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Die Erfindung bezieht sich auf ein
System zum Heben und Bewegen schwerer Lasten, insbesondere zur Verwendung
beim Installieren oder Entfernen von Off-Shore-Plattformen, umfassend
eine Anzahl Hebeeinrichtungen, die zum Anbringen auf einer schwimmenden
Konstruktion angeordnet sind, die während des Einsatzes an der
Oberfläche
eines Wasservolumens neben der zu hebenden Last schwimmt.
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Verschiedene Arten von Systemen und
Einrichtungen zum Heben schwerer Teile bzw. Teilstücke während der
Installation oder des Entfernens von Offshore-Plattformen sind im
Stand der Technik bekannt. Herkömmliche
Verfahren, die in diesem Zusammenhang verwendet werden, basierten üblicherweise
auf der Benutzung von Offshore-Kranschiffen oder schwimmenden Wasserfahrzeugen
für schwere Lasten.
Bei einer typischen Arbeitsweise dieser An wird ein Kranschiff nahe
einer Plattform angeordnet und hebt die verschiedenen Teile der
Plattform in vorbestimmter Folge.
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In DE-A-615152 ist eine Einrichtung
zum Heben von Lasten und zum Bewegen von Lasten offenbart. Die in
dieser Veröffentlichung
offenbarte Hebeeinrichtung ist ein Derrick-Lastkahn, wobei die zu hebende Last
mittels eines Seils hochgezogen wird. Selbst wenn die Hebeeinrichtung
nach DE-A-615152 Merkmale wie eine Hebearmeinheit mit einem ersten und
einem zweiten Arm, die in entgegengesetzten Richtungen von einem
gemeinsamen Lagerpunkt vorspringen, offenbaren, wobei der erste
Arm einen Hebepunkt an seinem freien Ende zum Angreifen an der Last
aufweist, unterscheidet sich die Hebeeinrichtung nach der Erfindung
davon in weiteren technischen Merkmalen gemäß Anspruch 1 und dem Anwendungsbereich.
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Weiter sind Systeme oder Einrichtungen
bekannt, die ausgebildet sind, um den gesamten oberen Teil oder
das Deck einer Plattform in einem einzigen Vorgang zu heben. Bei
einem solchen System, das von der am Anfang erwähnten Bauart ist, handelt es
sich um das sogenannte „Versatruss"-Hebesystem. Dieses
System ist ein Doppel- oder Zwillingslastkahn-Hebesystem, das auf zwei Lastkähnen basiert,
die in einem geeigneten Abstand zueinander an entgegengesetzten
Seiten der zu hebenden Konstruktion vorgesehen und die miteinander
ver bunden sind und die mit starker Kraft mittels Windeneinrichtungen
aufeinander zu gezogen werden können.
An jedem Lastkahn ist eine Anzahl Hebetraversen/-bäume vorgesehen,
die in Richtung der Last nach innen und oben geneigt und mit der
Last in Eingriff gebracht werden. Die beiden Lastkähne werden
dann aufeinander zu gezogen, wodurch die Neigungswinkel der Hebetraversen
dazu gebracht werden, zuzunehmen, wenn der Abstand zwischen den
Kähnen
abnimmt, wodurch veranlaßt
wird, daß die
Last in dem Bereich zwischen den Kähnen, die dann einen Katamaran-Aufbau
bilden, hochgehoben wird.
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Dies bekannte System basiert auf
nach Auftrag gebauten Ladebäumen,
die deshalb speziell angefertigt oder für jeden Hebevorgang angepaßt werden
müssen.
Weiterhin ist das System auf die Verwendung in relativ ruhigen Gewässern, also
ohne besonders hohe Wellen, beschränkt, da hier sehr schwere Hebungen
bis zu 20000 Tonnen betroffen sind, und damit sehr große Kräfte, was
zu dem Ergebnis führt,
daß hohe
Wellen leicht ernsthaften Schaden an oder die Zerstörung der
Einrichtung verursachen können,
da das System keinerlei An von Hebekompensation aufweist.
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Eine auf diesem Gebiet weiterhin
bekannte Einrichtung ist das sogenannte „Off-shore-Shuttle". Dabei handelt es sich um ein U-förmiges,
unbemanntes Offshore-Fahrzeug, das auf Schleppern zur Betriebsunterstützung beruht.
Während
des Installierens oder der Entfernung von Plattformkonstruktionen
ist das Fahrzeug Ballast-belastet, so daß es untergetaucht ist und
den oberen Teil der Plattform oder des Decks umgibt, und dann wird
der Ballast entfernt, so daß die
Konstruktion gehoben wird. Ein typisches „Offshore-Shuttle" kann 150 m lang,
80 m breit sowie 60 m hoch sein und ein Gewicht von ungefähr 12000 Tonnen
aufweisen. Deshalb handelt es sich hier um eine große Konstruktion.
Die Konstruktion hat den Vorteil, daß sie im eingetauchten Zustand
höchst
stabil ist, und zwar in der gleichen Weise wie eine halb-tauchbare
Konstruktion oder ein „Semi-Sub". Dieses Prinzip
erfordert jedoch eine entsprechende Tiefe am Einsatzort.
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In der Praxis treten im Zusammenhang
mit den bisher bekannten Konzepten, die auf dem Halbtauch-Prinzip
oder auf zwei miteinander verbundenen Schwimmfahrzeugen in Katamaran-Anordnung beruhen,
ernsthafte Probleme auf. Im Falle eines Halbtauchens besteht eines
der Hauptprobleme in der Zeit, die erforderlich ist, um den Ballast
bis zu einem Punkt zu entleeren, an dem die halb-eingetauchte Konstruktion
mit dem zu hebenden Gegenstand in Berührung tritt, und weiter in
der Zeit, die erforderlich ist, um das Heben auszuführen. Die auftretenden
Probleme hängen
natürlich
mit der Hebebewegung zusammen, die durch die schwimmenden Gegenstände als
Ergebnis der Wellenwirkung auftreten.
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Wie oben erwähnt, ist die halb-getauchte Version
relativ stabil und verhältnismäßig wenig durch
Wellen beeinträchtigt.
Nimmt man jedoch an, daß Wellen
einen Einfluß haben,
so müssen
die in Bewegung gesetzten Massenkräfte absorbiert werden, wenn
die schwimmende Konstruktion auf den Gegenstand trifft, der angehoben
werden soll. Die wesentlichen Folgen, die damit zusammenhängen, kann
man sich leicht vorstellen, wenn eine solche schwimmende Konstruktion
(12000 Tonnen) eine Hebebewegung von 1 m ausführt und ein Deck der Plattform
auf dem Weg nach oben von einem Wellental trifft.
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Das zweite Problem, auf das man stößt, besteht
dabei, wenn es einen Mangel dabei gibt, ein Anheben auf eine sichere
Höhe innerhalb
einer Wellenphase durchzuführen,
wenn eine „Semi-Sub"-Lösung oder
ein Zwei-Schiff-System verwendet werden. Die Konsequenz davon kann
darin bestehen, daß die Last
(zum Beispiel das Deck der Plattform) wieder auf den Untergrund,
von dem es angehoben war, zurückgesetzt
wird, weil auf diese Weise ein Schaden oder möglicherweise ein Verlust der
gesamten Hebung verursacht werden kann, oder daß während der Installation eine
Beschleunigung auftritt, die das Ergebnis eines fehlerhaften „Timings" (Zeiteinteilung) ist.
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Ein weiteres Problem im Zusammenhang
mit solchen Hebevorgängen
ist die Ungewißheit,
die bezüglich
der Verteilung des Gewichtes auf einem Plattform-Deck herrscht.
Früher
gab es keine geeignete Dokumentation und Kontrolle des Herstellungsprozesses,
und es wurden auch keine nachfolgenden Änderungen, die an der Plattform
vorgenommen wurden, vollständig
dokumentiert. Dies kann zur Unkenntnis über den Schwerpunkt des Plattform-Decks führen, und
zwar mit dem Ergebnis, daß ein
kontrolliertes Ballastentleeren der Schwimmstruktur nicht vorbereitet
werden kann, um diesen Faktor in Betracht zu ziehen. Die Folgen
können
ein gekipptes Heben oder im schlimmsten Fall ein Fehlschlag bei der
Durchführung
des Hebens sein.
