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Vorrichtung zum Ankleben einer ablaufenden Papierbahn an eine Ersatzrolle,
insbesondere für Rotationsdruckmaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Ankleben einer ablaufenden Papierbahn an eine Ersatzrolle, insbesondere für-
Rotationsdruckmaschinen, bei der ein mehrere Papierrollen tragender Rahmen vor dem
Rollenwechsel gedreht und die ablaufende Papierrolle mittels eines endlosen Riemens
angetrieben wird.
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Bei den bisher bekannten Vorrichtungen dieser Art wird die Ersatzrolle
in ruhendem Zustande gegen die Papierbahn geschwenkt und erst durch die Berührung
mit dieser plötzlich in Umlauf versetzt. Infolgedessen wird im Augenblick des Anklebens
eine sehr starke Spannung auf die Papierbahn ausgeübt, worunter die Zuverlässigkeit
der Klebestelle leidet, falls man nicht die Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine
vorübergehend stark herabsetzt, was aber natürlich Zeitverluste mit sich bringt.
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Für die Papierbahnergänzung bei ortsfesten Papierrollen ist es zwar
schon vorgeschlagen worden, die Ersatzrolle durch eine besondere Antriebsrolle -vor
der Berührung mit der ablaufenden Bahn auf deren Geschwindigkeit zu bringen und
den zum Ankleben erforderlichen Anlagedruck durch augenblickliche Ablenkung der
Papierbahn aus ihrem natürlichen Weg nach dem Umfang der Ersatzrolle hin mittels
eines besonderen Ablenkers hervorzubringen. Diese Vorrichtungen haben aber den Nachteil,
daß durch die beträchtliche Ablenkung der Papierbahn ebenfalls eine zu große Spannung
während des Anklebens selbst erzeugt wird.
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Durch die vorliegende Erfindung werden diese Nachteile beseitigt und
eine Vorrichtung ausgebildet, die bei voller Maschinengeschwindigkeit in Tätigkeit
tritt. Erfindungsgemäß wird der mit der Ersatzrolle sich drehende Rahmen in einer
Ergänzungsstellung, d. h. einer Stellung, bei der sich die Oberfläche der Rolle
nahe an der ablaufenden Papierbahn befindet, durch ein in der Bewegungsbahn der
Ersatzrolle angeordnetes, den Antrieb des Rahmens steuerndes Fühlglied selbsttätig
festgehalten, und ferner werden durch die Drehung der auf die Geschwindigkeit der
ablaufenden Papierbahn gebrachten Ersatzrolle Steuerscheiben 'in Bewegung gesetzt,
die die ablaufende Papierbahn mittels einer Ablenkvorrichtung gegen eine mit Klebstoff
versehene Stelle der umlaufenden Ersatzrolle drücken.
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Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung besteht das in
-der Bahn der sich mit dem Rahmen drehenden Ersatzrolle ortsfest angeordnete Fühlglied
aus einem Kontakthebel, der den Motor bei Ankunft des Rahmens in der Ergänzungsstellung
ausschaltet.
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung.
Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel auf
den Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i bis 4 schematisch die hauptsächlichsten
Stufen des Ergänzungsvorganges, Abb. 5 die Einrichtung zum Antrieb und zur Bewegung
der Rollenantriebsriemen und des Ablenkers von der Seite in der Stellung entsprechend
der schematischen Abb. i, Abb. 6 eine teilweise Aufsicht auf den Antrieb des Ablenkers
nach Abb. 5, Abb. 7 eine Hubscheibe aus diesem Antrieb, Abb. 8 die Einrichtung zum
Antrieb des Rollentraggestells von vorn, Abb. 8 a den von der Ersatzrolle betätigten
Schalter, Abb. 8b die Ersatzrolle mit den Klebestellen, Abb. 9 die Einrichtung zur
Bewegung der Rollenantriebsriemen und des Ablenkers von der Seite in der Stellung
entsprechend der schematischen Abb. 2, Abb. io dieselbe Einrichtung im Augenblick
des Anklebens, Abb. i i den Ablenker und die benachbarten Teile in vergrößertem
Maßstabevon der Seite in der Stellung nach Abb. 9, Abb. 12 den Ablenker in der Stellung
nach Abb. io, Abb. 13 eine Aufsicht zu Abb. i i, teilweise im Schnitt, Abb. 14 einen
Schnitt nach der Linie 14-14 in Abb. i i, Abb. 15 eine Seitenansicht des Rollentraggestells
mit der Bremseinrichtung bei abgebremster abgelaufener Rolle, Abb. 16 eine Aufsicht
auf einen Arm des Rollentraggestells mit der Brems- und Schneideinrichtung in Richtung
des Pfeiles XVI der Abb. 15 gesehen, Abb. 17 eine Aufsicht auf die Bremseinrichtung
allein in Richtung des Pfeiles XVII der Abb. 15 gesehen, Abb. 18 einen Schaltplan
mit Darstellung des kolleztraggestells von der Seite und der Hubscheibenwelle von
oben.
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Der Antrieb der Ergänzungsvorrichtung erfolgt von der Druckmaschine
aus; die Regelungsrolle 52 wird von der Druckmaschine aus angetrieben und treibt
über eine Kette 62 (Abb. 5) eine Welle 61 an. Auf dieser Welle 61 sitzen Riemenscheiben
63 für die Papierbahnantriebsriemen 53. Vor dem Ankleben wird die Ersatzrolle mittels
ebenfalls von der Kette 62 angetriebener endloser Rieinen 56, die zu diesem Zweck
auf sie gesenkt werden, auf Papierbahngeschwindigkeit gebracht.
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Auf einer Welle 72 ist ein Hebel 78 befestigt (Abb. 5), der durch
eine Stange 79 mit einem Hebel 8o in Verbindung steht, der auf einer Welle 81 drehbar
ist. Dieser Hebel 8o trägt eine Klinke 82, die mit einem Zahn 83 zusammenwirken
kann, welcher an einer Scheibe sitzt, die auf der Welle 81 festgekeilt ist, so daß
die Welle um einen geringen Winkel gedreht wird, wenn die daran angelenkten Antriebsriemen
56 gesenkt werden. Auf der Welle 72 ist drehbar ein Handhebel 15 angeordnet, der
mit einer unter Federdruck stehenden Sperrstange 16 verbunden ist, deren Ende in
eine von zwei Kerben oder Nuten einer auf der Welle 72 befestigten Scheibe 17 (Abb.
6) einfallen kann. Diese unter Federdruck stehende Stange wird durch den Handgriff
i8 betätigt in Verbindung mit dem Griff i9 an dem Handhebel 15, so daß die Welle
72 gedreht und mit ihr die Antriebsriemen 56 gehoben oder gesenkt sowie die Klinke
82 betätigt werden können, zum Zweck, die Welle 81 leicht von Hand zu drehen, wenn
diese Antriebsriemen betätigt werden.
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Die Welle 61 trägt eine Schnecke, die in ein Schneckenrad 84 auf einer
Welle 85 eingreift und durch Vermittlung der Kegelräder 86 den lose auf der Welle
81 sitzenden Teil 42 einer Magnetkupplung antreibt.
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Auf dieser Welle 81 sind zwei Hubscheiben 88 vorgesehen, deren jede
eine Nut 89 (Abb. 9) aufweisen. In dieser Nut läuft eine Rolle g t an einen Hebe192,
der auf einer Welle 93 befestigt ist, welch letztere an jedem Ende einen Hebelarm
94 trägt. Jeder Hebelarm 94 hat einen Zapfen 95 (vgl. Abb. i i bis 14), auf dem
ein Stein 96 sitzt, der in dem Schlitz 97 eines Schlittens 98 gleiten kann. Dieser
Schlitten hat ein Paar von Führungsflächen, welche zwischeneinander ein senkrechtes
Führungsstück 99 aufnehmen, das an einem festen Halter ioo des Maschinengestells
befestigt ist. Demzufolge bewirkt ein Verschwenken des Armes 94 eine Auf- und Abwärtsbewegung
des Schlittens 98 auf seiner Führung.
