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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Durchführung einer Sequenzanalyse
oder zum Testen von Nukleinsäuren,
genauer gesagt ein Verfahren zum Testen von Triplex- und Duplex-Nukleinsäurehybridisierungskomplexen
unter Verwendung von Fluoreszenzintensitätsmessungen.
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Fluoreszierende
Farbstoffe sind zum Detektieren und Quantifizieren von Nukleinsäuren seit
Jahrzehnten verwendet worden. In ihrer grundlegensten Form umfassen
Tests auf Fluoreszenzintensitätsbasis
typischerweise das Kontaktieren eines Testobjektes mit einer ein
Fluorophor-enthaltenden Sonde, das Entfernen der ungebundenen Sonde
von der gebundenen Sonde und das Detektieren der Fluoreszenz in
der gewaschenen Probe. Homogene Tests verbessern derartige grundlegende
Tests, da sie keinen Waschschritt oder die Bereitstellung eines
nichtflüssigen
Phasenträgers
benötigen.
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Beispielsweise
offenbaren die
US-PS'en 5 538 848 und
4 220 450 homogene Tests
auf Fluoreszenzbasis von Nukleotidsequenzen unter Verwendung von
Oligonukleotidproben in Lösung.
Diese Veröffentlichungen
fordern jedoch die Verwendung eines Abschreckmittels in Kombination
mit einem be richterstattenden Mittel, so dass zur Unterscheidung
zwischen den durch die hybridisierten Sonden und nichthybridisierten
Sonden erzeugten Signalen auch der Einsatz von Enzymen benötigt wird.
Abschreckmittel und Enzyme machen jedoch die Verfahren komplexer
und teurer.
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Die
US-PS 5 332 659 beschreibt
ein Verfahren zum Detektieren von Nukleotidsequenzen in Lösungen unter
Verwendung von Sonden, die mindestens zwei Fluorophorkomponenten
enthalten. Die Fluorophore müssen
so ausgewählt
werden, dass sie elektronisch miteinander agieren, wenn sie nahe
genug sind, um die Wellenlängenabhängigkeit
ihrer Spektren zu verändern.
Nicht hybridisierte Sonden sind viel flexibler als Sonden, die auf
die Zielsequenz hybridisiert sind, so dass daher die Wahrscheinlichkeit
größer ist,
dass die beiden Fluorophorkomponenten einer jeden Sonde nahe beieinander
sind, wenn die Sonde nicht hybridisiert ist als wenn die hybridisiert
ist. Somit kann eine Änderung
in der mit der freien Sonde korrelierten Emissionswellenlänge als
Anzeige der Menge der freien Sonde innerhalb der Probe überwacht
werden.
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Die
US-PS 5 846 729 offenbart
ebenfalls homogene Tests auf Fluoreszenzbasis zur Nukleinsäurehybridisierung.
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Bei
einigen Versuchen sind interkalierende Fluorophore verwendet worden,
um die Nukleinsäurehybridisierung
zu detektieren, und zwar auf der Basis der Fähigkeit von derartigen Fluorophoren,
eine Bindung zwischen Strängen
der Nukleinsäure
in einem Hybridisierungskomplex zu bewirken.
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Beispielsweise
offenbart die
US-PS 5 824 557 ein
Verfahren und entsprechendes Zubehör zum Detektieren und Quantifizieren
von Nukleinsäuremolekülen. Eine
bevorzugte Ausführungsform
beruht auf der Interkalation eines Farbstoffes in eine Doppelstrangnukleinsäurehelix
oder eine Einzelstrangnukleinsäure.
Der Farbstoff fluoresziert nach der Interkalation, wobei die Intensität ein direktes
Mal für
die Menge der in der Sonde enthaltenen Nukleinsäure darstellt. Während dieses
Verfahren als zum Messen der Menge der Nukleinsäure in einer Sonde geeignet
angesehen wird, macht die nichtspezifische Bindung zwischen dem
Interkalator und der Nukleinsäure,
auf der das Verfahren basiert, das Verfahren zum Detektieren einer
spezifischen Bindung unpraktisch, und zwar insbesondere unter Bedingungen,
bei denen testobjektfreie Nukleinsäureduplexe vorhanden sind.
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Die
US-PS 5 814 447 beschreibt
einen Test, der eine Verbesserung gegenüber Tests darstellen soll, welche
auf einer nichtspezifischen Interaktion zwischen interkalierenden
Substanzen und Nukleinsäureduplexen
basieren, wie beispielsweise in der
US-PS
5 824 557 und der
japanischen
Patentveröffentlichung 237000/1993 beschrieben.
Die in der letztgenannten Veröffentlichung
beschriebene frühere
Entwicklung umfasst das Zusetzen eines interkalierenden Fluorochroms,
das die Tendenz besitzt, eine erhöhte Fluoreszenzintensität zu zeigen,
wenn es in eine Probenlösung
interkaliert wird, bevor ein spezifischer Bereich einer zu testenden
Nukleinsäure
durch PCR verstärkt
wurde, und das Messen der Fluoreszenzintensität aus der Reaktionslösung in
vorgegebenen Zeitintervallen, um die zu testende Nukleinsäure vor
der Verstärkung
zu detektieren und zu quantifi zieren. Gemäß der
US-PS 5 814 447 versucht man diese
frühere
Entwicklung zu verbessern, indem man einen Test mit verbesserter
Spezifizität
zur Verfügung
stellt, der dadurch gekennzeichnet ist, dass es sich bei der Sonde
um ein Einzelstrangoligonukleotid handelt, das mit einem interkalierenden
Fluorochrom ausgestattet ist, welches in einen komplementären Bindungsabschnitt
zwischen einer zu testenden Nukleinsäure und einer Einzelstrangoligonukleotidprobe
zu interkalieren ist.
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Die
WO 97/45539 offenbart eine
aus zwei Einheiten bestehende Probe zum Detektieren von Nukleinsäuren mit
einer speziellen Sequenz. Eine Einheit der Sonde umfasst ein Sequenzerkennungselement
(SRE), das eine spezielle Nukleinsäuresequenz erkennt. Die zweite
Einheit der Sonde umfasst eine Berichterstattergruppe (RG), die
eine detektierbare Verbindung enthält, deren Eigenschaften bei
der Bindung verändert
werden. Die beiden Einheiten sind über einen Linker, vorzugsweise
einen Peptidlinker, miteinander verknüpft.
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Die
GB 2333359 beschreibt ein
Verfahren zum Detektieren einer PCR-verstärkten Testnukleinsäuresequenz
in einer Probe.
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Zusätzlich zu
den vorstehend erwähnten
Entwicklungen, die die Fluoreszenzintensität detektieren, haben einige
von den Vorteilen von Fluoreszenzpolarisationstests Gebrauch gemacht.
Bei Tests auf Polarisationsbasis gibt es jedoch signifikante Nachteile.
Der Änderungsgrad
der Polarisation in Abhängigkeit
von der Bindung kann unvorsehbar sein, und die Interpretation von
Daten, um eine Anpassung von inkonsis tenten Daten an theoretische
Erwartungen zu erreichen, kann größere Anstrengungen erfordern,
als sie in einem analytischen Verfahren wünschenswert sind, insbesondere
dann, wenn das Verfahren automatisiert werden soll.
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Trotz
der vorstehend beschriebenen Entwicklungen besteht weiterhin ein
Bedarf nach einem einfachen, besonders sensitiven, wirksamen und
raschen Verfahren zum Analysieren der Wechselwirkung zwischen Nukleinsäuren und/oder
Nukleinsäureanalogen.
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Die
Erfindung sieht ein Bindungstestverfahren vor, das die folgenden
Schritte umfasst:
Bereitstellen eines dsDNA umfassenden Testobjektes;
Bereitstellen
einer ssDNA oder RNSA umfassenden Sonde, die in Bezug auf wenigstens
einen Teil des Testobjektes nicht perfekt komplementär ist;
Bereitstellen
eines Interkalierungsmittels, das ein Fluorophor umfasst;
Zusetzen
der Sonde, des Testobjektes und des Interkalierungsmittels zu einem
Hybridisierungsmedium zum Vorsehen einer Testprobe;
Bestrahlen
der Testprobe mit Anregungsstrahlung, um zu bewirken, dass das Fluorophor
Fluoreszenzstrahlung emittiert;
Detektieren einer Intensität der Fluoreszenzstrahlung,
wobei diese Intensität
eine direkte Anzeige einer Bindungsaffinität zwischen der Sonde und dem
Testobjekt ist;
Kalibrieren der Intensität gegenüber von anderen Sonden in Kombination
mit dem Testobjekt und dem Interkalierungsmittel erreichten Intensitäten, wobei
sich jede dieser Sonden von der Sonde um mindestens eine Base unterscheidet;
und
Ermitteln aus dieser Kalibrierung ein Ausmaß an Fehlpaarung
zwischen der Sonde und dem Testobjekt,
wobei es sich bei dem
Verfahren um einen ohne PCR-Verstärkung des
Testobjektes und ohne Denaturierung des Testobjektes durchgeführten homogenen
Test handelt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den folgenden Zeichnungen
beschrieben, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bezeichnen.
