CH661440A5 - Mittel zur oral-dentalen anwendung gegen plaque und gingivitis. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mittel zur oralen bzw. dentalen Anwendung gegen Plaque und Gingivitis.
Gingivitis, wie afunktionelle Gingivitis, marginale Gingivitis und Watterollen-Stomatitis führt zu Entzündungen, zum Bluten, zu einem Zurückweichen und/oder Schwellen des Zahnfleisches und führt letztlich zu einer Periodontitis.
Durch die Ablagerung von Plaque bzw. Zahnbelag wird das Zahnfleisch erheblich beeinträchtigt, und es finden sich im Mund eine Kombination von Mineralstoffen und Bakterien. Die mit der Plaque auftretenden Bakterien können Enzyme und Endotoxine absondern, die das Zahnfleisch reizen und eine entzündliche Gingivitis hervorrufen. Je mehr das Zahnfleisch hierdurch irritiert wird, stellt sich eine Tendenz zum Bluten ein, das Zahnfleisch verliert seine Festigkeit und Nachgiebigkeit, trennt sich von den Zähnen und führt zu pe-riodontalen Taschen, in denen sich Schadstoffe, Sekrete sowie weitere Bakterien und Toxine ansammeln. In diesen Taschen können sich auch Speisereste ablagern und dadurch zu einem verstärkten Bakterienwachstum und zur Erzeugung von Endotoxinen und schädlichen Enzymen führen.
Hinsichtlich der Ätiologie von Gingivitis haben Loeche et al in «Bacteriology of human experimental gingivitis: ef-fects of plaque and gingivitis sores» in Infection and Immu-nity 21, 830 — 839 (1978) als grampositiven Stamm Actino-myces viscosus identifiziert, der sich an der Zahnoberfläche ablagert und Plaque bildet.
In der Vergangenheit sind zahlreiche Substanzen vorgeschlagen worden, um Plaque und Gingivitis zu bekämpfen, jedoch wirkte keine von diesen vollständig zufriedenstellend. Einige dieser Substanzen waren in Gegenwart anionischer Tenside, die in üblichen Zahnpflegemitteln vorhanden sind, instabil. Andere Substanzen, wie kationische quaternäre Ammoniumverbindungen wirken zwar bakterizid, stören jedoch die normale Mikroflora im Mund und im Verdauungssystem.
Aus der US-PS 3 429 963 werden u.a. auch wasserlösliche Polyelektrolyten wie Polyvinylphosphonsäure (VPA Polymer) oder deren Salze zum Komplexieren von Calcium und zur Verhinderung einer Zahnsteinbildung vorgeschlagen, jedoch zeigt der dort beschriebene einzige in vivo Versuch die Verabfolgung von Trinkwasser, welches ein hydro-
lysiertes Copolymer von Ethylen und Maleinsäureanhydrid enthält, bei einer ad libitum Verabfolgung für Ratten im Verlauf von 5 Tagen. Dieser Versuch bezieht sich auf eine stöchiometrische Komplexierung von Calcium und hat keine Beziehung zu dem Schwelleneffekt, der bei der tatsächlichen oralen Anwendung bei einer ein- bis dreimaligen täglichen Behandlung im Verlaufe von mindestens 2 Wochen oder länger auftritt. Bei einem derartigen tatsächlichen Einsatz zeigt Polyvinylphosphonsäure keinerlei Verhinderung von Zahnstein.
Aus der US-PS 4 342 857 sind Mittel mit Gingivitis verhindernden Eigenschaften bekannt, die ein Mischpolymer aus Vinylphosphonsäure und Vinylphosphonylfluorid enthalten; die Verabfolgung von fluorierten Verbindungen wird jedoch von der Fachwissenschaft als schädlich und durch gesetzliche Bestimmungen als unmöglich betrachtet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Mittel zur oralen bzw. dentalen Anwendung gegen Plaque und Gingivitis vorzuschlagen, welches die oben erwähnten Nachteile und Beanstandungen überwindet.
Zur Lösung der Aufgabe wird daher ein Mittel zur oralen bzw. dentalen Anwendung gegen Plaque und Gingivitis vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es neben einem oral bzw. dental verträglichen Trägerstoff noch eine Polyvinylphosphonsäure oder deren Salze enthält.