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Der Schlitten trägt einen Drehzapfen ioi, auf dem ein winkelförmiger
eiserner Rahmen io2, der die Bürste 54 trägt, befestigt ist und sich mit dem Zapfen
dreht. Mit dem Zapfen ioi ist ferner noch starr verbunden ein Arm 103, der
eine Hubrolle 104 trägt. An dem Schwenkarm 103 ist ein Halter 105 befestigt, der
eine unter verstellbarem Federdruck stehende Stange io6 träge das andere Ende dieser
Stange wird von einem vorspringenden Arm 107 des Schlittens 98 gehalten. Diese unter
Federdruck stehende Stange io6 drückt den Schwenkarm vorwärts und hält die Rolle
104 gegen die feststehende Hubfläche io8 an dem festen Halter ioo. Daraus ergibt
sich also, daß die Winkelstellung der Bürste 54 von der Stellung des Schlittens
98 in bezug auf die Hubfläche io8 abhängt. .
her Kupplungsteil 42
dreht sich lose auf der Welle 8i. Das magnetische Feld 44 der Kupplung ist auf der
Welle 81 festgekeilt. Wenn ein Strom aus irgendeiner beliebigen Stromquelle durch
das magnetische Feld dieser Kupplung geschickt wird, so werden die beiden Kupplungsteile
42 und 44 miteinander gekuppelt, und die Welle 81 erhält eine Drehbewegung. Entsprechend
der Darstellung nach Abb. 18 kann der Stromkreis der magnetischen Kupplung und anderer
elektrisch betätigter Hilfsmittel durch einen Generator 45 oder eine andere Kraftquelle
gespeist werden. Von dieser Kraftquelle aus führt eine mit 46 bezeichnete Leitung
zu den beiden Bürsten 47 und 48. Die Bürste 48 liegt dauernd an einem metallischen
Kollektorring 49 und die Bürste 47 an einem Metallring 2o an (vgl. Abb. 6 und Abb.
18). Diese Ringe sind auf der Welle 8i angeordnet, aber gegeneinander isoliert.
Durch Schließen der Kontakte 2i wird der diese beiden Ringe enthaltende Stromkreis
geschlossen, und es wird dann Strom durch ein Paar von Kabeln 22 zu den Elektromagneten
der Kupplung geführt, so daß dann die Welle 81 von der Triebwelle 85 aus angetrieben
wird. Der Kollektorring 49 hat einen vorstehenden, aber isolierten Teil
23,
der nach geringer Drehung der Welle die Bürste 24, die mit einer Leitung
25 in Verbindung steht, von dem Kollektorring abhebt bzw. außer Verbindung setzt.
Wenn dieser Vorsprung 23 die unter Federdruck stehende Bürste 24 wieder die Metallfläche
des Kollektorringes 49 berühren läßt, so wird ein Stromkreis über die Leitung 25
geschlossen, der über diesen Kollektorring, die Dynamo 45 oder eine sonstige Stromquelle
zu einem Unterbrecher 26 und einem Schalter 27 führt, der zunächst als geschlossen
angenommen wird; weiter enthält der Stromkreis noch einen Kontakthebel 28, der ortsfest
im Wege der Rollen liegt. Wenn diese beiden Stromschlußvorrichtungen geschlossen
sind, wirkt der Stromunterbrecher 26 auf einen Hebel 29 derart, daß der Hauptstromkreis
46 bei den Kontakten 21 geschlossen, also die Magnetkupplung erregt wird und die
Welle 81: Kraftantrieb erhält. Der Hebel 29 schließt ebenso den Schalter 4o, um
so die beiden Stromschlußvorrichtungen 27 und 28 kurzzuschließen. Wenn die Welle
81 einen gewissen Drehwinkel zurückgelegt hat, so läuft dann die Bürste 24 auf der
Fläche 23 auf, die von dem übrigen Teil des Kollektorringes isoliert ist. Dadurch
wird der Hebel 29 freigegeben und unterbricht den Hauptstromkreis 46 an dem Schalter
21, so daß die Welle 81 stillgesetzt wird.
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In der Abb. 18 sind die sämtlichen Leitungen, Verbindungen und Einrichtungen
wiedergegeben. Hier ist ein Antriebsmotor 30 mit der Dynamo 45 und ebenfalls mit
dem Stromkreis 46 durch eine als strichpunktierte Linie dargestellte Leitung verbunden,
die an zwei Stellen, nämlich einmal durch den von Hand betätigten Schalter 31 und
zweitens durch den magnetisch betätigten Schalter 32 unterbrochen ist. Ein Stromunterbrecher
33 betätigt den letzteren Schalter zu gewissen Zeiten beim Schließen des Kontakthebels
28. Wenn dieser Kontakthebel geschlossen wird, so wird der Unterbrecher erregt,
und der zu dem Motor führende Stromkreis wird selbsttätig unterbrochen.
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In Abb. 18 ist weiter durch eine punktierte Linie ein- Stromkreis
angedeutet, der an einem Teil des Kollektors 49 beginnt. Der Kollektor ist an dieser
Stelle durch isolierende Einlagen 34 unterbrochen, die voneinander etwas getrennt
sind, so daß bei jeder Umdrehung der Welle 81 der Stromkreis 46 einmal durch den
Zwischenraum zwischen diesen Isolierstücken und den punktiert angedeuteten Stromkreis
mit einem Solenoid 35 und dann wieder zurück zu der Linie 46 geschlossen ist. Dadurch
wird das esser 57 (Abb. 16) vermöge eines Winkelhebels 36 betätigt, der an einem
Rahmen 119 drehbar befestigt ist, welcher den Rahmen 58 trägt. Der eine Arm des
Winkelhebels ist durch eine Zugschnur 37, wie Abb. 8, 16 und 18 zeigen, mit einer
Rolle 38 verbunden, die auf einer Welle 39 sitzt, an der das Messer 57 befestigt
ist. Eine Schraubenfeder auf dieser Welle 39 hält das Messer entgegen der Zugwirkung
der Zugschnur 37 zurück, welch letztere von dem Solenoid 35 angezogen wird, um das
Messer in der aus Abb.16 ersichtlichen Weise auszuschwingen.
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Auf der Welle i2o des Rahmens 58 ist ein Schneckenrad 123 (Abb. 18)
festgekeilt, das durch eine Schnecke 124 auf einer Welle 125 gedreht wird. Letztere
Welle 125 wird von dem Motor 3o angetrieben, um den Rahmen 58 zu drehen.
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Jeder Satz der zum Tragen einer Papierrolle dienenden Arme des Rahmens
58 ist an dem einen Ende mit einer Bremsscheibe 127 (Abb. 15) ausgerüstet, die an
der Welle 122 der Papierrolle befestigt ist, die von dem Arm getragen wird. Für
jede Scheibe ist ein Bremsband 128 vorgesehen (vgl. Abb. 15 bis 17). Jedes Bremsband
ist einerseits durch einen Zapfen 129 einstellbar mit einer Platte 130 verbunden,
die an dem Arm des Drehgestelles befestigt ist. Das andere Ende dieses Bremsbandes
ist drehbar mit einem Hebel 131 verbunden, der ein Gewicht 132 trägt. Das Gewicht
wirkt zeitweilig derart, daß der Hebel umgelegt wird und dadurch das Bremsband anzieht,
wie aus Abb. 15 zu ersehen ist.
Der Hebel 131 ist mit zwei Haken
133 versehen (Abb. 16 und 17), die mit einer Doppelklinke 134 zusammenarbeiten können,
welch letztere an der Platte 13o drehbar befestigt ist. Die Klinke 134 hat ein vorspringendes
Ende 135, auf das eine Rolle 136 an einem dritten Arm 137 des Winkelhebels 36 (Abb.
18) einwirken kann, zum Zweck, den Hebel 131 aus der in Abb. 15 oben ersichtlichen
Stellung freizugeben und so zu ermöglichen, daß das Gewicht i32 zur Wirkung gelangt
und dadurch die Bremse anzieht, wie dies aus Abb. 15 rechts ersichtlich ist. Diese
Wirkung tritt ein, wenn das Solenoid 35 in Tätigkeit tritt, um das Messer 57 zu
bewegen. An jedem der drei Arme des Drehgestells ist ein Messer vorgesehen, während
nur ein einziges- Solenoid 35 angeordnet ist, so daß das Auslösen der Klinke 134
erfolgt, wenn der Zapfen, um welchen sich die Klinke 134 dreht, bei der Drehung
des Rahmens 58 mit dem Zapfen oder Mittelpunkt zusammenfällt, um den sich der Hebel
36 dreht.
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An dem einen Ende der Papierrollenzapfen 122 sitzt ein Arm i4o mit
einer Rolle 141 (Abb. 16 und 18). Diese Rolle betätigt den Schalter 27 und schließt
ihn, wenn der Rahmen 58 -sich in die Stellung der Abb. 2 öder 18 dreht. Dies tritt
ein, nachdem die Außenfläche der Papierrolle B den Arm des Kontakthebels 28 betätigt
und diesen schließt. Ein feststehender Halter 145 (Abb. 8) ist vorgesehen, um die
Stromschlußvorrichtungen 27, 28 wie auch die Messerwelle 39 zu tragen.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist die folgende:
Es sei davon ausgegangen, daß die verschiedenen Teile der Einrichtung die in Abb.
i wiedergegebene Stellung haben. Dabei ist aber zu bemerken, daß die Antriebsriemen
für die Ersatzrolle und die das Papierband bewegenden Riemen dauernd betätigt werden
und umlaufen, obwohl die ersteren zunächst angehoben sind und keine Wirkung ausüben.
Das Papierband läuft hierbei von der Rolle A zu der Leitrolle 51 über der Ersatzrolle
B und dann in die Druckmaschine. Das Drehgestell dreht sich nicht, ebensowenig die
Rolle B. Auch die Welle 81 befindet sich noch nicht in Umdrehung. Wenn nun das Papierband
abgezogen wird und die ablaufende Rolle sich allmählich in ihrem Durchmesser verringert,
so nähert sich das Papierband allmählich der Ersatzrolle. Wenn die ablaufende Rolle
A sehr klein wird, so bringt der Maschinenführer zunächst das Klebmittel an den
Stellen P auf die Ersatzrolle B und senkt dann den Hebel 15 (Abb. 5), um
ihn in seiner untersten Stellung festzustellen. Dadurch werden die Antriebsriemen
für die Ersatzrolle B gesenkt. Durch das Abw ärtsführen des Handhebels 15 werden
nicht nur die Antriebsriemen 56 in Wirkung gesetzt, sondern es wird auch die Stange
79 vorwärts bewegt, derart, daß die Klinke 82 mit dem Zahn 83 in Eingriff tritt
und dadurch die Welle 8i um eine geringe Winkelentfernung aus der Stellung der Abb.
5 in die der Abb. 9 dreht. Dabei dreht sich die Hubscheibe 88 von der Linie
d bis zur Linie a in Abb. 7. Diese Hubscheibe wirkt nun auf diejenigen Teile,
welche die Bürste längs ihrer Führungen senken, und zwar aus der Stellung der Abb.
5 in diejenige der Abb. g. Dieser Vorgang wird vollendet mit Hilfe des Gewichtes
des Schlittens 98 der Bürste und außerdem der Gestalt der Nut in der Hubscheibe.
Die auf jeder Seite der Maschine befindlichen Schlitten 98 bewegen sich zunächst
abwärts, ohne hierbei die Winkelstellung der Bürste zu verändern. Die Rollen 104
(Abb. i i) an den Armen 103 liegen an dem höheren Teil der Hubflächen io8 an und
halten infolgedessen die Bürste zurück, wie dies aus den Abb. 2 und i i ersichtlich
ist. Dieser Vorgang spielt sich ab, sobald die Welle 81: durch Betätigung des Handhebels
15 gedreht wird, und ist in der Abb, 7 durch die Linie a angedeutet, d. h. die Rollen
9i befinden sich an dieser Stelle der Nuten 89 und sind noch nicht in die Eindrückungen
go eingefallen. Der Maschinenführer schließt dann weiter die Stromschlußvorrichtung
31 (Abb. 18). Da die Stromschlußvorrichtung 32 durch eine Feder geschlossen ist,
so läuft jetzt der Motor 3o an, und das Drehgestell beginnt sich zu drehen und langsam
die drei Papierrollen herumzubewegen. Die Bewegung der Papierrollen bis zur nächsten
Arbeitsstufe ist gekennzeichnet durch den Unterschied ihrer Stellung nach den Abb.
i und 2. Wenn die Ersatzrolle B in die Stellung der Abb. 2 gelangt, so drückt sie
mit ihrem Umfang auf den Kontakthebel 28 (Abb.18) und schließt diese Strom hlußvorrichtung,
durch welche der Stromreis über den Unterbrecher 33 geschlossen wird,- wie dies
oben beschrieben wurde. Dadurch wird nun die Stromschlußvorrichtung 32 unterbrochen
und der Motor stillgesetzt.
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Die Rolle B wird, wie angegeben, auf ihrer Achse durch die Antriebsriemen
56 gedreht,-und, wenn der Arm i4o ihrer Welle 122 genügend weit herumgegangen ist,
um in die Stellung der Abb. 18 zu gelangen, in welchem Augenblick die mit Klebstoff
versehenen Stellen P ungefähr in der zum Ankleben an das ablaufende Papierband geeigneten
Stellung sind, so wird durch die Rolle 141 die Stromschlußvorrichtung 27 geschlossen.
Jetzt ist ein Stromkreis über diese Stromschlußvorrichtung und den Unterbrecher
26 geschlossen,
wodurch die Stromschlußvorrichtung 21 geschlossen
wird, so daß der Str&nikreiS 46 geschlossen ist, mit dessen Hilfe die Welle
81 angetrieben wird. Gleichzeitig ist auch die Stromschlußvorrichtung 4o geschlossen,
und dadurch sind die beiden. Stromschlußvorrichtungen 27 und 28 kurzgeschlossen,
so daß eine weitere Drehung des Armes i4o die vorhin geschaffenen Arbeitsbedingungen
nicht verändern kann.
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Die Bewegung der Welle 8i durch Verbindung der Kupplungsteile 42 und
44 mit Hilfe des soeben geschlossenen Stromkreises 46 hat zunächst die Wirkung,
daß die Hubrolle 9i in die Eindrückung go der Nut in der Hubscheibe 88 (Abb. 7 und
io) gelangt, demzufolge also von der Linie a bis zur Linie b dieser Abbildungen
geht. Dabei senkt sich der Arm 94 etwas, so daß die Rolle 104 von dem höheren Teil
der Hubfläche io8 heruntergeht und infölgedessen die Bürste 54 aus der Stellung
der Abb.2 und ii in diejenige der Abb. io und 12 schwingt, wobei sie das ablaufende
Papierband mit der Oberfläche der Ersatzrolle B in Berührung bringt. Die weitere
Bewegung der beiden Rollen in der Nut 89 der Hubscheibe 88 zwischen den Linien
b und c bewirkt keinerlei Änderung in der Stellung der Bürste, so daß die Bürste
das Papierband sicher gegen die Ersatzrolle B andrückt und dadurch das Zusammenkleben
der beiden Papierbänder bewirkt, derart, daß nun das mit Klebstoff versehene Ende
durch die Zuführungsvorrichtung in die Druckpresse geführt wird. Die Bürste ist
so ausgebildet, daß sie alle Ungleichheiten der Papierbandrolle ausgleicht und das
Festkleben des Bandes gleichmäßig und über die ganze Breite sichert.
