DE2843258C2 - - Google Patents
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- DE2843258C2 DE2843258C2 DE2843258A DE2843258A DE2843258C2 DE 2843258 C2 DE2843258 C2 DE 2843258C2 DE 2843258 A DE2843258 A DE 2843258A DE 2843258 A DE2843258 A DE 2843258A DE 2843258 C2 DE2843258 C2 DE 2843258C2
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- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23F—COFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
- A23F5/00—Coffee; Coffee substitutes; Preparations thereof
- A23F5/46—Coffee flavour; Coffee oil; Flavouring of coffee or coffee extract
- A23F5/48—Isolation or recuperation of coffee flavour or coffee oil
- A23F5/483—Isolation or recuperation of coffee flavour or coffee oil by solvent extraction of the beans, ground or not
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23F—COFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
- A23F5/00—Coffee; Coffee substitutes; Preparations thereof
- A23F5/24—Extraction of coffee; Coffee extracts; Making instant coffee
- A23F5/26—Extraction of water-soluble constituents
- A23F5/265—Extraction of water-soluble constituents the solid substances are transported through the apparatus during the extraction cycle
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
von Primär-Extrakt aus gemahlenem Röstkaffe, wobei der
Röstkaffee mehrfach mit heißem Wasser, ohne Hydrolyse
fester Kaffeebestandteile extrahiert wird und die flüchti
gen Aromastoffe durch Wasserdampfdestillation (Abstreifen)
entfernt und dem primären Extrakt zugesetzt werden.
Bei der Herstellung von Kaffee-Extrakt aus gemahlenem Röst
kaffee wird in der Regel in einer ersten Stufe das Material
im Gegenstrom mit Wasser bei einer Temperatur um 100°C oder
ein wenig darunter extrahiert. Dies wird "primäre Extrak
tion" genant. Bei der betreffenden Temperatur tritt prak
tisch keine Hydrolyse fester Kaffeebestandteile auf. Zur
Vergrößerung der Ausbeute ist es weiterhin üblich, den primär
extrahierten Kaffee hohen Temperaturen auszusetzen, wobei
unlösliche feste Kaffeebestandteile hydrolysiert und lös
lich gemacht werden. Die Erfindung bezieht sich jedoch nur
auf die primäre Extraktion.
Die Stoffe, die bei der primäaren Extraktion extrahiert wer
den, sind Aromakomponenten und fester "Trockenstoff", die
bei den betreffenden Temperaturen löslich sind. Die Aroma
komponenten können unterteilt werden in Stoffe, die verhält
nismäßig leicht durch Wasser aus dem Kaffee gelöst werden
und die daher als "hydrophil" bezeichnet werden, und andere
Stoffe, die verhältnismäßig schwer durch Wasser aus dem
Kaffee gelöst werden und daher als "hydrophob" bezeichnet
werden. Der "Trockenstoff" wird verhältnismäßig leicht
durch Wasser gelöst.
Die hydrophobe Art mancher Aromakomponenten ist eine Folge
der Tatsache, daß Röstkaffee Kaffeeöl enthält. Während der
Extraktion des Kaffees mit Wasser werden Aromakomponen
ten gemäß ihren Verteilungskoeffizienten über die Ölphase
und die Wasserphase verteilt. Der Verteilungskoeffizient
wird definiert als das Verhältnis der Konzentration eines
Aromas in der Ölphase bzw. der Wasserphase, wenn beide Pha
sen im Gleichgewicht sind. Es hat sich gezeigt, daß manche
wichtige Aromakomponenten einen Verteilungskoeffizienten
haben, der viel größer als 1 ist, was bedeutet, daß diese
Aromakomponenten sich vorzugsweise in der Ölphase befinden.
Um diese Aromakomponenten in genügendem Maße extrahieren
zu können, muß daher ein großes Verhältnis von Wasser zu
Kaffee angewendet werden. So wird, wenn man z. B. im Haus
halt Kaffee macht, gewöhnlich ein Verhältnis von Wasser
zu Kaffee von etwa 20 : 1 angewendet. Bei der Extraktion von
Kaffee bei einem großen Verhältnis von Wasser zu Kaffee
wird ein verdünnter Extrakt erhalten. Dies bedeutet, daß
der Extrakt konzentriert werden muß, bevor dieser getrock
net oder in wirtschaftlicher Weise als Extrakt verkauft
werden kann.
Wenn der Extrakt durch Verdampfen konzentriert wird, geht
der größte Teil der flüchtigen Aromakomponenten verloren.
Es istdaher üblich, die flüchtigen Aromakomponenten vor
der Konzentration aus dem Extrakt möglichst zu entfernen,
z. B. durch Strippen des Extrakts mit Dampf, und die Aroma
stoffe durch Kondensation des Dampfes zurückzugewinnen.
Das Kondensat kann dann durch Destillation weiterkonzen
triert werden. Ein Teil der Aromastoffe, namentlich die
Aromastoffe, die eine relative Flüchtigkeit in bezug auf
Wasser in der Nähe von 1 haben, kann jedoch nicht durch
Strippen und Destillation gewonnen werden, sondern wird
beim Konzentrieren bestimmt verlorengehen. Konzentration
durch Verdampfen führt somit, auch in Kombination mit Aroma-
Zurückgewinnung, zu einem Kaffee-Extrakt schlechter Quali
tät im Vergleich mit im Haushalt gemachtem frischen Kaffee
sud.
Wenn der Extrakt durch Gefrierkonzentration konzentriert
wird, können alle Aromabestandteile in dem Extrakt beibehal
ten werden. Diese Technik ist jedoch noch immer sehr teuer.
Konfrontiert mit der Tatsache, daß ein Extrakt ausgezeich
neter Qualität hergestellt werden kann durch Anwendung ei
nes großen Verhältnisses von Wasser zu Kaffee während der
Extraktion, wodurch ein verdünnter Extrakt erhalten wird,
der nur mit sehr hohem Kostenaufwand unter genügender Aroma
beibehaltung konzentriert werden kann, hat man nach anderen
Wegen zur Herstellung solcher Extrakte gesucht. Man hat
z. B. versucht, den gemahlenen Röstkaffee vor der Extraktion
mit Wasser zu Strippen mit Dampf und die mit Dampf gestripp
ten Aromakomponenten während der Weiterbehandlung des Ex
traktes wieder zuzugeben. Es hat sich jedoch in der Praxis
gezeigt, daß z. B. der in dieser Weise hergestellte Instant-
Kaffee die in fachmännischer Sprache genannte "fresh brew
note" deutlich entbehrt. Dies ist eine Folge einer nicht
richtigen Ausgewogenheit der Aromastoffe, die das Gesamt
bouquet des Extraktes bestimmen.
Bei dem aus der DE-OS 26 33 298 bekannten Verfahren der
eingangs genannten Art wird der geeröstete, gemahlene Kaffee
vor dem Einbringen in die Gegenstromextraktionszone einer
Vorbehandlung unterworfen, d. h. der Kaffee wird erst nach
dieser Vorbehandlung in die Extraktionszone eingeführt und
mit dem Extraktionsmedium in Berührung gebracht. Bei diesem
bekannten Verfahren wird jedoch nur ein Teil des Extrakts
abgestreift. Dabei wird frischer Kaffee mit abgestreifter
Extraktionsflüssigkeit allenfalls kurzfristig konfrontiert,
was aber nicht ausreicht, um eine völlige Befreiung von
hydrophoben Aromabestandteilen zu erreichen, ganz davon
abgesehen, daß ein relativ großes Kaffee-zu-Wasser-Verhält
nis erforderlich ist.
Der Erfndung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
primären Extraktion von gemahlenem Röstkaffee zu schaffen,
mit dem sich eine anschließend eine Konzentration des Ex
traktes erforderlich machende Verdünnung beim Extrahieren
des Kaffees vermeiden läßt. Diese Aufgabe wird erfindungs
gemäß durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs angegebe
nen Maßnahmen gelöst. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird eine zweistufige primäre Extraktion vorgeschlagen, bei
der in der ersten Stufe (a) mit deutlich niedrigerem Was
ser/Kaffee-Verhältnis gearbeitet wird als in der zweiten
Stufe (b). In der ersten Stufe werden die leicht lösbaren
Trocken- und Aromastoffe gewonnen, während erst danach,
d. h. in der zweiten Stufe, dem nunmehr keine leichtflüchti
gen Aromastoffe mehr enthaltenden, gemahlenen Röstkaffee
die hydrophoben Aromastoffe entnommen und durch Abstreifen
als konzentrierte wäßrige Lösung zurückgewonnen werden.
Die erfindungsgemäße primäre Extraktion in zwei gezielt
auseinandergehaltenen Verfahrensabschnitten erlaubt eine
praktisch vollständige Extraktion der hydrophoben Aromabe
standteile mit einem die Konzentration des Extrakts nicht
negativ beeinflussenden Kaffee/Wasser-Verhältnis, so daß
ein löslicher Kaffee in einer Aromaqualität von frisch fil
triertem, geröstetem und gemahlenem Kaffee gewonnen werden
kann. Es wird gegenüber dem Stand der Technik somit eine
quantitativ höhere Ausbeute an für die Endqualität des
Kaffees maßgeblichen Bestandteilen erreicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt den Unterschied in dem
hydrophilen Charakter, wie oben erläutert, und der rela
tiven Flüchtigkeit in bezug auf Wasser zwischen manchen
Aromakomponenten und Trockenstoff einerseits und den ande
ren Aromakomponenten andererseits. Gemäß der Erfindung wur
de gefunden, daß die hydrophoben Aromakomponenten eine sehr
große relative Flüchtigkeit in bezug auf Wasser haben und
dadurch sehr leicht aus einem Extrakt entfernt werden kön
nen. Die Entfernung dieser Aromakomponenten kann nach al
len, den Fachleuten bekannten Methoden erfolgen. Sehr gute
Resultate wurden erhalten durch Abstreifen von Extrakten im
Gegenstrom mit gesättigtem Dampf bei Temperaturen von etwa
100°C in einer Strippkolonne oder Rektifizierkolonne. Der
aus der Kolonne austretende Dampf wurde kondensiert. Die
zum Abstreifen von Extrakten angewendete Dampfmenge betrug
nur einige Prozentsätze der Extraktmenge, z. B. 1-10%.
Die Gegenstromextraktionsverfahren umfassen Extraktion in
allen Verrichtungssystemen, wobei Material kontinuierlich
oder intermittierend einem Ende zugeführt wird und extra
hiertes Material kontinuierlich oder intermittierend an dem
anderen Ende abgeführt wird, während Lösungsmittel in entge
gengesetzter Richtung durch das Material geleitet wird. Wo
von einem "Strom" gemahlenen Röstkaffees die Rede ist,
werden also auch die Fälle umfaßt, in denen, wie in den
bekannten Extraktionsbatterien, der gemahlene Kaffee, ob
wohl tatsächlich stllstehend, progressiv seine relative
Lage in der Batterie ändert. Gegenstromextraktionsmethoden
und -vorrichtungen für Kaffee u. dgl. sind z. B. in Perry,
"Chemical Engineers Handbook", 5. Auflage (1973) section
19, Seiten 41-43, Sivets, "Coffee Processing Technology"
(1963) Band 1, Seiten 261-320, und der US-Patentschrift
27 13 009 beschrieben worden. Stripverfahren und -vorrich
tungen sind z. B, in Perry, section 18 beschrieben worden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Gegenstromex
traktion sowohl in einer Anzahl in Serie geschalteter Ein
heiten von Fest-Flüssig-Extraktions-Vorrichtungen wie in
einer einzigen Fest-Flüssig-Extraktions-Vorrichtung durch
geführt werden. Die Temperatur während der Reaktion beträgt
60-120°, vorzugsweise 90-100°C und das Verhältnis von dem
Wasserstrom zu dem Kaffeestrom liegt zwischen 1,5 : 1 und
3 : 1. Im allgemeinen wird die Ausbeute an löslichem Fest
stoff etwa 25% (des Trockengewichts des Kaffees) betragen
und die Konzentration des erhaltenen Extrakts kann 10-40%
sein. Unter diesen Bedingungen kann nur ein Teil der hydro
phoben Aromastoffe extraktiert werden.
