DE597333C

DE597333C - Schaltungsanordnung zur induktiven UEbertragung von Gleichstromstoessen unter Verwendung eines polarisierten Stromstossempfangsrelais

Info

Publication number: DE597333C
Application number: DES95184D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Gerhard Rothert
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1929-11-24
Filing date: 1929-11-24
Publication date: 1934-05-22

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 22. MAI 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Vr 597333 KLASSE 21a³ GRUPPE 67 so

Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)

eines polarisierten Stronistoßempfangsrelais

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. November 1929 ab

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zur induktiven Übertragung von Gleichstromstößen unter Verwendung eines polarisierten Stromstoßempfangsrelais, insbesondere auf Anordnungen zur Rückführung des angesprochenen polarisierten Relais in seine Ruhelage.

Für bestimmte Zwecke, z. B. induktive Stromstoßgabe, werden in Fernsprechanlagen für die

ίο Weiterleitung ankommender Stromstöße polarisierte Relais benutzt. Man verwendete bisher zu diesem Zwecke polarisierte Relais mit bestimmter Ruhestellung, d. h. daß der Anker dieser Relais nach erfolgter Erregung durch eine Feder in die Ruhestellung zwangsweise zurückgeführt wurde. Diese Feder beeinträchtigte aber die Empfindlichkeit der Anordnung, da bei Erregung des Relais die Federkraft überwunden werden muß. Um eine größere Empfindlichkeit zu erreichen, verwendete der Gegenstand vorliegender Erfindung ein polarisiertes Relais ohne bestimmte Ruhestellung, d. h. daß das polarisierte Relais keine besondere Rückzugsfeder o. dgl. für den Anker besitzt, vielmehr erfolgt die Rückstellung lediglich durch Umkehrung des Stromes in den Erregerspulen des polarisierten Relais, ähnlich wie bei den bekannten Anordnungen, bei denen durch eine zweite, in einem besonderen Stromkreis liegende Elektromagnetspule eine, besondere Rückstellvorrichtung ersetzt wird.

Die Verwendung derartiger polarisierter Relais ohne besondere Ruhestellung für induktive Stromstoßübertragungen ist aber nur dann möglich, wenn verhindert wird, daß durch Störungen, z. B. Fehlimpulse, die die Rückführung vollziehende Stromumkehr bei Öffnung des auf der Primärseite liegenden Impulsstromkreises unwirksam gemacht wird bzw. durch einen derartigen Fehlimpuls das Stromstoß-Übertragungsrelais zu lange in seiner Arbeitsstellung verbleibt.

Gegenstand vorliegender Erfindung verhindert nun eine derartige Störung und ermöglicht damit die Verwendung eines derartigen Relais ⁴^ für die vorgenannten Zwecke dadurch, daß das Stromstoßempfangsrelais Schaltmittel beeinflußt, welche bei längerem Verweilen des Ankers des Stromstoßempfangsrelais in seiner Arbeitsstellung zur Wirkung kommen und die Rückführung des Ankers in die Anfangslage durch Herstellung eines Ortsstromkreises über die Wicklungen des Stromstoßempfangsrelais herbeiführen, s

In den Abb. 1 und 2 sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung für die induktive Stromstoßgabe über durch Sprechstromübertrager abgeriegelte Fernsprechleitungen dargestellt.

Abb. ι zeigt die Verwendung eines Verzögerungsrelais, welches im Ruhezustand des polarisierten Relais ständig erregt ist und dessen

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Gerhard Rothert in Berlin-Siemensstadt.

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Stromkreis bei angesprochenem polarisiertem Relais unterbrochen wird. Das Verzögerungsrelais fällt lediglich beim längeren Verweilen des Ankers des polarisierten Relais in seiner Arbeitsstellung ab und schließt dadurch einen Ortsstromkreis für das polarisierte Relais.

Abb. 2 zeigt eine Anordnung, bei der es vermieden wird, daß ein Relais ständig unter Ruhestrom steht. Die Anordnung ist hier so

ίο getroffen, daß beim längeren Verweilen des Ankers des polarisierten Relais in seiner Arbeitsstellung über einen Kontakt eines von diesem Relais betätigten, für andere Zwecke verwendeten Relais, z. B. des Impulsrelais, ein verzögert ansprechendes Relais H erregt wird, welches den Ortsstromkreis für das polarisierte Relais schließt.

Die Wirkungsweise der vorliegenden Anordnung ist folgende:

ao Abb. ι: Bei Aussendung von Stromstößen wird ein Relais A in an sich bekannter Weise betätigt, welches durch seine Kontakte a¹ und a²· die ausgesandten Impulse über den abgehenden Übertrager Ue¹, über die Leitung L zum an-

kommenden Übertrager Ue² weitergibt, wobei die an einem Impulsrelais P ankommenden Stromstöße, je nachdem die Kontakte a¹ und a² öffnen oder schließen, die eine oder die andere Richtung besitzen. Dadurch wird ein Anker j> des polarisierten Relais P betätigt, und zwar so, daß er durch die Impulse der einen Richtung in seine Arbeitsstellung gelegt wird, wobei er z. B-. ein Impulsrelais / betätigt und durch die ankommenden Impulse der anderen Richtung in seine Ruhestellung zurückgeführt wird. In Ruhestellung schließt das polarisierte Relais P mit seinem Anker p einen Stromkreis für ein Verzögerungsrelais F. Spricht das Relais P nun bei unvollständiger Stromstoßgabe an und bleibt sein Anker f infolgedessen längere Zeit in Arbeitsstellung, so fällt das Relais F ab, welches sich sonst während der Impulsgabe sowie beim Auslöseimpuls infolge seiner Verzögerung hält. Beim Abfallen des Relais F legt dieses mittels seiner Kontakte F¹ und F² die Speisebrücke S an das Relais P, wobei infolge des nunmehr fließenden Gleichstromes

+ S V¹P V²S-

g₀ sein Anker in die Ruhelage zurückkehrt.
Abb. 2 zeigt folgende Anordnung:
Bei Betätigung des Relais P legt dieses seinen Anker φ um und betätigt ein zu irgendwelchen Zwecken verwendetes Relais, z. B. das Impuls-SS relais /. Das Relais / schließt seinen Kontakt i, welcher einen Stromkreis für ein Verzögerungsrelais H schließt. Während der Impulsgabe spricht das Relais H infolge seiner Verzögerung nicht an, bleibt jedoch der Anker länger in seiner Arbeitsstellung liegen, so spricht das Verzögerungsrelaisif an und legt mittels seiner Kontakte h¹ und Ä² eine Speisebrücke S an das Relais P, worauf, wie oben beschrieben, der Anker p in seine Ruhelage zurückkehrt.

•^

Claims

Patentansprüche:

1. Schaltungsanordnung zur induktiven Übertragung von Gleichstromstößen unter Verwendung eines polarisierten Stromstoßempfangsrelais, insbesondere in Fernsprech- ηο anlagen, dadurch gekennzeichnet, daß das Stromstoßempfangsrelais (P) Schaltmittel (F oder H) beeinflußt, welche bei längerem Verweilen des Ankers (p) des Stromstoßempfangsrelais (P) in seiner Arbeitsstellung zur Wirkung kommen und die Rückführung des Ankers (j>) in die Anfangslage durch Herstellung eines Ortsstromkreises über die Wicklungen des Stromstoßempfangsrelais (P) herbeiführen.

2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die ankommenden Stromstöße beeinflußte Erregerwicklung des polarisierten Relais (P) zur Rückführung des Ankers in die Anfangslage in einen Ortsstromkreis eingeschaltet wird.

3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Rückführung des Ankers des polarisierten Relais (P) in die Anfangslage bewirkende Schaltmittel (F oder H) als Verzögerungsrelais ausgebildet ist.

4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verzögerungsrelais (F) in der Anfangslage des polarisierten Relais (P) und für die Dauer der induktiven Stromstoßgabe angesprochen ist, während es bei längerem Verbleiben des Ankers des polarisierten Relais (P) in der Arbeitsstellung abfällt und einen Ortsstromkreis für das polarisierte Relais (P) schließt zur Rückführung seines Ankers in die Anfangslage.

5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Verzögerungsrelais ein langsam ansprechendes Relais (H) verwendet wird, welches bei der kurzzeitigen Schließung der Arbeitskontakte des polarisierten Relais (P) während der Stromstoßgabe nicht ansprechen kann, dagegen bei längerem Verbleiben des Ankers des polarisierten Relais in der Arbeitsstellung betätigt wird und einen Ortsstromkreis für das polarisierte Relais schließt zur Rückführung seines Ankers in die Anfangslage.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen