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Diese
Erfindung betrifft Verbesserungen bei und zusammenhängend mit
der Analyse von DNA, insbesondere, aber nicht ausschließlich, mit
Techniken, die Einzelnucleotidpolymorphismen für Untersuchungszwecke verwenden.
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Bei
forensischen Untersuchungen und der Analyse für andere Zwecke ist es bekannt,
bi-allelische Marker oder Einzelnucleotidpolymorphismen (SNPs) zu
nutzen. SNPs stellen Einzelbasenorte dar, an denen Variationen der
Sequenz bei einem Lebewesen und einem anderen auftreten können. Ein
SNP kann z.B. das Vorhandensein von G oder C oder von A oder T in
der Sequenz eines Individuums sein, wobei einige der Individuen
eine der Optionen aufweisen und andere Individuen die andere Option
aufweisen. Durch Betrachtung einer großen Zahl solcher SNPs an unterschiedlichen
Orten bzw. Loki kann ein Satz von SNP-Ergebnissen für ein Individuum
erhalten werden, der für
Untersuchungszwecke nützlich
ist. Die Ergebnisse können
verglichen werden mit den Ergebnissen aus einer anderen Probe, mit
dem statistischen Auftreten dieses Satzes von Ergebnissen innerhalb
der Bevölkerung
als Ganzes oder sie können
auf andere Weise verwendet werden.
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Da
SNPs jeweils nur darin variieren können, dass sie eine von zwei
Optionen sind, ist es nötig,
eine wesentliche Zahl unterschiedlicher Orte, im Allgemeinen etliche
100 Loki, zu untersuchen, um einen Satz von Ergebnissen zu erlangen,
der in Vergleichen oder anderen Verwendungen statistisch signifikant
ist. Das Analysieren solch einer großen Zahl von Loki zum Bestimmen
der Identität
von SNPs darauf ist in hohem Maße zeitaufwändig, wenn
die Loki einzeln betrachtet werden und bringt signifikante Kompatibilitäts- und Zuverlässigkeitsprobleme
mit sich, wenn Multiplexe verwendet werden, um eine Zahl dieser
Loki simultan zu untersuchen.
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Die
GB-A-2312747 stellt
eine SNP-Untersuchungstechnik bereit. In einer späteren Amplifikationsstufe verwendet
sie jedoch einen einzelnen Primer zum Amplifizieren aller Produkte
aus den früheren
Amplifikationen. Im Ergebnis wird eine vollständig separate bzw. abgetrennte
und zusätzliche
Stufe zum Untersuchen der SNP-Identitäten benötigt. Die
WO-A-9325563 amplifiziert
die das Ziel enthaltende Sequenz und sondiert bzw. untersucht dann
spezifisch auf das Ziel unter Verwendung von Sonden, die eine individuelle
Schwanzsequenz ("single
tail sequence")
haben. Eine Amplifikation unter Verwendung dieser Schwanzsequenz
bedeutet wiederum, dass der Amplifikationsprozess selbst nicht zwischen
Identitäten
unterscheiden kann. Methods in molecular Biology, US, Humana press
Inc., Clifton, N.J. (1991) Band 9, S. 77–84, XP775640 und Science,
Band 280, 15.05.1998, S. 1077–1081,
XP2089389 stellen beide eine Technik zur SNP-Untersuchung bereit,
sprechen aber die von der vorliegenden Erfindung gelösten Probleme
nicht an.
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Die
vorliegende Erfindung hat u.a. eine Technik zur Verbesserung SNP-basierter
Untersuchungen, insbesondere solcher, bei denen die ursprünglichen
Probenkonzentrationen sehr klein sind, zum Ziel. Verbesserungen
der Spezifität
der Ergebnisse und hinsichtlich der Einfachheit, mit der eine sehr
große
Zahl solcher SNPs gleichzeitig untersucht werden kann, werden in
Betracht gezogen.
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Gemäß einem
ersten Gesichtspunkt der Erfindung stellen wir ein Verfahren zum
Untersuchen von Einzelnucleotidpolymorphismen in einer DNA-Probe
bereit, wobei das Verfahren umfasst:
In-Kontakt-Bringen der
DNA-enthaltenden Probe mit einem ersten Primersatz, wobei die ersten
Primersätze zwei
oder mehr Primer, die einen lokusspezifischen Teil und einen weiteren
Teil einschließen,
wobei der weitere Teil mindestens eines der Primer unterschiedlich
zu dem weiteren Teil mindestens eines der anderen Primer ist, enthalten,
Amplifikation
der DNA, wobei die Amplifikation die ersten Primersätze verwendet,
um ein amplifiziertes Produkt zu liefern, wobei das amplifizierte
Produkt eine zu dem lokusspezifischen Teil und weiteren Teil eines
ersten Primersatzes komplementäre
Sequenz einschließt,
In-Kontakt-Bringen
von mindestens einem Teil des amplifizierten Produkts mit mindestens
einem zweiten Primersatz,
Amplifikation des ersten amplifizierten
Produkts, um ein weiter amplifiziertes Produkt durch Hybridisierung
mindestens eines aus dem zweiten Primersatz an den Teil des ersten
amplifizierten Produkts mit einer zu dem weiteren Teil komplementären Sequenz
zu liefern, und
Untersuchung einer oder mehrerer Eigenschaften
des weiter amplifizierten Produkts durch Verwendung der Anwesenheit
oder Abwesenheit einer Unterscheidungseinheit, die durch Hybridisierung
eines Bestandteils, der die Unterscheidungseinheit enthält, an die
zu dem weiteren Teil komplementäre
Sequenz eingeführt
wird.
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Gemäß einem
zweiten Gesichtspunkt der Erfindung stellen wir eine Mehrzahl bzw.
Vielzahl von Primer zur Untersuchung von Einzelnukleotidpolymorphismen
in der DNA- Probe
bereit, wobei die Mehrzahl bzw. Vielzahl von Primer zwei oder mehr
Primer eines ersten Primersatzes und/oder zwei oder mehr Primer
eines zweiten Primersatzes umfasst,
wobei der erste Primersatz
zwei oder mehr Primer, die einen lokusspezifischen Teil und einen
weiteren Teil einschließen,
wobei der weitere Teil mindestens eines der Primer unterschiedlich
zu dem weiteren Teil mindestens eines der anderen Primer ist, einschließt,
der
zweite Primersatz mindestens einen Primer, der eine äquivalente
Sequenz zum weiteren Teil mindestens eines des ersten Primersatzes
hat, einschließt,
und folglich mit einer Sequenz, die komplementär zum lokusspezifischen Teil
und weiteren Teil eines Primers des ersten Satzes ist, hybridisieren
wird.
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Der/die
erste und/oder zweite Gesichtspunkt(e) der Erfindung kann (können) beliebige
der Merkmale, Optionen oder Möglichkeiten,
die an anderer Stelle in dieser Anmeldung dargelegt sind, enthalten
bzw. umfassen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung können
einer oder mehrere, bevorzugt alle der ersten Primersätze zwei
Forward-Primer bzw. Vorwärts-Primer
und einen Reverse-Primer
bzw. Rückwärts-Primer
enthalten bzw. umfassen. Einer oder mehrere, bevorzugt alle der
ersten Primersätze
können
aus zwei Forward- und einem Reverse-Primer bestehen. Die Forward-Primer
und Reverse-Primer enthalten bzw. umfassen bevorzugt Sequenzen,
die sich an die 3'-
bzw. 5'-Seiten des
SNP an dem Lokus, der den zu untersuchenden SNP enthält, anlagern.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung können
ein oder mehrere, bevorzugt alle der ersten Primersätze einen
Forward-Primer und einen Reverse-Primer enthalten. Einer oder mehrere,
bevorzugt alle der ersten Primersätze können aus einem Forward-Primer
und einem Reverse-Primer bestehen. Der Forward-Primer und der Reverse-Primer enthalten
bzw. umfassen bevorzugt Sequenzen, die sich an die 3'- bzw. 5'-Seiten des SNP an
dem Lokus, der den zu untersuchenden SNP enthält, anlagern bzw. damit paaren.
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Der
erste Primersatz kann einen oder mehrere Primer enthalten, die einen
lokusspezifischen Teil und einen weiteren Teil enthalten. Bevorzugt
werden die Forward-Primer so bereitgestellt. Bevorzugt ist der weitere Teil
an das 5'-Ende des
lokusspezifischen Teils gebunden, insbesondere im Falle von Forward-Primern.
Das 3'-Ende des
Forward-Primers ist bevorzugt mit einem SNP-identifizierenden Teil
versehen. Der weitere Teil ist bevorzugt über einen SNP-verwandten Teil
an den lokusspezifischen Teil gebunden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung schließt
der lokusspezifische Teil bevorzugt eine Sequenz ein, die zu der
Sequenz der Lokussequenz in der Nachbarschaft des zu untersuchenden
SNP passt bzw. damit übereinstimmt.
Die Übereinstimmung
kann an 2 bis 10 Basen zu den jeweiligen Seiten des zu untersuchenden SNP
auftreten. Bevorzugter passt die Sequenz zu der Lokussequenz für die an
den zu untersuchenden SNP angrenzende Lokussequenz, und zwar idealerweise
bis zu und einschließlich
des Nucleotids vor dem SNP auf der 3'-Seite des SNP. Bevorzugt werden die
Forward-Primer eines ersten Primersatzes mit identischen Sequenzen
für den
lokusspezifischen Teil bereitgestellt.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist der SNP-identifizierende Teil bevorzugt ein einzelnes
Nucleotid. Der SNP-identifizierende Teil kann ein C zur Untersuchung
eines SNP sein, wobei der SNP ein G-Nucleotid sein kann. Der SNP-identifizierende
Teil kann ein G-Nucleotid zur Untersuchung eines SNP sein, wobei der
SNP ein C-Nucleotid sein kann. Der SNP-identifizierende Teil kann
ein T-Nucleotid zur Untersuchung eines SNP sein, wobei der SNP ein
A-Nucleotid sein kann. Der SNP-identifizierende Teil kann ein A-Nucleotid
zur Untersuchung eines SNP sein, wobei der SNP ein T-Nucleotid sein
kann. Bevorzugt ist der SNP-identifizierende Teil für einen
Forward-Primer eines Satzes eines aus C oder G oder A oder T, wobei
der SNP-identifizierende Teil des anderen Forward-Primers des Satzes
eines aus C oder G oder A oder T ist, jedoch vom SNP-identifizierenden
Teil des ersten Forward-Primers des Satzes verschieden ist. Bevorzugt
werden die SNP-identifizierenden Teile bereitgestellt, um die zwei
möglichen
Variationen des fraglichen SNP zu targetieren, z.B. C und T für die Primer
zum Untersuchen von G oder A für
den SNP, C oder G für
den Primer zum Untersuchen von G oder C für den SNP usw.
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Bevorzugt
bildet der SNP-identifizierende Teil das 3'-Ende der Forward-Primer des ersten
Satzes.
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Eine
Exonucleaseverdau-Verhinderungseinheit kann zum 3'-Ende der Forward-Primer hin bereitgestellt
werden. Die Exonucleaseverdau-Verhinderungseinheit kann Phosphorthioat
sein. Die Exonucleaseverdau-Verhinderungseinheit kann an der Verbindung
des lokusspezifischen Teils und des SNP-identifizierenden Teils
bereitgestellt werden.
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Der
weitere Teil umfasst bzw. schließt bevorzugt eine Sequenz ein,
die nicht zu der Lokussequenz an der 3'-Seite der Lokussequenz des Lokus passt,
die zu dem lokusspezifischen Teil des Primers passt. Bevorzugter
passt die Sequenz nicht zu der Sequenz des Lokus in der Nachbarschaft
des zu untersuchenden SNP. Idealerweise lagert sich die Sequenz nicht
an und passt insbesondere nicht zu der Sequenz eines beliebigen publizierten
Teils, idealerweise eines beliebigen Teils, der gesamten DNA-Sequenz
der Entität
bzw. Gesamtheit, aus der die DNA, die den zu untersuchenden SNP
enthält,
erhalten wurde, z.B. Homo Sapiens. Die Unfähigkeit der Sequenz des weiteren
Teils, humane DNA zu amplifizieren, ist ein besonders bevorzugtes
Merkmal. Vorzugsweise sind die Forward-Primer eines ersten Primersatzes
mit identischen Sequenzen für
den weiteren Teil ausgestattet.
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Bevorzugt
bildet der weitere Teil das 5'-Ende
der Forward-Primer des ersten Satzes. Der weitere Teil von zwei
oder mehr der Forward-Primer des ersten Satzes kann eine äquivalente
Sequenz haben. Alle Forward-Primer des ersten Satzes können mit
weiteren Teilen von äquivalenter
Sequenz ausgestattet sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der weitere Teil mindestens eines Forward-Primers
des ersten Satzes verschieden vom weiteren Teil mindestens eines
der anderen Forward-Primer des ersten Satzes, zumindest teilweise.
Bevorzugt ist der weitere Teil jedes Forward-Primers des ersten
Satzes verschieden von dem weiteren Teil jedes der anderen Forward-Primer
des ersten Satzes, zumindest teilweise. Es ist bevorzugt, dass die
Forward-Primer von einander im Hinblick auf mindestens 25 % der
Nucleotide, die den weiteren Teil der Forward-Primer bilden, verschieden
sind. Unterschiede in der Sequenz, die von 25 % bis 100 % der Nucleotide
reichen, die den weiteren Teil der Forward-Primer bilden, können eingesetzt werden.
Die Unterschiede in der Sequenz können einen oder mehrere unterscheidende
Teile bilden. Ein oder mehrere unterscheidende Teile können als
der oder innerhalb des weiteren Teil(s) der Forward-Primer bereitgestellt
werden. Ein unterscheidender Teil kann am 5'-Ende des weiteren Teils des Forward-Primers
bereitgestellt werden. Der unterscheidende Teil kann am 3'-Ende des weiteren
Teils des Forward-Primers bereitgestellt werden. Bevorzugt wird
der unterscheidende Teil an einer intermediären Position innerhalb der
Sequenz des weiteren Teils bereitgestellt. Bevorzugt definieren
ein 5'-Ende-Teil,
ein unterscheidender Teil und ein 3'-Ende-Teil den weiteren Teil der Forward-Primer.
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Der
weitere Teil von einem oder mehreren der Primer im ersten Satz kann
mit einem oder mehreren Teilen, die einem oder mehreren Teilen im
weiteren Teil eines oder mehrerer der anderen Primer im ersten Satz entsprechen,
bereitgestellt werden. Die Nucleotide des weiteren Teils von einem
oder mehreren der Forward-Primer können zu den Nucleotiden eines
der anderen Forward-Primer äquivalent
sein, und zwar außerhalb
des unterscheidenden Teils des weiteren Teils. Insbesondere können der
5'-Ende-Teil und/oder
3'-Teil des weiteren
Teils eines oder mehrerer der Forward-Primer äquivalent zu dem entsprechenden
weiteren Teil eines oder mehrerer der anderen Forward-Primer sein.
Bevorzugt sind alle Forward-Primer mit zueinander äquivalenten
5'-Ende- und/oder
3'-Ende-Teilen ausgestattet.
Die äquivalenten
Teile können
zwischen 1 und 25 % der Sequenz des weiteren Teils der Primer bilden.
Bevorzugt bilden die äquivalenten
Teile zwischen 10 und 25 % der Sequenz der weiteren Teile. Die Reverse-Primer
oder Primer des ersten Satzes können
ebenfalls mit äquivalenten
Teilen ausgestattet sein.
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Der
SNP-verwandte bzw. SNP-bezogene Teil ist bevorzugt ein einzelnes
Nucleotid. Der SNP-verwandte Teil ist vorzugsweise zu dem SNP-identifizierenden
Teil dieses Primers identisch. Vorzugsweise sind die zwei Forward-Primer
mit SNP-verwandten Teilen ausgestattet, die hinsichtlich ihrer jeweiligen
SNP-identifizierenden Teile identisch sind. Der SNP-verwandte Teil
kann ein C zur Untersuchung eines SNP sein, wobei der SNP ein G-Nucleotid
sein kann. Der SNP-verwandte Teil kann ein G-Nucleotid zur Untersuchung
eines SNP sein, wobei der SNP ein C-Nucleotid sein kann. Der SNP-verwandte
Teil kann ein T-Nucleotid zur Untersuchung eines SNP sein, wobei
der SNP ein A-Nucleotid sein kann. Der SNP-verwandte Teil kann ein
A-Nucleotid zur Untersuchung eines SNP sein, wobei der SNP ein T-Nucleotid
sein kann. Vorzugsweise ist der SNP-verwandte Teil für einen
Forward-Primer eines Satzes eines aus C oder G oder A oder T, wobei
der SNP-verwandte
Teil des anderen Primers des Satzes eines aus C oder G oder A oder
T, jedoch verschieden von dem SNP-verwandten Teil des ersten Primers
des Satzes ist. Vorzugsweise werden die SNP-verwandten Teile für die Primer
eines Satzes bereitgestellt, um zu dem SNP-identifizierenden Teil
ihrer jeweiligen Primer zu passen.
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Während der
Amplifikation resultiert der SNP-verwandte Teil bevorzugt in amplifizierten
Kopien des Lokus, der den SNP enthält, wobei in diese eine SNP-Wiederholung
eingeführt
ist. Idealerweise weist die Wiederholung eine Basenidentität auf, die
zu der des SNP identisch ist.
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Vorzugsweise
lagern sich der lokusspezifische Teil und der SNP-identifizierende
Teil von einem der Forward-Primer an der 3'-Seite des Lokus mit dem zu untersuchenden
SNP an. Vorzugsweise lagern sich der lokusspezifische Teil und der
SNP-identifizierende Teil eines anderen, idealerweise des anderen
der Forward-Primer nicht an der 3'-Seite des zu untersuchenden SNP an.
Bevorzugt lagert sich der Anlagerungsprimer ("annealing primer") aufgrund einer Übereinstimmung zwischen dem
SNP-identifizierenden Teil und der SNP-Stelle (z.B. C, das zu G
passt) an. Vorzugsweise lagert sich der Nicht-Anlagerungs primer
("non-annealing primer") aufgrund einer
fehlenden Übereinstimmung
bzw. Fehlpaarung ("mis-match") zwischen dem SNP-identifizierenden
Teil und der SNP-Stelle (z.B. T in Fehlpaarung mit T) nicht an.
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Der
zu untersuchende SNP kann ein Ort mit einer Variation zwischen Individuen
von beliebigen zwei Basen, ausgewählt aus den Nucleotiden C oder
G oder A oder T, sein. Zum Beispiel kann der zu untersuchende SNP
ein Ort mit einer Variation zwischen Individuen von entweder einem
T- oder A-Nucleotid, T- oder C-Nucleotid, T- oder G-Nucleotid, A- oder C-Nucleotid,
A- oder G-Nucleotid oder C- oder G-Nucleotid sein. Eine mögliche Variation
kann an einer oder mehreren Stellen untersucht werden, wobei eine
oder mehrere potenzielle Variationen an einer oder mehreren Stellen
untersucht werden.
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Zwei
oder mehr SNPs können
unter Verwendung einer simultanen ersten Amplifikation und/oder
einer simultanen zweiten Amplifikation und/oder einer simultanen
Untersuchung von einem oder mehreren Merkmalen des weiter amplifizierten
Produkts untersucht werden. Vorzugsweise werden mindestens die erste
Amplifikation und die zweite Amplifikation simultan für eine Mehrzahl
von SNP-Untersuchungen durchgeführt.
Die Zahl von SNPs, die simultan in einer oder mehreren Stufen des
Verfahrens untersucht werden, kann größer als 20, bevorzugt größer als
25, stärker
bevorzugt größer als
50 und idealerweise größer als
100 sein.
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Die
Probe kann eine DNA-Probe, extrahiert aus einer gesammelten Quelle,
sein. Die Probe kann mit dem ersten Primersatz in Kontakt gebracht
werden durch Mischen der Probe und der Primer miteinander.
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Die
Probe kann ein Gemisch sein. Ein oder mehrere Beiträge zu der
Probe können
als die Probe selbst unter Verwendung der vorliegenden Erfindung
analysiert werden. Die gemischte Probe kann männliche und weibliche DNA umfassen.
Eines der Geschlechter der DNA, insbesondere das männliche,
kann, bezogen auf das andere Geschlecht, in niedrigen Konzentrationen
vorliegen. Zum Beispiel kann der DNA-Beitrag des minoren Geschlechts
weniger als 1 % der Probe, potenziell weniger als 0,1 % und sogar
weniger als 0,05 % der Probe darstellen. Die Probe kann Proben aus
zwei oder mehr Quellen enthalten. Das Verfahren kann die minore
Probe in einem Gemisch aus zwei oder mehr Quellen untersuchen. Die
minore Probe kann weniger als 1 % der gemischten Probe, potenziell
weniger als 0,1 % der gemischten Probe und sogar weniger als 0,05
% der gemischten Probe darstellen.
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Die
Untersuchung kann die Menge an DNA in einer gemischten Probe aus
einer oder mehreren der Quellen angeben. Die Angabe kann auf einem
Vergleich der experimentell bestimmten Ergebnisse basiert sein,
z.B. der Konzentration bzw. dem Level einer vorhandenen Unterscheidungseinheit,
verglichen mit einem Satz von Kalibrierungsergebnissen, die auf
der Untersuchung von bekannten Mengen von DNA in einer Probe basieren.
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Die
erste Amplifikation wird bevorzugt mittels PCR durchgeführt. Die
Amplifikation umfasst bevorzugt zwischen 18 und 60 Zyklen, stärker bevorzugt
20 bis 40 Zyklen.
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Die
Amplifikationszyklen, insbesondere wenn die ersten und zweiten Amplifikationsverfahren
verwendet werden, können
die folgenden Merkmale haben. Vorzugsweise umfassen die Amplifikationszyklen
einen ersten Zyklussatz, in dem die Anlagerungstemperatur bzw. Annealing-Temperatur
des Zyklus ähnlich
oder oberhalb der Schmelztemperatur des ersten Primersatzes, insbesondere
des lokusspezifischen Teils des ersten Primersatzes und/oder ähnlich oder
oberhalb des zweiten Primersatzes ist. Die Amplifikationszyklen
können
einen zweiten Satz von Zyklen umfassen, wobei die Anlagerungstemperatur
im zweiten Satz von Zyklen bevorzugt ähnlich oder unterhalb der Schmelztemperatur
des ersten Primersatzes und/oder oberhalb der Schmelztemperatur
des zweiten Primersatzes ist. Die Schmelztemperatur des ersten Primersatzes
kann nach einem oder zwei Zyklen ansteigen. Die Amplifikationszyklen
können
einen dritten Satz von Zyklen umfassen, bei dem, bevorzugt, die
Anlagerungstemperatur im dritten Satz von Zyklen unter der Schmelztemperatur
des ersten Primersatzes und/oder ähnlich oder oberhalb der Schmelztemperatur
des zweiten Primersatzes ist.
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Es
ist bevorzugt, dass der erste Satz von Zyklen zwischen 2 und 10
Zyklen bereitstellt. Es ist bevorzugt, dass der zweite Satz von
Zyklen zwischen 3 und 15 Zyklen bereitstellt. Es ist bevorzugt,
dass der dritte Satz von Zyklen zwischen 15 und 35 Zyklen bereitstellt.
Bevorzugt überschreitet
die Gesamtzahl der Zyklen, die im ersten, zweiten und dritten Satz
bereitgestellt werden, 40 Zyklen nicht.
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Es
ist bevorzugt, dass die Denaturierungstemperatur für den ersten
und/oder zweiten und/oder dritten Satz von Zyklen 92 bis 96°C, idealerweise
94°C, ist.
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Es
ist bevorzugt, dass die Anlagerungstemperatur für den ersten und/oder zweiten
und/oder dritten Satz von Zyklen zwischen 60 und 62°C, idealerweise
61°C, ist.
Es ist bevorzugt, dass die Anlagerungstemperatur für den zweiten
Satz von Zyklen zwischen 70 und 78°C, idealerweise zwischen 72
und 75°C,
ist.
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Es
ist bevorzugt, dass die Verlängerungstemperatur
für den
ersten und/oder zweiten und/oder dritten Satz von Zyklen zwischen
70 und 75°C,
idealerweise 72°C,
ist.
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Die
Amplifikation resultiert bevorzugt in der Verlängerung des angelagerten Forward-Primers
von seinem 3'-Ende
zum 5'-Ende der
Zielsequenz. Die Amplifikation resultiert bevorzugt in der Verlängerung
des Reverse-Primers von seinem 3'-Ende
zum 5'-Ende seiner
Zielsequenz. Bevorzugt resultieren weitere Zyklen der Amplifikation
in der Verlängerung
der Forward-Primersequenz zum 5'-Ende
seines Ziels, einschließlich
der Reverse-Primersequenz.
Bevorzugt resultieren weitere Zyklen der Amplifikation in der Verlängerung
der Reverse-Primersequenz gegen das 5'-Ende ihres Ziels, einschließlich einer
oder mehrerer oder aller der Forward-Primersequenz(en) und insbesondere
des SNP-identifizierenden Teils, lokusspezifischen Teils, SNP-verwandten
Teils und des weiteren Teils.
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Ein
Teil des amplifizierten Produkts kann entfernt und separat mit dem
zweiten Primersatz in Kontakt gebracht werden. Der Kontakt mit dem
zweiten Primersatz kann in einem separaten Behälter zum Kontakt mit dem ersten
Primersatz stattfinden. Dies ist besonders bevorzugt, wenn universelle
Primer bzw. Universalprimer unter Einbau "Molecular Beacons" bzw. "molekulares Lichtsignal" verwendet werden.
Bevorzugt wird ein Zwei-Röhrchen-
und/oder ein verzweigtes PCR-Verfahren verwendet, wenn Universalprimer
unter Einbau von Molecular Beacons eingesetzt werden. Die erste
und zweite Amplifikation können
im gleichen Behälter
geschehen. Die erste und zweite Amplifikation können im Wesentlichen gleichzeitig
geschehen. Bevorzugt umfasst das Verfahren das Zugeben von einem
oder mehreren aus dem ersten Primersatz und einem oder mehreren
aus dem zweiten Primersatz zu der zu amplifizierenden Probe vor
der Durchführung
von Amplifikationszyklen.
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Der
eine oder die mehreren ersten Primersätze können in einer Konzentration
zwischen 20 und 80 nM, bevorzugter zwischen 40 und 60 nM und idealerweise
bei 50 nM +/– 5
% bereitgestellt werden. Bevorzugt werden die Primer, die nicht
konkurrieren und/oder bei denen keine örtliche Überlappung auftritt, bei diesen
Konzentrationen bereitgestellt. Wo Primerkonkurrenz auftreten könnte und/oder
wo eine örtliche
Primerüberlappung
auftritt, werden die relativen Konzentrationen der Primer gegeneinander
abgewogen. Die Reverse-Primerkonzentration für ein derartiges simultanes
Verfahren kann zwischen 75 nM und 125 nM, beispielsweise bei 100
nM +/– 10
% sein.
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Der
zweite Primersatz kann in einer Konzentration zwischen 20 und 80
nM, stärker
bevorzugt zwischen 40 und 60 nM und idealerweise bei 50 nM +/– 5 % bereitgestellt
werden. Die zugegebene Menge an zweitem Primersatz kann durch Cn × L definiert
werden, wobei Cn die Konzentration der Primer ist und L die Zahl
der Loki unter Betrachtung +/– 2 ist
und idealerweise die Zahl der Loki unter Betrachtung ist, insbesondere wenn
L weniger als 100 oder sogar weniger als 50 ist. Vorzugsweise ist
die Maximalkonzentration des zweiten Primersatzes 1000 nM.
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Wo
der erste und zweite Primersatz zusammen vorliegen, ist es insbesondere
bevorzugt, den zweiten Primersatz und den ersten Primersatz in einem
Konzentrationsverhältnis
von mindestens 5:1 bereitzustellen. Ein Verhältnis Konzentration des zweiten
Satzes : Konzentration des ersten Satzes von mindestens 10:1, stärker bevorzugt
mindestens 20:1 und idealerweise mindestens 30:1 kann bereitgestellt
werden. Der erste Satz kann in einer Konzentration zwischen 5 und
400 nM, stärker
bevorzugt zwischen 10 und 200 nM, bereitgestellt werden. Der zweite
Satz kann in einer Konzentration zwischen 300 nM und 5.000 nM, stärker bevorzugt
zwischen 400 und 4.000 nM, bereitgestellt werden.
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Wo
der erste und der zweite Primersatz zusammen vorliegen, ist es besonders
bevorzugt, eine Anlagerungstemperatur, bei der mindestens 80 % des
zweiten Primersatzes einzelsträngig
bleiben, stärker
bevorzugt eine Temperatur, bei der mindestens 95 % des zweiten Primersatzes
einzelsträngig
bleiben und idealerweise eine Temperatur, bei der mindestens 99
% des zweiten Primersatzes einzelsträngig bleiben, für einige der
Zyklen des Amplifikationsverfahrens zu verwenden. Für andere
Zyklen des Amplifikationsverfahrens kann eine niedrigere Anlagerungstemperatur
verwendet werden. Vorzugsweise wird das Anlagern bzw. Annealing bei
höherer
Temperatur mindestens in den Zyklen 3 bis 30, stärker bevorzugt in den Zyklen
3 bis 40, verwendet. Eine niedrigere Anlagerungstemperatur kann
in den ersten zwei Zyklen verwendet werden. Eine niedrigere Anlagerungstemperatur
wird bevorzugt in mindestens den letzten zwei Zyklen verwendet.
Die niedrigere Anlagerungstemperatur ist vorzugsweise eine Temperatur,
bei der mindestens 80 %, stärker
bevorzugt mindestens 90 %, und idealerweise mindestens 99 %, des
zweiten Primersatzes sich anlagern.
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Das
amplifizierte Produkt kann mit dem zweiten Primersatz in Kontakt
gebracht werden, indem die Probe und die Primer zusammengemischt
werden.
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Der
zweite Primersatz kann einen, zwei, drei oder vier Forward-Primer
umfassen. Ein Reverse-Primer kann vorhanden sein, dem zweiten Primersatz
kann jedoch ein Reverse-Primer fehlen.
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Die
Erfindung kann (auch) nur einen zweiten bereitgestellten Primersatz
bereitstellen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung besteht der eine zweite Primersatz bevorzugt aus zwei
Forward-Primern und einem Reverse-Primer. Einer oder mehrere, bevorzugt
alle der zweiten Primersätze
können zwei
Forward-Primer und einen Reverse-Primer einschließen. Einer
der Forward-Primer des zweiten Satzes schließt bevorzugt eine Sequenz ein,
die sich an den SNP-enthaltenden Strang an der 3'-Seite des SNP anlagert. Der Reverse-Primer
des zweiten Satzes schließt
bevorzugt eine Sequenz ein, die sich an die 3'-Seite der Basenpaarung mit dem SNP
anlagert. Stärker
bevorzugt schließt
einer der Forward-Primer
eine Sequenz ein, die sich an der 3'-Seite der SNP-Wiederholung anlagert.
Vorzugsweise lagert sich der andere Forward-Primer oder die anderen
Forward-Primer nicht an.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung kann der zweite Primersatz einen oder mehrere Primer,
die einen zweiten weiteren Teil einschließen, einschließen bzw.
umfassen. Vorzugsweise werden die Forward-Primer so bereitgestellt.
Vorzugsweise wird der zweite weitere Teil mit einem zweiten SNP-identifizierenden
Teil und/oder vorzugsweise einem SNP-Wiederholungs-identifizierenden
Teil bereitgestellt bzw. ausgestattet. Der zweite SNP- oder SNP-Wiederholungs-identifizierende
Teil kann, insbesondere im Falle von Forward-Primern, an das 3'-Ende des zweiten
weiteren Teils gebunden sein. Das 5'-Ende des Forward-Primers ist bevorzugt
mit einer Unterscheidungseinheit ("distinctive unit") ausgestattet.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung schließt
der zweite weitere Teil bevorzugt eine Sequenz ein, die mit der
Sequenz des amplifizierten Produkts in der Nachbarschaft des SNP-identifizierenden
Teils und/oder, stärker
bevorzugt, SNP-Wiederholungs-bezogenen Teils ("SNP repeat related portion") davon paart. Stärker bevorzugt
passt die Sequenz des weiteren Teils, die an den SNP-verwandten
Teil angrenzt, idealerweise bis zu und einschließlich des Nucleotids vor dem
SNP-verwandten Teil zu der Sequenz des amplifizierten Produkts,
die an die SNP-Wiederholung angrenzt, idealerweise bis zu und einschließlich des
Nucleotids vor der SNP-Wiederholung. Vorzugsweise werden die Forward-Primer
eines zweiten Primersatzes mit identischen Sequenzen für die zweiten
weiteren Teile ausgestattet bzw. bereitgestellt.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung ist es bevorzugt, dass der eine Primersatz aus einem
Forward-Primer und einem Reverse-Primer besteht. Einer oder mehrere,
bevorzugt alle der zweiten Primersätze können aus einem Forward-Primer
und einem Reverse-Primer bestehen. Vorzugsweise schließt der Forward-Primer
des zweiten Satzes eine Sequenz ein, die sich an den SNP-enthaltenden
Strang auf der 3'-Seite
des SNP anlagert. Vorzugsweise schließt der Reverse-Primer des zweiten
Satzes eine Sequenz ein, die sich an der 3'-Seite der Base, die mit dem SNP paart,
anlagert. Am stärksten
bevorzugt schließt
der Forward-Primer eine Sequenz ein, die sich an der Sequenz anlagert,
die mit der Sequenz, produziert durch das Kopieren des weiteren
Teils des Forward-Primers, paart und/oder die der Sequenz des weiteren
Teils des Forward-Primers des ersten Satzes entspricht.
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In
der alternativen Ausführungsform
der Erfindung kann der zweite Primersatz einen Primer einschließen, der
einen zweiten weiteren Teil einschließt und, stärker bevorzugt, aus einem zweiten
weiteren Teil besteht. Vorzugsweise wird der Forward-Primer so bereitgestellt.
Vorzugsweise wird der zweite weitere Teil mit einer Sequenz ausgestattet
bzw. bereitgestellt, die mit der Sequenz des amplifizierten Produkts
in der Nachbarschaft der Sequenz, die mit dem weiteren Teil des
Forward-Primers des ersten Satzes paart, paart. Stärker bevorzugt
schließt
der zweite weitere Teil eine Sequenz ein, die zu der Sequenz des
ersten weiteren Teils passt und/oder mit der Sequenz des amplifizierten
Produkts, das zu dem ersten weiteren Teil passt, paart.
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Vorzugsweise
lagert sich die Sequenz des zweiten weiteren Teils nicht an die
Sequenz eines beliebigen publizierten Teils, idealerweise eines
beliebigen Teils der gesamten DNA-Sequenz der Entität, aus der
die DNA, die den zu untersuchenden SNP enthält, erhalten wurde, z.B. Homo
Sapiens, an und passt insbesondere nicht dazu, bzw. stimmt insbesondere
nicht damit überein.
Die Unfähigkeit
der Sequenz des zweiten weiteren Teils, humane DNA zu amplifizieren,
ist ein besonders bevorzugtes Merkmal. Vorzugsweise werden die Forward-Primer
eines zweiten Primersatzes mit identischen Sequenzen für den zweiten
weiteren Teil bereitgestellt bzw. ausgestattet.
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In
der einen Ausführungsform
der Erfindung ist der zweite SNP-verwandte Teil vorzugsweise ein
einzelnes Nukleotid oder zwei Nukleotide.
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In
der einen Ausführungsform
der Erfindung ist oder umfasst der zweite SNP-verwandte Teil eines Primers des zweiten
Satzes vorzugsweise ein Nucleotid, das mit dem SNP-identifizierenden
Teil und/oder dem SNP-verwandten Teil eines Primers des ersten Satzes
identisch ist. Vorzugsweise weist ein anderer, idealerweise der
andere, Primer des zweiten Satzes einen zweiten SNP-verwandten Teil
auf, der ein Nucleotid ist oder einschließt, das identisch ist mit dem
SNP-identifizierenden Teil und/oder SNP-verwandten Teil eines anderen,
idealerweise des anderen, Primers des ersten Satzes.
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In
der einen Ausführungsform
der Erfindung, bei der ein einzelnes Nucleotid den zweiten SNP-bezogenen
Teil darstellt, kann der zweite SNP-bezogene Teil ein C-Nucleotid
sein, wenn ein Ziel amplifiziert wird, in dem der SNP oder die SNP-Wiederholung
ein G-Nucleotid ist. Der zweite SNP-bezogene Teil kann ein G-Nucleotid
sein, wenn ein Ziel amplifiziert wird, in dem der SNP oder die SNP-Wiederholung
ein C-Nucleotid ist Der zweite SNP-bezogene Teil kann ein T-Nucleotid
sein, wenn ein Ziel amplifiziert wird, in dem der SNP oder die SNP-Wiederholung
ein A-Nucleotid ist. Der zweite SNP-bezogene Teil kann ein A-Nucleotid
sein, wenn ein Ziel amplifiziert wird, in dem der SNP oder die SNP-Wiederholung
ein T-Nucleotid ist. Der zweite SNP-bezogene Teil für einen
Forward-Primer eines zweiten Satzes kann eines aus C oder G oder
T oder A sein, wobei der zweite SNP-bezogene Teil eines anderen
Primers des zweiten Satzes eines aus C oder G oder A oder T, aber
verschieden von dem zweiten SNP-bezogenen Teil des ersten Primers
des Satzes ist, bei dem der/die zu untersuchende SNP oder SNP-Wiederholung
beliebige zwei aus den Nucleotiden C oder G oder T oder A sein könnten.
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In
der einen Ausführungsform
der Erfindung kann der zweite SNP-bezogene Teil von zwei Nucleotiden gebildet
werden. Vorzugsweise passt das Endnucleotid der zwei mit dem Nucleotid
des SNP oder der SNP-Wiederholung von Interesse überein. Vorzugsweise ist das
Nucleotid, das an das Endennucleotid des zweiten SNP-bezogenen Teils
angrenzt, nicht in Übereinstimmung
("a mismatch") mit der Base, die
an den SNP oder die SNP-Wiederholung
in der Zielsequenz angrenzt.
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In
der ersten Ausführungsform
der Erfindung bildet vorzugsweise der zweite SNP-bezogene Teil das 3'-Ende der Forward-Primer des zweiten
Satzes.
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Eine
Exonucleaseverdau-Verhinderungseinheit kann zum 3'-Ende des Forward-Primers oder der
Forward-Primer des ersten und/oder zweiten Satzes hin bereitgestellt
werden. Die Exonucleaseverdau-Verhinderungseinheit kann Phosphorthioat
sein. Die Exonucleaseverdau-Verhinderungseinheit kann am Ende des zweiten
weiteren Teils und/oder der Verbindung des zweiten weiteren Teils
und des zweiten SNP-bezogenen Teils bereitgestellt werden.
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Vorzugsweise
lagert/lagern sich der zweite weitere Teil und/oder der zweite SNP-bezogene Teil des Forward-Primers
und/oder eines der Forward-Primer an der 3'-Seite des SNP oder der SNP-Wiederholung
an. Bevorzugt lagert/lagern sich der zweite weitere Teil und/oder
der zweite SNP-bezogene Teil eines anderen, idealerweise des anderen
Forward-Primers
und/oder des Forward-Primers nicht an der 3'-Seite des SNP und/oder der SNP- Wiederholung an.
In einer Ausführungsform
der Erfindung lagert sich der Anlagerungsprimer aufgrund einer Übereinstimmung
zwischen dem zweiten SNP-bezogenen Teil und der SNP-Wiederholung und/oder
dazu benachbarten Sequenzen an. Vorzugsweise lagert sich der Nicht-Anlagerungsprimer
aufgrund einer fehlenden Übereinstimmung
zwischen dem zweiten SNP-bezogenen Teil und der SNP-Wiederholung nicht
an. In einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung lagert sich der Anlagerungsprimer aufgrund einer Übereinstimmung
zwischen dem zweiten weiteren Teil und einer Sequenz, die mit dem
ersten weiteren Teil paarte, an. Die zweite Amplifikation wird vorzugsweise
mittels PCR durchgeführt.
Die Amplifikation umfasst zwischen 18 und 30 Zyklen, stärker bevorzugt
20 bis 25 Zyklen.
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Einer
oder mehrere der Primer des ersten und/oder zweiten Satzes können mit
einem oder mehreren Teilen ausgestattet bzw. bereitgestellt werden,
der/die komplementär
zu einem oder mehreren Teilen auf einem oder mehreren der anderen
Primer in diesem Satz ist/sind. Der komplementäre Teil oder die komplementären Teile
werden vorzugsweise im weiteren Teil des Primers des ersten Satzes
bereitgestellt. Der komplementäre Teil
oder die komplementären
Teile werden vorzugsweise im zweiten weiteren Teil der Primer des
zweiten Satzes bereitgestellt. Vorzugsweise wird ein komplementärer Teil
auf jedem der Primer eines Satzes bereitgestellt. Vorzugsweise werden
mindestens zwei komplementäre
Teile auf jedem der Primer eines Satzes bereitgestellt. Vorzugsweise
wird ein komplementärer
Teil am 3'-Ende
eines Primers, idealerweise aller der Primer bereitgestellt. Vorzugsweise
wird ein komplementärer
Teil am 5'-Ende
eines Primers, idealerweise aller der Primer bereitgestellt. Vorzugsweise
ist der komplementäre
Teil am 3'-Ende
eines Primers komplementär
zu dem komplementären
Teil am 5'-Ende
eines anderen Primers, idealerweise aller der anderen Primer des
Satzes und/oder beider Sätze.
Vorzugsweise ist der komplementäre
Teil am 5'-Ende
eines Primers komplementär
zum komplementären
Teil am 3'-Ende
eines anderen Primers, idealerweise aller der anderen Primer, des
Satzes und/oder beider Sätze.
Ein lokusspezifischer Teil kann auf dem weiteren Teil, der den komplementären Teil oder
die komplementären
Teile einschließt,
insbesondere am 3'-Ende,
bereitgestellt werden. Der weitere Teil und/oder der zweite weitere
Teil kann/können
eine Sequenz einschließen,
die zu der Sequenz des zu betrachtenden Lokus bzw. Ortes passt,
wobei diese insbesondere zwischen zwei komplementären Teilen
bereitgestellt wird. Die komplementären Teile können mindestens drei Nucleotide,
stärker
bevorzugt zwischen 3 und 20 Nucleotide lang sein. Die komplementären Teile
sind beide bevorzugt von der gleichen Länge. Die komplemen tären Teile
können
zwischen 5 und 40 % des weiteren Teils und/oder zweiten weiteren
Teils darstellen. Einer, zwei, drei oder vier Primer eines Satzes
können
auf diese Weise bereitgestellt werden. Vorzugsweise werden der Reverse-Primer
oder die Reverse-Primer auf ähnliche
Weise bereitgestellt.
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Das
weiter amplifizierte Produkt oder ein Teil davon kann aus dem Behälter, in
dem die Amplifikation durchgeführt
wird, entfernt werden, um eines oder mehrere Merkmale zu untersuchen.
Alternativ oder zusätzlich
kann/können
das eine oder die mehreren Merkmale untersucht werden, wobei das
weiter amplifizierte Produkt in dem Behälter ist, in dem die Amplifikation
durchgeführt
wird.
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Das
eine oder die mehreren Merkmale des weiter amplifizierten Produktes
kann/können
mittels des Vorhandenseins und/oder Fehlens einer Unterscheidungseinheit
im weiter amplifizierten Produkt untersucht werden. Die Unterscheidungseinheit
kann in das weiter amplifizierte Produkt eingeführt werden oder damit assoziiert
sein. Die Unterscheidungseinheit kann während des Amplifikationsverfahrens
und/oder in einer anschließenden
Stufe eingeführt
werden. Die anschließende
Stufe kann eine Hybridisierung z.B. einer Komponente mit der SNP-Base
umfassen. Die Komponente kann ein Didesoxynucleotid, insbesondere
ein Didesoxynucleotid, das eine Unterscheidungseinheit, wie z.B.
einen Farbstoff, einbaut bzw. enthält, sein.
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Die
Unterscheidungseinheit kann eine Farbstoffmarkierung oder ein Farbe
erzeugendes Molekül
sein.
