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Gewebedubliermaschine Es sind bereits die mannigfachsten Versuche
gemacht worden, bei Gewebedubliermaschinen einen gleichmäßigen Lauf der Gewebekanten
:durch elektromagnetische Fühler so zu regeln, daß sich die Gewebekanten stets decken.
Die bisherigen Versuche haben nicht in jedem Falle zu :dem angestrebten Erfolg geführt,
und zwar aus den verschiedensten Gründen. Es ist zu berücksichtigen, daß das Gewebe
bei seiner Behandlung vielfach gereckt und gedehnt wird, so daß seine Breite oft
bis zu a cm wechselt.
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Bei einem ortsfesten elektrischen Fühler ist dieser Breitenuntersched
zu groß, um beim Verlaufen der einen oder der anderen Gewebekante die elektrische
Fühlvorrichtung zur Wirkung gelangen lassen zu können. Deshalb ist es notwendig,
den Fühler nicht ortsfest, sondern nach Art eines Wagens hin und her beweglich zu
machen.
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Eine solche Einrichtung ist in ihrem Aufbau nicht nur zu umständlich
und zu teuer, sondern in ihrer Wirkung auch unzuverlässig. Deshalb ist der Versuch
gemacht worden, den Fühler ortsfest zu machen und den Hub seines Ankers so groß
zu wählen, daß er mit den Fühlhörnern bei einem Wechsel der Gewebebreite den Gewebekanten
nachzueilen vermag. Bei :einem solchen Aufbau des Fühlers wird die voreilende Gewebekante
stets auf die Fühlvorrichtung und durch diese auf eine Verstellung der Gewebeführungsstangen
einwirken. Die vorliegende Erfindung hat eine Gewebedubliermaschine zum Gegenstande,
bei welcher also der Fühler an sich zwar ortsfest auf den Führungsstangen angeordnet
ist, sein Anker aber ständig pulsierende Bewegungen ausführt und. die Fühlhörner
oder Fühlerelemente trägt.
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Bei den bisherigen Versuchen mit einer solchen Einrichtung hat man
die Fühlhörner unmittelbar mit dem Fühleranker verbunden und. sie mit den Führungsstangen,
die in den Stromkreis eingeschaItet wurden, stromschließend zur Wirkung kommen lassen,
wenn eine Gewebekante zwischen Fühlhorn und Führungsstange nicht eingetreten ist,
d. h. Fühlhörner und Führungsstangen waren stets in den Stromkreis eingeschaltet
und wirkten stromschließend, so lange nicht eine Gewebekante zwischen Fühlhorn und
Führungsstangen gelangt. Geschah dies, dann wurde der Strom unterbrochen und einer
der b.ei,den Elektromagnete, durch welche die Führungsstangen verstellt werden,
wurde dadurch lahmgelegt, d. h. aus denn Stromkreis ausgeschaltet, so daß der andere
Elektromagnet das Übergewicht bekam und die Verstellung der Führungsstangen einleitete.
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Eine solche Einrichtung funktioniert an sich zwar tadellos, soweit
es sich um das Dublieren von ,nicht appretierten Geweben handelt. Bei appretierten
Geweben ist es unvermeidlich, daß sich im Laufe der Zeit die Appretur einerseits
auf der Kontaktstelle der
Fühlhörner, andererseits auf der Berührungsstelle
der Gewebeführungsstangen absetzt, wodurch die Kontakübildurng beeinträchtigt, wenn
nicht gar verhindert wird.
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Die vorliegende Erfindung hat sich .die Aufgabe gestellt, diese Übelstände
zu beseitigen, und es geschieht dies dadurch, daß die vorlaufende Gewebekante nicht
zwischen Führungsstange und Fühilhorn gelangt, vielmehr sich gegen einen äußerst
leicht beweglichen Kontakthebel legt und diesen so bewegt, daß er entweder einen
Stromkreis schließt oder falls die Einrichtung stets unter Stromschluß sich befindet,
den Stromkreis öffnet, so daß durch den Stromschluß des gegenüberliegenden zweiten
Kontakthebels einer der beiden Elektromagnete zum Verstellen der Führungsstangen
:das Übergewicht bekommt und auf die Führungsstangen verstellend einzuwirken vermag.
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Die Zeichnung veranschaulicht in Abb. i ein Ausführungsbeispiel einer
solchen Einrichtung, bei welcher sämtliche Solenoide bzw. Elektromagnete ständig
unter Stromschluß sind, in schematischer Darstellung.
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Die Ab'b. 2 und 3 zeigen- den auf den Führungsstangen angeordneten
Fühler in etwas größerem Maßstab und in zwei Ansichten.
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Es sind i und 2 die beiden Gewebekanten, 3 und 4 die Gewebeführungsstangen,
die mit dem einen Ende an den gemeinsamen Elektromagnetanker 5 angelenkt. sind,
welcher auf Rollen 6 und 7 gleitend mit seinen Enden in ,den beiden Salenoiden 8
und 9 zur Wirkung kommt. Das Fühlersolenoid io ist auf einer der Führungsstangen,
z. B. q., verschiebbar befestigt. Sein Anker i i steht unter der Wirkung einer Felder
12 und die eine Hälfte iid kann aus nicht magnetischem Baustoff bestehen, damit
er in dem Solenoid genügend. Führung hat und die Fühlereinrichtun:g tragen kann.
Diese besteht aus einem Träger 13, der zur Vermeldung einer Drehung des Ankers innerhalb
des Solenoides in seinem oberen Teil durch einen im Solenoid sitzenden Stift 14
geführt wird. ,Auf diesem Stift können verstellbare Anschläge 15 angebracht sein,
um den Ankerhub zu begrenzen. Die unteren Enden des Trägers 13 sind mit Lagern 16
versehen, in welchen die erwähnten, zweckmäßig aus nicht leitendem Bannstoff bestehenden
Fühlerhebel 17, i8 schwingbar gelagert sind. Diese werden durch Federn i9 (siehe
Abb, i) so belastet, daß sie für gewöhnlich stets stromschließend wirken. 2o und
2i sind die beiden ,durch die Fühlerhebel 17, 18 gebildeten Kontaktstellen.
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Angenommen, die beiden Gewebekanten verlaufen so, daß sie sich decken.
Infolgedessen wird in diesem Falle der Strom von :der Stromquelle 22 einerseits
die Leitung a, den Regelwiderstand 23, die Leitung b, das Solenoid 9, die Leitung
c, d, den Kontakt 21 und die Leitung e durchlaufen, um zur Stromquelle zurückzukehren,
andererseits aber die Leitung f, den Kontakt 2o, Leitung g, h, Solenoid 8, Leitung
i, Regelwiderstand 2,4 und Leitung k durchlaufen, um zur Stromquelle zurückzukehren.
Gleichzeitig wird aber der durch die Leitung g kommende Strom das Solenoid io durchlaufen
und in die Leitung d eintreten, um auf dem vorerwähnten Wege über die Leitung e
zur Stromquelle zu geben. Es werden somit sämtliche drei Solenoide 8, 9, io unter
Stromschluß sein, die Solenoide 8 und 9 im Gleichgewicht stehen und die Führungsstangen
3 und q. ihre Mittelstellung einnehmen. Dadurch, daß das Solenoid io unter. Stromschluß
steht, wird der Anker i i angezogen und beide Fühlerhebel 17, 18 wenden gegen die
Gewebekante stoßen, so daß die Kontakte 2o, 21 geöffnet werden. Infolgedessen werden
die sämtlichen Solenoide aus dem Stromkreis ausgeschaltet t und die einzige Folge
hiervon wird sein, daß der Anker i i unter Wirkung der Federkraft 12 zurückkehrt,
worauf die Kontakte 2o, 21 wieder geschlossen werden. Tritt dagegen der Fall ein,
daß die eine Gewebekante, z. B. i, sich verläuft, dann wird in der pulsierenden
Vorwärtsbewegung des Ankers i i lediglich der Kontakt 2o geöffnet und dadurch nicht
nur das Solenoid ro, sondern auch das Solenoid B stromlos, und zwar das letzte so
lange, bis das rechte Solenoid 9 und die Führungsstangen 3 und 4 so nach rechts
bewegt werden, daß die Gewebekante i zurückgeht und beide Gewebekanten sich decken.
25 und 26 sind zwei Kondensatoren, die lediglich die Aufgabe haben, eine Funkenbildung
in den Kontakten 2o, 21 nach Möglichkeit zu vermeiden.
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Da aber bei manchen Geweben die Gewebekanten etwas gereckt sind, könnte
es leicht vorkommen, daß :die voreilenden Gewebekanten oder überhaupt eine der beiden
zwischen die beiden gegenüberliegenden Enden der beiden Fühlerhebel 17, 18 gerät.
Um dies zu vermeiden, ist der Träger 13 so gestaltet, daß die Fühlerhebel 17, 18
unterhalb der Führungsstangen 4 .und 3 zu liegen kommen, wie dies die Abb.2 und
3 zeigen. Gleichzeitig ist unter den Fühlerheheln auf der Klemme 27, mit der das
Solenoid io auf der Führungsstange q. befestigt wird, eine Leiste 28 befestigt,
die nach ihrem vorderen Ende 2.8. keilförmig verläuft und sich zwischen die beiden
Gewebelagen klemmt, wie dies diie Abb. 2 erkennen läßt, damit die Gewebekanten in
der in Abb. 2 ersichtlichen Weise dort, wo sie mit den Fühlerhebeln in Berührung
kommen
sollen, auseinander gehalten und dadurch etwas mehr gespannt werden.
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Infolge dieser Anordnung werden die Fühlerhebel sicher eine kleine
Strecke von ihrem Ende durch die Gewebekanten berührt, und diese können nicht mehr
zwischen die Fühlerhebel geraten. Um die Kontakte 2o, :21 und die Lager 16 gegen
Verschmutzung durch Flugstaub u. d:gl. und auch gegen mechanische Beschädigung zu
schützen, kann der Träger 13 an diesen Stellen mit kleinen Kästchen versehen
werden, wie dies in Abb. 2 die punktierten Linien zu erkennen geben.