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[Genaue Beschreibung der
Erfindung]
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[Technisches Gebiet der
Erfindung]
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Die
Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum Herstellen von Camptothecin,
verwendbar als ein Ausgangsmaterial für Irinotecanhydrochlorid und
verschiedene Camptothecin-Derivate als Antitumormittel.
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[Beschreibung des Stands
der Technik]
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Camptothecin
(hierin nachstehend als CPT bezeichnet) ist ein pentacyclisches
Alkaloid, das aus natürlichen
Materialien wie Camptotheca acuminata Nyssaceae chinesischen Ursprungs
isoliert wird, und verschiedene Arten an verwendbaren halbsynthetischen
Derivaten mit Antitumoraktivitäten,
die aus diesem als einem Ausgangsmaterial hergestellt wurden, wurden
durch die Forschungen der Erfinder bereitgestellt (siehe z.B. die
JP-A-1-186892, JP-A-1-131179, JP-A-8-73461, JP-A-11-140085 und andere).
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7-Ethyl-10-piperidinopiperidinocarbonyloxycamptothecin
(hierin nachstehend als CPT-11 bezeichnet) ist eine Verbindung mit
hoher Antitumoraktivität
und geringer Toxizität
und wird nun weitverbreitet als ein Antitumormittel (allgemeiner
Name: Irinotecanhydrochlorid) verkauft. Ferner sind unter den CPT-11-Analoga
viele bekannt dafür,
dass sie eine ähnliche
Antitumorwirkung aufweisen.
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Jedoch
ist es aufgrund einer extrem geringen Menge an CPT, die aus natürlichen
Materialien wie Camptotheca acuminata Nyssaceae erhalten wird, abzusehen,
dass eine ausreichende Versorgung mit CPT schwierig werden wird,
trotz der laufenden Maßnahmen
für eine
Versorgung mit ausreichenden Ausgangsmaterialien wie Aufforstung,
um den gestiegenen Bedarf an verwendbaren Derivaten wie CPT-11 und
dergleichen aufzuholen. Obwohl Totalsynthesen auch untersucht wurden,
ist aufgrund vieler Probleme hinsichtlich Ausrüstungen, Ausbeuten, Kosten
und derglei chen die gegenwärtige
Situation diejenige, dass sie noch in eine praktische Verwendung
umgesetzt werden muss.
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[Erfindungsgemäß zu lösende Aufgabe]
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Dementsprechend
ist die erfindungsgemäße Aufgabe,
CPT, das eine Ausgangsverbindung für Irinotecanhydrochlorid und
verschiedene Camptothecin-Derivate ist, bei niedrigen Kosten und
einfach herzustellen.
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[Mittel zum Lösen der
Aufgabe]
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Während der
umfangreichen Forschungen, die zum Lösen der vorstehenden Aufgabe
durchgeführt wurden,
fokussierten die Erfinder ihre Aufmerksamkeit auf die bisher ausgesonderten
CPT-Analoga, die in natürlichen
Materialien wie Camptotheca acuminata Nyssaceae enthalten sind,
und fanden sodann heraus, dass 9-Methoxycamptothecin (hierin nachstehend
als 9-MC bezeichnet) unerwarteter Weise als ein Nebenprodukt der
CPT-Herstellung in einer beachtlichen Menge erhalten wurde. Die
Erfinder haben Mittel festgestellt, um CPT einfach und wirksam aus
9-MC herzustellen, und folglich die Erfindung erreicht.
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Dementsprechend
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von Camptothecin,
dadurch charakterisiert, dass es die nachstehenden Schritte (a)
und (b) umfasst:
- (a) den Schritt eines Hydrolysierens
von 9-Methoxycamptothecin oder eines natürlichen Materials, das 9-Methoxycamptothecin
enthält,
und
- (b) den Schritt eines Umwandelns des in dem Schritt (a) erhaltenen
9-Hydroxycamptothecins in Camptothecin durch 9-O-Perfluorniederalkylsulfonylierung
oder 9-O-Phenyltetrazolylierung, gefolgt von Hydrogenolyse.
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Ferner
betrifft die Erfindung das vorstehende Verfahren, dadurch charakterisiert,
dass in dem Schritt (b) 9-Hydroxycamptothecin einer 9-O-Trifluormethansulfonylierung
unterzogen wird.
