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Die
vorliegende Erfindung betrifft substituierte 4-Amino-2-(2-pyridinyl)pyrimidine,
Herstellung dieser Verbindungen, sowie deren Verwendung zur antimikrobiellen
Behandlung von Oberflächen,
als antimikrobielle Wirksubstanz gegen grampositive und gramnegative
Bakterien, Hefen und Pilze sowie zur Konservierung von Kosmetika,
Haushaltsprodukten, Textilien, Kunststoffen und zur Verwendung in
Desinfektionsmitteln.
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DE 40 29 649 offenbart Alkoxypyridyl-pyrimidin-Derivate.
Die Verbindungen werden als Fungizide verwendet.
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US 5,250,530 offenbart spezielle
Aminopyrimidin-Derivate, ihre Herstellung und Mittel, welche diese beinhalten.
Die Verbindungen werden als Fungizide verwendet.
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EP 0 588 146 offenbart substituierte
Pyridin-Derivate und Pestizide, welche diese beinhalten.
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Keine
dieser Referenzen offenbart 2-Pyridylpyrimidine, worin
- a) die Pyridyl-Einheit unsubstituiert ist und gleichzeitig
- b) Amino-Substituenten hat, so wie die vorliegenden beanspruchten
Verbindungen.
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Die
erfindungsgemässen
substituierten 4-Amino-2-(2-pyridinyl)pyrimidine entsprechen der
Formel
worin
R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander Wasserstoff; nicht substituiertes oder mit einem oder
mehreren Halogenatomen substituiertes C
1-C
20-Alkyl, C
1-C
20-Alkoxy, C
2-C
20-Alkenyl, C
2-C
20-Alkinyl, C
3-C
18-Cycloalkyl, C
3-C
7-Cycloalkyl-C
1-C
20-Alkyl; Hydroxy; C
1-C
6-Alkoxy-C
1-C
20- Alkyl;
Carboxy; C
1-C
6-Alkyl-oxycarbonyl;
Cyano; Mono- oder Di-C
1-C
20-Alkylamino;
C
1-C
6-Alkylamino-C
1-C
20-Alkyl; Halogen; Phenyl; nicht substituiertes
oder mit C
1-C
5-Alkyl,
Halogen oder Hydroxy substituiertes Phenyl-C
1-C
20-Alkyl, Phenoxy oder Phenyl-C
1-C
20-Alkoxy; oder
R
1 und R
2 eine Polymethylenkette
der Formel -(CH
2)
m-
mit m = 2-12 bilden;
R
3 nicht substituiertes
C
7-C
20-Alkyl; oder
mit Amino, Hydroxy, Carboxy oder C
1-C
6-Alkyloxycarbonyl substituiertes C
2-C
20-Alkyl, C
8-C
18-Cycloalkyl,
C
8-C
20-Alkenyl,
C
8-C
20-Alkinyl,
C
3-C
7-Cycloalkyl-C
8-C
20-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy-C
8-C
20-Alkyl, R
7R
8N-C
7-C
20-Alkyl, Phenyl, Phenyl-C
1-C
4-Alkyl oder Phenyl-C
1-C
4-Alkoxy;
R
4 Wasserstoff;
nicht substituiertes oder mit C
1-C
5-Alkyl, Halogen oder Hydroxy substituiertes
C
1-C
20-Alkyl, C
2-C
20-Alkenyl, C
2-C
20-Alkinyl, C
3-C
20-Cycloalkyl,
C
3-C
7-Cycloalkyl-C
1-C
20-Alkyl C
1-C
20-Alkoxy-C
1-C
6-Alkyl oder R
7R
8N-C
1-C
20-Alkyl, Phenyl, Phenyl-C
1-C
20-Alkyl oder Phenoxy-C
1-C
20-Alkyl;
R
5 und
R
6 unabhängig
voneinander Wasserstoff; und
R
7 und
R
8 unabhängig
voneinander Wasserstoff; C
1-C
20-Alkyl;
C
3-C
20-Alkenyl;
C
3-C
20-Alkinyl;
C
3-C
7-Cycloalkyl; C
3-C
20-Cycloalkyl-C
1-C
4-Alkyl;, Phenyl; Phenyl-C
1-C
4-Alkyl bedeuten.
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C1-C20-Alkyl sind
geradkettige oder verzweigte Alkylreste wie z.B. Methyl, Ethyl,
n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sek.Butyl, tert.Butyl, Amyl, Isoamyl
oder tert.Amyl, Heptyl, Octyl, Isooctyl, Nonyl, Decyl, Undecyl,
Dodecyl, Tetradecyl, Pentadecyl, Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl
oder Eicosyl.
