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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung für die Mundhöhle (nachstehend
oft einfach als „orale
Zusammensetzung" bezeichnet),
die ein kationisches Bakterizid als aktiven Inhaltsstoff enthält. Die orale
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist flüssig, kann
in zufriedenstellender Weise aus einem Behälter abgegeben werden, weist
eine hervorragende Haftung an nassen Oberflächen, wie oralen Geweben, und
eine hervorragende Verteilbarkeit auf, hat eine zufriedenstellende
Langzeitstabilität,
ist geeignet für
die Behandlung und Vorbeugung von oralen Erkrankungen, wie Parodontose,
Karies und Halitosis.
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Kationische
Bakterizide können
eine starke bakteriostatische Wirkung und hohe Plaquebildung verhindernde
Wirkung aufweisen, da sie hervorragend an Gewebe adsorbieren können und
sind daher geeignet für die
Behandlung und Vorbeugung von oralen Erkrankungen, wie Parodontose
(Periodontitis), Karies und Halitosis. Wenn jedoch kationische Bakterizide
in Kombination mit anionischen Inhaltsstoffen, z. B. anionischen Verdickungsmitteln
oder oberflächenaktiven
Mitteln verwendet werden, können
sie, bedingt durch ihre kationische Natur, mit den anionischen Inhaltsstoffen
reagieren und so ihre bakterizide Wirkung verlieren. Um diese Inaktivierung
von kationischen Bakteriziden zu vermeiden wurden orale Zusammensetzungen,
enthaltend eine Kombination aus einem kationischen Bakterizid und
einem nichtionischen Verdickungsmittel, vorgeschlagen (siehe JP-A-2-223511
(entsprechend
EP 0 368 130 )
und JP-A-3-127718 (entsprechend
EP
0 422 803 )). (Der hierin verwendete Ausdruck „JP-A", bedeutet eine „nicht
geprüfte
veröffentlichte
japanische Patentanmeldung".)
Da die in diesen Schriften beschriebenen Zusammensetzungen übliche Zahnpflegemittel
sind und meist durch das Ausspülen
des Mundes nach dem Gebrauch weggewaschen werden, wird jedoch die
nicht an den oralen Geweben adsorbiert bleibende pharmazeutische
Zusammensetzung entfernt.
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Um
die Wirksamkeit eines solchen Medikaments zu verbessern, wurden
Maßnahmen
zur Verbesserung der Hafteigenschaften einer Zusammensetzung selbst
vorgeschlagen. Eine allgemein angewendete Technik zur Verbesserung
der Haftung einer Zubereitung auf nassen Oberflächen, z. B. der Schleimhautmembran
in der Mundhöhle,
ist das Einarbeiten eines Carboxyvinylpolymers, einer Polyacrylsäure oder
einem Analogen davon, die jeweils eine hervorragende Haftung an
der Schleimhaut in der Mundhöhle
zeigen. Beispiele für
solche Zubereitungen umfassen feste Zubereitungen für die orale
Anwendung und das hochviskose Gel enthaltend ein Carboxyvinylpolymer
und eine Hydroxypropylmethylcellulose in Kombination, wie von den
Erfindern der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen (siehe JP-A-7-267839).
Diese üblichen
Zubereitungen weisen jedoch immer noch das Problem auf, dass das
kationische Bakterizid seine bakterizide Aktivität verlieren kann, wenn es in
Kombination mit einem anionischen Inhaltsstoffe, z. B. einem Carboxyvinylpolymer,
verwendet wird. Außerdem
weisen feste Zubereitungen und hochviskose Gele eine schlechte Verteilbarkeit
auf und können
weniger gleichmäßig über die
gesamten Oberflächen
der Mundhöhle
verteilt werden.
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Andererseits
umfassen flüssige
orale Zusammensetzungen, die bisher vorgeschlagen wurden, ein wässriges
Gel für
die Mundhöhle,
enthaltend eine Hydroxypropylmethylcellulose, in der Hydroxylgruppen
in hydrophobe Gruppen umgewandelt wurden, und die hohe thixotrope
Eigenschaften aufweisen (siehe JP-A-6-100424), und ein flüssiges Zahnpflegemittel enthaltend
ein Schleifmaterial, die somit eine erhöhte Langzeitstabilität aufweisen
(siehe JP-A-4-210908). Außerdem
wurden sprühbare
Zusammensetzungen vorgeschlagen, in die ein gelbildendes Cellulosepolymer
eingearbeitet wurde (siehe EP 0 679 390).