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Die 1A, 1B, 2, 3A, 3B, 4, 5, 6A, 6B, 7A, 7B, 8A und 8B sind
Diagramme von maximalen Fluoreszenzintensitäten in Abhängigkeit von der Temperatur
für jede
analysierte Probe.
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Die
Erfindung stellt ein rasches, empfindliches, umweltfreundliches
und sicheres Verfahren zum Testen der Bindung zwischen einem Testobjekt
und einer Sonde zur Verfügung,
wobei das Testobjekt eine Nukleinsäuresequenz oder eine Nukleinsäureanalogsequenz
und die Sonde eine Nukleinsäuresequenz
oder eine Nukleinsäureanalogsequenz
umfassen.
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Im
Gegensatz zu bestimmten Tests des Standes der Technik detektiert
die Erfindung nicht nur das Vorhandensein einer Hybridisierung,
sondern stellt auch qualitative und quantitative Informationen in
Bezug auf die Natur der Hybridisierung zwischen einer Sonde und
einem Testobjekt zur Verfügung.
Die Erfindung versetzt daher den Praktiker in die Lage, zwischen
einer perfekten Paarung, einer Einbasenpaarfehlpaarung, einer Zweibasenpaarfehlpaarung,
einer Dreibasenpaarfehlpaarung, einer Einbasenpaarannulierung, Zweibasenpaarannulierung
und einer Dreibasenpaarannulierung zu unterscheiden.
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Ausführungsformen
der Erfindung umfassen das Kalibrieren der für ein erstes Sonden-Testobjekt-Gemisch
gemessenen Fluoreszenzintensität
gegenüber
Intensitäten,
die andere Sonden zeigen, welche mit dem gleichen Testobjekt und
dem gleichen Interkalierungsmittel kombiniert sind, wobei sich jede
der anderen Sonden von der ersten Sonde um mindestens eine Base
unterscheidet. Die beim Verfahren der Erfindung detektierte Fluoreszenzintensität steigt
mit der Bindungsaffinität
zwischen der Sonde und dem Testobjekt an. Das vorliegende Verfahren
benötigt
keine Messung der Polarisation der Fluoreszenz im Gegensatz zu Fluoreszenzanisotropieverfahren.
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Es
kann eine Kalibrierungskurve erzeugt werden, wobei die Intensität von der
Bindungsaffinität
zwischen dem Testobjekt und der Sonde abhängig ist. Da die Bindungsaffinität zwischen
dem Testobjekt und einer Vielzahl von unterschiedlichen Sonden mit
der Anzahl der fehlgepaarten Basen, der Natur der Fehlpaarung (A-G
gegenüber
A-C gegenüber
T-G ge genüber
T-C etc.), der Lage der Fehlpaarung (der Fehlpaarungen) innerhalb
des Hybridisierungskomplexes etc. variiert, kann der erfindungsgemäße Test
für eine
Sequenzanalyse des Testobjektes verwendet werden.
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Die
Erfindung ermöglicht
die Quantifizierung der Bindungsaffinität zwischen der Probe und dem
Testobjekt. Eine derartige Information kann für eine Vielzahl von Verwendungszwecken
wertvoll sein, einschließlich der
Herstellung von Antisense-Arzneimitteln mit optimierten Bindungscharakteristiken.
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Im
Gegensatz zu den Verfahren des Standes der Technik ist der erfindungsgemäße Test
vorzugsweise homogen. Der Test kann durchgeführt werden, ohne den Sonden-Testobjekt-Komplex von der freien
Sonde und dem Testobjekt vor dem Detektieren der Fluoreszenzintensität zu trennen.
Der Test erfordert keinen Gelseparationsschritt, so dass auf diese
Weise eine starke Zunahme des Testdurchsatzes ermöglicht wird.
Die quantitativen Analysen sind einfach und genau. Ferner wird der
Test vorzugsweise in einer homogenen Lösung durchgeführt, so
dass eine Trennung der gebundenen Komplexe von ungebundenen Sonden
entweder durch Filtration und zahlreiche Waschschritte oder durch
Gelelektrophorese nicht erforderlich ist. Daher werden mit dem Bindungstest
viel Zeit und Aufwand eingespart und kann der Test in einfacher
Weise automatisiert werden. Des Weiteren ermöglicht er eine rasche Bestimmung
von Bindungsvariablen, wie Puffer, pH-Wert, ionischer Konzentration,
Temperatur, Inkubationszeit, relativen Konzentrationen von Sonden-
und Testobjektsequenzen, Interkalatorkonzentrationen, Länge der
Testobjektsequenzen, Länge
der Sondensequenzen und möglichen
Cofaktorerfordernissen.
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Des
Weiteren wird der erfindungsgemäße Test
vorzugsweise ohne die Bereitstellung eines Signalabschreckmittels
auf dem Testobjekt oder auf der Sonde durchgeführt.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung wird auf spezifische Weise die Triplexhybridisierung
zwischen der Sonde und dem Doppelstrangtestobjekt detektiert, so
dass die Notwendigkeit einer Denaturierung des Testobjektes vermieden
wird. Während
es bekannt ist, dass PNA-Sonden Triplexe mit bestimmten Klassen
von Testobjekten bilden (siehe beispielsweise Egholm et al., 365
Nature 566 (1993) und Tomac et al., 118 J. Am. Chem. Soc. 5544 (1996)),
waren die Erfinder überrascht,
dass sie in der Lage waren, auf spezifische Weise Triplexe zu testen,
die zwischen Einzelstrangnukleinsäuresonden (d. h. ssDNA und
RNA) und DOppelstrangnukleinsäuretestobjekten
(d. h. dsDNA) gebildet wurden.
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Geeignete
Proben zur Verwendung im erfindungsgemäßen Test umfassen ssDNA, RNA,
PNA und andere Nukleinsäureanaloge
mit nicht aufgeladenen Ketten. Sondensequenzen mit irgendeiner Länge zwischen 8
und 20 Basen werden bevorzugt, da dies den Bereich bildet, in dem
die kleinsten einzigartigen DNA-Sequenzen
von Prokarioten und Eukarioten gefunden werden. Sonden von 12-18
Basen werden besonders bevorzugt, da dies die Länge der kleinsten einzigartigen
Sequenzen im menschlichen Genom darstellt. Bei speziellen Ausführungsformen
werden Sonden von 6-30 Basen bevorzugt, wobei 15 Basen am bevorzugtesten
sind. Es kann jedoch auch eine Vielzahl von kürzeren Proben Verwendung finden,
um eine Nukleotidsequenz mit einer Vielzahl von nicht einzigartigen
Testobjektsequenzen darin zu detektieren, die auf kombinierte Weise
die Nukleotidsequenz identifizieren.
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Die
Erfindung benötigt
keine Verwendung von radioaktiven Sonden, die gefährlich,
schwierig, und zeitaufwändig
zu handhaben sind und auf konstante Weise regeneriert werden müssen. Sonden
der Erfindung sind vorzugsweise sicher im Gebrauch und stabil über Jahre.
Daher können
Sonden in großen
Mengen geordert und gelagert werden.
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Die
Erfinder waren darüber
hinaus überrascht,
festzustellen, dass parallele PNA-Sonden ein besseres Verhalten
aufweisen als auf mehr herkömmliche
Art und Weise synthetisierte Antiparallel PNA-Sonden. Wenn die Nukleinsäuretestobjektsequenzen
um mehr als das dreifache länger
waren als die PNA-Sonden, waren die parallelen und antiparallelen
PNA-Sonden in gleicher Weise effizient in Bezug auf die Unterscheidung
zwischen perfekt gepaarten Nukleinsäurehybridisierungskomplexen
und denjenigen, die verschiedene Einbasenpaar-, Zweibasenpaar- oder
Dreibasenpaarfehlpaarungen enthielten. Wenn jedoch die Testobjekt-DNA-Sequenzen
die gleiche Länge
wie die PNA-Sondensequenzen besaßen (d. h. 15 Nukleotide lang),
wurden parallele DNA-Sonden gegenüber antiparallelen PNA-Sonden
wegen der größeren Differenzen
bei den beobachteten Fluoreszenzintensitäten zwischen perfekt gepaarten
Komplexen und Ein- oder Zweibasenpaarfehlpaarungskomplexen bevorzugt.
