CH645535A5 - Keine flecken bildendes, gegen zahnfleischentzuendungen wirkendes mundpflegemittel. - Google Patents
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Description
Vorliegende Erfindung betrifft ein gegen Zahnfleischentzündungen wirkendes Mundpflegemittel, insbesondere ein solches, das zur Behandlung, Beeinflussung und/oder Verhinderung von Zahnfleischentzündungen verwendet werden kann.
Es sind bereits zahlreiche Stoffe zur Beeinflussung von Zahnbelag, Zahnstein, Karies, Mundgeruch und Zahnfleischentzündungen vorgeschlagen und angewandt worden, von denen jedoch keiner eine vollständig befriedigende Wirkung gezeigt hat. Beispielsweise hat man festgestellt, dass einige der Stoffe in Gegenwart anionischer oberflächenaktiver Stoffe, die in der Regel in den konventionellen Mundpflegemitteln enthalten sind, instabil sind. Eine Anzahl solcher Materialien, z.B. die Mittel auf Basis von kationischen qua-ternären Ammoniumverbindungen, zeigt eine antibakterielle Wirkung, die in unerwünschter Weise dazu beiträgt, die normale Mikroflora des Mundes und/oder des Verdauungssystems zu schädigen oder zu zerstören.
Aus der japanischen Patentanmeldung Nr. 39818/74 ist bereits bekannt, dass trans-4-(Aminomethyl)cyclohexan-1-carbonsäure (im folgenden abgekürzt mit TA bezeichnet) der Formel
H2N _ g " ►•COOH
ein wirksames Mittel zur Beeinflussung, Hemmung oder Verhinderung von Zahnfleischentzündungen ist. Diese Verbindung ist nicht antibakteriell wirksam und zeigt, anders als antibakterielle Mittel, spezifische Hemmeigenschaften in be-zug auf Zahnfleischentzündungen, Zahnfleischbluten und/ oder Zahnfleischschwellungen.
TA ist ein weisses, kristallines Pulver mit einer Zersetzungstemperatur von etwa 380 bis 390 °C. Diese Säure hat im IR-Spektrum charakteristische Absorptionsbanden bei 1637 cm-1, 1535 cm-1 und 1383 cm-1. Sie ist sehr gut lös-. 5 lieh in Wasser, kaum löslich in heissem Ethanol und im wesentlichen unlöslich in den meisten organischen Lösungsmitteln. Ein Verfahren zu ihrer Herstellung oder Isolierung aus ihren cis-trans-Mischungen ist in US-PS 3 499 925 beschrieben.
io TA hat zwar sehr wünschenswerte Wirkungen gegen Zahnfleischentzündung u.dgl., es wurde aber auch gefunden, dass ihre Verwendung in der Mundpflege zur Fleckenbildung oder Verfärbung von Zahnoberflächen führt, wodurch eine breitere Verwertung ernsthaft beeinträchtigt wird. 15 Dementsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein TA enthaltendes Mundpflegemittel zu schaffen, bei dem beim normalen Gebrauch eine verhältnismässig geringe oder gar keine Fleckenbildung oder Verfärbung der Zahnoberflächen auftritt.
20 Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Mundpflegemittel gelöst, das gekennzeichnet ist durch einen Gehalt an Trägerstoffen und wirksamen Mengen an trans-4-(Aminomethyl)cyclohexan-l-carbonsäure (TA) als nicht antibakteriellem, gegen Zahnfleischentzündungen wirkendem 25 Mittel und einem Peroxydiphosphat als gegen Flecken wirkendem Additiv.
Es wurde nämlich festgestellt, dass die Einverleibung eines Peroxydiphosphats, insbesondere von Tetrakalium-per-oxydiphosphat, in ein TA enthaltendes Mundpflegemittel 30 die Bildung von Flecken oder Verfärbungen auf den Zahnoberflächen, die normalerweise durch das in dem Mundpflegemittel enthaltene TA verursacht werden, vollständig verhindert oder zumindest stark gehemmt wird, ohne dass dabei die Wirkung des TA gegen Zahnfleischentzündungen und 35 andere erwünschte Wirkungen des TA wesentlich beeinträchtigt werden.
Als bevorzugtes Peroxydiphosphat enthält das erfin-dungsgemässe Mundpflegemittel Tetrakalium-peroxydi-phosphat (K4P2Os).
