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Die
Erfindung betrifft ein einfaches Verfahren zum Immobilisieren synthetischer
Nucleinsäuremoleküle auf einem
Träger.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung solcher immobilisierter
Moleküle
in Nucleinsäure-Hybridisierungstests,
bei der Nucleinsäuresequenzierung
und bei der Analyse genomischer Polymorphismen.
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Die
Analyse der Struktur, der Organisation und der Sequenz von Nucleinsäuremolekülen ist
von entscheidender Bedeutung bei der Vorhersage, Diagnose und Behandlung
von Erkrankungen des Menschen und von Tieren, in der Forensik, in
der Epidemiologie und im Gesundheitswesen, sowie bei der Ermittlung
der Faktoren, welche die Genexpression und -entwicklung steuern.
Bei diesen Analysearten sind häufig
Verfahren zur Immobilisierung von Nucleinsäuren wichtig. Drei besonders
wichtige Bereiche umfassen Hybridisierungstests, die Nucleinsäuresequenzierung
und die Analyse genomischer Polymorphismen.
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I. Nucleinsäurehybridisierung
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Das
Vermögen
eines Nucleinsäure-"Sonden"-Moleküls, an ein
komplementäres
Nucleinsäure-"Ziel"-Molekül zu hybridisieren
(d. h. eine Basenpaarung hervorzurufen) bildet die Grundlage für viele
verschiedene diagnostische und therapeutische Verfahren.
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Hybridisierungstests
werden in der Molekularbiologie und der Medizin sehr häufig verwendet.
Verfahren zur Durchführung
solcher Hybridisierungsreaktionen sind z. B. von Sambrook et al.,
(in: Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY (1989)), B. D. Haymes et al.
(in: Nucleic Acid Hybridisation, A Practical Approach, IRL Press,
Washington, DC (1985)) und G. H. Keller und M. M. Manak (in: DNA
Probes, zweite Auflage, Stockton Press, New York, NY (1993)) beschrieben
worden, wobei diese Literatur unter Bezugnahme in diese Beschreibung
einbezogen wird.
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Viele
Hybridisierungstests erfordern die Immobilisierung einer Komponente.
Nagata et al. haben ein Verfahren zur Quantifizierung von DNA beschrieben,
welches das Binden unbekannter Mengen klonierter DNA an Mikrotiter-Wells
in Gegenwart von 0,1 M MgCl2 umfasst (Nagata
et al., FEBS Letters 183, 379–382,
1985). Eine komplementäre
biotinylierte Sonde wurde dann an die DNA in jedem Well hybridisiert
und die gebundene Sonde wurde kolorimetrisch gemessen. P. Dahlen
et al. haben eine Sandwich-Hybridisierung in Mikrotiter-Wells unter
Verwendung einer geklonten Einfang-DNA, die an den Wells adsorbiert
war, diskutiert (P. Dahlen et al., Mol. Cell. Probes 1, 159–168, 1987).
Es wurde auch ein Test zur Erfassung von HIV-1-DNA unter Verwendung
einer PCR-Amplifizierung und einer Einfang-Hybridisierung in Mikrotiter-Wells diskutiert
(G. H. Keller et al., J. Clin. Microbiol. 29, 638–641, 1991).
Keller et al. haben auch die Verwendung eines solchen Tests zum
Nachweisen von Hepatitis B-DNA diskutiert (G. H. Keller et al.,
J. Clin. Microbiol. 28, 1411–1416, 1990).
Das NaCl-vermittelte Binden von Oligomeren an Polystyrol-Wells wurde
von Cros et al. (FR-Patent 2,663,040)
und kürzlich
von Nikiforov et al. diskutiert (PCR Methods Applic. 3, 285–291, 1994).
Das durch ein kationisches Detergenz vermittelte Binden von Oligomeren
an Polystyrol-Wells wurde kürzlich
von Nikiforov et al., Nucleic Acids Res. 22, 4167–4175 beschrieben.
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II. Analyse von Einzelnucleotid-DNA-Polymorphismen
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Viele
genetische Erkrankungen und Merkmale (d. h. Hämophilie, Sichelzellenanämie, cystische
Fibrose, usw.) spiegeln die Folgen von Mutationen wieder, die in
den Genomen einiger Mitglieder einer Art durch Mutation oder Evolution
aufgetreten sind (J. F. Gusella, Ann. Rev. Biochem. 55, 831–854 (1986)).
In manchen Fällen
sind solche Polymorphismen mit einem genetischen Ort verbunden,
der für
die Erkrankung oder das Merkmal verantwortlich ist. In anderen Fällen sind
die Polymorphismen die bestimmende Charakteristik des Zustands.
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Solche
Einzelnucleotid-Polymorphismen unterscheiden sich signifikant von
den Polymorphismen des variablen Nucleotidtyps ("VNTRs"), die sich aus spontanen Tandemwiederholungen
von Di- oder Trinucleotid-Wiederholungsmotiven von Nucleotiden ergeben
(J. L. Weber, US-Patent 5,075,217; J. A. L. Armour et al., FEBS
Lett. 307, 113–115
(1992); L. Jones et al., Eur. J. Haematol. 39, 144–147 (1987);
G. T. Horn et al., PCT-Anmeldung WO 91/14003; A. J. Jeffreys, US-Patent
5,175,082; A. J. Jeffreys et al., Amer. J. Hum. Genet. 39, 11–24 (1986);
A. J. Jeffreys et al., Nature 316, 76–79 (1985); I. C. Gray et al.,
Proc. R. Acad. Soc. Lond. 243, 241–253 (1991); S. S. Moore et
al., Genomics 10, 654–660
(1991); A. J. Jeffreys et al., Anim. Genet. 18, 1–15 (1987);
J. Hillel et al., Anim. Genet. 20, 145–155 (1989); J. Hillel et al.,
Genet. 124, 783–789
(1990)) und von den Restriktionsfragmentlängen-Polymorphismen ("RFLP's"), die Variationen umfassen, welche
die Längen
der Fragmente verändern,
die durch eine Spaltung mit Restriktionsendonuklease erzeugt werden
(J. Glassberg, GB-Patentanmeldung
2135774; M. H. Skolnick et al., Cytogen. Cell Genet. 32, 58–67 (1982);
D. Botstein et al., Ann. J. Hum. Genet. 32, 314–331 (1980); S. G. Fischer
et al. (PCT-Anmeldung WO 90/13668); M. Uhlen (PCT-Anmeldung WO 90/11369)).
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Da
Einzelnucleotid-Polymorphismen Variationsstellen bilden, die von
Regionen mit einer unveränderten
Sequenz umgeben sind, erfordert deren Analyse nicht mehr als die
Bestimmung der Identität
des einzelnen Nucleotids, das an der Variationsstelle vorliegt.
Es ist nicht erforderlich, für
jeden Patienten eine vollständige Gensequenz
zu bestimmen. Es wurden mehrere Verfahren entwickelt, um die Analyse
solcher Einzelnucleotid-Polymorphismen zu erleichtern.
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Beispielsweise
diskutiert C. R. Mundy (US-Patent 4,656,127) ein Verfahren zur Bestimmung
der Identität
des Nucleotids, das an einer bestimmten polymorphen Stelle vorliegt,
bei dem ein spezifisches, Exonuclease-beständiges Nucleotidderivat eingesetzt
wird. Ein Primer, der zu der allelischen Sequenz unmittelbar 3' zu der polymorphen
Stelle komplementär
ist, wird an ein Zielmolekül
hybridisieren gelassen, das von einem speziellen Tier oder Menschen
erhalten worden ist. Wenn die polymorphe Stelle auf dem Zielmolekül ein Nucleotid
enthält,
das zu dem speziellen vorliegenden Exonuclease-beständigen Nucleotidderivat
komplementär ist,
dann wird dieses Derivat am Ende des hybridisierten Primers eingebaut.
Ein solcher Einbau macht den Primer gegen Exonuclease beständig und
ermöglicht
daher dessen Nachweis bzw. Erfassung. Da die Identität des Exonuclease-beständigen Derivats
der Probe bekannt ist, legt das Ergebnis, dass der Primer gegen
Exonucleasen beständig
geworden ist, nahe, dass das in der polymorphen Stelle des Zielmoleküls vorliegende
Nucleotid zu dem Nucleotid des in der Reaktion verwendeten Nucleotidderivats
komplementär
ist. Das Mundy-Verfahren
hat den Vorteil, dass es nicht die Bestimmung großer Mengen
irrelevanter Sequenzdaten erfordert. Es hat die Nachteile, dass
die amplifizierten Zielsequenzen zerstört werden und dass unmodifizierte
Primer bezüglich
der Geschwindigkeit des Polymeraseeinbaus des spezifischen verwendeten
Exonuclease-beständigen
Nucleotids extrem empfindlich sind.
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D.
Cohen et al. (FR-Patent 2,650,840; PCT-Anmeldung WO 91/02087) diskutieren
ein Verfahren auf Lösungsbasis
zur Bestimmung der Identität
des Nucleotids einer polymorphen Stelle. Wie in dem Mundy-Verfahren
des US-Patents 4,656,127 wird ein Primer eingesetzt, der zu allelischen
Sequenzen unmittelbar 3' zu einer
polymorphen Stelle komplementär
ist. Das Verfahren bestimmt die Identität des Nucleotids dieser Stelle unter
Verwendung markierter Didesoxynucleotid-Derivate, die, wenn sie
zu dem Nucleotid der polymorphen Stelle komplementär sind,
in die Endgruppe des Primers eingebaut werden.
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Ein
alternatives Verfahren, das als genetische Bit-Analyse oder GBATM bekannt ist, wurde von P. Goelet et al.
beschrieben (PCT-Anmeldung WO 92/15712). Das Verfahren von P. Goelet
et al. nutzt Gemische markierter Terminatoren und eines Primers,
der zu der Sequenz 3' zu
einer polymorphen Stelle komplementär ist. Der eingebaute markierte
Terminator wird folglich durch das Nucleotid, das in der polymorphen
Stelle des zu bewertenden Zielmoleküls vorliegt, und komplementär zu diesem
ist, bestimmt. Im Gegensatz zu dem Verfahren von Cohen et al. (FR-Patent
2,650,840; PCT-Anmeldung WO 91/02087) ist das Verfahren von P. Goelet et
al. vorzugsweise ein Test in einer heterogenen Phase, in welcher
der Primer oder das Zielmolekül
an einer festen Phase immobilisiert ist. Das Verfahren von Goelet
et al. ist deshalb einfacher durchzuführen und genauer als das Verfahren,
das von Cohen diskutiert worden ist.
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Ein
alternativer Ansatz, der "Oligonucleotid-Ligationstest" ("OLA") (U. Landegren et
al., Science 241, 1077–1080
(1988)), wurde ebenfalls so beschrieben, dass er Einzelnucleotid-Polymorphismen nachweisen bzw.
erfassen kann. Das OLA-Protokoll nutzt zwei Oligonucleotide, die
so gestaltet sind, dass sie an aneinanderstoßende Sequenzen eines Einzelstrangs
eines Ziels hybridisieren können.
Eines der Oligonucleotide ist biotinyliert und das andere ist nachweisbar
markiert. Wenn in einem Zielmolekül die genau komplementäre Sequenz
gefunden wird, werden die Oligonucleotide derart hybridisieren,
dass deren Endgruppen aneinander stoßen, und ein Ligationssubstrat
erzeugen. Die Ligation ermöglicht
dann, dass das markierte Oligonucleotid unter Verwendung von Avidin
oder eines anderen Biotinliganden gewonnen werden kann. D. A. Nickerson
et al. haben einen Nucleinsäure-Nachweistest
beschrieben, der die Merkmale von PCR und OLA kombiniert (D. A.
Nickerson et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (U.S.A.) 87, 8923–8927 (1990).
Bei diesem Verfahren wird die PCR eingesetzt, um die exponentielle
Amplifizierung einer Ziel-DNA zu erreichen, die dann unter Verwendung
von OLA nachgewiesen wird. Zusätzlich
dazu, dass solche Kombinationen mehrere und separate Verarbeitungsschritte
erfordern, besteht ein Problem bei solchen Kombinationen darin,
dass sie nach wie vor alle Probleme aufweisen, die mit PCR und OLA
zusammenhängen.