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Ferner
betrifft die Erfindung das vorstehende Verfahren zum Herstellen
von Camptothecin, wobei 9-Hydroxycamptothecin das 20(S)-Isomer ist
und Camptothecin 20(S)-Camptothecin ist.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Herstellen von CPT kann 9-MC, das aus verschiedenen natürlichen
Materialien isoliert und aufgereinigt wurde oder aus analogen Verbindungen
chemisch umgewandelt wurde, oder natürliche Materialien, die 9-MC
enthalten, als das Ausgangsmaterial verwendet werden. Beispiele
für die
natürlichen
Materialien, die 9-MC enthalten, sind Camptotheca acuminata Nyssaceae,
Nothapodytes foetida, Ervatamia heyneana, Ophiorrhiza japonica,
obwohl es bevorzugt ist, dass Nothapodytes foetida aufgrund seines
hohen Gehalts an 9-MC, insbesondere in Nothapodytes foetida, verwendet
wird. Falls diese natürlichen
Materialien verwendet werden, werden sie entweder unbehandelt oder
nach einer Behandlung wie Zerschneiden oder Zermahlen einer Extraktion
mit einem organischen Lösungsmittel
wie Methanol, Ethanol, Aceton, Ethylacetat, Chloroform-Methanol-Gemisch
und Dichlormethan-Methanol-Gemisch unterzogen. Der so erhaltene
Extrakt wird getrocknet und kann als solcher verwendet werden oder
derjenige kann verwendet werden, der geeigneterweise mittels Säulenchromatographie,
erneuter Kristallisation oder erneuter Präzipitation aufgereinigt wurde.
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Erfindungsgemäß wird 9-MC
oder ein natürliches
Material, das 9-MC enthält,
zuerst zu 9-Hydroxycamptothecin (hierin nachstehend als 9-HC bezeichnet)
durch Hydrolyse umgewandelt. Verfahren zum Umwandeln beinhalten
ein Verfahren zum Behandeln mit Iodtrimethylsilan in Chinolin, Chloroform
oder dergleichen, ein Verfahren zum Erhitzen mit Natriumethylmercaptan,
Kaliumthiophenoxid, Natriumthiocresolat oder dergleichen unter Verwendung
von Dimethylformamid als einem Lösungsmittel,
ein Verfahren zum Erhitzen mit Natriumcyanid in Dimethylsulfoxid,
ein Verfahren zum Behandeln mit Bortrichlorid, Bortribromid oder
Bortribromid·Dimethylsulfid-Komplex
in Dichlormethan oder 1,2-Dichlorethan, ein Verfahren zum Erhitzen
mit Pyridinhydrochlorid, ein Verfahren zum Behandeln mit Aluminiumchlorid,
ein Verfahren zum Behandeln mit Trifluormethansulfonsäure in Gegenwart
von Thioanisol, ein Verfahren zum Erhitzen mit 57%iger Iodwasserstoffsäure (hier
kann die Umsetzung in Gegenwart von rotem Phosphor durchgeführt werden),
ein Verfahren zum Erhitzen mit 47%iger Bromwasserstoffsäure (hier
kann ein Hilfslösungsmittel
wie Essigsäure
oder Dioxan verwendet werden) und dergleichen, und insbesondere
ist es bevorzugt, ein Verfahren zum Refluxieren mit 47%iger Bromwasserstoffsäure zu verwenden,
das wirksam, billig und einfach ist.
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Anschließend wird
das in der vorstehenden Umsetzung erhaltene 9-HC zu CPT umgewandelt.
Beispiele für
Umwandlungsverfahren sind ein Verfahren zum Unwandeln von 9-HC zu
dem Triflat (OSO2CF3:
OTf) und zum Hydrogenolysieren, ein Verfahren zum Umwandeln von
9-HC zu dem Nonaflat (OSO2C4F9: ONf) und zum Hydrogenolysieren, und ein
Verfahren zum Umwandeln von 9-HC zu dem 1-Phenyl-5-tetrazolyloxy-Derivat
(OTZ) und zum Hydrogenolysieren, und dergleichen.
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CPT
kann durch ein jegliches der vorstehenden CPT-Umwandlungsverfahren
erhalten werden, obwohl insbesondere von dem Standpunkt aus, dass
CPT durch kurze Schritte hergestellt werden kann, bei denen die
Verfahren einfach sind, die verwendeten Reagenzien billig sind,
bei dem tatsächlichen
Hydrogenolyseschritt billige Ameisensäure anstelle von Wasserstoffgas
als Wasserstoffquelle verwendet werden kann, und ferner ein Erhitzen
und Rühren
in einer gewöhnlichen
Reaktionsvorrichtung durchgeführt
werden kann, und von dem Standpunkt aus, dass jeder Schritt in einer
guten Ausbeute stattfindet, es bevorzugt ist, dass 9-HC mit Trifluormethansulfonylchlorid,
Trifluormethansulfonsäureanhydrid,
N-Phenyltrifluormethansulfonimid oder dergleichen behandelt wird,
was zu 9-Trifluormethansulfonyloxycamptothecin (hierin nachstehend
als 9-OTfC bezeichnet wird) führt,
und ferner 9-OTfC zu CPT durch Hydrogenolyse unter Verwendung eines
Palladiumkatalysators und Ameisensäure als einer Wasserstoffquelle
in Gegenwart eines tertiären
Amins wie Triethylamin oder n-Tributylamin umgewandelt wird.
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[Art und Weise zum Durchführen der
Erfindung]
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In
dem Nachstehenden wird die Art und Weise zum Durchführen des
erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Herstellen von CPT unter Verwendung von 9-MC als einem Ausgangsmaterial
veranschaulicht. Jedoch wird die Erfindung dadurch nicht begrenzt.
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Die
nachstehende Abbildung ist das Schema zur Umwandlung von 9-MC zu
CPT.
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Die
bevorzugte Ausführungsform
zum Umwandeln von 9-MC zu CPT umfasst die nachstehenden drei Schritte:
- 1. den Herstellungsschritt für 9-Hydroxycamptothecin
(9-HC);
- 2. den Herstellungsschritt für
9-Trifluormethansulfonyloxycamptothecin (9-OTfC) und
- 3. den Herstellungsschritt für
Camptothecin (Hydrogenolyse von 9-OTfC).
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Um
dies genauer zu veranschaulichen, wird insbesondere in Schritt 1
9-Methoxycamptothecin (9-MC) in 47%iger Bromwasserstoffsäure suspendiert,
unter vermindertem Druck entgast und unter Rühren nach Verdrängung durch
Argongas erhitzt, um 9-HC zu ergeben. Die für 47%ige Bromwasserstoffsäure verwendete Menge
beträgt
10 ml bis 100 ml, basierend auf 1 g, vorzugsweise 15 ml bis 25 ml.
Die Temperatur zum Erhitzen beträgt
100°C bis
180°C, vorzugsweise
160°C bis
180°C. Ferner
beträgt
die Reaktionszeitspanne eine Stunde bis 24 Stunden und ein Erhitzen
für 3 bis
4 Stunden ist bevorzugt.
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9-MC
kann als Ausgangsmaterial ohne besondere Aufreinigung verwendet
werden.
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Ferner
können
in diesem Schritt andere bekannte Verfahren auch verwendet werden,
die allgemein bei einer Hydrolyse von aromatischen Methoxygruppen
verwendet werden.
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In
Schritt 2 wurde das vorstehende 9-HC mit 1,0 bis 5,0 Äquivalenten
an N-Phenyltrifluormethansulfonimid, Trifluormethansulfonylchlorid
oder Trifluormethansul fonsäureanhydrid
in Gegenwart einer Base unter Verwendung von N,N-Dimethylformamid,
Dichlormethan oder Chloroform als einem Lösungsmittel versetzt und unter
Eiskühlen
auf 100°C
0,5 bis 3 Stunden umgesetzt, um 9-OTfC zu ergeben. Diese Umsetzung
wird vorzugsweise in einer inerten Gasatmosphäre wie Argongas durchgeführt. Das
Ausgangsmaterial, 9-HC, kann nach Isolierung so wie es ist verwendet
werden oder ein Material, das geeigneterweise durch z.B. Säulenchromatographie,
erneute Kristallisation oder erneute Präzipitation aufgereinigt wurde,
kann verwendet werden.
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Beispiele
für die
Base sind organische Basen wie Triethylamin, n-Butylamin, Pyridin
und N,N-Dimethylaminopyridin oder Alkalimetallsalze wie Natriumcarbonat,
Kaliumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat und Kaliumhydrogencarbonat.
Vorzugsweise werden 1,5–3,5 Äquivalentmengen
an N-Phenyltrifluormethansulfonimid in Gegenwart von 3,0–7,0 Äquivalenten
an Triethylamin unter Verwendung von N,N-Dimethylformamid als Lösungsmittel
verwendet und bei 50°C
bis 60°C
0,5–1
Stunde erhitzt, um 9-OTfC nahezu quantitativ zu ergeben. Ferner
ist, falls Trifluormethansulfonylchlorid oder Trifluormethansulfonsäureanhydrid
als das Trifluormethansulfonylierungsmittel verwendet wird, das
Lösungsmittel
vorzugsweise Dichlormethan oder Chloroform.
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In
Schritt 3 wird 9-OTfC mit Ameisensäure als einer Wasserstoffquelle
in N,N-Dimethylformamid
als einem Lösungsmittel
unter Verwendung eines Palladiumkatalysators in Gegenwart einer
Base versetzt, unter Argongasatmosphäre bei 40°C bis 80°C 1 bis 18 Stunden gerührt und
hydrogenolysiert, um CPT zu ergeben. In diesem Fall kann eine Zugabe
eines 3 Å-Molekularsiebs
(MS3Å)
die Umsetzung beschleunigen.
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Die
Base beinhaltet z.B. ein tertiäres
Amin wie Triethylamin oder n-Tributylamin und kann in dem Bereich
von 3–20 Äquivalenten
verwendet werden. Ameisensäure
kann in dem Bereich von 2–10 Äquivalenten verwendet
werden. Beispiele für
den Palladiumkatalysator sind Palladiumacetat (Pd(OAc)2)-triphenylphosphin (Ph3P), Palladiumacetat-1,1'-bis(diphenylphosphino)ferrocen (DPPF),
Palladiumacetat-tri-n-butylphosphin (n-Bu3P), Tetrakis(triphenylphosphin)palladium
(Pd(PPh3)4) und
Dichlorobis(triphenylphosphin)palladium (PdCl2(PPh3)2). Der Palladiumkatalysator
kann in dem Bereich von 4–50
Mol-% verwendet werden. In dem Fall von Palladiumacetat wird ein
Phosphinligand in dem Bereich von 8 bis 100 Mol-% zugesetzt. Ferner
kann in Gegenwart des Palladiumkatalysators die Umsetzung unter
Verwen dung von N,N-Dimethylformamid als einem Lösungsmittel, Kaliumcarbonat
als einer Base und Boran·Dimethylamin-Komplex
als einer Wasserstoffquelle erfolgen.
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Vorzugsweise
werden als ein Palladiumkatalysator 3–6 Mol-% Palladiumacetat und
6–12 Mol-%
Triphenylphosphin oder 5–15
Mol-% Dichlorobis(triphenylphosphin)palladium verwendet, mit 3–14 Äquivalenten an
Triethylamin als der Base und 1,5–7 Äquivalenten an Ameisensäure versetzt
und wünschenswerter
Weise unter einer inerten Gasatmosphäre wie Argongas nahe bei 60°C 2–6 Stunden
umgesetzt.
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Bei
diesem Hydrogenolyseschritt nach einer Triflatbildungsreaktion kann
9-OTfC ohne Isolierung verwendet werden, oder ein Material, das
geeigneterweise durch z.B. Säulenchromatographie
oder erneute Kristallisation aufgereinigt wurde, kann verwendet
werden.
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Ferner
sind für
die Ausgangsverbindung, die intermediäre Verbindung und die Zielverbindung
deren Stereoisomere, optischen Isomere, tautomeren Isomere und dergleichen
eingeschlossen.
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[Beispiele]
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In
dem Nachstehenden wird die Erfindung genauer mittels Beispielen
veranschaulicht, aber die Erfindung wird in keiner Weise durch diese
begrenzt.
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Beispiel
1: Herstellung von 9-Hydroxycamptothecin (9-HC)
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9-Methoxycamptothecin
(9-MC, 10,0 g, 26,43 mmol) wurde in 47%iger Bromwasserstoffsäure (200
ml) suspendiert, durch Absaugen entgast und sodann durch Argongas
verdrängt
und 3,5 Stunden refluxiert. Das Reaktionsgemisch wurde auf Umgebungstemperatur
abgekühlt
und in Wasser (900 ml) portionsweise unter Rühren geschüttet. Der Niederschlag wurde
auf einem Celitekissen gesammelt und mit Wasser gewaschen. Das durch
Filtration erhaltene Material wurde in Chloroform mit 20% Methanol
gelöst,
mit Aktivkohle (20 g) und wasserfreiem Natriumsulfat versetzt, eine
Stunde gerührt,
filtriert, zur Trockne unter vermindertem Druck konzentriert, um
ein Rohprodukt zu ergeben. Das Rohprodukt wurde mittels Silicagel-Säulenchromatographie (Chloroform
mit 8% Methanol) aufgereinigt, um 9-Hydroxycamptothecin (9-HC) als
einen braunen Feststoff (Smp. 231–237°C (Zersetzung), 6,47 g, Ausbeute
67%) zu ergeben.