In der älteren Anmeldung derselben Anmelderin gemäß der
DE-OS 27 41 524 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von Extrakten aus gemahlenem Röstkaffee
u. dgl. dargestellt und beschrieben, durch die zwar der
grundlegende Verfahrensschritt der sogenannten "primären Ex
traktion" als solche offenbart wird, ohne jedoch eine Hydro
lyse fester Kaffeebestandteile zu erreichen, wohingegen bei
der Erfindung die primäre Extraktion mit einem Abstreif-Ver
fahren kombiniert wird, wobei die hydrophoben Aromakomponen
ten der primär erhaltenen Extraktionsflüssigkeit als Konzen
trat gewonnnen werden.
Aus der DE-OS 27 04 017 ist schließlich ein Verfahren zur
Herstellung von löslichem Kaffee unter Rückübertragung des
bei der Extraktion abgezogenen flüchtigen Aromaanteils be
kannt, wobei die Rückübertragung erst im Anschluß an die
das Auslösen der hydrophilen und hydrophoben Aromabestand
teile angegebenen Erfindungsmaßnahmen stattfindet, also die
ses Verfahren in keiner Weise mit der ausschließlich ein
zweistufiges primäres Extrahieren betreffenden Erfindung
vergleichbar ist.
Die Menge wäßriger Extraktionsflüssigkeit ist gerade aus
reichend, um praktisch allen löslichen festen Trockenstoff
und nicht mehr als diesen zu extrahieren, obwohl in bestimm
ten Verfahren in denen eine niedrige Konzentration zuläs
sig ist, mehr Wasser angewendet werden kann.
Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nach
folgend näher erläutert:
Gemäß Fig. 1 werden einer Extraktionsvorrichtung 1 gemahle
ner Röstkaffee über eine Leitung 2 und heißes Wasser oder
heiße wärige Extraktionsflüssigkeit über eine Leitung 3
zugeführt, während wäßriger Extrakt über eine Leitung 4
abgeführt wird. Der in dieser Weise extrahierte Kaffee wird
über eine Leitung 5 in die Extraktionseinheit 6 einge
führt, in welche Einheit gleichfalls über eine Leitung 7
heißes Wasser oder heiße wäßrige Extraktionsflüssigkeit
eingeführt wird. Der abermals extrahierte Kaffee wird bei
8 abgeführt. Der erhaltene Extrakt wird über eine Leitung
9 in eine Strippeinheit 10 geführt und darin mit über
eine Leitung 11 zugeführtem Dampf abgestreift. Über eine
Leitung 12 wird die erhaltene Mischung aus Dampf und abge
streiften Aromastoffen einem Kondensor 13 zugeführt und
dort kondensiert und sodann in einem Gefäß 14 dem Extrakt
aus der Extraktionseinheit 1 zugegeben. In bezug auf die
Wärmewirtschaft empfiehlt es sich, die mit Dampf abgestreif
te wäßrige Extraktionsflüssigkeit, die über die Leitung
16 aus der Strippeinheit 10 abgeführt wird, wenigstens größ
tenteils nach der Extraktionseinheit 6 zurückzuführen. Auch
kann ein Teil dieser Flüssigkeit in der Extraktionseinheit
1 angewendet werden. Ein eventueller Rest kann über eine
Leitung 17 abgeführt werden. Selbstverständlich können die
Einheiten 1, 6 und 10 je aus einer einzigen Vorrichtung
oder aus einer Anzahl in Serie geschalteter Vorrichtungen
bestehen.
Die in den Einheiten 1 und 6 angewendeten Temperaturen lie
gen zwischen 60° und 120°C. Das Verhältnis von Wasser zu
Kaffee in der Einheit 1 beträgt 1,5 : 1 bis 3 : 1. Im allgemei
nen wird die Ausbeute etwa 25% (des Trockengewichts des
Kaffees) betragen, während die Konzentration des Extrakts
10-40% sein kann.
In der Einheit 6 wird sehr wenig Feststoff extrahiert wer
den, weil praktisch aller Feststoffe bereits in der Einheit
1 extrahiert worden ist. Das Verhältnis von Wasser zu Kaf
fee liegt dort zwischen 5 : 1 und 20 : 1.
Die Menge Dampf, die in der Strippeinheit 10 angewendet
wird, ist nur einige Prozentsätze der Menge Extrakt, die
in der Einheit 6 erhalten wird, z. B. 1-10%. Dies bedeutet,
daß die in dem Kondensator 13 erhaltene Menge Kondensat nur
gering ist in bezug auf die Menge Extrakt, die in der Ein
heit 1 erhalten wird. Dies bedeutet, daß die Konzentration
des in der Einheit 1 erhaltenen Extrakts nur wenig verrin
gert wird, wenn das in dem Kondensator 13 erhaltene Kondensat
diesem Extrakt zugegeben wird, wie schematisch bei 14 ge
zeigt wird. Nötigenfalls kann das Kondensat jedoch durch
Destillation weiterkonzentriert werden, bevor es dem Ex
trakt zugegeben wird. Die Mischung kann aufbewahrt und ver
kauft oder sofort ohne weitere Konzenration zu Instant-Kaf
fee getrocknet werden.
Der Strom gemahlenen Röstkaffees und der im Gegenstrom ge
führte Strom wäßriger Extraktionsflüssigkeit können auch
nacheinander durch eine Reihe Extraktoren geführt werden,
wobei die wäßrige Extraktionsflüssigkeit zwischen zwei auf
einanderfolgenden Extraktoren unter Entfernung der hydro
phoben Aromakomponente abgestreift wird.
Dieses Verfahren wird beispielsweise schematisch in Fig.
2 dargestellt. Ein Strom gemahlenen Röstkaffees wird bei
20 in den ersten einer Anzahl in Serie geschalteter Extrak
toren 21, 22, 23, 24 und 25 eingeführt. Diese können z. B.
"Niro"-Schneckenextraktoren sein, wie nachfolgend näher
beschrieben werden wird. Der Kaffeestrom wird nacheinander
durch alle Extraktoren geführt und wird schließlich als
verbrauchtes Material bei 26 abgeführt. Zwischen zwei auf
einanderfolgenden Extraktoren ist eine Strippvorrichtung
30, 31, 32 und 33 vorgesehen. Bei 27 wird in den Extraktor
25 Wasser eingeführt zum Extrahieren des durch diesen Ex
traktor geführten Kaffeestroms. Der erhaltene Extrakt wird
in die Strippvorrichtung 30 eingeführt und mit über die
Leitung 34 zugeführtem Dampf abgestreift. Die abgestreifte
Flüssigkeit wird als Extraktionsflüssigkeit in den Extrak
tor 24 eingeführt, und die erhaltene Mischung von Dampf und
Aromastoffen wird in dem Kondensator 35 kondensiert. Ebenso
wird der in dem Extraktor 24 erhaltene Extrakt in der
Strippvorrichtung 31 abgestreift usw. Der in dem Extraktor
21 erhaltene Extrakt wird nicht abgestreift, sondern direkt
über die Leitung 28 in ein Gefäß 29 geleitet, in dem dieser
mit den in den Kondensatoren 35, 36, 37 und 28 erhaltenen
Kondensaten vermischt wird.
Es ist klar, daß bei dem eben beschriebenen Verfahren die
Konzentration der hydrophoben Aromakomponenten in der wäßri
gen Extraktionsflüssigkeit sehr niedrig gehalten wird,
weil, sobald eine Fraktion der Gesamtmenge gelöst worden
ist, diese Fraktion durch Abstreifen enfernt wird. Infolge
dieser geringen Konzentration hydrophober Aromakomponenten
in der wäßrigen Extraktionsflüssigkeit wird eine neue Menge
hydrophober Aromakonponenten aus der Ölphase in die Wasser
phase übergehen, bis der Wert des Verteilungskoeffizienten
erreicht worden ist. In dieser Weise können praktisch alle
hydrophoben Aromakomponenten unter Anwendung eines geringen
Verhältnisses von Wasser zu Kaffee extrahiert werden.
Mehr bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem die wäßrige Ex
traktionsflüssigkeit an jedem Abzapfpunkt abgezapft wird
und ein Strom abgezapfter Flüssigkeit zwischen der Abfuhr
des Strippers und dem Abzapfpunkt durch den gemahlenen Röst
kaffee hindurch im Umlauf gehalten wird.
Nach einer Ausführungsform dieses Verfahrens wird die abge
zapfte wäßrige Extraktionsflüssigkeit durch den gemahlenen
Röstkaffee hindurch im Umlauf in einer Richtung quer zu der
Strömungsrichtung des gemahlenen Röstkaffees gehalten. Ein
Beispiels dieser Ausführungsform ist schematisch in Fig. 3
wiedergegeben. In diesem Beispiel wird der Strom gemahlenen
Röstkaffees auf einem horizontalen Förderbandextraktor be
handelt. Einzelheiten dieses Apparaturtyps finden sich z. B.
in der australischen Patentschrift 4 02 344. Diese Apparatur
wird von Extraction DeSmet S. A., Belgien, hergestellt und
in den Handel gebracht.