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C3-C18-Cycloalkyl
bedeutet z.B. Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cycloheptyl,
Cyclooctyl, Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl, Cyclodocecyl,
Cyclotetradecyl, Cyclopentadecyl, Cyclohexadecyl, Cycloheptadecyl,
Cyclooctadecyl und insbesondere Cyclohexyl.
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Alkenyl
umfasst im Rahmen der angegebenen Bedeutungen u.a. Allyl, Isopropenyl,
2-Butenyl, 3-Butenyl, Isobutenyl, n-Penta-2,4-dienyl, 3-Methyl-but-2-enyl,
n-Oct-2-enyl, n-Dodec-2-enyl,
iso-Dodecenyl, n-Dodec-2-enyl oder n-Octadec-4-enyl.
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C1-C5-Alkoxy sind
geradkettige oder verzweigte Reste wie z.B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy,
Butoxy oder Pentyloxy.
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Alkinyl
umfasst z.B. Ethinyl, Propargyl, 2-Butinyl, 1-Pentenyl oder 2-Pentenyl.
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Vorzugsweise
bedeuten in Formel (1) R1 und R2 unabhängig voneinander
Wasserstoff, nicht substituiertes oder mit einem oder mehreren Halogenatomen
substituiertes C1-C20-Alkyl;
oder C1-C5-Alkoxy-C1-C5-Alkyl und ganz
besonders Wasserstoff; nicht substituiertes oder mit einem oder
mehreren Halogenatomen substituiertes C1-C5-Alkyl; oder C1-C3-Alkoxy-C1-C5-Alkyl
und insbesondere Wasserstoff, Methyl, Ethyl, iso-Propyl, t. Butyl,
CF3 oder den Rest -(CH2)m-O-CH3, worin m
1 bis 4 bedeutet.
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R3 in Formel (1) bedeutet vorzugsweise nicht
substituiertes oder mit Amino substituiertes C7-C20-Alkyl, C3-C7-Cycloalkyl-C8-C20-Alkyl, C1-C4-Alkoxy-C7-C20-Alkyl, R7R8N-C7-C20-Alkyl,
Phenyl-C1-C4-Alkl, Phenyl-C1-C6-Alkoxy, ganz
besonders nicht substituiertes oder mit Amino substituiertes C7-C20-Alkyl oder R7R8N-C7-C20-Alkyl.
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Besonders
bevorzugte Verbindungen der Formel (1) sind solche, worin
R1 und R2 unabhängig voneinander
Wasserstoff, Methyl, Ethyl, iso-Propyl, t. Butyl, CF3 oder
den Rest -(CH2)m-O-CH3;
R3 nicht
substituiertes oder mit Amino substituiertes C7-C20-Alkyl oder R7R8N-C7-C20-Alkyl;
R4 Wasserstoff; oder C1-C20-Alkyl;
R5 und
R6 Wasserstoff;
R7 und
R8 unabhängig
voneinander Wasserstoff oder C1-C20-Alkyl; und
m 1 bis 4 bedeuten.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel
worin
n
7 bis 20; bedeutet und
R
1, R
2, R
3, R
5,
R
6 die in Formel (1) angegebene Bedeutung
haben.
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Sämtliche
Verbindungen können
auch in Form ihrer Säureadditionssalze
vorliegen. Als Säure
kommen hierbei in Frage: HF, HCl, HBr, H2SO4, H3PO4,
mono- und bifunktionale Carbonsäuren,
wie z.B. Milchsäure,
Weinsäure,
Essigsäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure,
Citronensäure,
Salicylsäure
oder Sulfonsäure.
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In
der nachfolgenden Tabelle 1 sind weitere erfindungsgemässe 4-Amino-2-(2-pyridinyl)pyrimidine
beispielhaft aufgeführt:
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Die
Herstellung der neuen 4-Amino-2-(2-pyridinyl)pyrimidine erfolgt
nach an sich bekannten Verfahren (j. Org. Chem.; 1967. 32, 1591).