Die Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung, dass ein VPA-Polymer oder dessen Salze die Anlagerung von Actinomyces viscosus an den mit Speichel beschichteten Hydroxylapatitstellen stört oder verhindert. Dieses ist ein verlässliches Indiz dafür, dass der Wirkstoff eine Anlagerung der Organismen an der Zahnoberfläche verhindert, Plaque verringert und somit Gingivitis verringert oder inhibiert. Eine derartige Antigingivitis-Aktivität wurde tatsächlich bei in vivo Versuchen bei Beagleshunden, wie weiter unten aufgeführt, festgestellt.
Das bei dem erfmdungsgemässen Mittel eingesetzte VPA-Polymer soll vorzugsweise ein durchschnittliches numerisches Molekulargewicht von etwa 600 bis 100 000 und vorzugsweise von 8000 bis 20 000 haben, wobei das Molekulargewicht nach Viskositätsmessungen oder nach Lichtstreuung bestimmt werden kann. Das VPA-Polymer kann auf bekannte Weise hergestellt werden, indem man Vinylphospho-nyldichlorid unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen in Gegenwart eines radikalischen Katalysators polymeri-siert und dann das erhaltene Polymer mit Wasser vermischt, um die Vinylphosphonyldichlorideinheiten in dem Polymeren hydrolytisch zu VPA-Einheiten umzuwandeln. Das erhaltene Polymere liegt in der freien Säureform vor und kann gegebenenfalls durch Behandlung mit einer oral verträglichen Base in das entsprechende Salz umgewandelt werden, wie beispielsweise mit einer Alkaliverbindung, wie z.B. einer Natrium- oder Kaliumverbindung, mit einem Ammonium, einem Cr bis Cis—mono-, di- und trisubstituierten Ammonium, wie beispielsweise einem alkanolsubstituierten Ammonium, wie Mono-, Di- und Triethanolammonium, organischen Aminen und dergleichen.
Die Monosalze und Disalze des Polymeren sind äquivalent mit der freien Säure desselben, wobei der Begriff «wasserlöslich» auch solche Verbindungen erfasst, die sich unter den Einsatzbedingungen auch in Wasser dispergieren lassen.
Das VPA-Polymere kann ferner kleine Anteile von weniger als 50 Gew.% und vorzugsweise weniger als 10 Gew.% und insbesondere weniger als 5 Gew.% und ganz besonders weniger als 2 Gew.% Einheiten enthalten, die von anderen nichtfluorierten ethylenisch ungesättigten Monomeren stammen, die hinsichtlich Art und Menge nicht toxisch sind und nicht mit den gewünschten wasserlöslichen Eigenschaften und der Gingivitis verhindernden Aktivität des Polymeren
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stören. Andere derartige Monomere können beispielsweise Olefine, wie Ethylen, Propylen, Isopropylen, Butylen und Isobutylen, Vinylalkylether mit niederen Alkylresten wie Vi-nylmethyl, Ethyl- und Isobutylethern, a-, ß-ungesättigten Carbonsäuren und deren niederen Alkyl- und substituierten niederen Alkylestern, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Aco-nitinsäure, Maleinsäure und Fumarsäure und deren Methyl-, Ethyl-, Isobutyl- und Dimethylaminoethylestern, Allylalko-hol und Acetat, Vinyl- und Vinylidenhalogeniden, Vinylal-kansäureestern, wie Vinylacetat und Butyrat, Acrylamid und Methacrylamid und N(niederes)-Alkyl- und N,N—Di(niede-res)-alkylsubstituiertes Derivat derselben sein.