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Wenn sich die Hubscheiben 88 bis zu dem Punkt c (Abb: 7) gedreht haben,
so findet das Abschneiden des Papierbahnendes der erschöpften Rolle statt. Die Zwischenräume
zwischen den Enden des Isolierringes 34 auf dem Kollektor 49 lassen die Bürste 48
mit der metallischen Oberfläche des Kollektors in Berührung kommen, so daß ein Strom
von dem Generator 45 über die Bürste 48, den Kollektorring 49 und die punktierte
Leitung fließt und das Solenoid 35 erregt. Das Solenoid bewegt dann das Schneidmesser
57 aus der in vollen Linien dargestellten Stellung (Abb. 16) in die punktierte Stellung,
so daß es einen Schnitt in die Kante des Papiers ausführt. Gleichzeitig hiermit
bewirkt die Drehbewegung des Winkelhebels 36, die von dem Solenoid 35 hervorgerufen
wird, daß die Klinke 134 den Zahn 133 des Hebels 131 freigibt, welch letzterer an
dem Arm des Drehgestelles drehbar gelagert ist, der die erschöpfte Papierrolle A
trägt. Das Gewicht 132 schwingt abwärts und zieht dann die Bremse auf der Welle
dieser Rolle an. Durch diese zwei gleichzeitigen Wirkungen und den Druck der Bürste
54 auf das Papierband wird letzteres von der erschöpften Rolle abgetrennt. Nachdem
das Messer 57 betätigt ist, wird es in seine ursprüngliche Stellung durch die Schraubenfeder
auf der Messerwelle 39 zurückgeführt, wie oben beschrieben. Gleichzeitig hebt der
Maschinenführer den Handhebel 15 an, so daß die Antriebsriemen von der Ersatzrolle
B abgehoben werden und ferner die Klinke 82 wieder in die Stellung der Abb. 5 zurückgebracht
wird.
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Die weitere Drehung der Hubscheibe 88 von c nach d (Abb. 7) bringt
die Rolle gi aus der Nut 89 dieser Hubscheibe. Infolgedessen hebt sich der Arm 94
und bringt die Bürste 54 wieder in die ursprüngliche Stellung nach Abb. 3. Wenn
der Punkt d bei der Umdrehung der Hubscheibe 88 erreicht ist, so wird der Stromkreis
25 des Unterbrechers 26 durch den isolierten Teil 23 des Kollektorringes 49 unterbrochen
und kann nicht wieder geschlossen werden, bevor die Hubscheibe 88 aus der Stellung
d der Abb. 7 in die Stellung d übergegangen ist, wobei das Isolierstück 23 die Bürste
24 freigegeben hat, so daß dann der Unterbrecher 26 wieder erregt werden kann und
den Hebel 29 umlegt, um den Stromkreis der Kupplung 46 wieder zu schließen. Die
hierzu erforderliche Drehbewegung muß, wie oben beschrieben, von Hand mittels des
Handhebels 15 hervorgerufen werden. Die Unterbrechung des Stromkreises 25 bei 23
macht nun auch den Unterbrecher 33 stromlos, so daß der Kontakt bei 32 infolge der
auf diesen Kontakthebel wirkenden Feder geschlossen werden wird. Dadurch ist der
Stromkreis des Motors 30 über die Kontaktvorrichtungen 31 und 32 und die
Stromquelle 45 geschlossen, so daß dieser Motor nunmehr wieder anläuft und das Drehgestell
58 der Papierrollen weiterdreht, bis es die Stellung der Abb. 4, also die Ausgangsstellung
des ganzen Arbeitsspieles erreicht hat. In diesem Augenblick wird von dem Maschinenführer
der Kontakt 31 geöffnet, so daß nunmehr das Drehgestell mit den Papierrollen stehenbleibt.