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Die
Unterscheidungseinheit kann eine DNA-Sequenz sein, z.B. ein Molecular
Beacon bzw. molekulares Lichtsignal. Die DNA-Sequenz, z.B. ein Molecular
Beacon, kann eine DNA-Sequenz umfassen, die ein Farbstoffmolekül einbaut
bzw. enthält.
Die DNA-Sequenz
kann ein Einzelstrang sein. Die DNA-Sequenz kann durch Verbinden
eines Teils der Sequenz mit einem anderen zur Schleife geschlossen
sein ("looped"). Vorzugsweise ist
das Farbstoffmolekül
in der Schleife, stärker
bevorzugt in einem Teil der Sequenz, der mit einem anderen verbunden
ist. Vorzugsweise ist das Farbstoffmolekül in der Nähe eines Quencher-Moleküls. Vorzugsweise
verhindert das Quencher-Molekül,
dass die Farbstoffmolekülmerkmale,
z.B. Fluoreszenz, sichtbar sind. Vorzugsweise wird das Farbstoffmolekül sichtbar,
z.B. fluoreszent, sobald es aktiviert wird. Vorzugsweise wird die
Aktivierung durch Primerverlängerung
in die Sequenz des Molecular Beacon verursacht. Eine Aktivierung
erfolgt vorzugsweise durch die Öffnung
der Schleife. Die Sequenz des Molecular Beacon kann F-ACGCGCTCTCTTCTTCTTTTGCGCG-Q
sein, worin F eine Unterschei dungseinheit, wie z.B. ein Farbstoff,
ist und Q eine Quenching-Einheit ist, oder umgekehrt. Vorzugsweise
sind die Teile der Molecular Beacon-Sequenz, die sich miteinander
verbinden, die Stämme
ACGCGC vom 5'-Ende
und GCGCG vom 3'-Ende.
Vorzugsweise enthält
der universelle Primer bzw. Universalprimer, der das Molecular Beacon
einbaut bzw. enthält,
keine Phosphorthioatbindung. Vorzugsweise enthält keiner aus dem zweiten Primersatz
eine Phosphorthioatbindung. Idealerweise enthält keiner der ersten oder zweiten
Primer eine Phosphorthioatbindung. Wenn Molecular Beacon verwendet
werden, kann das Amplifikationsprodukt auf eines oder mehrere Merkmale
im Amplifikationsreaktionsbehälter
untersucht werden. Zu diesem Zweck können z.B. der Roche Light CyclerTM oder andere entsprechende Instrumente
verwendet werden.
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Die
Unterscheidungseinheit kann unter Tageslicht oder konventioneller
Beleuchtung sichtbar sein und/oder sie kann fluoreszierend sein.
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Die
Unterscheidungseinheit kann ein Strahlungsemitter, z.B. ein charakteristisches
Isotop, sein.
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Die
Unterscheidungseinheit wird bevorzugt am 5'-Ende eines der Primer, stärker bevorzugt
auf einem Forward-Primer und idealerweise mit einer unterschiedlichen
Unterscheidungseinheit für
den anderen Forward-Primer des zweiten Satzes, bereitgestellt.
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Vorzugsweise
ist die Unterscheidungseinheit anzeigend für das am SNP vorliegende Nucleotid.
Vorzugsweise liegt eine andere bzw. verschiedene Unterscheidungseinheit
vor, wenn ein Nucleotid am SNP vorliegt und dann, wenn das andere
Nucleotid am SNP vorliegt. Unterschiedliche Unterscheidungseinheiten
können
zum Anzeigen des SNP an einem Ort bzw. Lokus bereitgestellt werden
im Vergleich zu den Unterscheidungseinheiten zum Anzeigen des SNP,
der an einem anderen Ort vorliegt.
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Die
Untersuchung kann das Trennen des weiter amplifizierten Produkts,
das mit einem SNP zusammenhängt,
von den weiter amplifizierten Produkten aus einem oder mehreren
anderen SNPs umfassen. Vorzugsweise werden die weiter amplifizierten
Produkte für
jeden SNP von einander getrennt. Elektrophorese kann verwendet werden,
um ein oder mehrere der weiter amplifizierten Produkte von einander
zu trennen. Die weiter amplifizierten Produkte können von einander auf der Grundlage
der Größe der weiter
amplifizierten Produkte getrennt werden, z.B. aufgrund der unterschiedlichen
Länge der
weiter amplifizierten Produkte.
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Die
Untersuchung kann das Analysieren der Reaktion des weiter amplifizierten
Produkts, beispielsweise in dem Gefäß, in dem die Amplifikation
durchgeführt
wurde, auf Strahlung verschiedener Wellenlängen, z.B. Fluoreszenzlicht,
umfassen.
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Die
Untersuchung kann die Verwendung von in kleinsten Abmessungen hergestellten
Arrays ("micro-fabricated
arrays") umfassen.
Das weiter amplifizierte Produkt kann mit einem oder mehreren Bestandteilen bzw.
Komponenten, die auf einem festen Träger (zurück) gehalten werden, in Kontakt
gebracht werden. Eine oder mehrere der Komponenten können ein
Oligonucleotid sein, wobei dies vorzugsweise mit seinem 5'-Ende an den Träger gebunden
ist. Vorzugsweise hat das Oligonucleotid eine Sequenz, die mit der
Sequenz mindestens eines, idealerweise nur eines der weiter amplifizierten
Produkte paart/sich daran anlagert.
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In
einer Ausführungsform
kann das Oligonucleotid eine Sequenz haben, die mit der Sequenz
mindestens eines, idealerweise nur eines der weiter amplifizierten
Produkte bis zu der Base vor der Base, die die SNP-Stelle ist, paart/sich
daran anlagert. Nur ein Teil des weiter amplifizierten Produkts
kann mit dem Oligonucleotid paaren/sich daran anlagern. Vorzugsweise
paart/lagert sich ein bestimmter Typ des weiter amplifizierten Produkts
mit/an ein bestimmtes Oligonucleotid an.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Oligonucleotid eine Sequenz haben, die mit der Sequenz mindestens
eines, idealerweise nur eines der weiter amplifizierten Produkte
entlang der Sequenz, die dem lokusspezifischen Teil und dem weiteren
Teil entspricht, paart/sich daran anlagert. Vorzugsweise umfasst
der weitere Teil des weiter amplifizierten Produkts eine Unterscheidungseinheit.
Die Unterscheidungseinheit ist vorzugsweise ein Farbstoff. Vorzugsweise
ist ein unterschiedlicher Farbstoff an jedem unterschiedlichen weiter amplifizierten
Produkt vorhanden.
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Eine
Mehrzahl bzw. Vielzahl solcher Bestandteile, wie z.B. eine Mehrzahl
von Oligonucleotiden, kann bereitgestellt werden. Eine Mehrzahl
unterschiedlicher Oligonucleotide kann bereitgestellt werden, wobei
jedes eine Sequenz hat, die mit einem weiter amplifizierten Produkt,
idealerweise nur einem solchen Produkt, paart/sich daran anlagert.
Es ist besonders bevorzugt, dass jeder Oligonucleotidtyp mit einem
Typ des weiter amplifizierten Produkts, der von den anderen verschieden
ist, paart/sich daran anlagert. Die Mehrzahl unterschiedlicher Typen
von Oligonucleotiden kann an einer Mehrzahl unterschiedlicher, idealerweise
diskreter Orte auf dem Träger
bereitgestellt werden.
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Der
feste Träger
kann Glas, Silizium, Kunststoffe, magnetische Kügelchen oder andere Materialien sein.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung kann das Oligonucleotid und gepaarte/angelagerte weiter
amplifizierte Produkt mit einem oder mehreren weiteren Bestandteilen
in Kontakt gebracht werden. Vorzugsweise schließt einer oder schließen mehrere
der weiteren Bestandteile ein Didesoxynucleotid ein. Vorzugsweise schließt einer
oder schließen
mehrere der weiteren Bestandteile eine Unterscheidungseinheit, wie
z.B. einen Farbstoff, ein. Vorzugsweise schließen unterschiedliche weitere
Bestandteiltypen unterschiedliche Unterscheidungseinheiten ein.
Zwei oder mehr Bestandteile, die zwei oder mehr unterschiedliche
Didesoxynucleotide mit einer unterschiedlichen Unterscheidungseinheit,
die an jedes von ihnen gebunden ist, umfassen, können bereitgestellt werden.
Die Didesoxynucleotide können
A, T, C oder G sein. Drei oder vier Didesoxynucleotide können bereitgestellt
werden, vorzugsweise jedes mit einer unterschiedlichen Unterscheidungseinheit.
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Einer
oder mehrere, vorzugsweise nur einer der weiteren Bestandteile kann
selektiv an die SNP-Base und/oder das 3'-Ende des Oligonucleotids anheften.
Vorzugsweise basiert die Selektivität der Anheftung auf der Paarung
der Identität
des weiteren Bestandteils mit der SNP-Basenidentität, z.B.
der Paarung der Didesoxynucleotididentität mit der SNP-Basenidentität. Vorzugsweise
baut die Paarung die Unterscheidungseinheit in die Struktur ein.
Vorzugsweise baut die Paarung die Unterscheidungseinheit in die
Struktur ein. Vorzugsweise werden nicht-paarende weitere Bestandteile
und ihre Unterscheidungseinheiten nicht in die Struktur eingebaut.
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Die
Identität
der an die Komponente in der Struktur angehefteten Unterscheidungseinheit
wird bevorzugt untersucht. Vorzugsweise ist die Identität des weiteren
Bestandteils und/oder die Identität des SNP von der Identität der Unterscheidungseinheit
abgeleitet.
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In
einer anderen Form der Erfindung kann das Oligonucleotid und das
gepaarte/angelagerte weiter amplifizierte Produkt mit einem oder
mehreren zusätzlichen
Bestandteilen in Kontakt gebracht werden. Der eine oder die mehreren
zusätzlichen
Bestandteile kann/können
ein oder mehrere weitere Oligonucleotide sein. Vorzugsweise schließt/schließen eine
oder mehrere der zusätzlichen
Bestandteile eine Endbase, vorzugsweise an ihrem 5'-Ende, ein. Vorzugsweise
schließen
einer oder mehrere der zusätzlichen
Bestandteile eine Unterscheidungseinheit, wie z.B. ein Farbstoff,
ein. Vorzugsweise schließt/schließen unterschiedliche
zusätzliche Bestandteiltypen
unterschiedliche Unterscheidungseinheiten ein. Die zusätzlichen
Bestandteile können
zwei oder mehr verschiedene weitere Oligonucleoti de mit einer unterschiedlichen
Unterscheidungseinheit und/oder Endbase, jeweils daran angeheftet,
umfassen. Die Endbase der weiteren Oligonucleotide kann C, G, A
oder T sein. Drei der vier weiteren Oligonucleotide können bereitgestellt
werden, wobei jedes bevorzugt eine unterschiedliche Unterscheidungseinheit
und/oder Endbase hat.
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Eines
oder mehrere, bevorzugt nur eines der weiteren Oligonucleotide kann/können sich
selektiv an die SNP-Base und/oder das 3'-Ende des gebundenen Oligonucleotids
anheften. Vorzugsweise basiert die Selektivität auf der Paarung der Identität der Endbase
des weiteren Oligonucleotids mit der SNP-Basenidentität. Ligase
kann im Kontakt mit dem gebundenen Oligonucleotid und/oder weiterem
Oligonucleotid und/oder weiter amplifiziertem Produkt bereitgestellt
werden. Vorzugsweise erfolgt eine Ligation (dort), wo die SNP-Base und die Endbase
paaren, wodurch die Unterscheidungseinheit in die Struktur eingebaut
wird. Vorzugsweise werden nicht-paarende weitere Bestandteile und
die Unterscheidungseinheiten nicht in die Struktur eingebaut.
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Die
Identität
der an die Komponente in der Struktur gebundenen Unterscheidungseinheit
wird bevorzugt untersucht. Vorzugsweise ist die Identität des zusätzlichen
Bestandteils und/oder die Identiät
der Endbase des zusätzlichen
Bestandteils und/oder die Identität des SNP von der Identität der Unterscheidungseinheit
abgeleitet.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann das weiter amplifizierte Produkt sich in eine
Bindungseinheit bzw. Anheftungseinheit ("attachment unit") einbauen. Vorzugsweise erleichtert
die Bindungseinheit die Anheftung des weiter amplifizierten Produkts
an einen festen Träger.
Der feste Träger
kann Glas, Silicon, Kunststoffe, magnetische Kügelchen oder andere Materialien
sein. Vorzugsweise wird die Anheftung mittels einer kovalenten Bindung
bewirkt. Die Bindungseinheit kann eine Aminogruppe, vorzugsweise eine
Aminogruppe, die am 5'-Ende
des weiter amplifizierten Produkts bereitgestellt wird, sein. Es
ist bevorzugt, dass der feste Träger
in solchen Fällen
ein Epoxysilan-behandelter Träger
ist. Die Bindungseinheit kann eine Phosphorthiateinheit sein, die
idealerweise am 5'-Ende
des weiter amplifizierten Produkts bereitgestellt wird. In einem
solchen Fall ist eine Bindung bzw. Anheftung an einen Bromacetamid-behandelten
festen Träger
bevorzugt.
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Das
weiter amplifizierte Produkt, das an einen festen Träger gebunden
ist, wird vorzugsweise mit einer oder mehreren Sonden, die vorzugsweise
eine zumindest teilweise von einander verschiedene Sequenz haben,
in Kontakt gebracht. Vorzugsweise hat jede Sonde einen gemeinsamen
Sequenzteil mit jeder anderen Sonde. Es ist besonders bevorzugt,
dass dieser gemeinsame Sequenzteil in der Sequenz dem lokusspezifischen
Teil des weiter amplifizierten Produkts entspricht. Vorzugsweise
enthalten bzw. bauen die Sonden im Vergleich miteinander mindestens
einen unterschiedlichen Sequenzteil (ein). Vorzugsweise entsprechen
die unterschiedlichen Teile, zumindest einer der Sonden, der Universalprimerteilsequenz
des weiter amplifizierten Produkts. Es ist bevorzugt, dass der Kontakt
der Sonden mit dem weiter amplifizierten Produkt in der Hybridisierung
einer der Sonden mit dem weiter amplifizierten Produkt resultiert,
und zwar idealerweise ohne Hybridisierung der anderen Sonde oder
Sonden. Vorzugsweise ist an jede Sonde eine Unterscheidungseinheit
angeheftet bzw. gebunden, z.B. eine Farbstoffeinheit. Vorzugsweise
werden für
jede verschiedene Sonde verschiedene Unterscheidungseinheiten verwendet.
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Die
Probe kann mit einer anderen Probe verglichen werden. Der Vergleich
kann auf dem Vergleichen von einem oder mehreren des einen oder
der mehreren Merkmale des weiter amplifizierten Produkts für jede Probe
beruhen. Die Proben können
verglichen werden, um eine Übereinstimmung
in den Merkmalen zwischen den Proben zu bestätigen. Die Proben können verglichen
werden, um eine Übereinstimmung
in den Merkmalen zwischen den Proben zu eliminieren. Das Auftreten
des einen oder der mehreren weiteren Merkmals/Merkmalen für einen
oder mehrere SNPs kann mit Information über die Häufigkeit des Auftretens des
einen oder der mehreren weiteren Merkmale für den einen oder die mehreren
SNPs in einer Population bzw. Bevölkerung verglichen werden.
Die Population kann eine repräsentative
Probe der Bevölkerung
eines Landes, einer ethnischen Gruppe oder einer Datenbank sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung stellen wir ein Verfahren zur Untersuchung einer DNA-Probe
bereit, wobei das Verfahren umfasst: In-Kontakt-Bringen der DNA-enthaltenden
Probe mit zwei oder mehr Primer, Amplifizieren der DNA unter Verwendung
jener Primer, um ein amplifiziertes Produkt zu ergeben und Untersuchen
von einem oder mehreren Merkmalen des amplifizierten Produkts bei
mindestens einem ersten Satz von Amplifikationsbedingungen und einem
zweiten Satz von Amplifikationsbedingungen, die eingesetzt werden,
wobei die Amplifikation durch einen oder mehrere der Primer wenigstens
während
der Verwendung von einem Satz oder den Sätzen der Amplifikationsbedingungen
beeinträchtigt
wird.
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Vorzugsweise
wird die Amplifikation durch einen oder mehrere der Primer während der
Verwendung von mindestens einem der Sätze von Amplifikationsbedingungen
inhibiert. Vorzugsweise wird die Anlagerung von einem oder mehreren
Primer während
der Verwendung von mindestens einem der Sätze von Amplifikationsbedingungen
inhibiert. Vorzugsweise bleibt/bleiben einer oder mehrere der Primer
während
des Anlagerungsschritts bzw. Annealingschritts von einem oder mehreren
der Sätze
von Amplifikationsbedingungen einsträngig.
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Der
erste Satz von Amplifikationsbedingungen kann eine Amplifikation
durch einen oder mehrere der Primer inhibieren. Der zweite Satz
von Amplifikationsbedingungen kann eine Amplifikation durch einen
oder mehrere der Primer inhibieren. Ein oder mehrere weitere Sätze von
Amplifikationsbedingungen kann/können bereitgestellt
werden. Einer oder mehrere des einen oder der mehreren weiteren
Sätze von
Amplifikationsbedingungen kann/können
eine Amplifikation durch einen oder mehrere der Primer beeinträchtigen
und/oder inhibieren.
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In
einer Ausführungsform
kann der erste Satz von Amplifikationsbedingungen eine Amplifikation
durch einen oder mehrere der Primer beeinträchtigen oder inhibieren. Vorzugsweise
sorgt der zweite Satz von Amplifikationsbedingungen für eine Amplifikation
durch den/die zuvor beeinträchtigten
oder inhibierten einen oder mehrere Primer, insbesondere durch alle
Primer.
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In
einer anderen Ausführungsform
darf/kann der erste Satz von Amplifikationsbedingungen die Amplifikation
durch die Primer nicht inhibieren oder beeinträchtigen, obwohl die Amplifikation
durch einen oder mehrere der Primer durch andere Faktoren beeinträchtigt oder
inhibiert werden kann, kann der zweite Satz von Bedingungen die
Amplifikation durch einen oder mehrere der Primer inhibieren oder
beeinträchtigen,
und ein dritter Satz von Bedingungen kann bereitgestellt werden,
in denen einer oder mehrere Primer, die durch den zweiten Satz von
Bedingungen beeinträchtigt
oder inhibiert wurden, nicht länger
inhibiert oder beeinträchtigt sind.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
können
einer oder mehrere Primer während
des ersten Satzes von Amplifikationsbedingungen inhibiert sein,
nicht inhibiert sein während
eines zweiten Satzes von Amplifikationsbedingungen und nicht inhibiert
sein während
eines dritten Satzes von Amplifikationsbedingungen. Insbesondere
in solch einem Fall bleiben einer oder mehrere andere Primer während des
ersten und zweiten Satzes von Amplifikationsbedingungen, aber nicht
während
des dritten Satzes von Amplifikationsbedingungen inhibiert.
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Ein
Satz von Amplifikationsbedingungen kann eine Denaturierungsstufe,
Annealing-Stufe
bzw. Anlagerungsstufe und Verlängerungsstufe
umfassen. Vorzugsweise wird ein Satz von Amplifikationsbedingungen für eine Anzahl
von Zyklen angewendet. Die Verlängerungsstufe
kann während
der Zyklen von einem oder mehreren Sätzen von Bedingungen für 30 Sekunden
bis 3 Minuten, bevorzugt 2 Minuten +/– 10 % bereitgestellt werden.
Die Denaturierungsstufe kann während
der Zyklen von einem oder mehreren Sätzen von Bedingungen für 15 bis
60 Sekunden, bevorzugt 30 Sekunden +/– 10 % bereitgestellt werden.
Die Anlagerungsstufe kann während
der Zyklen von einem oder mehreren Sätzen von Bedingungen für 15 bis
60 Sekunden, bevorzugt für
30 Sekunden +/– 10
% bereitgestellt werden. Eine Temperatur zwischen 70 und 80°C, stärker bevorzugt
zwischen 74 und 78°C
und idealerweise 76°C,
wird bevorzugt für
die Verlängerungsstufe
bereitgestellt. Eine Denaturierungsstufe zwischen 85 und 98°C, stärker bevorzugt
zwischen 92 und 96°C
und idealerweise 94°C,
wird bevorzugt bereitgestellt.
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Eine
Annealing-Temperatur bzw. Anlagerungstemperatur von weniger als
72°C wird
vorzugsweise in einem Satz von Amplifikationsbedingungen, der die
Anlagerung von zwei oder mehr Primern erlaubt und/oder jegliche
Primeranlagerung nicht inhibiert, bereitgestellt. Vorzugsweise wird
eine Temperatur von 72°C
oder mehr in einem oder mehreren Sätzen von Amplifikationsbedingungen,
die dafür
gedacht sind, eine Amplifikation durch einen oder mehrere der Primer
zu beeinträchtigen
oder zu inhibieren, eingesetzt.
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Das
Amplifikationsverfahren kann für
(eine Zahl von) 1 bis 20 Zyklen, insbesondere für die ersten 1 bis 3 Zyklen,
wo einer oder mehrere der Primer beeinträchtigt sind oder an der Anlagerung
gehindert werden, durchgeführt
werden. Vorzugsweise werden zwischen 10 und 80 Zyklen eingesetzt,
wenn die Primer nicht beeinträchtigt
oder inhibiert sind. Das insgesamte Verfahren kann zwischen 40 und
80 Zyklen, stärker
bevorzugt zwischen 45 und 70 Zyklen, idealerweise zwischen 50 und
70 Zyklen, umfassen.
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Das
Verfahren kann einen oder mehrere der Primer, vorzugsweise alle
der Primer, die während
aller Sätze
von Bedingungen nicht inhibiert oder beeinträchtigt werden, in einer Konzentration
zwischen 5 und 500 nM, stärker
bevorzugt zwischen 10 und 200 nM, verwenden.
