DE718444C

DE718444C - Zahnradwechselgetriebe mit elektrisch betaetigter Reibungskupplung fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE718444C
Application number: DEV34795D
Authority: DE
Inventors: Hans Veyder
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1938-04-24
Filing date: 1938-04-24
Publication date: 1942-03-12

Description

Zahnradwechselgetriebe mit elektrisch betätigter Reibungskupplung für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sieh auf ein Zahnradwechselgetriebe mit elektrisch betätigter Reibungskupplung für Kraftfahrzeuge, insbesondere solches, bei welchem den einzelnen Getriebegängen ..eigene, elektrisch betätigte und von einem Vorwähler aus schaltbare Reibungskupplungen zugeordnet sind und bei welchem der Anpreßdruck der Reibungskupplungen durch im Betätigungsstromkreis derselben liegende, beim Umschalten allmählich ausgeschaltete elektrische Widerstände allmählich ansteigt.
Getriebe der angegebenen Art sind an sich bekannt. Bei ihnen sind die- Widerstände im Stromkreis der Reibungskupplungen beiallen Getriebegängen wirksam. Dies ergibt zwar auf ebener Fährbahn -.den Vorteil, daß das Anfahren bis in die höchsten Getriebestufen sanft vor - sich geht, führt aber auf Steigungen dazu, daß durch das längere Ausbleiben der Übertragung -der vollen Antriebsleistung .auf die Triebräder die mittlere Fahrgeschwindigkeit stark absinkt und ein Ruck erst recht auftritt, sobald zwischen höheren Getriebegängen umgeschaltet wird. Das gleiche zeigt sich beim Umschalten zwischen höheren Getriebegängen auf ebener Fahrbahn, wenn die Antriebsleistung im Vergleich zum Fahrzeuggewicht groß ist.
.. Die Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, daß die Widerstände nur bei einzelnen, vorzugsweise das höchste Untersetzungsverhältnis ergebenden Getriebegängen wirksam sind, bei den restlichen Getriebegängen aber vom Vörwähler ausgeschaltet werden, beispielsweise dadurch, daß in den Betätigungsleitungen der Reibungskupplungen dieser Getriebegänge ein Elektromagnetsch.alter liegt, welcher, wenn eine dieser Betätigungsleitungen vom Strom durchflossen ist, die Widerstände kurzschließt.
Auf sehr steilen Steigungen stört es sogar, daß beim Anfahren nicht sofort die volle Antriebsleistung auf die Treibräder übertragen wird. Dem kann in einfachster Weise dadurch abgeholfen werden, daß die Widerstände auch bei den das höchste Untersetzungsverhältnis ergebenden Getriebegängen ausschaltbar bzw. kurzschließbar sind, und zwar dadurch., daß der Elektromagnetschalter mit einer zusätzlichen Handbetätigung versehen ist.
Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand des Schemas eines elektrischen Vorwählschaltgetriebes beispielmäßig erläutert.
Nach der Zeichnung ist mit dem Gasfußh.ebel i ein selbstverständlich isolierter Kontaktarm 2 gekuppelt, der die Stufen 3-4 eines Widerstandes bestreicht, und zwar so, daß bei etwa zur Hälfte .niedergetretenem Gasfußheb.el i' die Widerstände 3-4 ausgeschaltet sind. Hierbei sind die Widerstände 3-4 über eine Leitung 5 an .die für andere Zwecke schon vorhandene Speicherbatterie 6 angeschlossen, deren anderer Pol in bekannter Weise an der Masse des Fahrzeuges liegt. Vom Endkontakt 7, der dem ausgeschalteten Widerstand 3-4 entspricht, führt dann die Leitung 8, 9 zum Vorwähler Io und von diesem aus die Leitung i i unmittelbar zum Vorwärtsschaltgetriebe 12 bekannter Ausführung, das mit dem Antriebsmotor 13 gekuppelt ist. Diese Leitung i i bewirkt die Schaltung des ersten Getriebeganges, wogegen die restlichen, vom Vorwähler ausgehenden Leitungen 14, 15 und 16 für die Betätigung der übrigen Gänge vorgesehen sind, vorerst aber über die Spulen 17 bzw. 18 bzw. i9 .des Elektromagneten 20 führen, der auf den Kurzschlußschalter 21 so einwirkt, daß er die Widerstandsstufen 3-4 über die Leitungen 22, 23 kurzschließt, wenn eine dieser Spulen unter Strom steht.
Die erfindungsgemäße Anordnung wirkt so, daß bei vorgewähltem erstem Gang und allfnählichem Niedertreten des Gasfußhebels 1 die Stufen 3-4 des Widerstandes vorerst einge schaltet sind, so daß dem dem ersten Getriebegang zugeordneten Elektromagneten der Reibungskupplung nur ein geringer Strom zugeführt wird; es tritt dann bis zu einem gewissen Maß ein. Durchrutschen dieser Kupplung ein, so daß das Anfahren denkbar sanft vor sich geht. In dem Maße, als, dann der Gasfußhebel i weiter niedergedrückt wird, werden auch die Widerstandsstufen 3-4 allmählich ausgeschaltet, der Anpreßdruck der Reibungskupplung steigt dementsprechend an, so daß diese von Halbgas ab das volle Drehmoment ohne Durchrutschen zu übertragen vermag. Soll nun auf einen höheren Getriebegang umgeschaltet werden, so verhält sich die ganze Vorrichtung so, als ob eine Drosselung des Betriebsmittels für die Reibungskupplungen überhaupt nicht vorhanden wäre, d. h. diese Kupplungen rücken sofort ein, da dann eine der diesen Gängen entsprechende Spule des Elektromagneten 2o Strom führt und den Kurzschluß der Widerstände 3-4 mittels des Kurzschlußschalters 21 bewirkt. Der Kurzs-chlußschalter 21 kann noch mit einer zusätzlichen Handbetätigung versehen sein, die das wahlweise Kurzschließen der Widerstände gestattet.
Bei .diesem Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß die den einzelnen Getriebegängen zugeordneten Reibungskupplungen derart bemessen sind, daß sie ein Durchrutschen auch betriebsmäßig gestatten. Die Anwendung der Erfindung auf jene Ausführungen, bei denen die einzelnen Reibungskupplungen hierfür nicht bemessen sind, sondern eine eigene, das Durchrutschen gestattende Hauptkupplung vorgesehen ist, ist durch übertragung einfach dadurch zu erzielen, daß das Betriebsmittel lediglich dieser Hauptkupplung gedrosselt wird, wogegen es den anderen Kupplungen ungedrosselt zuströmt.
Bezieht sich dieses Ausführungsbeispiel auf eine Bauform, bei der bei jedem Getriebegang eine :eigene Reibungskupplung zugeordnet ist, so sind die dort beschriebenen Maßnahmen doch .auf solche Ausführungen übertragbar, bei denen eine einzige Hauptkupplung vorgesehen ist und bei denen die Schaltung der Getriebegänge mittels Klauen oder durch Verschieben einzelner Zahnräder erfolgt, endlich auch auf solche Ausführungen, bei denen neben der Hauptkupplung nur für den ersten Getriebegang eine Reibungskupplung vorgesehen ist, wogegen die restlichen Gänge etwa wieder mittels Klauen geschaltet werden.
Der Gegenstand der Erfindung ist anwendbar bei Wechselgetideben aller Art, wenn nur die Betätigung der Reibungskupplungen mittels einer Hilfskraft erfolgt; dabei zeigen sich die Vorteile in besonders hohem Maße aber erst bei solchen Getrieben, bei denen den Getriebegängen eigene Reibungskupplungen zugeordnet sind, da dann die Bedienung aufs äußerste vereinfacht ist. Die Art der die Kupplungen betätigenden Hilfskraft ist unwesentlich, es kann zu diesem Zwecke beispielsweise Druckluft, Drucköl oder elektrIscher Strom verwendet werden. Das erfindungsgemäß ausgebildete Getriebe ist in seiner Verwendung nicht auf Kraftfahrzeuge beschränkt, sondern es ist beispielsweise auch bei Eisenbahntriebwagen, Feldbahnlokomotiven usw. anwendbar.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Zahnradwechselgetriebe mit elektrisch betätigter Reibungskupplung für Kraftfahrzeuge, insbesondere solches, bei welchem den einzelnen Getriebegängen eigene, elektrisch betätigte und von einem Vorwähler aus schaltbare Reibungskupplungen zugeordnet sind und bei welchem der Anpreßdruck der Reibungskupplungen durch im Betätigungsstromkreis derselben liegende, beim Umschaltgen allmählich ausgeschaltete, elektrische Widerstände allmählich ansteigt, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstände (3-q.) nur bei einzelnen, vorzugsweise das höchste Untersetzungsverhältnis ergebenden Getriebegängen (I) wirksam sind, bei den restlichen Getriebegängen (II, III und IV) aber vom Vorwähler (i o) ausgeschaltet werden, beispielsweise dadurch, daß in den Betätigungsleitungen (14, 15 und 16) der Reibungskupplungen dieser Getriebegänge ein Elektromagnetschalter (17 bis 21) liegt, welcher, wenn eine dieser Betätigungsleitungen von Strom durchflossen ist, die Widerstände kurzschließt.
2. Zahnradwechselgetriebe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstände (3-4) auch bei den das höchste Untersetzungsverhältnis -ergebenden Getriebegängen (I) ausschaltbar bzw. kurzschließbar sind, und zwar dadurch, daß der Elektromagnetschalter (17 bis 21) mit einer zusätzlichen Handbetätigung versehen ist.