40 Von einer Anzahl von Peroxyverbindüngen ist bereits bekannt, dass sie wirksame Mittel zur Verhinderung oder Entfernung von Flecken auf den Zähnen sind. So ist Peroxy-monosulfat (Oxone) wirksam bei der Reduzierung der Intensität von Zahnflecken. Die US-PS 3 988 433 beschreibt die 45 Verwendung von organischen Peroxysäuren, die die durch das antibakteriell wirksame Mittel Hibitane verursachten Flecken verhindern oder entfernen. Diese Substanzen sind jedoch nicht für eine Anwendung zur Mundpflege zu empfehlen, da sie in wässrigen Systemen instabil sind und akti-so ven Sauerstoff zu schnell freisetzen (Bersteffekt), wodurch das zarte Gewebe in der Mundhöhle beschädigt werden kann.
In US-PS 4 041 149 wird die Verwendung der Peroxydi-phosphate per se zur Verhinderung von Mundgeruch be-55 schrieben. Diese Salze, die keine wesentlich antibakterielle Aktivität zeigen, sind für sich selbst in wässrigen Medien ungewöhnlich stabil, erfordern aber den Zusatz der im Speichel auftretenden Phosphatase-Enzyme zur Bildung des Peroxy-monophosphat-Anions, das langsam mit einer der Phos-6o phatasekonzentration direkt proportionalen Geschwindigkeit zu Wasserstoffperoxid und Orthophosphat hydrolysiert wird. Auf diese Weise kann eine ausserordentlich geringe Phosphatasekonzentration eine kontinuierliche Erzeugung von Wasserstoffperoxid und Orthophosphat über einen lan-65 gen Zeitraum, z.B. mehrere Monate, bewirken.
Das Peroxydiphosphat zieht ausserdem substantiv auf die Oberflächen im Mund auf und verbindet sich oder reagiert mit den Zahnschmelzoberflächen der Zähne, d.h. mit
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den Calciumionen des Zahnschmelzes, und ruft dadurch eine länger andauernde Wirkung hervor. Das Peroxydiphosphat besitzt keinen anfänglichen Bersteffekt unter Bildung von H202, was bekanntlich zu einer schwarzen, haarigen Zunge führt, sondern setzt das H202 mit einer wesentlich niedrigeren Geschwindigkeit frei. Bei äquivalenten Konzentrationen an Peroxydiphosphatverbindung und Wasserstoffperoxid besitzt ersteres nur Vio der Menge an verfügbarem Sauerstoff, verglichen mit Wasserstoffperoxid. Daher ist es überraschend, dass die in dem erfindungsgemässen Mundpflegemittel enthaltenen Peroxydiphosphate ungewöhnlich wirksame Additive gegen Fleckenbildung sind.
In den erfindungsgemässen Mundpflegemitteln kann jedes Alkalimetall-peroxydiphosphat oder deren entsprechende saure Salze verwendet werden, sofern sie zu mindestens etwa 0,001 Gew.% in Wasser löslich sind. Beispiele hierfür sind Kaliumperoxydiphosphat (K4P208), Lithiumperoxydi-phosphat (Li4P208), Natriumperoxydiphosphat (Na4P208), Trikalium-mononatrium-peroxydiphosphat (K3NaP2Os), Dikalium-dinatrium-peroxydiphosphat (K2Na2P2Os 2H20), Monokalium-trinatrium-peroxydiphosphat (KNa3P208), Monokalium-mononatrium-dihydrogenper-oxydiphosphat (KNaH2P208), Trilithium-monokalium-per-oxydiphosphat (Li3KP2Og), Dilithium-dikalium-peroxydi-phosphat (Li2K2P208), Monolithium-trikalium-peroxydi-phosphat (LiK3P208), Trilithium-mononatrium-peroxydi-phosphat (Li3NaP208), Dilithium-dinatrium-peroxydiphos-phat (Li2Na2P208), Monolithium-trinatrium-peroxydiphos-phat (Li Na3P208), Monolithium-mononatrium-di-hydrogenperoxydiphosphat (LiNaH2P208) und/oder Monolithium-monokalium-dihydrogenperoxydiphosphat (LiKH2P208), sowie zusätzlich dazu Dizinkperoxydiphos-phat (Zn2P2Ó8), Tetraammoniumperoxydiphosphat-Di-hydrat (NH4)4P208 2H20) sowie die sauren Salze der Gruppe 2 des Periodensystems, z.B. Barium-dihydrogenperoxydi-phosphat (BaH2P208), Calcium-dihydrogenperoxydiphos-phat (CaH2P2Og) u.dgl.
Das bevorzugte Additiv ist Tetrakalium-peroxydiphos-phat, eine stabile, geruchlose, feinpulverige, freifliessende, weisse und nicht hygroskopische kristalline Substanz mit einem Molekulargewicht von 346,35 und einem aktiven Sauerstoffgehalt von 4,5%. Das Kaliumperoxydiphosphat ist zu 47 bis 51% wasserlöslich bei 0 bis 61 °C, jedoch unlöslich in üblichen Lösungsmitteln wie Acetonitril, Alkohole, Ethern, Ketonen, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid u.dgl. Eine 2%ige wässrige Lösung besitzt einen pH-Wert von etwa 9,6 und eine gesättigte Lösung einen pH-Wert von 10,9. Eine 10%ige wässrige Lösung bei 25 °C zeigt nach 4 Monaten noch keinen Verlust an aktivem Sauerstoff. Bei 50 °C zeigt eine solche Lösung nach 6 Monaten einen Verlust an aktivem Sauerstoff von 3%.
Diese Stabilität erlaubt eine grosse Lagerbeständigkeit des die Peroxydiphosphat-Verbindung enthaltenden erfindungsgemässen Mundpflegemittels.
Die Konzentration dieser Additive in dem erfindungsgemässen Mundpflegemittel kann in einem weiten Bereich variieren und liegt in der Regel bei mindestens etwa 0,01 Gew.%, wobei die obere Grenze nicht kritisch ist und vor allem durch die anfallenden Kosten oder die Unverträglichkeit mit dem Trägermaterial bestimmt wird. Wirksame und/oder optimale Mengen dieses Flecken verhindernden Additivs können durch Routineversuche leicht für jeden besonderen Fall bestimmt werden.
Im allgemeinen liegen die Konzentrationen des eingesetzten Peroxydiphosphats im Bereich von 0,01 bis 10 Gew.%, vorzugsweise von 0,1 bis 6 Gew.% und besonders bevorzugt von 0,3 bis 3,0 Gew.%. Mundpflegemittel, die beim normalen Gebrauch zufällig in den Magen gelangen können, enthalten bevorzugt niedrigere Konzentrationen an diesen Additiven. So enthält ein erfindungsgemässes Mundspülmittel vorzugsweise weniger als etwa 3 Gew.% des Additivs, vorzugsweise 0,5 bis 2,5 Gew.%. Zahnpflegemittel, örtlich anwendbare Lösungen und prophylaktische Pasten, wobei letztere vom Fachmann verabreicht werden, können bevorzugt 1,0 bis 6 Gew.% des Additivs enthalten. Es ist besonders erwünscht, dass das Additiv in bezug auf die Menge an TA in einem molaren Überschuss vorliegt, um die Hemmung oder die Verhinderung der Fleckenbildung am besten zu erreichen.
Das TA-Mittel kann in Form der freien Säure oder in Form eines oral akzeptablen Salzes der Säure, das bevorzugt wasserlöslich ist, eingesetzt werden, z.B. in Form eines Alkalimetallsalzes, z.B. des Natrium- oder Kaliumsalzes, des Ammoniumsalzes oder eines durch Cj bis C18-Alkylreste mono-, di- oder trisubstituierten Ammoniumkations, z.B. das Mono- Di- oder Triethanolammoniumkation. Üblicherweise werden in den erfindungsgemässen Mundpflegemitteln 0,001 bis 10,0 Gew.%, vorzugsweise 0,01 bis 5,0 Gew.% und besonders bevorzugt 0,03 bis 3,0 Gew.% des TA-Mittels angewendet.
In bestimmten, besonders bevorzugten erfindungsgemässen Anwendungsformen kann das Mundpflegemittel im wesentlichen in flüssiger Form vorliegen, beispielsweise als Mundwasser oder Mundspülmittel. In einem solchen Präparat besteht der Trägerstoff üblicherweise aus einer Wasser-Alkohol-Mischung. In der Regel liegt das Gewichtsverhältnis Wasser zur Alkohol im Bereich von etwa 1: 1 bis etwa 20: 1, vorzugsweise von 3 :1 bis 20 :1 und besonders bevorzugt im Bereich von etwa 17:3. Die Gesamtmenge des Wasser-Alkohol-Gemisches liegt bei diesem Präparatetyp insbesondere im Bereich von 70 bis 99,9 Gew.% der Gesamtmenge des Präparats. Der pH-Wert liegt für diese flüssigen und andere Präparate gemäss der Erfindung im allgemeinen im Bereich von 4,5 bis 9, vorzugsweise von 5,5 bis 8, und ganz besonders bevorzugt im Bereich von 6 bis 8,0. Es soll erwähnt werden, dass die erfindungsgemässen Mundpflegemittel auch bei einem pH-Wert unter 5 angewandt werden können, ohne das ein wesentliches Entkalken des Zahnschmelzes eintritt.
