DE596927C - Selbsttaetige Schaltvorrichtung fuer Wechselgetriebe, insbesondere von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Selbsttaetige Schaltvorrichtung fuer Wechselgetriebe, insbesondere von KraftfahrzeugenInfo
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Description
Es sind selbsttätig wirkende Schaltvorrichtungen für Mehrgangbetriebe, insbesondere von
Kraftfahrzeugen, bekannt, bei denen der gewünschte Gang durch einen Gangwähler eingestellt
und darauf durch Bedienen einer Vorrichtung, sei es einer Kupplung oder der Verstelleinrichtung
zur Regelung der Energiezufuhr, z. B. des Gashebels, der Schaltvorgang eingeleitet
wird.
Die Erfindung behandelt eine Schaltvorrichtung, bei der auch das Gangwählen selbsttätig
erfolgt, so daß zur Bedienung der Maschine nur eine Verstelleinrichtung nötig ist, nämlich die
für die Energiezufuhr zum Motor.
Man hat schon vorgeschlagen, die Wahl des Ganges von der Stellung dieser Verstelleinrichtung
allein abhängig zu machen.
Man hat ferner versucht, die Gangwahl von der Geschwindigkeit des Motors abhängig zu
machen.
Schließlich sind Anordnungen bekanntgeworden, die die selbsttätige Gangwahl in gleichzeitiger
Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Wagens und der Energiezufuhr bringen, so
daß jeder Kombination von Geschwindigkeit und Energiezufuhr eine bestimmte Übersetzung
vom Motor zur getriebenen Welle entspricht.
Diese letztere Anordnung ist die beste, da sie allein allen Verhältnissen Rechnung trägt.
Bei bekannten Anordnungen dieser Art werden die Gänge direkt durch die Muffenbewegung
eines Fliehkraftreglers geschaltet, der mit der getriebenen Welle gekuppelt ist und dessen
Stellkraft durch die Stellung des Gashebels geändert wird. Diese Anordnungen leiden unter
der mangelhaften Charakteristik des Fliehkraftreglers. Außerdem erschweren die Reibungswiderstände im Getriebe und die geringen Hübe
der Reglermuffe das genaue Schalten entsprechend einer bestimmten gewünschten Abhängigkeit.
Gegenstand der Erfindung ist es, eine Anordnung zu treffen, die das Schalten auch der
schwersten Getriebe genau nach einer bestimmten Abhängigkeit von der Drehzahl der getriebenen
Welle und der Stellung des die Energiezufuhr regelnden Hebels (Gashebels) gestattet.
Zu diesem Zweck wird zur Überwachung der Schaltung ein elektrischer Generator benutzt,
dessen Klemmenspannung von der Fahrgeschwindigkeit und der Erregung abhängig ist,
die ihrerseits mit der Stellung des Gashebels geändert wird. Die Spannung des Generators
wird zur Steuerung der Getriebegänge benutzt.
Abb. ι zeigt die Abhängigkeit der Gangwahl von der Fahrgeschwindigkeit und Energiezufuhr,
die für einen bestimmten Fall, z. B. ein Kraftfahrzeug mit einemDreiganggetriebe, wünschenswert
erscheint.
Abb. 2 zeigt die Schaltanordnung einer selbsttätigen Gangwahlvorrichtung nach der Erfindung.
In Abb. ι ist als Abszisse die Stellung des Gashebels aufgetragen, als Ordinate die Geschwindigkeit
des Fahrzeugs. Jeder Gang hat einen bestimmten Bereich, dessen Grenzen der Art des Fahrzeugs entsprechen. Das Schalten
soll eintreten, wenn durch Verändern der Gashebelstellung oder der Geschwindigkeit eine der
Grenzlinien zwischen den Gängen überschritten wird.