Hierzu wird 2-Cyanopyridin in einem geeigneten Lösungsmittel wie z.B. Methanol,
Ethanol, Isopropanol, DMF, Tetrahydrofuran, etc. mit Ammoniumacetat
oder Ammoniumchlorid bei einer Temperatur zwischen –10°C bis 100 °C innerhalb
1 h bis 24 h zum entsprechenden 2-Amidinopyridin umgesetzt. Anschliessend
erfolgt eine Kondensation des 2-Amidinopyridins mit einem entsprechenden β-Ketoester
unter Verwendung einer Hilfsbase wie z.B. Soda, Pottasche, Natriumethylat,
Natriummethylat, Kalium tert.Butylat, etc. in einem geeignetem Lösungsmittel
wie z.B. Methanol, Ethanol, Butanol, tert. Butanol, THF, DMF, Acetonitril,
Toluol, Xylol, etc. innerhalb 1-24 h bei einer Temperatur zwischen
40-120 °C.
Das so erhaltene 4-Hydroxy-2-(2-pyridyl)pyrimidin
wird danach nach gängigen
Methoden mittels Phosphoroxychlorid in das entsprechende 4-Chlor-2-(2-pyridyl)pyrimidin überführt. Die
substituierten 4-Amino-2-(2-pyridyl)pyrimidine
werden durch Reaktion des 4-Chlor-2-(2-pyridyl)pyrimidin mit primären oder
sekundären
Aminen in einem geeigneten Lösungsmittel
wie z.B. DMF, Dioxan, Toluol, Xylol, Ethanol, Butanol und einer
Hilfsbase wie z.B. Triethylamin, DIEA, Soda, Pottasche, etc. oder
unter Verwendung eines Überschusses
an Amin innerhalb 1-24 h bei 40-130°C erhalten. Die Herstellung
der Verbindungen der Formel (2) erfolgt analog wie Verbindung (1)
bis auf die Umsetzung mit polymer-gebundenen Diaminen. Diese werden
durch Reaktion eines Überschusses
von 2-10 Äquivalenten
Diamin in z.B. DMF, Dichlormethan, THF oder Dioxan mit Tritylchlorid-Polystyrolharz
bei einer Temperatur zwischen 10-50°C innerhalb 0.5-24 h erhalten.
Danach werden 2-10 Äquivalente
der entsprechend substituierten 4-Chlor-2-(2-pyridyl)pyrimidine
in einem geeigneten Lösungsmittel
wie z.B. Dichlormethan, DMF, THF, Toluol mit den polymer gebundenen
Diaminen innerhalb 2-48 h bei 10-120 °C umgesetzt. Nach Waschen des
Harzes zur Entfernung des Überschusses
werden die Zielverbindungen mit 1-30 % Trifluoressigsäure in Dichlormethan
innerhalb 1-5 h bei 25 °C
abgespalten. Zur weiteren Aufreinigung werden die Substanzen aus
tBuOH/Wasser 4:1 mit 1-10 % HOAc und einmal aus tBuOH/Wasser 4:1
gefriergetrocknet.
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Die
gesamte Reaktion verläuft
nach folgendem Schema:
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Die
Herstellung der Verbindungen der Formel (3) erfolgt analog der Herstellung
der Verbindungen der Formel (1) nach folgendem Schema:
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Die
erfindungsgemäss
eingesetzten 4-Amino-2-(2-pyridinyl)pyrimidine zeigen ausgeprägte antimikrobielle
Wirkung, insbesondere gegen pathogene grampositive und gramnegative
Bakterien sowie gegen Bakterien der Hautflora, ausserdem gegen Hefen
und Schimmelpilze. Sie eignen sich daher insbesondere zur Desinfektion,
Desodorierung, sowie der allgemeinen und antimikrobiellen Behandlung
der Haut und Schleimhäute
sowie Hautanhangsgebilde (Haare), ganz besonders zur Hände- und
Wunddesinfektion.
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Sie
sind daher geeignet als antimikrobielle Wirksubstanzen und Konservierungsmittel
in Körperpflegemitteln,
wie z.B. Shampoos, Badezusätzen,
Haarpflegemitteln, flüssigen
und festen Seifen (auf Basis synthetischer Tenside und Salze von
gesättigten
und/oder ungesättigten
Fettsäuren),
Lotionen und Cremes, Deodorantien, anderen wässrigen oder alkoholischen
Lösungen,
z.B. Reinigungslösungen
für die
Haut, feuchten Reinigungstüchern, Ölen oder
Pudern.
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Einen
weiteren Erfindungsgegenstand bildet daher ein Körperpflegemittel, enthaltend
mindestens eine Verbindung der Formel (1) sowie kosmetisch verträgliche Träger- oder
Hilfsstoffe.
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Das
erfindungsgemässe
Körperpflegemittel
enthält
0,01 bis 15, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, der Verbindung der Formel (1) und kosmetisch
verträgliche
Hilfsstoffe.
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Je
nachdem, in welcher Form das Körperpflegemittel
vorliegt, weist es neben dem 4-Amino-2-(2-pyridinyl)pyrimidin der Formel
(1) noch weitere Bestandteile auf, wie z.B. Sequestriermittel, Farbstoffe,
Parfümöle, Verdickungs-
bzw. Festigungsmittel (Konsistenzregler), Emmollients, UV-Absorber,
Hautschutzmittel, Antioxidantien, die mechanischen Eigenschaften
verbessernde Additive wie Dicarbonsäuren und/oder Al-, Zn-, Ca-, Mg-Salze
von C14-C22-Fettsäuren und
gegebenenfalls Konservierungsmittel.
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Das
erfindungsgemässe
Körperpflegemittel
kann als Wasser-in-Öl-
oder Öl-in-Wasser-Emulsion, als alkoholische
oder alkoholhaltige Formulierung, als vesikulare Dispersion eines
ionischen oder nichtionischen amphiphilen Lipids, als Gel, fester
Stift oder als Aerosol-Formulierung
formuliert werden.
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Als
Wasser-in-Öl-
oder Öl-in-Wasser-Emulsion
enthält
der kosmetisch verträgliche
Hilfsstoff vorzugsweise 5 bis 50% einer Ölphase, 5 bis 20% eines Emulgators
und 30 bis 90% Wasser. Die Ölphase
kann dabei irgendein für
kosmetische Formulierungen geeignetes Öl enthalten, wie z.B. ein oder
mehrere Kohlenwasserstofföle,
ein Wachs, ein natürliches Öl, ein Silikon-Öl, einen
Fettsäureester
oder einen Fettalkohol. Bevorzugte Mono- oder Polyole sind Ethanol,
Isopropanol, Propylenglykol, Hexylenglycol, Glycerin und Sorbitol.
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Erfindungsgemässe kosmetische
Formulierungen werden in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Insbesondere
kommen z.B. die folgenden Mittel in Betracht:
- – Mittel
zur Hautpflege, wie z.B. Hautwasch- und Reinigungsmittel in Form
von stückförmigen oder
flüssigen Seifen,
Syndets oder Waschpasten,
- – Badepräparate,
wie z.B. flüssige
(Schaumbäder,
Milche, Duschpräparate)
oder feste Badepräparate,
wie z.B. Badetabletten und Badesalze;
- – Hautpflegemittel,
wie z.B. Hautemulsionen, Mehrfachemulsionen oder Hautöle;
- – Dekorative
Körperpflegemittel,
wie z.B. Gesichts-Make-Ups in Form von Tages- oder Pudercremes,
Gesichtspuder (lose und gepresst), Rouge oder Creme-Make-Ups, Augenpflegemittel,
wie z.B. Lidschattenpräparate,
Wimperntusche, Eyeliner, Augencremes oder Eye-Fix-Cremes; Lippenpflegemittel,
wie z.B. Lippenstift, Lip Gloss, Lippenkonturstift, Nagelpflegemittel,
wie Nagellack, Nagellackentferner, Nagelhärter, oder Nagelhautentferner;
- – Intimpflegemittel,
wie z.B. Intim-Waschlotionen oder Intimsprays;
- – Fusspflegemittel,
wie z.B. Fussbäder,
Fusspuder, Fusscremes bzw. Fussbalsame, spezielle Deomittel und
Antitranspirantien oder hornhautbeseitigende Mittel;
- – Lichtschutzmittel,
wie Sonnenmilche, -lotionen, -cremes, -öle, Sun-blockers oder Tropicals,
Vorbräunungspräparate oder
After-sun-Präparate;
- – Hautbräunungsmittel,
wie z.B. Selbstbräunungscremes;
- – Depigmentierungsmittel,
wie z.B. Präparate
zur Hautbleichung oder Mittel zur Hautaufhellung;
- – Insektenabweisende
Mittel ("Repellents"), wie z.B. Insektenöle, -lotionen,
-sprays, oder -stifte;
- – Deodorantien,
wie Deosprays, Pumpsprays, Deogele, -stifte oder -roller;
- – Antitranspirantien,
wie z.B. Antitranspirantstifte, -cremes oder -roller;
- – Mittel
zur Reinigung und Pflege von unreiner Haut, wie z.B. Syndets (fest
oder flüssig),
Peeling- oder Scrubb-Präparate
oder Peeling-Masken;
- – Haarentfernungsmittel
in chemischer Form (Depilation), wie z.B. Haarentfernungspulver,