Derartige flüssige Mundpflegemittel können auch ein oberflächenaktives Mittel und/oder eine Fluor liefernde Verbindung enthalten.
Das erfindungsgemässe Mundpflegemittel kann auch im wesentlichen fest sein oder einen pastösen Charakter aufweisen, z.B. in Form von Zahnpulver, Zahntabletten, Zahnpasta oder Zahncreme voliegen. Das bevorzugte Trägermaterial solcher festen oder pastösen Mundpflegemittel enthält Poliermittel. Beispiele für geeignete Poliermittel sind wasserlösliches Natriummetaphosphat, Kaliummetaphosphat, Tri-calciumphosphat, Calciumpyrophosphat, Magnesiumortho-phosphat, Trimagnesiumphosphat, Calciumcarbonat, Aluminiumoxid, Aluminiumoxid, hydratisiertes Aluminium-silicat, Zirconsilicat, Siliciumdioxid und/oder Bentonit. Bevorzugte Poliermittel sind kristallines Siliciumdioxid mit Teilchengrössen von bis zu 5 (im, einer mittleren Teilchen-grösse von bis zu 1,1 (im und einer Oberfläche von bis zu 50 00 cm2/g; ferner Silicagel, komplexe amorphe Alkali-metallalumosilikate, hydratisiertes Aluminiumxoid und Di-calciumphosphat.
Aluminiumoxid, insbesondere hydratisiertes Aluminiumoxid, mit einem Aluminiumoxidgehalt von 64,9 Gew.%, einem Siliciumoxidgehalt von 0,008 Gew.% und einem Eisen-III-oxid-Gehalt von 0,003 Gew.%, einem Feuchtigkeitsgehalt von 0,37 Gew.% bei 110 °C, mit einem spezifischen Gewicht von 2,42 und einer solchen Teilchengrösse, dass 100% des Teilchens kleiner als 50 um und 84% der Teilchen klei5
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ner als 20 jxm sind, wird besonders bevorzugt. Ein solches Produkt wird durch die Firma Alcoa unter der Bezeichnung C333 vertrieben.
Wenn optisch klare Gele erhalten werden sollen, dann eignet sich als Poliermittel kolloidales Siliciumdioxid, beispielsweise die unter den Handelsnamen Syloid 72 und Sy-loid 74 oder Santocel 100 im Handel befindlichen Silciumdi-oxide, ferner sind Alkalimetallalumosilikatkomplexe besonders geeignet, da sie Brechungsindices besitzen, die denen von gelbildenden fest/flüssigen Systemen (einschl. Wasser und/oder Feuchthaltemitteln), wie sie gewöhnlich in Zahnpflegemitteln verwendet werden, sehr nahe kommen.
Viele der sogenannten «wasserunlöslichen» Poliermittel haben anionischen Charakter und enthalten auch geringe Mengen löslichen Materials. Unlösliches Natriummetaphosphat kann in irgendeiner geeigneten Weise hergestellt werden, beispielsweise gemäss Thorpe's Dictionary of Applied Chemistry, Band 9,4. Aufl. Seiten 510 bis 511. Die als Mad-drellsches Salz und Kurrolsches Salz bekannten Formen von unlöslichem Natriummetaphosphat sind ebenfalls geeignete Poliermittel. Diese Metaphosphatsalze zeigen eine sehr geringe Löslichkeit in Wasser und werden daher allgemein als unlösliche Metaphosphate bezeichnet. Sie enthalten geringe Mengen löslicher Phosphate als Verunreinigungen, gewöhnlich in Mengen von wenigen Prozent, beispielsweise bis zu 4 Gew.%. Die Menge an löslichem Phosphat, die im Falle von unlöslichem Metaphosphat auch ein lösliches Natriumtri-metaphosphat umfassen kann, kann durch Auswaschen mit Wasser verringert werden, falls dies gewünscht ist. Das unlösliche Alkalimetallmetaphosphat wird üblicherweise in Pulverform mit einer Teilchengrösse eingesetzt, die so bemessen ist, dass nicht mehr als etwa 1 % des Materials eine Korngrösse von mehr als 37 {im aufweist.
Das Poliermittel ist in dem erfindungsgemässen Mundpflegemittel im allgemeinen in Mengen im Bereich von: etwa 10 bis etwa 99 Gew.% vorhanden. Vorzugsweise liegen diese Mengen im Bereich von etwa 10 bis etwa 75 Gew.% bei Zahnpasten und von etwa 70 bis etwa 99% im Falle von Zahnpulvern.
