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Verfahren zur Herstellung von coffeinfreiem Kaffee Es ist beim Entcoffeinieren
von Kaffee bereits vorgeschlagen worden, die Kaffeebohnen mittels Wasserdampfes
aufzuschließen; hierbei kondensieren jedoch wesentliche Mengen Dampf auf und in
den Bohnen, so daß aromaliefernde Substanzen verlorengehen können.
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Um diesen Nachteil zu beheben, wurde schon vorgeschlagen, die Bohnen
vor der Aufschließung iund nachher beim Ausdämpfen auf eine Temperatur von roo bis
iao° C zu
bringen, wodurch eine Kondensation von Dampf auf den Bohnen vermieden
wird. Diese Maßnahme erfordert jedoch neben einem größeren Wärmeaufwand eine dauernde
Aufsicht, damit die Bohnen nicht überhitzt werden.
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Die Erfindung bezieht sich nun gleichfalls auf ein Verfahren, bei
dem Bohnen mittels Dampfes aufgeschlossen und sodann mit einem Lösungsmittel extrahiert
werden und das Lösungsmittel schließlich durch Dampf entfernt wird, wobei aber das
Kondensieren von Dampf auf den Bohnen in neuer Weise vermieden wird.
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Das Verfahren ist gekennzeichnet durch die Verwendung eines Siebgefäßes
zur Aufnahme des Kaffees, bei dem das ganze Gefäß in einigem Abstand von einer nicht
beheizten Wand umgeben ist, so daß praktisch nach fortgesetzter Behandlung keine
Kondensation des Wasserdampfes auf den Kaffeebohnen mehr stattfindet. Das Siebgefäß
befindet sich also z. B. in einem Mantelgefäß, derart, daß zwischen Siebgefäß und
Mantelgefäßinnenwand ein Mantelraum gebildet ist, wobei zweckmäßig die Siebgefäßform
der Mantelgefäßform angepaßt ist. Werden die Bohnen jetzt gedämpft, so wird sowohl
auf den kalten Bohnen als auch ari der Innenwand des Mantelgefäßes anfänglich Wasserdampf
kondensieren. Da die Temperatur in der Mitte alsbald höher wird als die der Wand
des Mantelgefäßes, so wird der Dampf weiterhin hauptsächlich an dieser Wand kondensieren,
da eine Abführung der Wärme an die Umgebung stattfindet. Das Kondensat fließt dann
an dieser Wand entlang herunter, ohne daß es mit den Bohnen in Berührung kommt;
es känn sodann aus der Einrichtung entfernt werden.
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Nach der Aufschließung erfolgen die Extraktion mit Hilfe des Lösungsmittels
und nachher die Austreibung des verwendeten Lösungsmittels mit Darupf schließlich
in der gleichen Art, wie oben beschrieben. Auf diese Weise kann man die Bohnen z.
B. während
8 Stunden kräftig dämpfen, ohne daß das abfließende Wasser
Extraktsubstanzen mit sich führt; es bleibt vollkommen klar.
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Bei dem vorliegenden Verfahren braucht -der Kaffee nicht angewärmt
zu werden, und außerdem können gegebenenfalls die gesamten Vorgänge, die Aufschließung,
die Extraktion und das Ausdämpfen, in der gleichen Vorrichtung durchgeführt werden.
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Die Verwendung rotierender Trommeln ist dann überflüssig.
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Die Verwendung von Siebgefäßen bei Verfahren zur Herstellung von coffeinfreiem
Kaffee ist an und für sich bekannt; bei dieser bekannten Apparatur befinden sich
die Bohnen in einem Siebgefäß, das auch von einer Wand umgeben ist. Im Gegensatz
zu der Vorrichtung, die bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
findet eine Erhitzung des bekannten Apparates von außen statt; die das oder die
Siebgefäße umgebenden Apparaturwände werden von heißem Wasser oder Dampf umspült,
so daß sienotwendigerweise eine höhere Temperatur besitzen als die Masse der Bohnen.
An den beheizten Wänden der bekannten Vorrichtung kann eine Kondensation im Sinne
der Erfindung nicht erfolgen, sondern diese spielt sich im wesentlichen auf den
Bohnen ab; an dieser Tatsache wird bei dem bekannten Apparat auch dadurch nichts
geändert, daß die Seite, die von der Apparatetür eingenommen wird, nicht beheizt
wird. Wenn auch dort eine gewisse Kondensation vor sich geht, so wirkt diese bei
der bekannten Votrichtung nur nachteilig, weil der Kaffee ganz ungleichmäßig ausfällt;
denn in dem einen Teil des Apparates herrschen ganz andere Verhältnisse als in dem
anderen. Alle diese Nachteile werden bei der Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens
gemäß der Erfindung vermieden, indem die Kondensation gleichmäßig stattfindet und
der Kaffee dadurch auch entsprechend gleichmäßig ausfällt.
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Es sei auch noch darauf hingewiesen, daß man die gesamten Vorgänge
der Aufschließung, der Extraktion usw. bei der bekannten Einrichtung nicht nacheinander
in der gleichen Apparatur durchführen kann, wie das bei vorliegender Erfindung möglich
ist.
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Erwähnt sei noch, daß man Siebgefäße zur Aufnahme des Kaffees auch
schon bei den reinen Extraktionsverfahren benutzt hat, die zu Anfang erwähnt worden
sind.
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Die zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung ist auf
der beiliegenden Zeichnung schematisch und beispielsweise dargestellt.
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Abb. i ist ein senkrechter Schnitt der Vorrichtung und Abb. z ein
waagerechter Schnitt in der Linie II-II der Abb. i.
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Mit a ist die Wand und mit b das Siebgefäß bezeichnet. Durch
das Rohr c wird Dampf zugelassen, und zwar am vorteilhaftesten in tangentialer Richtung.
Der Dampf wird, soweit er nicht kondensiert, durch d abgeführt. Das Kondensat fließt
bei e ab.
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Nach dem Dämpfen werden die Bohnen, die sich also in dem Siebgefäß
b befinden, mit einer Extraktionsflüssigkeit behandelt, die durch f eintritt und
die Vorrichtung bei g verläßt.
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Zur regelmäßigen Verteilung der Extraktionsflüssigkeit zwischen den
Bohnen dient die Verlängerung des Rohres g, das tief in das Siebgefäß b hineinragt
und mit öffnungen h versehen ist.