemittel oder Bindemittel vorhanden sein. Besonders vorteilhafte flüssige Ingredienzien sind
Polyethylenglykol und Polypropylenglykol. Ebenso vorteilhaft
sind flüssige Mischungen von Wasser, Glyzerin und Sorbit.
In klaren Gelen, in denen der Brechungsindex ein wichtiges Kriterium ist, werden vorzugsweise etwa 3 bis 30 Gew.% Wasser,
0 bis etwa 80 Gew.% Glyzerin und etwa 20 bis 80 Gew.% Sorbit eingesetzt. Ein gelbildendes Mittel, beispielsweise natürliche
oder synthetische Gummen oder gummiähnliche Materialien, Irisches Moos, Natriumcarboxymethylcellulose, Methylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Tragantgummi, Polyvinylpyrrolidon, Stärke und vorzugsweise Hydroxypropylmethylcellulose und die
Carbopole (z. B. Carbopol 934, 940 und 941) u.dgl. liegen in der Zahnpasta gewöhnlich in einer Menge bis zu etwa 10 Gew.%,
vorzugsweise in einer Menge im Bereich von etwa 0,5 bis etwa Gew.%, vor. In einer Zahnpasta oder einem Gel liegen die
Flüssigkeiten und Feststoffe in einem solchen Verhältnis vor, daß eine cremige oder gelierte Masse gebildet wird, die
extrudierbar aus einem unter Druck stehenden Behälter oder aus einer zusammendrückbaren Tube, z. B. aus Aluminium oder Blei,
ist.
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Das feste oder pastöse erfindungsgemäße Mundpflegemittel,
das üblicherweise einen pH-Wert, gemessen in einer 20 %igen Aufschlämmung, von 4,5 bis 9, vorzugsweise von etwa 5,5
bis 8 und besonders bevorzugt von etwa 6 bis 8,0, aufweist, kann auch ein oberflächenaktives Mittel und/oder eine Fluor
liefernde Verbindung enthalten.
Das erfindungsgemäße Mundpflegemittel kann ein genügend
wasserlösliches nicht seifenartiges organisches anionisches
oder nichtionisches synthetisches oberflächenaktives Mittel in
Konzentrationen, die im allgemeinen im Bereich von etwa 0,05
bis etwa 10 Gew.%, vorzugsweise von 0,5 bis etwa 5 Gew.%, liegen, enthalten, um sowohl die benetzenden als auch die
reinigenden und schäumenden Eigenschaften zu fördern. In US-PS 4 041 149 werden in Spalte 4, Zeilen 31 bis 38 solche geeigneten
anionischen oberflächenaktiven Mittel und in Spalte 8,
Zeilen 30 bis 68 sowie in Spalte 9, Zeilen 1 bis 12 geeignete nicht ionische oberflächenaktive Mittel beschrieben.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthalten
die Mundpflegemittel eine Fluor liefernde Verbindung, Solche Verbindungen können schwach oder vollständig in Wasser löslich
sein. Sie werden durch ihre Eigenschaften charakterisiert,
Fluoridionen in Wasser freizusetzen und im wesentlichen nicht mit anderen Verbindungen des Mundpflegemittels zu reagieren.
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Zu diesen Verbindungen gehören anorganische Fluoridsalze,
wie lösliche Alkalimetall-, Erdalkalimetall- und Schwermetallsalze,
z. B. Natriumfluorid, Kaiiumfluorid, Ammoniumfluor id,
Calziumfluorid, Kupfer-I-fluorid, Zinkfluorid, ein Zinnfluorid
wie Zinn-IV-fluorid oder Zinn-II-chlorfluorid, Bariumfluorid,
Natriumfluorsilikat, Ammoniumfluorsilikat, Natriumfluorzirkonat,
Natriummonofluorphosphat, Aluminiummono- und -di-Fluorphosphat
sowie fluoriertes Natriumcalziumpyrophosphat.
Bevorzugt werden Alkalimetall- und Zinnfluoride, beispielsweise
Natrium- und Zinn-II-fluoride, Natriummonofluorphosphat
und deren Mischungen.