Die Konzentration des Gingivitis verhindernden VPA-Polymeren kann in den Mitteln erheblich schwanken und liegt gewöhnlich oberhalb 0,01 Gew.%, wobei die obere Grenze nur durch wirtschaftliche Gesichtspunkte oder durch die Unverträglichkeit mit dem Trägerstoff bestimmt wird. Im allgemeinen sind Konzentrationen von 0,01 bis etwa 10,0 Gew.% und vorzugsweise etwa von 0,1 bis 8 und insbesondere von 0,5 bis 5,0 Gew.% bevorzugt. Oral zu verabfolgende Mittel, die bei Gebrauch zufällig verschluckt werden können, enthalten vorzugsweise Konzentrationen in dem unteren Bereich.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann das erfin-dungsgemässe Mittel als Mundwasser vorliegen und vorzugsweise ein Feuchthaltemittel und als Träger gewöhnlich eine Wasser/Alkohol-Mischung enthalten. Im allgemeinen liegt das Verhältnis von Wasser zu Alkohol in einem Bereich von 1:1 bis 20:1 und vorzugsweise in einem Bereich von 3:1 bis 20:1 und insbesondere in einem Bereich von 17:3 bezogen auf das Gewicht der Komponenten. Die Gesamtmenge des Wasser/Alkohol-Gemisches beträgt gewöhnlich 70 bis etwa 99,9 Gew.%. Der pH-Wert dieser Lösung oder anderer erfindungsgemässer Mittel liegt im allgemeinen im Bereich von etwa 4,5 bis 9 und insbesondere bei 5,5 bis 8 und insbesondere bei 6 bis 8,0. Hierbei ist es überraschend, dass die er-findungsgemässen Mittel oral auch bei einem niedrigen pH-Wert ohne Decalcifizierung des Zahnschmelzes angewendet werden können.
Die flüssigen Mittel können auch ein Tensid oder eine Fluor liefernde Substanz enthalten.
Bei anderen erfmdungsgemässen Mitteln kann dieses im wesentlichen fest oder pastenförmig sein und als Zahnpulver, Zahntablette, Zahnpasta oder Zahncreme vorliegen. Als Trägerstoff für diese Mittel werden Reibmittel, wie wasserunlösliches Natriummetaphosphat, Kaliummetaphosphat, Tricalciumphosphat, Calciumpyrophosphat, Magnesiumor-thophosphat, Trimagnesiumphosphat, Calciumcarbonat, Aluminiumoxid, hydratisiertes Aluminiumoxid, Aluminiumsilikat, Zirkonsilikat, Kieselsäure, Bentonit oder deren Mischungen eingesetzt. Bevorzugte Poliermittel sind kristalline Kieselsäure mit einer Teilchengrösse bis zu 5 |im und einer mittleren Teilchengrösse bis zu 1,1 um und einer Oberfläche von bis zu 50 000 cm2/g sowie Kieselsäuregel, komplexe amorphe Alkalialuminosilikate, hydratisierte Aluminiumoxide und Dicalciumphosphat.
Bevorzugte Reibmittel sind Aluminiumoxide, insbesondere hydratisierte Aluminiumoxide, mit einem Aluminiumoxidgehalt von 64,9 Gew.%, einem Kieselsäuregehalt von 0,008%, einem Eisenoxidgehalt von 0,003% und einem Feuchtigkeitsgehalt von 0,037% (bei 110 °C) mit einer spezifischen Dichte von 2,42 und einer Teilchengrösse, so dass 100% der Teilchen kleiner als 50 um sind und 84% der Teilchen kleiner als 20 um sind.
Wenn optisch klare Gele verwendet werden, sind kolloide Kieselsäure und Alkalialuminosilikat-Komplexe besonders geeignet, da deren Brechungsindices nahe an denen der
Geliermittelsysteme, die Wasser und/oder ein Feuchthaltemittel enthalten, liegen.
Viele der sogenannten unlöslichen Poliermittel sind anionisch und enthalten kleine Mengen an löslichen Substanzen. Beispielsweise kann unlösliches Natriummetaphosphat auf beliebige Weise gebildet werden, wie es in Thorpe's Dictio-nary of Applied Chemistry, Band 9,4. Ausgabe, Seiten 510 bis 511 erläutert ist. Weiter geeignete Natriummetaphospha-te sind Mandrells-Salz und Kurrols-Salz, die nur eine geringe Löslichkeit in Wasser haben und demzufolge im allgemeinen als unlösliche Metaphosphate benannt werden. In diesen sind geringe Mengen lösliche Phosphate als Verunreinigung, im allgemeinen in einigen Gewichtsprozenten bis zu 4 Gew.% vorhanden. Die Menge an löslichem Phosphat, vermutlich löslichem Natriumtrimetaphosphat im Falle von unlöslichem Metaphosphat, kann durch Waschen mit Wasser gegebenenfalls verringert werden. Das unlösliche Alkalimetaphosphat wird üblicherweise feinverteilt mit einer Teilchengrösse eingesetzt, bei der nicht mehr als etwa 1 % des Materials grösser als 37 (im ist.