Die Wahl der Grenzkurven zwischen den Gängen in Abb. 1 ist durch folgende Überlegung
bestimmt. Je größer die gewünschte Beschleu-
nigung ist, um so größer ist die Energiezufuhr, d. h. z. B. die öffnung der Drosselklappe durch
den Gashebel. Um eine größere Beschleunigung zu erzielen, bleibt man auch langer in den niedrigen
Gängen und nutzt so das Beschleunigungsvermögen der Gänge besser aus. Dabei sind die Geschwindigkeitsgrenzen der niedrigeren
Gänge bei großer öffnung der Drosselklappe höher als bei kleiner Öffnung. Die Geschwindigkeitsbereiche
wachsen mit steigender Energiezuführung. Will man nur langsam beschleunigen, so öffnet man die Drosselklappe
nur wenig. Nach geringer Geschwindigkeitserhöhung wird der zweite und weiter der dritte
Gang eingeschaltet. Will man nun aus irgendeinem Grunde den Wagen plötzlich stark beschleunigen,
so tritt man das Gaspedal durch und gelangt dadurch in die Zone des zweiten
Ganges. Dieser schaltet sich selbsttätig ein, und der Wagen bekommt dadurch eine starke Beschleunigung.
Ebenso kann man bei erster starker Beschleunigung durch Zurücknahme des Gaspedals diese mäßigen, wobei dann der höhere
Gang eingeschaltet wird. Muß man beim Beginn einer Steigung stark Gas geben, so gelangt man
in die Zone des niedrigen Ganges, so daß sich dieser einschaltet. So kann man durch richtige
Wahl der Grenzkurven für jede Fahrzeugart allen Betriebsverhältnissen gerecht werden. Es
kann auch erwünscht sein, den Motor bei Talfahrt zum Bremsen heranzuziehen und dafür
einen niedrigeren Gang einzuschalten. Zu diesem Zweck kann man auch das Bremspedal
mit der Schaltvorrichtung kuppeln, so daß beim Treten der Bremse die Schaltbereiche nach den
niedrigeren Gängen zu verschoben werden.
Ein Ausführungsbeispiel der in Abb. 1 dargestellten Schaltfolge entsprechend der Erfindung
ist in Abb. 2 gezeigt. Sie benutzt zur Koppelung der Geschwindigkeit mit der Gashebelstellung
einen elektrischen Generator, dessen Feldwiderstand durch die Stellung des Gaspedals
geändert wird. Die so von Geschwindigkeit und Stellung der Drosselklappe abhängige
Klemmenspannung bestimmt durch ihre Höhe den Gang, der im Getriebe in Eingriff ist.
Anstatt des in der Abb. 2 dargestellten fremderregten Generators kann man auch beliebige
andere Generatorenschaltungen wählen, bei denen man die Leistung entsprechend ändern
kann.
In Abb. 2 ist 1 der Gashebel, 2 der Bremshebel, die beide in gleichem Sinne auf einen
Kontakt 3 wirken, dessen Verschiebung die Größe eines Widerstandes 4 ändert. Dadurch
wird der Strom in der Erregerwicklung 5 des Generators 6 entsprechend der Stellung des
Gashebels und damit die Klemmenspannung des Generators geändert. Diese hängt außerdem
von der Drehzahl des Ankers ab, der mit der getriebenen Welle gekoppelt ist, so daß die Generatorleistung
mit der Fahrzeuggeschwindigkeit steigt. Die Klemmenspannung des Generators 6 erzeugt einen Strom, der durch die Schaltmagnete
9 und 10 der Gangwahlschalter 7 und 8 fließt. Bei einem bestimmten geringeren Strom
schaltet der Gangwahlschalter 7, bei einem größeren der Schalter 8. Die Gangwahlschalter
überwachen'*'die Stromzuführung von" der Batterie
11 zu den Anschlußklemmen 12, 13, 14
der Gangwahlschalter des ersten, zweiten und dritten Ganges. Die eigentliche Gangschaltung
kann in bekannter Weise elektrisch, pneumatisch oder durch eine sonstige Hilfskraft erfolgen
und ist in Abb. 2 nicht näher angedeutet. Im vorliegenden Fall muß die Gangschaltung
so wirken, daß, wenn" ein Gangschalter Strom bekommt, er den Gang einschaltet und ihn ausschaltet,
wenn der Strom unterbrochen wird. Die Gangwahlschalter 7 und 8 sind als Doppelschalter
ausgebildet und schalten außer den Gangschaltkreisen noch einen Kreis, der zur Überwachung der Energiezufuhr zum Motor und
zum Getriebe während des Schaltvorganges selbst dient. Dieser Kreis führt in dem gewählten
Beispiel zu einer Spule 15, die durch Anziehen eines Kernes eine Drosselklappe in
der Ansaugleitung des Motors verstellt und so die Energiezufuhr abschließt. An diesen Kreis
können noch andere Mittel zur Unterbrechung der Energiezufuhr, z. B. eine Kupplung 41, angeschlossen
werden. Nach Vollendung des Schaltvorganges kann der Kreis durch die Bewegung im Getriebe selbst, z. B. durch heraustretende
Stoßstangen 42,43 und 44, unterbrochen werden. Schließlich müssen noch unvollkommen durchgeführte
Schaltvorgänge verhindert werden, die z. B. dadurch entstehen können, daß man beim
Schalten vom niedrigeren auf den höheren Gang durch Absinken der Geschwindigkeit infolge der
Unterbrechung der Energiezufuhr wieder in den Bereich der niedrigeren Gänge zurückfällt und
so möglicherweise ein ständiges Hinundherschalten verursacht. Zu diesem Zweck sind
z. B. Zusatzwicklungen 19 bis 22 in den Wahlschaltern vorgesehen, die jeweils von dem beim
Schalten neugeschlossenen Stromkreis Strom bekommen und so eine Schnappstellung geben, die
die Sicherheit des Schaltens gewährleistet. Außerdem
kann man noch Signallampen 32, 33, 34 110.
in den Gangkreisen anbringen, die den in Eingriff befindlichen Gang anzeigen und die durch
wechselseitiges Aufleuchten ein unvollkommenes Schalten anzeigen wurden. Durch Zurücknehmen
des Gashebels oder durch stärkeres Gasgeben kann man dann den Schaltvorgang mit
Sicherheit durchführen.
Der Schaltvorgang ist folgender: Bei ganz geringer Geschwindigkeit des Wagens in einer bestimmten Stellung des Gashebels und damit des Erregerwiderstandes ist die im Generator 6 erzeugte Klemmenspannung so
Der Schaltvorgang ist folgender: Bei ganz geringer Geschwindigkeit des Wagens in einer bestimmten Stellung des Gashebels und damit des Erregerwiderstandes ist die im Generator 6 erzeugte Klemmenspannung so
klein, daß die Schaltmagnete 9 und 10 nicht
die Kraft haben, die Schalter gegen die Spannung der Federn 45 und 46 umzuschalten. Es
geht dann Strom von der Batterie zum Schalter 8 über Kontakt 26, Spule 2,1Z1 Schalter 7,
Kontakt 25, Spule 21 zum Gangschalter 12 und
leitet die Einschaltung des ersten Ganges ein. Gleichzeitig fließt Strom von der Batterie zum
Schalter 8, Kontakt 30, Schalter 7, Kontakt 29, Unterbrecherschalter 16 zur Spule 15. Durch
Anziehung des Kerns wird die Drosselklappe geschlossen und die Gaszufuhr abgesperrt. Am
Ende des Schaltvorganges tritt ein Stößel 42 aus dem Getriebe und unterbricht den Schalter
16. Die Spule' 15 bekommt keinen Strom mehr,
die Drosselklappe öffnet sich wieder, die Kupplung wird eingerückt, und der Schaltvorgang ist
beendet. Wächst nun die Geschwindigkeit des Wagens, so steigt die Spannung des Generators
und der Strom in den Spulen 9 und 10, bis schließlich der Schalter 7 gegen die Spannung
der Feder 45 und die Kraft der Spule 21 angezogen wird und umschaltet. Dadurch wird
der Strom zum ersten Gangschalter über Kontakt 25 unterbrochen. Der erste Gang wird
ausgeschaltet. Dafür wird eine Verbindung von 7 über Kontakt 23, Spule 19 zur Klemme des
zweiten Gangschalters 13 hergestellt. Gleichzeitig über Kontakt 27, Unterbrecher 17 zur
Drosselklappenspule 15 wird so die Gaszufuhr unterbrochen, bis der Gang eingeschaltet ist,
worauf dann durch Unterbrecher 17 der Drosselklappenkreis wieder stromlos gemacht wird.
Beim Umschalten des Schalters 7 ist die Spule 21 stromlos geworden, während die Spule 19
Strom bekommen hat. Dadurch wird der Schalter 7 fest in seiner neuen Stellung gehalten
und fällt nicht wieder ab, wenn durch Unterbrechung der Energiezufuhr während des Schalt-Vorganges
die Geschwindigkeit zeitweilig etwas sinkt. Wird bei weiterwachsender Geschwindigkeit
die Schaltspannung des Schalters 8 erreicht, so schaltet dieser um, unterbricht den
Strom über 26 nach 13 und gibt Strom über 24 nach 14 zum Gangschalter des dritten Ganges.
Gleichzeitig gibt er auch Strom über Kontakt 28, Unterbrecher 18 zur Spule 15 und Kupplung
41. Die Schaltvorgänge sind sonst die gleichen, wie vorher beschrieben. Entsprechend
erfolgen die Schaltungen bei sinkender Geschwindigkeit. Gleichermaßen kann man durch
Veränderung der Gashebelstellung den Erregerstrom und so die Klemmenspannung verändern
und dadurch entsprechend Abb. 1 durch Übergang von einem Gangbereich zum anderen die
Schaltung herbeiführen. Durch Kupplung der Bremse mit der Gangwahl, so daß Bremspedal 2
und Gaspedal 1 in gleichem Sinne auf die Erregung des Generators 6 wirken, kann man noch
erreichen, daß bei der Bremsung ein niedrigerer Gang eingeschaltet wird. Schließlich kann man
noch eine Anordnung treffen, die es gestattet, die selbsttätige Gangwahl durch den Schalter
47 außer Betrieb zu setzen, so daß man dann die Gänge mit dem Handschalter 48 einstellen
kann.
Es gibt noch eine große Anzahl von anderen Möglichkeiten der Lösung der gegebenen Aufgabe.
Auch die in Abb. 1 dargestellte Form der Abhängigkeit der Gangbereiche kann verändert
werden, ohne dadurch aus dem Rahmen des Erfindungsgegenstandes zu fallen.
Vollkommen sinngemäß kann der der Erfindung zugrunde gelegte Gedanke auch auf Getriebe
mit stetig veränderlichem Übersetzungsverhältnis angewandt werden. Leerlauf und Rückwärtsgänge
können in die Schaltung über den Gashebel mit einbezogen werden, z. B. in der Weise, daß der Leerlaufgang eingeschaltet ist,
wenn das Gaspedal sich in seiner Ruhelage befindet. Ferner kann man das Einschalten
des Leerlaufs von dem Sinken der Drehzahl des Motors auf einen bestimmten Betrag abhängig
machen. Der Rückwärtsgang kann durch eine Rückwärtsbewegung oder Seitenbewegung geschaltet
werden. -Ebenso können Leerlauf und Rückwärtsgang durch besondere Handwähler eingestellt werden.
Claims (3)
1. Selbsttätige Schaltvorrichtung für Wechselgetriebe, insbesondere von Kraftfahrzeugen,
die in Abhängigkeit von der Drehzahl der getriebenen Welle und von der jeweiligen Stellung des die Energiezufuhr
zum Motor regelnden Gliedes arbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß zum Schalten der Übersetzungen des Getriebes die Spannung
eines Generators (6) dient, dessen Drehzahl der getriebenen Welle proportional ist und dessen Erregung (5) durch die Stel-.
lung des die Energiezufuhr regelnden Gliedes (1) geändert wird.
2. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromkreis
des Generators (6) als Steuerstrom für Relais (7, 8, 9, 10) dient, die das Schalten
der Gänge bewirken.
3. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gangwahl auch durch die Bremse derart beeinflußt wird, daß der Bremsfußhebel (2)
in gleichem Sinne auf die Erregung des Generators (6) einwirkt wie der Gasfuß- 115'
hebel (1).
Hierzu r Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH133881D DE596927C (de) | 1932-11-06 | 1932-11-06 | Selbsttaetige Schaltvorrichtung fuer Wechselgetriebe, insbesondere von Kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH133881D DE596927C (de) | 1932-11-06 | 1932-11-06 | Selbsttaetige Schaltvorrichtung fuer Wechselgetriebe, insbesondere von Kraftfahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE596927C true DE596927C (de) | 1934-05-14 |
Family
ID=7176944
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH133881D Expired DE596927C (de) | 1932-11-06 | 1932-11-06 | Selbsttaetige Schaltvorrichtung fuer Wechselgetriebe, insbesondere von Kraftfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
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