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EP 414 128 A beschreibt
eine Plaque verhindernde Zahnpasta als wässrige Dispersion, die ein
Poliermittel, ein Benetzungmittel, ein wasserlösliches Verdickungsmittel,
ein antimikrobielles Biguanid und weitere Additive, wie oberflächenaktive
Mittel, aromatische Öle
und Süßungsmittel,
enthält.
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EP 364 245 betrifft eine
Zahnpflegezusammensetzung umfassend ein antibakterielles Mittel,
insbesondere ein Mittel gewählt
aus der Bis-Biguanidgruppe der antibakteriellen Mittel, wobei diese
Zusammensetzungen geeignet sind in der Prophylaxe und/oder Behandlung
von Parodontose und Karies. Das Zahnpflegemittel enthält weiterhin
ein nichtionisches Verdickungsmittel, ein nichtionisches oberflächenaktives
Mittel und ein Schleifmittel.
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US 4,251,507 betrifft ein
verbessertes Verfahren zur Reinigung von menschlichen Zähnen um
die Verringerung und Bekämpfung
von Dentalplaque zu unterstützen
als Hilfsmittel bei der Vermeidung von Zahnkaries und Parodontose.
Die zu verwendende Zusammensetzung in diesem Verfahren enthält als wesentlichen Bestandteil
ein Cellulosederivat mit einer speziellen Viskosität.
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Es
wurde bis jetzt jedoch noch keine orale Zusammensetzung vorgeschlagen,
die ein kationisches Bakterizid als aktiven Inhaltsstoff enthält, die
eine ausreichende Stabilität
aufweist, die zufriedenstellend leicht anzuwenden ist und die zufriedenstellende
Hafteigenschaften aufweist.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine orale Zusammensetzung
zur Verfügung
zu stellen, die ein kationisches Bakterizid als aktiven Inhaltsstoff
enthält,
und die aus einem Behälter
abgegeben werden kann und die leicht auf die oralen Gewebe (Gewebe
in der Mundhöhle)
aufgebracht werden kann.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine flüssige orale
Zusammensetzung bereitzustellen, die zufriedenstellende Langzeitstabilität und ausreichende
Verteilbarkeit aufweist, und die an nassen Oberflächen in
der Mundhöhle,
insbesondere an Zahnoberflächen, über einen
bestimmten Zeitraum haften bleibt, um dadurch zu ermöglichen,
dass der aktive Inhaltsstoff seine Wirkung kontinuierlich ausübt.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben intensive Studien unternommen,
um die vorher beschriebenen Probleme auszuräumen. Als Ergebnis wurde herausgefunden,
dass dann, wenn eine spezielle Hydroxypropylmethylcellulose als
Verdickungsmittel in eine flüssige
orale Zubereitung, enthaltend ein kationisches Bakterizid als aktiven
Inhaltsstoff, eingearbeitet wird, eine orale Zusammensetzung erhalten
wird, die in zufriedenstellender Weise aus einem Behälter abgegeben
werden kann, die gut an oralen Geweben, insbesondere an den Oberflächen von
Zähnen,
haftet und die als Zubereitung ausreichend stabil ist. Die vorliegende Erfindung
wurde auf Grund dieser Ergebnisse abgeschlossen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine flüssige orale Zusammensetzung
zur Verfügung,
die ein kationisches Bakterizid und eine Hydroxypropylmethylcellulose
(HPMC) enthält
und keine Schleifmaterialien enthält,
worin die HPMC einen
Methoxygrupppen-Substitutionsgrad von 1,4 bis 1,9 aufweist, wobei
der Methoxygruppensubstitutionsgrad definiert ist durch die mittlere
Zahl der durch Methoxygruppen substituierten Hydroxygruppen pro
Glukoseringeinheit der Cellulose,
und die HPMC eine Substitutionsmolzahl
von Hydroxypropoxygruppen von 0,15 bis 0,25 aufweist, wobei die Substitutionsmolzahl
von Hydroxypropoxygruppen definiert ist durch eine mittlere Molzahl
von Hydroxypropoxygruppen, die pro Glukoseringeinheit der Cellulose
gebunden sind.
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Eine
flüssige
orale Zusammensetzung bedeutet erfindungsgemäß eine flüssige oder viskos flüssige orale
Zusammensetzung.
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Vorzugsweise
weist die Hydroxypropylmethylcellulose eine Substitutionsmolzahl
von Hydroxypropoxygruppen von 0,20 bis 0,25 auf.
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Die
Hydroxypropylmethylcellulose hat vorzugsweise einen Methoxygruppensubstitutionsgrad
von 1,4 und eine Substitutionsmolzahl von Hydroxypropoxygruppen
von 0,20 bis 0,25.