In Fig. 3 wird der gemahlene Röstkaffee bei 40 in einer
praktisch gleichmäßigen Schicht auf ein sich bewegendes
perforiertes Band 41 gebracht. Wäßrige Extraktionsflüssig
keit wird bei 42 und über Düsen 43 auf die Kaffeeschicht
versprüht. Die durch die Schicht perkolierte Flüssigkeit
wird in Becken 44, 45, 46 usw. gesammelt und über Pumpen
47, 48, 49 usw. erneut über Düsen 50, 51, 52 usw. auf die
Kaffeeschicht versprüht. Die Becken 44, 45, 46 laufen inein
ander über, wie mit den Pfeilen angegeben worden ist. In
den Kreis zwischen dem Becken 46 und den Düsen 51 ist ein
Dampfstripper 53 geschaltet, in den bei 54 Dampf eingeführt
wird. Das gesamte System enthält noch einen Dampfstripper
55. Der von den Dampfstrippern herrührende, mit Aroma bela
dene Dampf wird bei 56 kondensiert. Der über die Leitung 57
erhaltene Extrakt und das über die Leitung 58 erhaltene,
mit Aroma beladene Dampfkondensat werden in dem Gefäß 59
zusammengefügt, während der verbrauchte, gemahlene Kaffee
bei 60 abgeführt wird.
Statt eines horizontalen Bandextraktors kann auch eine Ex
traktionsbatterie angewendet werden, deren einer oder mehre
re Extraktoren mit einem oder mehreren Strippern verbunden
sind und wobei ein Strom Extraktionsflüssigkeit zwischen
dem Extraktor (den Extraktoren) und dem Stripper (den Strip
pern) durch den gemahlenen Röstkaffee hindurch im Umlauf
gehalten wird.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die abgezapfte wäß
rige Extraktionsflüssigkeit durch den gemahlenen Röstkaf
fee hindurch in Gegenstromrichtung mit dem Strom des gemah
lenen Röstkaffees im Umlauf zu halten. Diese Ausführungs
form ist beispielsweise in Fig. 4 schematisch wiedergegeben.
Nach Fig. 4 wird ein Strom gemahlenen Röstkaffees bei 61 in
eine Anzahl in Serie geschalteter Gegenstromextraktions-
Vorrichtungen 62, 63, 64, 65, 66 eingeführt. Diese können
wieder "Niro"-Schneckenextraktoren sein. Der verbrauchte
Kaffee wird bei 67 abgeführt. Bei 68 wird wäßrige Extrak
tionsflüssigkeit in den Extraktor 66 gegeben. Nach jedem
Extraktor wird der größte Teil der Extraktorflüssigkeit
abgezapft, in Strippen 69, 70, 71, 72, 73 abgestreift und
zum selben Extraktor zurückgeführt. Ein geringerer Teil der
wäßrigen Extraktionsflüssigkeit verfolgt seinen Weg und
gelangt in den nächsten Extraktor oder wird letzten Endes
abgeführt. In dieser Weise kann die Konzentration der hydro
phoben Aromakomponenten in der wäßrigen Extraktionsflüssig
keit durch Vergrößerung der Rezirkulationsgeschwindigkeit
sehr niedrig gehalten werden, was selbstverständlich unab
hängig von der Hindurchführung der wäßrigen Extrak
tionsflüssigkeit durch das System erfolgen kann. Je
Extraktor kann eine größere Menge hydrophober Aromakomponen
ten extrahiert werden, wodurch weniger Extraktions- und
Strippabteilungen als bei dem an Hand der Fig. 2 beschrie
benen Verfahren notwendig sind.
Der verbrauchte Kaffee, der bei den beschriebenen Ausfüh
rungsformen abgeführt wird, kann zum Erhalt einer größeren
Ausbeute löslicher Feststoffe aus dem gemahlenen Kaffee
weiterbehandelt werden. Dazu kann jede dem Fachmann bekann
te Methode angewendet werden, wie z. B. Hydrolysieren und
Extrahieren mit Wasser bei hoher Temperatur und hohem Druck.