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In
dem Nachstehenden sind das NMR-Spektrum, das IR-Spektrum und das
MS-Spektrum gezeigt.
1H-NMR (DMSO-d6) δ: 0,87 (3H,
t, J = 7 Hz, 20-CH2CH 3), 1,78–1,98 (2H,
m, 20-CH 2CH3),
5,26 (2H, s), 5,42 (2H, s), 6,73–7,46 (1H, br, D2O-austauschbar),
7,03 (1H, d, J = 7 Hz), 7,32 (1H, s, 14H), 7,52–7,70 (2H, m), 7,83 (1H, s,
7H), 10,50–10,92
(1H, br, D2O-austauschbar).
IR(KBr):
3390, 3121, 1749, 1657, 1616, 1591 cm–1.
EI-MS
m/z-Wert: 364(M+).
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Beispiel
2: Herstellung von 9-Trifluormethansulfonyloxycamptothecin (9-OTfC)
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Eine
Lösung
von 9-Hydroxycamptothecin (9-HC, 300 mg, 0,82 mmol) in N,N-Dimethylformamid
(8 ml) wurde mit Triethylamin (0,34 ml, 2,47 mmol, 3,0 Äq.) und
N-Phenyltrifluormethansulfonimid
(442 mg, 1,24 mmol, 1,5 Äq.)
versetzt und das Gemisch wurde bei Umgebungstemperatur unter Argongasatmosphäre 0,5 Stunden
gerührt.
Nach Bestätigung
des Verschwindens des Ausgangsmaterials durch Dünnschichtchromatographie (Chloroform:Methanol
= 20:1) wurde das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck verdampft. Der Rückstand wurde mit Chloroform
(200 ml) und Wasser (100 ml) versetzt und die abgetrennte organische
Phase wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, gefolgt von Verdampfen des
Lösungsmittels
unter vermindertem Druck. Der Rückstand
wurde in Chloroform (5 ml) gelöst
und mit n-Hexan (50 ml) versetzt. Der Niederschlag wurde einer Saugfiltration
unterzogen und unter vermindertem Druck getrocknet, um 9-Trifluormethansulfonyloxycamptothecin
(9-OTfC) als einen schwach gelben Feststoff (Smp. 263–266°C (Zersetzung), 350
mg, Ausbeute 86%) zu ergeben.
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In
dem Nachstehenden sind das NMR-Spektrum, das IR-Spektrum und das
MS-Spektrum gezeigt.
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ: 1,05 (3H,
t, J = 7 Hz), 1,83–1,96
(2H, m), 3,77 (1H, s), 5,32 (1H, d, J = 17 Hz), 5,38 (2H, s), 5,76
(1H, d, J = 17 Hz), 7,65 (1H, d, J = 8 Hz), 7,71 (1H, s), 7,87 (1H,
t, J = 8 Hz), 8,30 (1H, d, J = 8 Hz), 8,62 (1H, s)
IR(KBr):
3387, 1751, 1663, 1626, 1607 cm–1.
EI-MS
m/z-Wert: 496 (M+).
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Beispiel
3: Herstellung von Camptothecin (CPT) (Hydrogenolyse von 9-OTfC)
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Zu
einer gerührten
Lösung
von 9-Trifluormethansulfonyloxycamptothecin (9-OTfC, 100 mg, 0,20 mmol)
in N,N-Dimethylformamid (5 ml) wurden Triethylamin (61 mg, 0,606
mmol, 3,0 Äq.),
Palladiumacetat (2 mg, 0,0081 mmol, 4 Mol-%), Triphenylphosphin
(4 mg, 0,0162 mmol, 8 Mol-%) und Ameisensäure (19 mg, 0,404 mmol, 2,0 Äq.) bei
Umgebungstemperatur gegeben und das Gemisch wurde bei 60°C 1 Stunde
unter Argongasatmosphäre
gerührt.
Das Verschwinden des Ausgangsmaterials wurde durch Dünnschichtchromatographie
(Chloroform:Methanol = 50:1) bestätigt und das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck verdampft. Der Rückstand wurde mit Chloroform
(5 ml) und n-Hexan (200 ml) versetzt und das sich ergebende Präzipitat
wurde einer Saugfiltration unterzogen, um Camptothecin (CPT) (44
mg, Ausbeute 63%) als einen gelben Feststoff zu ergeben.
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In
dem Nachstehenden ist das NMR-Spektrum gezeigt.
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6) δ: 0,88 (3H, t, J = 7 Hz), 1,83–1,90 (2H,
m), 5,29 (2H, s), 5,42 (2H, s), 6,53 (1H, s), 7,35 (1H, s), 7,69–7,73 (1H,
m), 7,84–7,88
(1H, m), 8,12–8,18
(2H, m), 8,69 (1H, s)
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Beispiel 4: Herstellung
von Camptothecin aus 9-HC durch eine Ein-Topf-Reaktion
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Zu
einer Lösung
von 9-Hydroxycamptothecin (9-HC, 300 mg, 0,82 mmol) in N,N-Dimethylformamid (15
ml) wurden Triethylamin (0,68 ml, 4,92 mmol, 6,0 Äq.) und
N-Phenyltrifluormethansulfonimid
(879 mg, 2,46 mmol, 3,0 Äq.)
gegeben und das Gemisch wurde bei 60°C 0,5 Stunden unter Argongasatmosphäre gerührt. Nach
Bestätigung
des Verschwindens des Ausgangsmaterials durch Dünnschichtchromatographie (Chloroform:Methanol
= 20:1) wurde diese Reaktionslösung
mit Triethylamin (1,14 ml, 8,20 mmol, 10,0 Äq.), Dichlorobis(triphenylphosphin)palladium
(58 mg, 0,08 mmol, 10 Mol-%), Ameisensäure (189 mg, 4,10 mmol, 5,0 Äq.) versetzt
und bei 60°C
3 Stunden erhitzt. Nachdem das Verschwinden von 9-OTfC durch Dünnschichtchromatographie
(Chloroform:Methanol = 50:1) bestätigt worden war, wurde das
Reaktionsgemisch abgekühlt,
gefolgt von Verdampfen des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck. Der Rückstand
wurde mit Chloroform (5 ml) und n-Hexan (200 ml) versetzt und das sich
ergebende Präzipitat
wurde einer Saugfiltration unterzogen, um Camptothecin (CPT) (209
mg, Ausbeute 73%) als einen gelben Feststoff zu ergeben.
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Beispiel
5: Herstellung von 9-Nonafluorbutansulfonyloxycamptothecin (9-ONfC)
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Zu
einer Lösung
von 9-Hydroxycamptothecin (9-HC, 180 mg, 0,49 mmol) in N,N-Dimethylformamid (15
ml) wurden Natriumhydrid (60%ige Dispersion in Mineralöl) (30 mg,
0,74 mmol, 1,5 Äq.)
und Nonafluorbutansulfonylfluorid (243 mg, 0,74 mmol, 1,5 Äq.) bei
Umgebungstemperatur unter Argongasatmosphäre gegeben und das Gemisch
wurde 2 Stunden gerührt.
Die Reaktionslösung
wurde in aufgereinigtes Wasser (200 ml) unter Rühren geschüttet, gefolgt von Zugabe von
Chloroform (200 ml) und 0,1 N HCl (50 ml). Das Präzipitat wurde
abfiltriert und die organische Phase des Filtrats wurde genommen,
mit aufgereinigtem Wasser und einer gesättigten wässrigen Natriumchloridlösung (jeweils
100 ml) gewaschen und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, gefolgt von Verdampfen des
Lösungsmittels
unter vermindertem Druck. Der Rückstand
wurde durch Silicagel-Säulenchromatographie
(Chloroform mit 1% Methanol) aufgereinigt, um 9-Nonafluorbutansulfonyloxycamptothecin
(9-ONfC) als einen gelben Feststoff (Smp. 260–262°C (Zersetzung), 85 mg, Ausbeute 27%)
zu ergeben.
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In
dem Nachstehenden sind das NMR-Spektrum, das IR-Spektrum und das
MS-Spektrum gezeigt.
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ: 1,05 (3H,
t, J = 7 Hz), 1,85–1,96
(2H, m), 3,74 (1H, s), 5,32 (1H, d, J = 17 Hz), 5,38 (2H, s), 5,77
(1H, d, J = 17 Hz), 7,67 (1H, d, J = 8 Hz), 7,70 (1H, s), 7,85–7,89 (1H,
m), 8,30 (1H, d, J = 9 Hz), 8,63 (1H, s).
IR(KBr): 3396, 1755,
1663, 1603 cm–1.
EI-MS
m/z-Wert: 646(M+).
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Beispiel
6: Herstellung von Camptothecin (CPT) (Hydrogenolyse von 9-ONfC)
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Zu
einer Lösung
von 9-Nonafluorbutansulfonyloxycamptothecin (9-ONfC, 50 mg, 0,077
mmol) in N,N-Dimethylformamid (3 ml) wurden Triethylamin (107 μl, 0,77 mmol,
10,0 Äq.),
Dichlorobis(triphenylphosphin)palladium (5 mg, 0,0077 mmol, 10 Mol-%)
und Ameisensäure
(15 μl,
0,39 mmol, 5,0 Äq.)
aufeinanderfolgend gegeben und das Gemisch wurde bei 60°C 0,5 Stunden
unter Argongasatmosphäre
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck verdampft. Der Rückstand wurde mit Aceton (20
ml) versetzt und das sich ergebende Präzipitat wurde einer Saugfiltration
unterzogen, um Camptothecin (CPT) (25 mg, Ausbeute 93%) zu ergeben.
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Beispiel
7: Herstellung von 9-(1-Phenyl-5-tetrazolyloxy)camptothecin (9-OTzC)
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Zu
einer Lösung
von 9-Hydroxycamptothecin (9-HC, 560 mg, 1,54 mmol) in trockenem
N,N-Dimethylformamid (50 ml) wurde Kalium-tert-butoxid (208 mg,
1,85 mmol, 1,2 Äq.)
bei Umgebungstemperatur unter Argongasatmosphäre gegeben. Nach 10-minütigem Rühren wurde
die Lösung
mit 5-Chlor-1-phenyltetrazol (334 mg, 1,85 mmol, 1,2 Äq.) versetzt
und 6 Stunden gerührt.
Nach Verdampfen von Lö sungsmittel
unter vermindertem Druck wurde der Rückstand mit Chloroform extrahiert
und das unlösliche
Material wurde abfiltriert. Der Extrakt wurde zur Trockne unter
vermindertem Druck verdampft und der Rückstand wurde durch Silicagel-Säulenchromatographie (Ethylacetat
mit 1% Methanol) aufgereinigt, um 9-(1-Phenyl-5-tetrazolyloxy)camptothecin (9-OTzC)
als einen gelben Feststoff (Smp. 169–175°C (Zersetzung), 375 mg, Ausbeute
48%) zu ergeben.
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In
dem Nachstehenden ist das NMR-Spektrum, das IR-Spektrum und das
MS-Spektrum gezeigt.
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ: 1,02 (3H,
t, J = 7 Hz), 1,78–1,97
(2H, m), 3,82 (1H, br-s), 5,22 (2H, br-s), 5,29 (1H, d, J = 16 Hz),
5,72 (1H, d, J = 16 Hz), 7,55–7,75
(4H, m), 7,82–7,93
(4H, m), 8,15–8,24
(1H, m), 8,45 (1H, d, J = 1 Hz).
IR(KBr): 3420, 1751, 1659,
1597, 1539 cm–1.
EI-MS
m/z-Wert: 508 (M+).
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Beispiel
8: Herstellung von Camptothecin (CPT) (Hydrogenolyse von 9-OTzC)
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Eine
Lösung
von 9-(1-Phenyl-5-tetrazolyloxy)camptothecin (9-OTzC, 100 mg, 0,39
mmol) in Dioxan-Ethanol (1:1) (20 ml) wurde mit 10% Palladium/Kohlenstoff
(15 mg) versetzt und kräftig
bei ungefähr
40°C 24
Stunden unter Wasserstoffgasatmosphäre gerührt. Der Katalysator wurde
abfiltriert und das Filtrat wurde zur Trockne unter vermindertem
Druck verdampft. Der Rückstand
wurde durch Silicagel-Säulenchromatographie
(Chloroform mit 2% Methanol) aufgereinigt, um Camptothecin (CPT)
(20 mg, Ausbeute 29%) zu ergeben.