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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine medizinische Kombination aus
zwei Wirkstoffen, die zusammengenommen eine komplementäre und/oder
synergistische Wirkung haben, wobei diese für die Behandlung von Diabetes
und insbesondere Diabetes vom Typ 2 vorgesehen ist.
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Der
Begriff „komplementäre Wirkung" soll die pharmakologische
Wirkung von zwei unterschiedlichen Verbindungen bezeichnen, die
erlauben, dass sie auf die gleiche Pathologie über zwei entsprechend unterschiedliche
pharmakologische Mechanismen wirken, beispielsweise die kombinierte
Verwendung von zwei antidiabetischen Mitteln wie beispielsweise
ein Biguanin und ein Sulfonylharnstoff.
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Der
Begriff „synergistische
Wirkung" soll die
pharmakologische Wirkung von zwei Verbindungen bezeichnen, die darin
besteht, die Wirkung von wenigstens einer der Verbindungen zu potenzieren,
beispielsweise die Potenzierung der Wirkung eines Biguanins oder
Biguanids (in englischer Sprache), durch die Wirkung eines Transporters,
wie er im Folgenden in der Erfindung beschrieben und vorgeschlagen
ist.
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Es
ist bekannt, dass Metformin in der Form des Hydrochlorids das Medikament
der ersten Wahl bei der Behandlung von Hyperglykämien und nicht-insulinabhängigem Diabetes
ist. Dieses Metforminhydrochlorid wird alleine oder in Kombination
mit einem Sulfonylharnstoff, einem alpha-Amylase-Inhibitor oder
einem Glitazon verwendet.
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Metforminhydrochlorid
ist bei Ratten bei einer Dosis von 50 mg/kg in den herkömmlichen
nicht-insulinabhängigen
Diabetesmodellen, beispielsweise dem Streptozotozinmodell und dem
Fruktosemodell wirksam.
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Es
weist eine niedrige Bioverfügbarkeit
(60%) auf und sein Durchtritt in den Darm erfolgt bevorzugterweise
auf der Ebene des Jejunums und des Ileums. Diese niedrige Bioverfügbarkeit
erklärt
die störende
Nebenwirkung von Metformin, nämlich
Diarrhöe.
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Metformin
ist ein sehr basisches Biguanin, das bei Darm-pH-Werten vollständig ionisiert
ist. Sein Durchtritt umfasst daher ein physiologisches Transportersystem,
das den bevorzugten Durchtritt erklärt.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Nebenwirkungen
von Metformin zu verringern und seine Bioverfügbarkeit zu erhöhen, indem
auf dieses physiologische Transportersystem eingewirkt wird.
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Überraschenderweise
hat die vorliegende Erfindung gezeigt, dass, wenn mit Metformin
verbunden, Arginin, das eine strukturelle Ähnlichkeit mit Biguanin aufweist
und insbesondere mit einem N-Dimethylbiguanin, tatsächlich diese
Rolle eines Transporters für
Metformin aufweist. Unter den Transportern ist Arginin infolge seiner
strukturellen Ähnlichkeit
mit Metformin bevorzugt. Genauer aktiviert Arginin selbst seinen
eigenen Übergang
in den Darm (siehe 3). Zusätzlich ist Arginin der Vorläufer für die Synthese
des Nitrosoradikals, NO, das als einer der potentesten Vasodilatoren
sowohl bei Venen als auch Arterien und für seine hämodynamischen und hämorheologischen
Eigenschaften bekannt ist. Diese für Arginin charakteristische
Wirkung könnte für die Sekundärpathologien
bei die Entwicklung von Diabetes vorteilhaft sein, nämlich Makroangiopathien,
Mikroangiopathien, Neuropathien, Nephropathien und Retinitis von
Diabetikern.
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Gemäß dem Dokument „Marfella
R. et al., Metformin improves hemodynamic and rheological responses
to L-arginine in NIDDM patients, Diabetes care, 1996 Sept. 19(9)
934–9" ist ein Experiment
beim Menschen außerhalb
eines klinischen oder therapeutischen Protokolls beschrieben, das
in der intravenösen
Verabreichung (unter Infusion) einer Gesamtmenge von 30 g Arginin über 30 Min.
besteht, was erheblich ist und bei der üblichen Therapie nicht erreicht
werden kann.
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Gemäß diesem
Dokument ist gezeigt worden, dass die gleichzeitige Verabreichung
von Metformin die hämodynamische
und hämorheologische
Wirkung von Arginin potenziert. Umgekehrt werden jedoch die therapeutischen
Wirkungen, die spezifisch für
Metformin sind, insbesondere die anti-hyperglykämischen Wirkungen, durch das
Arginin nicht modifiziert. Diabetes Care, Band 19, S. 934–939 (Sept.
1996) zeigt die potenzierende Wirkung des mit Arginin co-verabreichten
Metformins bei diabetischen Patienten. WO-9929314 offenbart Metforminsalze
mit Hilfe von Fumar- oder Bernsteinsäure für die Behandlung von Diabetes.
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Somit
haben die gemäß der Erfindung
bei experimentellen Diabetesmodellen erhaltenen Ergebnisse gezeigt,
dass aktive Verbindungen von Metformin, die in ihrer Struktur einen
Argininrest enthalten, in der Lage waren, die Bioverfügbarkeit
des Metformins in unerwarteter Weise zu erhöhen, indem seine Wirkungen
gegen Hyperglykämie
potenziert wurden, die das Hauptsymptom von Diabetes ist.
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Alle
bei der Behandlung von Diabetes derzeit verwendeten oder in der
Entwicklung befindlichen Biguanine zeigen die oben angeführten Nebenwirkungen
und Bioverfügbarkeitsprobleme.