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Obwohl
der exakte Mechanismus, warum unter solchen Bedingungen parallele
PNA-Sonden bevorzugt werden, nicht bekannt ist, schlagen diese Beobachtungen
vor, dass die fehlgepaarten parallelen PNA:DNA Hybridisierungskomplexe
mehr stabil sind als die analogen fehlgepaarten antiparallelen PNA:DNA-Hybride, was zu einer
geringeren Interkalation des Nukleinsäureinterkalators und somit
zu geringeren beobachteten Fluoreszenzintensitätswerten führt.
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Es
wird bevorzugt, dass die Sonde und das Testobjekt nicht markiert
sind. Bei alternativen Ausführungsformen
ist jedoch ein Interkalierungsmittel auf kovalente Weise an die
Sonde gebunden. Bei derartigen Ausführungsformen ist das Interkalierungsmittel
vorzugsweise an jedem Ende an die Sonde gebunden.
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Bei
anderen Ausführungsformen
ist das Interkalierungsmittel nicht kovalent an die Sonde gebunden, obwohl
es sich während
des Tests selbst zwischen die Sonde und das Testobjekt einsetzen
kann, und zwar in einem solchen Sinn, dass es an die Sonde auf nichtkovalente
Weise gebunden wird.
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Bevorzugte
Interkalierungsmittel zur Verwendung in der Erfindung sind YOYO-1,
TOTO-1, Ethidiumbromid, Ethidiumhomodimer-1, Ethidiumhomodimer-2
und Acridin. Generell handelt es sich bei dem Interkalierungsmittel
um eine Komponente, die in der Lage ist, zwischen Stränge eines
Duplex- und/oder
eines Triplexnukleinsäurekomplexes
zu interkalieren oder sich zwischen diese einzulagern. Bei bevorzugten
Ausführungsformen
ist das Interkalierungsmittel (oder eine Komponente hiervon) in
Abwesenheit von Nukleinsäuren im
We sentlichen nichtfluoreszierend und fluoresziert, wenn es eingelagert
ist und durch Strahlung mit einer geeigneten Wellenlänge angeregt
wird, wobei eine 100-fache bis 10.000-fache Vergrößerung der Fluoreszenz bei
Einlagerung in einem Duplex- oder Triplexnukleinsäurekomplex
erzielt wird.
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Bei
anderen Ausführungsformen
kann das Interkalierungsmittel eine Verschiebung in der Fluoreszenzwellenlänge bei
Interkalation und Anregung durch Strahlung einer geeigneten Wellenlänge erfahren.
Die exakte Fluoreszenzwellenlänge
kann von der Struktur der Nukleinsäure, die interkaliert wird,
abhängen,
beispielsweise DNA gegenüber
RNA, Duplex gegenüber
Triplex etc..
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Die
Anregungswellenlänge
wird so ausgewählt
(durch Routineversuche und/oder vorhandene Kenntnisse), dass sie
diesem Anregungsmaximum für
das verwendete Fluorophor entspricht, und beträgt vorzugsweise 200-1.000 nm.
Interkalierungsmittel werden vorzugsweise so ausgewählt, dass
sie eine Emissionswellenlänge
von 200-1.000 nm besitzen. Bei bevorzugten Ausführungsformen findet ein Argonionenlaser
Verwendung, um das Fluorophor mit Licht einer Wellenlänge in einem
Bereich von 400-540 nm zu bestrahlen, wobei die Fluoreszenzemission
in einem Bereich von 500-750 nm detektiert wird.
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Der
erfindungsgemäße Test
kann über
eine große
Vielzahl von Temperaturen durchgeführt werden, wie beispielsweise
von 5-85°C. Bestimmte
Tests des Standes der Technik erfordern erhöhte Temperaturen, wodurch der
Test mit höheren
Kosten und Verzögerungen
verbunden ist. Demgegenüber
kann die Erfin dung bei Raumtemperatur oder darunter (d. h. bei einer
Temperatur von unter 25°C)
durchgeführt
werden.
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Die
Zuverlässigkeit
der Erfindung ist unabhängig
von einem Guanin- und Cytosingehalt im Testobjekt. Da G-C-Basenpaare
drei Wasserstoffbindungen bilden, während A-D-Basenpaare nur zwei
Wasserstoffbindungen bilden, sind Testobjekt- und Sondensequenzen
mit einem höheren
G- oder C-Anteil stabiler und besitzen höhere Schmelztemperaturen. Daher
können
Basenpaarfehlpaarungen, die den GC-Anteil des hybridisierten Sonden-
und des Testobjektbereiches über
den in perfekt gepaarten Hybriden vorhandenen erhöhen, die
mit einer fehlgepaarten Sonde verbundene Bindungsschwäche ausgleichen.
Hybridisierungskomplexe, die jede mögliche Basenpaarfehlpaarung
zwischen der Sonde und dem Testobjekt enthielten, erwiesen sich
als unbeständiger
als perfekt gepaarte Hybride, was immer in geringeren Fluoreszenzintesitäten als
bei perfekt komplementären
Hybriden resultierte.
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Der
erfindungsgemäße Test
ist extrem sensitiv, so dass daher keine PCR-Verstärkung des
Testobjektes durchgeführt
werden muss. Beispielsweise ist es möglich, eine Testprobe zu testen,
die ein Volumen von etwa 20 μl
besitzt und etwa 10 Femtomol Testobjekt und etwa 10 Femtomol Sonde
enthält.
Ausführungsformen der
Erfindung sind sensitiv genug, um Testobjekte mit einer Konzentration
von 5 × 10-9M, vorzugsweise mit einer Konzentration
von nicht mehr als 5 × 10-10M, zu testen. Ausführungsformen der Erfindung
sind sensitiv genug, um Sonden mit einer Konzentration von 5 × 10-9M, vorzugsweise mit einer Konzentration
von nicht mehr als 5 × 10-10M, zu verwenden. Es versteht sich von
selbst, dass die vorstehend genannten Werte in keiner Weise bedeuten,
dass das Verfahren keine höheren
Konzentrationen detektieren kann.
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Bei
dem Hybridierungsmedium kann es sich um irgendein herkömmliches
Medium handeln, das zum Präservieren
von Nukleotiden geeignet ist, siehe beispielsweise Sambrook et al., „Molecular
Cloning: A Lab Manual," Band
2 (1989). Beispielsweise kann das flüssige Medium Nukleotide, Wasser,
Puffersubstanzen und standardmäßige Salzkonzentrationen
enthalten.
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Die
Hybridisierung zwischen den komplementären Basen tritt unter einer
großen
Vielzahl von Bedingungen auf, die Variationen in Bezug auf Temperatur,
Salzkonzentration, elektrostatische Stärke und Pufferzusammensetzung
aufweisen. Beispiele dieser Bedingungen und Verfahren zur Anwendung
derselben sind bekannt.
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Es
wird bevorzugt, die Hybridisierungskomplexe bei einer Temperatur
von etwa 15°C
bis etwa 25°C über etwa
1 min bis etwa 5 min zu bilden. Längere Reaktionszeiten sind
nicht erforderlich, wobei jedoch eine Inkubation über diverse
Stunden die Hybridisierungskomplexe nicht nachteilig beeinflusst.
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Unter
der Voraussetzung, dass ein geeignetes Fluoreszenzinterkalierungsmittel
im Reaktionsgemisch enthalten ist (wie vorstehend erläutert),
sind unter der großen
Vielzahl der Fälle
andere zur Erleichterung dienende Reagenzien nicht erforderlich.
Es ist jedoch möglich,
die Hybridisierung in Lösung
zu erleichtern, indem bestimmte Reagenzien verwendet werden. Bevorzugte
Beispiele dieser Reagenzien sind Einzelstrangbindungsproteine, wie
Rec A Protein, T4 Gen 32 Protein, E. Coli Einzelstrangbindungsprotein,
Haupt- oder Nebennukleinsäuregroovebindungsproteine,
zweivalente Ionen, polyvalente Ionen, Viologen und interkalierende
Substanzen, wie Ethidiumbromid, Actinomycin D, Psoralen und Angelicin.
Diese, zur Erleichterung dienenden Reagenzien können sich in extremen Betriebsbedingungen
als geeignet erweisen, beispielsweise bei abnormen pH-Werten oder
extrem hohen Temperaturen.
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Der
erfindungsgemäße Test
kann beispielsweise dazu benutzt werden, um zugängliche Bereiche in gefalteten
Nukleotidsequenzen zu identifizieren, die Anzahl von fehlgepaarten
Basenpaaren in einem Hybridisierungskomplex zu ermitteln und Genome
zu kartieren.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in größeren Einzelheiten
in Verbindung mit den nachfolgenden Ausführungsbeispielen erläutert. Es
versteht sich, dass die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele
beschränkt
ist.
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Beispiel 1
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Sense-
und Antisense 50-mer ssDNA-Testobjektsequenzen, abgeleitet von Exon
10 des menschlichen zystischen Fibrosegens (Nature 380, 207 (1996))
wurden auf einem DNA-Synthetisator
(Expedite 8909, PerSeptive Biosystems) synthetisiert und mit HPLC
gereinigt. Equimolare Mengen von komplementären Oligonukleotiden wurden
bei 95°C über 10 min denaturiert
und allmählich
abkühlen
gelassen, als die Temperatur über
1,5h auf 21°C
sank. DsDNA-Oligonukleotide wurden in ddH2O
bei einer Konzentration von 1 pmol/μl gelöst.
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Der
Sense-Strang der Wildtyp-Test-DNA besaß die folgende Sequenz (SEQ
ID NO:1): 5'-TGG
CAC CAT TAA AGA AAA TAT CAT CTT TGG TGT TTC CTA TGA TGA ATA TA-3'.
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Der
Antisense-Strang der Wildtyp-Test-DNA besaß die folgende Sequenz (SEQ
ID NO:1): 5'-TAT
ATT CAT CAT AGG AAA CAC CAA AGA TGA TAT TTT CTT TAA TGG TGC CA-3'.
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Es
wurde eine 50-mer Mutant-dsDNA Testsequenz identisch zur Wildtyp-Test-DNA
(SEQ ID NO:1) hergestellt, mit Ausnahme einer Einbasenpaarmutation
(unterstrichen) an der Aminosäurenposition
507, bei der die Wildtyp-Sequenz CAT auf CGT verändert
wurde.
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Der
Sense-Strang dieser 50-mer Testsequenz besaß die folgende Sequenz (SEQ
ID NO:2): 5'-TGG CAC
CAT TAA AGA AAA TAT CGT CTT
TGG TGT TTC CTA TGA TGA ATA TA-3'.
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Der
Antisense-Strang dieser 50-mer Testsequenz besaß die folgende Sequenz (SEQ
ID NO:2): 5'-TAT ATT
CAT CAT AGG AAA CAC CAA AGA CGA
TAT TTT CTT TAA TGG TGC CA-3'.
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Es
wurde eine 50-mer Mutant-dsDNA-Testsequenz identisch mit der Wildtyp-Test-DNA
(SEQ ID No:1) hergestellt, mit Ausnahme einer aufeinanderfolgenden
Zweibasenpaarmutation (unter strichen) an den Aminosäurepositionen
506 und 507, bei denen die Wildtypsequenz CAT auf ACT verändert
wurde.
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Der
Sensestrang dieser Testsequenz besaß die folgende Sequenz (SEQ
ID NO:3): 5'-TGG
CAC CAT TAA AGA AAA TAT ACT
CTT TGG TGT TTC CTA TGA ATA TA-3'.
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Die
Antisensestrang dieser Testsequenz besaß die folgende Sequenz (SEQ
ID NO:3): 5'-TAT
ATT CAT CAT AGG AAA CAC CAA AGA GTA
TAT TTT CTT TAA TGG TGC CA-3'.
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Es
wurde eine 50-mer Mutant-dsDNA-Testsequenz identisch mit der Wildtyp-Test-DNA
(SEQ ID NO:1) hergestellt mit Ausnahme einer aufeinanderfolgenden
Dreibasenpaarmutation (unterstrichen) an den Aminosäurepositionen
506 und 507, an denen die Wildtypsequenz CAT auf ACG verändert
wurde.
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Der
Sensestrang dieser Testsequenz besaß die folgende Sequenz (SEQ
ID NO:4): 5'-TGG
CAC CAT TAA AGA AAA TAT ACG CTT
TGG TGT TTC CTA TGA TGA ATA TA-3'.
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Der
Antisensestrang dieser Testsequenz besaß die folgende Sequenz (SEQ
ID NO:4): 5'-TAT
ATT CAT CAT AGG AAA CAC CAA AGC GTA TAT TTT CTT TAA TGG TGC
CA-3'.
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Es
wurde eine 47-mer Mutant-dsDNA-Testsequenz identisch mit der Wildtyp-Test-DNA
(SEQ ID NO:1) hergestellt mit der Ausnahme einer aufeinanderfolgenden
Dreibasenpaarannullierung (angezeigt durch eine Ellipse) an den
Aminosäurepositionen
507 und 508, an denen die Wildtypsequenz CTT annulliert wurde.
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Der
Sensestrang dieser 47-mer Testsequenz besaß die folgende Sequenz (SEQ
ID NO:5): 5'-TGG CAC
CAT TAA AGA AAA TAT CAT ... TGG TGT TTC CTA TGA TGA ATA TA-3'.
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Der
Antisensestrang dieser 47-mer Testsequenz besaß die folgende Sequenz (SEQ
ID NO:5): 5'-TAT ATT
CAT CAT AGG AAA CAC CA ... A TGA TAT TTT CTT TAA TGG TGC CA-3'.
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Die
in den Beispielen verwendeten PNA-Sonden wurden synthetisiert, mit
HPLC gereinigt und durch Massenspektroskopie von Commonwealth Biotechnologies,
INc. (Richmond, VA, USA) bestätigt.
PNA-Sonden wurden zuerst in 0,1% TFA (Trifluoressigsäure) bis
auf eine Konzentration von 10 mg/ml gelöst und dann durch Zusatz von
ddH2O auf 1 mg/ml verdünnt. Endgültige PNA-Lösungen wurden in ddH2O mit einer Konzentration von 1 pMol/μl hergestellt.
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Sonde
Nr. 1 war eine 15-mer antiparallele PNA-Sonde, die so ausgebildet
war, dass sie vollständig komplementär zu einem
15 Nukleotidsegment des Sensestranges der 50-mer Wildtyp-Test-DNA (SEQ ID NO:1)
war und die Aminosäureposition
505 bis 510 überlappte
(Nature 380, 207 (1996)). Die Probe besaß die folgende Struktur (SEQ
ID NO:6): 5'-H-CAC
CAA AGA TGA TAT-Lys-CONH2-3'.
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Sonde
Nr. 2 war eine 15-mer PNA-Sonde mit identischer Sequenz wie Sonde
Nr. 1, jedoch in paralleler Orientierung anstelle der antiparallelen
Orientierung. Die Sonde besaß die
folgende Struktur (SEQ ID NO:7): 5'-H-TAT AGT AGA AAC CAC-Lys-CONH2-3'.
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Jedes
Hybridisierungsreaktionsgemisch (80 μl) enthielt das folgende: 4
pMol der Test-dsDNA, 4 pMol der PNA-Sonde, 0,5 × TBE und 500 nM des DNA-Interkalators
YOYO-1 (Molekular Probes, Eugene, OR, USA). Die Reaktionsgemische
wurden bei 95°C
5-10 min inkubiert, um eine Denaturierung zu ermöglichen, und dann bis zum Test
auf 80°C
gehalten. Proben wurden in eine Quarzküvette eingesetzt, mit einem
Argonionenlaserstrahl mit einer Wellenlänge von 488 nm bestrahlt und
wiederholt in Bezug auf Fluoreszenzemissionen überwacht, als die Temperatur
mit der Zeit abfiel. Laufende Temperaturmessungen wurden über eine
softwaregesteuerte Temperatursonde, die direkt in jede Sonde eingesetzt
war, erhalten. Die maximale Fluoreszenzintensität trat bei einer Wellenlänge von
540 mm auf, was eine Interkalation von YOYO-1 in die PNA:DNA-Hybriden
anzeigte. Die maximalen Fluoreszenzintensitäten wurden in Abhängigkeit
von der Temperatur für
jede analysierte Probe aufgezeichnet.
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Die
Fluoreszenzintensitäten,
die beobachtet wurden, als keine DNA oder PNA vorhanden war (nur YOYO-1)
oder als Wildtyp SEQ ID NO:1, Mutant SEQ ID NO:2 oder Mutant SEQ
ID NO:3 mit der antiparallelen PNA-Sonde Nr. 1 oder der parallelen
PNA-Sonde Nr. 2 reagierten, sind in den 1A und 1B gezeigt. SsDNA:PNA-Hybride,
die aus perfekt komplementären
Sequenzen (SEQ ID NO:1 + Sonde Nr. 1) bestanden, ermöglichten
eine maximale Interkalation von YOYO-1 und führten zu den höchsten Fluoreszenzintensitäten, die
anstiegen, als die Temperatur abfiel (1A). Die
Fluoreszenzintensitäten
für ein
fehlgepaartes Einbasenpaar ssDNA:PNA-Hybrid (SEQ ID NO:2 + Sonde
Nr.1) und ein fehlgepaartes Zweibasenpaar ssDNA:PNA-Hybrid (SEQ
ID NO:3 + Sonde Nr. 1) waren um 81% und 89% niedriger als das perfekt
gepaarte ssDNA:pNA-Hybrid bei 60°C
(1A). In entsprechender Weise wiesen bei der Hybridisierung
der parallelen PNA-Sonde Nr. 2 auf die Test-DNA-Sequenzen die fehlgepaarten
Ein- und Zweibasenpaare ssDNA:PNA-Hybride Fluoreszenzintensitäten auf,
die um 70% und 86% niedriger waren als das perfekt komplementäre ssDNA:PNA-Hybrid (SEQ
ID NO:1 + Sonde Nr. 2) bei 60°C
(1B). Bei einem Anstieg des Fehlpaarungsgrades
zwischen der Sonde und dem Testobjekt verringerte sich das Niveau
der Interkalation durch YOYO-1 und nahm somit der Wert der Fluoreszenzintensität ab. Diese
Beziehung war gültig
unabhängig
davon, ob eine antiparallele oder parallele PNA-Sonde verwendet
wurde.