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In Anbetracht aller dieser Umstände ist
es ein Ziel der Erfindung, für
ein System zu sorgen, das eine wesentliche Hebeenergie und eine
ihm innewohnende Anhebekompensation/ -ausgleichung aufweist, wobei
das System die Kräfte
kontrollieren kann, die auf das gehobene Objekt während des
gesamten Hebevorganges ausgeübt
werden, und bei dem ein Heben auf eine sichere Höhe innerhalb einer Wellenperiode
durchgeführt
werden kann, mit dem Ergebnis, daß das System für das Anheben
extrem schwerer Lasten bei gleichzeitiger Zuverlässigkeit im Betrieb geeignet
ist.
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Ein zweites Ziel der Erfindung besteht
darin, ein System dieser An vorzusehen, das kosteneffizient ist
und auf Modul-Basis beruht, um es zu ermöglichen, mehrere Hebeeinrichtungen
je nach Erfordernis miteinander zu verbinden.
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Um die vorerwähnten Ziele zu erreichen, ist ein
System der eingangs erwähnten
Art vorgesehen, das nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß jede Hebeeinrichtung
eine Hebelarmeinheit mit einem ersten und einem zweiten Arm, die
von einem gemeinsamen Befestigungspunkt in entgegengesetzten Richtungen
hervorstehen, wobei der erste Arm an seinem freien Ende einen Hebepunkt
zum Angriff an der Last aufweist, mindestens einen ersten Behälter, der
an einem Punkt nahe dem Hebepunkt mit dem ersten Arm verbunden und
angeordnet ist, um ein fließfähiges Medium
aufzunehmen sowie abzugeben und um in das Wasservolumen eingetaucht zu
werden, und mindestens einen zweiten Behälter, der am freien Ende des
zweiten Arms aufgehängt
ist, umfaßt
und die Innenräume
der Behälter über eine Rohrleitungseinrichtung
miteinander verbunden sind, und daß eine Einrichtung zum schnellen Überführen von
Medium in dem ersten Behälter über die
Rohrleitungseinrichtung in den zweiten Behälter vorgesehen ist.
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Das System gemäß der Erfindung ist kosteneffizient,
da es auf der Verwendung schwimmender Strukturen in der Form bestehender
Lastkähne, Flachboote
oder anderer geeigneter Wasserfahrzeuge, die gemietet werden können, beruht.
Die Hebeeinrichtungen sind vorfabriziert und in Modulform, was es
ermöglicht,
daß das
System leicht dorthin transportiert werden kann, wo eine Hebetätigkeit auszuführen ist.
Ein typisches System zum Heben einer Plattform besteht aus zwei
Lastkähnen
in Katamaran-Konfiguration, wobei zwei oder mehrere Hebeeinrichtungen
an jedem Lastkahn angeordnet sind. Es kann vorteilhaft sein, ein
hydraulisches Hilfssystem mit hydraulischen Zylindern -vorzusehen,
die zwischen entsprechenden Hebelarmeinheiten und der Schwimmkonstruktion
verbunden sind, um sicherzustellen, daß miteinander zusammenwirkende Hebelarme
parallel und gleichförmig
gehoben werden, und so zu ermöglichen,
daß das
Heben in kontrollierter An und Weise ausgeführt werden kann.
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Durch Kombinieren einer Schwimmstruktur mit
wesentlicher Ladefähigkeit
mit einem oder mehreren teilweise eingetauchten Containern in der
angegebenen Weise erhält
man den Vorteil sowohl der Stabilität als auch der Hebekraft, wodurch
für minimale
Bewegung im Wasser und maximale Hebekraft gesorgt wird. Indem man
die Kraft in der angegebenen Weise mittels Gewichtsüberführung von
den teilweise eingetauchten Containern an einem Ende der Hebelarmeinheit überträgt, erhält man eine
passive Hebekompensation und zwar insbesondere eine progressive
Hebekompensation, da die Behälter
zunehmend eintauchen.
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Die Erfindung wird jetzt in größerem Detail
in Verbindung mit einer Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, in denen
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Systems nach der Erfindung ist,
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2 und 3 eine Seitenansicht bzw.
eine Draufsicht einer Ausführungsform
des Systems nach der Erfindung sind und
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4 eine
perspektivische Ansicht des Systems in 2–3 ist, wobei die Hebeeinrichtung
in eine Position neben einem Teil einer Plattform gebracht worden
ist, die mittels des Systems gehoben werden soll.