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FR 2696740 zeigt das Metforminderivat
N-Dimethyl-N'-diacetyltartroylbiguanin-Hydrochlorid.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine medizinische Zusammensetzung
für die
Behandlung von Diabetes, insbesondere Diabetes vom Typ 2, die ein
Biguanin, insbesondere ein N-Dimethylbiguanin,
als ein erstes Medikament, und einen Transporter für dieses
Biguanin, als ein zweites Medikament, kombiniert, wobei die Zusammensetzung
dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine aktive Verbindung mit
der allgemeinen Formel A'---V'---C' ist, die in der
Lage ist, mindestens das Biguanin durch In-vivo-Spaltung der entsprechenden
Bindung zwischen A' und
V' wieder herzustellen,
wobei:
- – V
eine biogene Transportmittelverbindung mit der allgemeinen Formel
X-R-Y ist, wobei
- – R
eine aliphatische, zyklische oder alizyklische, gesättigte oder
ungesättigte
Kohlenwasserstoffkette aus 2 bis 10 Kohlenstoffatomen ist, die optional
mit C1- bis C5-Alkylgruppen und/oder Hydroxylgruppen substituiert
ist,
- – X
und Y jeweils eine freie Säure-,
Amin- oder Alkoholfunktion ist,
- – A
das Biguanin und C das Arginin ist, wobei A eine chemische Funktion
umfasst, die komplementär
ist zur Funktion X, die in der Lage ist, mit der letzteren zu reagieren,
um eine in vivo spaltbare ionische A'---V'- oder
kovalente A'-V'-Bindung zu ergeben.
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C
ist mit der biogenen Transportmittelverbindung V unter Verwendung
einer Acylierungsreaktion verbunden. Die Erfindung betrifft auch
eine aktive Verbindung, wie sie oben definiert ist, wobei das Biguanin
A das Metformin ist.
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Die
Erfindung betrifft auch eine aktive Verbindung, wie sie im Folgenden
definiert ist, wobei A das Metformin ist, dadurch gekennzeichnet,
dass das Metformin mit der biogenen Transportmittelverbindung verbunden
ist durch Salzbildung der terminalen primären Aminfunktion des Metformins.
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Die
Erfindung betrifft auch eine aktive Verbindung, wie sie oben definiert
ist, dadurch gekennzeichnet, dass V ausgewählt ist aus der Gruppe von
Dicarbonsäuren
bestehend aus Oxalsäure,
Malonsäure,
Bernsteinsäure,
Glutarsäure,
Adipinsäure,
Pimelinsäure,
Korksäure,
Azelainsäure,
Sebacinsäure, Äpfelsäure, Isatinsäure und
Phthalsäure,
und bevorzugterweise Bernsteinsäure
ist.
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Die
Erfindung betrifft im gleichen Maße eine aktive Verbindung der
Formel III
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Verbindung, wie oben
definiert, als Medikament.
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Sie
betrifft insbesondere die Verwendung einer Verbindung der allgemeinen
Formel A'---V'---C', wie oben definiert, als Medikament.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer aktiven
Verbindung gemäß der Erfindung
umfassend die folgenden Schritte:
- a) eine Kondensationsreaktion
und/oder Salzbildung der biogenen Transportmittelverbindung V mit
dem Biguanin A,
- b) die Kondensationsreaktion des Produktes der Reaktion gemäß (a) mit
Arginin C oder a')
Kondensationsreaktion der biogenen Transportmittelverbindung V mit
Arginin C b') Kondensationsreaktion
und/oder Salzbildung der kondensierten biogenen Transportmittelverbindung,
die aus der Reaktion gemäß (a') mit dem Biguanin
A erhalten ist.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die wenigstens eine Verbindung gemäß der Erfindung zusammen mit
einem oder mehreren Vehikeln, Verdünnungsmitteln, Bindemitteln
oder Adjuvanzien enthält,
die kompatibel und pharmazeutisch akzeptabel sind.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist auch eine pharmazeutische Zusammensetzung
wie oben definiert, die eine tägliche
Dosierung beim Menschen, die zwischen 0,2 g und 1 g der aktiven
Verbindung umfasst, in einer oder mehreren Dosen anzupassen erlaubt.
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Bei
der anti-diabetischen oder anti-hyperglykämischen Indikation kann eine
medizinische Zusammensetzung (oder ein therapeutischer Behandlungs-„Kit") der Erfindung und
insbesondere eine aktive Verbindung mit der Formel A'---V'---C', wie oben definiert, mit einem anderen
anti-hyperglykämischen
Agens verbunden sein, wie beispielsweise einem Sulfonylharnstoff.
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Unter „Biguanin" (oder „Biguanid") versteht man insbesondere
N-Dimethylbiguanine, substituiert oder nicht-substituiert, und beispielsweise
Metformin, aber auch andere pharmazeutische Verbindungen, beispielsweise
Buformin und Fenformin.
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Bevorzugterweise
ist das Biguanin Metformin.
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Unter „gleichzeitiger
Verabreichung" versteht
man die Verabreichung zweier Wirkstoffe bei einer einzelnen Einnahme,
wobei verstanden wird, dass die gleichzeitige Verabreichung die
Freisetzung der zwei Wirkstoffe im Organismus gleichzeitig oder
sequenziell erlaubt.
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Unter „biogen" versteht man eine
chemische Verbindung natürlichen
oder nicht-natürlichen
Ursprungs und/oder eine metabolisierbar und/oder biologisch abbaubare
und/oder beim Menschen oder Tier bei einer physioloischen Dosis
atoxische Verbindung.
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Unter „Transporter" versteht man ein
Molekül
oder eine Substanz, die den Übergang
eines anderen Moleküls über eine
Barriere erlaubt, entweder unter Ausbildung einer Bindung oder unter
Ausbildung keiner Bindung, durch Aktivierung des Transportsystems,
beispielsweise durch Proteininduktion, Aktivierung der Sauerstoff-abhängigen ATPase-Systeme
oder durch Substanzaustausch.
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Insbesondere
versteht man unter Transporter hierin ein jegliches Molekül oder eine
jegliche Verbindung, die erlaubt, dass der Durchtritt eines Biguanins,
wie beispielsweise Metformin, potenziert und deshalb der Transport
in das Jejunum erleichtert wird.
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Für die Implementierung
einer medizinischen Kombination wie oben definiert können verschiedene Verabreichungslösungen ins
Auge gefasst werden, wie beispielsweise:
- – eine pharmazeutische
Formulierung oder Darstellung, die es erlaubt, in einer einzelnen
Dosis, das Biguanin und den Transporter zu verabreichen
- – oder
zwei entsprechend unterschiedliche pharmazeutische Darstellungen,
die es ermöglichen,
in einer geeigneten Verpackung, gleichzeitig und jeweils eine Dosis
Biguanin und eine Dosis des Transporters zu verabreichen. Dies wird
bewerkstelligt, indem eine aktive Verbindung mit der allgemeinen
Formel A'---V'---C' verwendet wird, die in der Lage ist,
wenigstens das Biguanin A durch in-vivo-Spaltung der entsprechenden
Bindung zwischen A' und
V' wieder herzustellen,
wobei
- – V
eine biogene Transportmittelverbindung mit der allgemeinen Formel
X-R-Y ist, wobei
- – R
eine aliphatische, zyklische oder alizyklische, gesättigte oder
nicht-gesättigte
und optional mit C1- bis C5-Alkylgruppen und/oder Hydroxylgruppen
substituierte Kohlenwasserstoffkette mit zwei bis 10 Kohlenstoffatomen
ist,
- – X
und Y jeweils eine freie Säure-,
Amin- oder Alkoholgruppe ist, A das Biguanin und C das Arginin ist,
A eine chemische Funktion umfasst, die komplementär zur Funktion
X ist, die in der Lage ist, mit letzterer zu reagieren, um eine
in vivo spaltbare ionische A'---V'- oder kovalente
A'-V'-Bindung zu ergeben,
C mit der biogenen Transportmittelverbindung V durch eine Acylierungsreaktion
verbunden ist.
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Man
versteht hierin unter „in-vivo-Spaltung" alle Formen von
chemischer Hydrolyse, die in vivo beobachtet werden können, beispielsweise
Säurehydrolyse
und die enzymatischen Hydrolysen, beispielsweise durch Amidasen
oder Esterasen.
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Unter „komplementärer chemischer
Funktion" versteht
man eine jegliche chemisch Funktion, die in der Lage ist, mit einer
freien oder terminalen Funktion der biogenen Verbindung zu reagieren.
Beispielsweise muss V eine Funktion umfassen, die mit A (Biguanin)
reagiert, und eine Funktion, die mit C (Arginin) reagiert. Somit ist,
wenn A und C jeweils eine Säurefunktion
tragen, V ein Diamin, ein Dialkohol oder ein Alkoholamin, um entsprechend
ein Amid, einen Ester oder ein Salz auszubilden. Somit ist, wenn
A und C jeweils eine Aminfunktion tragen, V eine Dicarbonsäure, um
Amid oder ein Salz auszubilden. Wenn A und C jeweils eine Alkoholfunktion tragen,
ist V eine Dicarbonsäure,
um einen Diester auszubilden. Mit diesem Prinzip sind alle Zusammensetzungen
möglich.
Entsprechend ist, wenn A eine Säurefunktion
und C eine Alkoholfunktion aufweist, V beispielsweise ein Alkoholamin,
um mit der Säurefunktion
von A zu reagieren, um ein Amid, einen Ester oder ein Salz zu ergeben,
und um mit der Alkoholfunktion von C zu reagieren, um einen Ester
zu ergeben.
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Unter „kovalenten
Bindungen" versteht
man hierin chemische Bindungen, die in der Lage sind, durch sogenannte
komplementäre
chemische Funktionen zwischen der biogenen Transportmittelverbindung
V und den Wirkstoffen A (Biguanin) und C (Arginin) ausgebildet zu
werden.
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Unter „ionischen
Bindungen" versteht
man hierin Bindungen durch elektrostatische Kraft, die ausgebildet
werden können
durch sogenannte komplementäre
chemische Funktionen zwischen der biogenen Transportmittelverbindung
V und den Wirkstoffen A (Biguanin) und C Arginin, somit Bindungen
von der Art von Säuresalzen,
von Aminsalzen, von Alkoholaten und Säure/Base, wobei dies unabhängig von
dem molaren Anteil ist, der zwischen der Verbindung V und dem Wirkstoff
A oder C existiert, der einem durch die besagten ionischen Bindungen
ausgebildeten Komplex angehört.
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Unter „in vivo
spaltbarer Bindung" versteht
man eine jegliche Bindung, die die Freisetzung oder Wiederherstellung
der Wirkstoffe A Biguanin und C (Arginin) und der biogenen Transportmittelverbindung
V, in vivo, durch Spalten der ionischen oder kovalenten Bindungen
zwischen den komplementären
chemischen Funktionen von A und V erlaubt.