flüssige
Enthaarungsmittel, cremige oder pastöse Enthaarungsmittel, Enthaarungsmittel
in Gelform oder Aerosolschäume;
- – Rasiermittel,
wie z.B. Rasierseife, schäumende
Rasiercremes, nichtschäumende
Rasiercremes, -schäume,
-gele, Preshave-Präparate
für die
Trockenrasur, Aftershaves oder Aftershave-Lotionen;
- – Duftmittel,
wie z.B. Duftwässer
(Eau de Cologne, Eau de Toilette, Eau de Parfum, Parfum de Toilette,
Parfüm),
Parfümöle oder
Parfümcremes;
- – Mittel
zur Zahn-, Zahnersatz- und Mundpflege, wie z.B. Zahncremes, Gel-Zahncremes,
Zahnpulver, Mundwasserkonzentrate, Anti-Plaque-Mundspülungen,
Prothesenreiniger oder Prothesenhaftmittel;
- – Kosmetische
Mittel zur Haarbehandlung, wie z.B. Haarwaschmittel in Form von
Schampoos, Haarkonditioniermittel, Haarpflegemittel, wie z.B. Vorbehandlungsmittel,
Haarwasser, Frisiercremes, Frisiergele, Pomaden, Haarspülungen,
Kurpackungen, Intensivhaarkuren, Mittel zur Haarverformung, wie
z.B. Wellmittel zur Herstellung von Dauerwellen (Heisswelle, Mildwelle,
Kaltwelle), Haarglättungspräparate,
flüssige
Haarfestiger, Haarschäume,
Haarsprays, Blondiermittel, wie. z.B. Wasserstoffperoxidlösungen,
aufhellende Schampoos, Blondiercremes, Blondierpulver, Blondierbreie
oder -öle,
temporäre,
semitemporäre
oder permanente Haarfärbemittel,
Präparate
mit selbstoxidierenden Farbstoffen, oder natürliche Haarfärbemittel, wie
Henna oder Kamille.
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Eine
antimikrobielle Seife hat z.B. folgende Zusammensetzung:
0,01
bis 5 Gew.-% der Verbindung der Formel (1)
0,3 bis 1 Gew.-%
Titandioxid,
1 bis 10 Gew.-% Stearinsäure
ad 100% Seifengrundlage,
wie z.B. die Natriumsalze der Talgfett- und Kokosfettsäure oder
Glycerine.
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Ein
Schampoo hat z.B. die folgende Zusammensetzung:
0,01 bis 5
Gew.-% der Verbindung der Formel (1),
12,0 Gew.-% Natrium-Laureth-2-sulfat,
4,0
Gew.-% Cocamidopropylbetain,
3,0 Gew.-% NaCl und
Wasser
ad 100%.
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Ein
Deodorant hat z.B. die folgende Zusammensetzung:
0,01 bis 5
Gew.-% der Verbindung der Formel (1),
60 Gew.-% Ethanol,
0,3
Gew.-% Parfümöl, und
Wasser
ad 100 %.
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Einen
weiteren Erfindungsgegenstand bildet eine orale Zusammensetzung,
enthaltend 0,01 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, der Verbindung der Formel (1) und oral verträgliche Hilfsstoffe.
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Beispiel
für eine
orale Zusammensetzung:
10 Gew.-% Sorbitol,
10 Gew.-% Glycerin,
15
Gew.-% Ethanol,
15 Gew.-% Propylenglykol,
0,5 Gew.-% Natriumlaurylsulfat,
0,25
Gew.-% Natriummethylcocyltaurat,
0,25 Gew.-% Polyoxypropylen/Polyoxyethylen-Blockcopolymer,
0,10
Gew.-% Pfefferminzgeschmacksstoff,
0,1 bis 0,5 Gew.-% einer
Verbindung der Formel (1), und
48,6 Gew.-% Wasser.
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Die
erfindungsgemässe
orale Zusammensetzung kann z.B. in Form eines Gels, einer Paste,
einer Creme oder einer wässrigen
Zubereitung (Mundwasser) vorliegen.
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Weiterhin
kann die erfindungsgemässe
orale Zusammensetzung Verbindungen enthalten, die Fluoridionen freisetzen,
die gegen die Bildung von Karies wirksam sind, z.B. anorganische
Fluoridsalze, wie z.B. Natrium-, Kalium-, Ammonium- oder Calciumfluorid
oder organische Fluoridsalze, wie z.B. Aminfluoride, die unter dem
Handelsnamen Olafluor bekannt sind.
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Weiterhin
eignen sich die erfindungsgemäss
verwendeten 4-Amino-2-(2-pyridinyl)pyrimidine der Formel (1) für die Behandlung,
insbesondere Konservierung von textilen Fasermaterialien. Es handelt
sich dabei um ungefärbte
und gefärbte
oder bedruckte Fasermaterialien z.B. aus Seide, Wolle, Polyamid
oder Polyurethanen, und insbesondere cellulosehaltige Fasermaterialien
aller Art. Solche Fasermaterialien sind beispielsweise natürliche Cellulosefasern,
wie Baumwolle, Leinen, Jute und Hanf, sowie Zellstoff und regenerierte
Cellulose. Bevorzugte geeignete textile Fasermaterialien sind aus
Baumwolle.
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Die
erfindungsgemässen
4-Amino-2-(2-pyridinyl)pyrimidine eignen sich auch zur Behandlung,
insbesondere zur antimikrobiellen Ausrüstung oder Konservierung von
Kunststoffen, wie z.B. Polyethylen, Polypropylen, Polyurethan, Polyester,
Polyamid, Polycarbonat, Latex etc.. Einsatzbereiche dafür sind z.B.
Fussbodenbeläge,
Kunststoffbeschichtungen, Kunststoffbehälter- und Verpackungsmaterialien;
Küchen-
und Badezimmer-Utensilien
(z.B. Bürsten,
Duschvorhänge;
Schwämme,
Badezimmermatten), Latex, Filtermaterialien (Luft- und Wasserfilter),
Kunststoffartikel, die im medizinischen Bereich eingesetzt werden,
wie z.B. Verbandmaterialien, Spritzen, Katheter etc., sog. "medical devices", Handschuhe und
Matratzen.
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Auch
Papier, wie z.B. Hygienepapiere können mit den erfindungsgemässen 4-Amino-2-(2-pyridinyl)pyrimidinen
antimikrobiell ausgerüstet
werden.
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Weiterhin
können
Nonwovens, wie z.B. Windeln, Damenbinden, Dameneinlagen, Tücher für den Hygiene-
und Haushaltsbereich erfindungsgemäss antimikrobiell ausgerüstet werden.
Weiterhin finden die 4-Amino-2-(2-pyridinyl)pyrimidine der Formel
(1) Verwendung in Wasch- und Reinigungsformulierungen, wie z.B.
in Flüssig-
und Pulverwaschmitteln oder Weichspülern.
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Die
4-Amino-2-(2-pyridinyl)pyrimidine der Formel (1) können insbesondere
auch in Haushalts- und Allzweckreinigern zur Reinigung und Desinfektion
von harten Oberflächen
eingesetzt werden.
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Ein
Reinigungsmittel hat z.B. folgende Zusammensetzung:
0,01
bis 5 % | der
Verbindung der Formel (1) |
3,0
% | Octylalkohol
4EO |
1,3
% | Fettalkohol
C8-C10-Polyglucosid |
3,0
% | Isopropanol |
ad
100 % | Wasser. |
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Neben
der Konservierung von Kosmetik- und Haushaltsprodukten ist auch
die Konservierung und antimikrobielle Ausrüstung von technischen Produkten
sowie der Einsatz als Biozid in technischen Prozessen möglich, wie
z.B. bei der Papierbehandlung, insbesondere in Papierbehandlungsflotten,
Druckverdickern aus Stärke
oder Celluloseabkömmlingen,
Lacken und Anstrichfarben.
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Die
4-Amino-2-(2-pyridinyl)pyrimidine der Formel (1) eignen sich auch
zur antimikrobiellen Holzbehandlung sowie zur antimikrobiellen Behandlung,
Konservierung und Ausrüstung
von Leder.
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Weiterhin
eignen sich die erfindungsgemässen
Verbindungen zum Schutz von kosmetischen Produkten und Haushaltsprodukten
vor mikrobieller Verderbnis.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung,
schränken
diese aber nicht ein.
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Herstellungsbeispiele
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Beispiel
1: Synthese von substituierten 4-Amino-2-(2-pyridinyl)pyrimidinen 1a:
Herstellung von 2-(2-Pyridinyl)pyrimidinen
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Natrium
(1,44 g; 63 mmol) wird unter Stickstoff in absolutem Ethanol (28,8
ml) bei 45°C
gelöst.