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Es
ist weiter bevorzugt, dass die Hydroxypropylmethylcellulose Methoxygruppen
in einer Menge von 19,0 Gew.-% bis 24,0 Gew.-%, basierend auf der
Cellulose der Hydroxypropylmethylcellulose, aufweist und Hydroxypropoxygruppen
in einer Menge von 4,0 Gew.-% bis 12,0 Gew.-%, basierend auf der
Cellulose der Hydroxypropylmethylcellulose, aufweist.
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Außerdem ist
die Zusammensetzung vorzugsweise eine nicht-alkoholische Zubereitung,
die kein Ethanol enthält.
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Vorzugsweise
enthält
die Zusammensetzung außerdem
ein Fluorid.
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Es
ist weiter bevorzugt, dass die flüssige orale Zusammensetzung
in einen Behälter
verpackt ist, der eine bestimmte Menge abgeben oder versprühen kann.
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In
der Zusammensetzung ist die Hydroxypropylmethylcellulose vorzugsweise
in einer Menge von 0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Menge
der flüssigen
oralen Zusammensetzung, enthalten.
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Außerdem ist
in der flüssigen
oralen Zusammensetzung das kationische Bakterizid vorzugsweise in einer
Menge von 0,001 Gew.-% bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf die Menge der
flüssigen
oralen Zusammensetzung, enthalten.
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Die
erfindungsgemäße orale
Zusammensetzung zeigt zufriedenstellende Eigenschaften bezüglich der Haftung
und dem lokalen Verbleiben, wenn sie auf nasse Oberflächen aufgebracht
wird, und stimuliert nicht während
des Gebrauchs da sie keine groben festen Partikel enthält.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend detaillierter erläutert.
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Die
erfindungsgemäße flüssige orale
Zusammensetzung ist vorzugsweise eine Zusammensetzung mit einer
Viskosität
von 20 bis 200 cP. Wenn die Viskosität höher ist als die obere Grenze
wird es tendenziell schwierig, die Zusammensetzung direkt aus einem
Behälter
auf orales Gewebe abzugeben. Wenn die Viskosität niedriger ist als die untere
Grenze wird es tendenziell schwierig, die Zusammensetzung auf einem
Applikator, wie einer Zahnbürste,
zu halten.
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Die
Zusammensetzung kann in verschiedenen Zubereitungen formuliert werden,
wie beispielsweise einem Überzugsmittel
für die
Aufbringung auf Zahnoberflächen,
einer Mundspülung,
einem flüssigen
Zahnpflegemittel, einem Beschichtungsmittel zum Aufbringen auf die
orale Schleimhautmembran, und einem Überzugsmittel zum Aufbringen
auf weiche orale Gewebe. Die orale Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung enthält
keinerlei wasserunlösliche
anorganische Pulver, die in üblichen
Zahnpflegemitteln enthalten sind (z. B. Schleifmaterialien und Silica-Verdickungsmittel).
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Kationisches
Bakterizid
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Ein
kationisches Bakterizid wird als aktiver Inhaltsstoff in die erfindungsgemäße orale
Zusammensetzung eingearbeitet. Jedes üblicherweise bekannte kationische
Bakterizid kann in der Zusammensetzung verwendet werden. Beispiele
dafür umfassen
quartäre
Ammoniumsalze und Bis-Biguanid-Bakterizide.
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Beispiele
für die
quartären
Ammoniumsalze umfassen Decaliniumchlorid, Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid,
Cetylpyridiniumchlorid, Dodecyltrimethyl ammoniumbromid, Dodecylmethyl(2-phenoxyethyl)ammoniumbromid
und Benzyldimethylstearylammoniumchlorid. Insbesondere bevorzugt
sind Cetylpyridiniumchlorid, Benzalkoniumchlorid und Benzethoniumchlorid.
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Beispiele
für die
Bis-Biguanid-Bakterizide umfassen Bis-Biguanidohexane, Bis-Biguanidpropylether, Bis-Biguanidoxylole,
Bis-Biguanidodecane, Bis-Biguanidododecane und Salze davon. Insbesondere
bevorzugt sind Bis-Biguanidohexane, wie Chlorhexydinhydrochlorid
und Chlorhexydingluconat.
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Diese
kationischen Bakterizide können
allein oder in Kombination von zwei oder mehreren davon verwendet
werden. Die eingearbeitete Menge an kationischem Bakterizid liegt
im allgemeinen im Bereich von 0,001 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise
von 0,01 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung.
