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GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine schnell zerfallende
oder auflösende
feste oral anzuwendende Dosierungsform, die einen schlecht löslichen
nanopartikulären
aktiven Bestandteil umfasst.
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HINTERGRUND
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Nanopartikelzusammensetzungen,
erstmals im US-Patent Nr. 5,145,684 ("das '684-Patent") beschrieben, sind
Teilchen, die aus einem schlecht löslichen aktiven Mittel bestehen,
welches an dessen Oberfläche einen
nichtquervernetzten Oberflächenstabilisator
adsorbiert hat. Das '684-Patent
beschreibt auch Verfahren zur Herstellung solcher Nanopartikelzusammensetzungen.
Nanopartikelzusammensetzungen sind wünschenswert, da mit einer Abnahme
der Teilchengröße und einer
folgenden Zunahme der Oberfläche
eine Zusammensetzung nach der Verabreichung schnell aufgelöst und absorbiert
wird. Verfahren zur Herstellung solcher Zusammensetzungen sind in
den US-Patenten Nr. 5,518,187 und 5,862,999, beide für „Verfahren
zum Zerkleinern von pharmazeutischen Substanzen", im US-Patent Nr. 5,718,388 für „Kontinuierliches
Verfahren zum Zerkleinern von pharmazeutischen Substanzen" und im US-Patent
Nr. 5,510,118 für „Verfahren
zur Herstellung von therapeutischen Zusammensetzungen, die Nanopartikel
enthalten" beschrieben.
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Nanopartikelzusammensetzungen
sind z. B. auch im US-Patent Nr. 5,318,767 für „Röntgenkontrastzusammensetzungen,
die in der medizinischen Bildgebung geeignet sind", in den US-Patenen
Nr. 5,399,363 und 5,494,683 für „Oberflächenmodifizierte
Antikrebsnanopartikel",
im US-Patent Nr. 5,429,824 für „Verwendung
von Tyloxapol als ein Nanopartikelstabilisator", im US-Patent Nr. 5,518,738 für „Nanopartikuläre NSAID-Formulierungen", im US-Patent Nr.
5,552,160 für „Oberflächenmodifizierte
NSAID-Nanopartikel" und im
US-Patent Nr. 5,747,001 für „Aerosole,
die Beclomethason-Nanopartikeldispersionen enthalten" beschrieben. Keine
dieser Referenzen oder irgendeiner anderen Referenz, die Nanopartikelzusammensetzungen
beschreibt, bezieht sich auf eine rasch zerfallende oder auflösende, feste,
oral anzuwendende Dosierungsform, die einen aktiven Nanopartikelbestandteil
enthält.
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Gegenwärtige Hersteller
von oral anzuwendenden Formulierungen der rasch zerfallenden oder
auflösenden
festen Dosierungsform schließen
Cima Labs, Fuisz Technologies Ltd., Prographarm, R. P. Scherer und Yamanouchi-Shaklee
ein. Alle diese Hersteller vermarkten verschiedene Typen rasch auflösender,
fester, oral anzuwendender Dosierungsformen.
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Cima
Labs vermarktet OraSolv®, welches eine direkt
komprimierte Brausetablette mit einer oralen Auflösungszeit
von fünf
bis dreißig
Sekunden ist, und DuraSolv®, welches eine direkt
komprimierte Tablette mit einem geschmacksmaskierten aktiven Mittel
und einer oralen Auflösungszeit
von 15 bis 45 Sekunden ist. Cimas US-Patent Nr. 5,607,697 für „Geschmacksmaskierte
Mikropartikel für
oral anzuwendende Dosierungsformen" beschreibt eine feste Dosierungsform,
die aus beschichteten Mikropartikeln besteht, welche sich im Mund
auflösen.
Der Mikropartikelkern hat ein pharmazeutisches Mittel und eine oder
mehrere süßschmeckende
Verbindungen mit negativer Lösungswärme, ausgewählt aus
Mannitol, Sorbitol, einem Gemisch künstlicher Süßungsmittel und Menthol, einem
Gemisch aus Zucker und Menthol, und Methylsalicylat. Der Mikropartikelkern
ist wenigstens teilweise mit einem Material beschichtet, welches
die Auflösung
im Mund verzögert
und den Geschmack des pharmazeutischen Mittels maskiert. Dann werden
die Mikropartikel komprimiert, um eine Tablette zu bilden. Andere
Hilfsstoffe können
auch zu der Formulierung der Tablette hinzugefügt werden.
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Die
WO 98/46215 für „Rasch
auflösbare
stabile Dosierungsform" von
Cima Labs bezieht sich auf eine harte, komprimierte, schnell schmelzende
Formulierung mit einem aktiven Bestandteil und einer Matrix von wenigstens
einem Füllmittel
zur nicht-direkten Komprimierung und einem Gleitmittel. Ein Füllmittel
zur nicht-direkten Komprmierung ist typischerweise nicht freifließend im
Gegensatz zu einen Füllmittel
zur direkten Komprimierung (DC-Güte)
und erfordert gewöhnlich
zusätzliche
Verfahrensschritte, um frei-fließende Körnchen zu bilden.
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Cima
hat auch US-Patente und internationale Patentanmeldungen, die sich
auf Brausedosierungsformen (US-Patente Nr. 5,503,846, 5,223,264
und 5,178,878) und Tablettierhilfen für schnell lösliche Dosierungsformen (US-Patent
Nr. 5,401,513 und 5,219,574) und schnell lösliche Dosierungsformen für wasserlösliche Arzneimittel
(WO 98/14179 für „Geschmacksmaskierte
Mikrokapselzusammensetzung und Methoden der Herstellung") beziehen.
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Fuisz
Technologies, nun Teil von BioVail, vermarktet Flash Dose®,
welches eine direkt komprimierte Tablette ist, die einen aufbereiteten
Hilfsstoff namens Shearform® enthält. Shearform® ist
eine zuckerwatteähnliche
Substanz von gemischten Polysacchariden, die in amorphe Fasern umgewandelt
wurden. Diese Technologie beschreibende US-Patente schließen US-Patent
Nr. 5,871,781 für „Vorrichtung
zur Herstellung schnell löslicher
Dosiereinheiten",
US-Patent Nr. 5,869,098
für „Schnell
lösliche,
essbare Einheiten unter Hochgeschwindigkeits/Hochdruckbedingungen", US-Patente Nr.
5,866,163, 5,851,553 und 5,622,719, alle für „Verfahren und Vorrichtung
zur Herstellung schnell löslicher
Dosiereinheiten und Produkt davon", US-Patent Nr. 5,567,439 für „Bereitstellung
von kontrollierten Abgabesystemen" und US-Patent Nr. 5,587,172 für „Verfahren zur
Bildung schnell dispergierender, essbarer Einheiten und Produkt
davon" ein.
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Prographarm
vermarktet Flashtab®, welches eine schnell
schmelzende Tablette ist, die ein Zerfallsmittel, wie eine Carboxymethylzellulose,
ein Quellmittel, wie eine modifizierte Stärke, und ein geschmacksmaskierendes
Mittel hat. Die Tabletten haben eine orale Auflösungszeit von unter einer Minute
(US-Patent Nr. 5,464,632).
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R.
P. Scherer vermarktet Zydis®, welches eine gefriergetrocknete
Tablette mit einer oralen Auflösungszeit
von 2 bis 5 Sekunden ist. Gefriergetrocknete Tabletten sind teuer
herzustellen und schwierig zu verpacken wegen der Empfindlichkeit
der Tabletten gegenüber
Feuchtigkeit und Temperatur. US-Patent Nr. 4,642,903 (R. P. Scherer
Corp.) bezieht sich auf eine schnell schmelzende Dosierformulierung,
die mittels Dispersion eines Gases durch eine Lösung oder Suspension, die gefriergetrocknet
wird, hergestellt wurde. US-Patent Nr. 5,188,825 (R. P. Scherer
Corp.) bezieht sich auf gefriergetrocknete Dosierungsformen, die
durch Bindung oder Komplexbildung eines wasserlöslichen aktiven Mittels zu
oder mit einem Ionenaustauscherharz hergestellt wurden, um einen
im Wesentlichen wasserunlöslichen
Komplex zu bilden, welcher dann mit einem entsprechenden Träger gemischt
und gefriergetrocknet wird. US-Patent Nr. 5,631,023 (R. P. Scherer
Corp.) bezieht sich auf gefriergetrocknete Arzneimitteldosierungsformen,
die durch Zugabe von Xanthangummi zu einer Suspension aus Gelatine
und aktivem Mittel hergestellt wurden. US-Patent Nr. 5,827,541 (R.
P. Scherer Corp.) offenbart ein Verfahren zur Herstellung fester
pharmazeutischer Dosierungsformen hydrophober Substanzen. Das Verfahren
umfasst die Gefriertrocknung einer Dispersion, die einen hydrophoben
aktiven Bestandteil und ein Tensid in einer nichtwässrigen
Phase und ein Trägermaterial
in einer wässrigen
Phase enthält.
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Yamanouchi-Shaklee
vermarktet Wowtab®, welches eine Tablette
ist, die eine Kombination aus einem Saccharid von niedriger Formbarkeit
und eines von hoher Formbarkeit aufweist. Diese Technologie umfassende
US-Patente schließen
US-Patent Nr. 5,576,014 für „Intrabukkal
lösliche
Formpresslinge und deren Herstellungsverfahren" und US-Patent Nr. 5,446,464 für „Intrabukkal
zerfallende Zubereitung und deren Herstellung" ein.
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Andere
Firmen, die die schnelle Auflösungstechnologie
besitzen, schließen
Janssen Pharmaceutica ein. US-Patente von Janssen beschreiben sich
schnell auflösende
Tabletten, die zwei Polypeptid- (oder Gelatine-) Komponenten und
ein Auffüllmittel
haben, wobei die zwei Komponenten eine Nettoladung mit dem gleichen
Vorzeichen haben und die erste Komponente in wässriger Lösung besser löslich ist
als die zweite Komponente. Siehe US-Patent Nr. 5,807,576 für „Schnell
lösliche
Tablette", US-Patent
Nr. 5,635,210 für „Verfahren zur
Herstellung einer schnell löslichen
Tablette", US-Patent
Nr. 5,595,761 für „Partikuläre Trägermatrix
zur Herstellung einer schnell löslichen
Tablette", US-Patent
Nr. 5,587,180 für „Verfahren
zur Herstellung einer partikulären
Trägermatrix
für die
Herstellung einer schnell löslichen
Tablette" und US-Patent
Nr. 5,776,491 für „Schnell lösliche Dosierungsform".
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Eurand
America, Inc. hat auf eine schnell lösliche Brausezusammensetzung,
welche ein Gemisch aus Natriumbicarbonat, Zitronensäure und
Ethylzellulose aufweist, gerichtete US-Patente (US-Patente Nr. 5,639,475 und
5,709,886).
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L.A.B.
Pharmaceutical Research besitzt US-Patente, die auf schnell lösliche Formulierungen
auf Brausebasis gerichtet sind, welche ein Brausepaar von einer
Säure der
Brause und einer Base der Brause haben (US-Patent Nr. 5,807,578
und 5,807,577).