-
Als
die Test-DNA-Sequenzen die gleiche Länge besaßen wie die PNA-Sondensequenzen
(d. h. 15 Nukleotide lang) wurden interessanterweise parallele PNA-Sonden
vielmehr bevorzugt als antiparallele PNA-Sonden, und zwar wegen
größerer Differenzen
in den beobachteten Fluoreszenzintensitäten zwischen perfekt gepaarten
Komplexen und fehlgepaarten Ein- und
Zweibasenpaarkomplexen (Daten sind nicht gezeigt).
-
Obwohl
der exakte Mechanismus, warum unter diesen Bedingungen parallele
PNA-Sonden bevorzugt werden, nicht bekannt ist, legen diese Beobachtungen
nahe, dass die fehlgepaarten parallelen PNA:DNA-Hybridisierungskomplexe
weniger stabil sind als die analogen fehlgepaarten antiparallelen
PNA:DNA-Hybride, was
zu einer geringeren Interkalation des Nuklein säureinterkalators und somit
zu geringeren beobachteten Fluoreszenzintensitätswerten führt.
-
Beispiel 2
-
2 zeigt,
dass der Hybridisierungstest der Erfindung auch zwischen perfekt
gepaarten ssDNA:PNA-Hybriden und denjenigen unterscheiden kann,
die 1, 2 oder 3 bp Fehlpaarungen sowie eine 3 bp Annullierung enthalten,
wenn eine parallele PNA-Sonde verwendet wird. Die Testbedingungen
sind hierbei identisch mit denen von Beispiel 1. Die Fluoreszenzintensitäten für ein 1
bp fehlgepaartes ssDNA:PNA-Hybrid (SEQ
ID NO:2 + Sonde Nr.2), eine darauffolgende 2 bp Fehlpaarung (SEQ
ID NO:3 + Sonde Nr. 2), eine darauffolgende 3 bp Fehlpaarung (SEQ
ID NO:4 + Sonde Nr. 2) und eine 3 bp Annullierung (SEQ IS NO:5 +
Sonde Nr. 2) waren um 41%, 71%, 87% und 95% geringer als bei dem
perfekt gepaarten ssDNA:PNA-Hybrid (SEQ ID NO:1 + Sonde Nr. 2) bei
60°C. Als
die Temperatur von 70°C
auf 60°C
abfiel, nahm der Unterscheidungsgrad zwischen perfekter Paarung
und den verschiedenen Basenpaarfehlpaarungen zu. Wie in Beispiel
1 führte
der Anstieg der Fehlpaarung zwischen der Sonde und dem Testobjekt
zu zunehmend verringerten Niveaus der Fluoreszenzintensität. Darüber hinaus
war dieses Fluoreszenzmuster selbst dann konsistent, wenn die Mutant-Sequenzen
einen GC-Anteil
aufwiesen, der höher
war als der der Wildtypsequenz (2).
-
Als
eine parallele PNA-Sonde verwendet wurde, führten separierte 2 bp Fehlpaarungen
(worin zwei 1 bp Fehlpaarungen durch 3 Basenpaare separiert waren)
zu geringfügig
geringe ren Fluoreszenzintensitäten
als die darauffolgenden 2 bp Fehlpaarungen (Daten nicht gezeigt).
In entsprechender Weise ergaben separierte 3 bp Fehlpaarungen (worin
drei 1 bp Fehlpaarungen jeweils durch drei Basenpaare separiert
waren) zu geringfügig
niedrigeren Fluoreszenzintensitäten
als nachfolgende 3 bp Fehlpaarungen (Daten nicht gezeigt). Diese Ergebnisse
legen nahe, dass separierte Basenpaarfehlpaarungen mehr spaltend
in Bezug auf die ssDNA:PNA Hybridbildung sind als aufeinanderfolgende
Basenpaarfehlpaarungen.
-
Beispiel 3
-
SEQ
ID NO:8 war eine 15-mer dsDNA-Testsequenz, abgeleitet von SEQ ID
NO:1, die vollständig
komplementär
zu Sonde Nr. 1 sein sollte. Bei SEQ ID NO:9 bis SEQ ID NO:17 handelte
es sich um 15-mer Mutant dsDNA-Testsequenzen, die mit Ausnahme einer
Einbasenpaarmutation (unterstrichen) identisch mit der Wildtyp SEQ
ID NO:8 waren. Sense- und Antisense 15-mer ssDNA-Sequenzen wurden
synthetisiert, gereinigt und abgekühlt, wie vorstehend beschrieben.
DsDNA-Oligonukleotide wurden in ddH2O bei
einer Konzentration von 1 pMol/μl
gelöst.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Wildtyp-Test-DNA (SEQ ID NO:8) betrug: 5'-ATA TCA TCT TTG GTG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Wildtyp-Test-DNA (SEQ ID NO:8) betrug: 5'-CAC CAA AGA TGA
TAT-3'.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:9) betrug: 5'-ATA TCT TCT TTG GTG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:9) betrug: 5'-CAC CAA AGA AGA TAT-3'.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:10) betrug: 5'-ATA TCA TCT TTC GTG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:10) betrug: 5'-CAC GAA AGA TGA TAT-3'.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:11) betrug: 5'-ATA TCA TGT TTG GTG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:11) betrug: 5'-CAC CAA ACA TGA TAT-3'.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:12) betrug: 5'-ATA TCA TCT ATG GTG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:12) betrug: 5'-CAC CAT AGA TGA TAT-3'.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:13) betrug: 5'-ATA TCA TCT CTG GTG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:13) betrug: 5'-CAC CAG AGA TGA TAT-3'.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:14) betrug: 5'-ATA TCA TCT GTG GTG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:14) betrug: 5'-CAC CAC AGA TGA TAT-3'.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:15) betrug: 5'-ATA TCG TCT TTG GTG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:15) betrug: 5'-CAC CAA AGA CGA TAT-3'.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:16) betrug: 5'-ATA TCA TTT TTG GTG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:16) betrug: 5'-CAC CAA AAA TGA TAT-3'.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:17) betrug: 5'-ATA TCA TCT TTT GTG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Mutant-Test-DNA (SEQ ID NO:17) betrug: 5'-CAC AAA AGA TGA TAT-3'.
-
Die
Spezifizität
des Hybridisierungstestes wurde weitergetestet, indem man die parallele
PNA Sonde Nr. 3 mit einer 15-mer Wildtyp-Test-dsDNA (SEQ ID NO:8)
und verschiedenen 15-mer 1 bp mutierten Test-ds-DNAs (SEQ ID NO:9
bis SEQ ID NO:17) reagieren ließ,
die jeden Typ einer möglichen
1 bp Fehlpaarung erzeugen würden
(3). Die Testbedingungen waren mit
denen von Beispiel 1 identisch.
-
Die
höchsten
Fluoreszenzintensitäten
wurden mit ssDNA:PNA-Hybriden
erreicht, die aus perfekt komplementären Sequenzen bestanden, und
zwar bei sämtlichen
getesteten Temperaturen. Die Fluoreszenz nahm zu, als die Temperatur
abnahm. SsDNA:PNA-Hybride, die zu 1 bp T-T, C-C, G-G, A-A, C-A,
G-T und C-T-Fehlpaarungen führten,
ergaben alle Fluoreszenzintensitäten,
die geringer waren als die, die für perfekt gepaarte ssDNA:PNA-Hybride
beobachtet wurden (3A und 3B). Die
Fluoreszenzintensität
für die
1 bp Fehlpaarungen waren um 64% bis 96% und um 57% bis 95% geringer
als die, die für
die perfekte Paarung bei 55°C
und 75°C
beobachtet wurden. Die Variabilität in den beobachteten Fluoreszenzintensitäten zwischen den
verschiedenen 1 bp Fehlpaarungen hing mehr von der speziellen Basenpaarfehlpaarung
ab als von der Veränderung
des GC Anteils der Mutant-Sequenzen, wenn eine parallele PNA-Sonde
verwendet wurde (3). Wenn eine antiparallele
PNA-Sonde Nr. 1 in einem entsprechenden Experiment getestet wurde,
waren die festgestellten Unterschiede in den Fluoreszenzintensitäten zwischen
der perfekten Paarung und den verschiedenen 1 bp Fehlpaarungen weniger
dramatisch als die, die mit der parallelen PNA-Probe Nr. 2 erzielt wurden, und schienen
durch Temperatur beeinflusst zu sein (Daten nicht gezeigt). Der
Test führte
zu besten Ergebnissen zwischen 40°C
und 60°C
bei Verwendung einer antiparallelen PNA-Probe. Eine parallele PNA-Probe
wird daher bevorzugt, wenn die Test-DNA-Sequenzen die gleiche Länge wie
die PNA-Sonden-Sequenzen besitzen.