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Kürzlich wurden
mehrere Primer-geführte
Nucleotideinbauverfahren zum Testen polymorpher Stellen in DNA beschrieben
(J. S. Komher et al., Nucl. Acids Res. 17, 7779–7784 (1989); B. P. Sokolov,
Nucl. Acids Res. 18, 3671 (1990); A.-C. Syvänen et al., Genomics 8, 684–692 (1990);
M. N. Kuppuswamy et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (U.S.A.) 88, 1143–1147 (1991);
T. R. Prezant et al., Hum. Mutat. 1, 159–164 (1992); L. Ugozzoli et al.,
GATA 9, 107–112
(1992); P. Nyrén
et al., Anal. Biochem. 208, 171–175
(1993)). Diese Verfahren unterscheiden sich von GBATM im
Allgemeinen darin, dass sie alle auf dem Einbau markierter Desoxynucleotide
zur Unterscheidung zwischen Basen an einer polymorphen Stelle beruhen.
Da in einem solchen Format das Signal zu der. Anzahl der eingebauten
Desoxynucleotide proportional ist, können Polymorphismen, die in
Durchläufen mit
dem gleichen Nucleotid auftreten, zu Signalen führen, die zur Länge des
Durchlaufs proportional sind (A.-C. Syvänen et al., Amer. J. Hum. Genet.
52, 46–59
(1993)). Ein solcher Bereich ortsspezifischer Signale könnte verglichen
mit einer einfachen ternären
(2 : 0, 1 : 1 oder 0 : 2) Klasse von Signalen, die von dem GBATM-Verfahren erzeugt werden, insbesondere
für Heterozygoten,
komplexer zu interpretieren sein. Darüber hinaus kann bei einigen
Stellen der Einbau eines falschen Desoxynucleotids selbst in der
Gegenwart des richtigen Didesoxynucleotids stattfinden (J. S. Komher
et al., Nucl. Acids Res. 17, 7779–7784 (1989)). Solche Desoxynucleotid-Fehleinbauereignisse
können
aufgrund der Km der DNA-Polymerase für das fehlgepaarte Desoxysubstrat
stattfinden, die in manchen Fällen
mit der relativ schlechten Km selbst eines korrekt gepaarten Didesoxysubstrats
vergleichbar sind (A. Kornberg et al., in: DNA Replication, zweite
Auflage (1992), W. H. Freeman and Company, New York; S. Tabor et
al, Proc. Natl. Acad. Sci. (U.S.A.) 86, 4076–4080 (1989)). Dieser Effekt würde zu dem
Hintergrundrauschen beim Abfragen der polymorphen Stelle beitragen.
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III. Oligonucleotid-Immobilisierung
auf Kunststoff und Glas
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Mehrere
der vorstehend beschriebenen Verfahren umfassen Vorgänge, bei
denen einer oder mehrere der Nucleinsäurereaktanten an einem Träger immobilisiert
wird bzw. werden. Gegenwärtig
werden 96-Well-Polystyrolplatten in Festphasenimmuntests verbreitet
verwendet, und mehrere PCR-Produktnachweisverfahren, bei denen Platten
als Träger
eingesetzt werden, sind beschrieben worden. Das spezifischste dieser
Verfahren erfordert die Immobilisierung einer geeigneten Oligonucleotidsonde
in den Mikrotiter-Wells, worauf das PCR-Produkt durch Hybridisierung
eingefangen und ein geeignetes Hapten kolorimetrisch nachgewiesen
wird. Es wäre
vorteilhaft, wenn ein verbessertes Immobilisierungsverfahren zur
Verfügung
stehen würde,
das zum Binden von Oligonucleotiden an Polystyrol derart verwendet
werden könnte,
dass deren Vermögen,
zum Hybridisieren, Sequenzieren oder für eine Polymorphieanalyse verwendet
zu werden, beibehalten wird, und das schnell, bequem einzusetzen
und billig ist. Die vorliegende Erfindung stellt ein solches Verfahren
bereit.
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Der
Mechanismus, mit dem Makromoleküle
nicht-kovalent an Polystyrol- und Glasoberflächen binden, ist nicht genau
bekannt. Trotzdem haben sich diese Adsorptionsphänomene bei der Entwicklung
und Herstellung von Immuntests und anderer Arten diagnostischer
Tests, bei denen eine Komponente immobilisiert werden muss, als
wichtig erwiesen.
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Polystyrol
ist ein sehr hydrophobes Material, da es gewöhnlich keine hydrophilen Gruppen
enthält.
Mikrotiterplattenhersteller haben Verfahren zum Einführen solcher
Gruppen (Hydroxyl-, Carboxyl-, Carbonylgruppen und andere Gruppen)
auf der Oberfläche
von Mikrowells entwickelt, um die Hydrophilie der Oberfläche zu erhöhen. Theoretisch
ermöglicht
dies, dass Makromoleküle
durch eine Kombination aus hydrophoben und hydrophilen Wechselwirkungen
binden (Baier et al., Science 162, 1360–1368 (1968); Baier et al.,
J. Biomed. Mater. Res. 18, 335–355
(1984); Good et al., in L. H. Lee (Hrsg.) Fundamentals of Adhesion,
Plenum, New York, Kapitel 4 (1989)) (1). In der
Praxis binden einige Proteine effizienter an das behandelte hydrophile
Styrol als an das unbehandelte Material. Eine kovalente Bindung
an Polystyrol, insbesondere an Mikrotiter-Wells, hat sich als schwierig
erwiesen, so dass die passive Adsorption das am gebräuchlichsten
verwendete Verfahren zum Binden von Makromolekülen an solche Wells bleibt.
Der Begriff "Polystyrol" kann auch verwendet
werden, um Styrol-enthaltende Copolymere wie z. B. Styrol/Divinylbenzol,
Styrol/Butadien, Styrol/Vinylbenzylchlorid und andere Copolymere
zu beschreiben.
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Während Polystyrol
ein organisches hydrophobes Substrat ist, stellt Glas eine anorganische
hydrophobe Oberfläche
mit hydrophilen Inseln bereit. Das in Immuntests gebräuchlichste
Glasformat ist der Mikroskop-Objektträger. Gläser in Laborqualität sind vorwiegend
aus SiO2 zusammengesetzt, können jedoch
auch B2O3, Na2O, Al2O3 sowie
andere Oxide enthalten (2).
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein verbessertes Immobilisierungsverfahren
bereit, das die schnelle und billige Immobilisierung von Nucleinsäuremolekülen an einem
Träger
ermöglicht.
Die Erfindung ist extrem einfach und ermöglicht eine Immobilisierung
von Oligonucleotiden durch eine Inkubation mit einem Salz oder einem
kationischen Detergenz. Die immobilisierten Moleküle können zur
Hybridisierung, Sequenzierung oder für eine Polymorphismus-Analyse verwendet
werden.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zum Immobilisieren eines synthetischen
Nucleinsäuremoleküls auf einem
Träger,
der ein hydrophiler Polystyrolträger,
der eine Gruppe umfasst, die aus -OH, -C=O und -COOH ausgewählt ist,
oder ein Glasträger
ist, bereit, wobei das Verfahren umfasst:
- (a)
Inkubieren des Trägers
mit einer Lösung,
die das Nucleinsäuremolekül und
- (1) ein kationisches Detergenz, das aus 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)-1,3-carbodiimid-hydrochlorid, das
in einer Konzentration von etwa 30 mM bis etwa 100 mM bereitgestellt
ist, und Octyldimethylamin-hydrochlorid,
das in einer Konzentration von etwa 50 mM bis etwa 150 mM bereitgestellt
ist, ausgewählt
ist, oder
- (2) NaCl, das in einer Konzentration von etwa 50 mM bis etwa
250 mM bereitgestellt ist, umfasst,
um dadurch die Nucleinsäure nicht-kovalent
an dem Träger
zu immobilisieren, wobei dann,
- (i) wenn das kationische Detergenz 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)-1,3-carbodiimid-hydrochlorid
ist, der Träger
aus Glas und hydrophilem Polystyrol ausgewählt ist,
- (ii) wenn das kationische Detergenz Octyldimethylamin-hydrochlorid
ist, der Träger
hydrophiles Polystyrol ist,
- (iii) wenn die Lösung
NaCl enthält,
der Träger
hydrophiles Polystyrol ist, und
- (b) anschließend
Waschen des Trägers
mit einer wässrigen
Lösung.
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Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung auch einen hydrophilen Polystyrol- oder
Glasträger,
auf dem unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Verfahrens ein Nucleinsäuremolekül immobilisiert
worden ist.
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In
einer Ausführungsform
ist die wässrige
Lösung
im Schritt (b) eine wässrige
Lösung
eines nicht-ionischen Detergenzes.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere die Ausführungsformen des vorstehenden
Verfahrens, bei dem im Schritt (a) das kationische Detergenz das
wasserlösliche
1-Ethyl-3-(3'-dimethylaminopropyl)-3,3-carbodiimid-hydrochlorid
(EDC) ist, das in einer Konzentration von etwa 30 mM bis etwa mM
bereitgestellt wird, oder bei dem das kationische Detergenz Octyldimethylamin
ist, das in einer Konzentration von etwa 50 mM bis etwa 150 mM bereitgestellt
wird.
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Die
Erfindung betrifft ferner die Ausführungsformen der vorstehenden
Verfahren, bei denen im Schritt (b) die wässrige Lösung das nicht-ionische Detergenz
TweenTM enthält, das vorzugsweise in einer
Lösung
bereitgestellt wird, die zusätzlich
gepufferte Kochsalzlösung
enthält.
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Die
Erfindung betrifft zusätzlich
die Ausführungsformen
der vorstehenden Verfahren, bei denen das Nucleinsäuremolekül eine Länge von
mindestens 12 Nucleotidresten und bis zu 100 Reste und ein 3'- und ein 5'-Ende aufweist, und
bei dem solche Moleküle
an dem Träger
durch nicht-kovalente Wechselwirkungen am 3'-Ende, an einem internen Bereich oder
am 5'-Ende des Oligonucleotids
immobilisiert werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner die Ausführungsformen der vorstehenden
Verfahren, bei denen die Oligonucleotide in einem spezifischen Muster
oder Gitter mittels Mikroabscheidungsver fahren wie z. B. Tintenstrahldrucken
auf den Träger
aufgebracht werden. Eine weitere Ausführungsform umfasst die Immobilisierung
von Oligonucleotiden an Polystyrolstiften, die in einer Matrix angeordnet
sind, die zu einer Standard-96-Well-Platte passt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren bereit, welches
das nicht-kovalente Immobilisieren eines synthetischen Nucleinsäuremoleküls, das
ein spezifisches Polynucleotid ist, auf einem Träger, der ein hydrophiler Polystyrolträger, der
eine Gruppe umfasst, die aus -OH, -C=O und -COOH ausgewählt ist,
oder ein Glasträger
ist, durch die Durchführung
der Schritte (a) und (b) eines der Ansprüche 1 bis 16 und zusätzlich
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- (ai) das Einfangen mindestens eines Strangs
eines spezifischen Polynucleotidanalyten aus der Lösung durch
Hybridisieren an das immobilisierte Polynucleotid, und
- (bi) das Nachweisen der Gegenwart des eingefangenen Analyten,
oder
- (aii) das Amplifizieren einer spezifischen Region eines spezifischen
Genoms unter Verwendung einer Polymerasekettenreaktion, wobei die
Region des Genoms eine Sequenz aufweist, die zu dem immobilisierten Polynucleotid
komplementär
ist,
- (bii) das Einfangen mindestens eines Strangs des Amplifizierungsprodukts
aus der Lösung
durch Hybridisieren an das immobilisierte Polynucleotid, und
- (cii) das Nachweisen der Gegenwart des eingefangenen Amplifizierungsprodukts,
oder
- (aiii) das Inkubieren einer Nucleinsäureprobe eines Zielorganismus,
der einen Einzelnucleotidpolymorphismus aufweist, in Gegenwart des
immobilisierten Polynucleotidprimers und mindestens eines Didesoxynucleotidderivats
unter Bedingungen, die ausreichend sind, um eine Polymerase-vermittelte,
Templatabhängige
Verlängerung
des Primers zuzulassen, wobei die Verlängerung den Einbau eines einzelnen
Didesoxynucleotids in das 3'-Ende
des Primers verursacht, wobei das einzelne Didesoxynucleotid zu
dem einzelnen Nucleotid der polymorphen Stelle des Polymorphismus
komplementär
ist,
- (biii) Zulassen der Templat-abhängigen Verlängerung des Primermoleküls und des
Einbaus des einzelnen Didesoxynucleotids, und
- (ciii) Bestimmen der Identität
des in die polymorphe Stelle eingebauten Didesoxynucleotids umfasst,
wobei das identifizierte Nucleotid zu dem Nucleotid der polymorphen
Stelle komplementär
ist.