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In den Zeichnungen sind einander
entsprechende Teile und Elemente in verschiedenen Figuren durch
identische Bezugszeichen bezeichnet.
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Die schematische Ansicht in 1 stellt ein System gemäß der Erfindung
dar, bei dem eine Hebeeinrichtung 1 auf einer Schwimmkonstruktion
in Form eines Lastkahns angebracht ist, der auf der Oberfläche 3 eines
Wasservolumens 4 schwimmt. Die Hebeeinrichtung umfaßt eine
Hebelarmeinheit 5 mit einem ersten Arm 6 und einem
zweiten Arm 7, die in entgegengesetzten Richtungen von
einem gemeinsamen Lagerpunkt 8 an einer Stützkonstruktion 9 hervorragen,
die vorzugsweise in der Mitte des Decks 10 des Lastkahns 2 angeordnet
ist, wobei bevorzugt die Drehachse des Lagerpunktes 8 in
der vertikalen Ebene durch die Längsmittellinie
des Lastkahns verläuft.
Das System überträgt dadurch
die Last nach unten in das Zentrum des Lastkahns, oder allgemein
in das Zentrum der verwendeten Schwimmkonstruktion, ohne daß irgendeine
Rollbewegung auf die Schwimmkonstruktion verursacht wird.
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Der erste Arm 6 ist an seinem
freien Ende mit einem Hebepunkt 11 zum Angriff an einem
entsprechenden oder komplementären
Hebepunkt an der zu hebenden Konstruktion versehen.
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Die Einrichtung umfaßt weiterhin
einen ersten Behälter
oder Tank 12, der über
ein Last-übertragendes
Teil 13 mit dem ersten Arm 6 an einem Punkt 14 nahe
dem Hebepunkt 11 am freien Ende des Arms verbunden ist,
oder der möglicherweise
mehr oder weniger mit dem Hebepunkt übereinstimmt. Der Behälter 12 weist
ein inneres Volumen zum Aufnehmen einer gewünschten Menge eines fließfähigen Mediums
wie Wasser oder möglicherweise
eines geeigneten Schlammes auf. Der Behälter ist mit einer oberen Einlaßeinrichtung 15 zum
Zuführen
von Medium versehen. Wie dargestellt, ist der Behälter teilweise
in das Wasservolumen 4 eingetaucht, und zwar mit dem Ergebnis,
daß er
von einem entsprechenden Auftrieb beeinflußt wird. Der Behälter ist
entlang der benachbarten Außenseite
des Lastkahns senkrecht bewegbar. Zur Kontrolle der Bewegung des
Behälters
ist zwischen dem Behälter
und der äußeren Seite des
Lastkahns eine Führungseinrichtung
angebracht, die in Form von Führungsschienen 16, 17 und zwischen
Walzen 18 gezeigt ist.
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Der Behälter kann vorzugsweise mit
einem oberen Teil verringerten Querschnitts ausgebildet sein, und
zwar mit dem Ergebnis, daß er
in eingetauchtem Zustand einen relativ kleinen Wasserlinienbereich
in der Wellenzone hat. Dieses hilft zur Steigerung der Stabilität der Bewegung
im Wasser in einer einfachen Weise, die ähnlich der eines teilweise
untergetauchten Gegenstandes (Semi-Sub) ist.
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Die Einrichtung umfaßt weiter
einen zweiten Behälter
oder Tank 19, der an einem Aufhängepunkt 20 an dem
freien Ende des zweiten Arms 7 aufgehängt ist. Das Innere des zweiten
Behälters 19 ist
mit dem Inneren des ersten Behälters 12 über eine
Rohrleitungseinrichtung 21 zum Übertragen von Medium in dem
ersten Behälter 12 an
den zweiten Behälter 19 oder
umgekehrt verbunden. Das System erfordert eine schnelle Übertragung
des Mediums oder des betreffenden Flüssigkeitsvolumens, und dies
kann vorzugsweise mittels Druckluft oder einem anderen geeigneten
Druckgas erreicht werden. Zu diesem Zweck ist der Behälter 12 an
seinem oberen Ende mit einer Kompressoreinheit 22 mit zugeordneten
Lagertanks zum Druckbeaufschlagen des Inneren des Behälters mit
Druckluft (oder Druckgas) verbunden. Die Kompressoreinheit muß eine genügende Kapazität aufweisen,
um eine Übertragung
des betreffenden Mediumvolumens (zum Beispiel annähernd 400
Tonnen) im Verlauf weniger Sekunden sicherzustellen. Wenn das verwendete
Medium Wasser ist, wird das Wasservolumen, das an den zweiten Behälter 19 während einer
Hebeoperation übertragen
wird, aus dem Behälter über einen
geeigneten Auslaß abgezogen.
