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Von der Büchse mittels magnetischer Beeinflussung eines beweglichen
Kontaktgliedes gesteuerte Rohrpoststelle Die Aufgabe, eine beliebige Rohrpoststelle
in Wirkungsbeziehung zu einer fahrenden Büchse zu bringen, hat man in der Weise
zu lösen versucht, daß man die für die betreffende Stelle bestimmte Büchse mit Beeinflussungsmitteln
ausrüstete, die auf lagenmäßig zugeordnete Beeinflussungsmittel der Wirkungsstelle
im Vorbeifahren der Büchse einwirken sollen. Für das Folgende seien die ersteren
Mittel Steuermittel, die anderen Empfangsmittel genannt. .
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Die Steuermittel bestehen beispielsweise aus Verdrängungsringen auf
der Büchse und die Empfangsmittel aus kontaktgebenden Stiften. Man könnte als Steuermittel
auch Kontakte und als Empfangsmittel Gegenkontakte benutzen. Diese Mittel schleifen
sich jedoch schnell ab und werden dadurch bald unzuverlässig. Man könnte die Beeinflussung
ohne jede Körperberührung dadurch erreichen, daß man durch ein magnetisches oder
magnetisierbares Steuermittel der vorbeifahrenden Büchse einen Induktionsstrom in
der Wicklung eines Elektromagneten des Empfangsmittels erzeugt.
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Da die Büchsen an Rohrpoststellen vorbeifahren, auf denen sie keine
Wirkung hervorrufen dürfen, so muß man die induktivmagnetischen Steuer- und Empfangsmittel
selektiv ausbilden, indem man die Büchse für die Wirkungsstelle abstimmt. Dies geschieht
dadurch, daß man diese Mittel doppelt vorsieht und ihren. Abstand voneinander, in
der Fahrtrichtung gemessen, zur unterscheidenden Abstimmung benutzt. Dies ist die
obenerwähnte lagenmäßige Zuordnung.
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In allen Fällen ist es jedoch unvermeidlich, daß die Steuermittel
vorübergehend auch diejenigen Empfangsmittel einzeln beeinflussen, die nicht gemeinsam
für die betreffende Büchse in Wirkung treten sollen. Es hängt nun von der Art und
Wirkungsweise der Empfangsmittel und von der Fahrgeschwindigkeit ab, ob nicht- durch.
Trägheitswirkungen dennoch ein falsches Ansprechen der Empfangsmittel stattfindet.
Jedenfalls muß deren Empfindlichkeit einerseits und Trägheit andererseits sorgfältig
bemessen werden.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung, durch die die Gefahr
falschen Ansprechens behoben und eine sorgfältige Bemessung der Kontaktgliederabstände
entbehrlich gemacht wird. Zu diesem Zweck wird die Beeinflussung nicht induktiv-magnetisch,
sondern magnetostatisch ausgeführt. Gemäß der Erfindung ist das Kontaktglied an
der zu beeinflussenden Röhrpoststelle so träge ausgebildet, daß es erst nach Ablauf
einer bestimmten Zeit anspricht und die während dieser Zeit vorübergehend zum Stillstand
gebrachte Büchse an einer bestimmten Stelle mindestens einen magnetisch wirksamen
Körper als Merkmal trägt.
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Eine selektive Steuerung mit Büchsenstillstand ist an sich bekannt,
doch waren dabei Stromkontakte vorausgesetzt, die von der Büchse für ausreichende
Zeit betätigt werden mußten, um das vom Strom durchflossene Relais zum Ansprechen
zu bringen. Da also eine Vorbeifahrt der Büchse ohne Aufenthalt von vornherein nicht
in Frage kam, konnten hier Zufälle der vorstehend erläuterten Art überhaupt nicht
auftreten, und der Büchsenstillstand
hatte dort nicht die Aufgabe,
solche Zufälle zu verhüten.
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Das Empfangsmittel besteht beispielsweise aus einer leicht beweglichen
dauermagnetischen Lamelle, die einen elektrischen Kontakt für ein träges Relais
schließt, das Steuermittel der Büchse aus einem Eisenring. An der Ruhestelle der
Büchse stehen sich bei der Stelle, wo letztere die Wirkung ausüben soll, das Empfangs-
und das Steuermittel dicht gegenüber, und nur bei solcher engen Gegenüberstellung
findet eine Wirkung statt, nicht aber, wenn z. B. eine Büchse den Ring am vorderen
Ende hat und die Magnetlamelle gegenüber dem anderen Ende der ruhenden Büchse steht.
Auf diese Weise lassen sich sehr enge Abstimmstufen erzielen.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in zwei Ausführungsformen veranschaulicht.
Abb. z zeigt eine Rohrpoststelle mit unter der Tischfläche D angeordneter Empfangsmulde
M, in welche die aus dem Rohr E ankommende Büchse B durch eine Weichenzunge W geleitet
wird, wenn dieselbe in die punktierte Lage umgelegt wird. Bei nichtumgelegter Weichenzunge
geht die Büchse weiter in das Rohr F und zu einer nächsten Rohrpoststelle. Es ist
Saugbetrieb angenommen, und das Gebläse saugt also durch das Rohr S die Luft aus
dem Fahrrohr A ab, in welchem die Büchse in der Pfeilrichtung ankommt. Die Büchse
durchläuft dann den Rohrbogen V und gelangt durch eine selbstschließende Klappe
I( in das Rohr E. Das untere Ende des Rohres E und das obere Ende des Rohres F sind
von einem Gehäuse H umgeben, welches keine Außenluft in den zwischen den Rohren
E, F vorgesehenen Spalt d
gelangen läßt. In diesem Spalt ist ein bei
a pendelnd beweglicher Schieber f, der bei g ein Gelenk hat, so angeordnet, daß
er durch den Saugdruck nach oben vor die Mündung des Rohres F gelegt wird, wenn
er in den Spalt d eingeschoben ist. Der Schieber f steht gewöhnlich in der
letzteren Lage, wie die Abbildung veranschaulicht. Die ankommende Büchse B wird
daher durch den Schieber angehalten. Sie schließt dabei einen Kontakt k und erregt
dadurch einen Elektromagnete, der durch Verschieben eines Kolbens i den Saugdruck
oberhalb eines Kolbens J verringert, so daß derselbe sich nach oben bewegt und mittels
des Doppelhebels !t und der am Arm des Schiebers f angebrachten Nase b den
Schieber aus dem Spalt d herauszieht. Die Büchse kann alsdann ihren Weg in das Rohr
F fortsetzen und bei umgelegter Weichenzunge W in die Empfangsmulde M gelangen.
Die Umstellung der Weichenzunge hängt davon ab, ob ein Eisenring r der Büchse in
der Ruhelage der Büchse gegenüber der dauermagnetischen Lamelle m zu stehen kommt.
Wenn dies der Fall ist, so wird die Lamelle m von dem Ring r angezogen und
schließt den Kontakt t, wodurch in nicht weiter dargestellter Art die Weichenzunge
in die punktierte Lage umgelegt wird. Die Büchse hat alsdann infolge geeigneter
Einstellung ihres Ringes r die Weiche selbsttätig auf Ausschleusung gesteuert. Wenn
der Ring r sich an einem anderen Punkt der Büchsenlänge befindet, so bewegt sich
die Lamelle nt nicht und bleibt die Weichenzunge in der den Durchgang der Büchse
in das Rohr F ermöglichenden Lage.
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Durch den Kontakt k wird zugleich in bekannter Art ein Elektromagnet
it erregt, der eine Klemmschelle o so verschiebt, daß eine hinter der dargestellten
Büchse unmittelbar folgende Büchse so lange dort festgehalten wird, bis die untere
Büchse ihren Lauf fortsetzt.
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Die Dauer der Ruhelage der Büchse kann sehr kurz sein und wird durch
die Abmessungen des Getriebes i, J bestimmt.
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In Abb. a gelangt die Büchse B in die Ruhelage, in welcher ihr Eisenring
r die Magnetlamelle m bewegen muß, dadurch, daß die Büchse in dem vom Umlaufbogen
V kommenden Rohr E neben einer Ausschleusetrommel T stehenbleibt und, nachdem sie
durch den Kontakt z die Trommel mittels des Kettenradgetriebes u in Gang gesetzt
hat, in eine Kammer der Trommel T eintritt. Die sich weiterdrehende Trommel liefert
die Büchse in das trichterförmig gestaltete Ende des Rohres F ab, in welchem wiederum
eine Weichenzunge W, gesteuert vom Kontakt t der Lamelle m, angeordnet
ist; die Büchse gelangt entweder - in die Empfangsmulde M oder zwecks Weiterfahrt
in den unteren Teil des Rohres F. A ist wieder das Ankunftsrohr, S das Saugrohr.