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Die 1 veranschaulicht
das Binden eines generischen Makromoleküls an eine hydrophile Polystyroloberfläche.
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Die 2 veranschaulicht
das Binden eines generischen Makromoleküls an eine typische Glasoberfläche.
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Die 3 ist
ein Diagramm eines GBATM genetischen Bit-Analyseprotokolls.
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Die 4 veranschaulicht
den Effekt der TMAC-Konzentration auf das Binden eines Oligonucleotids an
Polystyrol.
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Die 5 veranschaulicht
den Effekt der CTAB-Konzentration auf das Binden eines Oligonucleotids an
Polystyrol.
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I. Immobilisierung
von Nucleinsäuremolekülen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Immobilisierung
eines synthetischen Nucleinsäuremoleküls auf einem
Träger.
Kürzlich
wurden verschiedene Verfahren vorgeschlagen, die zum Immobilisieren eines
Oligonucleotids an einem Träger
geeignet sind. K. Holmstrom et al. nutzen beispielsweise die Affinität von Biotin
für Avidin
und Streptavidin und immobilisieren biotinylierte Nucleinsäuremoleküle an einem
Avidin/Streptavidin-beschichteten Träger (K. Holmstrom et al., Anal.
Biochem. 209, 278–283
(1993)). Ein anderes neueres Verfahren erfordert das Vorbeschichten
der Polystyrol- oder Glasfestphasen mit poly-L-Lys oder poly-L-Lys,
Phe und anschließender
kovalenter Bindung entweder von Amino- oder Sulfhydryl-modifizierter
Oligonucleotide unter Verwendung bifunktioneller Vernetzungsmittel.
Beide Verfahren haben den Nachteil, dass sie die Verwendung modifizierter
Oligonucleotide als auch eine Vorbehandlung der festen Phase erfordern
(J. A. Running et al., BioTechniques 8, 276–277 (1990); C. R. Newton et
al., Nucl. Acids Res. 21, 1155–1162 (1993)).
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S.
Kawai et al. beschreiben ein alternatives Verfahren, bei dem kurze
Oligonucleotidsonden unter Bildung von Multimeren zusammenligiert
worden sind und diese wurden in einen Phagemidvektor ligiert (S.
Kawai et al., Anal. Biochem. 209, 63–69 (1993)). Die Oligonucleotide
wurden auf Polystyrolplatten immobilisiert und durch UV-Bestrahlung
bei 254 nm fixiert. Ein Verfahren zur direkten kovalenten Bindung
kurzer 5'-phosphorylierter
Primer an chemisch modifizierte Polystyrolplatten ("Covalink"-Platten, Nunc) wurde
ebenfalls von S. R. Rasmussen et al. vorgeschlagen (Anal. Biochem.
198, 138–142
(1991)). Die kovalente Bindung zwischen dem modifizierten Oligonucleotid
und der Festphasenoberfläche
wird durch die Kon densation mit einem wasserlöslichen Carbodiimid eingeführt. Von
diesem Verfahren wird gesagt, dass es eine vorwiegende 5'-Bindung der Oligonucleotide über ihre
5'-Phosphate sicherstellt.
Es erfordert jedoch die Verwendung speziell hergestellter, teurer
Platten.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
weichen dahingehend von diesen Verfahren ab, dass sie weder die Gegenwart
speziell modifizierter Nucleotide in dem zu immobilisierenden Molekül, noch
die Verwendung teurer modifizierter Träger erfordern. Unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Verfahren
kann jegliches Nucleinsäuremolekül (RNA oder
DNA) an solchen Trägern
immobilisiert werden. Die Nucleinsäuremoleküle können Idealerweise 12 bis 100
Nucleotide lang sein und sie können
an dem Träger
an ihrem 3'-Ende,
ihrem 5'-Ende oder
an einem internen (d. h. nicht-endständigen) Bereich immobilisiert
werden.
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Ein
Nucleinsäuremolekül gilt an
einem Träger
als "immobilisiert", wenn es mit einer
ausreichenden Stärke
entweder an dem Träger
adsorbiert oder daran gebunden ist, so dass es durch Waschen mit
Wasser oder einem wässrigen
Puffer nicht durch Waschen von dem Träger entfernt werden kann. Zur
Verwendung der vorliegenden Erfindung ist die Kenntnis des genauen
chemischen Mechanismus, durch den eine solche Immobilisierung stattfindet,
nicht erforderlich.
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Obwohl
gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung viele verschiedene Glas- oder Kunststoffträger verwendet
werden können,
ist Polystyrol der bevorzugte Träger.
Der Träger
kann als Kügelchen,
Eintauchstab, Reagenzglas, usw., gestaltet werden. Die herkömmlichen
96-Well-Polystyrol-Mikrotiterplatten, die in diagnostischen Laboratorien
und in der Gewebekultur verwendet werden, sind jedoch ein besonders
bevorzugter Träger.
Es können
beliebige käufliche
Polystyrolplatten direkt zur Immobilisierung verwendet werden, mit
der Maßgabe,
dass sie auf der Kunststoffoberfläche hydrophile Gruppen aufweisen.
Beispiele für
geeignete Platten umfassen die Immulon 4TM-Platten
(Dynatech) und die MaxisorpTM-Platten (Nunc).
Verfahren zur Synthese von Polystyrol sind bekannt. Solche Verfahren
sind z. B. in Abhandlungen über
Kunststoffe und Polymere beschrieben, wie z. B. J. A. Byrdson, Plastics
Material, 5. Auflage, Butterworth Heinemann, London (1991), das
in die vorliegende Beschreibung unter Bezugnahme einbezogen wird.
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Es
sollte beachtet werden, dass in dem erfindungsgemäßen Verfahren
unmodifizierte Oligonucleotide auf der Oberfläche einer hydrophilen Polystyrolplatte
einfach durch Inkubieren in der Gegenwart eines von zwei verschiedenen
Gruppen von Reagenzien, die entweder als Salze oder als kationische
Detergenzien charakterisiert werden können, effizient immobilisiert
werden können.
Eine hydrophile Polystyrolplatte ist als Polystyrolplatte definiert,
die vom Hersteller oder Anwender behandelt worden ist, um die Anzahl
hydrophiler Gruppen (d. h. -OH, -C=O, -COOH) auf der Oberfläche des
Kunststoffs zu erhöhen.
Beim Fehlen eines Salzes oder eines kationischen Detergenzes findet
keine Immobilisierung statt, d. h. wenn das Oligonucleotid in einer salzfreien
Wasserlösung
oder einer Wasserlösung
ohne kationisches Detergenz vorliegt.
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Die
erste Gruppe besteht aus Chemikalien wie NaCl und (CH3)4NCl, die am besten wirken, wenn sie in relativ
hohen Konzentrationen von im Allgemeinen mehr als 50 mM und am besten
bei 250 bis 500 mM eingesetzt werden. Selbst so hohe Konzentrationen
wie 1 M können
ohne feststellbare nachteilige Effekte auf die Immobilisierung eingesetzt
werden. Die zweite Gruppe von Immobilisierungsreagenzien besteht
aus Chemikalien, die durch die Gegenwart von zwei Strukturmerkmalen
gekennzeichnet sind: Einen positiv geladenen "Kopf' und
einen relativ hydrophoben "Schwanz". Dabei handelt es
sich um die typischen Merkmale kationischer Detergenzien. Beispiele
für diese
Gruppe umfassen Octyldimethylamin-hydrochlorid und 1-Ethyl-3-(3'-dimethylaminopropyl)-1,3-carbodiimid-hydrochlorid
(EDC). Diese Verbindungen können
für die Oligonucleotid-Immobilisierung
bei sehr niedrigen Konzentrationen eingesetzt werden, jedoch hemmen
sie die Immobilisierung, wenn sie bei höheren Konzentrationen eingesetzt
werden. Die Hemmkonzentration unterscheidet sich zwischen den Reagenzien
dieser Gruppe. Für
EDC beträgt
sie etwa 500 mM. Folglich scheint die Immobilisierung gehemmt zu
werden, sobald Micellen gebildet werden. Verbindungen mit einer ähnlichen Struktur,
jedoch mit einem negativ geladenen "Kopf" (oder
nicht-ionische Detergenzien) sind als Oligonucleotid-Immobilisierungsreagenzien
vollkommen inaktiv. Ein typisches Beispiel dafür ist das anionische Detergenz SDS
(Natriumdodecylsulfat), bei dem gefunden wurde, dass es über einen
sehr breiten Bereich unterschiedlicher Konzentrationen (0,025 mM
bis 100 mM) inaktiv ist.
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Es
ist vernünftig,
anzunehmen, dass die beiden Reagenzgruppen, die vorstehend erläutert worden sind,
die Immobilisierung von Oligonucleotiden an Polystyrolplatten durch
unterschiedliche Mechanismen fördern.
In der Gegenwart von NaCl und anderen Salzen werden die hydrophoben
Wechselwirkungen zwischen dem Oligonucleotidmolekül und den
hydrophoben Regionen an der Polystyroloberfläche in einem Maß verstärkt, das
die Immobilisierung des Oligonucleotidmoleküls ermöglicht wird. Die Gegenwart
eines Salzes (erhöhte
Ionenstärke
der Lösung)
vermindert die elektrostatische Abstoßung zwischen den Phosphaten
des Oligonucleotid-Grundgerüsts
und der negativ geladenen Gruppen an der Polystyroloberfläche. Diese
Verminderung sollte die hydrophobe Bindung der Oligonucleotidmoleküle verstärken.
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Der
Mechanismus der Bindung in der Gegenwart kationischer Detergenzien
ist möglicherweise
davon ziemlich verschieden. Dabei liegt zu Beginn in der Lösung zwischen
den negativ geladenen Oligonucleotiden und den positiv geladenen
Detergenz-artigen Molekülen
eine Assoziation vor. Die Anzahl der Detergenzmoleküle, die
mit jedem Oligonucleotidmolekül
assoziieren, wird von der Länge
des Oligonucleotids abhängen,
sollte in dem Fall eines 25mer-Oligonucleotids jedoch signifikant
höher als
1 sein. Diese Assoziation von Oligonucleotiden mit Detergenzien,
die einen hydrophoben Schwanz enthalten, wird das Oligonucleotid
signifikant hydrophob machen und zu dessen Immobilisierung an der
Plattenoberfläche
durch hydrophobe Wechselwirkungen führen. Als Folge davon scheinen
diese Moleküle
als Linker zwischen den hydrophoben Bereichen der Platte und dem
geladenen Phosphat-Grundgerüst des Oligonucleotids
zu wirken.
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Wenn
die Konzentration der Detergenzmoleküle höher ist als deren CMC, werden
Mizellen gebildet. Obwohl Oligonucleotide nach wie vor mit den Detergenzmolekülen in Wechselwirkung
treten können,
werden sie in die Mizellen eingeschlossen, und da die Mizellen einen
hydrophoben Kern aufweisen, der vollständig von einer polaren Oberfläche umgeben
ist, werden keine hydrophoben Wechselwirkungen mit der Oberfläche stattfinden,
und daher wird die Oligonucleotid-Immobilisierung vermindert oder
verhindert. Die verschiedenen Hemmkonzentrationen, die für die verschiedenen
Reagenzien festgestellt werden, geben die stark unterschiedlichen
Konzentrationen wieder, bei denen diese Reagenzien Mizellen bilden.