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Schering
Corporation hat Technologie in Bezug auf bukkal anzuwendende Tabletten,
die ein aktives Mittel, einen Hilfsstoff (welcher ein Tensid sein
kann) oder wenigstens einen von Saccharose, Lactose oder Sorbitol,
und entweder Magnesiumstearat oder Natriumdodecylsulfat haben (US-Patente
Nr. 5,112,616 und 5,073,374).
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Laboratoire
L. LaFon besitzt Technologie, die auf konventionelle Dosierungsformen
gerichtet ist, welche durch Gefriertrocknung einer Öl-in-Wasser-Emulsion
hergestellt wurden, in welcher wenigstens eine der zwei Phasen ein
Tensid enthält
(US-Patent Nr. 4,616,047). Für
diesen Typ der Formulierung wird der aktive Bestandteil in einem
Zustand einer gefrorenen Suspension gehalten und wird ohne Micronisierung
oder Komprimierung tablettiert, da solche Verfahren das aktive Mittel
beschädigen
könnten.
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Schließlich besitzt
Takeda Chemicals Inc., Ltd. eine auf ein Herstellungsverfahren für eine schnell
lösliche
Tablette gerichtete Technologie, in der ein aktives Mittel und ein
befeuchtetes lösliches
Kohlenhydrat durch Komprimierung zu einer Tablette geformt werden,
gefolgt von der Trocknung der Tabletten.
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Die
WO 96/13251 beschreibt eine pharmazeutische Dosierungsform, die
ein wasserlösliches
oder in Wasser dispergierbares Trägermaterial zusammen mit einem
pharmazeutisch aktiven Mittel, das eine durchschnittliche Teilchengröße von weniger
als 10 μm
hat, umfasst.
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Die
WO 96/24339 beschreibt eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
einen hygroskopischen Zucker und Natriumlaurylsulfat zusammen mit
Teilchen umfasst, die im Wesentlichen aus einem NSAID mit einer
Größe von weniger
als etwa 1000 μm
bestehen. Die Beispiele offenbaren eine Zusammensetzung von Teilchen,
die eine Größe zwischen
400 nm und 572 nm haben, in einer Zusammensetzung, welche 36,7%
Saccharose und Mannitol umfasst.
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Die
US 6,024,981 beschreibt
eine Dosierungsform, die einen aktiven Bestandteil und eine Matrix
eines Füllmittels
zur nicht-direkten Komprimierung und eines Gleitmittels umfasst.
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Nichts
von dem beschriebenen Stand der Technik lehrt eine schnell zerfallende
oder auflösende,
oder „fast
melt" (schnell schmelzende)
Dosierungsform, in welcher ein kaum löslicher aktiver Bestandteil
in einer nanopartikulären
Form vorliegt. Das ist bedeutend, weil die schnell schmelzenden
Formulierungen nach dem Stand der Technik nicht die mit der Bioverfügbarkeit
von kaum löslichen
Arzneimitteln behafteten Schwierigkeiten erfassen. Während schnell
schmelzende Dosierungsformen nach dem Stand der Technik eine zügige Darbietung
eines Arzneimittels liefern können,
gibt es häufig
eine unerwünschte
Verzögerung
mit dem Beginn der therapeutischen Wirkung wegen der schlechten
Löslichkeit
und der damit verbundenen langsamen Auflösungsrate des Arzneimittels.
Während
schnell schmelzende Dosierungsformen nach dem Stand der Technik einen
schnellen Zerfall der Arzneimittelträgermatrix aufweisen können, resultiert
dieses dementsprechend nicht in schneller Auflösung und Absorption des schlecht
löslichen
Arzneimittels, das in der Dosierungsform enthalten ist.
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Es
besteht ein Bedürfnis
auf dem Gebiet nach schnell zerfallenden oder auflösenden Dosierungsformen
mit einem zügigen
Beginn der Wirkung schlecht löslicher
Arzneimittel. Die vorliegende Erfindung befriedigt dieses Bedürfnis.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf die überraschende
und unerwartete Entdeckung von neuen oral anzuwendenden Formulierungen
der schnell zerfallenden oder auflösenden festen Dosierungsform
von Nanopartikelzusammensetzungen schlecht löslicher Arzneimittel. Die oral
anzuwendenden Formulierungen der schnell zerfallenden oder auflösenden festen
Dosierungsform liefern einen unerwartet schnellen Beginn der therapeutischen
Wirkung kombiniert mit dem im Wesentlichen vollständigen Zerfall
oder der Auflösung
der Formulierung in weniger als etwa 3 Minuten.
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Entsprechend
einem ersten Gesichtspunkt der Erfindung stellen wir eine schnell
zerfallende Nanopartikelformulierung der oral anzuwendenden festen
Dosierungsform bereit, welche umfasst:
- (a)
eine feste Dosierungsmatrix, die wenigstens einen pharmazeutisch
verträglichen
wasserlöslichen
oder in Wasser dispergierbaren Hilfsstoff in einer Konzentration
von 85% bis 60% (w/w) umfasst, und
- (b) eine Zusammensetzung eines nanopartikulären aktiven Mittels innerhalb
der festen Dosierungsmatrix, welche umfasst:
- (i) ein schlecht lösliches
aktives Mittel in einer Konzentration von 15% bis 40% (w/w), wobei
das schlecht lösliche
aktive Mittel vor dem Einbringen in die Dosierungsform eine wirksame
mittlere Teilchengröße von weniger
als 2000 nm hat, und
- (ii) wenigstens einen Oberflächenstabilisator,
der an die Oberfläche
des aktiven Mittels adsorbiert ist,
wobei die feste Dosierungsmatrix,
die das nanopartikuläre
aktive Mittel und wenigstens einen Oberflächenstabilisator umgibt, aufgrund
von (a) bei Kontakt mit Speichel in weniger als etwa 3 Minuten im
Wesentlichen vollständig
zerfällt
oder sich auflöst.
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Die
schnell zerfallenden oder auflösenden
festen Dosisformulierungen der Nanopartikelzusammensetzungen umfassen
ein schlecht lösliches,
nanopartikuläres
Arzneimittel oder ein anderes zu verabreichendes Mittel in einer
Konzentration von 15% bis 40% (w/w), welches eine wirksame mittlere
Teilchengröße von weniger
als 2000 nm hat, und einen an dessen Oberfläche adsorbierten Oberflächenstabilisator.
Das nanopartikuläre
Arzneimittel kann in kristalliner Form, semikristalliner Form, amorpher
Form oder in einer Kombination davon vorliegen. Zusätzlich umfassen
die Nanopartikelzusammensetzungen der schnell zerfallenden oder auflösenden,
festen Dosierungsform wenigstens einen pharmazeutisch verträglichen,
wasserlöslichen
oder in Wasser dispergierbaren Hilfsstoff in einer Konzentration
von 85% bis 60% (w/w), welcher bei Speichelkontakt ein schnelles
Zerfallen oder Auflösen
der festen Dosierungsmatrix, die das nanopartikuläre aktive
Mittel umgibt, bewirkt, wodurch das aktive nanopartikuläre Mittel
für eine
Absorption verfügbar
wird.
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Vorzugsweise
beträgt
die wirksame mittlere Teilchengröße des nanopartikulären aktiven
Mittels in der Zusammensetzung weniger als etwa 1500 nm, weniger
als etwa 1000 nm, weniger als etwa 600 nm, weniger als etwa 400
nm, weniger als etwa 300 nm, weniger als etwa 250 nm, weniger als
etwa 100 nm oder weniger als etwa 50 nm.
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Entsprechend
einem zweiten Gesichtspunkt der Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung einer schnell zerfallenden Nanopartikelformulierung
der oral anzuwendenden festen Dosierungsform bereitgestellt, welche
umfasst:
- (a) Vereinigen
(i) einer Nanopartikelzusammensetzung
eines schlecht löslichen
aktiven Mittels in einer solchen Menge, dass die Konzentration des
aktiven Mittels in der Formulierung von 15% bis 40% (w/w) beträgt, und
wenigstens eines Oberflächenstabilisators,
der an dessen Oberfläche
adsorbiert ist, wobei das aktive Mittel eine wirksame mittlere Teilchengröße von weniger
als 2000 nm hat, und
(ii) wenigstens eines pharmazeutisch verträglichen,
in Wasser dispergierbaren oder wasserlöslichen Hilfsstoffs in einer
solchen Menge, dass die Konzentration des Hilfsstoffs in der Formulierung
von 85% bis 60% (w/w) beträgt,
wobei dieser Hilfsstoff eine feste Dosierungsmatrix bildet, die
die Nanopartikelzusammensetzung umgibt, und
- (b) Bilden einer festen Dosisformulierung,
wobei die
feste Dosierungsmatrix, die das nanopartikuläre aktive Mittel und den Oberflächenstabilisator
umgibt, aufgrund von (ii) bei Kontakt mit Speichel in weniger als
etwa 3 Minuten im Wesentlichen vollständig zerfällt oder sich auflöst.
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Weitere
pharmazeutisch verträgliche
Hilfsstoffe können
auch zu der Zusammensetzung für
die Verabreichung hinzugefügt
werden. Verfahren zur Herstellung von Nanopartikelzusammensetzungen,
welche mechanisches Zermahlen, Fällung
oder jedes andere größereduzierende
Verfahren umfassen können,
sind auf dem Gebiet bekannt und werden zum Beispiel im '684-Patent beschrieben.
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Für die Verwendung
in einem Verfahren zum Behandeln eines Säugers stellen wir entsprechend
einem dritten Gesichtspunkt der Erfindung eine Zusammensetzung,
entsprechend dem ersten Gesichtspunkt der Erfindung oder wie durch
ein Verfahren entsprechend dem zweiten Gesichtspunkt der Erfindung
hergestellt, bereit.
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Sowohl
die vorangehende allgemeine Beschreibung als auch die nachfolgende
ausführliche
Beschreibung sind als exemplarisch und erläuternd zu verstehen und sollen
eine zusätzliche
Erläuterung
der Erfindung wie beansprucht darstellen. Weitere Gegenstände, Vorteile
und neue Eigenschaften sind dem Fachmann aus der folgenden detaillierten
Beschreibung der Erfindung unmittelbar zugänglich.
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KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUR
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1:
Zeigt die Auflösungsrate über die
Zeit für
drei schnell zerfallende oder auflösende nanopartikuläre Dosierungsformen
der Verbindung A, welche ein nichtsteroidales entzündungshemmendes
Arzneimittel vom Typ eines COX-2-Inhibitors (NSAID) mit entzündungshemmenden,
analgetischen und antipyretischen Aktivitäten ist.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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A. SCHNELL ZERFALLENDE
ODER AUFLÖSENDENANOPARTIKELZUSAMMENSETZUNGEN
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Diese
Erfindung bezieht sich auf die überraschende
und unerwartete Entdeckung von neuen schnell zerfallenden oder auflösenden Nanopartikelzusammensetzungen
der festen Dosierungsform von schlecht löslichen Arzneimitteln, die
ein schnelles Einsetzen der Arzneimittelwirkung haben. Die schnell
zerfallende oder auflösende,
feste, oral anzuwendende Dosierungsform der Erfindung hat den Vorteil
der Kombination der schnellen Darbietung des schlecht löslichen
aktiven Mittels als ein Ergebnis des schnellen Zerfalls und der schnellen
Auflösung
des schlecht löslichen
Arzneimittels in der Mundhöhle
als ein Ergebnis der nanopartikulären Größe des Arzneimittels.