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Zahlreiche
Ausführungsformen
der Erfindung werden nun, nur beispielsweise, und unter Bezug auf
die begleitenden Zeichnungen beschrieben, in denen:
-
1a bis 1e die
verschiedenen Teile der ersten Stufe eines erfindungsgemäßen Verfahrens
erläutern;
-
2a einen
Forward-Primer erläutert,
der zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet ist;
-
2b einen
zweiten Forward-Primer erläutert,
der zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet ist und
für eine
Verwendung mit dem Primer von 2a gedacht
ist;
-
die 3a bis 3e die
verschiedenen Teile der zweiten Stufe eines erfindungsgemäßen Verfahrens
erläutern;
-
4a einen "universellen" Forward-Primer erläutert, der
zur Verwendung in der zweiten Stufe der vorliegenden Erfindung geeignet
ist;
-
4b einen
zweiten "universellen" Forward-Primer zur
Verwendung in der zweiten Stufe der vorliegenden Erfindung erläutert, der
zur Verwendung mit dem Primer von 4a gedacht
ist;
-
5 schematisch
die Produkte des zweistufigen Verfahrens erläutert, wenn es in einem Multiplexsystem
eingesetzt wird;
-
6 die
Amplifikation in der ersten Stufe unter Verwendung eines Primers
gemäß der Erfindung
erläutert;
-
7a schematisch
eine Struktur zur Bereitstellung eines untersuchbaren Merkmals für die weiteren Produkte
der Erfindung erläutert;
-
7b die
Sequenz der Struktur von 7a erläutert;
-
7c einen "universellen" Forward-Primer,
der ein Molecular Beacon bzw. molekulares Lichtsignal einbaut bzw.
enthält,
mit einer universellen Primersequenz bzw. Universalprimersequenz
erläutert;
-
7d einen
weiteren "universellen" Forward-Primer,
der ein Molecular Beacon einbaut bzw. enthält, mit einer unterschiedlichen
Primersequenz erläutert;
-
die 8a bis 8f ein
alternatives Amplifikationsverfahren gemäß der Erfindung erläutern;
-
die 9a bis 9d eine
Untersuchungstechnik mittels eines in kleinsten Abmessungen hergestellten
Arrays ("micro-fabricated
array investigation technique")
zum Amplifizieren von Produkten gemäß der Erfindung, basierend
auf "Genetic Bit"-Analyse, erläutern;
-
die 10a bis 10e eine
Untersuchung für
die amplifizierten Produkte der Erfindung mittels eines in kleinsten
Abmessungen hergestellten Arrays auf der Basis einer Ligationstechnik
erläutern;
-
11 zwei
Forward-Primer und einen Reverse-Primer erläutert, die zur Verwendung in
einer Ausführungsform
des Erststufen-Amplifikationsverfahrens der vorliegenden Erfindung
geeignet sind;
-
die 12a bis 12e verschiedene
Merkmale einer Hybridisierung, die auf der Untersuchung der Amplifikationsergebnisse
beruht, erläutern,
wobei der amplifizierte Strang an einen Glasobjektträger ("glass slide") gebunden ist;
-
die 13a und 13b einen
weiteren Weg der Untersuchung der Ergebnisse durch Hybridisierung der
amplifizierten Produkte mit Oligonucleotiden, die am Glasobjektträger gebunden
sind, erläutern;
-
14 Ergebnisse
für drei
Proben und eine Kontrolle an vier Loki unter Verwendung der vorliegenden Erfindung
erläutert;
-
15 die
Sensitivität
bzw. Empfindlichkeit und Spezifität der Technik der vorliegenden
Erfindung erläutert;
-
16a den Primer 416a, getestet gegen Gc 1S1S; 1F-1F;
2-2 und eine Negativkontrolle erläutert, wobei erläutert wird,
dass nur 1F-1F ein Signal liefert und mit den anderen Proben kein
Hintergrund (geräusch) beobachtet
wurde;
-
16b eine Simplexreaktion zum Testen der Spezifität des Forward-Primers
420G erläutert,
der beide Gc1-Polymorphismen detektiert, wobei der Primer gegen
eine Serie von Individuen, Gc1S-1S; 1F-1F; 2-2 und eine Negativkontrolle
getestet wurde, wobei nur die ersten zwei Proben ein Signal lieferten
und der Rest klar blieb;
-
16c eine Simplexreaktion zum Testen der Spezifität des Forward-Primers
420T, der Gc2 detektiert, mit Proben, die von 1S-1S, 1F-1F, 2-2
und einer Negativkontrolle genommen wurden, erläutert, wobei wiederum kein
Hintergrund (geräusch)
detektiert wurde;
-
16d die niedrigen Probenkonzentrationen zeigt,
die detektiert werden können,
wobei der Versuch an einer Reihe von Proben, die von einem 1S-1S-Individuum
genommen und mit 1NG, 200PG, 400PG bzw. 8PG (Figuren in der Reihenfolge
von oben nach unten) hergestellt wurden, mit einem Cocktail aus
den GC420- und GC416-Primern und den in der PCR-Reaktion verwendeten
Universalprimern durchgeführt
wurde; die Ergebnisse zeigen an, dass, da beide Bits grün sind,
das Priming mittels 416C und 420G durch und durch erfolgte, wobei
dies mit dem Genotyp des Individuums konsistent und wobei folglich
kein Hintergrundgeräusch)
aus 416A oder 420T beobachtet wurde;
-
17 ein Diagramm der Fluoreszenz versus Zyklenzahl
für Proben
ist, die mit dem Gc1s-Primer und variierenenden Konzentrationen
an Zweitrunden-Universalprimer amplifiziert wurden;
-
18 ein Minigel-Ergebnis für PCR-Produkte gemäß einer
Amplifikation, die erfindungsgemäß durchgeführt wurde,
ist;
-
19 ein Diagramm der Fluoreszenz versus Zyklenzahl
für verringerte
Konzentrationen von Gc1s + ve DNA im Vergleich zu einer Kontrolle
SDW ist;
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20a ein Diagramm der Fluoreszenz gegen die Amplifikationszyklenzahl
für den
Gc1-Primer mit dem Universal-G-"beacon" für die DNA-Proben
1, 2 und die Kontrollprobe 3 ist;
-
20b ein Diagramm der Fluoreszenz gegen die Amplifikationszyklenzahl
für den
Gc2-Primer mit dem Universal-C-"beacon" für die Proben
von 17a ist;
-
20c ein Diagramm der Fluoreszenz gegen die Amplifikationszyklenzahl
für den
Gc1s-Primer mit dem Universal-G-"beacon" für die Proben
von 17a ist;
-
20d ein Diagramm der Fluoreszenz gegen die Amplifikationszyklenzahl
für den
Gc1f-Primer mit dem Universal-C-"beacon" für die Proben
von 17a ist;
-
21 eine Illustration der Primerbindungsstellen
des Gc1f-Primers in Bezug auf die Codonpositionen 416 und 420 auf
Proben ist, die Gc1s-, Gc1f- und Gc2-Phänotypen sind;
-
22 ein Diagramm der Fluoreszenz gegen die Amplifikationszyklenzahl
für eine
männliche DNA-Probe
mit dem amelo-Y-Primer und dem Universal-G-"beacon" ist;
-
23a ein Diagramm der Fluoreszenz gegen die Amplifikationszyklenzahl
für den
Hauptbestandteil eines 2-DNA-Probengemischs, codierend für den Gc2-Polymorphismus,
und variierende Verhältnisse
von Haupt-zu-minorem Bestandteil ist;
-
23b ein Diagramm der Fluoreszenz gegen die Zyklenzahl
ist, das die Detektion des minore Bestandteils eines 2-Proben-DNA-Gemischs,
codierend für
den Gc1s-Polymorphismus,
mit variierenden Konzentrations-Verhältnissen von Haupt-zu-minorem
Bestandteil zeigt;
-
24 eine Illustration der Versuchsergebnisse mit
Amplifikation bei verschiedenen Anlagerungstemperaturen ist, die
eine ausgiebige Primerdimerbildung bei 70°C und 72°C zeigt, die durch die Primerdimerbildung
bei 74°C
verringert ist und zeigt im Wesentlichen keine Primerdimerbildung
bei 76°C;
-
25a Primer erläutert,
die für
eine Primerdimerbildung empfänglich
sind;
-
25b zwei Primer erläutert, bei denen keine Primerdimerbildung
auftreten kann;
-
25c Primersequenzen gemäß dem Konzept von 25b erläutert;
-
26 ein Diagramm der Fluoreszenz versus Zyklenzahl
für verschiedene
Proben, die verschiedene DNA-Mengen enthalten, eine DNA-Negativprobe
und zwei Proben von sterilem destilliertem Wasser ist;
-
27 ein Diagramm der Fluoreszenz gegen die Zyklenzahl
für Proben
ist, die unter Verwendung eines bestimmten Primersatzes amplifiziert
wurden, wobei wiederum Proben, die verschiedene DNA-Konzentrationen
enthalten, eine DNA-Negativprobe und zwei Proben von sterilem destilliertem
Wasser gezeigt werden; und
-
28 ein Diagramm der Fluoreszenz für Proben,
die unter Verwendung eines bestimmten Primersatzes amplifiziert
wurden, verschiedene Proben, die variierende DNA-Konzentrationen bereitgestellt enthalten,
zusammen mit einer DNA-Negativprobe und zwei Proben von sterilem
destilliertem Wasser zeigt.
-
Die
Nucleotidsequenz von Menschen und anderen biologischen Entitäten ist
zu einem großen
Teil zwischen Individuen konsistent. Jedoch sind Orte bekannt, an
denen Variationen auftreten. Eine derartige Form von Variation ist
als Einzelnukleotidpolymorphismus oder als bi-allelischer Marker
bekannt, wobei die Identität eines
Einzelnukleotids an einem spezifischen Ort eine von vier Möglichkeiten
aus einer beliebigen der vier verfügbaren Basen, A, T, G oder
C, ist. In vielen Fällen
ist die Variation nur bi-allelisch und folglich treffen nur eine oder
zwei Möglichkeiten
zu. Somit können
manche Individuen eine Sequenz aufweisen, die eine Base C an einer
bestimmten Position enthält,
während
andere Individuen eine Base G an dieser Position aufweisen werden,
wobei die umgebenden Sequenzen für
beide Individuen identisch sind.
-
Die
medizinische Diagnostik, forensische Untersuchungen und andere DNA-Tracing-Anwendungen nutzen
solche Einzelnukleotidpolymorphismen (SNPs) für Identifikationszwecke. Da
die Variation zwischen Individuen nur eine von zwei Optionen bzw.
Möglichkeiten
sein kann, müssen
eine beträchtliche
Anzahl solcher Orte, Loki für
ein statistisch signifikantes Ergebnis betrachtet werden, beispielsweise
die statistische Signifikanz einer Übereinstimmung zwischen einer
gesammelten Probe und der Ausstattung ("makeup") eines Individuums, die zu erhalten
ist.
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Die
Untersuchung solch einer großen
Zahl von Loki, häufig
mehrere 100, auf einer individuellen Basis ist extrem zeitaufwändig. Um
die benötigte
Zeit zu verringern, könnte
es möglich
sein, Multiplexe zu konstruieren, die es erlauben, eine wesentliche
Zahl von Loki simultan auf der Basis von PCR oder anderen amplifizierenden
Techniken zu untersuchen. Die Konstruktion bzw. der Entwurf zuverlässiger Konstrukte
für eine
große
Zahl von Loki ist jedoch extrem schwierig aufgrund der Probleme
von Wechselwirkungen zwischen den Primern, die für die verschiedenen Loki benötigt werden,
verschiedenen Bedin gungen für
eine geeignetermaßen wirksame
Amplifikation der verschiedenen Primer und einer Vielzahl anderer
Gründe.
-
Die
Technik der vorliegenden Erfindung ist dafür gedacht, SNP-basierte und
andere Untersuchungen zu vereinfachen, und insbesondere die rasche
Entwicklung von Multiplexen, die zur gleichzeitigen Untersuchung
einer großen
Zahl derartiger Loki geeignet sind, aufgrund der durch die vorliegende
Technik angebotenen Flexibilität
zu erleichtern.
-
Die
Technik ist um zwei Amplifikationsstufen, die im Allgemeinen durch
PCR erzielt werden, aufgebaut, wobei beide der Stufen Spezifität hinsichtlich
der identifizierten und amplifizierten SNPs bieten. Die zwei Amplifikationsstufen
können
separat oder gleichzeitig durchgeführt werden, und die Amplifikationsprodukte
können
auf eine Vielfalt von Weisen analysiert werden.
-
1 erläutert,
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung, eine Reihe von Stufen, die an dem ersten Amplifikationsvorgang
beteiligt sind, der um eine Zielmatrize 1 mit einem potenziellen
C- oder G-Einzelnukleotidpolymorphismus 3 in einem Strang 5 dieser
Zielmatrize 1 aufgebaut ist. Wie in Stufe A erläutert, hat
der Zielmatrizenstrang 5 des zu untersuchenden speziellen
Individuums ein Nucleotid C an der SNP-Stelle 3. Der erste
Schritt in dieser Amplifikationsstufe umfasst das In-Kontakt-Bringen
des Matrizenziels 1 mit zwei verschiedenen Forward-Primern 7 und 9 und
einem Reverse-Primer 11. Die Forward-Primer 7 und 9 sind
lokusspezifische Primer, die unten stehend detaillierter beschrieben
werden.
-
Der
lokusspezifische Forward-Primer 7 wird von einem Nucleotid
G beendet, was ihn in Übereinstimmung
mit dem Nucleotid C an der SNP-Stelle 3 bringt und in der
Anlagerung dieses Primers 7 am Strang 5 resultiert.
Der Reverse-Primer 11 ist unspezifisch und lagert sich
an den anderen Strang 13 der Matrize 1 am geeigneten
Ort an.
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In
Schritt B verlängern
sich der spezifische Forward-Primer 7 und der Reverse-Primer 11,
um die Stränge 14 und 16 durch
Primerverlängerung
zu produzieren.
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Die
Denaturierung der Stränge
resultiert in der Trennung der Stränge 5, 13 von
ihren jeweiligen kopierten Strängen 14 und 16.
Der kopierte Strang 14 ist nur in Schritt C und der Illustration
der anschließenden Schritte
gezeigt.
-
Dann
wird eine anschließende
Primeranlagerung, Schritt D, durchgeführt, die wiederum die zwei
Forward-Primer 7, 9 und den Reverse-Primer 11 verwendet.
Da wir den Strang 14 betrachten, ist es der Reverse-Primer 11,
der an den Strang 14 aufgrund seiner Sequenz bindet. Der
spezifische Forward-Primer 7 würde an den Strang 16 binden,
sobald er sich wiederum in Angleichung mit der Stelle der SNP 3 in
der Sequenz dieses Stranges anlagert, wobei dies nicht gezeigt ist.
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In
der anschließenden
Primerverlängerung,
Stufe E, verlängert
der Reverse-Primer 11 die Sequenz des neuen Stranges 18 mit
der entsprechenden Sequenz, die von der Sequenz des Stranges 14 vorgegeben wird,
einschließlich
der Verlängerung
zum Erzeugen des Schwanzteils 19, der entstand, als der
Strang 14 den Schwanzteil 21 des spezifischen
Forward-Primers 7 einschloss. Aufgrund der Base G in der
Sequenz von Strang 14 umfasst der neue Strang 18 eine
gegenüberliegende
Base C, um so zu der Identität
des SNP an der Stelle 3 im ursprünglichen Strang 5 zu
passen. Aufgrund der Base G in der Sequenz von Strang 14,
aufgrund der SNP-bezogenen Base 10, umfasst der neue Strang 18 eine
gegenüberliegende
Base C 20, um so zu der Identität der SNP-bezogenen Stelle 10 in
dem ursprünglich
kopierten Strang 14 zu passen.
-
Die
Wiederholung der Schritte A bis E über 20 bis 25 Zyklen hinweg
produziert viele Millionen Kopien der Sequenz, die die gleiche SNP-Identität, SNP-Wiederholung
und umgebende Sequenz, wie die Zielmatrize 1 enthalten.
-
Die 2a und
b illustrieren zwei lokusspezifische Forward-Primer, die zur Verwendung
in der oben detailliert beschriebenen Stufe geeignet sind, zur Verwendung
beim Untersuchen eines SNP, der entweder G oder C sein könnte. Jeder
der lokusspezifischen Forward-Primer 30 besteht aus einem
lokusspezifischen Teil 32, der eine Sequenz hat, die der
Sequenz der Loki unter Betrachtung bis zu der SNP-Stelle entspricht.
Das 3'-Ende 34 der
lokusspezifischen Forward-Primer endet mit einem Nucleotid G 34a bei
einem der Primer, 2a, und mit einem Nucleotid
C 34b für
den anderen Primer, 2b. Aufgrund dieses unterschiedlichen Nucleotids,
das an der Position verwendet wird, die dem SNP entspricht, wird
dann, abhängig
von der Identität des
tatsächlich
angetroffenen SNP, sich einer der lokusspezifischen Forward-Primer
daran anlagern, wobei der andere dies nicht wird. Somit ist es der
Forward-Primer von 2a, der sich an das Ziel im
Beispiel von 1 anlagert. Diese Selektivität bei der
Anlagerung ergibt eine folgerichtige Spezifität in den anschließenden Amplifikationszyklen
der ersten Stufe.
-
Zusätzlich zu
dem lokusspezifischen Teil 32 schließt der lokusspezifische Forward-Primer 30 einen "Universal"-Primerteil 36 ein.
Der "Universal"-Primerteil 36 besteht
aus einer Nucleotidsequenz, die für jeden der zwei lokispezifischen
Forward-Primer identisch ist, ausgespart ist eine Einzelnucleotidposition 38 an
der Verbindung zwischen dem "Universal"-Primerteil 36 und
dem lokispezifischen Teil 32 des Primers 30. Das
Nucleotid an der Position 38 ist identisch mit dem 3'-Ende-Nukleotid 34 des
lokusspezifischen Teils 32 des jeweiligen Primers 30.
Somit baut der "Universal"-Primer von 2a G
in seine Sequenz an der Position 38 ein, um das Nucleotid
G, das am 3'-Ende 34 vorliegt,
widerzuspiegeln. Der "Universal"-Primerteil von 2b schließt andererseits
ein C an der Position 38 ein, um die Tatsache widerzuspiegeln,
dass ein Nucleotid C das 3'-Ende 34 dieses
Primers 30 bildet.
-
Während es
der lokusspezifische Teil 32 des Forward-Primers 30 ist,
der bestimmt, ob sich ein Primer an das Ziel anlagert oder nicht,
in der zweiten und den anschließenden
Kopierstufen des Amplifikationsvorgangs von Stufe 1, verursacht
die Primerverlängerung
auch das Kopieren des "Universal"-Primerteils 36 der Primersequenz
und folglich auch das Kopieren der SNP-äquivalenten Nucleotididentität an Position 38.
-
Wie
zuvor festgestellt, resultiert der Amplifikationsvorgang der ersten
Stufe in einer großen
Zahl kopierter Sequenzen, die das die SNP-Identität widerspiegelnde
Nucleotid und das dazu passende Nucleotid an Position 38 einschließen.
-
In
der zweiten Stufe der Amplifikation, in 3 erläutert, wird
ein weiterer spezifischer Amplifikationsvorgang durchgeführt. Es
ist stark bevorzugt, dass die zweite Stufe der Amplifikation im
gleichen Behälter
wie die erste, im Wesentlichen simultan mit dem ersten Amplifikationsvorgang,
durchgeführt
wird. Eine solche Möglichkeit
wird detaillierter beschrieben.
-
Für diese
Stufe wird ein Aliquot der Amplifikationsprodukte der ersten Stufe,
oben stehend beschrieben, entnommen und in Kontakt gebracht mit
einem Paar von "Universal"-Forward-Primern und einem "Universal"-Reverse-Primer.
Diese "Universal"-Primer werden unten
stehend detaillierter beschrieben.
-
In
Schritt A werden die Stränge 40 und 42 (Kopienstränge, die
zu den Strängen 14, 18,
produziert in der ersten Stufe, wie oben stehend erläutert, äquivalent
sind), die durch die erste Stufe 1 produziert werden, denaturiert
und in Kontakt gebracht mit den zwei "Universal"-Forward-Primern 50, 52 und
dem "Universal"-Reverse-Primer 54.
-
Die
zwei "Universal"-Forward-Primer unterscheiden
sich hinsichtlich des 3'-terminalen
Endnucleotids 55 und hinsichtlich einer Farbstoffeinheit
D oder einer anderen Form von Markierung, die am 5'-Ende 56 bereitgestellt
wird. Das 3'-Endnucleotid 55 für die "Universal"-Forward-Primer in
diesem Beispiel ist entweder C, "Universal"-Primer 50,
oder G, "Universal"-Primer 52.
-
Da
die Stränge 40 und 42,
im Gegensatz zu den Strängen 14, 18,
das Ergebnis des Herstellens von Kopien von Kopien der Originale
darstellen, haben sie beide jeweils die Schwanzteile 44, 46,
die durch das Kopieren der "Universal"-Primerteile des
lokusspezifischen Forward-Primers und Reverse-Primers in der ersten
Stufe entstehen.
-
Die "Universal"-Primer 50, 52 haben
jeweils eine Sequenz, die dem "Universal"-Primerteil 34 des lokusspezifischen
Primers 30 der ersten Stufe bis zu Position 38 des
lokusspezifischen Forward-Primers 30 entspricht. An Position 55 haben
die Forward-Primer 50, 52 der zweiten Stufe eine
Base, die in der Identität
der Identität
der Nucleotidpaarung mit der SNP-Wiederholung im Stufe 1-Vorgang
in einem Fall entspricht und im anderen Fall der Identität der anderen
Möglichkeit
für die
SNP-Wiederholung entspricht. Die Nucleotididentität für die "Universal"-Primer 50, 52 an
Position 55, entsprechend Position 38, ist somit
für die
zwei Primer 50, 52 verschieden, wobei einer eine
der Möglichkeiten
bereitstellt und der andere die andere bereitstellt.
-
Im
erläuterten
Beispiel trägt
der Primer 50 ein Nucleotid C und der Primer 52 ein
Nucleotid G an Position 55.
-
Die
Sequenz der Primer 50, 52 und insbesondere die
Identität
an Position 55 bestimmt darüber, ob sich dieser Primer 50, 52 an
den Schwanzteil 44 des Stranges 42 anlagert oder
nicht. Im erläuterten
Fall trägt der
Strang 42 das SNP-Nucleotid C an der Stelle 63,
da dies eine Kopie der Identität
des SNP an der Stelle 3 im ursprünglichen Zielstrang 5 war.
Die C-Identität
wird auch in dem Schwanzteil 44 an Stelle 65 wiederholt, da
diese(r) aufgrund des Kopierens des Schwanzes des ursprünglichen
Primers 7 durch den Reverse-Primer 11 in der ersten Stufe
kopiert wurde. Als Folge stellt die Sequenz des Schwanzteiles 44 von
Strang 42 eine Anlagerungsstelle für den "Universal"-Primer 52, nicht aber für Primer 50,
bereit. Der Reverse-Primer 54 lagert sich an den Schwanzteil 46 von
Strang 40 aufgrund der Sequenzübereinstimmung an.
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Die
Primerverlängerung,
Schritt B, resultiert in der Produktion von Strang 60 durch
den übereinstimmenden,
dazu passenden Strang 40, einschließlich der SNP-Stellenkopie
C, und in der Produktion von Strang 62, einschließlich der Übereinstimmung
für den
SNP, G, durch den Übereinstimmungsstrang 42 durch
den "Universal"-Reverse-Primer 54 bzw.
den spezifischen "Universal"-Forward-Primer 52.
Die SNP-Wiederholungen werden ebenfalls kopiert.
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Dann
wird eine thermische Denaturierung verwendet, um die Stränge zu trennen,
Schritt C, und ab hier werden nur die Stränge 60 und 62 betrachtet,
obwohl ähnliche
Vorgänge
auch auf die anderen Stränge zutreffen.
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Im
Anlagerungsschritt D lagert sich der spezifische "Universal"-Forward-Primer 52 an
den Schwanz 64 von Strang 60 aufgrund des Vorhandenseins
eines Nucleotids C an der relevanten Position 65 im Strang 60 und
der folglichen Paarung mit dem "Universal"-Forward-Primer 52 an. Der Reverse-Primer 54 lagert
sich an den Schwanzteil 66 des Stranges 62 an.
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In
dem weiteren Verlängerungsschritt
E verlängert
der Forward-Primer 52, der die Markierung D1 mit sich bringt,
die Sequenz des neuen Stranges 68 einschließlich des
Schwanzteiles 70. Der Reverse-Primer 54 verlängert die
Sequenz des neuen Stranges 72 (wodurch die SNP-Identität an der
Stelle 74 reproduziert wird), einschließlich des Schwanzteiles 76 (wodurch
das Nucleotid, das der SNP-Wiederholung 75 entspricht,
teilweise auch reproduziert wird). Strang 62 baut die Markierung
D1 ab seinem Beginn als den Primer 52 in Stufe A ein.
-
Wiederum
ergibt das Wiederholen der Stufen A bis E eine wesentliche Amplifikation
der Sequenzen und produziert eine große Zahl von Sequenzen, die
mit einem Farbstoff D1 markiert sind, wobei der Farbstoff selektiv
aufgenommen wurde, da sich nur einer der Primer anlagert und somit
den Farbstoff mit sich in die Sequenz nimmt bzw. einführt.
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Wie
oben stehend beschrieben, verwendet die zweite Stufe des Verfahrens
ein Paar "Universal"-Primer in selbständiger Weise,
wie in den 4a und 4b erläutert. Diese
bestehen aus einem Teil 80 mit einer Sequenz, die mit dem "Universal"-Primerteil 36 des
lokusspezifischen Primers 30 bis zur Einzelnukleotidvariation
am Ende des "Universal"-Primerteils 36 identisch ist.
Die Enden 82 der "Universal"-Primer der 4a und 4b sind
voneinander verschieden und weisen eine Identität auf, die mit einer der zwei SNP-Möglichkeiten übereinstimmt,
was auch der Fall ist für
die Primer der 2a und 2b. Somit
wird der eine "Universal"-Primer 52, 4a,
mit G an seinem terminalen 3'-Ende 82 bereitgestellt
und der andere "Universal"-Primer 50, 4b,
wird mit C an seinem terminalen 3'-Ende 82 bereitgestellt.
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Während der
Stufe 2 des Verfahrens werden sich diese "Universal"-Primer selektiv
an die Amplifikationsprodukte der ersten Stufe anlagern, wobei dies
davon abhängt,
ob die Schwanzteile, die während
dieser Stufe verlängert
und amplifiziert wurden, die G- oder C-Variation enthalten.
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Selbstverständlich könnten äquivalente
Primer mit T- oder A-Variationen in den oben stehend erwähnten Verfahren
verwendet werden, um einen SNP mit einer potenziellen T- oder A-Variation
zu untersuchen.
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Es
ist für
beide, die "Universal"-lokusspezifischen
Primer und die "Universal"-Primer, selbst wünschenswert, dass sie mit einem
Phosphorthioatrest am 3'-Ende
bereitgestellt werden, um die endständige Base gegen einen Exonucleaseverdau
durch die Taq-Polymerase
zu schützen.
Dieses maximiert das Potenzial des Systems, Polymorphismen zu unterscheiden.
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Die
unterschiedlichen "Universal"-Forward-Primer werden
mit unterschiedlichen Markierungen/Markern bereitgestellt, in diesem
Falle eine JOE-Farbstoffmarkierung bzw. eine FAM-Farbstoffmarkierung.
Die Farbstoffmarkierungen werden am 5'-Ende des Forward-Primers in der zweiten
Stufe des Verfahrens bereitgestellt. Natürlich könnten andere Farbstoffe und
andere Formen der Markierung, wie z.B. Radionuclide, verwendet werden.
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Die "Universal"-Primer wurden vorsichtig
konstruiert, um wünschenswerte
Merkmale hinsichtlich ihrer Schmelztemperaturen, insbesondere einer
Schmelztemperatur um 60°C,
zu erhalten. Die Sequenzen wurden auch überprüft, um eine minimale Haarnadelstrukturbildung
sicherzustellen und wurden auf eine minimale Primerdimerbildung überprüft. Die
Sequenzen wurden auch gegen Human-DNA-Sequenzaufzeichnungen und/oder
-Proben geprüft,
um sicherzustellen, dass keine Human-DNA amplifiziert wird, und
um jegliche Entsprechung zu einer beliebigen publizierten Sequenz
und insbesondere einen beliebigen Teil der humanen DNA-Sequenz zu
vermeiden. Die Primerdimerbildung wurde auch berücksichtigt, um eine derartige
Bildung minimal zu halten.
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Ein
Beispiel eines geeigneten "Universal"-Forward-Primers
wird durch die (5' nach
3' geschriebene)-Sequenz:
CGA
CGT GGT GGA TGTG CTAR
bereitgestellt, worin R in Abhängigkeit
von zu detektierenden SNP G oder C oder A oder T gleich ist; und
ein geeigneter "Universal"-Reverse-Primer wird
durch die (5'-nach-3'-geschriebene)-Sequenz:
TGA CCT
GG CTG ACT CGA CTG
bereitgestellt.
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Die
Schmelzbedingungen für
diese Primer bei 50 mM Primer und 50 mM Salz sind 59°C bei einem GC-Gehalt
von 60 %.
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Die
Spezifität
der Forward-Primer kann noch weiter gesteigert werden, indem das
Ende für
die Primer der ersten Stufe wie folgt erstellt wird: für einen
G-detektierenden Primer-TC und/oder für einen C-detektierenden Primer-AG
und/oder für
einen T-detektierenden Primer-CT und/oder für einen A-detektierenden Primer-GA.
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Aufgrund
der verschiedenen Farbstoffe oder anderen Indikatoren, die auf den
SNP-spezifischen "Universal"-Forward-Primern
bereitgestellt werden, wird durch das amplifizierte Produkt ein
Hinweis darauf gegeben, welche der möglichen SNP-Variationen am
zu betrachtenden SNP auftritt.
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Obwohl
die Technik an jedem Lokus ein vorteilhaft geringes Hintergrundgeräusch hat,
ist es möglich, eine
oder mehrere typisierte Proben als Kontrollen einzubauen.
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In 5 sind
die Amplifikationsprodukte, die aus einer signifikanten Zahl solcher
zweistufiger Verfahren hervorgehen, angegeben. In diesem Beispiel
hat die dem Multiplex unterworfene Probe Amplifikationsprodukte
erzeugt mit Hinweisen bzw. Anzeigen an:
Lokus 1 mit dem SNP
G, angezeigt durch den Farbstoff X, anstelle des Farbstoffs Y;
Lokus
2 mit dem SNP T, angezeigt durch den Farbstoff W, anstelle des Farbstoffs
V;
Lokus 3 mit dem SNP C, angezeigt durch den Farbstoff Y,
anstelle des Farbstoffs X;
Lokus 4 mit dem SNP G, angezeigt
durch den Farbstoff Z, anstelle des Farbstoffs U;
Lokus 5 mit
dem SNP G, angezeigt durch den Farbstoff X, anstelle des Farbstoffs
Y;
Lokus 6 mit dem SNP A, angezeigt durch den Farbstoff V,
anstelle des Farbstoffs W.
-
Da
die Längen
der Sequenzen, die die Amplifikationsprodukte an unterschiedlichen
Loki bilden, so konstruiert sind, dass sie von unterschiedlicher
Länge sind,
ist es möglich,
jene Amplifikationsprodukte auf der Grundlage ihrer Größe, z.B.
unter Verwendung von Elektrophoresetechniken, zu trennen und somit
eine Reihe von Linien auf einem Gel zu erzeugen, deren Farbe anzeigend
ist für
die Variation an den speziellen Loki. Wo die Länge der Sequenz für einen
Lokus nahe bei einer anderen liegen könnte, können unterschiedliche Farbstoffe
für jede
der Möglichkeiten
verwendet werden. Im Beispiel von 5 können die
Loki 1 und 5 die gleiche SNP-Variation aufweisen, sind aber hinreichend
trennbar wegen der gleichen verwendeten Farbstoffe. Der Lokus 4
ist andererseits potenziell nahe zu den Lokus 5-Ergebnissen, und
so werden unterschiedliche Farbstoffe für die Ergebnisse der Variation
G, C für
die Loki 4 und 5 verwendet.
-
6 stellt
eine detaillierte Erläuterung
der Anlagerung des lokusspezifischen Primers und der nachfolgenden
Verlängerung
bereit, wobei der SNP in der Zielmatrize aus genomischer DNA einen
C SNP aufweist und folglich an den G-enthaltenden lokusspezifischen
Primer bindet.
-
Als
eine weitere Modifikation gegenüber
dem grundsätzlichen
Einbau eines Farbstoffes in den Primer ist es möglich, ein sogenanntes "Molecular Beacon" bzw. ein "molekulares Lichtsignal" einzubauen. Dieses
besteht aus einem einzelsträngigen
DNA-Molekül,
das eine Bäumchenstruktur
("stem and loop
structure") besitzt.
Wenn die in 7a illustrierte Haarnadelstruktur
gebildet wird, wird das Farbstoffmolekül dicht in die Nähe des quenchenden
Moleküls
gebracht und fluoresziert als Folge davon nicht, wenn eine Untersuchung erfolgt.
5-Carboxyfluorescein (FAM) stellt einen geeigneten Fluoreszenzfarbstoff
zur Verwendung in einer derartigen Situation bereit, wobei 4-4'-Dimethylaminophenylazobenzoesäure (DABCYL)
eine geeignete Quencher-Gruppierung darstellt. Methyl-Rot, insbesondere
verzweigtes Methyl-Rot, könnte
auch als alternativer Quencher verwendet werden.
-
Ein
Molecular Beacon dieses Typs wird, wenn der Reverse-Primer in den
Beacon-Stamm verlängert wird,
destabilisiert und erzeugt eine Auffaltung des Moleküls. Dies
entfernt die Fluoreszenzfarbstoffmarkierung hinreichend weit von
dem quenchenden Molekül,
so dass kein Quenchen des Farbstoffmoleküls mehr auftritt. Eine anschließende Untersuchung
des Systems würde
eine Fluoreszenz ergeben, weshalb die Fluoreszenz den speziellen
Farbstoff und somit den speziellen betrachteten SNP anzeigt.
-
Die
spezielle Sequenz und die Bestandteile der Struktur von 7a sind
in 7b erläutert.
Weitere Illustrationen der Universal-Primer in Verbindung mit "Molecular Beacons" sind in 7c erläutert, und
zwar für
ein Universal-"Molecular
G Beacon" mit einer
AG-Sequenz an seinem 3'-Ende,
und in 7d für ein Universal-"Molecular C Beacon" mit TC an seinem
3'-Ende. Die reverse
Universal-Primersequenz, die bei den universellen "Molecular Beacons" der 7c und 7d verwendet
wird, ist:
TGC CGT GGC TGA CCT GAG AC.
-
Es
ist bevorzugt, dass keines der Primer enthaltenden bzw. einbauenden
Universal-"Molecular Beacons" eine Phosphorthioatbindung
enthält.
-
Eine
Vielzahl von Wegen zum Implementieren der Technik ist möglich, und
während
PCR, gefolgt von direkter Prüfung
der Ergebnisse mittels eines Instruments und/oder Prüfung nach
elektrophoretischen Untersuchungen der Amplifikationsprodukte in
Gelen durchgeführt
werden könnte,
ist die Technik auch zur Verwendung mit festen oder anderen Trägern geeignet.
Feste Trägermedien
umfassen Silizium, Glas, Kunststoffe und magneti sche Kügelchen.
Insbesondere ist die Technik auch zur Implementierung des Systems
von in kleinen Abmessungen hergestellten Arrays geeignet.
-
In
kleinsten Abmessungen hergestellte Arrays zum Implementieren der
vorliegenden Erfindung verwenden Oligonucleotide, die dazu konstruiert
sind, an der Base zu enden, die die vorletzte zu dem SNP-Polymorphismus
unter Betrachtung ist. Die Oligonucleotide werden an einen festen
Träger,
wie z.B. Glas, nach einem Verfahren, wie z.B. Z; Guilfoyle RA; Theil
AJ; Wang R und Smith LM (1994) Direct fluorescence analysis of genetic
polymorphisms by hybridization with oligonucleotide arrays an glass
supports. Nucleic Acids Research (1994), Band 22: 5456–5465, gebunden.
-
In
einem derartigen Verfahren werden Mikroskopobjektträger für 2 min
in 1%ige 3-Aminopropyltrimethoxysilan-Lösung in 95 % Aceton/Wasser
eingetaucht. Die Objektträger
werden dann 10 mal mit Aceton gewaschen, 5 min pro Waschung, für 45 min
bei 110°C
getrocknet, für
2 h mit einer Lösung
aus 0,2 % 1,4-Phenylendiisothiocyanat (PDC)-Lösung
in 10 % Pyridindimethylformamid behandelt und mit Methanol und Aceton gewaschen.
-
Diese
aktivierten Glasobjektträger
können
in einem Vakuumexsikkator unbegrenzt gelagert werden.
-
Die
Oligonucleotide werden in einem Gittermuster auf dem Glasobjektträger abgelegt
(unter Verwendung eines Roboters kann es möglich sein, etliche 100 verschiedene
Oligonucleotide abzulegen). Das Oligonucleotid enthält eine
Aminogruppe am 5'-Ende,
eingeführt
unter Verwendung des Reagenzes Trifluoracetyl-6-aminohexyl-2-cyanoethyl-N',N'-diisopropylphosphoamidit.
Wenn das Oligonucleotid direkt auf den Glasobjektträger aufgebracht
wird, bindet das 5'-Ende
kovalent an das Glas.
-
Die
in kleinsten Abmessungen hergestellten Arrays können auf eine Vielfalt von
Weisen, von denen einige nachstehend detaillierter beschrieben sind,
und häufig
in Verbindung mit amplifizierten Produkten, die gemäß der folgenden
Technik erzeugt wurden, verwendet werden. In der alternativen Technik
ist, wie in 8a gezeigt, eine Zielprobe 800,
die die SNP-Stelle 802, die die Identität einer C-Base aufweist, einschließt, unter Betrachtung
in Verbindung mit dem korrespondierenden Strang 804. Um
eine Amplifikation zu erreichen, werden ein lokusspezifischer Forward-Primer 806 und
ein lokusspezifischer Reverse-Primer 808 eingeführt. Jeder dieser
Primer ist von dem allgemeinen Typ, der oben stehend beschrieben
wurde, umfassend einen lokusspezifischen Primerteil 810 bzw. 812 und
einen Universalteil 814 bzw. 816. Die lokusspezifischen
Teile 810 und 812 werden mit Sequenzen bereitgestellt,
die zu den Sequenzen der Stränge 803 bzw. 804 passen,
jedoch, im Gegensatz zu dem oben stehend beschriebenen Verfahren,
entfernt von der Stelle 802 des SNP.
-
Im
Einklang mit dem Format der oben stehend beschriebenen Forward-
und Reverse-Primer
(siehe beispielsweise die die 2a und 2b betreffende
Beschreibung) weisen die Universalprimerteile eine Sequenz auf,
die nicht mit dem fraglichen Lokus hybridisiert und vorzugsweise
nicht mit einer beliebigen natürlicherweise
vorkommenden DNA-Sequenz hybridisiert.
-
Sobald
er hybridisiert hat, bewirkt die Verlängerung, wie in 8b gezeigt,
dass der Forward-Primer 806 einen Kopienstrang 818 erzeugt
und der Reverse-Primer 808 einen Kopienstrang 820 bildet.
Der Strang 820 schließt
eine Base ein, die eine Identität
mit dem SNP aufweist, und der Strang 818 weist eine Basis
auf, die mit den SNP-Identitäten
paart.
-
Nach
der Denaturierung dieser Stränge
lagert sich, wie in 8c gezeigt, der Strang 818 an
einen Reverse-Primer 808 an, und der Strang 820 lagert
sich an den Forward-Primer 806 an.
-
Wie
in 8d erläutert,
resultiert die Primerverlängerung
in einem weiteren Kopienstrang 822, der eine Kopie der
SNP-Identität
einschließt,
und in Strang 824, der eine Kopie der Basenidentität, die mit
dem SNP paart, einschließt.
Diese Amplifikationsprodukte schließen auch die Schwanzteile 826, 828 ein,
die den Sequenzen entsprechen, die durch die Universalteile der
Forward- und Reverse-Primer während
der früheren Stufen
eingeführt
wurden.
-
Im
zweiten Amplifikationsverfahren der 8e und 8f,
bei dem die Amplifikation im Wesentlichen simultan mit der ersten
Stufe und/oder separat erfolgen kann, erfolgt eine weitere Amplifikation.
In diesem Fall werden jedoch die Amplifikationsprodukte für die erste
Stufe, die Stränge 824 und 822 aus
der Illustration von 8d, mit einem Forward- und einem Reverse-Primer
in Kontakt gebracht. In diesem Fall weist der Forward-Primer 830 eine
Sequenz auf, die der Sequenz des Universalteils 814 des
Forward-Primers 806 der ersten Stufe entspricht. Gleichermaßen weist
der Reverse-Primer 832 eine Sequenz auf, die identisch
ist mit dem Universalteil 816 des Reverse-Primers 808 der
ersten Stufe. Als Folge dieser Sequenzen lagert sich der Forward-Primer
an dem Schwanzteil 826 von Strang 822 an, und
der Reverse-Primer 832 lagert sich an den Schwanzteil 828 von
Strang 824 an.
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Die
Primerverlängerung, 8f,
resultiert in weiteren Kopien der Stränge 824, 822,
die als Stränge 834 bzw. 836 erzeugt
werden.
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In
der zweiten Stufe des Verfahrens bedeutet, wie dies auch für das zuvor
beschriebene Amplifikationsverfahren gilt, die Tatsache, dass die
Amplifikationsprodukte aus einer großen Vielzahl von Loki die Schwanzteile
der Erststufenprimer einschließen
werden, dass ein einziger Forward- und Reverse-Primer verwendet
werden können,
um alle der vorliegenden Loki-Amplifikationsprodukte weiter zu amplifizieren,
anstatt, dass Forward- und Reverse-Primer zu verwenden sind, die
für die
Loki spezifisch sind, um die Amplifikation zu erzielen. Dies macht
die Technik besonders geeignet zum simultanen Amplifizieren einer
großen
Zahl von Zielsequenzen aus einer großen Zahl verschiedener Loki,
ohne Bedenken hinsichtlich des Koordinierens von Schmelztemperaturen
und anderer Eigenschaften.
-
Die
Amplifikationsprodukte des oben stehend beschriebenen Verfahrens
können
auf eine Vielzahl von Weisen analysiert werden.
-
Beispielsweise,
und unter Bezug auf die 9a bis 9d,
ist es möglich,
diese Amplifikationsprodukte unter Verwendung einer "Genetic Bit"-Analyse zu analysieren.
In diesem Beispiel wird ein fester Träger 900, wie z.B.
Glas, für
das Array bereitgestellt. Gebunden an das Array ist, über sein
5'-Ende, ein maßgeschneidertes
Oligonucleotid 902, das so konstruiert ist, dass es eine
paarende Sequenz mit den Amplifikationsprodukten, die den SNP von
Interesse enthalten, aufweist. Das gebundene Oligonucleotid 902 weist
ein 3'-Ende 904 auf,
das um die eine Base, die mit der SNP-Base paart, verkürzt ist.
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In
der Anwendung werden die Amplifikationsprodukte mit den Oligonucleotiden 902 des
Arrays in Kontakt gebracht (eine wesentliche Zahl derartiger Oligonucleotide
wird bereitgestellt, wobei die Illustrationen wegen der Klarheit
nur ein derartiges Oligonucleotid wiedergeben). Als Ergebnis dieses
Kontaktes hybridisiert das Amplifikationsprodukt, das beispielsweise
durch den Strang 834 aus 8f wiedergegeben
wird, mit dem gebundenen Oligonucleotid 902 aufgrund der
paarenden Sequenz. Da das Oligonucleotid eine Base kürzer ist als
die SNP-Position 906 erfolgt jedoch keine Basenpaarung
mit dem SNP während
dieses Hybridisierungsverfahrens.
-
In
einem nachfolgenden Schritt, 9c, werden
Didesoxynucleotide, die mit Farbstoffen markiert sind, eingeführt. Im
Beispiel von 9c wird ein Didesoxynucleotid 908,
das mit einem Farbstoff A markiert ist, bereitgestellt, und ein
Didesoxynucleotid 910 wird mit einem Farbstoff B bereitgestellt.
Das Didesoxynucleotid 908 ist eine Base C, während das
Didesoxynucleotid 910 eine Base G ist. Das Zusetzen dieser
Didesoxynucleotide zusammen mit TAQ bewirkt, dass die TAQ-Polymerase
die geeignete Base an das gebundene Nucleotid 902 anfügt, wie
in 9d gezeigt. In diesem Fall ist es, da die mit
dem SNP paarende Base eine Base G ist, das Didesoxynucleotid 910,
das hinzugefügt
wird, und als eine Folge daraus, mit ihm der Farbstoff B.
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In
einer anschließenden
Stufe, die nicht gezeigt ist, werden die nicht-fixierten Didesoxynucleotide
und ihre Farbstoffe von den in kleinsten Abmessungen hergestellten
Arrays abgewaschen und die Prüfung
des Arrays deckt auf, dass der Farbstoff B ist und, als eine Folge
davon, das Didesoxynucleotid 910 ist, das dem gebundenen
Nucleotid 902 hinzugefügt
worden ist, und dass folglich die Identität des SNP 906 eine
Base C ist.
-
Untersuchungen
auf andere Basen können
simultan erzielt werden unter Verwendung verschiedener Farbstoffe
für jede
der vier Möglichkeiten
und mit verschiedenen gebundene Oligonucleotiden, die an verschiedenen
Positionen in in kleinsten Abmessungen hergestellten Arrays bereitgestellt
werden. Somit kann eine wesentliche Zahl von Loki simultan untersucht
werden, und zwar unter Verwendung lokispezifischer gebundener Nucleotide
in Kombination mit einem verschiedenen Farbstoff, der an jedes der
vier möglichen
Didesoxynucleotide gebunden ist.
-
Das
Verfahren der "Genetic
Bit"-Analyse (GBA)
wird verwendet, um die Polymorphismen zu detektieren, wie in Nikiforov
TT; Rendle RB; Goelet P; Rogers YH, Kotewiez MI, Anderson S, Trainor
GL, Knapp MR (1994) Genetic Bit Analysis: a solid Phase method for
typing single nucleotide polymorphisms. Nucleic Acids Res. 22:4167–75 beschrieben.
-
In
der Hybridisierungslösung
können
sich 4 Didesoxybasen (A, G, C, T) befinden, die mit unterschiedlichen
Farbstoffen, z.B. TAMARA, JOE, FAM, HEX, farbstoffmarkiert sind.
Taq- oder Klenow-Polymerase können
vom Reaktionsgemisch umfasst sein. Diese verlängert das Oligonucleotid um
genau eine Base mit dem komplementären Didesoxy(nucleotid), das
anschließend über Fluoreszenz
eine Farbe aufweist, die von der komplementären Base abhängig ist.
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Als
Alternative zu einer "Genetic
Bit"-Analyse kann
ein Ligationsassay verwendet werden, in dem derartige Arrays zum
Untersuchen der Identität
des SNP in dem Typ von Amplifikationsprodukt, das durch das oben
stehende Verfahren in Zusammenhang mit den 8a bis 8f erzeugt
wurde, zu untersuchen. In diesem Verfahren werden die gebundenen
Oligonucleotide 1001 auf dem Träger 1003 bereitgestellt
und ein in kleinsten Abmessungen hergestellter Array wird mit den
Amplifikationsprodukten in Kontakt gebracht.
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Da
die gebundenen Oligonucleotide 1001 mit einer Sequenz bereitgestellt
werden, die mit der Sequenz der SNP-enthaltenden Stränge, z.B.
Strang 834 aus 8f, paart,
hybridisiert dieser Strang mit dem gebundenen Oligonucleotid 1001.
Die Sequenz des gebundenen Oligonucleotids 1001 stoppt
eine Base vor der SNP-Stelle 1005. Als Folge ergibt sich,
wie in 10b gezeigt, keine Basenpaarung
mit der SNP-Stelle 1005, in diesem Fall die Base C.
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Im
nachfolgenden Schritt, erläutert
in 10c, werden allelspezifische Primer mit dem gebundenen Oligonucleotid
und dem hybridisierten Strang 834 in Kontakt gebracht.
Diese Primer sind am 3'-Ende
mit Basen ausgestattet, die die möglichen Basenidentitäten wiedergegeben,
die mit der SNP-Base übereinstimmen würden. Somit
ist das Oligonucleotid 1007 mit der Base G am 3'-Ende ausgestattet
und das Oligonucleotid 1009 ist mit der Base C am 3'-Ende ausgestattet.
Die Oligonucleotide 1007 und 1009 enthalten bzw.
bauen voneinander verschiedene Farbstoffmoleküle ein. Indem diese Oligonucleotide 1007 und 1009 zusammen
mit Ligase bereitgestellt werden, wird dann nur das Oligonucleotid 1007 oder 1009,
das eine 3'-Basenpaarung
mit der SNP-Basenidentität
aufweist, am Ende des gebundenen Oligonucleotids 1001 eingeführt werden,
siehe 10b.
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Nach
der erfolgreichen Ligation, wird in 10e gezeigt,
wird die Temperatur erhöht,
um die Oligonucleotide, die die nicht eingebauten Farbstoffe und
das Amplifikationsprodukt, den Strang 834 selbst, tragen, abzuschmelzen.
In der Folge verbleiben nur das gebundene Oligonucleotid 1001 und
das Oligonucleotid 1007 unter Einbau seines Farbstoffs.
Die Prüfung
der Farben, die auf den zahlreichen Arrays des in kleinsten Abmessungen
hergestellten Arrays vorliegen, deckt dann die Identität des Farbstoffs
und folglich die 3'-Basenidentität für das Oligonucleotid
und folglich die Basenidentität
und den SNP 1001 für
jedes der Amplifikationsprodukte unter Betrachtung auf.
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Wiederum
kann eine wesentliche Zahl von Loki gleichzeitig durch die Verwendung
unterschiedlicher gebundener Oligonucleotide 1001 betrachtet
werden. Die Grundtechnik der Erfindung könnte auch in Kombination mit
Massenspektrometrie und/oder Mikrotiterplatten basierten Assays,
einschließlich
dem Taq-man-Assay und "Molecular
Beacons" verwendet
werden.
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Um
die Fähigkeit
der Technik, Akurat-SNP-Unterschiede nach der Amplifikation zu unterscheiden, können die
folgenden Modifikationen durchgeführt werden. In den oben stehend
beschriebenen Techniken fügt der "Universal"-Primerteil der Forward-Primer
der ersten Stufe in jedem Fälle äquivalente
Sequenzen hinzu. Der einzige Unterschied lag in der Einzelnucleotididentität, die an
der Verbindungsstelle zwischen dem Universalprimerteil und dem lokusspezifischen
Teil der Primer lokalisiert ist. Bei dieser Modifikation wird jedoch
der Universalprimerteil des Forward-Primers mit einer in jedem Fall
verschiedenen bzw. eindeutigen Sequenz im Vergleich zu den anderen
Forward-Primern für
verschiedene SNP-Identitäten
ausgestattet. Angesichts dessen, dass es nur ein Maximum von vier
möglichen
SNP-Identitäten
gibt, ist für
jeden beliebigen SNP ein Maximum von vier verschiedenen Forward-Primern,
jeweils mit einem verschiedenen Universalprimerteil, erforderlich.
Der Reverse-Primer schließt
auch einen Universalprimerteil ein, der einen zu den Teilen der
Forward-Primer verschiedenen Universalprimerteil aufweist. Die Funktion
der Reverse-Primer und Forward-Primer während der Amplifikation ist äquivalent
zu der, die oben stehend beschrieben wurde.
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Beispiele
geeigneter Forward-Primer, 1000 und 1002, sind
in 11 zusammen mit einem geeigneten Reverse-Primer, 1004,
erläutert.
Der Forward-Primer 1000 ist lokusspezifisch für den α-1-Antitrypsin
M1/S-Polymorphismus mit dem Ziel des Detektierens einer T-basierten
Variation, wohingegen beabsichtigt ist, dass der Forward-Primer 1002 eine
A-basierte Variation
am SNP detektiert. Dies wird von den Identitäten des SNP-identifizierenden
Teils 1006 bzw. 1008 widergespiegelt. Der lokusspezifische
Teil, 1010 bzw. 1012, dieser zwei Forward-Primer
ist an einen Universalprimerteil 1014 bzw. 1016 gebunden,
wobei der Universalprimerteil in jedem Fall einen unterscheidenden
Teil 1018 bzw. 1020 enthält. In diesem Beispiel werden
die unterscheidenden Teile innerhalb der gesamten Sequenz des Universalprimerteils
bereitgestellt, und zwar aus Gründen, die
nachstehend detaillierter beschrieben sind. Jedoch könnte der
gesamte Universalprimerteil oder ein Ende des Universalprimerteils
dazu verwendet werden, die unterscheidende Sequenz bereitzustellen.
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Eine ähnliche
Struktur wird für
den ersten Primer hinsichtlich der lokusspezifischen Sequenz 1022, dem
Universalprimerteil 1024 und dem unterscheidenden Teil 1026 bereitgestellt.
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Die
Universalprimerteile sind bevorzugt voneinander um mindestens 6
Basen verschieden. Universalprimerteile mit einem Sequenzunterschied
zwischen 25 und 100 % im Vergleich zueinander sind vorteilhaft.
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Einer
der Hauptvorteile dieser Änderung
an der Sequenz des Universalprimerteils ist, dass sie mehrfache
Basenänderungen
in den Amplifikationsprodukten einführt und, als Folge davon, die
Amplifikationsprodukte für
die Untersuchung und Detektion unter Ver wendung einer Hybridisierung
an festen Trägeroberflächen, wie
z.B. Glas, geeigneter macht. Diese Technik ist nachfolgend detaillierter
beschrieben.
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Bei
der Produktion von Amplifikationsprodukten, die hinsichtlich ihrer
Basen voneinander wesentlich verschieden sind, sind die Amplifikationsprodukte
für die
Untersuchung und Analyse unter Verwendung des Typs der Technik,
der in 12 erläutert ist, besonders geeignet.
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Wie
in 12a erläutert,
besteht das Amplifikationsprodukt aus der Forward-Primersequenz 1200, einschließlich des
Universalprimerteils 1202 und des lokusspezifischen Teils 1204,
und dem Reverse-Primerteil 1206. Durch Bereitstellung einer
Aminoendgruppe 1208 am terminalen 5'-Ende des Reverse-Primers kann der Strang
kovalent an einen Epoxysilan-behandelten Glasobjektträger 1210 gebunden
werden. Die Herstellung solcher Epoxysilan-Objektträger beruht
auf dem Verfahren von Beatty et al., Molecular Biology, Band 4, 1995,
213–225.
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Eine
andere Anlagerungs- bzw. Bindungschemie, z.B. die Verwendung von
5'-Enden, die mit Phosphorthiat
markiert sind, kann verwendet werden, um derartige Stränge z.B.
an Bromacetamid-Objektträger
zu binden.
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Im
Allgemeinen wird das amplifizierte Produkt, z.B. unter Verwendung
einer Centricon-Filtration, gereinigt, um nicht eingebaute Primer
und dNTPs zu entfernen. Es wird dann mit Wasser extrahiert, bevor
es auf die Glasobjektträger
z.B. unter Verwendung eines Micro Array-Spotters vom Typ Amersham
Generation 3, auf die Glasobjektträger gespottet wird. Die Objektträger können in
einer Kammer mit hoher Luftfeuchtigkeit für 30 Minuten bis 2 Stunden
bei 20°C
bis 40°C
inkubiert werden vor Waschen in Wasser bei 95°C, 10 mM Triethylamin (pH 9,2)
bei Raumtemperatur und zwei weiteren Waschschritten mit Wasser bei
60°C, bevor
sie trocken bei Raumtemperatur gelagert werden.
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Um
den Detektionsschritt zu bewirken, müssen die Einzelstränge mit
geeigneten fluoreszierenden Sondenkonstrukten in Kontakt gebracht
werden. In 12b wird ein biallelisches System
eingeführt
und als eine Folge daraus werden zwei unterschiedliche floreszierende
Sonden eingeführt.
Jede fluoreszierende Sonde weist eine unterschiedliche Farbstoffmarkierung 1211,
einen gemeinsamen lokusspezifischen Teil 1212 und unterschiedliche
Universalteile 1214 bzw. 1216 auf. Die Hybridisierung
wird bei niedriger Temperatur, 40°C, durchgeführt. Die
Sondenspezifität
wird kontrolliert bzw. gesteuert, indem Nachhybridisierungswaschschritte bei
höheren
Temperaturen durchgeführt
werden.
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Wie
in 12c erläutert,
ist nur eine der fluoreszierenden Sonden hinreichend komplementär, um völlig mit
dem fixierten Strang zu hybridisieren. Indem die Nachhybridisierungswaschschritte
bei einer hinreichend hohen Temperatur (60°C bis 75°C) durchgeführt werden, wird die Spezifität der Sonden
aufrechterhalten, da die Tatsache, dass der lokusspezifische Teil 1212 der
anderen fluoreszierenden Sonde korrespondiert, unzureichend ist,
dass sie aufgrund des Unterschiedes zwischen dem Universalprimerteil 1202 und 1216 hybridisiert
bleibt, 12d. Als Folge wird die zweite
Fluoreszenzfarbstoffmarkierung von dem Einzelstrang nicht zurückgehalten.
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Auf
einer ähnlichen
Basis, 12e, kann, wenn die Universalprimerteile
komplementär
sind, aber der lokusspezifische Bereich unterschiedlich ist, eine
Fluoreszenzsonde für
einen unterschiedlichen Lokus, keine Hybridisierung in hinreichender
Weise erfolgen, dass die Fluoreszenzsonde auf einer ähnlichen
Grundlage zurückgehalten
wird.
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Die
Versuchsbedingungen für
ein derartiges System sind nachstehend beschrieben.
-
Als
alternative Analysentechnik können
synthetische Oligonucleotide auf den Objektträger gespottet und daran unter
Verwendung eines Aminolinkers am 5'-Ende kovalent gebunden werden. Ein
derartiges Verfahren ist in 13a erläutert. Beim
In-Kontakt-Bringen
mit den Amplifikationsprodukten wird dann, in Fällen, in denen das Oligonucleotid 1300 eine
Sequenz für
seinen lokusspezifischen Teil 1302 aufweist, die zu dem lokusspezifischen
Teil des amplifizierten Produkts 1304 passt, und der Universalprimerteil 1306 zu
dem amplifizierten Produkt passt, Hybridisierung erfolgen. Die Universal-Reverse-Primersequenz 1308 nimmt
nicht an der Hybridisierung teil. Wiederum kann das Farbstoffmarkierungsmolekül 1310 in
derartigen Fällen
geprüft werden,
um die Identität
zu zeigen.
-
BEISPIEL – Multiplexamplifikation
-
Wie
das oben erwähnte
Verfahren mit zwei verschiedenen Stufen, ist auch ein Einbehälterverfahren beabsichtigt.
Dies umfasst das Zugeben aller ersten Reaktionsprimer in einer Konzentration
von 50 nM, mit Ausnahme jeglicher Primer, bei denen Konkurrenz auftreten
würde,
z.B. aufgrund einer Überlappung
in den Primerstellen. Dies wird beispielsweise durch die Forward-Primer
Gc 420G/T und 416C/A der identifizierten spezifischen Primer veranschaulicht.
Wenn möglicherweise
eine Konkurrenz auftritt, ist es nötig, die Reaktion durch Versuch-
und Irrtum-Experimente hinsichtlich der Konzentrationen auszugleichen.
Für die
oben stehend erwähnten
spezifischen Beispiele war die Optimal konzentration für die Gc
416C/A-Primer 25 nM und für
die 420G/T-Primer bei 50 nM. Die Optimalkonzentration der Reverse-Primer
war in allen Fällen
100 nM.
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Diesem
Gemisch wurden dann die in der zweiten Stufe verwendeten Universalprimer
zugesetzt. Als Daumenregel muss die Menge an Universalprimern gemäß der Zahl
der eingesetzten Erstreaktions-Primersätze erhöht werden. Die Konzentration
(Cn) jedes Universalprimers ist Cn × L, worin L die Anzahl der
untersuchten Loki (oder SNPs) ist. Für ein 5-Lokus-System ist somit
die Konzentration von jedem der Universalprimer 5 × 5 = 250
nM. Die DNA-Menge wird konstant bei 1 ng für eine optimale Amplifikation
gehalten, aber es ist möglich,
geringere DNA-Mengen zu analysieren. Bei höheren Zahlen von Loki wird
angenommen, dass die Konzentration an Primer, die nützlicherweise
angewendet wird, in ein Plateau übergehen
wird.
-
Die
gesamte Kombination wurde dann wie folgt dem Amplifikationsverfahren
unterworfen:
-
Zusammenfassung der Bedingungen:
-
- 50 μl
PCR-Reaktionsgesamtvolumen
- Puffer = Perkin-Elmer-PCR-Puffer
- MgCl2 = 1,5 mM
- DNTPs = jeweils 200 μM
- Taq Gold (Perkin Elmer) 1,25 Units bzw. Einheiten
-
Cycling-Bedingungen:
-
- 94°C
für 30
Sekunden
- 61°C
für 30
Sekunden
- 72°C
für 90
Sekunden
- 6 Zyklen
-
- 94°C
für 30
Sekunden
- 72–75°C für 30 Sekunden
- für
5 bis 10 Zyklen
-
- 94°C
für 30
Sekunden
- 61°C
für 30
Sekunden
- 72°C
für 90
Sekunden
- für
24 bis 29 Zyklen
-
Die
resultierenden amplifizierten Produkte wurden dann auf die oben
stehend dargelegte Weise betrachtet, beispielsweise eine Elektrophorese-basierte
Trennung, um festzustellen, welche Markierung und folglich welcher
SNP an jedem der betrachteten Loki vorlagen.
-
Die
zugrunde liegende Technik dieser Erfindung bietet eine signifikante
Zahl von Vorteilen:
- 1) Die Universalprimer
selbst "primen" Human-DNA nicht,
somit sind Artefakte, die durch Fehlpriming abgebauter DNA vermittelt
werden, minimal und das erzeugte Artefakt ("pull-up artifact") wird leicht erkannt, da die elektrophoretischen
Migrationsgeschwindigkeiten verschiedener SNPs verschieden sind.
- 2) die Verwendung eines zweistufigen Reaktionsverfahrens verbessert
die Spezifität;
- 3) Fehlpriming ist praktisch vernachlässigbar, was Hintergrundgeräusch praktisch
eliminiert und die Technik für
Gemische mit sehr geringer Konzentration verwendbar macht;
- 4) der Bedarf von nur Farbstoff- oder anderen Markierungen an
den Universalprimern verringert die Produktionskosten für diese
Reagenzien signifikant;
- 5) große
Zahlen unterschiedlicher Loki können
in der zweiten Stufe des Verfahrens unter Verwendung nur eines Primersatzes
amplifiziert werden, was das Multiplexen einer großen Zahl
ermöglicht;
- 6) die Verwendung von nur zwei Forward-Primern in der zweiten
Stufe ergibt eine ausgewogene Reaktion ohne Konkurrenz zwischen
den Primern;
- 7) die Verwendung eines zweistufigen Verfahrens ermöglicht es,
sehr kleine Konzentrationen des der ersten Stufe zugeführten Materials,
Sub-Nanogramm-Konzentrationen,
in einem Maß zu
amplifizieren, in dem mehrere Aliquote zur Verwendung in möglicherweise
unterschiedlichen Zweitstufenverfahren produziert sind;
- 8) durch Bereitstellen einer Ein-Röhrchen-Reaktion wird die Durchführung der
Reaktion vereinfacht und beschleunigt.
-
Diese
und andere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind
aus den folgenden praktischen Demonstrationen der Erfindung ersichtlich.
-
BEISPIEL – farbstoffbasiert
-
Mitochrondrien-DNA
-
Tully
et al. (1996) Genomics 34, 107–113
beschrieb einen Minisequenzierungsansatz zum Analysieren von Mitochrondrien-DNA-SNPs.
Die in Tabelle 1 aufgelisteten SNPs wurden unter Anwendung des oben
stehend beschriebenen Ansatzes analysiert, wobei jedoch die Primer
gemäß der vorliegenden
Erfindung abgeändert
waren, um universelles G oder universelles C, gebunden an das 5'-Ende der aufgelisteten
Primer, bereitzustellen.
-
Die
Größen jedes
DNA-Fragments sind bekannt und, wenn sie auf einem Gel laufen gelassen
werden, werden Banden, die einen Lokus anzeigen, erzeugt, und diese
sind entweder JOE (grün)
für den
Universalprimer E oder FAM (blau) für den Univeralprimer C, die
in Abhängigkeit
von der SNP-Identität
markiert sind, wodurch so die Visualisierung der Ergebnisse ermöglicht wird. TABELLE 1
Position
der Forward-Primer | mit
universellem C verwendete Primersequenz | 3'-Polymorphismus,
verwendet mit universellem
G |
73 | GTATTTTCGTCTGGGGGGTA | G |
146 | GTCTGTCTTTGATTCCTGCCC | T |
152 | TTTGATTCCTGCCTCATCCC | T |
195 | ATATTACAGGCGAACATACC | T |
247 | GCTTGTAGGACATAATAATAACAATTA | G |
Reverse-Primer 326 | CAGAGATGTGTTTAAGTGCTGT | |
-
Reaktionsbedingungen:
-
Für jede einzelne
Reaktion:
Die dNTPs lagen in einer Endkonzentration von 35
mM vor
-
Perkin-Elmer(PE)-Puffer
wurde in einer Endkonzentration von 0,375 mM mit 0,375 mM MgCl2 verwendet.
-
Zu
50 μl Reaktion
(S-Ansatz) wurden 0,25 AmpliTaq (PE) gegeben.
-
Die
Primerkonzentrationen sind einzeln bei den angegebenen Beispielen
aufgeführt.
-
Alle
Phänotypen
wurden durch eine unabhängige
Analyse unter Verwendung des Minisequenzierungsverfahrens von Tully
et al. (1996) verifiziert.