Das Poliermaterial liegt im allgemeinen in Mengen von 10 bis 99 Gew.% und vorzugsweise in einer Menge von 10 bis 75 Gew.% bei einer Zahnpasta und von 70 bis etwa 99 Gew.% bei Zahnpulver vor.
Bei der Herstellung von Zahnpulvern reicht es im allgemeinen aus, die einzelnen Bestandteile mechanisch beispielsweise durch Vermählen der verschiedenen festen Bestandteile zu vermischen.
Bei pastenförmigen Mitteln soll die erfmdungsgemässe Kombination der Gingivitis verhindernden Bestandteile und des Poliermittels mit den anderen Bestandteilen verträglich sein. Bei einer Zahnpasta kann der flüssige Trägerstoff Wasser und ein Feuchthaltemittel gewöhnlich in einer Menge von 10 bis etwa 90 Gew.% enthalten, wobei Glyzerin, Sorbi-tol oder Polyethylenglykol als Feuchthaltemittel oder Bindemittel vorhanden sein können. Besonders bevorzugte flüssige Bestandteile sind Polyethylenglykol und Polypropylenglykol sowie ferner flüssige Gemische aus Wasser, Glyzerin und Sorbitol.
Bei klaren Zahngelen, bei denen der Brechungsindex wesentlich ist, werden etwa 3 bis 30 Gew.% Wasser, 0 bis etwa 80 Gew.% Glyzerin und etwa 20 bis 28 Gew.% Sorbitol eingesetzt. Als Geliermittel können natürliche oder synthetische Gumme oder gummiartige Stoffe wie Irisch Moos, Natriumcarboxymethylzellulose, Methylzellulose, Hydro-xyethylzellulose, Gumtragacanth, Polyvinylpyrrolidon, Stärke und vorzugsweise Hydroxypropylmethylzellulose in Mengen bis zu etwa 10 Gew.% und vorzugsweise in einem Bereich von 0,5 bis 5 Gew.% in Zahnpasten eingesetzt werden. Bei Zahnpasten oder Zahngelen werden die flüssigen und festen Bestandteile so eingestellt, dass man eine cremige oder gelförmige Masse erhält, die aus einem Behälter unter Druck abgegeben werden kann.
Die festen oder pastenförmigen Mittel haben einen in einer 20%igen Aufschlämmung gemessenen pH von etwa 4,5 bis 9 und im allgemeinen zwischen 5,5 und 8 und insbesondere von 6 bis etwa 8,0; diese Mittel können auch noch Ten-side und/oder Fluor liefernde Verbindungen enthalten.
Die erfmdungsgemässen Mittel können synthetische und hinreichend wasserlösliche anionische oder nichtionische Tenside in einer Konzentration von 0,005 bis 10 und vorzugsweise 0,5 bis etwa 5 Gew.% enthalten, um die netzenden und reinigenden und schäumenden Eigenschaften zu verbessern. Geeignete anionische oder nichtionische Tenside sind in der US-PS 4 041 149 näher beschrieben.
Bei bevorzugten erfmdungsgemässen Mitteln können Fluor liefernde Verbindungen vorhanden sein, die gering oder vollständig in Wasser löslich sind. Wesentlich ist, dass
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sie Fluoridionen in Wasser freisetzen und nicht mit den anderen Bestandteilen des Mittels reagieren. Geeignete Verbindungen dieser Art sind anorganische Fluoridsalze, wie lösliche Alkali-, Erdalkali- und Schwermetallsalze, wie beispielsweise Natriumfluorid, Kaliumfluorid, Ammoniumfluorid, Calciumfluorid, Kupferfiuorid, Zinkfluorid, Zinnfluorid, wie Zinn-IV-fluorid oder Zinn-II-chlorfluorid, Bariumfluo-rid, Natriumfluorsilikat, Ammoniumfluorosilikat, Natrium-fluorozirkonat, Natriummonofluorophosphat, Aluminium-mono- und fluoriniertes Natriumcalciumpyrophosphat. Alkalifluoride und Zinnfluoride, wie Natrium- und Zinn-II-fluoride, Natriummonofluorphosphate und deren Mischungen werden bevorzugt.
Die Menge der Fluor liefernden Verbindung hängt in gewissem Masse von der Art der Verbindung, ihrer Löslichkeit und der Art der eingesetzten Produkte ab; sie muss jedoch in einer nichttoxischen Menge vorliegen. Bei einem festen Mittel, wie Zahnpasta oder Zahnpulver, genügt eine solche Menge dieser Fluor liefernden Verbindung, die maximal etwa 1 Gew.% freisetzt. Es kann jede geeignete Mindestmenge an derartiger Verbindung eingesetzt werden, jedoch wird vorzugsweise so viel an dieser Verbindung verwendet, dass 0,005 bis 1% und vorzugsweise 0,1% an Fluoridion freigesetzt wird. Bei Alkalifluoriden und bei Zinn-II-fluorid liegt diese Verbindung in Mengen bis zu 2 Gew.% bezogen auf das Gewicht der gesamten Zubereitung vor und vorzugsweise in einem Bereich von 0,05 bis 1 %.
Falls Natriummonofluorphosphat eingesetzt wird, ist diese Verbindung in Mengen bis zu 7,6 und vorzugsweise 0,76% vorhanden.
Bei einem flüssigen Mittel wie Mundwasser ist die Fluor liefernde Verbindung gewöhnlich in einer Menge vorhanden, die etwa 0,13 und vorzugsweise etwa 0,0013 bis 0,1% und insbesondere 0,0013 Gew.% Fluorid liefert.
Die erfmdungsgemässen Mittel können ferner noch übliche Zusätze enthalten, wie beispielsweise Weissungsmittel, Konservierungsmittel, Silikone, Chlorophyllverbindungen und ammoniakhaltiges Material wie Harnstoff und/oder Diammoniumphosphat. Diese Zusätze sind in Mengen vorhanden, die die Eigenschaften des Mittels nicht wesentlich verändern.
Ferner können übliche Aromastoffe und Süssungsmittel verwendet werden, wie beispielsweise Spearmintöl, Pfeffer-minzöl, Wintergrünöl, Sassafras-, Klee- und Eukalyptusöl, Majoran, Zimt, Limonen- und Orangenöl sowie Methylsali-cylat. Geeignete Süssungsmittel sind Sucrose, Lactose, Maltose, Sorbitol, Natriumcyclamat, Perillartin, Aspartylphe-nylalanin, Methylester und Saccharin. Die Aromastoffe und die Süssungsmittel können zusammen etwa 0,1 bis 5 Gew.%) oder mehr der Zusammensetzung ausmachen.
Die erfmdungsgemässen Mittel, wie Mundwasser oder Zahnpasta, können auf übliche Weise durch Vermischung der Komponenten hergestellt werden und können auf das Zahnfleisch und die Zähne regelmässig und im wesentlichen täglich beispielsweise ein- bis dreimal täglich, oder jeden zweiten oder dritten Tag, aufgebracht werden, und zwar bei einem pH-Wert von etwa 4,5 bis 9 und im allgemeinen von 5,5 bis etwa 8,5 und vorzugsweise von 6 bis etwa 8, wobei die Behandlungsdauer vorzugsweise mindestens 2 Wochen bis zu 8 Wochen oder mehr dauert.
Die aktiven Bestandteile gemäss Erfindung können auch bei Kaugummi oder anderen Produkten auf übliche Art und Weise während der Herstellung dieser Produkte eingearbeitet werden. Beispielsweise können sie unter Rühren in eine warme Kaugummimasse eingearbeitet werden, bis eine gleichmässige Verteilung erzielt ist. Sie können auch auf den Aussenbereich oder die Aussenfläche einer Kaugummigrundmasse als Beschichtung aufgebracht werden. Die üblichen Kaugummigrundmassen können im vorliegenden Falle Jeluton, Gummilatex, Vinylitharze und dergleichen sein und können noch andere übliche Substanzen, wie Weichma-chungsmittel oder Weichmacher, Zucker oder andere geeignete Kohlenwasserstoffe wie Glucose, Sorbitol und dergleichen enthalten.
Im folgenden soll die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert werden, wobei sich alle Mengenanteile auf das Gewicht beziehen. Das in den folgenden Beispielen verwendete VPA-Polymere hatte ein Molekulargewicht von etwa 10 700 und lag als Dinatriumsalz vor.
Beispiel 1
Es wurde die Adsorption von Natriumpolyvinyl-phosphonat an Zahnschmelz in vitro bestimmt. Nicht kariöse und nicht mit Füllungen versehene Molarzähne wurden mit Bimssteinmehl gereinigt und anschliessend mit einem Gummipfropf und einem Poliermittel poliert. Diese Zähne wurden dann mit einem Nickelchromdraht im Wurzelbereich auf einer Gummiunterlage befestigt. Anschliessend wurde das Natriumsalz einer Polymerlösung bei einem pH von 7,0 aus einer Polyethylentube aufgebracht. Die Zähne wurden 1 Stunde unter ständigem Rühren in der Lösung bei 37 °C eingetaucht, wobei dafür Sorge getragen wurde, dass die Zahnwurzeln nicht mit der Lösung in Berührung kamen. Nach 1 Stunde Inkubation wurden die Zähne entfernt und die Lösungen hinsichtlich der Menge an in der Lösung verbliebenem Polymeren untersucht. Die Adsorption wurde durch die Differenz zwischen der ursprünglich zugesetzten Menge und der verbliebenen Menge am Zahn berechnet.
Die Konzentration des Polymeren in der Lösung wurde turbidometrisch unter Verwendung einer 5-molaren CaCl2-Lösung bei einem pH-Wert von 4,5 bestimmt. Es wurde 1 ml Cadì zu 1 ml der Polymerlösung zugesetzt. Die Trübung der erhaltenen kolloidalen Suspension bei 500 Nanometer zeigte sich proportional zu der Polymerkonzentration in einem Bereich von 1 bis 8 mg/ml. Es wurde eine Kalibrierungskurve mit der bekannten Menge an Polymer hergestellt.
Tabelle 1
Konzentration an Verbliebene Menge Adsorbierte
Poly-Na2VPA (mg/ml) nach Eintauchen Menge am des Zahns (mg/ml) Zahn (mg/ml)
2 0,4 1,6
3 0,7 2,3
4 1,1 2,9
5 1,6 3,4
6 2,4 3,6
7 3,3 3,7
Diese Werte zeigen eine deutliche Adsorption des VPA-Polymeren an dem Zahnschmelz.
Beispiel 2
Zur Bestimmung der Wirkung des Polymeren bei der Adsorption von Actinomyces viscosus T14 an mit Speichel beschichteten Hydroxylapatitkugeln wurden 80 mg Hydroxyl-apatitkugeln mit menschlichem Speichel (Blutgruppe A) 12 Stunden vorbeschichtet und anschliessend gewaschen und mit einer Lösung des Polymeren bei einem pH-Wert von 7,0 5 Minuten lang behandelt. Die behandelten Kugeln wurden mit einer Pufferlösung gewaschen, die aus einer 0,05-mola-ren KCl, einer 1-millimolaren PO4, einer 1-millimolaren CaCl2 und einer 0,1-millimolaren MgCl-Lösung bei einem pH-Wert von 6,0 bestand und hinsichtlich der anorganischen Bestandteile einem Speichel entsprach.
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Bei der Untersuchung der Adsorption enthielt die Mischung von 1,0 ml 5* 107 an 3H thymidinmarkierte (Actino-myces viscosus), 30 mg mit Speichel beschichtete Hydroxyla-patitkugeln und die Pufferlösung. Die Mischung wurde kontinuierlich 2 Stunden bei Zimmertemperatur geschüttelt. Man liess anschliessend die Hydroxylapatitkugeln 1 Minute absetzen, wonach die überstehende Flüssigkeit, die die nicht-adsorbierten Zellen enthielt, entfernt wurde. Die Radioaktivität wurde mittels flüssiger Scintillationszählung bestimmt. Die Anteile der bekannten H3 markierten Zellen wurden auf ähnliche Weise gezählt, so dass die Zählungen je Minuten mit den bakteriellen Zellteilen in Relation gebracht werden konnten. Die zur Kontrolle angesetzten Bakteriensuspensionen wurden mit Speichel beschichteten Hydroxylapatitkugeln inkubiert.
Tabelle 2
Wirkungen der mit Speichel vorbehandelten beschichteten Hydroxylapatitkugeln mit Polyvinylphosphonat bei Bakterienadsorption
A. Viscosus LY7
S-HAP- Adsorbierte Zellen % relativ
Behandlung (X.107)je 20 mg S-HAP gegenüber Puffer gepuffertes KCl 3,88 + 0,04 l%Na2 VPA-
Polymer 1,23 + 0,05
0,1% Na2VPA-
Polymer 3,54+0,16
0,01% Na2VPA-
Polymer 3,55 ±0,09
100 32
91
92
Diese Ergebnisse zeigen, dass eine Vorbehandlung von S-HAP mit 1 % Polyvinylphosphonat deutlich wirksam eine bakterielle Anlagerung verhinderte.
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Beispiel 3
Bei einem weiteren Versuch wurden mit 20 Beaglehunden die Wirksamkeit von Placebo und einem Spülmittel untersucht, welches 1 % Natriumsalz einer Polyvinylphosphonsäure bei einer Plaque/Gingivitis-Behandlung von 4 Wochen zeigte. Das Gebiss der Hunde wurde einer vollständigen prophylaktischen Behandlung unterzogen, um weiche und harte Zahnablagerungen zu entfernen, wobei die vollständige Entfernung durch eine Indikatorlösung sichergestellt wurde. Die Beagles wurden 4 Wochen auf Weichdiät eingestellt. Eine Gruppe von 10 Hunden (Gruppe I) wurde dann mit einer Placebolösung behandelt, während eine weitere Gruppe II mit der das Polymere enthaltenden Spülflüssigkeit behandelt wurde. Die Behandlung wurde einmal je Tag und 5 Tage je Woche durchgeführt, wobei 5 bis 6 ml des Spülmittels auf den gesamten Zahnbereich aufgebracht wurde. Der Versuch wurde als doppelter Blindversuch durchgeführt. Die Plaque-bildung und die Gingivitis wurden entsprechend Loe und Silness gemäss Acta Odontologica Scandinavica 21:
551 — 555 (1963) bestimmt.
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Tabelle 3
Mundwasser N
Gruppe
Plaque-Index/ Zahn - 4 Wochen Nachbehandlung
% Änderungen
Gingival-Index 4 Wochen Nachbehandlung
% Änderungen
Placebo 10 1 %Na2 10 VPA- Polymer
I
II
0,99 ±0,23 0,68 ±0,23
-31
0,91 ±0,10 0,73 ±0,29
-20
Verglichen mit dem Placebo-Mundwasser verringerte sich die Plaque/Gingivitis im Verlaufe von 4 Wochen durch das Spülen mit Polyvinylphosphat erheblich.
Beispiel 4
Ein besonders geeignetes Zahnwasser hatte die folgende Zusammensetzung:
Bestandteil Gew.%
Glyzerin 10,0
Ethanol 10,0
nichtionisches Tensid (Kondensationsprodukt aus etwa 20 Gew.% Polyoxypropylen
(Molgewicht 3250 und 80 Gew.% Polyoxyethylen) 3,8
Natriumsaccharin 0,03
Polyvinylphosphonat 1,0
so Aroma 0,22
Rest Wasser auf 100,00.
Beispiel 5
Eine erfindungsgemässe Zahnpasta hat die folgende Zu-55 sammensetzung:
Bestandteil Gew.%
Glyzerin 25,0 60 Carboxymethylzellulose 1,3 Natriumbenzoat 0,5 Natriumsaccharin 0,2
Siliciumdioxid 30,0 Natriumlaurylsulfat 1,5 65 Polyvinylphosphonat 3,0
aufgefüllt mit Wasser auf 100,00.
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Claims (6)
1. Mittel zur oral-dentalen Anwendung gegen Plaque und Gingivitis, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem oral bzw. dental verträglichen Trägerstoff und einer Polyvi-nylphosphonsäure oder deren Salze.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyvinylphosphonsäure ein Molekulargewicht von 6000 bis 10 700 besitzt.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Mittel nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass es 0,01 bis 10 Gew.% Polyvinylphosphonsäure oder eines Salzes derselben enthält.
4. Mittel nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass es 0,5 bis 5 Gew.% der Polyvinylphosphonsäure oder eines Salzes derselben enthält.
5. Mittel nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel als Mundwasser vorliegt und einen pH-Wert von 4,5 bis 9 besitzt und einen wässrig-alkoholischen Trägerstoff enthält.
6. Mittel nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es als Zahnpasta vorliegt und einen pH-Wert von 4,5 bis 9 hat und einen flüssigen Trägerstoff, ein Geliermittel und ein Poliermittel enthält.
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