EDC und Octyldimethylamin-hydrochlorid, die sehr schlechte Detergenzien
sind, bilden nur bei relativ hohen Konzentrationen Mizellen und
hemmen dann die Immobilisierung.
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Ein
Beispiel eines geeigneten Salzes ist Natriumchlorid (NaCl). Wenn
NaCl verwendet werden soll, können
Konzentrationen von etwa 50 mM bis etwa 250 mM eingesetzt werden.
Eine Konzentration von mindestens 50 mM ist bevorzugt, um eine optimale
Immobilisierung zu erreichen (die hydrophoben Wechselwirkungen sind
bei höheren
Salzkonzentrationen stärker).
Beispiele für
geeignete kationische Detergenzien sind 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid-hydrochlorid,
pH etwa 6,8 ("EDC") und tertiäre Alkylamine,
wie z. B. Octyldimethylamin·HCl.
EDC kann bei Konzentrationen (in Wasser) von etwa 30 mM bis etwa
100 mM eingesetzt werden. J. M. Varga et al. haben gezeigt, dass
verschiedene kleine Biomoleküle
an Polystyrolplatten durch Inkubieren mit 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid-hydrochlorid
("EDC") immobilisiert werden
können
(J. M. Varga et al, FASEB 4, 2671–2677 (1990)). Es wurden jedoch
keine Beispiele für
eine Oligonucleotid-Immobilisierung angegeben und es wird allgemein
angenommen, dass kurze, einsträngige
Oligonucleotidmoleküle
nur sehr ineffizient an Polystyrolträgern immobilisiert werden.
Lacy et al. (J. Immunol. Methods 116, 87–98 (1989)) haben die Bindung
von Kalbsthy mus-DNA an Polystyrol in der Gegenwart einer hohen Salzkonzentration
und eines hohen pH-Werts beschrieben, jedoch Beweise dafür erbracht,
dass ein synthetisches Oligonucleotid nicht bindet.
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Ein
bevorzugtes tertiäres
Alkylamin ist Octyldimethylamin, das in Konzentrationen von etwa
50 mM bis etwa 150 mM verwendet werden kann. Octyldimethylamin weist
eine Struktur auf, die der Struktur von EDC sehr ähnlich ist,
jedoch enthält
Octyldimethylamin nicht die funktionelle reaktive Diimidgruppe von
EDC. Dies zeigt, dass EDC nicht die kovalente Bindung an Polystyrol
vermittelt, sondern als Detergenz wirkt (hydrophiles/hydrophobes
Molekül).
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Die
Immobilisierung wird durch Inkubieren, vorzugsweise bei Raumtemperatur
für 3 bis
24 Stunden erreicht. Nach einer solchen Inkubierung werden die Platten
vorzugsweise mit einer Lösung
von 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, gewaschen, die 150 mM NaCl und 0,05
Vol.-% Tween 20 (TNTw) enthält.
Der letztgenannte Bestandteil hat die wichtige Aufgabe, alle freien
Oligonucleotid-Bindungsstellen zu blockieren, die noch auf der Polystyroloberfläche vorliegen,
so dass während
eines beliebigen nachfolgenden Hybridisierungsschritts keine unspezifische
Bindung von Oligonucleotiden stattfinden kann. Das vorstehend genannte
Verfahren konnte mindestens 500 fmol Oligonucleotid pro Well immobilisieren
(was einer Oberfläche
von etwa 1 cm2 entspricht). Die Oligonucleotide
werden an der Oberfläche
der Platte mit einer ausreichenden Stabilität immobilisiert und können nur
durch längere
Inkubationen mit 0,5 M NaOH-Lösungen bei
erhöhten
Temperaturen entfernt werden. Kein Oligonucleotid wird durch Waschen
der Platte mit Wasser, TNTw (Tween 20), PBS, 1,5 M NaCl oder einem ähnlichen
wässrigen
Puffer entfernt.
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Diese
Verfahren und Reagenzien können
unmodifizierte und modifizierte (z. B. biotinylierte) Oligonucleotide
effektiv immobilisieren. Es wird angenommen, dass es sich bei der
durch diese Reagenzien vermittelten Immobilisierung nicht um eine
kovalente Bindung zwischen der Nucleinsäure und den reaktiven Gruppen des
Trägers
handelt. Ohne Beschränkung
des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung wird angenommen, dass
die Immobilisierung nicht-kovalent ist und eine Kombination aus
hydrophoben Wechselwirkungen, ionischen Wechselwirkungen und Wasserstoffbrückenbindungs-Wechselwirkungen
mit der Polystyroloberfläche des
Trägers
wiedergibt.
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Unabhängig vom
genauen Mechanismus der Immobilisierung können die Reagenzien der vorliegenden
Erfindung eine Bindung von Oligonucleotiden an einen Träger vermitteln,
die eine ausreichende Stabilität aufweist,
so dass sie einem Waschen widersteht, und eine einstündige Behandlung
mit 0,1 N NaOH übersteht. Darüber hinaus
können
die immobilisierten Oligonucleotide effizient an Hybridisierungsreaktionen
teilnehmen. Obwohl auch kürzere
Oligonucleotide immobilisiert werden können, wurde gefunden, dass
eine Länge
von mindestens 12 Basen erforderlich ist, um an komplementäre DNA-Moleküle effizient
zu hybridisieren. Diese Beobachtung legt nahe, dass das Verfahren
der Immobilisierung des Oligonucleotids an dem Träger kurze
Teile der immobilisierten Moleküle
für eine
Hybridisierung unzugänglich
macht.
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Erfindungsgemäß wird das
Immobilisierungsreagenz in der Gegenwart des Oligonucleotids, das
immobilisiert werden soll, und des Trägers inkubiert. Geeignete Inkubationen
können
sich bezüglich
der Dauer unterscheiden und werden vorzugsweise über Nacht durchgeführt. Die
Inkubation kann bei Raumtemperatur durchgeführt werden.
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Die
Nucleinsäuremoleküle, die
auf dem Träger
immobilisiert werden sollen, können
chemisch synthetisiert oder von einer natürlichen Quelle gewonnen werden.
Alternativ können
solche Moleküle über ein
in vitro-Amplifizierungsprotokoll erzeugt werden, wie z. B. eine
PCR. Kurze Oligonucleotide werden mehr bevorzugt mittels chemischer
Synthese erhalten.
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II. Verwendung immobilisierter
Oligonucleotide in der genetischen Analyse
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
sind besonders zur Erzeugung immobilisierter Oligonucleotide für eine Festphasenhybridisierung,
für Festphasen-Didesoxysequenzierstudien
und zur Analyse von DNA-Polymorphismen geeignet.
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A. Hybridisierungsnachweis
von PCR-Produkten
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Folglich
können
die Verfahren beispielsweise zum Nachweis spezifischer PCR-Produkte
durch Hybridisierung verwendet werden, wenn die Einfangsonde auf
der Festphase immobilisiert wird (Ranki et al., Gene 21, 77–85, 1983;
Keller et al., J. Clin. Microbiol. 29, 638–641, 1991; Urdea et al., Gene
61, 253–264,
1987). Ein bevorzugtes Verfahren würde darin bestehen, vor der
Hybridisierung ein einzelsträngiges
PCR-Produkt herzustellen. Eine Probe, von der vermutet wird, dass
sie das Zielmolekül
enthält,
oder ein Amplifizierungsprodukt davon, würde dann dem Well zugesetzt
und an das gebundene Oligonucleotid hybridisieren gelassen werden.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
erfordern nicht, dass die Ziel-Nucleinsäure nur einen seiner beiden natürlichen
Stränge
enthält.
Folglich können
die erfindungsgemäßen Verfahren
entweder mit doppelsträngiger DNA
oder einzelsträngiger
DNA durchgeführt
werden, die z. B. durch eine Alkalibehandlung nativer DNA erhalten
worden ist. Die Gegenwart des nicht verwendeten Strangs (nicht-Templatstrang)
beeinflusst die Reaktion nicht.
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Gegebenenfalls
können
jedoch verschiedene Verfahren eingesetzt werden, um einen der beiden
natürlichen
Stränge
des Ziel-DNA-Moleküls
aus der Reaktion zu entfernen. Einzelsträngige DNA-Moleküle können unter
Verwendung der Einzelstrang-DNA-Bakteriophage M13 erzeugt werden
(J. Messing et al., Meth. Enzymol. 101, 20 (1983); vgl. auch J.
Sambrook et al., (in: Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY (1989)).
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Verschiedene
alternative Verfahren können
verwendet werden, um einzelsträngige
DNA-Moleküle zu erzeugen.
U. Gyllensten et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. (U.S.A.) 85, 7652–7656 (1988)
und M. Mihovilovic et al. (BioTechniques 7, 14 (1989)) beschreiben
ein Verfahren, das als "asymmetrische
PCR" bezeichnet
wird, bei dem das Standard-"PCR"-Verfahren unter
Verwendung von Primern durchgeführt
wird, die in unterschiedlichen molaren Konzentrationen vorliegen.
R. G. Higuchi et al. (Nucleic Acids Res. 17, 5865 (1985)) geben
ein Beispiel für
ein zusätzliches
Verfahren zur Erzeugung einzelsträngiger Amplifizierungsprodukte.
Das Verfahren umfasst die Phosphorylierung des 5'-Endes eines Strangs eines doppelsträngigen Amplifizierungsprodukts und
dann das bevorzugte Abbauenlassen des phosphorylierten Strangs durch
eine 5' → 3'-Exonuclease (wie z.
B. Exonuclease).
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Andere
Verfahren haben auch die Nuclease-beständigen Eigenschaften von Phosphorothioatderivaten
genutzt, um einzelsträngige
DNA-Moleküle
zu erzeugen (Benkovic et al., US-Patent
4,521,509; 4. June 1985); J. R. Sayers et al. (Nucl. Acids Res.
16, 791–802
(1988); F. Eckstein et al., Biochemistry 15, 1685–1691 (1976);
J. Ott et al., Biochemistry 26, 8237–8241 (1987)).
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Insbesondere
werden solche einzelsträngigen
Moleküle
unter Verwendung von Verfahren erzeugt, bei denen Nuclease-beständige Nucleotid-Derivate
eingesetzt werden und solche Derivate durch chemische Synthese oder
enzymatische Mittel in Primermoleküle oder deren Verlängerungsprodukte
anstelle von natürlich vorkommenden
Nucleotiden eingebaut werden.
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Geeignete
Nucleotidderivate umfassen Derivate, in denen eines oder zwei der
nicht-verbrückenden Sauerstoffatome
des Phosphatrests eines Nucleotids durch eine Schwefelenthaltende
Gruppe (insbesondere ein Phosphorothioat), eine Alkylgruppe (insbesondere
eine Methyl- oder Ethylalkylgruppe), eine Stickstoff-enthaltende
Gruppe (insbesondere ein Amin) und/oder eine Selen-enthaltende Gruppe,
usw., ersetzt worden ist. Phosphorothioat-Desoxyribonucleotid- oder -ribonucleotid-Derivate
sind die am meisten bevorzugten Nucleotid-Derivate. Verfahren zur
Herstellung und Verwendung solcher Phosphorothioat-Derivate sind
von T. Nikiforov (US-Patentanmeldung 08/155,746) beschrieben worden.
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B. Festphasen-DNA-Sequenzierung
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
auch bei der Durchführung
einer Festphasensequenzierung verwendet werden, wie sie von K. R.
Khrapko et al. (DNA Seq. 1, 375–388,
1991) und R. Drmanac und R. Crkvenjakov (Int. J. Genome Res. 1,
1–1, 1992)
beschrieben worden ist.
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C. GBATM Genetische
Bit-Analyse
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
auch zur Immobilisierung der Oligonucleotide verwendet werden, die
in der GBATM Genetischen Bit-Analyse verwendet
werden (P. Goelet et al., PCT-Anmeldung 92/15712). Oligonucleotide,
die eine definierte Sequenz aufweisen, die zu einem Bereich komplementär ist, der
unmittelbar proximal oder distal zu dem variablen Nucleotid eines
Polymorphismus liegt, würden
gemäß den vorstehend
beschriebenen Verfahren somit in einen Polystyrol-Mikrotiter-Well
eingebracht und mit einem Salz inkubiert werden.
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Der
immobilisierte Primer wird dann in der Gegenwart eines DNA-Moleküls (vorzugsweise
eines genomischen DNA-Moleküls)
mit einem Einzelnucleotid-Polymorphismus, dessen unmittelbar 3'-distale Sequenz zu
der Sequenz des immobilisierten Primers komplementär ist, inkubiert.
Vorzugsweise findet eine solche Inkubation in vollständiger Abwesenheit
von dNTP (d. h. dATP, dCTP, dGTP oder dTTP), sondern nur in der
Gegenwart eines oder mehrerer kettenabbrechender Nucleotidtriphosphatderivate
(wie z. B. eines Didesoxyderivates) und unter Bedingungen statt,
die ausreichend sind, so dass der Einbau eines solchen Derivats
am 3'-Ende des Primers
möglich
ist. Es sollte beachtet werden, dass dann, wenn die polymorphe Stelle
derart ist, dass nur zwei oder drei Allele vorliegen (so dass nur
zwei oder drei Spezies von ddNTPs in das Primer-Verlängerungsprodukt
eingebaut werden könnten),
die Gegenwart von nicht verwendbaren oder nicht verwendbarer Nucleotidtriphosphat(e)
in der Reaktion unerheblich ist. Als Folge der Inkubation und nur
der Verwendung kettenabbrechender Nucleotidderivate wird dem 3'-Ende des Primers
ein einzelnes Didesoxynucleotid hinzugefügt. Die Identität dieses
hinzugefügten
Nucleotids wird durch das Nucleotid der polymorphen Stelle des Polymorphismus
bestimmt und ist zu diesem komplementär.
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In
dieser Ausführungsform
wird das Nucleotid der polymorphen Stelle folglich durch Testen,
welcher Satz markierter Nucleotide am 3'-Ende des gebundenen Oligonucleotids
durch eine Primer-abhängige
Polymerase eingebaut worden ist, bestimmt. Insbesondere werden dann,
wenn mehrere Didesoxynucleotidderivate gleichzeitig eingesetzt werden,
verschiedene Marker verwendet, um die differenzierende Bestimmung
der Identität
des eingebauten Didesoxynucleotidderivats zu ermöglichen.
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D. Ligase-vermittelte
GBATM
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Die
Verfahren und Reagenzien der vorliegenden Erfindung können auch
zusammen mit einem Polymerase/Ligase-vermittelten Polymorphie-Abfragetest
verwendet werden. Dieser Test, der als Ligase-vermittelte GBATM genetische Bit-Analyse bezeichnet wird,
ist eine spezifischere Version des GBATM genetischen Bit-Analysetests.
Die zusätzliche
Spezifität
ergibt sich aus dem Hinzufügen
eines zweiten Hybridisierungsschritts und eines Ligationsschritts.
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In
diesem Test werden zwei Oligonucleotide eingesetzt. Das erste Oligonucleotid
ist ein Primer, der zu der unmittelbar 3'-distalen Invarianten Sequenz des Polymorphismus
komplementär
ist. Das 3'-Ende
des Oligonucleotids ist an die Platte gebunden. Ein zweites Linker-Oligonucleotid ist
zu der 5'-proximalen
Sequenz des analysierten Polymorphismus komplementär, kann
jedoch nicht an das erste Oligonucleotid hybridisieren. Dieses Oligonucleotid
ist an dessen 3'-
und 5'-Ende phosphoryliert.
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Diese
Oligonucleotide werden in der Gegenwart von DNA, die den zu analysierenden
Einzelnucleotid-Polymorphismus enthält, und mindestens einem 2'-Desoxynucleotid-5'-triphosphat inkubiert.
Die Inkubationsreaktion umfasst ferner eine DNA-Polymerase und eine
DNA-Ligase. Die
gebundenen und löslichen
Oligonucleotide können
somit an den gleichen Strang des analysierten Zielmoleküls hybridisieren.
Die Sequenzgegebenheiten führen
dazu, dass die beiden Oligonucleotide an die proximale und die distale
Sequenz des Einzelnucleotid-Polymorphismus
(SNP) hybridisieren, welche das variable Nucleotid des Polymorphismus
flankieren, und an der exakten Variabilitätsposition durch ein einzelnes
Nucleotid getrennt sind.
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Die
Gegenwart einer Polymerase und des 2'-Desoxynucleotid-5'-triphosphats, das zu dem in der variablen
Stelle des Polymorphismus komplementär ist, ermöglicht es dem verlängerten
Primer, an das gebundene Oligonucleotid ligiert zu werden, wodurch
der Primer immobilisiert wird. Die Identität der polymorphen Stelle, die
dem einzelnen Nucleotid gegenüber
lag, kann dann mit einem beliebigen Mittel bestimmt werden. In einer
bevorzugten Ausführungsform
wird das 2'-Desoxynucleotid-5'-triphosphat der
Reaktion markiert und dessen Nachweis zeigt folglich die Identität des komplementären Nucleotids
der polymorphen Stelle. Mehrere verschiedene 2'-Desoxynucleotid-5'-triphosphate können vorliegen, die jeweils
unterschiedlich markiert sind. Alternativ können getrennte Reaktionen jeweils
mit einem anderen 2'-Desoxynucleotid-5'-triphosphat durchgeführt werden.
In einer alternativen Unterausführungsform
sind die 2'-Desoxynucleotid-5'-triphosphate unmarkiert
und das lösliche
Oligonucleotid ist markiert. In dieser Ausführungsform ist der Primer,
der verlängert
wird, an dem Polystyrol immobilisiert. Es werden getrennte Reaktionen
jeweils unter Verwendung eines anderen unmarkierten 2'-Desoxynucleotid-5'-triphosphats durchgeführt.
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Nachdem
die Erfindung allgemein beschrieben worden ist, kann die Erfindung
leichter unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele der Isolierung
und Analyse von Pferde-Polymorphismen
verstanden werden, die lediglich beispielhaft angegeben werden und
nicht beschränkend
aufzufassen sind.
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Beispiel 1
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Demonstration der unterschiedlichen
Bindungsmechanismen für
Salze und kationische Detergenzien
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Ein
Hinweis darauf, dass Salze und kationische Detergenzien verschiedene
Mechanismen der Immobilisierung vermitteln, ergab sich aus dem folgenden
Experiment, bei dem drei verschiedene Oligonucleotidmoleküle und ein
biotinyliertes Polyphosphat unter Verwendung von drei verschiedenen
Reagenzien auf Polystyrolplatten immobilisiert worden sind: 20 mM
EDC, 0,03 mM CTAB und 500 mM NaCl. Die verwendeten biotinylierten
Oligonucleotide waren #1129, Biotin-T5 und
Biotin T25. Das #1129-Oligonucleotid hat
die folgende Sequenz:
-
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Das
biotinylierte Polyphosphat hatte die Struktur Biotin-(C3)25, wobei C3 CH2CH2CH2OPO3 ist. Dieses Polyphosphat weist die Phosphodiesterbindungen
eines regulären
Oligonucleotids auf, jedoch keine Desoxyribosereste und keine heterocyclischen
Basen. Die Ergebnisse dieses Experimentes sind in der Tabelle 1
zusammengefasst. Die Ergebnisse sind als mOD450/min
angegeben.
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Tabelle
1
Effekte von Salzen und Detergenzien auf die Oligonucleotidbindung
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Die
Tabelle 1 zeigt, dass das Polyphosphat Biotin-(C3)25 durch 500 mM NaCl nicht effizient auf
der Polystyrolplatte immobilisiert werden konnte, während alle
drei getesteten Reagenzien bei der Immobilisierung der drei biotinylierten
Oligonucleotide wirksam waren. Die Ineffizienz von NaCl bei der
Immobilisierung von Biotin-(C3)25 könnte durch
die intrinsisch niedrigere Hydrophobie dieses Moleküls verglichen
mit einem typischen Oligonucleotid erklärt werden. Diese verminderte
Hydrophobie ist auf den Mangel an Desoxyriboseresten und der heterocyclischen
Basen zurückzuführen. Folglich
ist die Gegenwart von NaCl zur Förderung
des hydrophoben Bindens dieses Moleküls an die Plattenoberfläche nicht
ausreichend. Andererseits bildet Biotin-(C3)25 mit EDC oder CTAB durch elektrostatische
Wechselwirkungen in Lösung
Komplexe. Diese Komplexe erhöhen die
Hydrophobie dieses Polyphosphats signifikant und fördern dessen
Immobilisierung an dem Polystyrol.
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Beispiel 2
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Konzentrationsabhängigkeit
der Bindung mit Salzen oder kationischen Detergenzien
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Immobilisierung
von Oligonucleotiden an Polystyrolplatten. Verwendung von CTAB und
(CH3)4NCl als Beispiele
für zwei
Reagenzien, die durch unterschiedliche Mechanismen wirken. Das Oligonucleotid
#1112 wurde auf ImmulonTM4-Platten (Dynatech,
VA) immobilisiert. Die Nucleotidsequenz von #1112 ist:
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Die
Immobilisierung wurde unter Verwendung von 10 pmol des Oligonucleotids
in 50 μl
Immobilisierungslösung
pro Well der Mikrotiterplatte durchgeführt. Die Immobilisierungsreagenzien
wurden in den folgenden Konzentrationen eingesetzt:
CTAB: 0,5,
0,25, 0,12, 0,06 und 0,03 mM
(CH3)4NCl: 300, 150, 30, 0,3 und 0,03 mM
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Als
Negativkontrollen wurden die Oligonucleotide einigen der Wells ohne
Immobilisierungsreagenzien (d. h. als wässrige Lösungen) zugesetzt.
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Um
die Immobilisierung dieser Oligonucleotide zu bewerten, wurden die
Platten nach einer Inkubation über
Nacht dreimal mit TNTw gewaschen und ein biotinyliertes Oligonucleotid
(#1676), das zu dem Oligonucleotid #1112 komplementär war, wurde
bei verschiedenen Konzentrationen (31, 62, 125 und 250 fmol pro
Well) zugesetzt. Das biotinylierte Oligonucleotid #1676 hatte die
folgende Sequenz:
-
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Die
Gegenwart von Biotin wurde dann durch einen Enzym-verknüpften Test
nachgewiesen. Die erhaltenen Ergebnisse (als mOD450/min
ausgedrückt)
sind in den 4 und 5 graphisch
dargestellt. Für
CTAB wurden die besten Ergebnisse bei der niedrigsten getesteten
Konzentration (0,03 mM) erhalten, während bei 0,5 mM nahezu keine
Immobilisierung nachgewiesen wurde. Für (CH3)4NCl sind die Ergebnisse genau umgekehrt:
Die besten Ergebnisse wurden erhalten, wenn das Reagenz bei relativ
hohen Konzentrationen (300, 150 und 30 mM) eingesetzt wurde, wobei
die Signale bei 0,3 und 0,03 mM dramatisch abnahmen. Dieses Beispiel veranschaulicht,
dass sich (CH3)4NCl
wie ein Salz (maximales Binden bei hoher Konzentration) verhält, und zwar
möglicherweise
aufgrund der geringen Hydrophobie seiner kurzen Methylarme. CTAB
zeigte andererseits das typische Verhalten eines kationischen Detergenzes
(maximale Bindung bei niedriger Konzentration), und zwar aufgrund
seines Vermögens,
als Brückenmolekül zwischen
dem hydrophoben Kunststoff und den geladenen Phosphaten des Oligonucleotids
zu wirken.