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Diese
Kombination von schnellem Zerfall und schneller Auflösung verringert
die Verzögerung
im Einsetzen der therapeutischen Wirkung, welche mit den bisher
bekannten schnell löslichen
Dosierungsformen schlecht löslicher
Arzneimittel einhergeht. Weiterhin wird die Möglichkeit für eine bukkale Absorption des schlecht
löslichen
aktiven Bestandteils mit der vorliegenden Erfindung verbessert.
Ein noch anderer Vorteil der nanopartikulären, schnell zerfallenden oder
auflösenden,
festen Dosierungsformen ist, dass der Gebrauch der nanopartikulären Arzneimittelteilchen
das Gefühl
der Sandigkeit eliminiert oder minimiert, welches mit den schnell
schmelzenden Formulierungen schlecht löslicher Arzneimittel nach früheren Techniken
auftrat.
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Schnell
zerfallende oder auflösende
Dosierungsformen, auch bekannt als schnell auflösende, schnell oder zügig schmelzende
und schnell zerfallende Dosierungsformen, lösen sich oder zerfallen schnell
im Mund des Patienten innerhalb eines kurzen Zeitrahmens ohne Kauen
oder der Erfordernis von Wasser. Wegen deren Leichtigkeit der Verabreichung
sind solche Zusammensetzungen besonders nützlich für die spezifischen Bedürfnisse
der Kinderheilkunde, Altersheilkunde und von Patienten mit Dysphagie.
Schnell auflösende
Dosierungsformen können
vorteilhaft sein wegen der Einfachheit ihrer Verabreichung, ihrem
Komfort und ihrer patientenfreundlichen Natur. Es wird geschätzt, dass
35% bis 50% der Bevölkerung
es für
schwierig hält,
Tabletten oder Hartgelatinekapseln zu schlucken, insbesondere bei
kinder- und altersheilkundlichen Patienten. Schnell zerfallende
oder auflösende
Dosierungsformen eliminieren die Notwendigkeit, eine Tablette oder
Kapsel zu schlucken. Vielmehr erfordern schnell zerfallende oder
auflösende
Dosierungsformen nicht die Zugabe von Wasser oder das Kauen.
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Ein
Vorteil der typischerweise mit schnell schmelzenden Dosierungsformen
einhergeht, ist die Verkürzung
des Zeitverzuges zwischen der Verabreichung einer Dosierungsform
und der physischen Darbietung des aktiven Bestandteils. Dieser Zeitverzug
ist gewöhnlich
mit dem Aufbrechen der Dosierungsform und der Verteilung des aktiven
Bestandteils danach verbunden. Ein zweiter Vorteil von schnell schmelzenden
Dosierungsformen ist, dass nach der Verabreichung die rasche Präsentation
des Arzneimittels im Mund eine bukkale Absorption des aktiven Bestandteils
direkt in den Blutstrom unterstützen
kann, wodurch der Effekt der ersten Leberpassage auf die Gesamtbioverfügbarkeit
des aktiven Bestandteils von einer Dosiseinheit verringert wird. Dieser
zweite Vorteil wird für
die schnell schmelzenden Formulierungen der Erfindung auffallend
verstärkt,
da nanopartikuläre
Größe des aktiven
Mittels eine schnelle Auflösung
in der Mundhöhle
ermöglicht.
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Die
schnell zerfallenden Nanopartikelformulierungen der festen Dosierungsform
der Erfindung umfassen ein zu verabreichendes, schlecht lösliches,
nanopartikuläres,
aktives Mittel, welches eine wirksame mittlere Teilchengröße von weniger
als etwa 2000 nm vor der Aufnahme in die Dosierungsform hat, wenigstens einen
an der Oberfläche
davon adsorbierten Oberflächenstabilisator
und wenigstens einen pharmazeutisch verträglichen, wasserlöslichen
oder in Wasser dispergierbaren Hilfsstoff, welcher ein schnelles
Zerfallen der Matrix der festen Dosierungsform auf den Kontakt mit
Speichel bewirkt, wodurch das nanopartikuläre aktive Mittel zur Absorption
dargeboten wird. Das schlecht lösliche
nanopartikuläre
aktive Mittel kann in kristalliner Form, semikristalliner Form,
amorpher Form oder in einer Kombination davon vorliegen.
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Vorzugsweise
beträgt
die wirksame mittlere Teilchengröße des nanopartikulären aktiven
Mittels vor Aufnahme in die Dosierungsform weniger als etwa 1500
nm, weniger als etwa 1000 nm, weniger als etwa 600 nm, weniger als
etwa 400 nm, weniger als etwa 300 nm, weniger als etwa 250 nm, weniger
als etwa 100 nm oder weniger als etwa 50 nm. Nanopartikelzusammensetzungen
wurden erstmals im '684-Patent
beschrieben.
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Eine
schnell zerfallende, nanopartikuläre, feste, oral anzuwendende
Dosierungsform entsprechend der Erfindung hat eine Zerfallszeit
von weniger als etwa 3 Minuten auf die Zugabe zu einem wässrigen
Medium. Bevorzugter hat die schnell schmelzende, nanopartikuläre, feste,
oral anzuwendende Dosierungsform eine Zerfalls- oder Auflösungszeit
von weniger als etwa 2 Minuten, weniger als etwa 90 Sekunden, weniger
als etwa 60 Sekunden, weniger als etwa 45 Sekunden, weniger als
etwa 30 Sekunden, weniger als etwa 20 Sekunden, weniger als etwa
15 Sekunden, weniger als etwa 10 Sekunden oder weniger als etwa
5 Sekunden auf die Zugabe zu einem wässrigen Medium.
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Überraschenderweise
kann die schnell zerfallende oder auflösende, nanopartikuläre Dosierungsform einen
relativ hohen Grad an Zugfestigkeit haben. Die Zugfestigkeit ist
bestimmt durch die Härte,
Größe und Geometrie
der festen Dosierungsform. Das ist wichtig, denn falls eine feste
Dosierungsform (z. B. eine Tablette) zu spröde ist, wird sie zerbröckeln oder
in Fragmente zerfallen. Derart spröde Tabletten können außerdem schwierig
und teuer zu verpacken sein. Folglich sollte die ideale schnell
zerfallende, feste, oral anzuwendende Dosierungsform einen Grad
an Zugfestigkeit aufweisen, um ein einfaches Verpacken zu gestatten,
während sie
nach Verabreichung auch schnell zerfällt. Die Nanopartikelzusammensetzungen
der schnell zerfallenden oder auflösenden festen Dosierungsform
können
formuliert werden, um den unangenehmen Geschmack des aktiven Mittels
zu maskieren. Eine solche Geschmacksmaskierung kann zum Beispiel
durch die Zugabe eines oder mehrerer süßschmeckender Hilfsstoffe erreicht
werden, durch Beschichten des schlecht löslichen, nanopartikulären aktiven
Mittels und Stabilisators mit einem süß-schmeckenden Hilfsstoff und/oder
durch Beschichten einer Dosierungsform des schlecht löslichen
nanopartikulären
aktiven Mittels, des Stabilisators und der Hilfsstoffe mit einen
süß-schmeckenden
Hilfsstoff.
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1. Nanopartikelzusammensetzungen
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Die
anfängliche
Nanopartikelzusammensetzung (vor der Formulierung in eine schnell
schmelzende Dosierungsform) umfasst ein schlecht lösliches
zu verabreichendes aktives Mittel und wenigstens einen an dessen
Oberfläche
adsorbierten Oberflächenstabilisator.
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a. Schlecht lösliches
aktives Mittel
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Die
Nanopartikel der Erfindung umfassen ein schlecht lösliches
therapeutisches Mittel, diagnostisches Mittel oder anderes aktives
Mittel, welches für
ein schnelles Einsetzen der Aktivität bei einer Konzentration von 15%
bis 40% (w/w) zu verabreichen ist. Ein therapeutisches Mittel kann
ein Arzneimittel oder Pharmazeutikum sein, und ein diagnostisches
Mittel ist typischerweise ein Kontrastmittel wie ein Röntgenkontrastmittel
oder jeder andere Typ von diagnostischem Material.
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Die
Erfindung kann mit einer breiten Vielfalt an schlecht löslichen
Arzneimitteln oder diagnostischen Mitteln praktiziert werden. Das
Arzneimittel oder diagnostische Mittel liegt vorzugsweise in einer
im Prinzip reinen Form vor, ist schlecht wasserlöslich und ist in wenigstens
einem flüssigen
Medium dispergierbar. Mit „schlecht
wasserlöslich" ist gemeint, dass
das Arzneimittel oder diagnostische Mittel eine Löslichkeit
in dem flüssigen
Dispersionsmedium von weniger als etwa 30 mg/ml, vorzugsweise weniger
als 10 mg/ml und noch bevorzugter von weniger als etwa 1 mg/ml hat.
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Das
schlecht lösliche
aktive Mittel kann ausgewählt
werden aus einer Vielfalt bekannter Klassen an Arzneimitteln oder
diagnostischen Mitteln, welche beispielsweise Analgetika, entzündungshemmende
Mittel, Anthelmintika, antiarrhytmische Mittel, Antibiotika (einschließlich Penicilline),
Antikoagulantien, Antidepressiva, antidiabetische Mittel, Antiepileptika,
Antihistaminika, antihypertonische Mittel, antimuscarinische Mittel, antimycobakterielle
Mittel, antineoplastische Mittel, Immunsuppressiva, antithyroidale
Mittel, antivirale Mittel, anxiolytische Sedativa (Hypnotika und
Neuroleptika), Adstringentien, beta-Adrenorezeptor-blockierende
Mittel, Blutprodukte und Blutersatzmittel, inotrope Herzmittel,
Kontrastmittel, Corticosteroide, Hustenstiller (Expektorantien and
Mucolytika), diagnostische Mittel, diagnostische bildgebende Mittel,
Diuretika, Dopaminergika (Antiparkinsonmittel), Hämostatika,
immunologische Mittel, lipidregulierende Mittel, Muskelrelaxantien,
Parasympathomimetika, parathyreoidales Calcitonin und Biphosphonate,
Prostaglandine, Radiopharmazeutika, Sexualhormone (einschließlich Steroide),
antiallergische Mittel, Stimulantien und Anoretika, Sympathomimetika,
thyreoidale Mittel, Vasodilatanzien und Xanthine einschließen.
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Eine
Beschreibung dieser Klassen von Arzneimitteln und diagnostischen
Mitteln und eine Auflistung der Arten innerhalb jeder Klasse können gefunden
werden in Martindale, „The
Extra Pharmacopoeia",
neunundzwanzigste Auflage (The Pharmaceutical Press, London, 1989),
welche speziell durch Bezugnahme darauf hierin aufgenommen ist.
Die Arzneimittel oder diagnostischen Mittel sind kommerziell erhältlich und/oder
können
durch auf dem Gebiet bekannte Methoden hergestellt werden.
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Der
schlecht lösliche
aktive Bestandteil kann in einer Menge vorliegen, welche ausreichend
ist, um einen therapeutischen Effekt auszulösen, und kann wo anwendbar
entweder im Wesentlichen in Form eines optisch reinen Enantiomers
oder als eine razemische oder andere Mischung von Enantiomeren vorliegen.
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b. Oberflächenstabilisatoren
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Geeignete
Oberflächenstabilisatoren,
welche auf dem Gebiet bekannt und in dem '684-Patent
beschrieben sind, sollen solche umfassen, die physikalisch an der
Oberfläche
des aktiven Mittels anhaften aber nicht chemisch an das aktive Mittel
binden oder mit diesem wechselwirken. Der Oberflächenstabilisator wird auf der
Oberfläche
des aktiven Mittels in ausreichender Menge adsorbiert, um eine wirksame
mittlere Teilchengröße von weniger
als 2000 nm für
das aktive Mittel zu erhalten. Weiterhin sind die individuell adsorbierten Moleküle des Oberflächenstabilisators
notwendigerweise frei von intermolekularen Querverknüpfungen.
Zwei oder mehr Oberflächenstabilisatoren
können
in den hier beschriebenen Zusammensetzungen und Verfahren beteiligt
sein.
-
Geeignete
Oberflächenstabilisatoren
können
vorzugsweise aus bekannten organischen und anorganischen pharmazeutischen
Hilfsstoffen ausgewählt
werden. Solche Hilfsstoffe schließen verschiedene Polymere,
Oligomere mit niedrigem Molekulargewicht, Naturstoffe und Detergenzien
ein. Bevorzugte Oberflächenstabilisatoren
schließen
nichtionische und ionische Tenside ein.
-
Repräsentative
Beispiele für
Oberflächenstabilisatoren
umfassen Gelatine, Kasein, Lecithin (Phosphatide), Dextran, Akaziengummi,
Cholesterol, Tragant, Stearinsäure,
Benzalkoniumchlorid, Calciumstearat, Glyzerolmonostearat, Ketostearylalkohol,
Ketomakrogol emulgierendes Wachs, Sorbitanester, Polyoxyethylenalkylether
(z. B. Makrogolether wie beispielsweise Ketomakrogol 1000), Polyoxyethylen-Kastoröl-Derivate, Polyoxyethylen-Sorbitanfettsäureester
(z. B. die kommerziell erhältlichen
Tween® wie
z. B. Tween 20® und Tween
80® (ICI
Speciality Chemicals)); Polyethylenglykole (z. B. Carbowachse 3550® und
934® (Union
Carbide)), Polyoxyethylenstearate, kolloidales Siliziumdioxid, Phosphate,
Natriumdodecylsulfat, Carboxymethylzellulose-Calcium, Carboxymethylzellulose-Natrium,
Methylzellulose, Hydroxyethylzellulose, Hydroxypropylzellulose,
Hydroxypropylmethylzellulosephthalat, nicht-kristalline Zellulose,
Magnesium-Aluminium-Silikat, Triethanofamin, Polyvinylalkohol (PVA),
Polyvinylpyrrolidon (PVP), 4-(1,1,3,3-Tetramethyfbutyl)-phenolpolymer mit Ethylenoxid
und Formaldehyd (auch bekannt als Tyloxapol, Superion und Triton),
Poloxamere (z. B. Pluronics F68® und
F108®,
welche Blockcopolymere von Ethylenoxid und Propylenoxid sind); Poloxamine
(z. B. Tetronic 908®, auch bekannt als Poloxamin
908®,
welches ein tetrafunktionales Blockcopolymere ist, das durch aufeinander
folgende Zugabe von Propylenoxid und Ethylenoxide zu Ethylendiamin
erhalten wird (BASF Wyandotte Corporation, Parsippany, N. J.));
Tetronic 1508® (T-1508)
(BASF Wyandotte Corporation), Dialkylester von Natriumsulfobernsteinsäure (z.
B. Aerosol OT®,
welches ein Dioctylester Natriumsulfobernsteinsäure ist (American Cyanamid));
Duponol P®,
welches ein Natriumlaurylsulfat ist (DuPont); Triton X-200®,
welches ein Alkylarylpolyethersulfonat ist (Rohm und Haas); Crodestas
F-100®,
welches ein Gemisch aus Saccharosestearat und Saccharosedistearat
ist (Croda Inc.); p-Isononylphenoxypolyglycidol auch bekannt als
Olin-IOG® oder
Surfactant 10-G® (Olin
Chemicals, Stamford, CT); Crodestas SL-40® (Croda,
Inc.) und SA90HCO, welches C18H37CH2(CON(CH3)-CH2(CHOH)4(CH2OH)2 ist (Eastman
Kodak Co.); Decanoyl-N-methylglucamid; n-Decyl-β-D-gucopyranosid; n-Decyl-β-D-maltopyranosid;
n-Dodecyl-β-D-glucopyranosid;
n-Dodecyl-β-D-maltosid;
Heptanoyl-N-methylglucamid; n-Heptyl-β-D-glucopyranosid; n-Heptyl-β-D-thioglucosid;
n-Hexyl-β-D-glucopyranosid;
Nonanoyl-N-methylglucamid;
n-Nonyl-β-D-glucopyranosid;
Octanoyl-N-methylglucamid; n-Octyl-β-D-glucopyranosid; Octyl-β-D-thioglucopyranosid
und ähnliche.
-
Die
meisten dieser Oberflächenstabilisatoren
sind bekannte pharmazeutische Hilfsstoffe und sind im Detail in
dem „Handbook
of Pharmaceutical Excipients" beschrieben,
das gemeinsam von der „American
Pharmaceutical Association" und „The Pharmaceutical
Sciciety of Great Britain" veröffentlicht
wurde (The Pharmaceutical Press, 1986), welches durch Bezugnahme
darauf speziell hierin aufgenommen ist.
-
c. Teilchengröße
-
Wie
es hierin verwendet wird, wird die Teilchengröße auf der Grundlage der Gewichtsmittelteilchengröße bestimmt,
wie sie durch herkömmliche
Messverfahren von Teilchengrößen gemessen
wird, die dem Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt sind. Solche Verfahren
umfassen zum Beispiel Sedimentations-Feld-Fluß-Fraktionierung, Photonenkorrelationssprektroskopie,
Lichtstreuung und Tellerzentrifugation.
-
Mit „einer
wirksamen mittleren Teilchengröße von weniger
als 2000 nm" ist
gemeint, dass wenigstens 50% der Teilchen des aktiven Mittels eine
mittlere Teilchengröße von weniger
als 2000 nm haben, wenn sie mit den oben genannten Verfahren vermessen
werden. Vorzugsweise haben wenigstens 70% der Teilchen eine mittlere
Teilchengröße, die
geringer ist als der effektive Mittelwert, d. h. 2000 nm, in mehr
bevorzugter Weise haben wenigstes etwa 90% der Teilchen eine mittlere
Teilchengröße, die
geringer ist als der effektive Mittelwert. In bevorzugten Ausführungsformen
beträgt
die wirksame mittlere Teilchengröße weniger
als etwa 1500 nm, weniger als etwa 1000 nm, weniger als etwa 600
nm, weniger als etwa 400 nm, weniger als etwa 300 nm, weniger als
etwa 250 nm, weniger als etwa 100 nm oder weniger als etwa 50 nm.
-
2. Pharmazeutisch
verträglicher
wasserlöslicher
oder in Wasser dispergierbarer Hilfsstoff
-
Der
pharmazeutisch verträgliche
wasserlösliche
oder in Wasser dispergierbare Hilfsstoff liegt in einer Konzentration
von 85% bis 60% (w/w) vor. Er ist typischerweise ein Zucker, wie
Saccharose, Maltose, Lactose, Glucose oder Mannose, ein Zuckeralkohol,
wie Mannitol, Sorbitol, Xylitol, Erythritol, Lactitol oder Maltitol,
eine Stärke
oder modifizierte Stärke,
wie Getreidestärke,
Kartoffelstärke
oder Maisstärke,
ein natürliches
Polymer oder ein synthetisches Derivat eines natürlichen Polymers, wie Gelatine,
Carrageenin, ein Alginat, Dextran, Maltodextran, Dextrate, Dextrin,
Polydextrose oder Tragant, ein Naturgummi, wie Akaziengummi, Guargummi oder
Xanthangummi, ein synthetisches Polymer, wie Polyethylenglycol,
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Polyoxyethylencopolymere,
Polyoxypropylencopolymere oder Polyethylenoxid oder ein Gemisch
aus jeder dieser Verbindungen. Andere geeignete Verbindungen schließen Carbomere
und Polymere auf Zellulosebasis ein. Der pharmazeutisch verträgliche wasserlösliche oder
in Wasser dispergierbare Hilfsstoff kann ein Zerfallsmittel zur
direkten Komprimierung oder nicht-direkten Komprimierung sein.
-
3. Andere
pharmazeutische Hilfsstoffe
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können auch einen oder mehrere
Bindemittel, Füllmittel, Gleitmittel,
Suspendiermittel, Süßstoffe,
Aromastoffe, Konservierungsmittel, Puffer, Benetzungsmittel, Sprengmittel,
Brausemittel und andere Hilfsstoffe umfassen. Solche Hilfsstoffe
sind auf dem Gebiet bekannt.
-
Beispiele
für Füllmittel
sind Lactosemonohydrat, wasserfreie Lactose und verschiedene Stärken; Beispiele
für Bindemittel
sind verschiedene Zellulosen und vernetztes Polyvinylpyrrolidon,
mikrokristalline Zellulose, wie Avicel® PH101
und Avicel® PH102,
mikrokristalline Zellulose und verkieselte mikrokristalline Zellulose (SMCC).
-
Geeignete
Gleitmittel, einschließlich
Mittel, die auf die Fließfähigkeit
des zu komprimierenden Pulvers wirken, sind kolloidales Siliziumdioxid,
wie Aerosile® 200,
Talk, Stearinsäure,
Magnesiumstearat, Calciumstearat und Kieselgel.
-
Beispiele
für Süßstoffe
sind jeder natürliche
oder künstliche
Süßstoff wie
Saccharose, Xylitol, Natriumsaccharin, Cyclamat, Aspartam und Acsulfam.
Beispiele für
Geschmacksmittel sind Magnasweet® (Marke
von MAFCO), Kaugummiaroma und Fruchtaromen und ähnliches.
-
Beispiele
für Konservierungsmittel
sind Kaliumsorbat, Methylparaben, Propylparaben, Benzolsäure und
deren Salze, andere Ester der Parahydroxybenzolsäure, wie Butylparaben, Alkohole,
wie Ethyl- oder Benzylalkohol, phenolische Verbindungen, wie Phenol,
oder quartäre
Verbindungen, wie Benzalkoniumchlorid.
-
Geeignete
Verdünnungsmittel
umfassen pharmazeutisch verträgliche
inerte Füllstoffe,
wie mikrokristalline Zellulose, Lactose, zweibasisches Calciumphosphat,
Saccharide und/oder Mischungen aus irgendwelchen der zuvor genannten.
Beispiele für
Verdünnungsmittel
umfassen mikrokristalline Zellulose, wie Avicel® PH101
und Avicel® PH102,
Lactose, wie Lactosemonohydrat, wasserfreie Lactose und Pharmatose® DCL21, zweibasisches
Calciumphosphat, wie Emcompress®, Mannitol,
Stärke,
Sorbitol, Sucrose und Glucose.
-
Geeignete
Sprengmittel umfassen leicht vernetztes Polyvinylpyrrolidon, Getreidestärke, Kartoffelstärke, Maisstärke und
modifizierte Stärken,
Croscarmellose-Natrium, Crosspovidon, Natriumstärkeglycolat und Mischungen
davon.
-
Beispiele
für Brausemittel
sind Brausepaare, wie eine organische Säure und ein Carbonat oder Bicarbonat.
Geeignete organische Säuren
umfassen beispielsweise Zitronen-, Wein-, Apfel-, Fumar-, Adipin-,
Bernstein- und Alginsäuren
und -anhydride und die Salze der Säuren. Geeignete Carbonate und
Bicarbonate umfassen beispielsweise Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat,
Kaliumcarbonat, Kaliumbicarbonat, Magnesiumcarbonat, Magnesiumbicarbonat,
Natriumglycincarbonat, L-Lysincarbonat und Arginincarbonat. Alternativ kann
nur die Säurekomponente
des Brausepaares anwesend sein.
-
4. Mengen an Nanopartikelzusammensetzung
und pharmazeutisch verträglichem
wasserlöslichem
oder in Wasser dispergierbarem Hilfsstoff
-
Die
relative Menge an Nanopartikelzusammensetzung in den schnell zerfallenden
Formulierungen kann innerhalb der spezifizierten Grenzen variieren
und kann beispielsweise von der zur Verabreichung ausgewählten Verbindung,
dem Schmelzpunkt der Verbindung, der Wasserlöslichkeit der Verbindung, der
Oberflächenspannung
der von wäßrigen Lösungen der
Verbindung usw. abhängen.
Das schlecht lösliche
aktive Mittel oder dessen pharmazeutisch verträgliches Salz kann in einer
Menge vorliegen, die ausreichend ist, um einen therapeutischen Effekt
hervorzurufen, und kann wo anwendbar entweder im Wesentlichen in
Form eines optisch reinen Enantiomers oder als eine razemische oder
andere Mischung von Enantiomeren vorliegen.
-
Die
Zusammensetzung des nanopartikulären
aktiven Mittels kann in den schnell zerfallenden Formulierungen
in einer Menge von 15% bis 40% (w/w), die auf dem Gesamtgewicht
der trockenen Zusammensetzung basiert, vorliegen.
-
Der
eine oder die mehreren pharmazeutisch verträglichen wasserlöslichen
oder in Wasser dispergierbaren Hilfsstoffe können in einer Menge von 85%
bis 60% (w/w) per Gewicht vorliegen, welches auf dem Gesamtgewicht
der trockenen Zusammensetzung basiert.
-
B. VERFAHREN DER HERSTELLUNG
VON NANOPARTIKELZUSAMMENSETZUNGEN DER SCHNELL ZERFALLENDEN FESTEN
DOSIERUNGSFORM
-
Wir
beschreiben ein Verfahren zur Herstellung oral anzuwendender Formulierungen
der schnell zerfallenden oder auflösenden nanopartikulären festen
Dosierungsform. Das Verfahren umfasst: (1) Bildung einer Nanopartikelzusammensetzung,
die ein zu verabreichendes aktives Mittel und mindestens einen Oberflächenstabilisator
umfasst; (2) Zugabe eines oder mehrerer pharmazeutisch verträglicher
wasserlöslicher
oder in Wasser dispergierbarer Hilfsstoffe und (3) Bildung einer
festen Dosierungsform der Zusammensetzung für die Verabreichung. Zu der
Zusammensetzung für
die Verabreichung können
auch pharmazeutisch verträgliche Hilfsstoffe
zugegeben werden. Herstellungsverfahren von Nanopartikelzusammensetzungen,
welche mechanisches Zermalen, Fällung
oder jedes andere geeignete Verfahren zur Größenreduzierung umfassen können, sind
auf dem Gebiet bekannt und werden beispielsweise in dem '684-Patent beschrieben.
-
Verfahren
der Herstellung pharmazeutischer Formulierungen der festen Dosierungsform
sind auf dem Gebiet bekannt und solche Verfahren können verwendet
werden. Beispielhafte schnell zerfallende oder auflösende, feste
Dosisformulierungen können
z. B. hergestellt werden durch das Vereinigen von einem oder mehreren
pharmazeutisch verträglichen
wasserlöslichen
oder in Wasser dispergierbaren Hilfsstoffen mit einer rohen Nanopartikeldispersion,
die nach Größenreduktion
eines zu verabreichenden Mittels erhalten wurde. Die entstehende Zusammensetzung
kann in Tabletten für
eine orale Verabreichung formuliert werden. Alternativ kann die
Nanopartikeldispersion sprühgetrocknet
werden, gefolgt von der Vermischung mit einen oder mehreren pharmazeutisch
verträglichen
wasserlöslichen
oder in Wasser dispergierbaren Hilfsstoffen und der Tablettierung.
Die Nanopartikeldispersion und die gewünschten Hilfsstoffe können auch
gefriergetrocknet werden, um eine schnell schmelzende Tablette zu
bilden, oder die Nanopartikeldispersion kann unter Bildung eines
Pulvers granuliert werden, gefolgt von Tablettierung.
-
1. Sprühtrocknung
von Nanopartikeldispersionen
-
Nanopartikeldispersionen
der festen Dosierungsformen können
hergestellt werden durch das Trocknen der Nanopartikelformulierung
nach der Größenreduktion.
Ein bevorzugtes Trocknungsverfahren ist das Sprühtrocknen. Das Verfahren zum
Sprühtrocknen
wird verwendet, um nach dem Verfahren zur Größenreduktion, welches verwendet
wird, um das aktive Mittel in Teilchen mit der Größe von Nanopartikeln
zu verwandeln, ein Nanopartikelpulver zu erhalten. Solch ein Nanopartikelpulver
kann in Tabletten zur oralen Verabreichung formuliert werden.
-
In
einem beispielhaften Verfahren zum Sprühtrocknen wird die Suspension
des nanopartikulären
aktiven Mittels mit einer Rollkolbenpumpe einem Zerstäuber zugeführt und
in ein feines Spray von Tröpfchen
zerstäubt.
In der Trockenkammer wird das Spray mit heißer Luft in Kontakt gebracht,
was zu einer Verdunstung der Feuchtigkeit der Tröpfchen führt. Das erhaltene Spray wird
in einen Fliehkraftabscheider geführt, wo das Pulver abgeschieden
und gesammelt wird. Die Nanopartikeldispersion kann in Anwesenheit
oder Abwesenheit von Hilfsstoffen sprühgetrocknet werden, um das
sprühgetrocknete
intermediäre
Pulver zu erzeugen.
-
2. Gefriertrocknung
-
Eine
schnell zerfallende feste oral anzuwendende Dosierungsform kann
durch Gefriertrocknen einer Nanopartikeldispersion aus dem schlecht
löslichen
aktiven Mittel und dem Stabilisator hergestellt werden. Geeignete
Bedingungen zum Gefriertrocknen schließen beispielsweise solche ein,
die in der
EP 0 363 365 (McNeil-PPC
Inc.), dem US-Patent Nr. 4,178,695 (A. Erbeia) und dem US-Patent
Nr. 5,384,124 (Farmalyoc) beschrieben sind, die alle speziell durch
Bezugnahme darauf hierin aufgenommen sind. Typischerweise wird die
Nanopartikeldispersion in ein geeignetes Gefäß platziert und bei einer Temperatur
zwischen etwa – 5°C und etwa – 100°C gefroren.
Die gefrorene Dispersion wird dann einem verminderten Druck über einen
Zeitraum von bis zu etwa 48 Stunden ausgesetzt. Die Kombination
der Parameter, wie Temperatur, Druck, Dispersionsmedium und Chargengröße, werden
die für
das Gefriertrocknungsverfahren erforderliche Zeit beeinflussen.
Unter Bedingungen von reduzierter Temperatur und reduziertem Druck
wird das gefrorene Lösungsmittel durch
Sublimation entfernt, wodurch eine feste, poröse, schnell zerfallende feste,
oral anzuwendende Dosierungsform hervorgebracht wird, die darin
verteilt den aktiven Bestandteil aufweist.
-
3. Granulation
-
Alternativ
kann eine schnell zerfallende, feste, oral anzuwendende Dosierungsform
durch Wirbelschichtgranulation eines Gemisches, das eine Nanopartikeldispersion
des aktiven Mittels und wenigstens eines Oberflächenstabilisators umfasst,
mit einer Lösung
von wenigstens einem pharmazeutisch verträglichen wasserlöslichen
oder in Wasser dispergierbaren Hilfsstoff unter Bildung eines Granulats
hergestellt werden. Dem folgt die Tablettierung des Granulats, um
eine feste oral anzuwendende Dosierungsform zu bilden.
-
Die
Granulation der Nanopartikelzusammensetzung und wenigstens eines
wasserlöslichen
oder in Wasser dispergierbaren Hilfsstoffs kann durch die Verwendung
eines Wirbelschichtgranulators oder unter Anwendung von Granulation
unter hoher Scherung erreicht werden. Wirbelschichttrocknung kann
auch bei der Herstellung eines nanopartikulären trockenen Pulvers für die Verarbeitung
in eine Dosierungsformulierung verwendet werden.
-
4. Tablettierung
-
Die
schnell zerfallenden, nanopartikulären, festen Formulierungen
können
in Form von Tabletten für eine
orale Verabreichung vorliegen. Die Herstellung von solchen Tabletten
kann durch pharmazeutische Komprimierungs- oder Verformungsverfahren
erfolgen, die auf dem Gebiet bekannt sind. Die Tabletten können jede geeignete
Form erhalten, wie scheibenförmig,
rund, oval, länglich,
zylindrisch, dreieckig, hexagonal usw.
-
Pulver
zum Tablettieren können
durch jedes auf dem Gebiet bekannte Verfahren zu Tabletten formuliert
werden. Geeignete Verfahren umfassen, aber sind nicht begrenzt auf
Mahlen, Wirbelschichtgranulation, Trockengranulation, Direktkomprimierung,
Sphäronisation,
Sprüherstarren
und Sprühformen.
Ausführliche
Beschreibungen der Tablettierverfahren sind in Remington: „The Science
and Practice of Pharmacy",
19. Auflage, Band 11 (1995) (Mack Publishing Co., Pennsylvania)
und „Remington's Pharmaceutical
Sciences", Kapitel
89, Seiten 1633-1658 (Mach Publishing Company, 1990), beide von
denen sind speziell durch Bezugnahme darauf hierin aufgenommen.
-
In
einem beispielhaften Verfahren kann eine schnell zerfallende Dosierungsform
durch Mischen einer Nanopartikelzusammensetzung, welche ein schlecht
lösliches
aktives Mittel und wenigstens einen Oberflächenstabilisator umfasst, mit
wenigstens einem pharmazeutisch verträglichen wasserlöslichen
oder in Wasser dispergierbaren Hilfsstoff und wahlweise anderen Hilfsstoffen
hergestellt werden, um eine Mischung zu bilden, welche dann direkt
zu Tabletten komprimiert wird. Zum Beispiel kann sprühgetrocknetes
Nanopartikelpulver mit Tablettenhilfsstoffen unter Verwendung von
einem V-blender® (Blend
Master Lab Blender, Patterson Kelley Co.) oder einem Mischapparat
mit hoher Scherung gemischt werden, gefolgt von Komprimierung des
Pulvers unter Verwendung von zum Beispiel einer automatisierten
Carverpresse (Carver Laboratory Equipment), einer Einstation-Korsch®-Presse
oder einer Hochgeschwindigkeits-Fette®-Tablettenpresse.
-
Die
Tabletten können
beschichtet oder unbeschichtet sein. Wenn sie beschichtet sind,
können
sie zuckerbeschichtet (um unangenehme Aromen oder Gerüche zu verdecken
und um gegen Oxidation zu schützen)
oder filmbeschichtet (ein dünner
Film eines wasserlöslichen
Materials für ähnliche
Zwecke) sein.
-
C. VERABREICHUNG VON NANOPARTIKELZUSAMMENSETZUNGEN
DER SCHNELL ZERFALLENDEN ODER AUFLÖSENDEN FESTEN DOSIERUNGSFORM
-
Wir
beschreiben ein Verfahren zur Behandlung eines Säugers, einschließlich eines
Menschen, der die schnelle Verfügbarkeit
eines schlecht löslichen
aktiven Bestandteils benötigt.
Die verabreichten schnell zerfallenden oder auflösenden Nanopartikelzusammensetzungen
setzen schnell ein aufgenommenes aktives Mittel frei, wodurch ein
schnelles Einsetzen der Aktivität
erreicht wird.
-
Im
Allgemeinen werden die Zusammensetzungen oral an ein Säugersubjekt,
das diese benötigt,
verabreicht, wobei eine Menge an Arzneimittel oder aktivem Mittel
verwendet wird, die ausreicht, den gewünschten physiologischen Effekt
zu erbringen. Das Säugersubjekt
kann ein domestiziertes Tier oder ein Haustier sein, aber vorzugsweise
handelt es sich um ein menschliches Subjekt. Die Menge des Arzneimittels
oder des aktiven Mittels, welche erforderlich ist, um das gewünschte physiologische
Ergebnis zu liefern, wird vom Fachmann auf dem Gebiet unter Bezugnahme
auf Standartwerke wie „Goodman
and Gillman" und
die „Physician's Desk Reference", einfach bestimmt.
-
Die
folgenden Beispiele werden angegeben, um die vorliegende Erfindung
zu erläutern.
Jedoch sollte klar sein, dass die Erfindung nicht auf die speziellen
Bedingungen oder Details begrenzt ist, die in diesen Beispielen
beschrieben sind.
-
Beispiel 1
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Herstellung einer schnell zerfallenden
nanopartikulären
Dosierungsform der Verbindung A unter Verwendung eines Wirbelschichtgranulationsverfahrens.
Verbindung A ist ein nichtsteroidales entzündungshemmendes Arzneimittel
vom Typ des COX-2-Inhibitors (NSAID), welches entzündungshemmende,
analgetische und antipyretische Aktivitäten hat.
-
Das
Wirbelschichtgranulationsverfahren umfasst das Fluidisieren einer
Bindemitteldispersion und/oder -lösung und das Sprühen der
resultierenden Zusammensetzung über
ein fluidisiertes Pulverbett, um Körnchen zu bilden. Es ist auch
möglich,
Pharmazeutika durch Verwenden eines Wirbelschichtgranulators zu trocknen
und zu beschichten.
-
Ein
beispielhaftes Wirbelschichtgranulationsverfahren ist nachfolgend
gezeigt:
-
Für das Wirbelschichtgranulationsverfahren
wurde eine Dispersion der Verbindung A verwendet, die 20% Arzneimittel,
4% Hydroxypropylzellulose SL (HPC-SL) und 0,12% Natriumlaurylsulfat
(SLS) aufwies. 100 g der Dispersion wurden auf 125,0 g von fluidisiertem
Lactosepulver in einem Wirbelschichtgranulator (Aeromatic Fielder,
Inc., Model STREA-1) gesprüht.
Verbindung A hatte eine mittlere Teilchengröße von 120 nm.
-
Die
Geräteeinstellungen
für den
Wirbelschichtgranulator waren wie folgt:
Einlaßtemperatur: | 49-52°C |
Auslaßtemperatur: | 25-34°C |
Zerstäubungsdruck: | 1,5
bar |
Ausblasdruck: | 3-4
bar |
Rückblasstillstandeinstellung | 2
bar |
Kapazität des Ventilators | 1-9 |
-
Nach
dem Sprühen
der Dispersion auf die fluidisierte Lactose, um Körnchen der
nanopartikulären
Verbindung A (bestehend aus Verbindung A, HPC-SL und SLS) und Lactose
zu bilden, wurden die Schläuche
des Granulators mit ungefähr
10 g deionisiertem Wasser gewaschen. Das Waschwasser wurde auch
auf die Körnchen
der nanopartikulären
Verbindung A und Lactose gesprüht.
-
Die
Körnchen
wurden für
ungefähr
10 min. getrocknet, gefolgt durch Sieben durch einen Rost mit einer Maschenweite
von #16. Die gesiebten Körnchen
wurden zur Herstellung schnell löslicher
Tabletten verwendet, deren Zusammensetzung in Tabelle 1 gezeigt
ist.
-
-
Die
Wirbelschichtkörnchen
der nanopartikulären
Verbindung A (Verbindung A, HPC-SL und SLS) und Lactose wurden in
einem V-Blender mit allen Hilfsstoffen außer Magnesiumstearat für etwa 20
Minuten gemischt, gefolgt von der Zugabe von Magnesiumstearat und
Mischen für
2 Minuten. Die Mischung des Pulvers wurde mit einer Carverpresse
unter Verwendung eines Werkzeugs von 1 Zoll unter den in Tabelle
2 angegebenen Bedingungen komprimiert, um Tabletten zu bilden.
-
-
Beispiel 2
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Prüfung des Zerfall, der Härte und
der Auflösung
der im Beispiel 1 hergestellten Tabletten mit der Verbindung A.
Tabletten A, B und C wurden zuerst auf Härte und Zerfall geprüft. Ein
Mittelwert von zwei Tabletten für
jede Formulierung wurde für
die Daten verwendet. Tabletten A und B hatten eine Härte von
weniger als 1 kP und Tablette C hatte eine Härte von 1,7 kP.
-
Für die Bestimmung
des Zerfalls wurde eine Haake-Zerfallsprüfvorrichtung, die Siebe von
710 Mikrometern enthielt, verwendet, um die Tabletten A, B und C
in einem Bad von 1000 ml deionisiertem Wasser bei 37°C zu testen.
Die Zerfalls- und Auflösungsmessungen
wurden gemäß USP 20
durchgeführt.
Die Zerfallsergebnisse sind nachfolgend in Tabelle 3 gezeigt.
-
-
Alle
Tabletten mit der Verbindung A zerfielen vollständig in weniger als 2 Minuten,
was die schnelle Zerfallscharakteristik der nanopartikulären Dosierungsform
demonstriert.
-
Tabletten
A, B und C (je 100 mg) wurden für
die Auflösung
in einer 1%igen Lösung
von SLS bei 37°C in
einem Distek-Auflösungssystem
bewertet. Die Rotationsgeschwindigkeit der Rührstange des Distek-Auflösungssystems
betrug 50 U.p.M.. Die in 1 angegebenen Ergebnisse zeigen,
dass sich nach 10 Minuten alle Tabletten zu etwa 80% aufgelöst hatten
mit einer kompletten Auflösung
bei 15 bis 20 Minuten.
-
Beispiel 3
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Herstellung einer schnell zerfallenden
nanopartikulären
Dosierungsform von Ketoprofen unter Verwendung eines Wirbelschichtgranulationsverfahrens.
Ketoprofen ist ein nichtsteroidales entzündungshemmendes Arzneimittel,
das verwendet wird, um schwache bis mäßige Schmerzen zu behandeln,
welche durch Arthritis, Sonnenbrandbehandlung, Menstruationsschmerzen
und Fieber entstehen.
-
Es
wurde eine Nanopartikeldispersion von Ketoprofen hergestellt, welche
30% Arzneimittel, 3% Polyvinylpyrrolidon (PVP) und 0,15% Natriumlaurylsulfat
(SLS) enthielt. Das Ketoprofen hatte eine mittlere Teilchengröße von etwa
151 nm. 200,0 g der Nanopartikeldispersion von Ketoprofen wurden
unter Verwendung einer Masterflexpumpe (Cole-Parmer Instrument Co., Chicago, III.)
auf 150,0 g fluidisiertes sprühgetrocknetes Mannitolpulver
(Pearlitol® SD200,
Roquette, Inc.) in einem Wirbelschichtgranulator (Aeromatic Fielder,
Inc., Model STREA-1) gesprüht.
Sprühgetrocknetes
Mannitolpulver ist ein Pulver mit einer Güte für die direkte Komprimierung.
Pearlitol® ist
sprühgetrocknetes
Mannitol, welches ein frei-fließendes
Material zur direkten Komprimierung ist.
-
Die
Geräteeinstellungen
für den
Wirbelschichtgranulator waren wie folgt:
Einlaßtemperatur: | 49-52°C |
Auslaßtemperatur: | 25-34°C |
Zerstäubungsdruck: | 1,5
bar |
Ausblasdruck: | 4-6
bar |
Rückblasstillstandeinstellung | 2
bar |
Kapazität des Ventilators | 1-9 |
-
Nach
dem Sprühen
der Ketoprofennanopartikeldispersion auf das fluidisierte Mannitol
zur Bildung von Körnchen
wurden etwa 20 g deionisiertes Wasser durch die Zuführungsschläuche geleitet
und auf die Körnchen
gesprüht.
Am Ende des Sprühvorganges
wurden die Körnchen
für 5-7
Minuten durch Fluidisieren getrocknet. Schließlich wurden die Körnchen gesammelt,
durch ein #35-Sieb geleitet und gewogen, was eine Ausbeute von 186,7
g ergab.
-
Die
Wirbelschichtkörnchen
des nanopartikulären
Ketoprofens wurden für
etwa 2 Minuten in einem V-Blender mit Magnesiumstearat vereinigt,
um eine Pulvermischung zu bilden, wie nachfolgend gezeigt.
-
-
Die
Pulvermischung wurde mit einer Carverpresse unter Verwendung eines
Pastillenwerkzeugs von 5/8 Zoll gemäß den in Tabelle 5 gezeigten
Bedingungen komprimiert, um Tabletten zu bilden. Das Pastillenwerkzeug
liefert eine Tablette, die ein leicht eingedrücktes Zentrum hat.
-
-
Beispiel 4
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Herstellung einer schnell zerfallenden
nanopartikulären
Dosierungsform von Ketoprofen unter Verwendung von Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens.
-
Die
in Beispiel 3 hergestellten Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens
wurden für
dieses Beispiel verwendet. Die Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens
wurden mit sprühgetrocknetem Mannitolpulver
(Pearlitol® SD200,
Roquette, Inc.) vereinigt und in einem V-Blender für etwa 20
Minuten gemischt, gefolgt von der Zugabe von Magnesiumstearat und
Mischen für
2 Minuten, um eine Pulvermischung in den nachfolgend in Tabelle
6 gezeigten Mengen zu bilden.
-
-
Die
Pulvermischung wurde zur Bildung von Tabletten mit einer Carverpresse,
die ein Pastillenwerkzeug von 5/8 Zoll hatte, unter den in Tabelle
7 gezeigten Bedingungen komprimiert.
-
-
Beispiel 5
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Herstellung einer schnell zerfallenden
nanopartikulären
Dosierungsform von Ketoprofen unter Verwendung von Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens.
-
Die
in Beispiel 3 hergestellten Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens
wurden für
dieses Beispiel verwendet. Die Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens
wurden mit sprühgetrocknetem Mannitolpulver
(Pearlitol® SD200,
Roquette, Inc.) und Croscarmellose-Natrium (Ac-di-sol®) vereinigt
und in einem V-Blender für
etwa 20 Minuten gemischt, gefolgt von der Zugabe von Magnesiumstearat
und Mischen für 2
Minuten, um eine Pulvermischung in den in Tabelle 8 gezeigten Mengen
zu bilden.
-
-
Die
Pulvermischung wurde zur Bildung von Tabletten mit einer Carverpresse
unter Verwendung eines Pastillenwerkzeugs von 5/8 Zoll unter den
in Tabelle 9 gezeigten Bedingungen komprimiert.
-
-
Beispiel 6
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Prüfung der in den Beispielen
3, 4 und 5 hergestellten Ketoprofentabletten auf Härte und
Zerfall.
-
Tabletten
D-L wurden zuerst hinsichtlich ihrer Härte bewertet. Zwei Tabletten
jeder Probe wurden geprüft.
Die Ergebnisse der Härteprüfung sind
in Tabelle 10 angegeben.
-
-
Für die Bestimmung
des Zerfalls wurde eine Haake-Zerfallsprüfvorrichtung (Haake, Deutschland)
verwendet, um die Auflösungsrate
der Tabletten D-L in einem Bad von 1000 ml deionisiertem Wasser
bei 37°C
zu testen. Für
Tabletten, die mittels Pastillenwerkzeugs hergestellt worden waren
(mit einem eingedrückten
Zentrum), wurde das Vorliegen der vollständigen Zersetzung und Auflösung festgestellt,
wenn alles der Tablette, was den kleinen Kern umgibt, sich zersetzt
oder aufgelöst
hatte. Die Zerfallsergebnisse sind nachfolgend in Tabelle 11 gezeigt.
-
-
Die
Tabletten J, K und L, welche zu den Wirbelschichtkörnchen mit
Ketoprofen zusätzlich
sprühgetrocknetes
Mannitol eingemischt hatten, zeigten den schnellsten Zerfall mit
einem vollständigen
Zerfall, der nach etwas mehr als einer Minute erhalten wurde, wodurch
die schnelle Zerfallscharkteristik der nanopartikulären Dosierungsform
demonstriert wird.
-
Beispiel 7
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Herstellung einer schnell zerfallenden
nanopartikulären
Dosierungsform von Ketoprofen unter Verwendung von Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens.
-
Die
in Beispiel 3 hergestellten Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens
wurden für
dieses Beispiel verwendet. Die Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens
wurden mit sprühgetrocknetem Mannitolpulver
(Pearlitol® SD200,
Roquette, Inc.) und Croscarmellose-Natrium (Ac-di-sol®) vereinigt
und in einem V-Blender für
etwa 20 Minuten gemischt, gefolgt von der Zugabe von Magnesiumstearat
und Mischen für 2
Minuten, um eine Pulvermischung in den nachfolgend in Tabelle 12
gezeigten Mengen zu bilden.
-
-
Die
Pulvermischung wurde zur Bildung von Tabletten mit einer Carverpresse
unter Verwendung eines Pastillenwerkzeugs von 5/8 Zoll unter den
in Tabelle 13 gezeigten Bedingungen komprimiert.
-
-
Beispiel 8
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Herstellung einer schnell zerfallenden
nanopartikulären
Dosierungsform von Ketoprofen unter Verwendung von Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens.
-
Die
in Beispiel 3 hergestellten Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens
wurden für
dieses Beispiel verwendet. Die Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens
wurden mit sprühgetrocknetem Mannitolpulver
(Pearlitol® SD200,
Roquette, Inc.) und Croscarmellose-Natrium (Ac-di-sol®) vereinigt
und in einem V-Blender für
etwa 20 Minuten gemischt, gefolgt von der Zugabe von Magnesiumstearat
und Mischen für 2
Minuten, um eine Pulvermischung in den nachfolgend in Tabelle 14
gezeigten Mengen zu bilden.
-
-
Die
Pulvermischung wurde zur Bildung von Tabletten mit einer Carverpresse
unter Verwendung eines Pastillenwerkzeugs von 5/8 Zoll unter den
in Tabelle 15 gezeigten Bedingungen komprimiert.
-
-
Beispiel 9
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Prüfung von Härte und Zerfall der in den
Beispielen 7 und 8 hergestellten Ketoprofentabletten.
-
Tabletten
M-R wurden zuerst hinsichtlich ihrer Härte bewertet. Zwei Tabletten
jeder Formulierung wurden geprüft.
Die Ergebnisse sind nachfolgend in Tabelle 16 gezeigt.
-
-
Für die Bestimmung
des Zerfalls wurde eine Haake-Zerfallsprüfvorrichtung verwendet, um
die Auflösungsrate
der Tabletten M-R in einem Bad von 1000 ml deionisiertem Wasser
bei 37°C
zu testen. Die Zerfallsergebnisse sind nachfolgend in Tabelle 17
gezeigt.
-
-
Alle
Tabletten zeigten einen vollständigen
Zerfall in weniger als 90 Sekunden, wodurch die schnelle Zerfallscharakteristik
der nanopartikulären
Dosierungsform demonstriert wird.
-
Beispiel 10
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Herstellung einer schnell zerfallenden
nanopartikulären
Dosierungsform von Ketoprofen unter Verwendung von Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens.
-
Die
in Beispiel 3 hergestellten Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens
wurden für
dieses Beispiel verwendet. Die Wirbelschichtkörnchen nanopartikulären Ketoprofens
wurden mit sprühgetrockneten Mannitolpulver
(Pearlitol® SD200,
Roquette, Inc.), Aspartame®, entwässerter Zitronensäure, Naturaroma
von Typ Orange und Croscarmellose-Natrium (Ac-di-sol®) vereinigt
und in einem V-Blender für
etwa 20 Minuten gemischt, gefolgt von der Zugabe von Magnesiumstearat
und Mischen für
2 Minuten, um eine Pulvermischung in den nachfolgend gezeigten Mengen
zu bilden.
-
-
Die
Pulvermischung wurde zur Bildung von Tabletten mit einer Carverpresse
unter den in Tabelle 19 gezeigten Bedingungen komprimiert.
-
-
Beispiel 11
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Prüfung von Härte und Zerfall der im Beispiel
10 hergestellten Ketoprofentabletten.
-
Tabletten
S-AA wurden zuerst hinsichtlich ihrer Härte bewertet. Eine Tablette
wurde für
jede Formulierung bewertet. Die Ergebnisse der Härte sind nachfolgend in Tabelle
20 gezeigt.
-
-
Für die Bestimmung
des Zerfalls wurde eine Haake-Zerfallsprüfvorrichtung verwendet, um
die Auflösungsrate
der Tabletten S-AA in einem Bad von 1000 ml deionisiertem Wasser
bei 37°C
zu testen. Die Zerfallsergebnisse sind nachfolgend in Tabelle 21
gezeigt.
-
-
Alle
Tabletten zeigten einen vollständigen
Zerfall, wobei 7 der 9 Formulierungen einen Zerfall in weniger als
90 Sekunden zeigen. Weiterhin zeigten die Tabletten S-V und Y einen
vollständigen
Zerfall in weniger als 60 Sekunden, wodurch die schnelle Zerfallscharakteristik
der nanopartikulären
Dosierungsform demonstriert wird.
-
Beispiel 12
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Herstellung einer schnell zerfallenden
nanopartikulären
Dosierungsform von Naproxen unter Verwendung von Wirbelschichtkörnchen aus
nanopartikulärem
Naproxen und sprühgetrockneter
Lactose (Fast Flo® Lactose, Foremost Whey
Products, Baraboo, Wis. 53913) als ein Hilfsstoff. Sprühgetrocknetes
Lactosepulver ist ein Direktkomprimierungspulver der (DC)-Güte. Naproxen
ist ein gut bekanntes entzündungshemmendes,
analgetisches und antipyretisches Mittel.
-
138,9
g einer nanopartikulären
kristallinen Naproxendispersion (28,5% Naproxen (w/w) und 5/7% HPC (w/w))
wurden auf 150,0 g sprühgetrocknete
Lactose (Fast Flo® Lactose) in einem Wirbelschichtgranulator
(Aeromatic Fielder, Inc., Model STREA-1) gesprüht. Dem folgte Sieben der erhaltenen
Körnchen
durch einen Rost mit einer Maschenzahl von 40#, um die Wirbelschichtkörnchen (FBG)
zu erhalten.
-
Die
FBG wurden zur Herstellung von zwei schnell schmelzenden Tablettenformulierungen
verwendet, wie in Tabelle 22 gezeigt ist. Die Tabletten wurden unter
Verwendung eines Pastillenwerkzeugs von 5/8 Zoll und einer Komprimierungskraft
von 1300 Ibs hergestellt.
-
-
Tabletten
jeder Formulierung wurden wie zuvor auf Härte und Zerfall (Haake-Zerfallsprüfvorrichtung) analysiert.
Für jede
Analyse wurde ein Durchschnitt von zwei Ablesewerten mit den in
Tabelle 23 gezeigten Ergebnissen bestimmt.
-
-
Beispiel 13
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Herstellung einer schnell schmelzenden
Formulierung von nanopartikulären
Nifedipin. Nifedipin ist ein Calciumkanalblocker, der zur Behandlung
von Angina pectoris und Bluthochdruck verwendet wird. Er wird unter
den Handelsnamen Procardia® (Pfizer, Inc.), Adalat® (Latoxan)
und anderen vermarktet.
-
Es
wurde eine kolloidale Nifedipindispersion in Wasser hergestellt,
welche 10% (w/w) Nifedipin, 2% (w/w) Hydroxypropylzellulose und
0,1% Natriumlaurylsulfat (SLS) enthielt. Die Analyse der Teilchengröße, die mit
einem Malvern Mastersizer S2.14 (Malvern Instruments Ltd., Malvern,
Worcestershire, UK) durchgeführt wurde,
zeigte die folgenden Charakteristiken der Teilchengröße: Dv,10 = 160 nm; Dv,50 =
290 nm und Dv,90 = 510 nm.
-
Die
nanopartikuläre
Nifedipindispersion wurde durch 1:1-Verdünnen mit gereinigtem Wasser,
gefolgt von einer Homogenisation und der Zugabe von 10% (w/w) Mannitol,
gefolgt von einer Homogenisation, zum Sprühtrocknen vorbereitet. Die
erhaltene Mischung wurde unter Verwendung eines Buchi Mini B-191-Sprühtrocknungssystems
(Buchi, Schweiz) sprühgetrocknet.
-
Die
nachfolgende Tabelle 24 zeigt eine 10 mg-Formulierung der Nifedipintablette,
die durch Komprimierung des sprühgetrockneten
nanopartikulären
Nifedipinpulvers hergestellt wurde.
-
-
Die
schnell schmelzende 10 mg-Nifedipintablette wurde zuerst durch Mischen
der in der obigen Tabelle angegebenen Bestandteile hergestellt.
Das Mannitol, Xylitol, Aspartame®, die
Hälfte
der Zitronensäure
und die Hälfte
des Natriumbicarbonats wurden in einem Uni-Glatt (Glatt GmbH, Dresden,
Deutschland) gemischt. Eine 10%ige Lösung an PEG 4000 (Polyethylenglycol
mit einem Molekulargewicht von etwa 4000) wurde zum Granulieren
der Mischung bei einer Sprührate
von 10 g/min. verwendet. Das entstandene Granulat wurde für 30 Minuten
bei etwa 40°C
getrocknet, woraufhin die restliche Zitronensäure und das Natriumbicarbonat,
die sprühgetrockneten
Nifedipinnanokristalle und das Natriumstearylfumerat zugefügt und gemischt
wurden.
-
Die
erhaltende Mischung wurde unter Verwendung einer Piccalo RTS-Tablettenpresse
mit einem normalen konkaven runden 10,0 mm-Werkzeug (Piccola Industria,
Argentina) tablettiert, um 10 mg-Nifedipintabletten zu bilden. Die
hergestellten Tabletten hatten ein mittleres Tablettengewicht von
304,2 ± 3,9
mg und eine mittlere Härte
von 53,55 ± 6,85
N.
-
Die
Prüfung
des Zerfalls wurde an fünf
repräsentativen
Tabletten von jeder Charge der gepressten Tabletten ausgeführt. Die
Prüfung
des Zerfalls wurde in gereinigtem Wasser unter Verwendung einer
VanKel-Zerfallsvorrichtung (VanKel, Edison, New Jersey) bei 32 Oszillationen
pro min. ausgeführt.
Die Ergebnisse der Zerfallsprüfungen
sind nachfolgend in Tabelle 25 angegeben.
- (*
Alle Prüfungen
wurden bei 37°C
ausgeführt,
außer
die Prüfungen
der Tablette 3, welche bei 38°C
ausgeführt wurden.)
-
Beispiel 14
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Herstellung einer schnell schmelzenden
Formulierung von nanopartikulären
Glipizid. Glipizid ist ein Sulfonylharnstoffarzneimittel, das zur
Senkung des Blutzuckerspiegels in Menschen mit nicht-insulinabhängiger (Typ
II) Diabetes verwendet wird. Es wird in den USA unter dem Markennamen
Glucotrol® (Pratt
Pharmaceuticals, Inc.) vermarktet.
-
Es
wurde eine kolloidale Glipiziddispersion in Wasser hergestellt,
welche 10% (w/w) Glipizid und 2% (w/w) Hydroxypropylzellulose (HPC)
enthielt. Die im Nassverfahren aufgezeichnete Analyse der Teilchengröße, die
mit einem Malvern Mastersizer S2.14 (Malvern Instruments Ltd., Malvern,
Worcestershire, UK) durchgeführt
wurde, zeigte die folgenden Charakteristiken der Teilchengröße: Dv,10 = 270 nm; Dv,50 =
400 nm und Dv,90 = 660 nm.
-
Die
nanopartikuläre
Glipiziddispersion wurde durch 1:1-Verdünnen mit gereinigtem Wasser,
gefolgt von einer Homogenisation zum Sprühtrocknen vorbereitet. Dann
wurde Mannitol (10% (w/w)) zugegeben, gefolgt von einer Homogenisation.
Die erhaltene Mischung wurde unter Verwendung eines Buchi Mini-B-191-Sprühtrocknungssystems
(Buchi, Schweiz) sprühgetrocknet.
-
Entsprechend
der in Tabelle 26 in allen Einzelheiten angegebenen Formulierung
wurde eine Mischung hergestellt.
-
-
Das
Mannitol, Xylitol, Aspartame®, die Hälfte der
Zitronensäure
und die Hälfte
des Natriumbicarbonats wurden in einem Uni-Glatt (Glatt GmbH, Dresden,
Deutschland) gemischt. Eine 10%ige Lösung von PEG 4000 wurde zum
Granulieren der Mischung bei einer Sprührate von 10 g/min. verwendet.
Das entstandene Granulat wurde für
30 Minuten bei etwa 40°C
getrocknet, woraufhin die restliche Zitronensäure und das Natriumbicarbonat,
die sprühgetrockneten
Glipizidnanokristalle und das Natriumstearylfumerat zugefügt und gemischt
wurden.
-
Die
erhaltende Mischung wurde unter Verwendung einer Piccalo RTS-Tablettenpresse
mit einem normalen konkaven runden 10,0 mm-Werkzeug (Piccola Industria,
Argentina) tablettiert, um 5 mg-Glipizidtabletten zu bilden. Die
hergestellten Tabletten hatten ein mittleres Tablettengewicht von
287,91 ± 11,14
mg und eine mittlere Härte
von 39,4 ± 8
N. Die Prüfung
des Zerfalls wurde an repräsentativen
Tabletten und wie oben im Beispiel 14 beschrieben bei 37°C ausgeführt. Die
durchschnittliche Tablettenzerfallszeit wurde mit 43 Sekunden ermittelt.
-
Beispiel 15
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Herstellung einer schnell zerfallenden
nanopartikulären
Dosierungsform der Verbindung B unter Verwendung eines Wirbelschichtgranulationsverfahrens.
Verbindung B hat entzündungshemmende,
analgetische und antipyretische Aktivitäten.
-
Es
wurde eine Nanopartikeldispersion der Verbindung B wurde hergestellt,
die 30% Arzneimittel, 6% Hydroxypropylmethylzellulose (HPMC) und
1,2% Docusat-Natrium (DOSS) enthielt. Verbindung B hatte eine mittlere
Teilchengröße von etwa
142 nm. 1332,42 g der Nanopartikeldispersion der Verbindung B wurden
unter Verwendung einer Masterflexpumpe (Cole-Parmer Instrument Co.,
Chicago, III.) auf 506,5 g fluidisiertes, sprühgetrocknetes Lactosepulver
(Fast-Flo® 316,
Foremost, Inc.) in einem Wirbelschichtgranulator (Vector Corporation,
Model FLM-1) gesprüht.
Sprühgetrocknetes
Lactosepulver ist ein Pulver mit einer Güte für die direkte Komprimierung.
Fast-Flo® ist
sprühgetrocknete
Lactose, welche ein frei-fließendes
Material zur direkten Komprimierung ist.
-
Die
Geräteeinstellungen
für den
Wirbelschichtgranulator waren wie folgt:
Einlaßtemperatur: | 71-75°C |
Auslaßtemperatur: | 36-46°C |
Zerstäubungsdruck: | 20
psi |
Luftstrom | 30
cfm |
-
Nach
dem Sprühen
der Nanopartikeldispersion mit Verbindung B auf die fluidisierte
Lactose, um Körnchen
zu bilden, wurden die Körnchen
gesammelt und durch eine Konusmühle
(Quadro Corporation, Model Comil 193), die mit einen 0,018"-Rost ausgestattet
iwar, geleitet.
-
Die
Wirbelschichtkörnchen
der nanopartikulären
Verbindung B wurden mit Croscarmellose-Natrium (Ac-di-sol®,
FMC, Inc.) und sprühgetrocknetem
Mannitolpulver (Pearlitol® SD200, Roquette, Inc.)
in einem V-Blender für
10 Minuten vereinigt, um eine Pulvervormischung zu bilden. Magnesiumstearat
wurde durch einen Rost mit einer Maschenzahl von 30 gesiebt, zu
dem selben V-Blender dazugegeben und für 2 Minuten gemischt, um eine
Pulverendmischung zu bilden.
-
-
Die
Pulvermischung wurde zur Bildung von Tabletten unter Verwendung
einer Riva Piccola-Presse mit einem ebenen, einen abgeschrägten Rand
aufweisenden 5/16 Zoll-Werkzeug unter den in Tabelle 28 gezeigten
Bedingungen komprimiert.
-
-
Beispiel 16
-
Der
Zweck dieses Beispiels war die Prüfung der im Beispiel 15 hergestellten
Tabletten mit Verbindung B auf Härte,
Abriebfestigkeit und Zerfall.
-
Tabletten
A-D wurden zuerst hinsichtlich ihrer Härte bewertet. Fünf Tabletten
jeder Formulierung wurden geprüft.
Die Ergebnisse sind nachfolgend in Tabelle 29 gezeigt.
-
-
Für die Bestimmung
der Abriebfestigkeit wurde ein Friabilator, Vankel, Model 45-2000,
voreingestellt auf 25 U.p.M., verwendet, um die Abriebsrate der
Tabletten A-D zu prüfen,
wobei 10 Tabletten verwendet und die Ergebnisse nach 4-minütiger Rotation
aufgezeichnet wurden. Die Ergebnisse zur Abriebfestigkeit sind nachfolgend
in Tabelle 30 gezeigt.
-
-
Für die Bestimmung
des Zerfalls wurde eine Haake-Zerfallsprüfvorrichtung verwendet, um
die Auflösungsrate
der Tabletten A-D in einem Bad von 900 ml deionisiertem Wasser bei
37°C zu
prüfen.
Die Zerfallsergebnisse sind nachfolgend in Tabelle 31 gezeigt.
-
-
Tabletten
A und B zeigten einen vollständigen
Zerfall in ungefähr
90 Sekunden oder weniger, was die schnelle Zerfallscharakteristik
der nanopartikulären
Dosierungsform demonstriert.