Anstelle eines Kompressorsystems kann auch ein geeignetes Pumpsystem
angewendet werden.
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Wie in 1 dargestellt,
ist eine hydraulische Zylinder-/Kolbeneinheit 24 zwischen
dem Deck 10 des Lastkahns 2 und dem zweiten Arm
der Hebelarmeinheit verbunden. Diese Einheit 24 stellt
ein Hilfssystem dar, das insbesondere dann angewendet werden kann,
wenn verschiedene Hebeeinrichtungen nebeneinander an dem Lastkahn
angeordnet sind, die parallel miteinander arbeiten. Mittels geeigneter
Betätigung
der betreffenden Einheiten 24 während eines Hebevorganges kann
eine entsprechende, nach unten gerichtete zusätzliche Kraft an dem zweiten
Arm 7 und eine entsprechende zusätzliche Hebekraft in dem Hebepunkt 11 erreicht
werden. Dies kann im Falle ungleichmäßiger Gewichtsverteilung der
zu hebenden Last notwendig werden, um eine parallele Hebebewegung
und ein kontrolliertes Heben zu erzielen.
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Das hydraulische Hilfssystem 24 kann
ebenfalls angeordnet sein, um den Drehwinkel der Hebelarme zu bestimmen
und dadurch die geeignete Hebehöhe
für den
Hebepunkt 11 während
der Durchführung
einer Hebeoperation zu bestimmen. Wahlweise kann das Hilfssystem
zwischen dem ersten Arm 8 und dem Lastkahndeck 10 verbunden
sein, um eine gewünschte
zusätzliche
Kraft an dem Arm auszuüben.
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Wenn mit dem gegenwärtigen System
eine Hebeoperation ausgeführt
wird, ist der Lastkahn 2 in solcher Weise positioniert,
daß der
Hebepunkt 11 unter dem entsprechenden Hebepunkt an der
zu hebenden Last angeordnet ist. Am Anfang wird der Behälter 12 mit
einem geeigneten Medium mit einem Gewicht befüllt, das dem Volumen des Wassers
in dem Wasser 3, das durch den Behälter in eingetauchter Position
verdrängt
wird, entspricht, und zwar mit dem Ergebnis, daß sich die Hebelarmeinheit 5 im Balancezustand
befindet. Wenn sich der Lastkahn in der korrekten Position befindet,
wird wenigstens ein Teil des Mediums, beispielsweise Wasser, in
dem Behälter 12 schnell
an den Behälter 19 am
zweiten Ende der Hebelarmeinheit überführt. Wenn ein Wasservolumen
von zum Beispiel 400 Tonnen übertragen wird,
ergibt dies eine entsprechende nach oben gerichtete Kraft an dem
Hebepunkt 11, und zwar unter der Annahme eines Hebelarmverhältnisses
von 1 : 1. Da der Behälter 12 wie
zuvor im wesentlichen eingetaucht ist, tritt trotz der erzielten
Hebebewegung die Auftriebs kraft zusätzlich zu der Hebekraft von
400 Tonnen ein, was eine Gesamthebekraft von 800 Tonnen ergibt.
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Durch Einsatz einer geeigneten Auswahl
eines Hebelarmverhältnisses
ungleich eins kann eine entsprechende Steigerung in der Hebekraft
erzielt werden. Dies kann man mittels einer geeigneten Verlängerung
des zweiten Hebelarms 7 erzielten, d. h. ohne Verringerung
in der Länge
des ersten Hebelarms 6, und dadurch wird die gleiche Hebehöhe wie zuvor
erreicht.
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Aufgrund der Drehbewegung des Hebelarms um
die Drehachse 8 bewegt sich der Hebepunkt 11 am
Ende des Arms 6 entlang eines kreisförmigen Weges um die Drehachse.