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Beispiel 3
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Bevorzugtes Verfahren
zur Immobilisierung von Oligonucleotiden an 96-Well-Polystyrolplatten
unter Verwendung von EDC
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100 μl einer wässrigen
10 μM-Lösung des
zu immobilisierenden Oligonucleotids wurden mit 4,4 ml destilliertem
Wasser gemischt. Dieser Lösung
wurden 500 μl
einer 38 mg/ml-Lösung
von EDC in Wasser zugesetzt. 50 μl-Aliquots
der resultierenden Oligonucleotidlösung wurden jedem Well einer
Polystyrolmikrotiterplatte zugesetzt und über Nacht bei Raumtemperatur
inkubiert. Dann wurden die Platten dreimal mit einer Lösung gewaschen,
die 10 mM Tris-HCl,
pH 7,5, 150 mM NaCl und 0,05% (v/v) TweenTM20
enthielt (diese Lösung
wird nachstehend mit TNTw abgekürzt).
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Beispiel 4
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Bevorzugtes Verfahren
zur Immobilisierung von Oligonucleotiden an 96-Well-Polystyrolplatten
unter Verwendung von NaCl
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Wie
vorstehend wurden 100 μl
einer wässrigen
10 μM-Lösung des
zu immobilisierenden Oligonucleotids mit 4,4 ml destilliertem Wasser
gemischt. Dieser Lösung
wurden 500 μl
einer 5 M-NaCl-Lösung
in Wasser (Endkonzentration von NaCl: 500 mM) zugesetzt. Die Inkubations-
und Waschschritte entsprechen denjenigen für die EDC-Immobilisierung.
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Beispiel 5
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Stabilität der immobilisierten
Oligonucleotide und Effizienz der Immobilisierung von Oligonucleotiden
an Polystyrolplatten unter Verwendung verschiedener Immobilisierungsbedingungen
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Die
Immobilisierung des Oligonucleotids #1129 wurde untersucht. Nach
einer Inkubation über
Nacht wurde die Platte mit TNTw gewaschen. Dann wurden einige der
Wells 1 Stunde bei Raumtemperatur mit einer 0,1 N-NaOH-Lösung behandelt
und dann wurden die Platten bezüglich
der Gegenwart von Biotin getestet. In einem Parallelexperiment wurde
das unmarkierte Oligonucleotid #308
das zu dem Oligonucleotid
#1129 komplementär
ist, unter dem gleichen Satz von Bedingungen gebunden. Dann wurde
eine Hybridisierung an das Oligonucleotid #1129 mit und ohne vorhergehende
NaOH-Behandlung der Platte durchgeführt. Die Ergebnisse (in mOD
450/min angegeben) sind in der Tabelle 2
zusammengefasst.
-
-
Die
Ergebnisse dieses Experiments zeigten, dass die Immobilisierung
der Oligonucleotide die Gegenwart eines Salzes erforderte. Die Immobilisierung
war in salzfreien wässrigen
Lösungen
sehr ineffizient. Auch in der Gegenwart von TweenTM20
fand keine Immobilisierung statt. Dies war möglicherweise auf eine „Inaktivierung" der Plattenoberfläche durch
die bevorzugte Adsorption dieses Detergenzmoleküls zurückzuführen. Entsprechend konnte keine
Immobilisierung erreicht werden, wenn die Platte vor dem Bindungsschritt
mit einer Lösung
gewaschen wurde, die TweenTM20 enthielt,
und zwar selbst dann nicht, wenn die Bindungslösung das Detergenz nicht enthielt.
Die Verwendung von 250 mM NaCl in dem Bindungsschritt führte zu
etwas stärkeren Signalen
in dem anschließenden
Hybridisierungstest.
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Eine
Anzahl verschiedener käuflicher
96-Well-Platten wurde bezüglich
der Eignung für
eine Oligonucleotid-Immobilisierung getestet. Im Allgemeinen führten Platten,
die eine hydrophilere Oberfläche
aufwiesen, zu guten Ergebnissen, wohingegen sich Platten mit einer
hydrophoben Oberfläche
als ungeeignet erwiesen. Beispiele für geeignete Platten umfassen
Immulon 4TM-(Dynatech), MaxisorpTM-(Nunc) und ImmunowareTM-Platten
(Pierce). Keine Bindung konnte an Immulon 1TM-(Dynatech)
und PolysorpTM-Platten (Nunc) erreicht werden.
Alle nachstehenden Experimente wurden mit Immulon 4-Platten durchgeführt.
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Beispiel 6
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Beweise gegen eine kovalente
Bindung in Gegenwart von EDC
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EDC
(1-Ethyl-3-(3-dimethylaminoethyl)carbodiimid·HCl) ist ein bekanntes Vernetzungsmittel.
Beispielsweise wird es verbreitet in der Peptidsynthese verwendet,
um die Bildung von Peptidbindungen zu erreichen. Daher war es wichtig,
experimentelle Beweise für
oder gegen die Bildung von kovalenten Bindungen zwischen den Oligonucleotiden
und jeglichen funktionellen Gruppen zu erbringen, die auf der Oberfläche der
Polystyrolplatten vorliegen können.
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In
diesem Experiment wurden zwei verschiedene Arten von Polystyrolplatten
verwendet. Die erste Art waren Immulon 4-Platten
TM,
die von Dynatech (Chantilly, VA) erhalten wurden, und die zweite
Art waren Carboxylat-modifizierte Platten von Costar (Cambridge,
MA). Die letztgenannte Plattenart wurde speziell für die kovalente
Bindung von Biomolekülen,
vorwiegend von Peptiden und Proteinen, gestaltet, die durch eine
einfache passive Absorption nicht gut binden. Aufgrund der Gegenwart
der Carboxylatgruppen auf der Oberfläche der Costar-Platten kann die
kovalente Bindung unter Verwendung von Reagenzien wie z. B. des
wasserlöslichen
Carbodiimids EDC durchgeführt
werden. In dem folgenden Experiment wurden zwei Oligonucleotide
verwendet, #680, und dessen 5'-Amino-modifizierte
Version, #680 „Amino". Die beiden Oligonucleotide
hatten die gleiche Sequenz:
wobei X eine primäre Aminogruppe
im Fall des Oligonucleotids #680 „Amino" angibt. Diese beiden Oligonucleotide
wurden unter Verwendung von EDC an Costar- und Immulon 4
TM-Platten
gemäß Beispiel
3 gebunden. Zwei verschiedene EDC-Lösungen in Wasser wurden verwendet.
Die erste Lösung
war eine frisch hergestellte Lösung,
während
die zweite Lösung
eine wässrige
Lösung
mit der gleichen Konzentration war, die 15 Tage bei Raumtemperatur
aufbewahrt worden ist. Die funktionelle Carbodiimidgruppe von EDC
ist feuchtigkeitsempfindlich und wird beim Kontakt mit Wasser relativ
schnell zu dem entsprechenden N,N'-disubstituierten
Harnstoffanalogon hydrolysiert. Dieses Hydrolyseprodukt von EDC
kann nicht als Kondensationsmittel wirken. Folglich wurde diese
EDC-Lösung
in dem Bindungsexperiment verwendet, um zu zeigen, ob die funktionelle Carbodiimidgruppe
dieser Verbindung eine Rolle bei der Oligonucleotid-Immobilisierung
spielt.
-
Nach
der Immobilisierung der beiden Oligonucleotide wurden die Platten
mit TNTw gewaschen. Dann wurden 20 μl-Aliquots von Lösungen der
jeweiligen folgenden synthetischen Oligonucleotide den Wells der
beiden Platten zugesetzt und an die immobilisierten Oligonucleotide
#1209 und 1210 (SEQ ID NO: 7 bzw. SEQ ID NO: 8) hybridisieren gelassen:
-
-
Jedes
20 μl-Aliquot
enthielt 250 fmol des entsprechenden Oligonucleotids in 1,5 M NaCl,
10 mM EDTA. Die Hybridisierung wurde 30 min bei Raumtemperatur durchgeführt, worauf
die Platten erneut mit TNTw gewaschen wurden.
-
Als
nächstes
wurde eine enzymatische Verlängerungsreaktion
gemäß Beispiel
11A (siehe weiter unten) durchgeführt. Es wurde erwartet, dass
die Verwendung der synthetischen Oligonucleotide #1209 und #1210
als Template in der Verlängerung
zur Verlängerung
des 3'-Endes der immobilisierten
Primer durch ein Biotin-markiertes ddCTP im Fall des Oligonucleotids
#1209 und ein Biotin-markiertes ddNTP im Fall des Oligonucleotids
#1210 führt.
Der Nachweis des eingebauten ddNTP wurde so durchgeführt, wie
es nachstehend beschrieben ist (vgl. Beispiel 11A). Die in dem kolorimetrischen
Test erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 3 zusammengefasst,
welche die Rolle des wasserlöslichen
Carbodiimids EDC in der Oligonucleotid-Immobilisierung an zwei verschiedene
Polystyrolplatten zeigt. Die Oligonucleotide #680 und #680 „Amino" wurden an Carboxylat-modifizierte
Platten (Costar) und Immulon 4TM-Platten
(Dynatech) immobilisiert. Die immobilisierten Oligonucleotide wurden
an die synthetischen Template #1209 und #1210 hybridisiert und einer
Templat-gerichteten enzymatischen Verlängerung an ihren 3'-Enden unterworfen
(GBATM), wobei Biotin-markierte ddNTP's verwendet wurden.
Die Ergebnisse sind als mOD450/min angegeben.
-
Tabelle
3
Nachweis des Einbaus von ddNTP
-
Die
wichtigsten Ergebnisse dieses Experiments können folgendermaßen zusammengefasst
werden:
- 1. Oligonucleotide können an
Carboxylat-modifizierten Costar-Platten unter Verwendung von frischem
Carbodiimid als Kondensationsreagenz immobilisiert werden. Sowohl
Oligonucleotide, die eine primäre
Aminfunktion am 5'-Ende
aufweisen, als auch Oligonucleotide ohne diese Funktion können immobilisiert
werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Bindung zumindest teilweise über die
exocyclischen Aminogruppen der heterocyclischen Basen stattfindet.
Die immobilisierten Oligonucleotide können in DNA-Tests auf Hybridisierungsbasis
eingesetzt werden. Die Immobilisierung findet nur in der Gegenwart
von frischem EDC statt. Wenn das verwendete EDC hydrolysiert worden
ist, findet keine Bindung statt.
- 2. Unter entsprechenden Bedingungen können Oligonucleotide erfolgreich
an ImmulonTM4-Platten immobilisiert und in Tests auf
Hybridisierungsbasis verwendet werden. Im Gegensatz zu den Costar-Platten
führt jedoch
sowohl eine frisch hergestellte als auch eine hydrolysierte EDC-Lösung zu
nahezu identischen Ergebnissen. Das EDC wirkt in diesem Fall somit
nicht als kovalentes Bindungsreagenz.
-
Beispiel 7
-
Nachweis von
PCR-Produkten in Polystyrolplatten
-
Oligonucleotide,
die auf Polystyrolplatten (oder Mikroskop-Glasobjektträgern, siehe
weiter unten) immobilisiert worden sind, können in einem neuen, nicht-radioaktiven
Festphasentest von Polymerasekettenreaktionsprodukten (PCR-Produkten)
als Sonden verwendet werden. Das Verfahren kann voll automatisiert
werden und es kann ein sehr hoher Durchsatz erreicht werden. Das
Verfahren umfasst vier Einzelschritte:
- 1. DNA-Amplifizierung
mittels PCR unter Verwendung eines regulären und eines markierten, Phosphorothioat-modifizierten
Primers;
- 2. Umwandlung des doppelsträngigen
PCR-Produkts in die einzelsträngige
Form;
- 3. Hybridisierung des einzelsträngigen PCR-Produkts an die
Oligonucleotidsonde, die an der Festphase immobilisiert worden ist;
- 4. Kolorimetrischer Nachweis des PCR-Produkts in einem Test
des ELISA-Typs.
-
Diese
einzelnen Schritte werden in dem folgenden Beispiel detaillierter
beschrieben. In diesem Beispiel wurden 96-Well-Polystyrol-ELISA-Platten
(ImmulonTM4 von Dynatech, Chantilly, VA)
verwendet.
-
Die
folgende PCR-Amplifizierung veranschaulicht die Anwendung der vorliegenden
Erfindung auf die PCR-Amplifizierung. In allen PCR-Amplifizierungsreaktionen
war genomische Pferde-DNA die DNA-Quelle. Die PCR-Reaktionen wurden
in einem Gesamtvolumen von 50 μl
durchgeführt.
Die Endkonzentration der PCR-Primer betrug 0,5 μM. Nach einem anfänglichen
zweiminütigen
Denaturierungsschritt bei 95°C
wurden 35 Zyklen durchgeführt,
die jeweils aus einer Denaturierung (1 min bei 95°C), Hybridisierung
(2 min bei 60°C) und
Verlängerung
(3 min bei 72°C)
bestanden. Taq-DNA-Polymerase wurde von Perkin-Eimer erhalten und
in einer Konzentration von 0,025 μ/μl verwendet.
Die Endzusammensetzung des PCR-Puffers
war: 1,5 mM MgCl2, 50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl,
pH 8,3 und 200 μg/ml
BSA. Die Sequenzen der verwendeten PCR-Primer sind nachstehend angegeben.
Die Längen
der PCR-Produkte sind ebenfalls angegeben. Phosphorothioatbindungen
befinden sich zwischen den unterstrichenen und hervorgehobenen Nucleotiden.
Es sollte beachtet werden, dass der 5'-terminale Biotinrest auch über eine
Phosphorothioatbindung gebunden ist.
-
A:
93 bp PCR-Amplifizierungsprodukt
PCR-Primer:
-
-
B:
201 bp PCR-Amplifizierungsprodukt
PCR-Primer:
-
-
C:
547 bp PCR-Amplifizierungsprodukt
PCR-Primer
-
-
Aliquots
der PCR-Reaktionen wurden nach der Amplifizierung entnommen und
mittels Polyacrylamid-Gelelektrophorese analysiert.
-
Beispiel 8
-
Herstellung einzelsträngiger PCR-Produkte
-
Um
einen der Stränge
des doppelsträngigen
PCR-Produkts vor einer Exonucleasehydrolyse zu schützen, wurden
während
der Synthese vier Phosphorothioatbindungen am 5'-Ende jedes PCR-Primerpaars eingeführt. Zur
Erzeugung einzelsträngiger
PCR-Produkte nach der PCR-Amplifizierung wurde T7-Gen 6-Exonuclease
in einer Endkonzentration von 2 Einheiten/μl der PCR-Reaktion zugesetzt.
Es wurde 1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Die T7-Gen 6-Exonuclease
wurde von USB erhalten und in einem Puffer verdünnt, der vom Hersteller empfohlen
wird. Nach der Exonucleasebehandlung wurden Aliquots der Reaktionsgemische
entnommen und mittels Polyacrylamid-Gelelektrophorese analysiert.
-
Beispiel 9
-
Hybridisierung einzelsträngiger PCR-Fragmente
an Oligonucleotide, die in ELISA-Platten immobilisiert worden sind
-
Nach
der Exonucleasebehandlung wurde ein gleiches Volumen 3 M NaCl, 20
mM EDTA dem Reaktionsgemisch zugesetzt und 20 μl-Aliquots der resultierenden
Lösung
wurden in einzelne Wells überführt, die das
geeignete immobilisierte Oligonucleotidmolekül enthielten. Die Sequenzen
der immobilisierten Einfangsonden sind vorstehend angegeben. Diese
Einfangsonden wurden unter Verwendung von 500 mM NaCl immobilisiert.
Die Hybridisierung wurde 30 min bei Raumtemperatur durchgeführt, worauf
mit TNTw gewaschen wurde.
-
Beispiel 10
-
Kolorimetrischer Nachweis
-
Nach
der Hybridisierung wurde die Platte mit einer 1 : 1200-Verdünnung eines
Anti-Biotin-Meerrettichperoxidase-Konjugats
(Vector Laboratories, Burlingame, CA) in 1% BSA in TNTw 30 min bei
Raumtemperatur inkubiert. Die Platte wurde dann sechsmal mit TNTw
und einer Lösung
von 1 mg/ml o-Phenylendiamin (OPD) in 0,1 M Citratpuffer, pH 4,5,
der 0,012% H2O2 enthielt,
gewaschen. Die Platte wurde sofort in ein Plattenlesegerät (Vmax, Molecular Devices) eingesetzt und die
Entwicklung der Farbe wurde 2 min bei 450 nm verfolgt. Die Tabelle
4 zeigt die Ergebnisse (als mOD450/min)
ausgedrückt
der Mikrotiterplatten-Hybridisierungstests
der PCR-Reaktionen A, B und C. Die Produkte der PCR-Reaktionen A,
B und C wurden durch Behandeln mit 2 u/μl T7-Gen 6-Exonuclease einsträngig gemacht
und Aliquots, die 5 μl
der ursprünglichen
PCR-Reaktion entsprachen, wurden den Wells einer Mikrotiterplatte
zugesetzt, welche die geeigneten Einfang-Oligonucleotide zur Hybridisierung
enthielten. Die Einfangoligonucleotide wurden unter Verwendung von
500 mM NaCl an der Platte immobilisiert. Die Ergebnisse des kolorimetrischen
Tests sind in mOD450/min angegeben. Alle
Experimente wurden zweifach durchgeführt. Die Ergebnisse sind als
Durchschnitte gezeigt (NT = nicht getestet).
-
Tabelle
4
Analyse von Plattenhybridisierungstests unter Verwendung
immobilisierter Einfangoligonucleotide
-
Beispiel 11
-
Anwendung des Festphasen-Immobilisierungsverfahrens
auf die nicht-radioaktive Typisierung von Einzelbasen-Nucleinsäurepolymorphismen
-
Die
GBATM genetische Bit-Analyse ist ein Festphasenverfahren
zur Typisierung von Einzelnucleotidpolymorphismen. Das Verfahren
ist in der 3 veranschaulicht. Unter Verwendung
des in der vorliegenden Patentanmeldung beschriebenen Verfahrens
können
Oligonucleotidprimer an Festphasen wie z. B. Polystyrol oder Glas
immobilisiert, an PCR-abgeleitete einzelsträngige Template hybridisiert
und einer enzymatischen Verlängerung
an ihren 3'- Enden durch ein einzelnes
markiertes ddNTP unterworfen werden. Die Art des eingebauten ddNTP
wird von dem Nucleotid bestimmt, das sich in dem gegenüberliegenden
Strang (dem polymorphen Nucleotid) befindet. Dieser Test kann zweckmäßig sowohl
in Polystyrol-ELISA-Platten
als auch auf Glasobjektträgern
durchgeführt
werden.
-
Nachstehend
werden drei Beispiele (A, B und C) für eine GBATM genetische
Bit-Analyse auf Polystyrolplatten angegeben. Im Beispiel 11A werden
GBATM genetische Bit-Analyse-Primer mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
an Polystyrolplatten gebunden und zur Typisierung eines diallelischen
Polymorphismus in genomischer Pferde-DNA verwendet. Das zweite und
das dritte Beispiel vergleichen die GBATM-Analyseergebnisse,
die unter Verwendung von zwei verschiedenen Oligonucleotid-Immobilisierungsansätzen erhalten
worden sind. Im Beispiel 11A wurden die Oligonucleotidprimer (die
GBATM-Primer) unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
an Polystyrolplatten immobilisiert, während die Immobilisierung im
Beispiel 11C mit einer Modifizierung eines bereits beschriebenen
Verfahrens (J. A. Running et al., Biotechniques 8, 276–277, 1990)
durchgeführt
wurde. Von dem letztgenannten Verfahren ist bekannt, dass es eine
kovalente Bindung der Oligonucleotide über ihre 5'-Enden
an die poly-(Lys, Phe)-beschichtete Platte bewirkt. Wie es aus dem
Beispiel 11B und dem Beispiel 11C ersichtlich ist, ist das erfindungsgemäße Verfahren
zur Oligonucleotid-Immobilisierung
signifikant einfacher durchzuführen
als das Verfahren von Running und Urdea, und trotzdem sind die bei der
GBATM-Analyse erhaltenen Ergebnisse (ausgedrückt als
Signal-Rausch-Verhältnisse
der einzelnen Basen) signifikant besser, wenn die Immobilisierung
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
durchgeführt
worden ist.
-
Beispiel 11A
-
Typisierung von DNA-Einzelbasenpolymorphismen
mittels GBATM-Analyse: Verwendung von PCR-abgeleiteten
Templaten und Primern, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren an Polystyrol
immobilisiert worden sind
-
Die
PCR-Primer (#1833 bzw. #1834), die zur Amplifizierung eines 112
bp-Bereichs aus genomischer Pferde-DNA verwendet wurden, die einen
Einzelbasenpolymorphismus enthält,
hatten die folgenden Sequenzen:
-
-
Es
sollte beachtet werden, dass der PCR-Primer #1834 vier Phosphorothioatbindungen
an seinem 5'-Ende
enthält.
Diese schützen
dieses Ende des doppelsträngigen
PCR-Produkts vor der exonucleolytischen Wirkung der T7-Gen 6-Exonuclease
und ermöglichen
die Herstellung eines einzelsträngigen
PCR-Produkts.
-
Die
PCR-Amplifizierung wurde gemäß Beispiel
7 durchgeführt.
Es wurde genomische DNA verwendet, die von vier verschiedenen Pferden
isoliert worden ist. Das doppelsträngige PCR-Produkt wurde gemäß Beispiel 8 in die einzelsträngige Form
umgewandelt und gemäß Beispiel
9 an den GBATM-Primer #814 hybridisiert. Der
GBATM-Primer hatte die folgende Sequenz:
-
-
Die
Immobilisierung dieses GBATM-Primers an
einer Polystyrolplatte wurde mit NaCl gemäß Beispiel 4 durchgeführt.
-
Nach
der Hybridisierung des PCR-abgeleiteten einzelsträngigen DNA-Fragments
an den immobilisierten GBATM-Primer wurde
dessen 3'-Ende enzymatisch
in Gegenwart des großen
Fragments von DNA-Polymerase I von E. coli (Klenow-Polymerase) um
ein markiertes ddNTP verlängert.
Das verwendete Verlängerungsgemisch
enthielt die folgenden Komponenten: 20 mM Tris-HCl, pH 7,5, 10 mM
MgCl2, 25 mM NaCl, 10 mM MnCl2,
15 mM Natriumisocitrat, jeweils 1,5 μM von drei unmarkierten 2',3'-Didesoxynucleosid-5'-triphosphaten und
1,5 μM eines
Biotin-markierten 2',3'-Didesoxynucleosid-5'-triphosphats und
0,15 Einheiten der Klenow-Polymerase. Die Gegenwart von Biotin wurde
dann mit einem kolorimetrischen Nachweis gemäß Beispiel 10 festgestellt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 5 gezeigt. Diese Ergebnisse zeigen,
dass für
diesen Polymorphismus die Pferde 1 und 3 Heterozygoten sind, das
Pferd 2 ein G-Homozygot und das Pferd 4 ein A-Homozygot ist.
-
Tabelle
5
Ergebnisse des GBA
TM-Analyseexperiments
-
Beispiel 11B
-
GBATM-Analyse
auf Polystyrolplatten unter Verwendung von Primern, die mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren
immobilisiert worden sind: Vergleich von zwei verschiedenen Verfahren
für die
Oligonucleotid-Immobilisierung
-
Der
folgende GBATM-Primer (#670) wurde gemäß Beispiel
1 auf Polystyrolplatten immobilisiert. Die Sequenz dieses Primers
ist
-
-
Dann
wurde dieser immobilisierte GBATM-Primer
an die folgenden zwei synthetischen Oligonucleotide (#1241 und #1242)
hybridisiert. Die jeweiligen Sequenzen dieser Oligonucleotide sind:
-
-
Nach
der Hybridisierung wurde der immobilisierte GBATM-Primer
gemäß Beispiel
9A an seinem 3'-Ende
enzymatisch verlängert.
Der kolorimetrische Nachweis wurde gemäß Beispiel 8 durchgeführt. Die
für die einzelnen
Basen in dem kolorimetrischen Test erhaltenen Signale sind in der
Tabelle 6 gezeigt.
-
Tabelle
6
Ergebnisse des GBA
TM-Experiments
(mOD/min)
-
Beispiel 11C
-
GBATM-Analyse
auf Polystyrolplatten unter Verwendung von Primern, die mit einer
Modifizierung des Verfahrens von Running et al. immobilisiert worden
sind: Vergleich von zwei verschiedenen Verfahren für die Oligonucleotid-Immobilisierung
-
Das
Oligonucleotid #1592 wurde als GBATM-Primer
verwendet. Dieses Oligonucleotid hat die gleiche Sequenz wie #670
(vgl. Beispiel 9B), ist jedoch an seinem 5'-Ende mit einer Thiophosphatgruppe modifiziert. Diese
Thiophosphatgruppe wird als reaktiver Henkel in der anschließenden kovalenten
Immobilisierung an die poly-(Lys, Phe)-beschichtete Platte verwen det.
Um diese Thiophosphatgruppe einzuführen, wurde ein 5'-Phosphat-on-phosphoramidit
(von Glen Research erhalten) an das 5'-Ende des Oligonucleotids während dessen
Synthese gekoppelt. Die Oxidation während der Kopplung dieses Phosphoramidits
wurde durch eine Schwefelung ersetzt, wodurch das gewünschte 5'-Thiophosphat erzeugt
wurde. Das für
die Schwefelung verwendete Reagenz war Tetraethylthiuramdisulfid
(TETD), das von Applied Biosystems erhalten worden ist. Unmittelbar
vor der Immobilisierung an den Polystyrolplatten wurde dieses modifizierte
Oligonucleotid mit einer Lösung
von 4-Nitrophenylbromacetat, einem heterobifunktionellen Vernetzungsmittel,
in einem Gemisch von DMSO und einem Phosphatpuffer, pH 7,2, umgesetzt.
Der Verlauf der Modifizierungsreaktion wurde mittels HPLC verfolgt
und nach dessen Ende wurde das Reaktionsgemisch durch eine NAP5-Gelfiltrationssäule (Pharmacia)
geschickt, um das überschüssige Vernetzungsmittel
zu entfernen. Dieses aktivierte Oligonucleotid wurde dann sofort
in dem Immobilisierungsschritt verwendet, da die reaktive Estergruppe
an dessen 5'-Ende
beim Lagern hydrolysiert.
-
Die
für die
Immobilisierung verwendeten Polystyrolplatten wurden durch eine
passive Adsorption von poly-(Lys, Phe) in bekannter Weise beschichtet
(J. A. Running und M. S. Urdea, Biotechniques 8, 276–277, 1990).
Nach dem Waschen wurden Aliquots, die 50 pmol des aktivierten modifizierten
Oligonucleotids #1592 in Phosphatpuffer, pH 7,2, enthielten, in
jeden Well überführt und über Nacht
inkubiert. Die Platten wurden dann mit TNTw, 0,1 N NaOH und erneut
mit TNTw gewaschen, bevor die Hybridisierung an die Oligonucleotide #1241
und #1242 durchgeführt
wurde. Alle nachfolgenden Schritte (Hybridisierung, Verlängerung
und kolorimetrische Erfassung) wurden in der vorstehend beschriebenen
Weise durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 7 gezeigt.
-
Tabelle
7
Ergebnisse des GBA
TM-Analyseexperiments
(mOD/min)
-
Beispiel 12
-
Immobilisierung von Oligonucleotiden
an Glasobjektträgern
und Hybridisierungstest auf Objektträgern
-
In
diesem Experiment wurde das Oligonucleotid #308 verwendet. Die Sequenz
dieses Oligonucleotids ist:
-
-
Zur
Bindung des Oligonucleotids an die Glasobjektträger wurde die folgende Lösung hergestellt:
1,1 ml H2O, 25 μl einer 10 μM-Lösung des Oligonucleotids #308
in Wasser und 125 μl
einer 38 mg/ml-Lösung
von EDC in Wasser. Als Kontrolle wurde ein weiteres Gemisch hergestellt,
das kein EDC enthielt: 1,225 μl
H2O und 25 μl der 10 μM-Oligonucleotidlösung. 20 μl-Aliquots
dieser Lösungen
(die 4 pmol des Oligonucleotids enthielten) wurden in die einzelnen "Wells" eines Glasobjektträgers (von
Cel-Line erhalten) eingebracht. Der Durchmesser jedes "Wells" auf den Objektträgern betrug
4 mm. Die einzelnen "Wells" sind durch eine
dünne hydrophobe
Teflonbeschichtung voneinander getrennt. Die Inkubierung wurde über Nacht
bei Raumtemperatur und 100% relativer Feuchtigkeit durchgeführt, um
ein Verdampfen zu verhindern. Nach dieser Inkubation wurden die
Objektträger
dreimal durch Eintauchen in eine Lösung von 10 mM Tris-HCl, pH
7,5, 150 mM NaCl und 0,05% Tween 20 (TNTw) gewaschen. Die Objektträger wurden
dann vor dem Hybridisierungsschritt lufttrocknen gelassen.
-
Zur
Hybridisierung wurden zwei 5'-biotinylierte
Oligonucleotide verwendet: #1129, das eine zu #308 komplemientäre Sequenz
aufweist, und #431, das zu #308 nicht komplementär ist. Die jeweiligen Sequenzen dieser
beiden Oligonukleotide sind ("B" steht für Biotin):
-
-
Diese
beiden Oligonucleotide wurden getrennten "Wells" auf dem Objektträger zugesetzt. 20 μl-Aliquots
von Lösungen
dieser Oligonucleotide in 1,5 M NaCl, 10 mM EDTA wurden den getrennten "Wells" des Objektträgers zugesetzt
und die Hybridisierung wurde 30 min bei Raumtemperatur und 100%
relativer Feuchtigkeit durchgeführt.
-
Nach
der Hybridisierung wurden die Objektträger erneut in der gleichen
Weise, wie es vorstehend beschrieben worden ist, in TNTw gewaschen.
Nach dem Trocknen wurden 20 μl-Aliquots einer 1
: 1000-Verdünnung
eines Meerrettichperoxidase-(HRP-)konjugierten anti-Biotins in 1% BSA
in TNTw jedem "Well" zugesetzt und 30
min in der vorstehend beschriebenen Weise inkubiert. Dann wurden
die Objektträger
in der vorstehend beschriebenen Weise sechsmal mit TNTw gewaschen
und luftgetrocknet. Dann wurde eine kolorimetrische Reaktion durchgeführt, um
die Gegenwart von Biotin festzustellen. Es wurde eine HRP-Substratfertiglösung (von
Pierce) verwendet. 20 μl-Aliquots
dieser Substratlösung
wurden jedem "Well" zugesetzt und die
Farbentwicklung wurde visuell verfolgt.
-
Bei
diesem Experiment wurde in Wells, bei denen das biotinylierte Oligonucleotid
#1129 an das Oligonucleotid #308 hybridisiert hatte, und bei denen
das letztgenannte Oligonucleotid in Gegenwart von EDC an den Objektträger gebunden
worden ist, eine intensive blaue Farbe beobachtet. Keine Farbentwicklung
wurde beobachtet, wenn das Oligonucleotid #308 in Abwesenheit von
EDC immobilisiert worden ist. Es wurde ebenfalls keine Farbentwicklung
festgestellt, wenn das Oligonucleotid #431 an das Oligonucleotid
#308 hybridisiert worden ist, und zwar ungeachtet der Art und Weise
der Bindung des letztgenannten Oligonucleotids.
-
Alternativ
wurde, um quantitativere Ergebnisse zu erhalten, nach einer Inkubation
mit dem kolorimetrischen Substrat für einen geeigneten Zeitraum
die Substratlösung
aus den "Wells" entfernt, in die
Wells einer Standard-96 Well-Platte überführt, mit 100 μl H2O und 50 μl
3 M H2SO4 gemischt
und die Extinktion der Lösung wurde
in einem 96-Well-Plattenlesegerät
bei 450 nm aufgezeichnet. Die Ergebnisse dieses Experiments sind in
der Tabelle 8 gezeigt.
-
Tabelle
8
Ergebnisse des GBA
TM-Experiments
(mOD/min)
-
Beispiel 13
-
GBATM-Analyse
auf Mikroskop-Objektträgern
-
Nachstehend
ist ein Beispiel für
GBATM auf Glasobjektträgern angegeben. Die verwendeten
Glasobjektträger
wurden von Cel-Line Associates, Inc., Newfield, N. J. erhalten.
Der in diesem Experiment verwendete GBATM-Primer
war das Oligonucleotid #670 (vgl. das Beispiel 11B). Die Immobilisierung
dieses Primers wurde unter Verwendung von EDC gemäß der vorstehenden
Beschreibung durchgeführt.
In dem Hybridisierungsschritt wurden 100 fmol der synthetischen
Template #1241 und #1242 pro "Well" des Objektträgers zugesetzt.
Der Hybridisierungspuffer enthielt 1,5 M NaCl und 10 mM EDTA. Nach
der Hybridisierung wurden die Objektträger in TNTw gewaschen und dann
wurde die Primerverlängerung
durchgeführt.
Die Zusammensetzung der Verlängerungslösung entsprach
derjenigen von Beispiel 11A. 20 μl
dieser Lösung
wurden pro "Well" zugesetzt und die
Reaktion wurde 5 min bei Raumtemperatur ablaufen gelassen. Nach
dem Waschen mit TNTw wurde die Gegenwart eines biotinylierten ddNTP
gemäß Beispiel
12 getestet. Die erhaltenen Endpunktmesswerte sind in der Tabelle
9 gezeigt.
-
Tabelle
9
Ergebnisse des GBA
TM-Experiments
(A
450)
-
Die
vorstehenden Experimente zeigen, dass relativ kurze, unmodifizierte
Oligonucleotide auf der Oberfläche
eines hydrophilen Polystyrols oder Glases einfach durch Inkubieren
in einer Lösung,
die ein anorganisches Salz wie z. B. NaCl, oder ein kationisches
Detergenz wie z. B. Octyldimethylamin-hydrochlorid, enthält, effizient
immobilisiert werden können.
Die Einfachheit dieser Erfindung sollte die Abscheidung von Polynucleotiden
auf Glas- oder Polystyrolsubstraten in verschiedenartiger Weise
ermöglichen.
Eine musterspezifische Abscheidung sollte unter Verwendung von Siebdruck-
und Tintenstrahldrucktechnologien sowie einer Photolithographie
möglich
sein, um Bereiche des Substrats zu maskieren, so dass ein Binden
von Oligonucleotiden verhindert wird. Die Mikroabscheidung von Oligonucleotiden
unter Verwendung der vorstehend genannten Technologien könnte miniaturisierte
Tests mit einer starken Erhöhung
der Anzahl von Analyten, die gleichzeitig nachgewiesen werden könnten, und
mit einer entsprechenden Abnahme der Kosten für Arbeit und Reagenzien ermöglichen.
-
Während die
Erfindung im Zusammenhang mit spezifischen Ausführungsformen beschrieben worden ist,
sollte beachtet werden, dass die Erfindung weiter modifiziert werden
kann, und diese Anmeldung soll jegliche Variationen, Anwendungen
oder Anpassungen der Erfindung, die allgemein den Prinzipien der
Erfindung folgen, umfassen, einschließlich solcher Abweichungen
von der vorliegenden Beschreibung, die der üblichen Praxis innerhalb des
Fachgebiets entsprechen, dem die Erfindung angehört, und die auf die vorstehend
beschriebenen und in den beigefügten
Ansprüchen
dargelegten wesentlichen Merkmale angewandt werden können.
-
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