Die eingesetzte Menge an Fluor liefernder Verbindung hängt bis zu einem gewissen Grade vom Typ der Verbindung ab, ferner
von seiner Löslichkeit sowie vom Typ des Mundpflegemittels,
wobei die zugesetzte Menge grundsätzlich ungiftig sein muß. In einem festen Mundpflegemittel wie einer Zahnpasta oder
einem Zahnpulver wird eine solche Menge der Fluor liefernden Verbindung für ausreichend gehalten, die maximal etwa 1
Gew-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Präparats an Fluoridionen, freisetzt. Jede geeignete Mindestmenge einer solchen
Verbindung kann verwendet werden, vorzugsweise wird aber eine solche Menge der Verbindung angewendet, die ausreicht,
um 0,005 bis 1 %, vorzugsweise etwa 0,1 % Fluoridionen frei-
zusetzen. Alkalimetallfluoride und Zinn-II-fluorid werden
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in der Regel in einer Menge bis zu etwa 2 Gew.%, vorzugsweise
im Bereich von etwa 0,05 bis 1 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Präparats, eingesetzt. Natriummonofluorphosphat
kann in einer Menge bis zu 7,6 Gew.%, üblicherweise in einer ^ Menge von etwa 0,76 Gew.%, vorhanden sein.
In einem flüssigen erfindungsgemäßen Mundpflegemittel, beispielsweise
einem Mundwasser, liegt die Fluor liefernde Verbindung in der Regel in einer Menge vor, die ausreicht,
um bis zu etwa 0,13 Gew.%, vorzugsweise etwa 0,0013 bis 0,1 Gew.% und besonders bevorzugt etwa 0,0013 Gew.% Fluoridionen
frei zu setzen.
Die Einverleibung einer Fluor liefernden Verbindung, insbe-"^
sondere von Natriummonofluorphosphat (MFP), in erfindungsgemäße
Mundpflegemittel muß außerordentlich sorgfältig und selektiv vorgenommen werden, da festgestellt wurde, daß durch
solche Einverleibung häufig Mundpflegemittel erhalten werden, die sich beim Lagern gelb oder braun verfärben, offenbar
c infolge des Einflusses der fluorhaltigen Verbindung auf die
Stabilität der TA-Verbindung.
In das erfindungsgemäße Mundpflegemittel können auch verschiedene
andere Materialien eingearbeitet werden, selbstverständ-
lieh unter Beachtung der o.g. Vorsichtsmaßnahmen. Beispiele
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für weitere geeignete Materialien sind Bleichmittel, Konservierungsmittel,
Silicone, Chlorophyll verbindungen und stickstoffhaltige Materialien wie Harnstoff, Diammoniumphosphat
sowie Mischungen derselben. Sofern diese Hilfsmittel vorliegen, werden sie in die Präparate in solchen Mengen eingearbeitet,
die die Eigenschaften und erwünschten Charakteristiken des
betreffenden Präparats nicht wesentlich nachteilig beeinflussen.
Ferner kann auch jeder geeignete Aromastoff oder jedes Süßungsmittel
verwendet werden, wenn die oben erläuterten Vorsichtsmaßnahmen beobachtet werden. Beispiele für geeignete Aromastoffe
sind aromatisierende Öle, z. B. Spermintöl, Pfefferminzöl,
Wintergrünöl, Sassafrasöl, Gewürznelkenöl, Salbeiöl,
Eukalyptusöl, Majoranöl, Zimtöl, Zitronen- und Orangenöl sowie Methylsalicylat. Geeignete Süßungsmittel umfassen Saccharose,
Milchzucker, Maltose, Sorbit, Natriumcyclamat, Perillartin, den Methylester von Asparaginylphenylalanin (APM) und Saccharin.
Aroma- und Süßungsmittel können zusammen in einer Menge von etwa 0,1 bis 5 Gew.% oder mehr in dem Präparat vorliegen.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Mundpflegemittel,
die die oben angegebene Kombination von Zahnfleischentzündungen hemmenden Mitteln und Additiv in einem üblichen Trägermaterial
einschließlich Wasser enthalten, wird bevorzugt das Additiv
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zugefügt, nachdem die anderen Ingredienzien (evtl. ein Teil des Wassers ausgenommen) miteinander vermischt oder in Berührung
gebracht worden sind.
Beispielsweise kann man ein Mundspülmittel oder Mundwasser
dadurch herstellen, daß man Ethanol und Wasser mit den Aromastoff en, einem nichtionisehen Tensid, einem Feuchthaltemittel,
dem entzündungshemmend wirkenden TA, einem Süßungsmittel und einem Farbstoff vermischt und dann anschließend das
Additiv zusetzt, worauf die Zugabe von zusätzlichem Wasser, wie gewünscht, erfolgen kann.
Bei der Herstellung einer gelförmigen Zahnpasta werden das
Feuchthaltemittel, die gumartigen Stoffe oder das Verdickungsmittel,
beispielsweise Hydroxyethylcellulose, und Süßungsmittel
zu einem Gel verarbeitet und dazu Poliermittel, Aromastoffe, das gegen Zahnfleischentzündungen wirksame Mittel sowie
zusätzliches Wasser und anschließend das oben genannte Additiv zugegeben.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Mundpflegemittel erfolgt
in der Praxis zur Behandlung des Zahnschmelzes regelmäßig vorzugsweise ein-bis dreimal täglich bei einem pH-Wert von
etwa 4,5 bis etwa 9, üblicherweise von etwa 5,5 bis 8, vorzugsweise von etwa 6 bis 8.
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Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele weiter
erläutert, ohne jedoch auf die Beispiele beschränkt zu sein. Die nachfolgend angegebenen Mengen und Teile beziehen sich
auf das Gewicht, wenn nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist.
40 reinrassige, 15 bis 24 Monate alte Bracken (Beagles) wurden anästhetisiert (mit Na-Nembutal) und anschließend an ihnen
gründliche prophylaktische Maßnahmen durchgeführt, indem die harten und verkalkten Ablagerungen auf den Oberflächen der
Zähne entfernt und diese anschließend mit Bimstein poliert wurden. Es wurde eine aufschließende Lösung (Erythrosin-Provident
Hoyt Lab) verwendet, um sicherzustellen, daß die weichen und harten Ablagerungen vollständig entfernt wurden.
Die Tiere wurden auf eine leichte Diät gesetzt, die aus einem gemahlenen handelsüblichen Hundefutter bestand, das in Wasser
eingeweicht wurde, so daß sich ein weicher Brei ergab. Während der Untersuchung wurden keine harten Substanzen erlaubt. Die
Tiere wurden in vier Gruppen eingeteilt, wobei jede Gruppe zweimal täglich mit der Testformulierung behandelt wurde. Die
zu prüfenden Zahnpastaformulierungen und das Placebo wurden durch sanftes Bürsten der Zahnoberflächen angewendet. Das Maul
jedes Hundes wurde eine Minute lang geschlossen gehalten, um
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den Kontakt der Lösung mit den Zähnen zu ermöglichen. Pro
Behandlung wurden ungefähr 5 bis 6 ml der Formulierung angewendet.
Die Behandlung wurde an 5 Tagen/Woche für die Versuchsdauer von 24 Wochen fortgesetzt. Es wurden doppelte Blindversuche
durchgeführt. Das Auftreten von Zahnfleischbluten wurde
durch sanften Fingerdruck auf das Zahnfleisch festgestellt. Die Untersuchungsergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt.
. Formulierungen von Mundpflegemitteln
(in Gew.-Teilen)
Beispiel | 1 (Placebo) |
22,0 | 2 | 3 | 4 | |
Glyzerin | 1,1 | 22,0 | 22,0 | 22,0 | ||
15 | Carboxymethyl cellulose |
0,5 | 1,1 | 1,1 | 1,1 | |
Natriumbeηζoat | 0,2 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | ||
Natriumsaccharin | 50,0 1,5 |
0,2 | 0,2 | 0,2 | ||
20 | Dicalciumphosphat- Dihydrat Natriumlaurylsulfat |
1,0 | 50,0 1,5 |
50,0 1,5 |
50,0 1,5 |
|
Aromastoff | 23,7 | 1,0 | 1,0 | 1,O1 | ||
ent ionisiertes Wasser | 21,7 | 23,65 | 21,65 | |||
TA+ > | 14/198 | 2,0 | 2,0 | |||
25 | Folsäure Zahl der Blutungen/ Gesamtzahl der Risikofälle |
7/200 | 0,05 10/197 |
0,05 4/160 |
Zahnfleischblutungen
in % 7% 3,5% 5% 2,5%
= trans-4-(Aminomethyl)cyclohexan-1-carbonsäure
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Die vorstehenden Ergebnisse zeigen den überraschenden synergistischen
Effekt eier erfindungsgemäßen Kombination von
trans-4-( Arrdnomethyl )eyclohexan-1-carbonsäure und Folsäure
bei der Behandlung von Zahnfleischentzündungen, wie aus
der festgestellten Zahl der Blutungen hervorgeht.
Nachfolgend wird eine weitere Formulierung eines erfindungs-O
gemäßen Mundpflegemittels angegeben:
Gew.%
Hydroxypropylmethylcellulose 2
Aluminiumoxid (hydratisiert) 49,0
Polyethylenglycol 600 33,3 15
Natriumbenzoat 0,5
Natriumsaccharin 0,2
Natriumlaurylsufat 1,5
Folsäure 0,05
TA 1,0
*
Aromastoffe 1,0
Aromastoffe 1,0
Rest auf 100 % ist Wasser
* etwa 60% Methylsalicylat, 32% Menthol, 3% Eugenol und
5% Cineol.
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Gew.%
Unlösliches Metaphosphat 48,0
Polyethylenglycol 600 35,8
Natriumbenzoat 0,5
Natriumsaccharin 0,2
Natriumlaurylsulfat 1,5
Aromastoffe 1,0
kolloidales Siliciumdioxid 6,0
Folsäure 0,1
TA 1,0 Rest auf 100% ist Wasser
* etwa 60% Methylsalicylat, 32% Menthol, 3% Eugenol und
5% Cineol.
Die Beispiele 5 und 6 zeigen als erfindungsgemäße Mundpflegemittel
gegen Zahnfleischentzündungen wirksame Zahnpasta-Formulierungen. Diese Formulierungen können in üblicher Weise durch
Ersetzen oder Zufügen anderer geeigneter Komponenten abgewandelt werden, wie vorstehend beschrieben wurde. Beispiels-
weise kann Polyethylenglykol 600 durch andere gelbildende
Mittel wie Pluronic F-127 (polyoxethyliertes Polyoxypropylen),
Laponite (Mg-Al-Si-Tonerde) oder Carbopol 940 ersetzt werden.
sy/do
25
25
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Claims (6)
1. Gegen Zahnfleischentzündungen wirkendes Mundpflegemittel,
gekennzeichnet durch einen Gehalt an Trägerstoffen und wirksamen Mengen an trans-4-(Aminomethyl)cyclohexan-1-carbonsäure
und an Folsäure.
2. Mundpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es etwa 0,001 bis etwa 10,0 Gew.% trans-4-(Aminomethyl)■
cyclohexan-i-carbonsäure und etwa 0,001 bis etwa 10,0
Gew.% Folsäure enthält.
3. Mundpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es etwa 0,01 bis etwa 5,0 Gew.% trans-4-(Aminomethyl)-cyclohexan-i-carbonsäure
und etwa 0,01 bis etwa 5,0 Gew.% Folsäure enthält.
130052/0458
4. Mundpflegemittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen Gehalt von etwa 1,0 bis 3,0 Gew.% trans-4-CAminomethyl)cyclohexan-1-carbonsäure
und etwa 0,02 bis etwa 1,0 Gew.% Folsäure.
5. Mundpflegemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Mundspülmittel mit einem pH-Wert von etwa 4,5 bis etwa 9 vorliegt, und daß das
Trägermaterial ein wässriger Alkohol ist.
6. Mundpflegemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Zahnpasta mit einem pH-Wert von etwa 4,5 bis etwa 9 vorliegt, und daß es ein flüssiges
Trägermaterial, ein Geliermittel und ein geeignetes Poliermittel enthält.
130052/0458
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