Es ist jedoch besser, den Kaffee auf die in der deutschen
Patentanmeldung P 27 41 524.3 beschriebene Weise zu behan
deln. Gemäß dieser Behandlung wird der feuchte verbrauch
te Kaffe während kurzer Zeit, z. B. 5 Minuten, einer hohen
Temperatur, z. B. 190°C, ausgesetzt, und sodann mit Wasser
bei verhältnismäßig niedriger Temperatur, z. B. 100°C, ex
trahiert. Der so erhaltene Extrakt kann konzentriert werden
und dem gemäß der Erfindung erhaltenen primären Extrakt
zugegeben oder gesondert getrocknet werden.
Die Erfindung wird an Hand der nachstehenden Beispiele noch
näher erläutert.
In einem "Niro"-Schneckenextraktor, wie beschrieben in der
US-Patentschrift 27 13 009 von "pilot"-Abmessungen wurden
pro Stunde 12 kg frisch gerösteter gemahlener Kaffee mit
einer mittleren Teilchengröße von 1,0 mm kontinuierlich
im Gegenstrom von 23 kg/Stunde Wasser bei einer Temperatur
von 98°C extrahiert. Pro Stunde wurden 12 kg primärer Ex
trakt mit einem Feststoffgehalt von etwa 25% und 23 kg pri
mär extrahierter Kaffee mit einem Feuchtigkeitsgehalt von
etwa 63% erhalten. Die Verweilzeit des gemahlenen Kaffees
in dem Extraktor war etwa 30 Minuten.
Die in der ersten Extraktionsstufe erhaltene Ausbeute be
trug etwa 25%, bezogen auf das Gewicht des trockenen Roh
stoffes. Der primär extrahierte feuchte Kaffee wurde in
einen zweiten "Niro"-Extraktor von "pilot"-Abmessungen ein
geführt und aufs neue im Gegenstrom mit 100 kg/Stunde Was
ser bei einer Temperatur von 98°C extrahiert. Pro Stunde
wurden etwa 100 kg sekundärer Extrakt mit einem Feststoff
gehalt von weniger als 0,05% erhalten. Der sekundäre Ex
trakt wurde dem Kopf einer Strippkolonne zugeführt und wur
de im Gegenstrom mit gesättigtem Dampf mit einer Temperatur
von etwa 100°C abgestreift.
Die Strippkolonne hatte eine Höhe von 3 m und einen Durch
messer von 0,1 m. Die Kolonne war mit Knitmesh Mulitfil
Packing gefüllt. Der abgestreifte sekundäre Extrakt wurde
beseitigt. Der oben aus der Kolonne tretende Dampf wurde
kondensiert. Pro Stunde wurden etwa 3 kg Aromalösung erhal
ten, die dem primären Extrakt zugegeben wurden. In dieser
Weise wurden pro Stunde 15 kg Extrakt mit einem Feststoffge
halt von etwa 20% erhalten.
Nach Verdünnung zu einer Sudstärke wurde dieser Extrakt
von fachkundigen Probierern beurteilt und mit einem haus
hälterisch aus demselben Kaffee hergestellten frischen Sud
verglichen.
Organoleptische Beurteilung zeigt, daß es kaum einen Unter
schied zwischen beiden gab.
In einem DeSmet-horizontalen-Bandextraktor wie beschrieben
in der australischen Patentschrift 4 02 144, von "pilot"-Ab
messungen wurden pro Stunde 20 kg frisch gerösteter gemah
lener Kaffee mit einer mittleren Teilchengröße von 1,0 mm
kontinuierlich und im Gegenstrom mit 38,5 kg/Stunde Wasser
bei einer Temperatur von etwa 100°C extrahiert.