-
Beispiel 1
-
Multiplexierte Mitochrondrien-DNA
-
Reaktionsbedingungen:
-
- Alle dNTPs bei 10 mM;
- Endkonzentration von 35 mM PE-Puffer 15 mM 15 mM MgCl2 pro Reaktion MgCl2 =
0,375 mM. AmpliTaq = 0,25 μl
in 50 μl
-
Im
folgenden Beispiel wurden im Reaktionsgemisch 1 μM von jedem der Forward-Primer und 2 μM der Reverse-Primer,
aufgelistet in Tabelle 4, verwendet. Eine 50 μl-Reaktion, enthaltend 0,3 ng genomische
DNA, wurde durch 8 Zyklen bei 94°C
für 30
s, 57°C
für 30
s und 72°C
für 90
s amplifiziert. Ein Aliquot von 5 μl des Reaktanden wurde dann
in ein zweites Röhrchen,
enthaltend 1 μM
von jedem Universal-Forward-Primer und 1 μM des Universal-Reverse-Primers,
transferiert. Dies wurde für
22 Zyklen bei 94°C
für 30
s, 62°C
für 30
s und 72°C
für 90
s amplifiziert. Die Proben wurden auf einem automatischen Sequenziergerät vom Typ
ABD 377 mit einem Größenstandard
vom Typ Rox 500 elektrophoretisch getrennt. Die Negativkontrolle
wurde unter den gleichen Bedingungen behandelt, abgesehen davon,
dass der Reaktion keine DNA zugesetzt wurde.
-
Die
Ergebnisse sind für
die vier Proben in
11 erläutert, wobei jede der drei
Proben durch ein Profil bzw. eine Spur wiedergegeben ist und wobei
die Kontrollprobe (keine zugesetzte DNA) die vierte Spur ist. Die mit
a markierten Peaks sind Größenstandards,
jene die mit b markiert sind, zeigen grüne Markierungen an und jene,
die mit c markiert sind, zeigen blau Markierung an. Die Proben wurden
hinsichtlich 4 mitrochondrialer Loki 247, 195, 152, 146, analysiert.
Die für
die 4 Loki festgestellten Identitäten sind in der Tabelle 4 zusammengefasst. TABELLE 4
Probe | Lokus
247 | Lokus
195 | Lokus
152 | Lokus
146 |
Eins | G | T | T | T |
Zwei | G | C | C | C |
Drei | G | T | C | C |
Kontrolle | keine | keine | keine | keine |
-
Beispiel 2
-
Aufklärung
eines Gemisches, in dem der minore Bestandteil < 10 pu DNA (genomisches Äquivalent)
ist.
-
Im
nächsten
Beispiel, dessen Ergebnisse in Fig. Y2 dargestellt sind, wurden
Gemische hergestellt, wobei der Hauptbestandteil für den mt0073A-Polymorphismus
codierte (2 ng genomische DNA) und der minore Bestandteil für den mt00326-Polymorphismus
codierte (0–50
pg). Es wurde mit Forward-Primern, entweder mt0073-G oder mt0073-A
(1 μM),
und dem Reverse-Primer mt00326 (1 μM) amplifiziert, die Cycling-Bedingungen
waren die gleichen, wie zuvor beschrieben, jedoch war die zweite
Amplifikationsrunde lediglich 3 Zyklen.
-
In
den ersten Experimenten, linke Reihe, (a) wurden die Primer mt0073-G
(1 μM) und
mt00326 (1 μM) verwendet,
wohingegen in den Experimenten der rechten Reihe (b) die Primer
mt0073-A (1 μM)
und mt00326 (1 μM)
waren. Die Ergebnisse (a) zeigten, dass selbst in Gegenwart eines
großen Überschusses
von mt0073-G-Matrize kein mt0073-A-Hintergrundprodukt detektiert wurde.
Gleichermaßen
wurde im Experiment (b), in dem eben der Primer m00O73A verwendet
wurde, kein mt0073-G detektiert. Die hohe Spezifität der Reaktion
zeigte die Unterscheidung minorer Bestandteile in Gemischen bis
hinab zu extrem geringen Konzentrationen von 12,5 pg in einem Gesamt-Mischungs-Verhältnis von
1:200.
-
In
den Figuren sind die Peaks a Größenstandards,
die Peaks b zeigen eine grüne
Antwort an, und die Peaks c zeigen eine blaue Antwort an.
-
Beispiel 3
-
Genomische DNA – Gruppenspezifischer Bestandteil
(Gc)
-
Die
Gc-Einzelnucleotidpolymorphismen sind gut charakterisiert worden
(Braun et al., 1992) Hum Eanet, 89:401–406. Zusätzlich ist eine große Zahl
seltener Varianten identifiziert worden – der hier beschriebene Versuch
detektiert nur die verbreiteten Allele – Gc 2, Gc1F und Gc1S. Reynolds
und Sensbaugh (1990) in Polesby et al. (Hrsg.) Advances in Forensic
Haemogentics, Band 3, Springer, Berlin, Heidelberg, New York, S. 158–161 compared
cDNA sequences of Yang et al. (1985) Pioc-Nat-Accad. Sci. USA 82:7994–7998 and Cooke
N.E. und David E. V. (1985) Serum D-binding Protein is a 3rd member of the albumin and alpha-feto Protein
gene family, J. Clin. Invest., Band 76, S. 2420–2429. Obwohl Polymorphismen
an 4 unterschiedlichen Stellen beobachtet wurden, sind die Informativsten
an den Codons 416 und 420, wo Einzelbasenänderungen in einem Aminosäureaustausch
resultieren. Bei Triple-416 codiert GAT für einen Asparaginsäurerest
in den Gc2- und
Gc1F-Phänotypen,
während
GCIS einen Glutaminsäurerest
aufweist, der durch das Codon CAG bestimmt wird. Die Aminosäure 420
ist ein Lysinrest im Gc2-Phänotyp,
codiert durch AAG, ein Threoninrest in beiden Gc1-Phänotypen
wird durch ACG codiert.
-
Vier
unterschiedliche Forward-Primer wurden verwendet, um zwischen den
verschiedenen Polymorphismen zu unterscheiden (Tabelle A, B). Diese
Primer waren am 5'-Ende an Universalprimer
gebunden, wie vorher beschrieben.
Codon | Sequenz |
Forward-Primer | |
420G/T
416C/A | ACCAGCTTTGCCAGTTCCR
TTCCGTGGGTGTGGCX |
Reverse-Primer | GGCAGAGCGACTAAAAGCAAA |
-
Tabelle
A: Sequenz der Primer, die zum Detektieren der Gc1F-, Gc1S- und
Gc2-Polymorphismen
verwendet wurden. R=G oder T; X=C oder SA. 420T und 416A waren an
FAM-markierte Universalprimer G gebunden; 420G und 416C waren an
JOE-markierte Universalprimer C gebunden.
416 | | 420 |
G | T |
A | Gc1F | Gc2 |
C | Gc1S | |
-
Tabelle
B: Die GC-Phänotypen
sind abhängig
von den detektierten Codonmutationen. Es ist zu bemerken, dass 416A
und 420T nicht zusammen in Verbindung existieren. Der 420G-Primer
detektiert die Gc1-Phänotypen;
420T detektiert Gc2; 416C detektiert Gc2 oder Gc1F (abhängig von
der Sequenz von Codon 420); 416A detektiert Gc1S.
-
Unter
Anwendung dieser Details wurde eine Reihe von Beispielen durchgeführt, wobei
zwei Gesichtspunkte, Spezifität
und Empfindlichkeit, untersucht wurden. Um die Spezifitätsuntersuchungen
durchzuführen, wurde
eine Reihe von Singleplex-Reaktionen durchgeführt. In 12a wurde
gezeigt, dass der Primer 416A ein spezifischer Test für den Gc1F-Polymorphismus
ist. Gleichermaßen
war der Primer 420G spezifisch für
den Gc1-Polymorphismus
(12b); 420T war spezifisch für den Gc2-Polymorphismus (12c). Es wurde gezeigt, dass das System mit allen
Primer in einem Cocktailgemisch arbeitet bzw. funktioniert, 12d. Ferner war die Empfindlichkeit der Detektion
c. 8pg genomische DNA (12d).
Ein Gemisch wurde analysiert; dies zeigte, dass Gemische auf einfache
Weise interpretiert werden können,
die verschiedene Molekulargewichte von FAM und JOE, verschiedene
Molekulargewichte auf DNA-Fragmenten der gleichen Größe übertragen
und dies die Interpretation erleichtert. Es ist einfach, die Artefakt-Erzeugung
("artefact pull-up") von einem echten Allel
zu unterscheiden.
-
Reaktionsbedingungen
-
Die
Reagenzkonzentrationen waren die gleichen, wie für Mitochrondrien-DNA beschrieben.
Die verwendeten Primerkonzentrationen waren 125 nM für die lokusspezifischen
Forward-Primer und die Reverse-Primer. Die Universal-Forward-Primer
waren bei 100 nM und der Universal-Reverse-Primer bei 288 nM. Lokusspezifische
und Universalprimer wurden in einer Ein-Röhrchen-Reaktion gemischt. Die
Cycling-Bedingungen waren 94°C
für 30
s, 61°C
für 30
s; 72°C
für 90
s für 35
Zyklen; gefolgt von 72°C
für 10
min.
-
Alle
Phänotypen
wurden durch eine unabhängige
Analyse unter Verwendung herkömmlicher
isoelektrischer Fokussierung verifiziert.
-
BEISPIELE – "Molecular Beacon"-basiert
-
Um
die Vorzüge
der "Beacons" enthaltenden bzw.
einbauenden Universalprimer zu zeigen, wurde eine Reihe von Versuchsanordnungen
unter Verwendung eines Roche Light Cyclers zum Analysieren der resultierenden
Fluoreszenz untersucht. Die Experimente wurden unter Verwendung
einer Zwei-Röhrchen-
oder verzweigten PCR-Herangehensweise durchgeführt, um die Amplifikationen
der ersten und zweiten Runde zu ergeben.
-
Das
folgende Protokoll zur Amplifikation in den PCRs sowohl der ersten
als auch der zweiten Runde wurde für die verschiedenen Beispiele,
die folgen, verwendet. PCR
in der 1. Runde
Primer | Optimale
Konzentration |
Forward-Primer
der 1. Runde | 200
nM |
Reverse-Primer
der 1. Runde | 200
nM |
MgCl2 | 1,5
mM |
BSA | 0,2 μl/Reaktion |
PE-Puffer | 10
% |
dNTPs | 200 μM |
Taq
Gold | 0,1 μl/Reaktion |
DNA | 2
ng/Reaktion |
SDW | |
Reaktionsvolumen = 20 μl | NB Final [MgCl2] = 3 mM |
-
Die
Amplifikation der 1. Runde wurde wie folgt durchgeführt:
PCR
in der 2. Runde
Primer | Optimale
Konzentration |
Forward-Beacon
der 2. Runde | 200
nM |
Reverse-Primer
der 2. Runde | 200
nM |
MgCl2 | 1,5
mM |
BSA | 0,2 μl/Reaktion |
PE-Puffer | 10
% |
dNTPs | 200 μM |
Taq
Gold | 0,1 μl/Reaktion |
PCR-Produkt
der 1. Runde | 2 μl/Reaktion |
SDW | |
Reaktionsvolumen
= 20 μl | NB
Final [MgCl2] = 3 mM |
-
Die
Amplifikation der 2. Runde wurde wie folgt durchgeführt:
-
Eine
Fluoreszenzablesung wurde am Ende jeder 50°C-Haltestufe genommen.
-
Beispiel A
-
In
der 1. Runde wurde DNA mit Primern amplifiziert, die gegen den Gc1s-Polymorphismus gerichtet waren.
In der anschließenden
PCR der 2. Runde war die Amplifikation gegen dieses Produkt der
1. Runde gerichtet, wobei steigende Konzentrationen (200 nM, 400
nM, 600 nM, 800 nM und 1000 nM) der Primer der 2. Runde verwendet
wurden. Die jeweiligen Universal-Forward-Primer und -Reverse-Primer
der 1. Runde und der ein "Molecular
Beacon" enthaltende
bzw. einbauende Universal-Primer und der Universal-Reverse-Primer der
2. Runde sind wie unten stehend aufgelistet. Der Stammteil des "Molecular Beacon" ist in der Universalprimersequenz,
die das "Molecular
Beacon" enthält bzw.
einbaut, unterstrichen.
-
Diese
Ergebnisse, gezeigt als Diagramm der Fluoreszenz gegen die Zyklenzahl
der Amplifikation der 2. Runde für
die verschiedenen Konzentrationen an Primer der 2. Runde und einen
Univeralprimer der 1. Runde gegen den Gc1s-Polymorphismus sind in 14 gezeigt.
Eine sehr wesentliche Unterscheidung zwischen den Polymorphismus
aufweisenden Proben und den Kontrollen ist ersichtlich.
-
Um
den Befund, dass die Universalprimer-"Beacons" DNA-spezifisch amplifizieren, zu bestätigen, wurden
alle PCR-Produkte auf einem 3%igen Nusieve-Minigel laufen gelassen.
Wie aus den typischen Ergebnissen, die in
15 für das Minigel-Bild
dargelegt sind, ersichtlich ist, ist bei der SDW-Kontrolle kein
Produkt zu sehen, und es sind zwei Banden für jede DNA-Probe, 1a und 1b,
vorhanden. Die obere Bandengröße ist bei
112 bp, was mit Gc1s-amplifiziertem Produkt übereinstimmt. Die zusätzliche
Bande ist näherungsweise
12 bp kleiner, und es wird angenommen, dass sie das Ergebnis des
einzelsträngigen
PCR-Produkts der 2. Runde ist, in dem das "Beacon" seine intramolekulare Sekundärstruktur
angenommen hat. Jedoch stört
diese zusätzliche
Bande die Interpretation nicht und sie scheint die PCR auf keine
Weise zu beeinträchtigen. Primer
der 1. Runde
Primerbezeichnung | Primersequenz |
Gc1s
uni 9 G | CGACGTGGTGGATGTGCTAGGTTCCGTGGGTGTGGCC |
Gc
reverse uni 11 | TGACGTGGCTGACCTGAGACGGCAGAGCGACTAAAAGCAAA |
Primer
der 2. Runde
Primerbezeichnung | Primersequenz |
Universal-G-Beacon | F-ACGCGCTCTCTTCTTCTTTTGCGCG-Q-CGACGTGGTGGATGTGCTAG |
Universal-11-reverse | TGACGTGGCTGACCTGAGAC |
-
Beispiel B
-
Die "Molecular Beacon"-Herangehensweise
ist fähig,
2 ng DNA zu amplifizieren. Unter Verwendung genau der gleichen Herangehensweise
wurde ein Experiment durchgeführt,
um eine Messung der Empfindlichkeit des Verfahrens zu erhalten.
Es wurden zahlreiche Verdünnungen
von Gc1s + ve DNA-Probe erstellt und wie im vorherigen Beispiel
beschrieben amplifiziert. Die Ergebnisse sind in 16 gezeigt,
die wiederum ein Diagramm der Fluoreszenz versus die Amplifikationszyklenzahl
der 2. Runde für
zahlreiche Konzentrationen von Gc1s + ve DNA im Vergleich zu einer
Kontrolle, SDW, zeigt.
-
Während in
der SDW-Kontrolle etwas unspezifische Fluoreszenz zu sehen ist,
ist diese selbst von den 0,02 ng Gc1s DNA + ve deutlich unterscheidbar
und hat deswegen keine Wirkung hinsichtlich der Interpretation von
Proben, die sogar im Wesentlichen Sub-Nanogramm-Mengen an DNA enthalten. Somit
können
sehr geringe Probenkonzentrationen erfolgreich unter Verwendung
dieser Technik analysiert werden.
-
Beispiel C
-
Wie
oben gezeigt, kann der Universal-"G-Beacon" DNA eindeutig identifizieren und amplifizieren,
die hauptsächlich
unter Verwendung des Gc1s-Primers amplifiziert wird. Um seine wahrhaft
universelle Anwendung zu zeigen, wird in diesem Beispiel gezeigt,
dass sowohl das universelle "G-Beacon" als auch das universelle "C-Beacon" fähig sind,
andere Produkte der 1. Runde zu amplifizieren, die von unterschiedlichen
Amplifikationsprimern der 1. Runde stammen. Dazu wurden Amplifikationen
der 1. Runde unter Verwendung von Gc1-, Gc2-, Gc1s- und Gc1f-Primern,
wie sie nachstehend spezifiziert sind, durchgeführt, und die Amplifikation der
2. Runde wurde unter Verwendung von universellem "G-Beacon" oder "C-Beacon" zusammen mit Universal-11-reverse
durchgeführt.
-
Die
Amplifikationszyklenzahlen der 2. Runde wurden auf 20 verringert,
um eine Überamplifizierung
zu minimieren. Primer
der 1. Runde
Primerbezeichnung | Primersequenz |
Gc1
uni 9 G | CGACGTGGTGGATGTGCTAGACCAGCTTTGCCAGTTCCG |
Gc2
uni 9 C | CGACGTGGTGGATGTGCTTCACCAGCTTTGCCAGTTCCT |
Gc1s
uni 9 G | CGACGTGGTGGATGTGCTAGGTTCCGTGGGTGTGGCC |
Gc1f
uni 9 C | CGACGTGGTGGATGTGCTTCGTTCCGTGGGTGTGGCA |
Gc
reverse uni 11 | TGACGTGGCTGACCTGAGACGGCAGAGCGACTAAAAGCAAA |
Primer
der 2. Runde
Primerbezeichnung | Primersequenz |
Universal-G-Beacon | F-ACGCGCTCTCTTCTTCTTTTGCGCG-Q-CGACGTGGTGGATGTGCTAG |
Universal-C-Beacon | F-ACGCGCTCTCTTCTTCTTTTGCGCG-Q-CGACGTGGTGGATGTGCTTC |
Universal
11 | TGACGTGGCTGACCTGAGAC |
-
Die
Ergebnisse dieses Beispiels sind in den 17a, 17b, 17c und 17d gezeigt. Die Ergebnisse aus 17a und 17b zeigen,
dass Probe 1 einen Gc1-Polymorphismus aufweist und Probe 2 einen
Gc2-Polymorphismus aufweist. Beispiel 3 ist eine SDW-Kontrolle,
die durchwegs ein negatives Ergebnis erzeugt. Mit dem Gc1-Polymorphismus
sind zwei bekannte Allele assoziiert, die als Gc1s und Gc1f bezeichnet
werden, und ein Individuum kann entweder für Gc1s oder Gc1f homozygot
oder für
Gc1s1f heterozygot sein. Wie durch die 17c und 17d gezeigt wird, amplifiziert die Probe
1 in beiden Fällen
und zeigt deshalb einen Gc1s-Phänotyp an.
Da die Probe 2 nicht mit dem Gc1s-Primer amplifiziert, bestätigt dies
ihre Zuordnung als Gc2-Phänotyp. Die
Amplifikation von Probe 2 mit den Gc1f-Primern liegt an der spezifischen Bindungsstellenbasensequenz der
Gc-Region. Ein Individuum, das Gc1 ist, weist eine Base C (an) Position
2 von Codon 420 auf, während ein
Gc2-Individuum eine
Base A an der gleichen Position aufweist. Gc1-Individuen werden
in Gc1s und Gc1f-Phänotypen
differenziert, die durch den Basenkern an Position 3 von Codon 416
gekennzeichnet sind, der ein G bzw. T ist. Individuen, die Gc2 sind,
weisen nur eine Base T an Position 3 in Codon 416 auf, und deshalb
ist der Gc1f-Primer dazu fähig,
komplementär
an dieser Position zu binden, obwohl er eine Basenfehlpaarung mit
Codon 420 aufweist. Derartige Erscheinungen resultieren in einer
unspezifischen Amplifikation, wie in 18 detaillierter
erläutert.
-
Beispiel D
-
Weitere
Untersuchungen wurden an einem anderen Lokus, nämlich Amelogenin, durchgeführt. Die Primer
der 1. Runde sind wie folgt: Primer
der 1. Runde
Primerbezeichnung | Primersequenz |
Amelo
X | CGACGTGGTGGATGTGCTTCTGAGCCAATGGTAAACCTGCC |
Amelo
Y | CGACGTGGTGGATGTGCTAGTGAGCCAATGGTAAACCTGCA |
Amelo
reverse | TGACGTGGCTGACCTGAGACCATAGGAAGXGTACTGGTGAGAAACA |
Primer
der 2. Runde
Primerbezeichnung | Primersequenz |
Universal-G-Beacon | F-ACGCGCTCTCTTCTTCTTTTGCGCG-Q-CGACGTGGTGGATGTGCTAG |
Universal-C-Beacon | F-ACGCGCTCTCTTCTTCTTTTGCGCG-Q-CGACGTGGTGGATGTGCTTC |
Universal
11 | TGACGTGGCTGACCTGAGAC |
-
Die
Amplifikationsbedingungen sind die gleichen wie zuvor. Eine männliche
Probe wurde mit dem Amelo Y-Primer amplifiziert und unter Verwendung
des Universal-"G-Beacons" detektiert. Die
Ergebnisse sind in 19 illustriert.
-
Wiederum
wurde das Produkt auf einem 3%igen Nusieve-Minigel laufen gelassen,
um zu bestätigen, dass
das amplifizierte Produkt von der richtigen Größe war. Wie es zuvor gesehen
wurde, waren zwei Banden vorhanden, die sich um 12 bp unterschieden.
Die längere
der zwei Banden bestätigte,
dass das Amplifikationsprodukt von der richtigen Größe war und
bewies somit, dass die zusätzliche
Bande wahrscheinlich das Ergebnis einer intermolekuren Modifikation
war, wie sie zuvor dargelegt wurde. Das Vorhandensein dieses Phänomens bei
zwei verschiedenen Loki impliziert, das es eher ein Merkmal der "Universal-Molecular-Beacon"-Primerstruktur als
ein Artefakt ist, das von Fehlpaarung herrührt.
-
Das
Universal-Reporter-Primerprinzip (URP) ist in klarer Weise dazu
in der Lage, multiple Allele innerhalb eines gegebenen Lokus zu
amplifizieren, um eine genaue Gentypisierung zu erleichtern. Ferner
ermöglichen
sie, dass multiple Loki bestimmt werden, was sie wahrhaft universell
macht.
-
Beispiel E
-
Während die
Empfindlichkeit der Technik(en) hinsichtlich der Befähigung zum
Amplifizieren und Detektieren von Sub-Nanogrammkonzentrationen an
DNA gezeigt worden ist, führt
dieses Beispiel den Beweis im Zusammenhang mit der Empfindlichkeit
und Spezifität
der Technik hinsichtlich Gemischen einen Schritt weiter fort.
-
Im
folgenden Beispiel wurden 2 DNAs in Verhältnissen von 1:2, 1:4, 1:6,
1:8, 1:16, 1:50, 1:100 und 1:300 zusammengemischt. In jedem Fall
war die vorliegende Gesamtmenge an DNA 2 ng. Die Gemische wurden
hergestellt, wobei der Hauptbestandteil für den Gc2-Polymorphismus codierte
und der minore Bestandteil für
den Gc1s-Polymorphismus codierte. Es wurde mit Forward-Primern,
entweder Gc2 oder Gc1s, und einem Gc-Reverse-Primer amplifiziert, die Cycling-Bedingungen
waren wie früher
beschrieben. In der 2. Runde wurde das Produkt der 1. Runde entweder
mit dem Universal-"C-Beacon" oder dem Universal-"G-Beacon" zusammen mit Universal
11 amplifiziert. Die Cycling-Bedingungen
waren wie zuvor, jedoch wurde die tatsächliche Zahl der Zyklen für die 2.
Runde auf 12 verringert. Die Ergebnisse sind in den Diagrammen der 20a und 20b gezeigt.
-
In 20a wurden alle Proben mit Ausnahme der männlichen
-ve-Kontrolle und SDW amplifiziert. Alle anderen Proben wurden in
der gleichen Zeit und mit der gleichen Rate amplifiziert. Geringe
Unterschiede zwischen den Proben hinsichtlich ihrer absoluten Fluoreszenz
werden der relativen Erhöhung
des Hauptbestandteils zugeschrieben, da sich die Verhältnisse
von 1:2 bis 1:300 (jeweils minorer Bestandteil zu Hauptbestandteil)
verschieben.
-
20b zeigt, dass, wenn der Anteil des minoren Bestandteils
sinkt, die Zeit, die bei diesen Proben benötigt wird, um eine Amplifikation
zu beginnen, ebenfalls sinkt, ebenso wie die Amplifikationsrate.
Bei 1:300 ist die Menge an Ausgangsmaterial näherungsweise 6 pg, jedoch ist
die Fluoreszenzerhöhung,
die einer DNA-Amplifikation in diesem Gemisch zugeschrieben wird,
klar oberhalb der Basislinie definiert.
-
Wie
gezeigt, können
wir sowohl den Hauptbestandteil als auch den minoren Bestandteil
in Proben aus gemischten DNA-Quellen erfolgreich über einen
weiten Bereich von Verhältnissen
von minorem Bestandteil zu Hauptbestandteil unterscheiden und amplifizieren.
-
Diese
Ergebnisse beweisen somit das Universal-Reporterprimer-Prinzip und
die folgenden Vorteile:
- a) Die universellen "Molecular Beacons" wie die Universalprimer
primen Human-DNA
nicht.
- b) Eine zweistufige Reaktion oder verzweigte PCR kann das Verfahren
der Wahl sein, und dies verbesserte die Spezifität.
- c) Mispriming ist, unterstützt
durch die verzweigte PCR-Herangehensweise vernachlässigbar,
und dies eliminiert das Hintergrundgeräusch praktisch.
- d) Die Fähigkeit
der universellen Beacons, multiple Loki in der zweiten PCR zu amplifizieren,
bedeutet, dass nur dieser eine Primersatz erforderlich ist. Dies
hat eine Bedeutung hinsichtlich von Kosteneinsparungen.
- e) Die universellen "Molecular
Beacons" erleichtern
die Echtzeitdetektion des PCR-Produkts ohne den Bedarf zusätzlicher
aufklärender
Techniken nach der PCR, z.B. Polyacrylamidgelelektrophorese (PAGE).
- f) Es gibt einen deutlichen Vorteil bei der Verwendung dieser
Technik, wenn die Probenmenge beschränkt ist (ein Problem, das gemeinhin
in der forensischen Biologie an getroffen wird, wenn (nur) Sub-Nanogrammkonzentrationen
an Material gewonnen werden können).
Die PCR der 1. Runde erzeugt ein signifikantes Produkt. Aliquote
dieses Produkts können
dann für
mehrere anschließende
PCR-Reaktionen der 2. Stufe verwendet werden.
- g) Die universellen Beacons sind in Bezug auf Gemische extrem
empfindlich und können
einen minoren Bestandteil, der einer 1:300-Verdünnung (6 pg) entspricht, genau
bestimmen.
-
BEISPIEL – Verschiedene universelle
Primerteile, Bindungen an Glasobjektträger und Hybridisierung
-
Wie
oben stehend beschrieben, können
besonders leistungsfähige
Tests bzw. Versuche erhalten werden, wenn der erste Satz von Primern
in deren Universalprimerteile unterscheidende Teile einschließt, wobei die
nachfolgenden Amplifikationsprimer am Glasobjektträger gebunden
sind und dann einer Hybridisierungs-basierten Analyse unterworfen
werden.
-
Es
folgen mehrere Details des experimentellen Verfahrens für ein derartiges
System. PCR-BEDINGUNGEN
Für Multiplex-Reaktionen | |
Konzentrationen
lokusspezifischer Primer | 10
nM–40
nM |
Konzentrationen
Universal-Reporterprimer | 100–1000 nM |
Mg-Ionenkonzentration | 1,5
nM |
Puffer | Perkin
Elmer PCR-Puffer X1– |
| Konzentration |
DNA | 1
ng |
Reaktionsvolumen | 50 μl |
dNTPs | 200 μM |
Taq-Gold | 1,25
U/50 μl |
Cycling-Bedingungen: | |
95°C für 10 Minuten – Taq-Aktivierung | |
94°C für 30 Sekunden | |
60°C für 30 Sekunden | |
72°C für 90 Sekunden | |
durchgeführt
für 32
bis 40 Zyklen.
-
Hybridisierungsbedingungen
-
Die
Hybridisierung wurde bei einer Temperatur von 40°C bis 60°C zum Fördern der Hybridisierung der Sonden
durchgeführt.
Die Hybridisierungslösung
besteht aus einer Lösung,
enthaltend 0,5 M Dinatriumhydrogenorthophosphat, pH 7,2, 1 mM EDTA
und 7 % SDS. Die Hybridisierungssonden wurden in der Lösung in einer
Konzentration von 0,1–5 μM gelöst. Ein
Volumen von 80–120 μl Hybridisierungslösung wurde
auf den Objektträger
aufgebracht, welcher dann mit einem Deckglas abgedeckt und bei 40°C bis 60°C für 2 Stunden in
eine feuchte Atmosphäre
gegeben wurde.
-
Nach
der Hybridisierung wurden die Objektträger in einer Lösung von
0,1 bis 4 × SSC
und 0,1 % SDS bei 60°C
bis 75°C
gewaschen.
-
Als
sie trocken waren, wurden die Objektträger mit einem "molecular dynamics
erase"-Scanner abgetastet,
um die fluoreszierende Sonde zu detektieren.
-
Multiplexanalyse
-
Derartige
Systeme sind zur Verwendung unter Multiplex-Bedingungen geeignet.
Die amplifizierten Produkte werden wie zuvor beschrieben auf einen
Objektträger
gespottet und dann wird jeder Spot unter Verwendung aufeinander
folgender Hybridisierungen hinsichtlich spezifischer Loki sichtbar
gemacht. Andere Loki, die in den Amplifikationsprodukten vorhanden
sind, werden nicht hybridisieren und werden folglich nicht während jeder
der jeweiligen Hybridisierungen und Untersuchungen zu den detektierten
Ergebnissen beitragen. Nach der Bestimmung eines bestimmten Lokus
können
die Objektträger
in eine geeignete Lösung
eingetaucht werden, um alle der Hybridisierungssonden, die ausgehend
von dieser Hybridisierung an der Ziel-DNA gefunden werden, zu entfernen.
Die kovalente Bindung der Stränge
bedeutet, dass sie auf dem Objektträger zurückgehalten werden.
-
Geeignete
Kontrollen können
verwendet werden, um zu zeigen, dass DNA tatsächlich in jedem Spot vorhanden
ist. Beabsichtigt sind Kontrollen, die ein Gemisch von Oligonucleotiden,
die zu jedem verwendeten Universalprimerteil (unter Auslassung der
spezifischen Primerregion) komplementär sind, umfassen. Die Objektträger würden mit
den Kontrollsonden hybridisieren, und das Signal würde proportional
zu der tatsächlich in
dem Spot vorhandenen DNA-Menge sein.
-
Um
die vollen Vorzüge
der Technik der vorliegenden Erfindung zu erhalten, ist es wünschenswert,
sie in Multiplex-Reaktionen einzusetzen, so dass eine große Zahl
von Loki gleichzeitig betrachtet werden kann. Ein Problem mit Multiplexreaktionen
im Allgemeinen ist, dass es schwierig ist, eine signifikante Primerdimerbildung
zu verhindern, da verschie dene Primer verwendet werden und da die
Konzentration der Primer in dem Reaktionsgemisch ansteigt. Sobald
sich ein Primerdimer bildet, neigt die PCR-Reaktion dazu, bevorzugt
Primerdimer zu bilden, und die Reaktion wird folglich sehr unwirtschaftlich.
Primerdimerformen entstehen, wenn Primer selbst komplementär zu anderen
Primer im Multiplex-Reaktionsgemisch sind.
-
Zwei
Techniken zum Angehen dieses Problems sind von der Anmelderin entwickelt
worden und werden nun beschrieben.
-
In
der ersten Technik werden lokusspezifische Primer in einem ersten
Primersatz verwendet und Universalprimer werden in einem zweiten
Satz verwendet. Beide Sätze
werden jedoch in eine einzige Reaktion einbezogen. Der zweite Primersatz
wird jedoch in einer weit höheren
Konzentration als die lokusspezifischen Primer des ersten Satzes
bereitgestellt. Konzentrationen von 400 nM–4000 nM im Vergleich zu 10–200 nM, werden
in dem Reaktionsgemisch eingesetzt. Die Universalprimer des zweiten
Satzes nutzen Farbstoffmarkierungen, wie sie vorstehend erwähnt wurden.
-
Der
Schlüssel
zum Vermeiden der Primerdimerbildung ist die Temperatur, die bei
der PCR-Reaktion während
der verschiedenen Zyklen eingesetzt wird.
-
Während der
ersten zwei Zyklen der PCR-Amplifikation startet nur der lokusspezifische
Teil der lokusspezifischen Universalprimer das Priming. Sobald die
komplementäre
Sequenz zum universellen Teil als Ergebnis der ersten zwei Zyklen
gebildet worden ist, ist der gesamte Erststufenprimer dazu in der
Lage, in anschließenden
Amplifikationsrunden zu primen, da sowohl die lokusspezifischen
als auch die Universalprimerteile des Primers im PCR-Produkt vorliegen.
-
Ein
Erhöhen
der Anlagerungsphasentemperatur auf 72°C bis 76°C während der frühen Amplifikationszyklen,
z.B. die Zyklen 4 bis 24, bedeutet, dass das Priming aufgrund des
Erststufenprimers stattfindet, dass aber die Anlagerung des Zweitstufenprimers,
des Universalprimers, der die Farbstoffmarkierung trägt, vollständig inhibiert
ist. Die Anlagerungstemperatur ist für das Anlagern des Zweitstufenprimers
einfach zu hoch. Sobald eine hinreichende Amplifikation erfolgt
ist, wird die Anlagerungstemperatur für die anschließenden Stufen auf
etwa 60°C
verringert, und dies erlaubt den Universalprimer zu primen. Als
Folge resultieren die nachfolgenden Amplifikationszyklen im Priming
auch dieses Zweitstufenprimers und folglich im Einbau der fluoreszierenden
Farbstoffmarkierungen in die Amplifikationsprodukte. Üblicherweise
werden nur einige Zyklen benötigt, um
diesen Teil des Verfahrens zu bewirken.
-
Das
insgesamte Ergebnis der Verwendung von niedrigen Konzentrationen
und der ersten Primerstufe bei hohen Anlagerungstemperaturen, wobei
die Universalprimer im Ergebnis ausgeschaltet sind, ist, dass die Primerdimerbildung
minimiert ist. Die Auswirkung einer vorsichtigen Temperaturkontrolle
bzw. -steuerung während
der Anlagerung auf das Verfahren ist in 24 hervorgehoben,
wo bei 70 und 72°C
für die
Anlagerungstemperatur eine sehr wesentliche Primerdimerbildung erfolgt.
Durch 74°C
für die
Anlagerungstemperatur wird diese sehr wesentlich verringert und
ist bei 76°C
beinahe eliminiert.
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Die
geeignete Anlagerungstemperatur zum Erhalten eines solchen Vorteils
für einen
Primer kann durch eine Reihe von Experimenten bei verschiedenen
Anlagerungstemperaturen etabliert werden.
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Die
Bereitstellung des Amplifikationsverfahrens auf diese Weise mit
relativ niedrigen Konzentrationen der Erststufenprimer ist auch
zum Angehen der Schwankung der Wirksamkeiten der Amplifikation,
die zwischen Primern bestehen, hilfreich. Das Ausgehen von niedrigen
Konzentrationen bedeutet, dass die wirksamsten Primer rasch verbraucht
sein werden, wenn die Reaktion fortschreitet, wohingegen die weniger
wirksamen Primer weniger rasch verbraucht sein werden. Dies ermöglicht es,
die weniger wirksamen Primer über
eine hinreichende Zahl von Reaktionszyklen hinweg aufzufangen und
im Allgemeinen gleiche Amplifikationslevel bereitzustellen.
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Als
alternative oder zusätzliche
Technik zum Helfen bei der Vermeidung von Primerdimerbildung ist
es möglich,
die Universalprimer der zweiten Stufe vorsichtig zu konstruieren.
Eine Primerdimerbildung erfolgt, wenn zwei Primer miteinander derart
hybridisieren können,
dass die 5'-Enden überhängen, wodurch
eine Verlängerung,
ausgehend vom 3'-Ende
ermöglicht
wird, 25a. Eine Primerdimerbildung
kann ausgehend von 3'-Ende-Überhängen nicht erfolgen, 25b. Als Folge zielt die vorliegende Erfindung
darauf ab, sicherzustellen, dass die Primer nur möglicherweise
so miteinander hybridisieren können,
dass sie 3'-Ende-Überhänge ergeben.
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Der
Konstruktionsprozess für
die Universalprimer umfasst die Bereitstellung selbst komplementärer 3'-Ende- und 5'-Ende-Sequenzen.
Wie in 25c gezeigt, werden zwei Universalprimer
bereitgestellt, um eine biallelische Situation, die analysiert wird,
anzusprechen. Wenn alle vier Möglichkeiten
für den
SNP zutreffen, können
dann vier auf ähnliche
Weise bereitgestellte Universalprimer eingesetzt werden.
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Die
Primer bestehen aus den zwei komplementären Endteilen und einer allelspezifischen
Sequenz, die dazwischen bereitgestellt wird. Wenn eine Verwendung
als Erststufen- Primer
gewünscht
wird, kann ein lokusspezifischer Primerteil an jedes 3'-Ende dieser Primer
gebunden werden. Derartige Sequenzen sind in 11 oben
illustriert, und dies ist der Grund, warum der unterscheidende Teil
des weiteren Teils eine intervenierende Sequenz ist, anstatt am
Ende bereitgestellt zu werden.
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Beispiele – Fehlen des Reverse-Primers
der zweiten Stufe
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Als
Verfeinerung einiger der oben stehend diskutierten Beispiele wurde
eine Analyse unter Verwendung der gleichen Primer, wie auf Seite
38 oben beschrieben, durchgeführt,
jedoch ohne den Universal-11-Reverse-Primer.
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Die
PCR-Bedingungen und -Zyklen sind wie folgt:
Primer | Optimale
Konzentration |
"Beacon"-Assay | Sybr-Green-Assay |
Forward-Primer
der 1. Runde | 40
nM | 40
nM |
Reverse-Primer
der 1. Runde | 100
nM | 100
nM |
Forward-Primer
der 2. Runde | 200
nM | – |
Reverse-Primer
der 2. Runde | – | – (in diesem
Verfahren weggelassen) |
Sybr
Green | – | 10
% |
MgCl2 | 1,5 mM | 1,5
mM |
PE-Puffer | 10 % | 10
% |
dNTPs | 200 μM | 200 μM |
Taq-Gold | 0,1
U/Reaktion | 0,1
U/Reaktion |
DNA | 2
ng/Reaktion | 2
ng/Reaktion |
Reaktionsvolumen = 20 μl
Denaturierung 95°C für 10 min
Amplifikation
1
95°C für 30 s |
60°C für 30 s |
72°C für 30 s |
50°C für 30 s |
für
50 Zyklen
Abkühlen
35°C für 1 min
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In
diesem Beispiel wurden die folgenden DNA-Mengen (1 ng, 0,5 ng, 0,05
ng und 0,01 ng) mit überarbeiteten
Gc1s-Primern in Gegenwart des "Molecular
Beacon"-Assays amplifiziert.
Ein Diagramm, das die Fluoreszenz gegen die Zykluszahl für die verschiedenen
amplifizierten Probengrößen zeigt,
ist in 26 illustriert.
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Die "Beacons", die "Universal 9" enthalten bzw. einbauen,
haben ein viel besseres Ergebnis unter dem revidierten Amplifikationsprotokoll
ergeben. Alle Produkte weisen eine Größe von näherungsweise 112 bp auf, und
das Vorhandensein von Primerdimer ist nicht detektierbar.
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Der
Ct-Wert ist definiert als die Zyklenzahl, bei der die Reporterfluoreszenz über einen
Basislinien- oder Schwellenlevel steigt. Dieser Level wird üblicherweise
auf eine Position direkt am Beginn der exponentionellen Amplifikation
gesetzt, wenn die PCR-Amplifikation
optimiert wird. Dieser Assay kann unzweideutig < 0,01 ng (10 pg) genomischer DNA von
SDW unterscheiden. Es ist jedoch zu bemerken, dass die DNA-Negativkontrolle
2 ng eines Gc2-Individuums umfasst. Diese ist in einem großen Überschuss
im Vergleich zu den analysierten DNA-Mengen. Bei dieser DNA-Menge
wird unvermeidlicherweise eine kleine Menge an Mispriming auftreten.
2 ng an Gc2 ergeben eine scheinbare et, die äquivalent ist zu ca. 50 pg
(was nur 1/40 der tatsächlichen
Menge ist). In der wirklichen Arbeit an Fällen ist es, sehr unwahrscheinlich,
dass derart große DNA-Mengen
verwendet werden – dies
bedeutet, dass der Test in hohem Maße Allel-spezifisch ist. Es
ist zu bemerken, dass die Negativkontrollen aus sterilem destilliertem
Wasser vollständig
sauber sind.
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SYBR GREEN-Assay
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Es
wurden die gleichen Primer, wie für den "Molecular Beacon"-Assay beschrieben, verwendet, abgesehen
davon, dass das "Molecular
Beacon" selbst nicht
verwendet wurde. Alle anderen Protokolle, die beschrieben sind,
wurden im vorherigen Abschnitt beschrieben.
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Die
Ergebnisse in 27 zeigen eine Empfindlichkeit,
die sehr ähnlich
ist zu der, die vorher für
das vorher beschriebene "Molecular
Beacon"-Experiment
beschrieben wurde.
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DARLEGUNG VON PRIMERN OHNE 5'-ENDE-ÜBERHANG
FÜR EINEN
SYBR GREEN-ASSAY
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Es
wurde den gleichen Protokollen, wie sie zuvor beschrieben wurden,
gefolgt – die
folgenden Primer werden verwendet:
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Primersatz C
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- Gc1s URP 13.1 G CTAGCTGGTGGCTGTGCTAGGTTCCGTGGGTGTGGCC
- Gc reverse URP 13.1 CTAGCTGGTGGCTGTGCTAGGGCAGAGCGACTAAAAGCAAA
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Die
Ergebnisse sind in 28 gezeigt. Wiederum sind die
Ergebnisse sehr ähnlich
zu jenen, die zuvor beschrieben wurden und erzielten gute Ergebnisse,
sogar bei sehr kleinen Proben.
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Um
es zusammenzufassen, zeigen wir, dass die Sybr Green-, ein Farbstoff,
und "Molecular Beacon"-Assays, die die
oben dargelegten Prinzipien nutzen, dazu in der Lage sind, DNA-Konzentrationen
von < 100 pg zu
analysieren. Ferner zeigt die Reaktion eine beträchtliche Allelspezifität. Eine
Negativkontrolle, die ein anderes Allel (Gc2) bei einem sehr hohen
Level von 2 ng umfasst, zeigte eine kleine Menge an Mispriming mit
dem Gc1s-Primer, und zwar näherungsweise
auf dem 10 pg-Level.
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Die
Technik der vorliegenden Erfindung, wie insbesondere durch ihre
zahlreichen Ausführungsformen veranschaulicht,
ist zum Analysieren sehr niedriger DNA-Konzentrationen, die in einem Gemisch
enthalten sind, geeignet. Diese Technik weist die Fähigkeit
auf, DNA aus einer Quelle herauszusuchen, die mit großem Abstand
ein minorer Beitrag zu einem Gemisch ist. Somit ermöglicht es
die Technik Gemische erfolgreich zu durchsuchen, in denen eine Quelle
nur im Verhältnis
von 1:5000 zu der Probe beiträgt.
Dies ist nützlich
bei Proben aus gemischten Quellen, worin eine Seite wahrscheinlich
nur eine kleine Menge beiträgt.
Die Technik ist auch anwendbar zum Ermöglichen des Heraussuchens und
Analysierens sehr kleiner Mengen an männlicher DNA in Gegenwart wesentlicher
Mengen weiblicher DNA. Eine Probe, die 0,02 % männliche DNA oder sogar weniger
umfasst, kann unter Anwendung dieser Erfindung erfolgreich analysiert
werden, selbst wenn 99,98 % der Probe weibliche DNA ist.
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In
Fällen,
in denen niedrige Probenkonzentrationen analysiert werden, kann
die vorliegende Konzentration der Probe geprüft werden durch Vergleichen
des aus der unbekann ten Probe hervorgehenden Fluoreszenzlevels mit
einer Reihe von Kalibrationsergebnissen, Bilden einer Kurve mit
jenen Ergebnissen, die auf verschiedenen DNA-Konzentrationen als
ein Teil der insgesamten DNA-Probe basieren.
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