Wenn die enthaltene Menge die obere Grenze übersteigt, kann die Zusammensetzung
eine Zahnverfärbung
verursachen oder sie hat einen bitteren Geschmack. Wenn die Menge
andererseits geringer ist als die untere Grenze, kann eine zufriedenstellende
bakterizide Wirkung nicht erreicht werden.
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Hydroxypropylmethylcellulose
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Eine
Hydroxypropylmethylcellulose wird als Verdickungsmittel in die erfindungsgemäße orale
Zusammensetzung eingearbeitet. Eine Hydroxypropylmethylcellulose
ist ein gemischter Ether von Cellulose mit Methyl- und Hydroxypropylgruppen.
Die Hydroxypropylmethylcellulose weist vorzugsweise einen Methoxygruppensubsititutionsgrad
von 1,4 bis 1,9 auf. Der Methoxygruppensubstitutionsgrad wird definiert
als mittlere Zahl von Hydroxygruppen, die pro Glykoseringeinheit
der Cellulose durch Methoxygruppen substituiert sind. Die Hydroxypropylmethylcellulose
weist vorzugsweise eine Substitutionsmolzahl von Hydroxypropoxygruppen
von 0,15 bis 0,25, weiter bevorzugt von 0,20 bis 0,25 auf. Die Substitutionsmolzahl
von Hydroxypropoxygruppen ist definiert als mittlere Molzahl von
Hydroxypropoxygruppen, die pro Glukoseringeinheit der Cellulose
gebunden sind. Die Hydroxypropylmethylcellulose zur Verwendung in
der vorliegenden Erfindung erhält
vorzugsweise 19,0 bis 24,0 Gew.-% Methoxygruppen und von 4,0 bis
12,0 Gew.-% Hydroxypropoxygruppen. Wenn die Hydroxypropylmethylcellulose
einen Substitutionsgrad außerhalb
eines der oben genannten Bereiche aufweist, sinkt die thermische
Stabilität
und Phasentrennung kann auftreten.
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Die
Hydroxypropylmethylcellulose ist bezüglich der Viskosität nicht
besonders beschränkt,
solange die 2 Gew.-%ige wässrige
Lösung
davon eine Viskosität
von etwa 10 bis 100.000 cP (bei 20°C) aufweist. Um den gewünschten
Zweck unter Verwendung einer Hydroxypropylmethylcellulose in einer
geringeren Zugabemenge zu erzielen, liegt die Viskosität der 2%igen
wässrigen
Lösung
davon vorzugsweise im Bereich von etwa 1.000 bis 15.000 cP, weiter
bevorzugt von 2.000 bis 10.000 cP, noch weiter bevorzugt von 3.000
bis 6.000 cP.
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Die
zugegebene Menge an Hydroxyproplymethylcellulose liegt im allgemeinen
im Bereich von 0,5 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 2 Gew.-%,
bezogen auf die Gesamtmenge der oralen Zusammensetzung. Wenn die
zugegebene Menge an Hydroxypropylmethylcellulose kleiner ist als
0,5 Gew.-%, neigt die Zusammensetzung zu geringeren Hafteigenschaften
in der Mundhöhle.
Wenn andererseits die Menge 5 Gew.-% übersteigt, neigt die Zusammensetzung
zu einer zu hohen Viskosität
und es kann schwierig sein, sie aus einem Behälter abzugeben.
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Andere Inhaltsstoffe
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Verdickungsmittel,
die eine gewisse Eignung zum Abgeben und gewisse Haftungseigenschaften
verleihen können,
ohne die bakterizide Aktivität
des kationischen Bakterizids zu verschlechtern, können der
erfindungsgemäßen oralen
Zusammensetzung neben der Hydroxypropylmethylcellulose zugegeben
werden. Beispiele für
solche gegebenenfalls verwendeten Verdickungsmittel umfassen nichtionische
Celluloseether.
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Es
wird angemerkt, dass die Verwendung von Hydroxypropylcellulose oder
Methylcellulose unerwünscht
ist, da bei Zusammensetzungen, die diese Cellulosederivate enthalten,
während
einer Langzeitlagerung in Anwesenheit eines kationischen Bakterizids
Phasentrennung auftritt. Es wird weiterhin angemerkt, dass die Verwendung
von Hydroxyethylcellulose zu einer verschlechterten Haftung an oralen
Geweben, insbesondere Zahnoberflächen,
führt. Übliche Inhaltsstoffe,
wie nichtionische oberflächenaktive
Mittel, Benetzungsmittel, Süßungsmittel,
Aromastoffe, Färbemittel,
Konservierungsmittel und verschiedene medizinische Inhaltsstoffe
können
in geeigneter Weise in die erfindungsgemäße Zusammensetzung gemäß der Art
der Zusammen setzung eingearbeitet werden, solange die Wirkungen
der vorliegenden Erfindung durch diese Zugabe nicht verschlechtert
werden.
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Beispiele
für die
nichtionischen oberflächenaktiven
Mittel umfassen Sucrose/Fettsäureester,
Maltose/Fettsäureester,
Maltitol/Fettsäureester,
Maltotriitol/Fettsäureester,
Maltotetraitol/Fettsäureester,
Maltopentaitol/Fettsäureester,
Maltohexaitol/Fettsäureester,
Maltoheptaitol/Fettsäureester,
Sorbitan/Fettsäureester, Lactose/Fettsäureester,
Lactinose/Fettsäureester,
Polyoxyethylene/Polyoxypropylen-Copolymere,
Polyoxyethylenalkylether, Polyoxyethylen/Fettsäureester, Fettsäurealkanolamide,
Polyoxyethylensorbitan/Fettsäureester,
Polyoxyethylen/hydriertes Rizinusöl und Polyglycerin/Fettsäureester.
Diese oberflächenaktiven
Mittel können
allein oder in Kombination von zwei oder mehreren davon verwendet
werden. Die Menge, in der das oberflächenaktive Mittel eingearbeitet
wird, ist im allgemeinen bevorzugt bis zu 5 Gew.%, weiter bevorzugt
bis zu 2 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung.
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Beispiele
für die
Benetzungsmittel umfassen Sorbitol, Glycerin, Ethylenglycol, Propylenglycol,
1,3-Butylenglycol, Polyethylenglycol, Polypropylenglycol, Xylitol,
Maltitol und Lactitol. Diese Benetzungsmittel können einzeln oder in Kombination
von zwei oder mehreren davon eingearbeitet werden. Die Menge, in
der die Benetzungsmittel eingearbeitet werden, beträgt 5 bis
70 Gew.-% bezogen auf die Menge der gesamten Zusammensetzung.
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Beispiele
für die
Aromastoffe umfassen Anethol, Carvon, Menthol, Eugenol, Cineol,
Menthon, Methylsalicylat, Zimtaldehyd, Limonen, Ocimen, n-Decylalkohol,
Citronellol, α-Terpineol, Methylacetat,
Citronellylacetat, Methyleugenol, Linalool, Ethyllinalool, Vanillin,
Thymol, Spearmintöl,
Pfefferminzöl,
Zitronenöl,
Orangenöl, Salbeiöl, Rosmarinöl, Zimtöl, Pimentöl, „Diatomaceous
Oil", Perillaöl, Wintergrünöl, Nelkenöl und Eucalyptusöl. Diese
Aromastoffe können
einzeln oder in Kombination von zwei oder mehreren davon in einer
Menge von etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der
Zusammensetzung, eingearbeitet werden.
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Beispiele
für die
Süßungsmittel
umfassen Natriumsaccharin, Kaliumacesulfam, Stevioside, Levaudioside,
Neohesperidyl-dihydrochalcon, Glycyrrhizine, Perillartine, Taumatin,
Aspartylphenylalanin-Methylester, p-Methoxyzimtaldehyd, und Xylitol.
Diese Süßungsmittel
können
vorzugsweise in einer Menge von 0,001 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt
von 0,001 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung,
eingearbeitet werden.
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Beispiele
für die
medizinischen Inhaltsstoffe, die gegebenenfalls in die orale Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung eingearbeitet werden können, umfassen
nichtionische Bakterizide, wie Triclosan, amphotere Bakterizide,
wie Dodecyldiaminoethylglycin, Enzyme, wie Dextranase, Amylase,
Protease, Mutanase und Lysozym, Alkalimetall-monofluorphosphate
wie Natriummonofluorphosphat und Kaliummonofluorphosphat, Fluoroide
wie Natriumfluorid und Zinn(II)-fluorid, Vitaminderivate, Tranexaminsäure, ε-Aminocapronsäure, Chlorhydroxyaluminiumallantoinat,
Dihydroxycholesterol, Glycyrrhizinsalze, Glycyrrhetinsäure, Glycerophosphate,
Chlorophyll, Natriumchlorid, Caropeptid und wasserlösliche anorganische
Phosphorsäureverbindungen.
Ein oder mehrere dieser Inhaltsstoffe können eingearbeitet werden.
Das Fluorid kann in einer Menge von 50 bis 15.000 ppm (als F–),
bezogen auf das Gewicht, vorzugsweise von 100 bis 1.500 ppm, bezogen
auf das Gewicht, basierend auf der Zusammensetzung, verwendet werden.
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Beispiele
für die
Konservierungsmittel umfassen Natriumbenzoat, Kaliumsorbat und p-Hydroxybenzoatester.
Solche Konservierungsmittel können
einzeln oder in Kombination von zwei oder mehreren davon in einer
Menge von 0,01 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung,
eingearbeitet werden.
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In üblichen
oralen Zusammensetzung ist Ethanol im allgemeinen geeignet, um die
Eignung für
das Abgeben (Ausstoßen)
zu verbessern. In der vorliegenden Erfindung kann jedoch eine ausreichende
Eignung für das
Ausstoßen
aus einem Behälter,
ohne die Verwendung von Ethanol, bedingt durch das Einarbeiten einer speziellen
Hydroxypropylmethylcellulose, erzielt werden.
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Um
die stimulativen Eigenschaften der oralen Zusammensetzung zu mildern,
kann ein bekannter pH-Regulator verwendet werden. Beispiele für den pH-Regulator
umfassen Natriumcitrat, Salzsäure,
Natriumhydroxyd, Triethanolamin und Triethylamin. Die erfindungsgemäße orale
Zusammensetzung weist vorzugsweise einen pH-Wert von 4 bis 8 auf.
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Herstellung
der oralen Zusammensetzung
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Die
erfindungsgemäße orale
Zusammensetzung kann durch Mischen der oben beschriebenen Inhaltsstoffe
in üblicher
Weise hergestellt werden. Die erhaltene orale Zusammensetzung ist
vorzugsweise eine flüssige
Zusammensetzung mit einer Viskosität von 20 bis 200 cP. Diese
Zusammensetzung kann in Form von Zubereitungen formuliert werden,
wie einem Überzugsmittel
zum Aufbringen auf Zahnoberflächen,
einer Mundspülung,
einem flüssigen
Zahnpflegemittel, einem Überzugsmittel
zum Aufbringen auf die Mundschleimhautmembran und einem Überzugsmittel
zum Aufbringen auf weiche orale Gewebe. Anders als übliche Zahnpasten
enthält
die erfindungsgemäße orale
Zusammensetzung keine anorganischen Teilchen und erfordert daher
kein Ausspülen
des Mundes nach der oralen Anwendung.
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Die
so hergestellte orale Zusammensetzung wird vorzugsweise in einen
Behälter
verpackt, der geeignet ist für
die orale Applikation. Dieser Behälter kann eine Form haben,
die geeignet ist zum Abgeben und direkten Aufbringen auf orale Gewebe.
Genauer gesagt kann er entweder ein Sprühbehälter mit Pumpverteiler oder
ein quetschbarer Behälter
sein, der den Inhalt an seiner Spitze durch Drücken der Seite seines Körpers abgibt.
Da die orale Zusammensetzung eine niedrige Viskosität aufweist,
ist es bevorzugt, einen Behälter
zu verwenden, dessen Spitze einen kleinen Öffnungsdurchmesser (3 mm oder
kleiner) aufweist.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann direkt zu jeder Zeit in geeigneter Weise auf den betroffenen
Teil in der Mundhöhle
aufgebracht werden, beispielsweise durch Sprühen der Zusammensetzung über den
betroffenen Teil mit dem oben beschriebenen Verteiler oder einem
anderen Behälter.
Die Dosis der Zusammensetzung kann in geeigneter Weise eingestellt
werden, entsprechend dem Grad der Schädigung, etc. Die abgegebene
Menge aus dem Behälter
pro einmal Drücken
beträgt
vorzugsweise 0,01 bis 1 ml.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend detaillierter durch Bezugnahme
auf Beispiele und Vergleichsbeispiele beschrieben. In den Beispielen
sind alle Prozentangaben auf das Gewicht bezogen. Die in den Beispielen
und Vergleichsbeispielen erhaltenen Zusammensetzungen wurden wie
folgt bewertet.
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Ausstoßtest
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Jede
Probe wurde in einem Behälter
vom Pumpverteiler-Typ gegeben. Der Pumpenkopfteil wurde zehnmal
mit konstantem Druck gedrückt
und die erhaltenen Flugdistanzen wurden gemittelt. Die Eignung für das Ausstoßen wurde
nach den folgenden Kriterien bewertet.
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Bewerfunpskriterien
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- • Flugdistanz
30 cm oder mehr
- o Flugdistanz 20 bis 30 cm, 30 cm ausgenommen
- Flugdistanz
10 bis 20 cm, 20 cm ausgenommen
- ♦ Flugdistanz
kleiner als 10 cm
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Fadenziehtest
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Jede
Probe wurde in einen Behälter
vom Pumpverteilertyp verpackt. Der Pumpenkopfteil wurde 10 mal mit
konstantem Druck vertikal gedrückt.
Das resultierende Fadenziehen wurde bezüglich der Fadenlänge beurteilt.
Die Fadenlänge
war die Länge
vom Kopf bis zum Ende der herausgeschleuderten Zusammensetzung wenn
der Pumpenkopf gedrückt
wurde. Das Fadenziehen wurde nach den folgenden Kriterien beurteilt.
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Bewertungskriterien
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- • Fadenlänge kleiner
als 1/3 der Flugdistanz
- o Fadenlänge 1/3 bis 1/2 der Flugdistanz, 1/2 der Flugdistanz ausgenommen
- Fadenlänge 1/2 bis 2/3 der Flugdistanz, 2/3 der Flugdistanz ausgenommen
- ♦ Fadenlänge nicht
kleiner als 2/3 der
Flugdistanz
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Hafttest
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Jede
Probe wurde in einen Behälter
vom Pumpverteilertyp verpackt. Der Inhalt wurde auf eine vertikale
ebene Fläche
herausgespritzt und der Zeitraum über den sich die auf die vertikale
Fläche
aufgebrachte Flüssigkeit
absenkte oder abfloss wurde gemessen. Die Hafteigenschaften wurden
basierend auf den folgenden Kriterien bewertet.
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Bewertungskriterien
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- • 3
Min. oder länger
- o 1 bis 3 Min., 3 Min. ausgenommen
- 30
Sek. bis 1 Min., 1 Min. ausgenommen
- ♦ Kürzer als
30 Sek.
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Langzeitstabilitätstest
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Jede
Probe wurde 1 Monat lang bei 55°C
und anschließend
einen Tag bei Raumtemperatur stehen gelassen. Die Probe wurde visuell
bezüglich Änderungen
des Zustands untersucht.
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Gesamtbewertung
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Jede
Probe wurde insgesamt nach den folgenden Kriterien bewertet. Die
Proben, die jeweils bezüglich der
Eignung zum Ausstoßen,
der Hafteigenschaften, der Fadenbildungseigenschaften und der Stabilität mit • oder o
bewertet wurden, wurden insgesamt als akzeptabel bewertet (o). Unter
diesen wurden die Proben, die hervorragend waren, mit • gekennzeichnet.
Die Proben, die bezüglich
mindestens eines Bewertungspunktes unzureichend waren (
oder ♦), wurden
als nicht annehmbar betrachtet (
oder ♦).
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Bewertunpskriterien
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- • hervorragend
- o annehmbar
- leicht
unzureichend in mindestens einem Punkt
- ♦ unzureichend
in mindestens einem Punkt
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Beispiele 1 bis 3
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Die
oralen Zusammensetzungen wurden in üblicher Weise gemäß den in
den Tabellen 1 und 2 angegebenen Formulierungen hergestellt. Diese
Zusammensetzungen wiesen jeweils eine Viskosität von 20 bis 200 cP auf.
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Wie
aus Tabelle 1 ersichtlich ist, waren die in den Beispielen 1 bis
5 erhaltenen oralen Zusammensetzungen zufriedenstellend bezüglich ihrer
Eignung für
das Ausstoßen,
ihrer Hafteigenschaft und ihrer Langzeitstabilität, bedingt durch das Einarbeiten
einer Hydroxypropylmethylcellulose. Wie aus Tabelle 2 ersichtlich
ist, waren die oralen Zusammensetzungen enthaltend ein anderes nichtionisches
Polymer als Hydroxypropylmethylcellulosen zumindestens in einer
Eigenschaft unzufriedenstellend, gewählt aus der Eignung für das Ausstoßen, die
Hafteigenschaft und die Langzeitstabilität.
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Beispiel 4
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Ein
flüssiges
Zahnpflegemittel wurde in üblicher
Weise gemäß der folgenden
Formulierung hergestellt.
Inhaltsstoff | Menge
(Gew.-%) |
Cetylpyridiniumchlorid | 0,015 |
Stevia-Extrakt | 0,003 |
Glycerin | 15,0 |
Hydroxypropylmethylcellulose | 1,5 |
Natriumfluorid | 0,022 |
Natriumbenzoat | 0,1 |
Parfum | 0,2 |
pH-Regulator | geeignete
Menge |
gereinigtes
Wasser | Rest |
Gesamt | 100,00 |
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(Hydroxypropylmethylcellulose:
Methoxygruppen-Substitutionsgrad 1,4; Substitutionszahl der Hydroxypropoxygruppen
0,20; Viskosität
10.000 cP)
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Das
erhaltene flüssige
Zahnpflegemittel wurde bezüglich
seiner Eigenschaften durch die oben beschriebenen Verfahren bewertet.
Es wurden zufriedenstellende Ergebnisse erhalten.
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Beispiel 5
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Ein
flüssiges
Zahnpflegemittel wurde in üblicher
Weise gemäß der folgenden
Formulierung hergestellt.
Inhaltsstoff | Menge
(Gew.-%) |
Cetylpyridiniumchlorid | 0,015 |
Stevia-Extrakt | 0,003 |
Glycerin | 15,0 |
Hydroxypropylmethylcellulose | 2,0 |
Natriumfluorid | 0,022 |
Natriumbenzoat | 0,1 |
Parfum | 0,2 |
pH-Regulator | geeignete
Menge |
Färbemittel | geringe
Menge |
gereinigtes
Wasser | Rest |
Gesamt | 100,00 |
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(Hydroxypropylmethylcellulose:
Methoxygruppen-Substitutionsgrad 1,4; Substitutionszahl der Hydroxypropoxygruppen
0,20; Viskosität
4.000 cP)
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Das
erhaltene flüssige
Zahnpflegemittel wurde bezüglich
seiner Eigenschaften durch die oben beschriebenen Verfahren bewertet.
Es wurden zufriedenstellende Ergebnisse erhalten.
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Beispiel 6
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Ein Überzugsmittel
zum Aufbringen auf Zahnoberflächen
wurde in üblicher
Weise gemäß der folgenden
Formulierung hergestellt.
Inhaltsstoff | Menge
(Gew.-%) |
Chlorhexydingluconat | 0,04 |
Natriumsaccharin | 0,02 |
Glycerin | 15,0 |
Hydroxypropylmethylcellulose | 1,5 |
Natriummonofluorphosphat | 0,07 |
Parfum | 0,2 |
pH-Regulator | geeignete
Menge |
gereinigtes
Wasser | Rest |
Gesamt | 100,00 |
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(Hydroxypropylmethylcellulose:
Methoxygruppen-Substitutionsgrad 1,4; Substitutionszahl der Hydroxypropoxygruppen
0,20; Viskosität
10.000 cP)
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Das
erhaltene Überzugsmittel
zum Aufbringen auf Zahnoberflächen
wurde bezüglich
seiner Eigenschaften durch die oben beschriebenen Verfahren bewertet.
Es wurden zufriedenstellende Ergebnisse erhalten.
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Beispiel 7
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Ein Überzugsmittel
zum Auftragen auf weiche orale Gewebe wurde in üblicher Weise gemäß der folgenden
Formulierung hergestellt.
Inhaltsstoff | Menge
(Gew.-%) |
Chlorhexydingluconat | 0,02 |
Stevia-Extrakt | 0,04 |
Sorbitol | 20,0 |
Hydroxypropylmethylcellulose | 2,0 |
Glycyrrhetinsäure | 0,04 |
Natriumbenzoat | 0,1 |
Parfum | 0,2 |
pH-Regulator | geeignete
Menge |
Färbemittel | geringe
Menge |
gereinigtes
Wasser | Rest |
Gesamt | 100,00 |
-
(Hydroxypropylmethylcellulose:
Methoxygruppen-Substitutionsgrad 1,4; Substitutionszahl der Hydroxypropoxygruppen
0,20; Viskosität
1.500 cP)
-
Das
erhaltene Überzugsmittel
zum Aufbringen auf weiche orale Gewebe wurde mit den oben beschriebenen
Verfahren bezüglich
seiner Eigenschaften bewertet. Es wurden zufriedenstellende Ergebnisse
erhalten.
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Die
vorliegende Erfindung hat die folgenden Wirkungen. Durch Einarbeiten
einer Hydroxypropylmethylcellulose in eine orale Zusammensetzung,
die ein kationisches Bakterizid enthält, wird eine orale Zusammensetzung
erhalten, die hervorragend ist in ihrer Eignung zum Ausstoßen, der
Fadenbildung, der Haftung an oralen Geweben, der Verteilbarkeit
und der Langzeitstabilität,
während
sie die intakte bakterizide Wirkung beibehält. Diese orale Zusammensetzung
ist eine flüssige
Zusammensetzung, die geeignet ist zum Ausstoßen (Abgeben) aus einem Behälter. Die
Zusammensetzung kann außerdem
die plaquebildungshemmende Wirkung von kationischen Bakteriziden
aufweisen und ist deshalb geeignet zur Behandlung und Prophylaxe
von oralen Erkrankungen, wie Parodontose, Zahnkaries und Halitosis.