Selbst obwohl dies einen Kreis mit einem relativ großen Radius
von ungefähr 20–30 m begründet, kann
es notwendig sein, die geringe Abweichung von einer vertikalen Bewegung des
Hebepunktes 11 zu kompensieren. Dies kann man auf verschiedene
Art und Weise erzielen, z. B. mittels ausreichenden Spiels in dem
Eingriff zwischen dem Hebepunkt und dem komplementären Hebepunkt
an der zu hebenden Last. Der Hebepunkt 11 kann mit einer
begrenzten Bewegung (in Längsrichtung
oder drehend) an dem Arm 6 versehen sein.
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Eine Ausführungsform des Systems gemäß der Erfindung,
wie sie in der Praxis konstruiert sein kann, ist in 2–4 dargestellt.
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Wie in de Figuren dargestellt, ist
bei dieser Ausführungsform
die Hebelarmeinheit 5 aus einer Fachwerkkonstruktion aufgebaut,
die sich im wesentlichen außerhalb
des Lastkahns/ Fahrzeugs 2 auf jeder Seite davon erstreckt,
wobei sich die Arme 6, 7 der Hebelarmeinheit quer über die
Längsrichtung
des Lastkahns erstrecken. Bei dieser Ausführungsform ist für eine Gruppe
von drei ersten Behältern 12 gesorgt,
die an einem Tragrahmen 25 befestigt sind, der mit dem
die Ladung übertragenden
Teil 13 verbunden ist. An der benachbarten Außenseite
des Fahrzeugs 2 ist ein Führungsrahmen 26 befestigt
und mit geeigneten Führungselementen
verbunden, zum Beispiel Walzen (nicht in größerem Detail dargestellt),
die mit entsprechenden vertikalen Führungsschienen 27 in Eingriff
treten, die jeweils an Containern 12 befestigt sind und
sich entlang derselben erstrecken, um die notwendige, vertikale
Bewegung der Container zu ermöglichen.
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Hier ist der zweite Container 19 in
Form eines großen,
quadratischen Tanks vorgesehen, dessen vertikale Bewegung von einer
Führungseinrichtung
in einer den Containern 12 ähnlichen Weise kontrolliert
wird. Die Führungseinrichtung
besteht hier aus einem Rahmen 28, der an der benachbarten Außenseite
des Fahrzeugs/Lastkahns 2 und an vertikalen Führungsschienen 29 befestigt
ist, um geeignete Führungselemente 30 zur
vertikalen Bewegung des Tanks 19 zu kontrollieren.
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Wie in 2 und 4 dargestellt, ist die Rohrleitungseinrichtung 21 zwischen
den Containern 12 und dem Tank 19 im Hinblick
auf die vertikale Bewegung der Container 12 mit einem flexiblen
Abschnitt 31 versehen.
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In bezug auf die Dimensionen der
Lastkähne,
die zur Verwendung in dem System gemäß der Erfindung geeignet sind,
haben diese normalerweise eine Länge
von 97 m, eine Breite von 27 m und eine Höhe von 6 m. Selbst wenn in
der dargestellten Ausführungsform
des Systems ein Lastkahn verwendet wird, kann es in anderen Fällen geeignet
sein, eine andere Art von Wasserfahrzeug, ein Baggerfahrzeug oder
möglicherweise
eine halbeintauchbare Konstruktion zu benutzen.
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Ein typischer Aufbau des Systems
nach der Erfindung kann zwei Hebeeinrichtungen 1 umfassen, die
Seite an Seite an einem Lastkahn 2 angeordnet sind, der
in geeigneter Weise auf einer Seite eines Plattformabschnittes 32 positioniert
ist, der mittels des Systems gehoben werden soll, wie dies in 4 angedeutet ist. Ein zusätzlicher
Lastkahn, der in 4 nicht
gezeigt ist, wird in ähnlicher
Weise auf der entgegengesetzten Seite des Plattformabschnitts 32 angeordnet
und mit zwei Hebeeinrichtungen 1 versehen, die in einer ähnlichen
Weise Seite an Seite an dem Lastkahn angeordnet sind. Der betreffende Hebevorgang
wird in einer ähnlichen
Weise zu dem oben Beschriebenen durchgeführt, wobei die Hebepunkte der
Hebeeinrichtungen mit entsprechenden Hebepunkten (nicht gezeigt)
an den Ecken der Plattform verbunden sind. Dem oben erwähnten Hilfssystem 24 ähnliche
hydraulische Hilfssysteme können vorgesehen
und in der erforderlichen Weise betätigt werden, beispielsweise
in dem Fall, daß der
Plattformabschnitt eine ungleichmäßige Gewichtsverteilung und
dadurch ein unterschiedliches Gewicht in den Eckbereichen aufweist.
