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Verfahren zur Destillation von Teer u. dgl. Gegenstand der Erfindung
ist ein. Verfahren zur Destillation von Teer u. dgl.
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Es ist bekannt; Teer vor der Destillation durch Erwärmen mehr oder
weniger zu entwässern. Man hat zu diesem Zweck auch bereits die aus der Destillationsblase
kommenden Dämpfe als Heizmittel benutzt.
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Nach vorliegender Erfindung wird der Teer o. dgl. einem vorhergehenden
EntwässerungsprozeB unterworfen, der ihn ziemlich vollständig
entwässert,
worauf der so entwässerte und erhitzte Teer in Behälter gebracht wird. in denen
er durch die von der Hauptdestillationsblase abgehenden Dämpfe weitererhitzt wird,
um schließlich in der Hauptdestillationsblase fertigbehandelt zu werden.
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Bei vorliegender Erfindung handelt es sich um drei getrennte Arbeitsvorgänge:
i. das Entwässern des Teers, 2. das Erhitzen des entwässerten Teers, 3. die Fertigbehandlung
in der Destillationsblase. Der i. und 3. Arbeitsvorgang sind bekannt. Neu ist die
Einschaltung des 2. Arbeitsvorganges. Das Erhitzen des entwässerten Teers geschieht
durch die heißen, von der Hauptdestillationsblase kommenden Dämpfe. Die Hitze der
von der Hauptdestillationsblase kommenden Dämpfe kann voll und ganz ausäenutzt «,erden,
weil sie auf den entwässerten Teer wirkt, der die Ritze ganz aufnin,int. Er gelargt
info!nedessen mit einer verhältnismäßig sehr hohen Temperatur in die Hauptdestillationsblase.
Infolge der vollen Ausnutzung der in den von der Hauptdestillationsblase kommenden
Dämpfen enthaltenen Hitze ist es möglich, in der gleichen Zeit größere Mengen Teer
züi verarbeiten, ohne (laß dadurch die Verarbeitungskosten erhöht «-erden. Dieser
große wirtschaftliche Vorteil ist eine Folge des technischen Vorteiles und zeigt
die Höhe des Fortschrittes gegenüber dein Bekannten.
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In der Zeichnung ist die Erfindung zur Darstellung gebracht.
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Abb. i und 2 zeigen in Draufsicht und Seitenansicht die allgemeine
Anordnung wohl! ekannter Art einer Destillationsanlage für Teer mit gewissen, gemäß
der Erfindung getroffenen Änderungen.
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Abb.3 ist ein schematischer Längsschnitt, Abb. d. ein Ouerschnitt
und Abb. 5 ein Längsschnitt durch eine zweckmäßige Ausführung eines Apparates zur
Vorbehandlung des Teers behufs Entziehung des Wassers.
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Der zu behandelnde rohe Teer wird durch (las Rohr <d in
den Kessel B eingelassen, in welchem im wesentlichen der ganze Wassergehalt
des Teers daraus entfernt wird. Der entwässerte Teer wird danach durch eine Pumpe
C in ein Gefäß E gedrückt, in welchem sich eine Rohrschlange befindet, durch «-elche
die Dämpfe aus einer der Hauptdestillierblasen G hindurchgehen. Der entwässerte
Teer wird so in (lern Gefäß E erhitzt, aus welchem er durch ein an dessen Boden
angebrachtes Rohr H nach dem gleichartigen Gefäß El und aus diesem danach in ein
drittes, gleichartiges Gefäß EZ befördert wird. Aus (lern Gefäß E
fließt die
Teerflüssigkeit durch eine Rohrschlange K in einen Pechkessel L, wo sie weitererhitzt
wird, um daraus in die erste Hauptdestillierblase G und aus dieser in die weiteren
Blasen G1 und GI ü'_erzuäelieri. Die Dämpfe aus den Blasen G, G1, GI gehen durch
die Rohrschlangen in den Gefäßen E, El, E2, wo sie sich abkühlen, und werden danach
in den Kondensationsgefäßen M, 311, 1-I= verdichtet. Das Pech auder Blase G= fließt
in den Kessel L.
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Die Abb. 3, d. und 3 zeigen die Einrichtung des Kessels B. Aus dem
Rohr :-i fließt der rohe Teer in ein Gefäß tNT, das mit Überfallrohr O versehen
ist, aus dein jeder Überschuß in den Vorratsbehälter zurückfließt. Das Gefäß 1'
steht durch ein Rohr P mit dem Boden des Kessels B in Verbindung, in welchem der
Stand der Flüssigkeit folglich beständig auf der Höhe des Überfallrohres O gehalten
wird. Nahe unter dem Spiegel der Flüssigkeit liegt eine Reihe miteinander verbundener
Röhren O, in welche aus dem Dampfrohr R Dampf eingelassen wird, der durch das Rohr
S wieder entweicht. Die Dämpfe von Wasser und anderen Stoffen, welche durch die
in den Röhren O zugeführte Hitze in der Flüssigkeit erzeugt und ausgetrieben werden,
gehen durch Röhren T herab nach schlangenförmig gewundenen Röhren LT, in denen die
Dämpfe kondensiert werden, so daß keine Hitze verlorengelit, und die kondensierter,
Dämpfe entweichen aus diesen Röhren U, welche gege!-.eilenfalls finit einem kleinen
Kondensator verbunden sein können. Der entwässerte Teer wird aus dein Kessel B durch
ein Rohr I' mittels Pumpe C a1 gesaugt.
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Es hat sich erwiesen, daß nach dieseln verbesserten Verfahren in Destillationsanlagen
der beschriebenen Art die doppelte Teermenge an einem Tage destilliert werden kann,
als wenn die Vorbehalidlung nach einer der bekannten Methoden allein ausgeführt
wurde. und daß die Kosten des Verfahrens wesentlich billiger waren als bisher.