Bei der Herstellung von Zahnpulvern ist es normalerweise ausreichend, die einzelnen Bestandteile mechanisch miteinander zu vermischen, z. B. durch Vermählen der verschiedenen festen Ingredienzien in geeigneten Mengen und Teil-chengrössen.
In pastösen erfindungsgemässen Mundpflegemitteln sollte die oben beschriebene Kombination des Zahnfleischentzündungen hemmenden Mittels und des Additivs mit den anderen Komponenten des Präparats verträglich sein. In einer Zahnpasta kann das flüssige Trägermaterial aus Wasser und Feuchthaltemitteln bestehen, und zwar in der Regel in einer Menge im Bereich von etwa 10 bis etwa 90 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge des Präparats. Glyzerin, Sorbit oder Polyethylenglykol können ebenfalls als Feuchthaltemittel oder Bindemittel vorhanden sein. Besonders vorteilhafte flüssige Ingredienzien sind Polyethylenglykol und Polypro-pylenglykol. Ebenso vorteilhaft sind flüssige Mischungen von Wasser, Glyzerin und Sorbit.
In klaren Gelen, in denen der Brechungsindex ein wichtiges Kriterium ist, werden vorzugsweise etwa 3 bis 30 Gew.% Wasser, 0 bis etwa 80 Gew.-% Glyzerin und etwa 20 bis 80 Gew.% Sorbit eingesetzt. Ein gelbildendes Mittel, beispielsweise natürliche oder synthetische Gummen oder gummiähnliche Materialien, Irisches Moos, Natriumcarboxy-methylcellulose, Methylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Tragantgummi, Polyvinylpyrrolidon, Stärke und vorzugsweise Hydroxypropylmethylcellulose und die Carbopole (z.B. Carbopol 934,940 und 941) u.dgl. liegen in der Zahnpasta gewöhnlich in einer Menge bis zu etwa 10 Gew.%,
vorzugsweise in einer Menge im Bereich von etwa 0,5 bis etwa 5 Gew.%, vor. In einer Zahnpasta oder einem Gel liegen die Flüssigkeiten und Feststoffe in einem solchen Verhältnis vor, dass eine cremige oder gelierte Masse gebildet wird, die extrudierbar aus einem unter Druck stehenden Behälter oder aus einer zusammendrückbaren Tube, z. B. aus Aluminium oder Blei, ist.
Das feste oder pastose erfindungsgemässe Mundpflegemittel, das üblicherweise einen pH-Wert, gemessen in einer 20%igen Aufschlämmung von 4,5 bis 9, vorzugsweise von 5,5 bis 8 und besonders bevorzugt von 6 bis 8,0, aufweist, kann auch ein oberflächenaktives Mittel und/oder eine Fluor liefernde Verbindung enthalten.
Das erfindungsgemässe Mundpflegemittel kann ein genügend wasserlösliches nicht seifenartiges organisches anionisches oder nichtionisches synthetisches oberflächenaktives Mittel in Konzentrationen, die im allgemeinen im Bereich von etwa 0,05 bis etwa 10 Gew.%, vorzugsweise von 0,5 bis etwa 5 Gew.%, liegen, enthalten, um sowohl die benetzenden als auch die reinigenden und schäumenden Eigenschaften zu fördern. In US-PS 4 041 149 werden in Spalte 4, Zeilen 31 bis 38 solche geeigneten anionischen oberflächenaktiven Mittel und in Spalte 8, Zeilen 30 bis 68 sowie in Spalte 9, Zeilen 1 bis 12 geeignete nichtionische oberflächenaktive Mittel beschrieben.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthalten die Mundpflegemittel eine Fluor liefernde Verbindung. Solche Verbindungen können schwach oder vollständig in Wasser löslich sein. Sie werden durch ihre Eigenschaften charakterisiert, Fluoridionen in Wasser freizusetzen und im wesentlichen nicht mit anderen Verbindungen des Mundpflegemittels zu reagieren. Zu diesen Verbindungen gehören anorganische Fluoridsalze, wie lösliche Alkalimetall-, Erdalkalimetall- und Schwermetallsalze, z.B. Natriumfiuorid, Kaliumfluorid, Ammoniumfluorid, Calziumfluorid, Kupfer-I-fluorid, Zinkfluorid, ein Zinnfluorid wie Zinn-IV-fluorid oder Zinn-II-chlorfluorid, Bariumfluorid, Natriumfluorsilikat, Ammoniumfluorsilikat, Natriumfluorzirkonat, Natriummonofluorphosphat, Aluminiummono- und -di-fluorphosphat sowie fluoriertes Natriumcalziumpyrophos-phat. Bevorzugt werden Alkalimetall- und Zinnfluoride, beispielsweise Natrium- und Zinn-II-fluoride, Natriummonofluorphosphat und deren Mischungen.
Die eingesetzte Menge an Fluor liefernder Verbindung hängt bis zu einem gewissen Grade vom Typ der Verbindung ab, ferner von seiner Löslichkeit sowie vom Typ des Mundpflegemittels, wobei die zugesetzte Menge grundsätzlich ungiftig sein muss. In einem festen Mundpflegemittel wie einer Zahnpasta oder einem Zahnpulver wird in der Regel eine solche Menge der Fluor liefernden Verbindung für ausreichend gehalten, die vorzugsweise maximal etwa 1 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge des Präparats an Fluoridionen, freisetzt. Jede geeignete Mindestmenge einer solchen Verbindung kann verwendet werden, vorzugsweise wird aber eine solche Menge der Verbindung angewendet, die ausreicht, um 0,005 bis 1%, vorzugsweise etwa 0,1% Fluoridionen freizusetzen. Alkalimetallfluoride und Zinn-II-fluorid werden in der Regel in einer Menge bis zu etwa 2 Gew. %, vorzugsweise im Bereich von etwa 0,05 bis 1 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Präparats, eingesetzt. Natriummonofluorphosphat kann in einer Menge bis zu 7,6 Gew.%, üblicherweise in einer Menge von etwa 0,76 Gew.%, vorhanden sein.
In einem bevorzugten flüssigen erfindungsgemässen Mundpflegemittel, beispielsweise einem Mundwasser, liegt die Fluor liefernde Verbindung in der Regel in einer Menge vor, die ausreicht, um bis zu etwa 0,13 Gew.%, vorzugsweise
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etwa 0,0013 bis 0,1 Gew.% und besonders bevorzugt etwa 0,0013 Gew.% Fluoridionen freizusetzen.
Die Einverleibung einer Fluor liefernden Verbindung, insbesondere von Natriummonofluorphosphat (MFP), in erfindungsgemässe Mundpflegemittel muss ausserordentlich sorgfältig und selektiv vorgenommen werden, da festgestellt wurde, dass durch solche Einverleibung häufig Mundpflegemittel erhalten werden, die sich beim Lagern gelb oder braun verfärben, offenbar infolge des Einflusses der fluorhaltigen Verbindung auf die Stabilität der TA-Verbindung.
In das erfindungsgemässe Mundpflegemittel können auch verschiedene andere Materialien eingearbeitet werden, selbstverständlich unter Beachtung der o.g. Vorsichtsmass-nahmen. Beispiele für weitere geeignete Materialien sind Bleichmittel, Konservierungsmittel, Silicone, Chlorophyllverbindungen und stickstoffhaltige Materialien wie Harnstoff, Diammoniumphosphat sowie Mischungen derselben. Sofern diese Hilfsmittel vorliegen, können sie in die Präparate in solchen Mengen eingearbeitet werden, die die Eigenschaften und erwünschten Charakteristiken des betreffenden Präparats nicht wesentlich nachteilig beeinflussen.
Ferner kann auch jeder geeignete Aromastoff oder jedes Süssungsmittel verwendet werden, wenn die oben erläuterten Vorsichtsmassnahmen beobachtet werden._Beispieie für geeignete Aromastoffe sind aromatisierende Öle, z.B. Sper-mintöl, Pfefferminzöl, Wintergrünöl, Sassafrasöl, Gewürznelkenöl, Salbeiöl, Eukalyptusöl, Majoranöl, Zimtöl, Zitronen- und Orangenöl sowie Methylsalicylat. Geeignete Süssungsmittel umfassen Saccharose, Milchzucker, Maltose, Sorbit, Natriumcyclamat, Perillartin, den Methylester von Asparaginylphenylalanin (APM) und Saccharin. Aroma-und Süssungsmittel können zusammen in einer Menge von etwa 0,1 bis 5 Gew.% oder mehr in dem Präparat vorliegen.
Bei der Herstellung der erfindungsgemässen Mundpfle-gemittel, die die oben angegebene Kombination von Zahnfleischentzündungen hemmenden Mitteln und Additiv in einem üblichen Trägermaterial einschliesslich Wasser enthalten, wird bevorzugt das Additiv zugefügt, nachdem die anderen Ingredienzien (evtl. ein Teil des Wassers ausgenommen) miteinander vermischt oder in Berührung gebracht worden sind.
Beispielsweise kann man ein Mundspülmittel oder Mundwasser dadurch herstellen, dass man Ethanol und Wasser mit den Aromatstoffen einem nichtionischen Tensid, einem Feuchthaltemittel, dem entzündungshemmend wir-s kenden TA, einem Süssungsmittel und einem Farbstoff vermischt und dann anschliessend das Additiv zusetzt, worauf die Zugabe von zusätzlichem Wasser, wie gewünscht, erfolgen kann.
Bei der Herstellung einer gelförmigen Zahnpasta werden io vorzugsweise das Feuchthaltemittel, die gumartigen Stoffe oder das Verdickungsmittel, beispielsweise Hydroxyethyl-cellulose, und Süssungsmittel zu einem Gel verarbeitet und dazu Poliermittel, Aromastoffe, das gegen Zahnfleischentzündungen wirksame Mittel sowie zusätzliches Wasser und i5 anschliessend das oben genannte Additiv zugegeben.
Die Anwendung der erfindungsgemässen Mundpflegemittel kann in der Praxis zur Behandlung des Zahnschmelzes regelmässig vorzugsweise ein bis dreimal täglich bei einem pH-Wert von 4,5 bis 9, üblicherweise von 5,5 bis 8, vorzugs-20 weise von 6 bis 8, erfolgen.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele weiter erläutert, ohne jedoch auf die Beispiele beschränkt zu sein. Die nachfolgend angegebenen Mengen und Teile beziehen sich auf das Gewicht, wenn nicht ausdrücklich etwas an-25 deres angegeben ist.
Beispiel 1
Die Verfärbung der Zähne wurde anhand von Vergleichsversuchen wie folgt demonstriert: eine l,0%ige wäss-30 rige TA-Lösung, eine 1,0 Gew.% TA und 2,0 Gew.% K4P208 enthaltende Lösung und eine nur aus Wasser bestehende Blindprobe wurden jeweils mit Hydroxyapatit (Biogel), einem spezifischen Speichelprotein, einer Carbonyl-quelle (z.B. Acetaldehyd) und einem Phosphatpuffer (pH-35 Wert 7) aufgeschlämmt und die jeweils erhaltene Mischung 18 Stunden lang bei 37 °C geschüttelt. Das verfärbte Hy-droxyapatitpulver wurde von der jeweiligen Lösung abfiltriert, getrocknet und die Farbe des getrockneten Hydroxy-apatits mit einem Gardner-Farbdifferenzmessgerät be-40 stimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle I
Testlösung Reflexionsstärke Reflexionsdifferenz
(in Reflexionseinheiten)
Blindprobe 1 % TA 1 % TA + 2% K4P2OS
60,7 44,9
58,2
Die Ergebnisse in Tabelle I zeigen deutlich die überraschende Wirksamkeit des Peroxydiphosphats bei der Verhinderung von durch TA verursachte Zahnverfärbungen.
Beispiel 2
40 reinrassige, 15 bis 24 Monate alte Bracken (Beagles) wurden anästhetisiert (mit Na-Nembutal) und anschliessend an ihnen gründliche prophylaktische Massnahmen durchgeführt, indem die harten und verkalkten Ablagerungen auf den Oberflächen der Zähne entfernt und diese anschliessend mit Bimmstein poliert wurden. Eine aufschliessende Lösung (Erythrosin-Provident Hoyt Lab) wurde verwendet, um die vollständige Entfernung der weichen und harten Ablagerungen sicherzustellen. Die Tiere wurden auf eine leichte Diät
+ 15,8 -13,3
(verglichen mit TA)
55 gesetzt, die aus einem gemahlenen handelsüblichen Hundefutter bestand, die in Form eines weichen Breies verabreicht wurde. Während der Untersuchung wurden keine harten Substanzen verabreicht. Die Tiere wurden in vier Gruppen eingeteilt und jede Gruppe zweimal täglich mit der Testlö-60 sung behandelt. Die zu untersuchende Lösung wurde in der Form verabreicht, dass sie durch mildes Sprühen (mit Hilfe einer Sprühdose) auf die Oberflächen der Zahnreihe aufgebracht wurde. Das Maul jedes Hundes wurde eine Minute lang geschlossen gehalten, um den Kontakt der Lösung mit 65 den Zähnen zu ermöglichen. Pro Behandlung wurden ungefähr 5 bis 6 ml der Lösung angewendet. Die Behandlung wurde an 5 Tagen/Woche für die Versuchsdauer von 6 Wochen fortesetzt. Es wurden doppelte Blindversuche durchge-
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6
führt. Die Bildung von Zahnbelag und das Auftreten von Das Auftreten von Zahnfleischbluten wurde durch sanften
Zahnfleischentzündungen wurde auf den Zähnen P4, P3, P2, Fingerdruck auf das Zahnfleisch festgestellt.
CI1, P4, P3, P2 Ii auf der linken und rechten Seite nach der Die Untersuchungsergebnisse sind in Tabelle II zusam-
Methode von Loe und Silness abgeschätzt Eine Indikatorlö- mengefasst sung wurde zur Sichtbarmachung des Zahnbelags eingesetzt, s
Tabelle!!
Testlösung
Belag
Verfärbung
Zahnfleischentzündung
Anzahl der blutenden Stellen/ Gesamtzahl der Risikostellen
Placebo {entionisiertes Wasser) 2,00+0,24 0,26+0,15 1,25 ± 0,24 53/200
1% TA-Lösung 2,00 +0,23 0,52+0,21 1„07±0,12 14/190
2% K4P2Os 1,80 +0,27 0,29 +0,18 1,0 + 0,05 4/200
1 % TA und 2% K4P2Og 1,90 + 0,14 0,27 + 0,15 0,97 + 0,26 4/200
Die Ergebnisse in Tabelle II zeigen die überraschende 20 Beispiel 4
Wirksamkeit der erfmdungsgemäss eingesetzten Additive
zur Verhinderung von Zahnflecken bzw. -Verfärbungen, die Gew. %
durch TA regelmässig verursacht werden, ohne dass hier-
durch die Wirksamkeit des TA gegen Zahnfleischentzündun- Unlösliches Metaphosphat 48,0
gen beeinträchtigt wird. Durch die Anwendung der erfin- 25 Polyethylenglycol 600 35,8
dungsgemäss zugesetzten Additive wird das Zahnfleischblu- Natriumbenzoat 0,5
ten in der Tat noch weiter wesentlich verringert Natriumsaccharin 0,2
Natriumlaurylsulfat 1,5
Aromastoffe* 1,0
30 kolloidales Siliciumdioxid 6,0
Beispiel 3 K4P208 3
TA 1,0
Gew.% Rest auf 100% ist Wasser
Hydroxypropylmethylzellulose Aluminiumoxid (hydratisiert) Polyethylengykol 600 Natriumbenzoat Natriumsaccharin Natriumlaurylsulfat k4p2o8
TA
Aromastoffe*5
Rest auf 100% ist Wasser
2,0 49,0 33,3 0,5 0,2 L5 3,0 1,0 1,0
etwa 60% Methylsalicylat, 32% Menthol, 3% Eugenolund 5% Cineol.
3s * etwa 60% Methylsalicylat, 32% Menthol,3% Eugenolund 5% Cineol.
Die Beispiele 3 und 4 zeigen als erfindungsgemässe Mundpflegemittel Beispiele für Zahnpasta-Formulierungen 40 mit reduzierter Fleckenbildung. Diese Formulierungen können in üblicher Weise durch Ersetzen oder Zufügen anderer geeigneter Komponenten abgewandelt werden, wie vorstehend beschrieben wurde. Beispielsweise kann Polyethylenglykol 600 durch andere Feuchthaltemittel ersetzt werden. 45 Gelbildende Mittel, wie Pluronic F-127 {polyoxyethyliertes Polyoxypropylen), Laponite (Mg-Al-Si-Tonerde) oder Carbopol 940, können verwendet werden.
Claims (6)
1. Mundpflegemittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Trägerstoffen und wirksamen Mengen an trans-4-(Ami-nomethyl)cylohexan-l-carbonsäure als nicht antibakteriellem, gegen Zahnfleischentzündungen wirkendem Mittel und einem Peroxydiphosphat als gegen Flecken wirkendem Additiv.
2. Mundpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Additiv Tetrakalium-peroxidiphosphat ist.
3. Mundpflegemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es 0,001 bis 10,0 Gew.% des nicht antibakteriellen, gegen Zahnfleischentzündungen wirkenden Mittels und 0,01 bis 10,0 Gew.% des Peroxidiphosphats enthält.
4. Mundpflegemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es 0,03 bis 3,0 Gew.% des gegen Zahnfleischentzündungen wirkenden Mittels und 0,3 bis 3,0 Gew.% des Additivs enthält.
5. Mundpflegemittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es als Mundspülmittel mit einem pH-Wert von 4,5 bis 9 vorliegt, und dass das Trägermaterial ein wässriger Alkohol ist.
6. Mundpflegemittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es als Zahnpasta mit einem pH-Wert von 4,5 bis 9 vorliegt, und dass es als Trägermaterial einen flüssigen Träger und ein gelbildendes Mittel sowie ein Poliermittel enthält.
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