-
Die
Ergebnisse von 3 bestätigten die
Zuverlässigkeit
des Hybridisierungstests zur Indentifizierung von sämtlichen
möglichen
1 bp Fehlpaarungen mit großer
Genauigkeit.
-
Beispiel 4
-
Die
Hybridisierungstests der Beispiele 1-3 wurden nach Denaturierung
der dsDNA-Testsequenzen durchgeführt,
und es wurde die ssDNA-:PNA-Hybridbildung bei Temperaturen über dem
Schmelzpunkt (Tm) der dsDNA-Testobjekte
gemessen. Dieses Beispiel zeigt die Zuverlässigkeit des Tests der Erfindung
zum Differenzieren zwischen perfekten Paarungen und Basenpaarfehlpaarungen,
ohne dass eine vorherige Denaturierung erforderlich ist.
-
Das
Hybridisierungsreaktionsgemisch (120 μl) enthielt die nachfolgenden
Bestandteile: 6 pMol der Test-dsDNA, 6 pMol der parallelen PNA-Sonde
Nr. 2, 0,5 × TBE
und 500 nM des DNA-Interkalators YOYO-1. Obwohl das Reaktionsvolumen
geringfügig
größer war
als das der Beispiele 1-3, wurden die DNA-,PNA- und YOYO-1-Mengen
entsprechend eingestellt, um konstante Konzentrationen der Proben
aufrechtzuerhalten. Bei Reaktionsvolumina von 40 μl, 80 μl oder 120 μl wurden
identische Ergebnisse erhalten. Die Reaktionsgemische wurden bei
Raumtemperatur (21°C) über 5 min
inkubiert, in eine Quarzküvette
eingebracht, mit einem Argonionenlaserstrahl mit einer Wellenlänge von
488 nm bestrahlt und wiederholt in Bezug auf die Fluoreszenzemission überwacht,
als die Temperatur mit der Zeit in einer erhitzten Kammer anstieg.
Laufende Temperaturmessungen der Proben wurden mit einer softwaregesteuerten
Temperatursonde durchgeführt,
die direkt in jede Probe eingeführt
wurde. Maximale Fluoreszenzintensitäten wurden in Abhängigkeit
von der Temperatur für
jede analysierte Probe aufgezeichnet.
-
4 zeigt,
dass selbst beim Fehlen einer vorherigen Denaturierung die höchsten Fluoreszenzintensitäten erreicht
wurden, als die Wildtyp 50-mer dsDNA-Testsequenz (SEQ ID NO:1) mit
der 15-mer 1 parallelen PNA-Sonde Nr. 2 von 30°C bis 85°C reagierte. Bei Temperaturen
unter 65°C,
dem Tm-Wert
der 50-mer Wildtyp dsDNA, wurden dsDNA:PNA-Triplexe gebildet. Als
die Temperatur über
65°C anstieg,
wandelten sich die Triplexstrukturen in ssDNA:PNA-Duplexe um. Das
Interkalungsmittel YOYO-1 war ohne Weiteres in der Lage, auf effiziente
Weise sowohl in die Triplex- als auch in die Duplexstrukturen einzudringen.
Folglich waren die Fluoreszenzintensitäten für einen 1 bp fehlgepaarten
dsDNA:PNA-Triplex
(SEQ ID NO:2 + Sonde Nr. 2), einen aufeinanderfolgenden 2 bp fehlgepaarten
Triplex (SEQ ID NO:3 + Sonde Nr. 2), einen aufeinanderfolgenden 3
bp fehlgepaarten Triplex (SEQ ID NO:4 + Sonde Nr. 2) und einen 3
bp Annullierungstriplex (SEQ ID NO:5 + Sonde Nr. 2) um 83%, 93%,
99% und 99,5% geringer als der perfekt gepaarte dsDNA:PNA-Triplex (SEQ ID NO:1
+ Sonde Nr. 2) bei 30°C.
Als die Temperatur von 30°C
auf 85°C
anstieg, nahm der Unterscheidungsgrad zwischen perfekter Paarung
und den Basenpaarfehlpaarungen ab. Bei 85°C ergaben die 1 bp Fehlpaarungs-, 2
bp Fehlpaarungs-, 3 bp Fehlpaarungs- und 3 bp Annullierungshybride
Fluoreszenzintensitäten,
die um 65%, 76%, 94% und 95% geringer waren als diejenigen, die
für die
perfekt komplementären
Sequenzen beobachtet wurden. Daher kann mit dem erfindungsgemäßen Hybridisierungstest
zwischen Wildtypsequenzen und denjenigen unterschieden werden, die
1 bp, 2 bp oder 3 bp Mutationen oder Annullierungen enthalten, ohne
dass eine vorhergehende Denaturierung der Sequenzen stattfinden
muss.
-
Beispiel 5
-
Sonde
Nr. 3 war eine 15-mer ssDNA-Sonde, die in Bezug auf Sequenz und
Orientierung mit der 15-mer antiparallelen PNA-Sonde Nr. 1 (SEQ ID NO:6) identisch
war. Die Sonde besaß die
folgende Struktur:
5'-CAC
CAR AGA TGA TAT-3'
-
Die
Spezifizität
des Hybridisierungstestes wurde weiter untersucht, indem man die
ssDNA-Sonde Nr. 3 mit den 50-mer Wildtyp- und Mutant-dsDNA-Testsequenzen
bei Fehlen einer vorhergehenden Denaturierung reagieren ließ. Die Testbedingungen
waren identisch mit denen von Beispiel 4.
-
Verstärkt durch
den DNA-Interkalator YOYO-1 wurden dsDNA:ssDNA-Triplexe zwischen
30°C und 65°C gebildet.
Perfekt gepaarte DNA-Triplexe, die aus SEQ ID NO:1 + Sonde Nr. 3
bestanden, führten
zu den höchsten
Fluoreszenzintensitäten
(5). Im Gegensatz dazu erzeugten unvollständig komplementäre Sonden-
und Testobjektkombinationen eine 1 bp Fehlpaarung (SEQ ID NO:2 +
Sonde Nr. 3), eine aufeinanderfolgende 2 bp Fehlpaarung (SEQ ID
NO:3 + Sonde Nr. 3), eine aufeinanderfolgende 3 bp Fehlpaarung (SEQ
ID NO:4 + Sonde Nr. 3) und eine 3 bp Annullierung (SEQ ID NO:5 +
Sonde Nr. 3) sowie Fluoreszenzintensitäten, die um 57%, 94%, 97% und
98% bei 30°C
und um 47%, 79%, 92% und 91% bei 65°C geringer waren als die, die
bei den perfekt gepaarten Sequenzen beobachtet wurden (5).
Als die Temperatur über
65°C anstieg, nahm
der Unterscheidungsgrad zwischen der perfekten Paarung und den Basenpaarfehlpaarungen
ab, was den allmäh lichen
Zusammenbruch der DNA-Triplexstruktur anzeigte. Bei 85°C waren die
durch eine 1 bp Fehlpaarung, eine 2 bp Fehlpaarung, eine 3 bp Fehlpaarung
und eine 3 bp Annullierung erzielten Fluoreszenzintensitäten um 40%,
63, 92% und 83% niedriger als die durch die perfekte Paarung erhaltene
Intensität
(5). Durch das Vorhandensein von YOYO-1 konnte
eine ssDNA-Sonde anstelle einer PNA-Sonde verwendet werden, um zwischen
perfekt komplementären
Sequenzen und denjenigen, die 1 bp, 1 bp oder 3 bp Fehlpaarungen
oder Annullierungen enthielten, zu differenzieren, ohne dass eine
vorhergehende Denaturierung erforderlich war.