Der für die Versuche angewendete Bandextraktor ist schema
tisch in Fig. 3 wiedergegeben. Frisch gerösteter und gemah
lener Kaffee wird an einer Seite des Extraktors zugeführt,
durch den Extraktor mit einem endlosen Band hindurchgelei
tet und verläßt den Extraktor an dem anderen Ende. Das Band
ist durchlässig für Flüssigkeiten. Der Extraktor ist in
12 Abteilungen unterteilt. Es wird Extrakt aus der ersten
Abteilung abgeführt. Die nächsten 10 Abteilungen bestehen
aus Sprühköpfen, die Extrakt auf die Schicht Kaffeeteilchen
versprühen, einem Becken in dem der durch das Kaffeebett
und das Band strömende Extrakt gesammelt wird, und einer
Pumpe, durch welche der Extrakt aus dem Becken nach den
Sprühdüsen rezirkuliert wird. In der letzten Abteilung,
die keine Sprühdüsen aufweist, wird der aus dem Kaffeebett
triefende Extrakt in dem zu dieser Abteilung gehörenden
Becken gesammelt. Alle Becken, außer dem ersten, haben ei
nen Überlauf für Extrakt zu dem nächsten Becken, und zwar
derart daß eine Nettoströmung von Extrakt in einer Rich
tung, die der des Kaffees entgegengesetzt ist, auftritt.
Aus der zehnten Abteilung des Bandextraktors wurden pro
Stunde 100 kg Extrakt abgeführt und durch eine Strippkolon
ne geleitet, in welcher der Extrakt im Gegenstrom mit gesät
tigtem Dampf bei einer Temperatur von etwa 100°C abge
streift wird. Die Strippkolonne hatte eine Höhe von 3 m
und einen Durchmesser von 0,1 m. Die Kolonne war mit Knit
mesh Multifil Packing gefüllt. Der abgestreifte Extrakt
wurde zu den zu der zehnten Abteilung gehörenden Sprühdüsen
rezirkuliert. Der aus der Kolonne tretende Dampf wurde kon
densiert. Pro Stunde wurden etwa 3 kg Aroma-Lösung erhal
ten. Dasselbe erfolgt in der siebenten Abteilung des Band
extraktors, wo eine gleiche Strippkolonne angewendet wurde.
Auch aus dieser Kolonne wurden pro Stunde 3 kg Aroma-Lö
sung erhalten.
Pro Stunde wurden etwa 20 kg Extrakt mit einem Feststoffge
halt von 25% aus der ersten Abteilung des Bandextraktors
abgeführt. Diesem Extrakt wurden die Aromalösungen zugege
ben, wodurch pro Stunde 26 kg Extrakt mit einem Feststoff
gehalt von etwa 19,2% erhalten wurden. Nach Verdünnen zu
einer Sudstärke wurde dieser Extrakt von fachkundigen Pro
bierern beurteilt und mit einem frischen Sud verglichen,
der aus demselben Röstkaffee durch Filtrieren hergestellt
worden war. Die Beurteilung zeigt, daß die Qualität des
gemäß der Erfindung erhaltenen Produkts der des frischen
Suds sehr nahe kam.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen von Primär-Extrakt aus gemah
lenem Röstkaffee, wobei der Röstkaffee mehrfach mit
heißem Wasser, ohne Hydrolyse fester Kaffeebestandtei
le, extrahiert wird und die flüchtigen Aromastoffe
durch Wasserdampfdestillation (Abstreifen) entfernt
und dem primären Extrakt zugesetzt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) aus gemahlenem Röstkaffee in einer ersten Stufe die durch Wasser leicht lösbaren Bestandteile mit einem niedrigen Verhältnis von Wasser zu Kaffee von 3 : 1 bis 1,5 : 1 extrahiert und als wäßriger Ex trakt abgeführt werden;
- b) aus dem gemäß a) vorbehandelten Röstkaffee in min destens einer zweiten Stufe die hydrophoben Aroma komponenten mit einer wäßrigen Extraktionsflüssig keit mit einem höheren Verhältnis von Wasser zu Kaffee zwischen 5 : 1 und 20 : 1 extrahiert werden;
- c) die die hydrophoben Aromakomponenten enthaltende, gemäß b) erhaltene Extraktionsflüssigkeit abge streift wird; und
- d) die gemäß c) entfernten Aromakomponenten dem Ex trakt a) zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß gemäß b) erhaltene Extraktionsflüssigkeit an meh
reren Abzapfpunkten entnommen und jeweils nach dem
Abstreifen rezirkuliert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Extraktionen mittels Schneckenextraktor
oder horizontalem Bandextraktor erfolgen.
Applications Claiming Priority (1)
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