Eine Lösung
von 2-Amidinopyridin Hydrochlorid (9,8 g; 63 mmol in abs. Ethanol
(35 ml) wird zugegeben und 1 h unter Rückfluss erhitzt. Jeweils 8
ml der Suspension werden auf 8 Kolben verteilt, in denen jeweils
ein β-Ketoester
(7,88 mmol) in abs. Ethanol (5 ml) vorgelegt ist (verwendete Mengen
siehe Tab. 2). Die Suspensionen werden 5 h unter Rückfluss
erhitzt. Nach Abkühlen
auf 25 °C
wird die Reaktionsmischung zur Trockne eingedampft und direkt für die Chlorierung
eingesetzt.
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b:
Synthese von 4-Chlor-2-(2-pyridinyl)pyrimidinen
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Die
Rohprodukte aus a) werden in Phosphoroxychlorid (jeweils 5 ml, 54
mmol) aufgenommen und 3 h auf 110°C
erhitzt. Nach Abkühlen
auf 25°C
werden die Reaktionsmischungen in 10 ml Eiswasser gegossen und langsam
mit wässriger
Natronlauge auf pH 8-9 eingestellt. Die erhaltenen Rohprodukte werden
mit Dichlormethan (5 × 10
ml) extrahiert und die organischen Extrakte mit Wasser (2 × 10 ml)
und mit gesättigter NaCl-Lösung gewaschen. Nach Trocknen über MgSO4 wird abfiltriert und zur Trockne eingedampft.
Aufgrund der guten Reinheit der meisten Produkte (siehe Tab. 3)
wird ohne weitere Aufreinigung weitergearbeitet.
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c:
Belegung von Tritylchlorid-Polystyrol-Harz (TCP) mit Diaminen
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Je
1 g TCP-Harz (Beladung: 1,44 mmol/g) wurde in abs. Dichlormethan
(5 ml) mit einem Diamin (siehe Tab. 3; 5 equiv.; 7,2 mmol) 24 h
bei 25 °C
geschüttelt.
Das Harz wird mit Dichlormethan (5x), 1 % HOAc/DCM, DMF und Diethylether
gewaschen und im Vakuum getrocknet.
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d:
Umsetzung der Diamin-TCP-Harze mit 4-Chlor2-(2-pyridinyl)pyrimidinen
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Diamin-TCP-Harze
(je 50 mg; 72 μmol
Diamin) werden in abs. Dichlormethan (je 1 ml) mit 4-Chlor2-(2-pyridinyl)pyrimidinen
(je 3 equiv.; 216 μmol)
und DIPEA (5 equiv.; 360 μmol)
48 h bei 25 °C
geschüttelt.
Danach wird das Harz abfiltriert, gewaschen (DMF 5x, MeOH 5x, DCM
5x, Diethylether 5x) und im Vakuum getrocknet. Danach wird mit 5%
TFA/DCM (je 1,5 mL) 1 h bei 25 °C
abgespalten. Die Abspaltlösungen werden
zur Trockne eingedampft und die Rohprodukte aus tBuOH/Wasser 4:1
mit 10 % HOAc und einmal aus tBuOH/Wasser 4:1 gefriergetrocknet.
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e:
Umsetzung von 4-Chlor2-(2-pyridinyl)pyrimidinen mit Monoaminen
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4-Chlor2-(2-pyridinyl)pyrimidine
(je 72 μmol)
werden mit Monoaminen (je 3 equiv.; 216 μmol) in abs. Dioxan (0,5 ml)
24 h bei 90 °C
erwärmt.
Nach Abkühlen
auf 25°C
wird zur Entfernung des Aminüberschusses ein
Scavenger-Harz (Polystyrolaldehydharz; Beladung 1,28 mmol/g; 3 equiv;
216 mmol; 170 mg) sowie Trimethylorthoformiat (2 equiv; 144 μmol; 15 mg;
16 μl) und
zusätzliches
abs. THF (2 ml) zugegeben. Die Reaktionsmischung wird 24 h bei 25 °C geschüttelt. Nach
Filtration wird das Filtrat zur Trockne eingedampft und das Rohprodukt
aus tBuOH/Wasser 4:1 mit 10 % HOAc und einmal aus tBuOH/Wasser 4:1
gefriergetrocknet.
-
-
Sämtliche
mit den oben beschriebenen Methoden hergestellte Verbindungen sind
in Tab. 1 aufgelistet und wurden mittels HPLC und MS (Tabelle 7,
Reinheiten) charakterisiert. Einige der Verbindungen wurden mit
1H-NMR Spektroskopie analysiert (Tabelle
6):
-
Beispiel 2: Bestimmung
der minimalen Hemmkonzentration (MHK-Wert) in Mikrotiterplatten
-
Nährmedium:
-
- Casein-Sojamehl-Pepton-Bouillon zur Herstellung der Vorkulturen
der Testbakterien und Hefe.
- Mycological Schrägagar
zur Vorkultur von Schimmelpilzen
-
Beispiele für Testkeime:
-
Bakterien:
-
- Staphylococcus hominis DMS 20328 (= SH)
- Escherichia coli NCTC 8196 (= EC)
-
Durchführung:
-
Die
Testsubstanzen werden in Dimethylsulfoxid (DMSO) vorgelöst und in
einer Verdünnungsreihe
von 1:2 getestet.
-
Bakterien
und Hefe werden über
Nacht in CASO-Bouillon, der Schimmelpilz auf Mycological-Schrägagar angezüchtet und
mit 10 ml 0,85 % Kochsalzlösung
(+ 0,1 % TritonX-100) abgeschwämmt.
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Alle
Testkeime werden mit 0,85 %iger Kochsalzlösung auf eine Keimzahl von
1 – 5 × 106 KBE/ml eingestellt.
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Die
Testsubstanzen werden à 8 μl pro well
in Mikrotiterplatten vorpipettiert.
-
Vorverdünnte Keimsuspensionen
werden 1:100 in CASO-Bouillon (Bakterien und Hefe) bzw. Sabouraud
2% Glucose-Bouillon (Schimmelpilz) verdünnt und à 192 μl pro well den Testsubstanzen
zugegeben.
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Die
Testansätze
werden 48 Stunden bei 37°C
(Bakterien und Hefe) bzw. 5 Tage bei 28°C (Schimmelpilz) inkubiert.
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Nach
Inkubation wird das Wachstum anhand der Trübung der Testansätze (optische
Dichte) bei 620 nm in einem Mikroplate-Reader bestimmt.
-
Als
minimale Hemmkonzentration (MHK-Wert) wird diejenige Substanzkonzentration,
angegeben, bei der (verglichen mit der Wachstumskontrolle) eine
deutliche Wachstumshemmung (≤ 20
% Wachstum) der Testkeime festzustellen ist.
-
Pro
Testkeim und Substanzkonzentration wird eine Mikrotiterplatte angesetzt.
Alle Substanzen werden im Doppel geprüft
-
In
der Tabelle 7 sind die Ergebnisse zusammengestellt:
- n.d.
= nicht bestimmt
- Reinheit [%] = HPLC-Flächenprozente
bei 214 nm als Detektionswellenlänge
- *
signifikante Wachstumshemmung, aber keine komplette Inhibition
-
Beispiel 3: Bestimmung
der bakteriziden Aktivität
ausgewählter
Verbindungen
-
Testmethode:
-
Nährmedium:
-
- Casein-Sojamehl-Pepton-Bouillon zur Herstellung der Vorkulturen
der Testbakterien
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Beispiele für Testkeime:
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- Staphylococcus aureus ATCC 6538
- Escherichia coli ATCC 10536
- Salmonella choleraesuis ATCC 10708
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Durchführung:
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Die
Testsubstanzen werden in Dimethylsulfoxid (DMSO) gelöst und in
einer Konzentration von 120 μg/ml
getestet.
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Bakterien
werden über
Nacht in CASO-Bouillon inkubiert und mit 0.85% Kochsalzlösung auf
eine Keimzahl von 1-5∙105 KBE/ml eingestellt.
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Die
Testsubstanzen werden mit jeweils 8 μL pro well in Mikrotiterplatten
vorpipettiert.
-
Die
eingestellten Testkeimsuspensionen werden mit jeweils 192 μL pro well
den Testsubstanzen zugegeben und gemischt. Nach definierten Kontaktzeiten
werden die Testansätze
gemischt, ein Aliquot entnommen und in einer Verdünnungsreihe
von 1:10 in mehreren Schritten in einem geeigneten Inaktivierungsmedium verdünnt.
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Die
Testplatten werden 24 Stunden bei 37°C inkubiert.
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Nach
Inkubation wird das Wachstum anhand der Trübung der Testansätze (Optische
Dichte) bei 620 nm in einem Mikroplate-Reader bestimmt.
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Anhand
der Anzahl der bewachsenen Verdünnungsschritte
der Reihe, wird die Reduktion der Testkeimkonzentration in 10er
Potenzen(log-Wert) bestimmt.
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Pro
Testkeim wird eine Mikrotiterplatte angesetzt.
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Alle
Substanzen werden im Doppel geprüft.
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