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Wie man aus der vorgehenden Beschreibung
feststellen kann, hat das System gemäß der Erfindung eine Anzahl
einzigartiger und vorteilhafter Eigenschaften. Diese können wie
folgt zusammengefaßt
werden:
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Das System überträgt keine größeren Lasten als die für den zu
hebenden Gegenstand zulässigen (abhängig von
dem Volumen der Flüssigkeit
in den ersten und zweiten Behältern
und dem Auftrieb der eingetauchten Behälter). Dieses gilt vom ersten
Kontakt bis zur Vervollständigung
des Hebens. Das System ist selbstregulierend, da das Hebeobjekt
von einem Hebelarm erfaßt
wird, der zu jeder Zeit ausbalanciert ist. Falls die Schwimmkonstruktion
einer nach oben gerichteten Bewegung als Ergebnis eines Welleneinflusses
unterliegt, gibt der Hebelarm am Einsatzpunkt nach, während er
trotzdem in der Lage bleibt, Kräfte
zu übertragen,
die dem Gewicht/Auftriebsverhältnis
zwischen den ersten und zweiten Behältern entsprechen.
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Als Ergebnis des Obigen und der teilweise eingetauchten
Behälter
wird eine Hebekompensation erreicht.
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Im Verlauf einer Wellenperiode kann
ein Heben auf eine sichere Höhe
durchgeführt
werden. (Eine sichere Höhe
wird durch das Verhältnis
zwischen der Hebegeschwindigkeit und der Wellenperiode definiert,
wodurch ein Konflikt zwischen dem Hebeobjekt und der Tragbasis nach
Initiieren des Hebens vermieden wird). Der Grund dafür, daß das System
in der Lage ist, dies zu erreichen, ist eine Doppelwirkung, die
man durch Bewegen der Flüssigkeit
zwischen den Behältern
und die Tatsache erreicht, daß der
Behälter
oder die Behälter,
die anfänglich
die Flüssigkeit
beinhalten, teilweise in Wasser eingetaucht sind, und daß mittels
Gases oder Pumpen ein ausreichendes Flüssigkeitsvolumen innerhalb
einer vorgegebenen Zeitdauer bewegt wird.
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Das System trägt der Tatsache Rechnung, daß das Hebeobjekt
nicht notwendigerweise seinen Schwerpunkt in der Mitte haben muß, und deshalb die
Gefahr eines Kipppens während
des Hebens bestehen könnte.
Dies ergibt sich aus der Tatsache, daß mittels des Flüssigkeitsvolumens
in den Behältern
die Kraft bestimmt werden kann, durch die die Arme die Hebepunkte
an dem Hebeobjekt ergreifen sollen, um das Hebeobjekt in horizontaler
Position zu halten.
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Das System ist weiter in der Lage,
das Hebeobjekt selbst trotz der Einwirkung von Welleneinflüssen auf
die Schwimmkonstruktion in annähernd
horizontaler Position zu halten. Dies geschieht aufgrund der Tatsache,
daß zu
jeder Zeit eine Balance der die Hebelarme durch die Wellenkräfte beeinflussenden Kräfte und
der die Arme von dem Hebeobjekt durch die Arme beeinflussenden Kräfte aufrechterhalten wird.
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Die Kontrolle der Flüssigkeitsüberführung zwischen
den Behältern
an den verschiedenen Hebelarmen kann durch Ladezellen reguliert
werden, die an strategischen Punkten zwischen dem zu hebenden Gegenstand
und der Basis, von der der Gegenstand weggehoben werden soll, plaziert
sind, womit für
eine fortlaufende Messung der auf das zu hebende Objekt über die
Arme aufgebrachten Kräfte gesorgt
wird und wodurch das Heben des Gegenstandes in horizontaler Lage
ebenfalls kontrolliert wird.