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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Hydroxydiphenyletherverbindungen
als antimikrobielle Wirksubstanzen, bestimmte neue Verbindungen
dieses Typs und Verfahren für
die Herstellung dieser Verbindungen.
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Es
ist bekannt, dass bestimmte halogenierte Diphenyletherverbindungen
eine ausgezeichnete antimikrobielle Wirksamkeit aufweisen. Diese
Verbindungen werden deshalb in großem Umfang verwendet, zum Beispiel
als Wirksubstanzen für
die antimikrobielle Veredelung von medizinischen Gegenständen und
Haushaltsartikeln, wie Waschmittelzusatz, und auf dem Hygienesektor,
zum Beispiel in Seifen oder Zahnhygieneprodukten. Solche halogenierten
Verbindungen werden in
DE 2 538
016 beschrieben. Jedoch ist es erwünscht, dass man in der Lage
ist, nichthalogenierte Mittel bereitzustellen, die sehr wirksame
antimikrobielle Mittel sind. Polymere Materialien können durch
Einarbeiten von halogenierten Diphenyletherverbindungen antimikrobiell veredelt
werden, wobei die Wirksubstanzen im Ergebnis ihrer ausgezeichneten
Wanderungseigenschaften konstant auf die Oberfläche des entsprechenden Materials
transportiert werden ("langsame
Freisetzung"). Für bestimmte
industrielle Anwendungen ist dieser Effekt unerwünscht, da die Langzeitwirkung
von antimikrobiell veredelten Materialien, wie Textilien, Papier,
Kunststoffen, Celluloseschwämme,
usw., sich mit der Zeit vermindert.
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CH-A-148291 offenbart
ein Verfahren zur Desinfektion unter Verwendung von Hydroxydiphenyletherverbindungen,
worin die OH-Gruppe in der para-Position vorliegt und worin die
OH-Gruppe in der
ortho-Position vorliegt.
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Quant.
Struct.-Act. Relat., 17(1998), Seiten 327–337, offenbart die Verwendung
von Hydroxydiphenyletherverbindungen, worin die OH-Gruppe in der
para-Position und in der ortho-Position gebunden ist, zur Verwendung
in Oralformulierungen.
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Chem.
Abs. Band 76 (1), 3.1.1972, 2525t, offenbart zwei ortho- und eine
para-gebundene Hydroxydiphenyletherverbindungen als Antiseptika
für Nahrungsmittel.
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J.
Biol. Chem. (1998), 273(46), Seite 30316–30320, offenbart die Verwendung
von vier Hydroxydiphenyletherverbindungen, worin die OH-Gruppe an
der ortho-Position gebunden ist, als antimikrobielle Breitbandspektrumbiozide.
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Chem.
Abs., Band 47, Nr. 4, 1644g offenbart 3-Hydroxy-4-acetyldiphenylether.
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JACS
53, 3397–3407
(1931) offenbart Monoether von Resorcin, wie dem unsubstituierten
Phenylether, mit bakteriziden Eigenschaften.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit, nichthalogenierte
Hydroxydiphenyletherverbindungen zur Verwendung als antimikrobielle
Wirksubstanzen bereitzustellen und die gleichzeitig gegen Wanderung stabil
sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung von Hydroxydiphenyletherverbindungen
der nachstehenden Formeln
worin
R
1 C
1-C
5-Alkyl darstellt,
und
worin
R
4 C
1-C
5-Alkyl darstellt,
als
antimikrobielle Mittel bereit.
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C1-C5-Alkyl ist ein
geradkettiger oder verzweigter Alkylrest, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl,
tert-Butyl, Pentyl, Isopentyl, und tert-Pentyl.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung sind bestimmte Verbindungen, die durch
Formeln (1) und (2) beschrieben werden, welche neu sind:
von
Formel (1), worin R1 C1-C20-Alkyl darstellt.
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Vorzugsweise
sind diese neuen Verbindungen von der Formel (1), worin R1 C1-C5-Alkyl
darstellt.
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Verbindungen
von besonderem Interesse schließen
zum Beispiel die Verbindung der Formel (3) ein.
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Von
Formel (2), worin R
4 C
1-C
5-Alkyl darstellt, z.B. die Verbindung der
Formel
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von Verbindungen der Formel (1), worin R1 C1-C20-Alkyl darstellt.
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Das
Verfahren umfasst Umsetzen eines substituierten Phenols mit einem
Ether-substituierten Halogenphenol, in Gegenwart von Alkali, und
einer katalytisch aktiven Menge Kupfer oder von einer Kupferverbindung,
und die erhaltene Alkyloxybenzolverbindung wird dann in Gegenwart
von Wasserstoffhalogenid und Säure
erhitzt, um die Alkyloxygruppe zu einer Hydroxygruppe umzuwandeln.
Ein Beispiel des Reaktionsschemas wird nachstehend gezeigt, worin
R1 C1-C20-Alkyl
darstellt, R2 bis R4 Wasserstoff
darstellen und R5 C1-C3-Alkyl darstellt.
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Bevorzugte
Kombinationen von Reagenzien schließen 2-C1-C20-Alkyl-substituierte
Phenole und 2-Methoxybromphenol ein.
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Das
Alkali, das für
die Reaktion erforderlich ist, kann in verschiedenen Formen zugesetzt
werden. Zum Beispiel kann das substituierte Phenol in Form von Alkaliphenolat
umgesetzt werden. Es ist ebenfalls möglich, zum Beispiel festes
Kaliumhydrat in das Gemisch von Phenol und Halogenphenol einzuführen, wobei
in dem Fall die Homogenität
durch Erhitzen auf 120°C
bis 130°C
erreicht werden kann. Es ist ebenfalls möglich, wässrige Alkalilösungen anzuwenden
und das Wasser während
der Reaktion zu entfernen, zum Beispiel durch azeotrope Destillation,
in Gegenwart eines organischen Schleppmittels.
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Die
Reaktion kann auch in Gegenwart von einem Lösungsmittel, wie einem aliphatischen
Ether, der 6 oder mehr Kohlenstoffatome enthält und bei einer Temperatur
oberhalb 130°C
siedet, und auch Ethern von Polyglycolen, wie Di- und Triethylenglycol,
und in hochsiedenden Lösungsmitteln,
wie Pyridin, DMF, DMA, DMSO, Toluol, Xylol, usw., ausgeführt werden.
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Allgemeine
Katalysatoren für
die Ullmann-Kondensation sind Cu, Cu2Cl2, basisches CuCO3,
CuCl2, CuO oder Cu2O.
Kupfer oder Kupferverbindungen werden in bekannter Weise als Katalysatoren,
zum Beispiel in Mengen von 0,1 bis 2,5%, bezogen auf das Halogenphenol,
verwendet. Die Reaktionstemperaturen sind im Allgemeinen von 150°C bis 200°C, obwohl
die Reaktionszeiten von 1 bis 16 Stunden variieren. Die Reaktion kann
unter erhöhtem
Druck ausgeführt
werden.
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Geeignete,
in dem Demethylierungsschritt verwendete Reagenzien schließen Bromwasserstoff
ein. Geeignete, in dem Demethylierungsschritt verwendete Säuren schließen Essigsäure ein.
Allgemeine Reagenzien sind AlCl3, BCl3, BF3, HBr, HI,
vorzugsweise Pyridinium × HCl.
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Die
Reaktion kann in üblicher
Weise aufgearbeitet werden. Nichtumgesetzte Ausgangsmaterialien können durch
Destillation, gegebenenfalls unter Vakuum, abgetrennt werden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung schließt andere bestimmte Verbindungen
der chemischen Struktur, die durch Formel (2) beschrieben wurde,
ein, welche neu sind.
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Weitere
solcher neuen Verbindungen sind von der chemischen Struktur der
Formel (2), worin R
4 in der para-Position,
bezüglich
der Etherbindung, vorliegt, und C
1-C
6-Alkylcarbonyl darstellt, wobei die Verbindung der
Formel
aus dem Schutzumfang ausgeschlossen
ist.
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C1-C6-Alkylcarbonyl
ist geradkettige oder verzweigte Carbonylreste, wie Acetyl, Propionyl,
Butyryl, Isobutyryl, Valeryl, Isovaleryl oder Pivaloyl und dergleichen.
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Verbindungen
von besonderem Interesse schließen
die nachstehenden ein:
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein anderes Verfahren
für die
Herstellung von Verbindungen der Strukturformel (2), worin R4 in der para-Position, bezüglich der
Etherbindung, vorliegt, und C1-C6-Alkylcarbonyl darstellt.
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Das
Verfahren umfasst Umsetzen eines Acylchlorids mit einem Phenoxyphenol,
wie meta-Phenoxyphenol, in Gegenwart von aktiviertem Zink, bei einer
Temperatur zwischen 70°C
bis 80°C.
Die Hydroxylgruppe unterliegt Acylierung, wie in dem nachstehenden
Schema gezeigt:
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Die
Acylverbindung unterliegt dann einer "Fries-Umlagerung", in Gegenwart von Aluminiumchlorid,
bei einer Temperatur von 145°C
bis 150°C,
was ein acyliertes Phenol erzeugt.
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Vorzugsweise
ist R6 C1-C6-Alkyl.
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Diese
Verbindungen können
auch durch direkte Acylierung von Phenolen mit Katalysatoren, wie
Lewis-Säuren,
wie AlCl3, ZnCl2,
FeCl3, BCl3, BF3, Übergangsmetalltrifluorsulfonaten
(z.B. Sc(OTf)3), in inerten Lösungsmitteln,
wie EDC, CH2Cl2,
CS2 oder Nitrobenzol, zugänglich sein.
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Weitere
neue Verbindungen sind von Formel (2), worin R4 in
der para-Position, bezüglich
der Etherbindung, vorliegt und C1-C20-Alkyl darstellt.
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Vorzugsweise
sind diese neuen Verbindungen von der Formel (2), worin R4 C1-C5-Alkyl
darstellt.
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Verbindungen
von besonderem Interesse schließen
die nachstehenden ein:
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein anderes Verfahren
für die
Herstellung von Verbindungen der Formel (2), worin R4 C1-C20-Alkyl darstellt.
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Das
Verfahren umfasst Umsetzen eines Acylchlorids mit meta-Phenoxyphenol,
in Gegenwart von aktiviertem Zink, bei einer Temperatur zwischen
70°C bis
80°C. Die
Hydroxylgruppe unterliegt Acylierung, wie in dem nachstehenden Schema
gezeigt:
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Diese
Acylverbindung unterliegt dann einer "Fries-Umlagerung", in Gegenwart von Aluminiumchlorid, bei
einer Tem peratur von 145°C
bis 150°C,
was ein acyliertes Phenol erzeugt.
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Dieses
acylierte Phenol wird dann in Gegenwart von amalgamiertem Zink,
Salzsäure
und einem Lösungsmittel,
wie Toluol, unter Rückfluss
erhitzt, um das Endprodukt zu ergeben.
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R6 ist C1-C19-Alkyl.
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Reduktion
zu diesen Verbindungen kann auch durch katalytische Hydrierung erreicht
werden.
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Die
Hydroxydiphenyletherverbindungen gemäß der Erfindung sind thermisch
stabil und antimikrobiell wirksame Verbindungen mit niedriger Flüchtigkeit
und mit einer stark verminderten Tendenz, zu migrieren. Sie sind
deshalb für
die antimikrobielle Veredelung von polymeren Verbindungen, zum Beispiel
in Kunststoffen, Kautschuken, Anstrichstoffen, Oberflächenbeschichtungen,
(Textil)-Fasern, die einer mikrobiell kontaminierten Umgebung ausgesetzt
sind, geeignet.
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Beispiele
für Polymere
und andere Substrate, die antimikrobiell auf diese Weise veredelt
werden können,
sind:
- – Polymere
von Mono- und Diolefinen,
- – Polyolefine,
- – Copolymere
von Mono- und Diolefinen miteinander oder mit anderen Vinylmonomeren,
- – Kohlenwasserstoffharze,
- – Polystyrol,
- – Copolymere
von Styrol oder α-Methylstyrol
oder Diene oder Acrylderivate,
- – Pfropfcopolymere
von Styrol oder α-Methylstyrol,
- – Halogen
enthaltende Polymere,
- – Polymere,
abgeleitet von α,β-ungesättigten
Säuren
und Derivaten davon, wie Polyacrylaten und Polymethacrylaten,
- – Polymere,
abgeleitet von ungesättigten
Alkoholen und Aminen oder Acylderivaten oder Acetalen davon,
- – Homo-
und Copolymere von cyclischen Ethern, Polyacetalen, Polyphenylenoxiden
und Polyphenylensulfiden und Gemischen davon mit Styrolpolymeren
oder -polyamiden,
- – Polyurethane,
abgeleitet von Polyethern, Polyestern und Polybutadienen mit endständigen Hydroxylgruppen
einerseits und aliphatischen oder aromatischen Polyisocyanaten andererseits,
und Vorstufen davon,
- – Polyamide
und Copolyamide, abgeleitet von Diaminen und Dicarbonsäuren und/oder
von Aminocarbonsäuren
oder den entsprechenden Lactamen,
- – Polyharnstoffe,
Polyimide, Polyamidimide, Polyetherimide, Polyesterimide, Polyhydantoine
und Polybenzimidazole,
- – Polyester,
- – Polycarbonate
und Polyestercarbonate,
- – Polysulfone,
Polyethersulfone und Polyetherketone,
- – vernetzte
Polymere, abgeleitet von Aldehyden einerseits und Phenolen, Harnstoff
oder Melamin andererseits, wie Phenol-Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Formaldehyd-Harze
und Melamin-Formaldehyd-Harze,
- – trocknende
und nicht trocknende Alkydharze,
- – ungesättigte Polyesterharze,
- – vernetzbare
Acrylharze,
- – Alkydharze,
Polyesterharze und Acrylatharze,
- – vernetzte
Epoxidharze,
- – Superabsorptionsmittelpolymere,
- – natürliche Polymere,
wie Cellulose, natürlicher
Kautschuk, Gelatine und Derivate davon, chemisch modifiziert in
einer Polymer-homologen Weise, wie Celluloseacetate, Cellulosepropionate,
Cellulosebutyrate, oder die Celluloseether, wie Methylcellulose;
und auch Kolophonium und Derivate.