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Die
spaltbaren kovalenten Bindungen werden durch die Wirkung der in
dem in-vivo-Medium der Freisetzungsstelle vorhandenen Enzyme gespalten.
Diese kovalenten Bindungen sind Amidbindungen oder Esterbindungen,
die bei dieser Spaltung involvierten Enzyme sind Amidasen, Esterasen
und Hydrolasen. Diese Enzyme sind insbesondere im Verdauungstrakt
(orale Verabreichung) vorhanden, vorherrschend in der Leber, im
Blut und potentiell in den Zielorganen.
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Amidasen,
die die Bindung -CO-NH- hydrolysieren, finden sich in der Leber,
sie sind wenig aktiv; daher wird eine nachhaltige Wirkung mit der
Verbindung gemäß der Erfindung
erwartet, die eine derartige Bindung trägt. Unter den Amidasen sind
einige bekannt; es handelt sich dabei um Endopeptidasen, die die
gamma-Amin- oder gamma-Säurebindungen
hydrolysieren. Gemäß der Erfindung
kann V in der Tat eine gamma-Aminosäure sein, mit einer zweiten
Säure-
oder Aminfunktion an der Position gamma (beispielsweise im Falle
von Glutaminsäure
oder Lysin).
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Esterasen,
die die Bindung -CO-O- hydrolysieren, sind sehr zahlreich in lebenden
Organismen. Sie sind jedoch ubiquitär und sehr wenig spezifisch
für ein
Substrat, daher eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit mit einer schnellen
Freisetzung der Bestandteile A (Biguanin), V, C (Arginin) der aktiven
Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung. Diejenigen, die für
ein Substrat am spezifischsten sind, tragen den Namen dieses Substrates
und als solche kann man beispielsweise die Cholinesterasen oder
die Procainesterasen erwähnen.
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Die
Hydrolasen hydrolysieren auch Ester und alle großen Moleküle, die dem Organismus in Form
von Lebensmitteln zugeführt
werden. Diese Hydrolasen sind zahlreich und auch ubiquitär. Sie werden
jedoch gleichwohl für
die verwendete biogene Transportmittelverbindung V spezifisch sein.
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Als
Spaltungsenzyme, die für
die Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, kann man die proteolytischen
Enzyme wie beispielsweise Pepsin, Trypsin, Katalasen, Endo- und
Exopeptidasen anführen.
In gleichem Maße
nützlich
sind Amylasen und Osidasen und schließlich Lipasen und Beta-Oxygenasen
für den
Abbau von Lipiden.
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Diese
Enzyme sind nur beteiligt, wenn die Struktur der biogenen Transportmittelverbindung
eine oder mehrere Bindungen umfasst, die für die Spaltung empfindlich
sind. Beispielsweise wirkt die Lipase, wenn die biogene Transportmittelverbindung
eine langkettige Dicarbonsäure
ist (8 bis 10 Kohlenstoffatome, vergleichbar mit einer Fettsäure) und
die Bindung A-V oder V-C durch Kondensation mit einer sekundären Alkoholfunktion
von A oder von C erhalten ist.
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Die
ionischen Bindungen, die gespalten werden können, werden als eine Funktion
ihrer Freisetzungsstelle gespalten, beispielsweise dem Darm, der
Leber, dem Plasma oder dem Zielorgan, wobei verstanden wird, dass
die Säure-,
Aminsalze oder Alkoholate im Allgemeinen bei den pH-Werten der Medien
lebender Organismen ionisiert vorliegen. Im Allgemeinen liegt der
pH zwischen 2 und 8 und beträgt
beispielsweise 2 für den
Magen und beispielsweise 6 für
den Darm.
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Es
liegt entsprechend eine Ionisierung der aktiven Verbindung der Erfindung
als eine Funktion des verwendeten Salzes und eine Dissoziation der
aktiven Verbindung vor, wenn die letztere wenigstens eine ionische Bindung
umfasst. Das Salz ist ausgewählt
als eine Funktion ihrer Dissoziationskonstanten und des pH der in-vivo-Freisetzungsstelle.
Beispielsweise wird für
eine Dissoziation im Magen ein Salz einer schwachen Säure und
einer starken Basen ausgewählt.
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Die
Auswahl der biogenen Transportmittelverbindung und insbesondere
die Auswahl ihrer freien Funktionen X und Y wird gemäß der Natur
der freien und komplementären
chemischen Funktionen, die in oder auf den Wirkstoffen (Biguanid
und Arginin) vorhanden sind, die transportiert werden sollen, d.
h. durch kovalente oder ionische Bindung an diese biogene Transportmittelverbindung
gebunden werden, aber auch gemäß den ausgewählten Spaltungs- und Freisetzungsstellen
vorgenommen. Diese biogene Transportmittelverbindung ist ein Produkt
natürlichen
oder nicht-natürlichen
Ursprungs und/oder metabolisierbar und/oder biologisch abbaubar
und/oder atoxisch bei physiologischen Dosen für Menschen oder Tiere. Diese
biogene Transportmittelverbindung wird ausgewählt aus biologisch getesteten
und beschriebenen Verbindungen, beispielsweise gamma-Aminosäuren, die
an der Proteinsynthese beteiligt sind, Dicarbonsäuren, die beim Krebszyklus
beteiligt sind, Ethanolamine, die Bestandteile von Zellmembranen
sind, die metabolisierbar und atoxisch sind, und in der Lage sind,
selbst oder ihre Metabolite in die großen biologischen Lebenszyklen
integriert zu werden. Beispielhaft kann man als eine biogene Transportmittelverbindung
Bernsteinsäure
anführen,
die im Krebszyklus gefunden wird, oder Methyl-Bernsteinsäure, die
zur Bernsteinsäure
abgebaut wird.
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Die
aufrechterhaltenen Bindungen zwischen der biogenen Transportmittelverbindung
und den gemäß der vorliegenden
Erfindung kombinierten Wirkstoffen, d. h. Biguanid und Transporter,
hängen
von den möglichen
Metabolismen des Gastrointestinaltraktes und der Leber ab.
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Beispielsweise
können
die Salze im Verdauungstrakt dissoziierbar sein, die Hydrolyse könnte unter Verwendung
von gastrointestinal resistenten pharmazeutischen Formulierungen
verzögert
sein. Die Ester werden im sauren Milieu hydrolysiert oder durch
die Esterasen der Darmsäfte
hydrolysiert, wobei die Hydrolyse möglicherweise auch unter Verwendung
von gastro-resistenten pharmazeutischen Formulierungen verzögert ist.
Die Amide werden vermittels der Leberamidasen hydrolysiert, wobei
die Kinetik dieser Hydrolysen im Allgemeinen langsam ist.
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Verschiedene
Tests können
durchgeführt
werden, um die Zugängigkeit
der Bindungen A'---V' und V'---C' für die Spaltung
und die entsprechende Freisetzung der Wirkstoffe A (Biguanin) und
C (Arginin) in vivo zu evaluieren. Diese Tests bestehen z.B. darin,
die Freisetzung der Wirkstoffe in einem Darmsaft zu beobachten oder
den Lebermetabolismus an primären
Ratten-Hepatozytenkulturen zu studieren. Diese zwei Tests werden
im Folgenden beschrieben.
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In vitro-Test für die Spaltung
in einem Darmsaft.
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Man
verwendet ein Präparat
eines Darmsaftes, der Trypsin, Peptidasen, Lipase, Amylase und alle
anderen Enzyme des exokrinen Pankreas enthält. Dieser Test wird zuvor
mit Kalibrierungsverbindungen validiert. Eine bekannte Menge (im
Größenordnungsbereich
von einem Mikrogramm) der Verbindung A'V'C' wird zu einer bekannten
Menge Darmsaft gegeben (von dem der Gehalt an Trypsin und Lipase
kontrolliert ist). Die Reaktionsmischung wird bei 37°C für eine Stunde
gehalten. Diese Zeit ist kompatibel mit dem Übertritt in den Darm. Proben
werden alle 15 Min. genommen und die Produkte A und C werden nachgewiesen
und ihre Konzentration durch HPLC bestimmt, die mit einem UV-Detektor
oder einem Massenspektrometer gekoppelt ist, sofern es nicht möglich ist,
UV zu verwenden. Die verwendeten Säulen hängen von der Natur von A und
C ab, sind aber infolge der Anwesenheit von freigesetzten Säure-, Amin-
oder Alkoholformen im Allgemeinen Ionenaustauschersäulen. Nach
Kalibrierung bestimmt man die Gesamtmenge von A (Biguanin) oder
von C (Arginin), die innerhalb 1 Std. freigesetzt wird, und die
Zwischenpunkte erlauben es, die Dissoziationskonstanten Km und die
Geschwindigkeit Vmax der Enzyme für die verwendete aktive Verbindung
A'V'C' zu bestimmen. Dieser Test kann mit
einer Bestimmung der Freisetzung von A (Biguanin), C (Arginin) und
V in dem Darmsaft unter Verwendung genau des gleichen Prinzips gekoppelt
sein, wobei aber der Darmsaft durch Magensaft ersetzt ist.
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In-vitro-Test an primären Ratten-Hepatozytenkulturen.
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Man
verwendet eine Primärkultur
von Ratten-Hepatozyten, die für
Metabolismusstudien nahe an jenen des Menschen sind, in einem HEPES-Medium,
zu dem eine bekannte Menge der Verbindung A'V'C' im Größenordnungsbereich
von einem Mikrogramm hinzugegeben ist. Die Produkte werden für 6 Stunden
in Kontakt belassen und Proben nach 1, 2 und 4 Stunden genommen,
von denen der Überstand
isoliert wird und die Hepatozyten im Pellet lysiert werden. In diesen
Medien werden die Konzentrationen der freigesetzten Wirkstoffe A (Biguanin)
und C (Arginin) gemessen. Wie zuvor ist es möglich, Vmax und Km der am Metabolismus
beteiligten Enzyme zu bestimmen.
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Wenn
die Verbindungen der Erfindung nicht über die Zellmembranen treten,
kann die gleiche Art von Studie an Rattenleber-Homogenaten durchgeführt werden.
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Die
mögliche
Toxizität
der biogenen Transportmittelverbindung steht in Beziehung mit der
der aktiven Verbindung (A'V'C') gemäß der Erfindung. Da diese aktive
Verbindung zu A (Biguanin), C (Arginin) und V metabolisiert wird
und V eine Substanz ist, die per definitionem biologisch ist, muss
die Toxizität
der Verbindung gemäß der Erfindung
vergleichbar sein der Summe der Toxizitäten bei der Verabreichung des
Biguanins A und des Arginins C. Zusätzlich kann, wenn die aktive
Verbindung zwei Wirkstoffe kombiniert mit einer, unter diesen Bedingungen,
zumindest für
einen Wirkstoff höheren
Wirksamkeit als der des gleichen Wirkstoffes alleine, die Verbindung
als weniger toxisch betrachtet werden. Trotzdem wird im Folgenden
ein Verfahren zum Vorhersagen der Toxizität, alternativ zu den standardmäßigen in-vivo-Verfahren,
vorgeschlagen, um die Toxizität
von A und von C und von A'---V'---C' bei gleichen Konzentrationen
ausgedrückt
als A oder als C zu vergleichen (siehe Toxicologic Emergencies,
6. Ausgabe 1997, Goldfranck et al. Appleton and Lange, Connecticut,
USA).
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In-vitro-Toxizitätstest
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Es
wird ein Verfahren zum Kultivieren von primären Hepatozyten über eine
Zeitspanne von 96 Stunden verwendet (siehe Biochemical Pharmacology,
Bd. 50, 1995, S. 775–780).
Die Hepatozyten werden in situ durch Kollagenase-Perfusion isoliert.
Sie werden dann in ein Williams-Medium gegeben, das mit fötalem Kälberserum,
mit Cortisol und Glutamin supplementiert ist, in einer Menge von
1 Million Zellen pro Napf. Steigende und toxische Konzentrationen
von A (Biguanin) und C (Arginin) und von A'---V'---C' werden
zu einem jeden Napf hinzugegeben. Proben werden nach 6 Std., 12
Std., 24 Std., 48 Std. und 96 Std. genommen und die Lebensfähigkeit
der Zellen durch einen Methylenblautest, durch Albuminexpression,
durch Hepatozyten-Apoptose und durch Messen der Aktivität der Zytochrome
P450 bestimmt.
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Die
mittels des Methylenblautests bestimmte Lebensfähigkeit der Zellen ergibt Ergebnisse ähnlich jenen,
die mit einer LD50 erhalten werden.
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Die
durch Albuminexpression erhaltenen Ergebnisse erlauben, die Toleranzgrenzen
der Hepatozyten gegenüber
einer jeglichen toxischen Substanz in Erfahrung zu bringen (Endtoxizität). In der
Tat ist eine der Hauptaufgaben der Hepatozyten die Synthese von
Proteinen. Während
einer toxischen Wirkung wird die Expression der Albuminsynthese
und -freisetzung modifiziert.
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Die
durch Hepatozyten-Apoptose erhaltenen Ergebnisse erlauben, die Endtoxizität zu bestimmen,
da während
eines Kontaktes mit einer toxischen Substanz die Zellen ihre Zerstörung programmieren
werden, was dem Phänomen
der Apoptose entspricht, die durch die anormale DNA gemessen wird.
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Die
Messung der Aktivität
der Zytochrome P450 dokumentiert die Phänomene der Induktion und Inhibierung
dieser Enzyme, wie sie oft bei pharmakologisch aktiven Produkten
angetroffen wird. Eine Testserie erlaubt, die Aktivität der Isoformen
der Zytochrome P450 zu bestimmen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft:
- – A ist
das Metformin in der oben angeführten
allgemeinen Formel, das Metformin ist mit der biogenen Transportmittelverbindung
V durch Salzbildung der terminalen primären Aminfunktion des Metformins
verbunden
- – C
ist das Arginin in der oben angeführten allgemeinen Formel, das
Arginin ist mit der biogenen Transportmittelverbindung V durch eine
Acylierungsreaktion verbunden
- – V,
in der oben angeführten
allgemeinen Formel, ist ausgewählt
aus der Gruppe von Dicarbonsäuren,
die Oxalsäure,
Malonsäure,
Bernsteinsäure,
Glutarsäure,
Adipinsäure,
Pimelinsäure,
Korksäure,
Azelainsäure,
Sebacinsäure, Äpfelsäure, Isatinsäure und
Phthalsäure
umfasst und ist bevorzugterweise Bernsteinsäure.
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Die
Erfindung betrifft auch, als Medikament, die Verbindung der Formel
III.
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Die
Erfindung betrifft auch eine jegliche pharmazeutische Zusammensetzung,
die eine aktive Verbindung wie oben definiert umfasst, in Verbindung
mit einem oder mehreren kompatiblen und pharmazeutisch akzeptablen
Vehikeln, Verdünnungsmitteln,
Bindemitteln oder Adjuvanzien. Bevorzugterweise erlaubt es eine derartige
pharmazeutische Zusammensetzung, eine tägliche Dosierung beim Menschen
zwischen 0,2 g und 1 g von einem jeden der Wirkstoffe (Biguanin
und Transporter) einzustellen, mit einer oder mehreren Einnahmen. Beispielsweise
können
gastro-resistente pharmazeutische Formulierungen verwendet werden,
um eine Hydrolyse im Magen zu vermeiden.
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Bevorzugterweise
kann eine aktive Verbindung wie oben definiert am Ende der folgenden
Schritte erhalten werden:
- – Kondensationsreaktion und/oder
Salzbildung der biogenen Transportmittelverbindung (V) mit dem Biguanin
A
- – Kondensationsreaktion
der kondensierten biogenen Verbindung, die mit Arginin C erhalten
ist
oder: – Kondensationsreaktion
der biogenen Transportmittelverbindung V mit dem Arginin C – Kondensationsreaktion
und/oder Salzbildung der kondensierten biogenen Verbindung, die
mit dem Biguanin A erhalten ist.
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Herkömmlicherweise
sind die Kondensationsreaktionen, die verwendet werden können, Amin-Acylierungsreaktionen
und Alkoholveresterungen.
- – Wenn wenigstens einer (A
oder C) der Wirkstoffe (Biguanin oder Arginin) mit der biogenen
Transportmittelverbindung V durch eine Salzbildungsreaktion verbunden
ist, wird die Abfolge der Durchführung
der Reaktionen bevorzugterweise die Kondensationsreaktion und dann
die Salzbildungsreaktion aus Gründen
der Stabilität
der Salze als Funktion des pHs, wie den Fachleuten auf dem Gebiet
gut bekannt ist, umfassen.
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Wenn
A Metformin, C Arginin und V Bernsteinsäure ist, umfasst das Herstellungsverfahren
die folgenden Schritte:
- – Reaktion des Monochlorid-Monoesters
der Bernsteinsäure
in Lösung
in Äther
oder in Benzen mit Arginin in wässriger
Lösung
in Natriumkarbonat.
- – Freisetzung
der Metforminbase aus dem Hydrochlorid in konzentriertem Natriumhydroxydmedium
und Extraktion mit absolutem Alkohol.
- – Ausbildung
des Arginin-Hemisuccinimids mit Metformin.
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Bevorzugterweise
liegen die pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung in einer
Form vor, die für
die orale, parenterale oder intravenöse Verabreichung geeignet ist.
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Die
Erfindung betrifft spezieller die Verwendung von wenigstens einer
aktiven Verbindung, wie oben beschrieben, um Medikamente zu erhalten,
die für
die Behandlung von Diabetes in all ihren Formen und/oder für die Behandlung
von Erkrankungen des Kreislaufsystems, unabhängig davon, ob diese Erkrankungen
mit Diabetes verbunden sind, bestimmt sind.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun beispielhaft unter Bezugnahme auf
die Kombination von Metformin (Biguanin) und Arginin (Transporter)
in einer nämlichen
aktiven Verbindung A'V'C' beschrieben, wobei V Bernsteinsäure ist,
die, einerseits, kovalent mit einer Aminfunktion des Arginins und
andererseits ionisch (Salzbildungsreaktion) mit einer Aminfunktion
des Metformins reagiert.
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Synthese des Argininhemisuccinimids-Metforminhemisuccinats
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a) Erster Schritt: Herstellung
des Arginin-Hemisuccinimids.
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Argininbase
(6 g) wird in 120 ml einer wässrigen
Lösung
von Natriumkarbonat (N = 10,6 g/100 ml) gelöst. Weiterhin wird Bernsteinsäure-Monochlorid-Monoester
in 50 ml Thioether mit einem geringen Überschuss von Bernsteinsäure-Monochlorid-Monoester
für eine
Reaktion verdünnt,
die Mol für
Mol bezüglich
Arginin ist. Die etherische Lösung
wird zu der wässrigen
Lösung
in 10 Minuten unter kräftigem
Rühren
bei Raumtemperatur hinzugegeben. Die Reaktionsflüssigkeit wird unter kräftigem Rühren für eine Stunde
gehalten, während sie
langsam für
ein vollständiges
Abdestillieren des Äthers
aufgeheizt wird. Man verdampft bis zur Trockne und der Rückstand
mit einem minimalen Volumen destillierten Wassers (20 ml) aufgenommen
und mit verdünnter Salzsäure angesäuert. Durch
Konzentrieren (leichtes Erhitzen unter Teilvakuum) werden weiße Kristalle
von Argininhemisuccinimid erhalten.
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Die
Verifizierung des NMR-Spektrums, der Zentesimalanalyse und der Reinheit
des Produktes durch Dünnschicht-Chromatographie
werden vorgenommen. Insbesondere wird die Anwesenheit des Arginin-Aminosäurerestes
verifiziert durch die Ninhydrin-Reaktion und die Gegenwart des freien
Carboxyls der Bernsteinsäure
durch Titrimetrie bestimmt.
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Die
Ausbeute ist quantitativ.
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b) Zweiter Schritt: Freisetzung
der Metforminbase.
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10
Gramm von Metformin-Hydrochlorid werden zu 40 ml einer 5 N Natriumhydroxidlösung hinzugegeben.
Die Reaktionsmischung wird für
zwei Stunden auf 40°C
erhitzt. Nach Verdampfen unter Vakuum bei 40°C wird der viskose Rückstand
mit 100 ml absolutem Alkohol aufgenommen. Eine Filtration erlaubt
die Beseitigung von Verunreinigungen und ein unlöslicher Rest von Natriumchlorid
bleibt. Die Metforminbase liegt in alkoholischer Lösung vor
und wird, durch Verdampfung, in der Form eines viskosen Pulvers
isoliert. Das NMR-Spektrum
bestätigt
die Struktur des Metformins. Die Abwesenheit von Chlorid wird mit
Silbernitrat verifiziert.
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Es
sei daran erinnert, dass Metformin, d.h. N,N-Dimethylimidodicarbonimid-Diamid
identisch mit der Nummer 5792 im MERCK-Index und unter der Nummer
657-24-9 von Chemical Abstracts charakterisiert ist.
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c) Dritter Schritt
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Die
Metforminbase wird, Mol für
Mol, zu einer wässrigen
Lösung
von Argininhemisuccinimid hinzugegeben. Es wird eine sofortige Auflösung erhalten.
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Das
Wasser wird vollständig
bei 60°C
unter Vakuum abdestilliert. Der Rest wird in destilliertem Wasser erneut
aufgelöst
und kristallisiert während
der Konzentrierung unter Vakuum.
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Es
werden durchscheinende Kristalle, die in Wasser löslich und
in organischen Lösungsmitteln
unlöslich
sind, erhalten. Der Schmelzpunkt beträgt 188–189°C.
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Das
NMR-Spektrum, die Zentesimalanalyse und die Anwesenheit eines einzelnen
Punktes nach Dünnschicht-Chromatographie
bestätigen
die Struktur und Reinheit des Produktes. Die Gesamtausbeute ist quantitativ.
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Nach
den obigen Reaktionen ist die Ausbeute nahezu 90%. Die Verluste
stammen aus den Reinigungen und Filtrationen.
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Die
von Arginin, von Metformin und von dem Argininhemisuccinimidsalz
mit dem Metformin entwickelten Formen sind in den 1 bis 3 gezeigt.
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Spaltungstest:
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Dieser
Test wird durchgeführt
gemäß dem oben
beschriebenen in-vitro-Verfahren in einem Darmsaft gemäß dem beschriebenen
in-vitro-Toxizitätstest.
Man beobachtet eine unmittelbare Freisetzung des Metformins ohne
Modifikation des Argininhemisuccinimid-Teils. Ein zweiter Test wird
an einer Ratten-Hepatozytenkultur gemäß dem oben beschriebenen Verfahren
durchgeführt.
Man beobachtet eine langsame Freisetzung von Arginin über 24 Stunden.
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Toxizität:
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Dieser
Test wird durchgeführt
gemäß dem oben
beschriebenen in-vitro-Toxizitätstest.
Die toxische Dosis wird mit dem Metformin bei 10–2 M
beobachtet und sie ist identisch für die aktive Verbindung A'-V'-B', nämlich dem
Salz des Argininhemisuccinimids mit dem Metformin.
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Verifizierung
der pharmakologischen Aktivität
der erhaltenen aktiven Verbindung.
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Der
kinetische und pharmakologische Vorteil der aktiven Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung wird im Folgenden beschrieben unter Verwendung des Argininhemisuccinimid-Metforminhemisuccinats und
einer Kombination aus Metformin-Hydrochlorid/Arginin-Hydrochlorid
als Beispiel:
- a) Eine pharmakokinetische Studie,
die in zwei Gruppen mit jeweils 20 Ratten durchgeführt wurde,
die, oral, jeweils 50 mg/kg Metformin-Hydrochlorid bzw. 50 mg/kg
Argininhemisuccinimid-Metforminhemisuccinat erhielten, erlaubte
es, die verschiedenen kinetischen Parameter zu berechnen. Das Argininhemisuccinimid-Metforminhemisuccinat
setzt Metformin frei und in den zwei Gruppen werden die Plasmatiter
des Metformins bestimmt.
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Nach
Verabreichung von 50 mg/kg Metformin-Hydrochlorid wird ein Konzentrationsspitzenwert
innerhalb von 90 Minuten beobachtet und zu 3,9 μg/ml bestimmt. Die bioverfügbare Fraktion
beträgt
60% und die Halbwertszeit beträgt
durchschnittlich 2,5 Stunden.
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Die
Verabreichung von 50 mg/kg Argininhemisuccinimid-Metforminhemisuccinat
entspricht etwa 25 mg/kg Metformin-Hydrochlorid, d. h. einer halben
Dosis. Die Konzentrationsspitze wird bei 60 Minuten beobachtet und
man stellt 2,9 μg/ml
Metformin fest. Die bioverfügbare
Fraktion beträgt
75% und die Halbwertszeit 2,6 Stunden.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass der Durchtritt des Metformins (Gesamtmenge
und Durchtrittsgeschwindigkeit) im Falle des Argininhemisuccinimid-Metforminhemisuccinats
verbessert ist.
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Vom
pharmakologischen Standpunkt aus betrachtet wurde die antidiabetische
Aktivität
bei zwei Rattenmodellen, die diabetisch gemacht worden waren, studiert.
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Das
erste Modell bestand darin, die Ratten mit Streptozotozin (50 mg/kg
IP) zu behandeln, was eine Verbindung ist, die eine Erhöhung der
Glykämie
induziert, die in 21 Tagen von 5,5 mM auf 12–14 mM steigt. Die Verabreichung
von Metformin (30 mg/kg) verringert diese Hyperglykämie signifikant,
die sich im Durchschnitt von 12,11 auf 9,85 mM verringert. Bei der
gleichen Dosierung von 30 mg/kg (etwa das Zweifache weniger von
der Metforminbase) verringert das Argininhemisuccinimid-Metforminhemisuccinat
die Hyperglykämie
deutlicher, die von 12,66 auf 7,56 mM fällt. Der Unterschied zwischen
den beiden Behandlungen ist trotz der geringeren Metformindosis
signifikant.
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Das
zweite Modell wird hergestellt durch Verabreichung von 10% Fruktose
im Trinkwasser der Ratten für
drei Wochen. Es entwickelt sich eine Insulinresistenz, gefolgt von
einem nicht Insulin-resistenten Diabetes. Es zeigt sich, dass das
Argininhemisuccinimid-Metforminhemisuccinat
bei einer äquivalenten
Dosis an Metforminbase signifikant aktiver ist als das Metformin
alleine und die Wirkung schneller ist, wie in Tabelle 1 unten gezeigt.
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Die
antidiabetische Aktivität
wurde ebenfalls an Hamstern getestet, die man durch die Verabreichung von
Fruktose für
drei Monate diabetisch gemacht hatte. Bei diesem Modell zeigt sich,
dass Argininhemisuccinimid-Metforminhemisuccinat bei einer gleichen
Dosis von 10 mg/kg/Tag signifikant aktiver ist als Metformin alleine.
Für beide
Produkte werden nach zweiwöchiger
Behandlung die in der folgenden Tabelle 2 dargestellten Ergebnisse
erhalten: Tabelle
2:
Glykämie
der Kontrolle ohne Fruktose: 91 mg/dl
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Eine
Studie an der Backentasche des Hamsters zeigt, dass das Argininhemisuccinimid-Metforminhemisuccinat
wenigstens die Wirkungen der zwei Wirkstoffe auf die Mikrozirkulation
reproduzierte, nämlich
die vasodilatorische Wirkung des Arginins und die Wirkung des Metformins
auf die Vasomotion.