-
Beispiel 6
-
Um
sicherzustellen, dass der Hybridisierungstest unter Verwendung von
ssDNA-Proben und dsDNA-Testobjekten, der bei Fehlen einer vorhergehenden
Denaturierung durchgeführt
wird, auch für
Sonden- und Testobjekt-DNAs geeignet ist, die dramatisch verschiedene
GC-Anteile (somit unterschiedliche Schmelztemperaturen) besitzen,
wurden neue 15-mer ssDNA-Sonden und 50-mer dsDNA-Testobjektsequenzen
synthetisiert, gereinigt und gekühlt,
wie vorstehend erläutert.
Sowohl die ssDNA-Sonden als auch die ds-DNA-Testobjekte wurden in
ddH2O bei einer Konzentration von 1 pMol/μl gelöst.
-
Bei
SEQ ID NO:18 handelte es sich um eine 50-mer dsDNA-Testobjektsequenz,
modifiziert von SEQ ID NO:1, wobei der GC-Anteil von 30% auf 52%
verändert
wurde.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Wildtyp-Test-DNA (SEQ ID NO:18) war: 5'-GAG CAC CAT GAC AGA
CAC TGT CAT CTC TGG TGT GTC CTA CGA TGA CTC TG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Wildtyp-Test-DNA (SEQ ID NO:18) war: 5'-CAG AGT CAT CGT
AGG ACA CAC CAG AGA TGA CAG TGT CTG TCG TGG TGC TC-3'.
-
SEQ
ID NO:19 war eine 50-mer Mutant-dsDNA-Testobjektsequenz identisch
mit SEQ ID NO:18 mit Ausnahme einer Einbasenpaarmutation (unterstrichen),
bei der die Sequenz CAT auf CGT verändert worden war.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Mutant SEQ ID NO:19 war: 5'-GAG CAC CAT GAC AGA CAC TGT CGT CTC TGG TGT GTC CTA CGA
TGA CTC TG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Mutant SEQ ID NO:19 war: 5'-CAG AGT CAT CGT
AGG ACA CAC CAG AGA CGA CAG
TGT CTG TCA TGG TGC TC-3'.
-
SEQ
ID NO:10 war eine 50-mer Mutant-dsDNA-Testobjektsequenz identisch
mit SEQ ID NO:18 mit Ausnahme einer aufeinanderfolgenden Zweibasenpaarmutation
(unterstrichen), bei der die Sequenz CAT in ACT verändert
worden war.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Mutant SEQ ID NO:20 war: 5'-GAG CAC CAT GAC AGA CAC TGT ACT CTC TGG TGT GTC CTA CGA TGA CTC TG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Mutant SEQ ID NO:20 war: 5'-CAG AGT CAT CGT
AGG ACA CAC CAG AGA GTA CAG
TGT CTG TCA TGG TGC TC-3'.
-
SEQ
ID NO:21 war eine 50-mer dsDNA-Testobjektsequenz modifiziert von
SEQ ID NO:1, wobei der GC-Anteil von 30% auf 72% verändert worden
war.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Wildtyp-Test-DNA (SEQ ID NO:21) war: 5'-CAG CAC CCT CCC AGG
CAC GGT CGT CCC TGG TGC GAC CTC CGA CGA GCG TG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Wildtyp-Test-DNA (SEQ ID NO:21) war: 5'-CAC GCT CGT CGG
AGG TCG CAC CAG GGA CGA CCG TGC CTG GGA GGG TGC TC-3'.
-
SEQ
ID NO:22 war eine 50-mer Mutant-dsDNA-Testobjektsequenz identisch
mit SEQ ID NO:21 mit Ausnahme einer Einbasenpaarmutation (unterstrichen),
bei der die Sequenz CGT in CAT
verändert
worden war.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Mutant SEQ ID NO:22 war: 5'-GAG CAC CCT CCC AGG CAC GGT CAT CCC TGG TGC GAC CTC CGA
CGA GCG TG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Mutant SEQ ID NO:22 war: 5'-CAC GCT CGT CGG
AGG TCG CAC CAG GGA TGA CCG
TGC CTG GGA GGG TGC TC-3'.
-
SEQ
ID NO:23 war eine 50-mer Mutant-dsDNA-Testobjektsequenz identisch
mit SEQ ID NO:21 mit Ausnahme einer aufeinander folgenden Zweibasepaarmutation
(unterstrichen), bei der die Sequenz CGT in ATT verändert
worden war.
-
Die
Sequenz für
den Sensestrang der Mutant SEQ ID NO:23 war: 5'-GAG CAC CCT CCC AGG CAC GGT ATT CCC TGG TGC GAC CTC CGA CGA GCG TG-3'.
-
Die
Sequenz für
den Antisensestrang der Mutant SEQ ID NO:23 war: 5'-CAC GCT CGT CGG
AGG TCG CAC CAG GGA ATA CCG
TGC CTG GGA GGG TGC TC-3'.
-
Sonde
Nr. 4 war eine 15-mer-ssDNA-Sonde, die so ausgebildet war, dass
sie vollständig
komplementär
zu einem 15-Nukleotidsegment
des Sensestranges der 50-mer Wildtyp-Test-DNA (SEQ ID NO:18) war. Die Sonde hatte
die folgende Struktur (SEQ ID NO:24):
5'-CAC CAG AGA TGA CAG-3
-
Sonde
Nr. 5 war eine 15-mer ssDNA-Sonde, die so ausgebildet war, dass
sie vollständig
komplementär
zu einem 15-Nukleotidsegment
des Sensestranges der 50-mer Wildtyp-Test-DNA (SEQ ID NO:21) war. Die Sonde hatte
die folgende Struktur (SEQ ID NO:25):
5'-CAC CAG GGA CGA CCG-3'
-
Die
Hybridisierungsversuchsbedingungen entsprachen denen von Beispiel
4.
-
Als
die ssDNA-Sonde Nr. 4 (mit einem GC-Anteil von 53%) zum 50-mer Wildtyp-dsDNA-Testobjekt (SEQ
ID NO:18) und Mutant-dsDNA-Testobjekten
(SEQ ID NO:19 und SEQ ID NO:20) hybridi siert worden war, wurden
dsDNA:ssDNA-Triplexe bei niedrigen Temperaturen unter nichtdenaturierenden
Bedingungen geformt (6A). Während perfekt gepaarte DNA-Triplexe
die höchsten
Fluoreszenzintensitäten
erreichten, erzeugten unvollständig
komplementäre
Triplexe mit einer 1 bp Fehlpaarung (SEQ ID NO:19 + Sonde Nr. 4)
und einer nachfolgenden 2 bp Fehlpaarung (SEQ ID NO:20 + Sonde Nr.
4) Fluoreszenzintensitäten,
die um 63% und 95% geringer waren als die, die bei den perfekt gepaarten
Sequenzen bei 30°C
festgestellt wurden (6A). Als die Temperatur anstieg,
trat ein allmählicher
Zusammenbruch der DNA-Triplexstruktur auf, was zu verringerten Fluoreszenzintensitäten und
einer geringeren Unterscheidung zwischen der perfekten Paarung und
den Basenpaarfehlpaarungen führte.
Bei 85°C
wurde ein sehr geringer Unterschied in der Fluoreszenz zwischen perfekt
gepaarten Sequenzen und denjenigen, die Basenpaarfehlpaarungen enthielten,
festgestellt (6A).
-
In
entsprechender Weise wurden in Anwesenheit von YOYO-1 dsDNA:ssDNA-Triplexe
erzeugt, als die ssDNA-Sonde Nr. 5 (mit einem GC-Anteil von 73%)
mit dem entsprechenden 50-mer Wildtyp dsDNA-Testobjekt (SEQ ID NO:21)
und Mutant-dsDNA-Testobjekten
(SEQ ID NO:22 und SEQ ID NO:23) reagierte. Die Fluoreszenzintensitäten für einen
DNA-Triplex mit 1 bp Fehlpaarung (SEQ ID NO:22 + Sonde Nr. 5) und
einen aufeinanderfolgenden DNA-Triplex mit 2 bp Fehlpaarung (SEQ
ID NO:23 + Sonde Nr. 5) waren um 48% und 64% niedriger als diejenigen,
die bei den perfekt gepaarten Sequenzen bei 30°C erhalten wurden (6B). Die
Fluoreszenz von sämtlichen
Proben nahm ab, als die Temperatur von 30°C auf 85°C anstieg, was eine verringerte
YOYO-1-Interkalation und einen DNA-Triplex-Zusammenbruch anzeigte.
-
Unabhängig vom
GC-Anteil der ssDNA-Sonden und dsDNA-Testobjekte war YOYO-1 in der
Lage, die DNA-Triplexerzeugung bei nichtdenaturierenden Bedingungen
zu erleichtern, so dass eine genaue Unterscheidung zwischen perfekt
komplementären
Sequenzen und denjenigen, die 1 oder 2 bp Mutationen enthielten,
möglich
wurde.
-
Beispiel 7
-
Die
Hybridisierungsversuche in den Beispielen 5 und 6 bewiesen die Zuverlässigkeit
der Erfindung in Bezug auf die Unterscheidung zwischen Wildtyp-DNA-Sequenzen
und denjenigen, die Basenpaarfehlpaarungen oder Annullierungen enthielten,
ohne die Notwendigkeit einer vorhergehenden Denaturierung, unter
Verwendung von ssDNA-Sonden. Bei diesen Versuchen wurde die DNA-Triplexerzeugung
unter dem Schmelzpunkt der dsDNA-Testobjekte gemessen. Darüber hinaus
wurde eine optimale Unterscheidung zwischen Wildtyp-Sequenzen und
mutierten Sequenzen bei 30°C,
der niedrigsten gemessenen Temperatur, erhalten. Um zu ermitteln,
ob Temperaturen unter 30°C
noch günstiger
für den
Versuch sind, wurde die 15-mer
ssDNA-Sonde Nr. 3 mit dem 50-mer Wildtyp-dsDNA-Testobjekt (SEQ ID NO:1) oder mit dem
50-mer Mutant-dsDNA-Testobjekt
(SEQ ID NO:2) zwischen 5°C
und 30°C
zur Reaktion gebracht.
-
Gemäß 7A wurden
2 pMol des dsDNA-Testobjektes mit 2 pMol der ssDNA-Sonde Nr. 3 in
einem 40 μl
Reaktionsgemisch, das 0,5 × TBE
und 500 nM von YOYO-1 enthielt, zur Reaktion gebracht. Gemäß 7B wurden
500 fMol (d. h. 10-15Mol) des dsDNA-Testobjektes
mit 500 fMol der ssDNA-Sonde Nr. 3 in einem 40 μl Reaktionsgemisch, das 0,5 × TBE und
250 nM von YOYO-1 enthielt, zur Reaktion gebracht. Die Reaktionsgemische
wurden bei Raumtemperatur (21°C)
5 Minuten lang inkubiert, auf eine Quarzküvette übertragen und dann mit einem
Argonlaserstrahl bei 30°C
wie in den Beispielen 4-6 bestrahlt. Die die Sonden enthaltenden
Küvetten
wurden danach auf Eis gelagert. Als die Temperatur einer jeden Probe
2°C erreichte
(bestimmt durch die in jede Probe direkt eingesetzte Temperatursonde),
wurden die Proben zur Messkammer übertragen und wiederholt in
Bezug auf die Fluoreszenzemission überwacht, wobei die Temperatur
mit der Zeit von 5°C
auf 30°C
anstieg. Die maximalen Fluoreszenzintensitäten wurden in Abhängigkeit
von der Temperatur für
jede analysierte Probe aufgezeichnet.
-
Es
wurde eine optimale Unterscheidung zwischen den perfekt komplementären DNA-Triplexen
(SEQ ID NO:1 + Sonde Nr. 3) und den DNA-Triplexen, die eine 1 bp
Fehlpaarung enthielten (SEQ ID NO:2 + Sonde Nr. 3), bei 5°C für beide
getestete Konzentrationen der DNA festgestellt (7A und 7B).
Der Unterschied in den Fluoreszenzintensitäten zwischen vollständig und
unvollständig
komplementären
DNA-Triplexen variierte jedoch nicht dramatisch, als die Temperatur
von 5°C
auf 30°C
anstieg. Bei einer Konzentration von 1pMol/20 μl von Sonde und Testobjekt führten die
DNA-Triplexe mit
einer 1 bp Fehlpaarung zu Fluoreszenzintensitäten, die um 84% und 77% bei
5°C und
30°C geringer
waren als diejenigen, die mit den perfekt gepaarten Sequenzen er halten
wurden (7A). In entsprechender Weise
wurde bei einer vierfach niedrigeren Konzentration der Sonde und
des Testobjektes ein Unterschied von 63% und 65% in den Fluoreszenzintensitäten bei 5°C und 30°C zwischen
dem perfekt gepaarten DNA-Triplex und dem mit Fehlpaarungen versehenen
DNA-Triplex festgestellt (7B). Die
Fluoreszenzintensitäten
sämtlicher
Proben, die bei 30°C
und vor und nach der Kühlung
auf 5°C
gemessen wurden, waren sehr ähnlich
(Daten nicht gezeigt). Obwohl maximale Unterschiede bei 5°C beobachtet
wurden, kann der Hybridisierungstest ohne Denaturierung auf zuverlässige Weise
bei Raumtemperatur durchgeführt
werden.
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Beispiel 8
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Die
Sensitivität
des Hybridisierungstests wurde getestet, indem abnehmende Konzentrationen
der parallelen PNA-Sonde Nr. 2 oder ssDNA-Sonde Nr. 3 mit abnehmenden
Konzentrationen von 50-mer Wildtyp- oder Mutant-dsDNA-Testobjekten
(SEQ ID NO:1 und SEQ ID NO:2) unter nichtdenaturierenden Bedingungen zwischen
27°C und
32°C (8) zur Reaktion gebracht wurden.
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Das
Hybridisierungsreaktionsgemisch (40 μl) enthielt die folgenden Bestandteile:
20 fMol bis 2 pMol der Test-dsDNA, 20 fMol bis 2 pMol der ssDNA-Sonde
Nr. 3 oder paralellen PNA-Sonde Nr. 2, 0,5 × TBE und 2,5 nM bis 500 nM
YOYO-1. In jeder Probe wurden die Testsequenzen und Sondensequenzen
auf identischen Konzentrationen gehalten. Die Testbedingungen waren
identisch mit denen von Beispiel 4.
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Als
1 pMol/20 μl
der parallelen PNA Sonde Nr. 2 oder der ssDNA Sonde Nr. 3 auf 1
pMol/20 μl
von dsDNA-Testsequenzen bei der normalen YOYO-1-Konzentration von
500 nM hybridisiert wurde, ergaben die dsDNA:PNA- und dsDNA:ssDNA-Triplexe, die aus
einer 1 bp Fehlpaarung resultierten, Fluoreszenzintensitäten, die
um 93% bis 94% und 56% bis 54% geringer waren als diejenigen, die
aus den perfekt gepaarten Triplexen bei 27°C bis 32°C festgestellt wurden (Daten
nicht gezeigt).
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Bei
einer Konzentration von 10 fMol/20 μl sowohl von der Sonde als auch
von dem Testobjekt (d. h. einer 100-fach niedrigeren Konzentration)
ergaben sich bei dem 1 bp fehlgepaarten dsDNA:PNA-Hybrid Fluoreszenzintensitäten, die
85% bis 83% niedriger waren als diejenigen, die von den perfekt
komplementären
Triplexen bei 27°C
bis 32°C
erhalten wurden, wenn 25 nM YOYO-1 verwendet wurden (8A).
Als man 10 fMol/20 μl
der ssDNA-Sonde Nr. 3 mit 10 fMol/20 μl der dsDNA-Testsequenzen in
Gegenwart von 10 nM YOYO-1 reagieren ließ, waren die von einer 1 bP
Fehlpaarung erzeugten Fluoreszenzintensitäten um 90% bis 84% geringer
als diejenigen, die durch perfekt gepaarte DNA-Triplexe bei 27°C bis 32°C erzeugt
wurden (8B), wodurch die extreme Sensitivität des Hybridisierungstests
selbst bei sehr niedrigen Konzentrationen von Sonde und Testobjekt
nachgewiesen wurden.
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Ein
großer
Bereich an YOYO-1-Konzentrationen wurde bei jeder getesteten Konzentration
von Sonde und Testobjekt toleriert. Als 10 fMol/20 μl sowohl
von der Sonde als auch von dem Testobjekt hybridisiert wurden, betrugen
die optimalen Konzentrationen von YOYO-1 25 nM bis 2,5 nM (für eine pa rallele
PNA-Sonde) und 10 nM bis 2,5 nM (für eine ssDNA-Sonde), was zu Differenzen
der Fluoreszenzintensität
von 90% bis 71% zwischen perfekt gepaarten und fehlgepaarten Sequenzen
führte
(Daten nicht gezeigt). Zusammen bestätigten diese Ergebnisse die
extreme Sensitivität
und Zuverlässigkeit
des nichtdenaturierenden Hybridisierungstests zur Unterscheidung
zwischen Wildtyp-Sequenzen und denjenigen, die verschiedenartige
Basenpaarmutationen enthielten.
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Obwohl
die Erfindung vorstehend im Detail und in Verbindung mit speziellen
Beispielen beschrieben wurde, versteht es sich für den Fachmann, dass diverse Änderungen
durchgeführt
werden können,
ohne von der erfindungsgemäßen Lehre
abzuweichen. Sequenzliste