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Die
Erfindung stellt somit auch eine Zusammensetzung bereit, umfassend:
- (A) ein organisches Material, das antimikrobiell
veredelt werden soll und
- (B) eine Verbindung der Formeln (1) oder (2).
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren für die antimikrobielle Veredelung
von einem organischen Material, das Zusetzen mindestens einer Verbindung
der Formeln (1) oder (2) dazu und die Verwendung der Verbindungen
der Formeln (1) oder (2) für
die antimikrobielle Veredelung von Polymermaterialien umfasst.
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Die
Menge der zu verwendenden antimikrobiell wirksamen Substanz hängt von
dem antimikrobiell zu veredelnden organischen Material und von der
vorgesehenen Verwendung des auf diese Weise zu veredelnden Materials
ab. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
umfasst im Allgemeinen pro 100 Gewichtsteile Komponente (A), von
0,01 bis 15 Gewichtsteile, insbesondere von 0,05 bis 10 Gewichtsteile,
und ganz besonders von 0,1 bis 5 Gewichtsteile der antimikrobiellen
Wirksubstanz (Komponente (B)).
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Die
antimikrobielle Wirksubstanz (Komponente (B)) kann auch ein Gemisch
von zwei oder mehreren Verbindungen der Formeln (1) oder (2) sein.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können,
zusätzlich zu
den erfindungsgemäßen Verbindungen,
auch andere Additive, zum Beispiel Antioxidantien oder Lichtschutzmittel,
umfassen.
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Die
Einarbeitung in die organischen Polymere, zum Beispiel in die synthetischen
organischen, insbesondere thermoplastischen, Polymere kann durch
Zusetzen der Hydroxydiphenyletherverbindung gemäß der Erfindung und, falls
erwünscht,
weiterer Additive zu den Verfahren, die üblicherweise auf dem Fachgebiet
verwendet werden, stattfinden. Die Einarbeitung kann zweckmäßigerweise
vor oder während
des Formens stattfinden, zum Beispiel durch Vermischen der pulverförmigen Komponenten
oder durch Zusetzen der antimikrobiellen Wirksubstanz zu der Schmelze
oder Lösung
des Polymers, oder durch Auftragen der gelösten oder dispergierten Verbindungen
auf das Polymer, falls erwünscht,
mit der anschließenden
Verdampfung des Lösungsmittels.
Ein weiteres Verfahren der Einarbeitung der erfindungsgemäßen Gemische
in Polymere beinhaltet das Zusetzen des Vorangehenden, vor oder
während
der Polymerisation der entsprechenden Monomere oder vor dem Vernetzen.
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Die
erfindungsgemäßen Gemische
können
auch zu den in Form eines Masterbatch endzubehandelnden organischen
Polymeren gegeben werden, welche diese Verbindungen umfassen, zum
Beispiel in einer Konzentration von 2,5 bis 25 Gewichtsprozent.
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Die
erhaltenen, antimikrobiell veredelten Polymerzusammensetzungen können zu
Formgegenständen,
zum Beispiel Fasern, Filmen, Bändern,
Folien, mehrwandigen Folien, Behältern,
Rohren und anderen Profilen, durch herkömmliche Verfahren, zum Beispiel
durch Heißpressen,
Schleudern, Extrusion oder Spritzgießformen, umgewandelt werden.
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Die
Hydroxydiphenyletherverbindungen der Formeln (1) oder (2) sind auch
für die
antimikrobielle Veredelung von ungefärbten oder gefärbten oder
bedruckten Fasermaterialien, die zum Beispiel aus Seide, Wolle, Polyamid,
Polyester oder Polyurethan und insbesondere aus Cellulosefasermaterialien
aller Arten hergestellt wurden, geeignet. Beispiele für solche
Fasermaterialien sind die natürlichen
Cellulosefasern, wie Baumwolle, Leinen, Jute und Hanf, und auch
Zellstoff und regenerierte Cellulose. Die erfindungsgemäßen Hydroxydiphenyletherverbindungen
sind auch für
die antimikrobielle Veredelung von Hydroxylgruppen enthaltenden
Fasern geeignet, die in gemischten Fasern, zum Beispiel in Gemischen
aus Baumwolle mit Polyesterfasern oder Polyamidfasern, vorliegen.
Die Hydroxydiphenyletherverbindungen der Formeln (1) oder (2) sind
auch zur Einarbeitung in Vliese geeignet.
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"Vlies" ist ein Fasertyp,
der nicht gesponnen und nicht zu einem Tuch gewebt ist, sondern
stattdessen miteinander verbunden wurde. Gemäß der ISO-Definition ist es
eine hergestellte Folie, ein Flächengebilde oder
Batt von gerichteten oder statistisch orientierten Fasern, gebunden
durch Reibung und/oder Anhaftung.
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Vliestextilien
werden sowohl in wegwerfbaren als auch dauerhaften Waren, wie Babywindel,
Damenhygiene, Erwachseneninkontinenz, Wischtüchern, Betteinlagen, Kraftfahrzeugindustrie,
medizinischen Gesichtsmasken, Luft- und Wasserfiltration, Hausmöbel und
Geotextilien breit verwendet. Solche Materialien können durch
verschiedene Techniken, wie Schleuderbeschichten, Schmelzblasen,
kardiertes thermisches Binden und kardiertes chemisches Binden,
Trocken- und/oder Nasslegen und Nadelfilz hergestellt werden. Aufgrund
der Beschaffenheit solcher Anwendungen fordert der ansteigende Markt
Produkte mit speziellen Eigenschaften, wie antimikrobielle Wirksamkeit.
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Für diesen
Zweck werden eine oder mehrere Verbindungen der Formeln (1) oder
(2) in vorteilhafter Weise auf das Textilfasermaterial in einer
Menge von 0,01 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1–3 Gewichtsprozent
und insbesondere 0,25 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht
des Fasermaterials, in einem zum Färben analogen Verfahren aufgetragen.
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Die
erfindungsgemäßen Hydroxydiphenyletherverbindungen
können
auf das Fasermaterial aufgetragen werden und auf der Faser in verschiedener
Weise, insbesondere in Form von wässrigen Dispersionen oder Druckpasten,
fixiert werden.
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Die
unter Verwendung der Verbindungen der Formeln (1) oder (2) gemäß der Erfindung
zu verwendenden, endzubehandelnden Textilfasermaterialien haben
einen ausgezeichneten und lang anhaltenden antimikrobiellen Schutz.
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Eine
antimikrobielle Textilbehandlungsformulierung hat zum Beispiel die
nachstehende Zusammensetzung:
- 20 Gewichtsprozent einer Verbindung
der Formeln (1) oder (2),
- 5 Gewichtsprozent Natriumlaurylsulfat,
- 10 Gewichtsprozent eines ethoxylierten Fettalkohols,
- 40 Gewichtsprozent Propylenglycol und
- 25 Gewichtsprozent Wasser.
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Die
erfindungsgemäßen Hydroxydiphenyletherverbindungen
können
auch in Papierveredelung, Druckverdickungsmitteln, die Stärke enthalten,
Lacken und Anstrichstoffen verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Hydroxydiphenyletherverbindungen
sind auch für
die Desinfektion und allgemeine antimikrobielle Behandlung, wie
Desodorieren der Haut, Schleimhautmembran und Haar, vorzugsweise für die Desinfektion
von Händen
und Wunden, verwendbar.
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Die
erfindungsgemäßen Hydroxydiphenyletherverbindungen
sind für
die Konservierung von kosmetischen und Haushaltsprodukten gegen
mikrobielle Verderbnis verwendbar.
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Deshalb
sind diese Verbindungen als eine antimikrobielle Wirksubstanz in
Körperpflegeprodukten,
wie Shampoos, Bade- und
Duschzusätzen,
Haarpflegeprodukten, flüssigen
und Seifenriegeln, Lotionen und Cremes, Deodorantien, anderen wässrigen
oder alkoholischen Lösungen,
zum Beispiel Reinigungslösungen für die Haut,
feuchten Reinigungstüchern, ölen und
Pulvern, geeignet.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb eine
Körperpflegezusammensetzung, die
mindestens eine Verbindung der Formeln (1) oder (2) und kosmetisch
tolerierbare Träger
oder Hilfsmittel enthält.
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Die
erfindungsgemäße Körperpflegezusammensetzung
umfasst 0,01 bis 15, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gewichtsprozent, von
den Hydroxydiphenyletherverbindungen der Formeln (1) oder (2) und
kosmetisch tolerierbaren Trägern
oder Hilfsstoffen.
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Die
erfindungsgemäße Körperpflegezusammensetzung
kann als eine Wasser-in-Öl-
oder Öl-in-Wasser-Emulsion,
als eine Öl-in-Alkohol-Lotion,
als eine vesikuläre
Dispersion von einer ionischen oder nichtionischen amphiphilen Flüssigkeit,
als ein Gel, fester Stift, Aerosolformulierung oder eine auf Tensid
basierende Formulierung, wie eine Seife oder ein Reinigungsmittel,
formuliert werden.
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Als
eine Wasser-in-Öl-
oder Öl-in-Wasser-Emulsion
enthält
das kosmetisch verträgliche
Hilfsmittel vorzugsweise 5 bis 50% einer Ölphase, 5 bis 20 von einem
Emulgator und 30 bis 90% Wasser. Die Ölphase kann in diesem Fall
beliebige, für Öl geeignete
kosmetische Formulierungen, z.B. ein oder mehrere Kohlenwasserstofföle, ein
Wachs, ein natürliches Öl, ein Silikonöl, einen
Fettsäureester
oder einen Fettalkohol, enthalten. Bevorzugte Mono- oder Polyole
sind Ethanol, Isopropanol, Propylenglycol, Hexylenglycol, Glycerin
und Sorbit.
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Jeder
herkömmlich
verwendbare Emulgator kann für
die erfindungsgemäße kosmetische
Zusammensetzung verwendet werden, zum Beispiel ein oder mehrere
ethoxylierte Ester von natürlichen
Derivaten, z.B. poly-ethoxylierte Ester von hydriertem Rizinusöl; oder
ein Silikonölemulgator,
z.B. ein Silikonpolyol; eine gegebenenfalls ethoxylierte Fettsäureseife;
ein ethoxylierter Fettalkohol; ein gegebenenfalls ethoxylierter
Sorbitanester; eine ethoxylierte Fettsäure; oder ein ethoxyliertes
Glycerid.
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Die
kosmetische Zusammensetzung kann auch weitere Komponenten; z.B.
Erweichungsmittel, Emulsionsstabilisatoren, Hautfeuchthaltemittel,
Hautbräunungsbeschleuniger,
Verdickungsmittel, wie Xanthan, Feuchtigkeit zurückhaltende Mittel, wie Glycerin,
Konservierungsmittel, Parfüms
und Färbemittel,
enthalten.
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Die
Herstellung der kosmetischen Zusammensetzung kann durch physikalisches
Vermischen des/der antimikrobiellen Mittel(s) mit dem Hilfsmittel
durch übliche
Verfahren, z.B. durch einfaches Verrühren der einzelnen Komponenten
miteinander, bewirkt werden.
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Kosmetische
Formulierungen schließen
einen sehr breiten Bereich von kosmetischen Produkten ein. Geeignete
Produkte sind zum Beispiel insbesondere die nachstehenden:
- – Hautpflegeprodukte,
zum Beispiel Hautwasch- und -reinigungsprodukte in Form von Riegeln
von Seife oder flüssige
Seifen, Syndets oder Waschpasten,
- – Badeprodukte,
zum Beispiel flüssige
(Badeschäume,
-milch, Duschprodukte) oder feste Badeprodukte, wie Badeperlen und
Badesalze;
- – Hautpflegeprodukte,
wie Hautemulsionen, Mehrfachemulsionen oder Hautöle;
- – dekorative
Körperpflegeprodukte,
zum Beispiel Gesichts-make-ups in Form von Tages- oder Pudercremes,
Gesichtspuder (lose oder verpresst), Rouge oder Creme-make-ups,
Augenpflegeprodukte, zum Beispiel Lidschattenprodukte, Mascara,
Lidstrich, Augencremes oder Augenfixiercremes; Lippenpflegeprodukte,
zum Beispiel Lippenstift, Lippenglanz, Lippenstrich, Nagelpflegeprodukte,
wie Nagellack, Nagellackentferner, Nagelhärter oder Kutikelentferner;
- – Damenhygieneprodukte,
wie Damenhygienewaschlotionen oder -sprays;
- – Fußpflegeprodukte,
zum Beispiel Fußbäder, Fußpuder,
Fußcremes
oder Fußbalsame,
spezielle Deodorantien und schweißhemmende Produkte oder Produkte
zum Abreiben von Schwielen;
- – Sonnenschutzmittel,
wie Sonnenmilch, Lotionen, Cremes, Öle, Sonnenblocker oder tropische
Vorsonnenprodukte oder Nachsonnenprodukte;
- – Sonnenbräunungsprodukte,
zum Beispiel Selbstbräunungscremes;
- – Depigmentierungsprodukte,
zum Beispiel Produkte zum Bleichen oder Aufhellen von Haut;
- – Insekten
abweisende Mittel, zum Beispiel Insektenöle, Lotionen, Sprays oder Stifte;
- – Deodorantien,
zum Beispiel Deodorantsprays, Nicht-Aerosolsprays, Deodorantgele, -stifte
oder -roll-ons;
- – schweißhemmende
Mittel, zum Beispiel schweißhemmende
Stifte, Cremes oder Roll-ons;
- – Produkte
zum Reinigen und Behandeln unreiner Haut, zum Beispiel Syndets (fest
oder flüssig),
Peeling- oder reibende Produkte oder Peelingmasken;
- – chemische
depilatorische Produkte, zum Beispiel depilatorische Puder, flüssige depilatorische
Produkte, cremige oder pastenartige depilatorische Produkte, depilatorische
Gele oder Aerosolschäume;
- – Rasierprodukte,
zum Beispiel Rasierseife, schäumende
Rasiercremes, nichtschäumende
Rasiercremes, Rasierschäume
und -gele, Vorrasurprodukte für
Trockenrasur, nach dem Rasieren oder After-shave-Lotion;
- – Duftstoffe,
zum Beispiel Parfüms
(Eau de Cologne, Eau de Toilette, Eau de Parfum, Parfum de Toilette, Parfüm), Parfümöle oder
Parfümcremes;
- – Produkte
zur oralen und Zahnhygiene sowie für Gebisse, zum Beispiel Zahnpasten,
Zahngele, Zahnpulver, Mundwaschkonzentrate, Antiplaque-Mundwäschen, Gebissreinigungsprodukte
oder Gebisshaftprodukte;
- – kosmetische
Formulierungen zur Haarbehandlung, zum Beispiel Haarwäschen in
Form von Shampoos, Haarkonditionierer, Haarpflegeprodukte, zum Beispiel
Vorbehandlungsprodukte, Haartonik, Haarstylingcremes und -gele,
Pomaden, Haarspülungen,
Tiefenkonditionierungsbehandlungen, intensive Haarpflegebehandlungen,
Haarhaltprodukte, zum Beispiel Wellenmittel für Dauerwellen (Heißwelle,
Mildwelle, Kaltwelle), Haarglättungsprodukte,
flüssige
Haarfestiger, Haarschäume,
Haarsprays, bleichende Mittel, zum Beispiel Wasserstoffperoxidlösungen,
bleichende Shampoos, bleichende Cremes, bleichende Pulver, bleichende
Pasten oder Öle,
temporäre,
halbtemporäre
oder dauerhafte Haarfarben, Produkte, die selbstoxidierende Farbstoffe
enthalten, oder natürliche
Haarfarbstoffe, wie Henna oder Kamille.
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Eine
antimikrobielle Seife hat zum Beispiel die nachstehende Zusammensetzung:
- 0,01 bis 5 Gewichtsprozent einer Verbindung der Formeln (1)
oder (2)
- 0,3 bis 1 Gewichtsprozent Titandioxid
- 1 bis 10 Gewichtsprozent Stearinsäure auf 100% Seifengrundlage,
zum Beispiel Natriumsalze von Talgfett- und Kokosnussfettsäure oder
Glycerinen.
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Ein
Shampoo hat zum Beispiel die nachstehende Zusammensetzung:
- 0,01
bis 5 Gewichtsprozent einer Verbindung der Formeln (1) oder (2),
- 12,0 Gewichtsprozent Natriumlaureth-2-sulfat,
- 4,0 Gewichtsprozent Cocamidopropylbetain,
- 3,0 Gewichtsprozent NaCl und
- Wasser auf 100%.
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Ein
Deodorant hat zum Beispiel die nachstehende Zusammensetzung:
- 0,01
bis 5 Gewichtsprozent einer Verbindung der Formeln (1) oder (2),
- 60 Gewichtsprozent Ethanol,
- 0,3 Gewichtsprozent Parfümöl und
- Wasser auf 100%.
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Die
vorstehend angeführten
Körperpflegeformulierungen
können
in sehr breiten Darreichungsformen vorliegen, zum Beispiel
- – in
Form von flüssigen
Formulierungen als eine O/W-Emulsion,
- – in
Form eines Gels,
- – in
Form eines Öls,
einer Creme, Milch oder Lotion,
- – in
Form eines Puders, Lacks, Pellets oder Make-ups,
- – in
Form eines Stifts,
- – in
Form eines Sprays (Spray mit Treib- oder Pumpspray) oder eines Aerosols,
- – in
Form eines Schaums oder
- – in
Form einer Paste.
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Die
Oralhygienezusammensetzung kann ein zusätzliches antibakteriell verstärkendes
Mittel, zum Beispiel ein anionisches polymeres Polycarboxylat, ein
dehydriertes Polyphosphatsalz, eine Verbindung, die eine Quelle
von Fluoridionen be reitstellt, ein Poliermittel, einschließlich Kieselsäure-haltiges
Material oder Natriumbicarbonat, einen oral verträglichen
Träger,
einschließlich
einer Wasserphase mit Feuchthaltemittel, Verdickungsmittel, oberflächenaktive
Mittel und ein Geschmacks- oder Süßungsmaterial, bereitstellen.
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Die
erfindungsgemäße Oralhygienezusammensetzung
enthält
0,003 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
von antimikrobiellem Mittel oder einem Gemisch von antimikrobiellen
Mitteln.
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Die
Herstellung der Oralhygienezusammensetzung kann durch physikalisches
Vermischen des/der antimikrobiellen Mittel(s) mit anderen Bestandteilen
durch übliche
Verfahren, zum Beispiel durch einfaches Rühren der einzelnen Komponenten
miteinander, dann weiteres Vermischen unter Vakuum, bewirkt werden.
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Eine
Oralpflegeformulierung hat zum Beispiel die nachstehende Zusammensetzung:
- 10 Gewichtsprozent Sorbit,
- 10 Gewichtsprozent Glycerin,
- 15 Gewichtsprozent Ethanol,
- 15 Gewichtsprozent Propylengylcol,
- 0,5 Gewichtsprozent Natriumlaurylsulfat,
- 0,25 Gewichtsprozent Natriummethylcocoyltaurat,
- 0,25 Gewichtsprozent Poloxypropylen/Polyoxyethylen-Blockcopolymer,
- 0,10 Gewichtsprozent Minzegeschmack,
- 0,3 Gewichtsprozent einer Verbindung der Formeln (1) oder (2),
- 48,6 Gewichtsprozent Wasser.
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Die
Oralhygienezusammensetzung kann in verschiedenen Darreichungsformen
vorliegen, einschließlich
der Form eines Gels, einer Paste, Creme oder Mundwäsche.
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Weiterhin
sind die erfindungsgemäßen Hydroxydiphenyletherverbindungen
als Haushaltsreiniger für das
Reinigen und für
die Desinfektion harter Oberflächen
verwendbar.
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Ein
Waschmittel hat zum Beispiel die nachstehende Zusammensetzung:
- 0,01
bis 5 Gewichtsprozent einer Verbindung der Formeln (1) oder (2),
- 3,0 Gewichtsprozent Octanol 4 EO,
- 1,3 Gewichtsprozent Fettalkohol C8-C10-Polyglucosid,
- 3,0 Gewichtsprozent Isopropanol,
- Wasser auf 100%.
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Ein
besseres Verständnis
der vorliegenden Erfindung und von ihren vielen Vorteilen wird durch
Bezugnehmen auf die nachstehenden Beispiele gemacht, als ein Erläugerungsweg. BEISPIEL
1 Reaktionsschema
erster Reaktionsschritt:
-
In
einen mit einem Überkopfrührer und
Kühler
ausgestatteten Dreihalskolben wurde Säurechlorid [57,25 mMol], Toluol
[250 ml] und aktiviertes Zink [57,24 mMol] gegeben. Dieses Gemisch
wurde bei Raumtemperatur [30°C]
15 Minuten gerührt.
m-Phenoxyphenol
[4,5 g, 24,20 mMol] in Toluol [150 ml] wurde zugegeben und das Reaktionsgemisch
30 Minuten bei 70–75°C gerührt. DC
zeigte die Abwesenheit von Ausgangsmaterial. Das Reaktionsgemisch
kühlte
auf Raumtemperatur und wurde filtriert. Die organische Schicht wurde mit
2 × 100
ml wässriger
Lösung
[20%] Kaliumcarbonat, gefolgt von Waschen mit Wasser, gewaschen.
Sie wurde schnell über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck abdestilliert, um O-Acylverbindung zu ergeben. Ausbeute 85%. Reaktionsschema
zweiter Reaktionsschritt:
-
O-Acetat
[16 mMol], Aluminiumchlorid [20 mMol], wurden miteinander vermischt
und geschützt
vor Feuchtigkeit für
3 bis 4 Stunden auf 145–150°C erhitzt.
DC nach 4 Stunden zeigte die Abwesenheit von Ausgangsmaterial. Das
Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur gekühlt und auf verdünnte Salzsäure gegossen
und mit 2 × 50
ml Dichlormethan extrahiert. Der organische Extrakt wurde mit Wasser
gewaschen, bis die Waschungen laut Lackmus neutral sind. Das Lösungsmittel
wurde abdestilliert und der Rückstand
an Kieselgel unter Verwendung von Hexan : Essigsäureethylester [98 : 2] als
Elutionsmittel chromatographiert. Ausbeute von 2-Acylphenol ist
72%. Reaktionsschema
dritter Reaktionsschritt:
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Amalgamiertes
Zink [12 g], hergestellt gemäß den Standardverfahren,
wurde zu einem mit einem Überkopfrührer und
einem Rückflusskühler ausgestatteten
Dreihalsrundkolben überführt. Wasser
[10 ml], konz. Salzsäure
[20 ml] wurden zugegeben, gefolgt von 2-Acylphenol [10 mMol], gelöst in 20
ml Toluol. Ethanol [2 ml] wurde zu dem Reaktionsgemisch gegeben,
gerührt
und unter Rückfluss
erhitzt. Konz. Salzsäure
[3 bis 4 ml] wurde alle 3–4
Stunden unter Rückfluss
zugegeben. Das Erhitzen stoppte nach 24 Stunden unter Rückfluss.
[DC nach 24 Stunden Rückfluss
zeigte das Vorliegen von Ausgangsmaterial an. Zugabe von weiterer Menge
Zinkamalgam war nicht notwendig]. Organisches Material wurde mit
2 × 35
ml Toluol extrahiert und die Extrakte mit Wasser gewaschen, bis
die Waschungen laut Lackmus neutral waren. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem
Druck abdestilliert und der Rückstand über Kieselgel
unter Verwendung von Hexan : Essigsäureethylester [97 : 3] als
Elutionsmittel chromatographiert, um das reine Produkt der Formel
(102) zu erhalten.
Ausbeute 50–55%.
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BEISPIEL 2
-
Ein
Agareinarbeitungstest wird ausgeführt, um die MIC von verschiedenen,
in Tabelle 1 gezeigten Verbindungen zu bestimmen.
-
Medium:
-
Nähragar
als Testagar für
Bakterien:
-
- Mueller-Hinton-Agar zum Kultivieren von aeroben Bakterien
- Mueller-Hinton-Brühe
zum Gewinnen von Suspension aus Mikroorganismus
- Ethanol als Lösungsmittel
- Wilkins-Chalgren-Agar zum Kultivieren von aeroben Bakterien
- Sabouraud-Glucoseagar zum Kultivieren der Dermatophyten
- Beispiele von Testbakterien
- Staphylococcus aureus ATCC 6538
- Staphylococcus hominis DSM 20330
- Escherichia coli NCTC 8196
- Pseudomonas aeruginosa CIP A-22
- Candida albicans ATCC 10231
- Aspergillus niger ATCC 6275
-
Verfahren:
Die Testsubstanzen werden in Ethanol gelöst und eine Verdünnungsreihe
von der Verbindung der Formel (102) in Agar wird hergestellt.
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Anaerobe
Bakterien und Dermatophyten werden auf Agarplatten aktiviert und
mit Mueller-Hinton-Brühe
gewaschen. Aerobe Bakterien werden in Mueller-Hinton-Brühe über Nacht
aktiviert. Die Testkeimsuspension wird mit Mueller-Hinton-Brühe zu einer
Dichte von McFarland-Standard 0,5 verdünnt.
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10 μl von jeder
Keimsuspension werden auf die Agarplatten, die die Testsubstanz
enthalten, getropft, und die Platten werden dann bei 37°C für 2 Tage
inkubiert. (Aerobe Bakterien werden bei 36°C für 72 Stunden inkubiert, anaerobe
Bakterien werden bei 30°C
für 72
Stunden inkubiert). Als Kontrollen werden die bakteriellen Suspensionen
auf Agarplatten ohne Testsubstanzen aufgetragen. Um das Lösungsmittel
Ethanol mit einem Einfluss auf die Wachstumseigenschaften auszuschließen, werden
die bakteriellen Suspensionen auf Agarplatten, die Ethanol enthalten,
aufgetragen, jedoch ohne Testsubstanz. Nachdem die Platten inkubiert wurden,
wird das Wachstum der Bakterien auf den Testsubstanz enthaltenden
Platten mit jenem der Kontrollplatten verglichen.
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Die
Minimale Inhibitor-Konzentration (MIC) wird als die geringste Konzentration
angegeben, die deutliche Inhibierung, verglichen mit der Kontrolle,
zeigt.
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Die
MIC-Werte werden in der nachstehenden Tabelle 1 angegeben.
- SA
= Staphylococcus aureus ATCC 6538
- SH = Staphylococcus hominis DSM 20328
- EC = Escherichia coli NCTC 8196
- PA = Pseudomonas aeruginosa CIP A-22
- CA = Candida albicans ATCC 10231
- AN = Aspergillus niger ATCC 6275
-
Die
Ergebnisse in der vorstehenden Tabelle zeigen deutlich, dass die
Verbindungen antimikrobielle Wirksamkeit aufweisen.
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BEISPIEL 3: Herstellung von speziellen
Diphenyletherverbindungen
-
Die
nachstehenden, in Tabelle 2 aufgeführten Verbindungen werden durch
die im Einzelnen nachstehend beschriebenen Verfahren hergestellt:
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Allgemeine Synthesen von Hydroxydiphenylethern
-
Allgemeines Verfahren I.
-
Beispiel (Bezug):
-
Ullmann-Kondensationen
werden wie das durch R. G. R. Bacon und O. J. Stewart, J. Chem.
Soc., 1965, 4953, ausgewiesene Verfahren ausgeführt.
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Zu
einer gerührten
Lösung
von o-Cresol 21,6 g (0,2 Mol) in 110 ml N,N-Dimethylacetamid wurde
unter Stickstoffatmosphäre
o-Bromanisol 74,8 g (0,4 Mol), gefolgt von Kupfer (I) Oxid 28,62
g (0,4 Mol) gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde für 24 h bei
165–167°C unter Rückfluss
erhitzt. Es wurde auf Raumtemperatur gekühlt und in 1 l Wasser, enthaltend
100 ml konzentrierte HCl, gegossen. Das Reaktionsgemisch extrahierte mit
3 × 150
ml Ether. Der organische Extrakt wurde mit 10%iger NaOH-Lösung gewaschen,
um nicht umgesetztes Cresol zu entfernen. Das Lösungsmittel und Überschuss
an o-Bromanisol destillierten unter vermindertem Druck ab. Das Produkt
wurde durch Chromatographie über
eine Kieselgelsäule
gereinigt. Ausbeute = 28 g.
% Ausbeute der Theorie = 65%
-
Allgemeine
Katalysatoren für
die Ullmann-Kondensation: Cu, Cu2Cl2, bas. CuCO3, CuCl2, CuO, Cu2O, Reaktion
in hochsiedenden Lösungsmitteln,
wie Pyridin, DMF, DMA, DMSO, Toluol, Xylol und andere, Basen sind
Hydroxide/Carbonate der Metalle der Gruppe 1/2.
-
Allgemeines Verfahren – II
-
Beispiel (Bezug):
-
Acylierung von Methoxydiphenylether.
-
Isovaleroylchlorid
1,2 g (0,01 Mol) und Ethylendichlorid (10 ml) wurden vermischt und
unter Rühren auf
0°C gekühlt. Wasserfreies
AlCl3 2,7 g (0,02 Mol) wurde portionsweise
unter Halten der Temperatur unter 5°C zugegeben. p-Methoxydiphenylether
2 g (0,01 Mol) wurde tropfenweise innerhalb 15 Minuten zugegeben; Rühren wurde
1 Stunde bei 0–5°C fortgesetzt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit 100 ml kaltem Wasser unter heftigem
Rühren
versetzt, gefolgt von Extraktion mit 50 ml Ethylendichlorid. Die
organische Schicht wurde abgetrennt, mit 50 ml Wasser gewaschen
und kurz über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet.
Das Lösungsmittel wurde
unter vermindertem Druck abdestilliert, um das Rohprodukt zu ergeben.
Es wurde über
Kieselgelsäule unter
Verwendung von Hexan : Essigsäureethylester
als Elutionsmittel gereinigt.
Ausbeute: 2,46 g
% Ausbeute
der Theorie: 85–90%
-
Allgemeine
Friedl-Crafts-Acylierungskatalysatoren: Lewis-Säuren, wie AlCl3,
ZnCl3, FeCl3, BCl3, BF3, Übergangsmetall-Trifluorsulfonate
(z.B. Sc(OTf)3)
-
Reaktion
in inerten Lösungsmitteln,
wie EDC, CH
2Cl
2,
CS
2, Nitrobenzol Allgemeines
Verfahren – III Beispiel:
-
Hydrierung von Keto zu Methylen
-
Zu
einem 125 ml-Autoklaven wurde eine Lösung der Ketoverbindung 3,67
g (0,01 Mol) in 50 ml Ethanol gegeben, gefolgt von 10 ml Eisessig,
10%igem Pd-C (5 mg), 0,1 ml Perchlorsäure, und zweimal mit Wasserstoff
gespült.
Das Reaktionsgemisch wurde bei einer Autoklaventemperatur von 65°C und einem
Druck von 100–110
psi für
4–6 Stunden
hydriert. Die Beendigung der Reaktion wurde durch DC verfolgt. Das
Reaktionsgemisch kühlte
auf Raumtemperatur, der Druck wurde entlastet und filtriert. Das
Filtrat wurde mit 200 ml Wasser versetzt. Ethylendichlorid (100
ml) wurde zugegeben, die organische Schicht mit 2 × 50 ml
5%iger NaHCO
3-Lösung gewaschen und über wasserfreiem
Na
2SO
4 getrocknet.
Das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck abdestilliert, um das Produkt zu
erhalten.
Ausbeute: 3,33 g
% Ausbeute laut Theorie: 90–95% Allgemeines
Verfahren – IV Beispiel
(Bezug):
-
Demethylierung von Methoxyether zu Phenol
-
Methylether
14 g (0,065 Mol), Essigsäure
25 ml, Jodwasserstoffsäure
25 ml, Acetanhydrid 20 ml, wurden vermischt und unter Rühren bei
105–110°C für 1 Stunde
unter Rückfluss
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde in 1 l eiskaltes Wasser ge gossen,
mit Natriumsulfitlösung
entfärbt,
mit gesättigter
NaHCO3-Lösung
(2 × 100
ml) neutralisiert und mit DCM (3 × 100 ml) extrahiert. Die organische
Schicht wurde mit Wasser gewaschen, über Na2SO4 getrocknet. Das rohe Reaktionsgemisch wurde über eine
Kieselgelsäule
chromatographiert, um das reine Produkt zu erhalten.
Ausbeute:
10 g
% Ausbeute laut Theorie: 75%
-
Allgemeine
Demethylierungsmittel sind AlCl
3, BCl
3, BF
3, HBr, Pyridinium × HCl Allgemeines
Verfahren – V Beispiel
(Bezug):
-
Herstellung von m-Phenoxyphenol
-
Zu
einer gerührten
Lösung
von 49,5 g (0,45 Mol) Resorcin in 75 ml trockenem Pyridin wurden
unter Stickstoffatmosphäre
16,2 g (0,3 Mol) Natriummethoxid gegeben. Das Erhitzen begann und
das Methanol wurde fraktionell über
einen Zeitraum von 0,5 Stunden abdestilliert. Brombenzol, 142 g
(0,9 Mol), wurde in das Reaktionsgemisch laufen lassen, gefolgt
von 2,2 g Kupfer(I)chlorid. Das Reaktionsgemisch wurde 3–4 h unter Rückfluss
erhitzt, Pyridin abdestilliert, während die Topftemperatur auf
150°C stieg.
Der Rückstand
wurde in 50 ml konz. HCl in 120 ml Wasser gegossen und gerührt. Das
organische Material extrahierte in 200 ml Benzol, gefolgt von Waschen
mit 25 ml 20%iger HCl. Die organische Schicht extrahierte mit 100
ml 10%iger NaOH-Lösung,
gefolgt von einer zweiten Extraktion mit 20 ml 10%iger NaOH. Die
vereinigten wässrigen
Extrakte wurden mit konz. HCl angesäuert, freigesetztes m-Phenoxyphenol
wurde in Benzol (300 ml) extrahiert. Aus der organischen Schicht wurde
Benzol durch Destillation entfernt. Rohprodukt wurde über eine
Kieselgelsäule durch
Filtration gereinigt.
Ausbeute: 35 g
% Ausbeute laut Theorie:
40–42%
Katalysatoren
für Ullmann-Kondensation
siehe Verfahren I Allgemeines
Verfahren – VI – A Beispiel:
-
Acylierung von m-Phenoxyphenol
-
Hexansäure 12,87
g (0,11 Mol) wurde zu gebranntem ZnCl
2,
6,50 g (0,15 Mol), gelöst
bei 145–150°C, gegeben.
Zu dem vorstehenden Reaktionsgemisch wurde m-Phenoxyphenol, 5,9
g (0,032 Mol), gegeben. Die Reaktionsmasse wurde bei 145–150°C für 3 Stunden
gerührt.
Sie wurde auf Raumtemperatur gekühlt
und über 250
ml kaltes Wasser gegossen, mit gesättigter NaHCO
3-Lösung (2 × 150 ml) gewaschen, mit Essigsäureethylester
(2 × 100
ml) extrahiert. Der organische Extrakt wurde über Na
2SO
4 getrocknet. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem
Druck abdestilliert. Das Rohprodukt wurde durch Chromatographie über Kieselgel gereinigt.
Ausbeute:
2,5 g
% Ausbeute laut Theorie: 25–30% Allgemeines
Verfahren – VI – B Beispiel:
-
O-Acylierung von m-Phenoxyphenol
-
Hexanoylchlorid
7,70 g (57,24 mMol) in 250 ml trockenem Toluol wurde mit aktiviertem
Zinkstaub 3,74 g (57,24 mMol) bei Raumtemperatur für 15 Minuten
gerührt,
m-Phenoxyphenol 4,5 g (24,2 M Mol) in 150 ml Toluol zugegeben und
das Reaktionsgemisch bei 70 bis 75°C für 30 Minuten gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur gekühlt und filtriert. Die organische
Schicht wurde mit 100 ml 20%iger K2CO3-Lösung
gewaschen, gefolgt von einem zweiten Waschen mit 15 ml 20%iger K2CO3-Lösung. Die
Toluolschicht wurde mit Wasser gewaschen, über Na2SO4 getrocknet. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem
Druck abdestilliert, um das Produkt zu erhalten.
Ausbeute:
6 g
% Ausbeute laut Theorie: 85%
Acylierung auch mit Carbonsäureanhydriden
-
Fries-Umlagerung
-
O-Hexanoat
0,8 g (2,81 mMol) und AlCl
3 0,45 g (3,47
mMol) wurden miteinander in einem Rundkolben vermischt. Nach 4 Stunden
bei 145–150°C wurde das
Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur gekühlt und durch Gießen über 50 ml
1 : 1 HCl (50 ml), gefolgt von Extraktion in DCM (100 ml), aufgearbeitet.
Die organische Schicht wurde mit Wasser gewaschen. Das Lösungsmittel wurde
unter vermindertem Druck abgedampft. Rohe Reaktionsmasse wurde durch
Kieselgelsäulenchromatographie
gereinigt, unter Gewinnung des reinen Produkts.
Ausbeute: 0,6
g
% Ausbeute laut Theorie: 75% Allgemeines
Verfahren – VII Beispiel:
-
Reduktion von Keto zu Methylen durch Clemmenson's-Verfahren
-
Zinkamalgam
wurde aus 12 g Zn-Staub, 0,9 g Quecksilber(II)chlorid in 20 ml Wasser
und 2–3
ml HCl konz. hergestellt. Dies wurde zu der Lösung der Ketoverbindung 1,5
g (5,28 mMol) in 25 ml Toluol und 20 ml HCl konz. gegeben. Das HCl-Gas
wurde in das Reaktionsgemisch für
2 Stunden geleitet. 50 ml Toluol wurden zugegeben und die Toluolschicht
abgetrennt und mit Wasser gewaschen. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem
Druck abdestilliert, um das Produkt zu erhalten.
Ausbeute:
1,45 g
% Ausbeute laut Theorie: 85–90%
Reduktion verläuft auch
mit H
2 siehe Verfahren III BEISPIEL
5 Herstellung
der Verbindung der Formel
Reaktionsschema:
BEISPIEL
6 Herstellung
der Verbindung der Formel
Reaktionsschema:
BEISPIEL
7 Herstellung
der Verbindung der Formel
Reaktionsschema: