DE590880C

DE590880C - Brueckenwaage mit elektrischer Gewichtsermittlung

Info

Publication number: DE590880C
Application number: DE1930590880D
Authority: DE
Original assignee: KARL HAASE DR ING; PAUL VERBORG DIPL ING
Current assignee: KARL HAASE DR ING; PAUL VERBORG DIPL ING
Priority date: 1930-12-04
Filing date: 1930-12-04
Publication date: 1934-01-29

Description

Brückenwaage mit elektrischer Gewichtsermittlung Bei Waagen mit mechanischer Kraftübertragung und Messung (Hebel- oder Federwaagen) besteht ein schwerwiegender Nachteil darin, daß eine große Anzahl von Reibung und Abnutzung unterworfenen Lager stellen starken Beanspruchungen durch Stöße und evtl. durch Witterungseinflüsse ausgesetzt ist. Die Wägung auf den üblichen mechanischen Waagen erfordert ferner einen nicht unerheblichen Zeitaufwand, dessen Berücksichtigung besonders bei der Wägung rollender Lasten Schwierigkeiten bereitet. Es erweist sich daher häufig als notwendig, die bewegten Güter während der Wägung stillzusetzen, wodurch ein großer Zeitverlust entsteht.
Es ist nun schon eine größere Anzahl elektrischer Wiegeeinrichtungen bekannt. Die bekannten elektrischen Waagen bestehen jedoch vielfach aus mehr oder weniger vollständigen mechanischen Waagen (Hebel- oder Federwaagen), die mit einem elektrischen Anzeigeapparat verbunden sind, der die Entfernung eines Teiles der Waage aus der Gleichgewichtslage anzeigt oder dazu dient, das Gewicht der Last auszugleichen. Es sind auch schon Waagen bekanntgeworden, bei denen das Lastgewicht auf eine elektrische Druckmeßeinrichtung übertragen wird. Bei diesen Waagen besteht die elektrische Einrichtung in einem zusammendrückbaren Kohlewiderstand, und die Meßwerte sind von den Änderungen des Ohmschen Widerstandes desselben unter den Druckwirkungen der Last abhängig. Aber auch diese Waagen entsprechen in ihrem Aufbau größtenteils einer mechanischen Waage. Ferner sind schon elektrische Druckmeßeinrichtungen bekannt, die auf Kapazitäts- bzw. Induktionsänderungen eines gedrückten Körpers beruhen.
Um nun bei einer Brückenwaage mit einer als Plattform, Schiene oder Gleitbahn ausgebildeten Wiegebrücke, bei der die Gewichtswerte mittels einer von der Wiegebrücke betätigten elektrischen Einrichtung auf eine von dieser getrennt angeordnete Anzeigevorrichtung übertragen werden, Übertragungshebel und möglichst auch. Schneidenlagerungen völlig zu vermeiden sowie um den Wiegevorgang abzukürzen, wird erfindungsgemäß die Wiegebrücke bzw. deren Traghebel unmittelbar auf all sich zur Gewichtsermittlung bekannten elektrischen Druckmeßeinrichtungen gelagert. Die elektrische Druckmeßeinrichtung wird dabei gemäß der weiteren Ausbildung der Erfindung zur Steigerung der Genauigkeit mit elektrischen Schwingungs-und Verstärkerkreisen verbunden, weil dadurch die elektrischen Meßgrößen in beliebiger Weise verstärkt werden können.
Die Waage kann z. B. so ausgebildet sein, daß der Druck des zu wägenden Körpers auf eine in einem Schwingungskreis liegende Kondensatoranordnung ausgeübt wird. Die Wägung erfolgt dann nach dem an sich bekannten Prinzip der Druckmessung nach der Kondensatormethode. Durch die elastische Verformung der einen Kondensatorplatte oder durch die-Änderung der Entfernung der beiden Kondensatorplatten voneinander, durch die Verformung des als Meßdose ausgebildeten Kondensatorgehäuses wird die Kapazität des Schwingungskreises beeinflußt und gemessen.
Die Meßdose wird auf eine konstante Vorbelastung eingestellt, und die zusätzlichen Be-. lastungen werden dann von der Nullstellung des Apparates durch steigenden Ausschlag des Zeigers angezeigt.
Auf der Zeichnung: ist die Erfindung in Abb. i und 2 an einer Brückenwaage mit Plattform und in Abb. 3 an einer Hängebahnwaage beispielsweise dargestellt.
Bei der Ausführung nach Abb. i wird der Druck der Last von der Plattform i durch ein Hebelsvstem 2 auf die Kondensatormeßdose 3 übertragen, die die Schwingungskreise ,4 und S beeinflußt. Statt der einen Meßdose der Abb. i kann man vorteilhaft mehrere solcher anordnen, z. B. an den Stellen 6, 7, 8, 9 der Abb, a, die in geeigneter Weise in den Schwingungskreis- .1 geschaltet sind. Dadurch wird die komplizierte Wiegehebelanordnung, die wie bei der Ausführung nach Abb. i nötig ist, um den von der Last ausgeübten Druck auf eine Stelle zu übertragen, überflüssig. Die elektrische Druckmeßeinrichtung, die in Abb. i und 2 als Kondensator ausgebildet ist, kann in entsprechender Weise durch eine solche ersetzt werden, die auf der Änderung der Induktion bzw. des Ohmschen Widerstandes beruht.
Bei Wiegeeinrichtungen für rollende Lasten ist bei den üblichen Systemen die Wiegebrücke oder Fahrschiene besonders lang, um die zur Wägung notwendige Zeit zu gewinnen. Da die elektrische Wägevorrichtung nach der Erfindung praktisch trägheitslos den Druck anzeigt, genügt in diesem Falle eine sehr viel kürzere Wägezeit und eine entsprechend kürzere Wiegebrücke bzw. Schiene. Abb.3 zeigt das Schema einer Hängebahnwaage gemäß der Erfindung. Die Wägung erfolgt auf dem Teil 1o der Laufschiene, die mittels@Schneide oder Drehbolzen mit dem einen Ende im Punkte i i gelagert ist, während das andere Ende auf der Meßdose 1a liegt. Die für solche Hängebahnwaagen nach alten Systemen erforderliche Länge der Laufschiene bis zu etwa 2o m läßt sich durch die elektrische Druckmeßeinrichtung °auf einen Bruchteil dieser Länge herabsetzen. _ Bei der Wägung von Waggons, die in Zügen zusammengekoppelt sind, muß die Wägeplattform die Länge entsprechend dem Achsenabstand des längsten zu wägenden Waggons haben. Da gewöhnlich die Züge aus Waggons verschiedener Länge zusammengesetzt sind, so ergeben sich Schwierigkeiten dadurch, daß bei kürzeren Waggons noch der vorhergehende oder folgende Waggon ganz oder teilweise auf der Plattform steht. Diese Schwierigkeit ließ sich bisher nur dadurch umgehen, daß- man zwei vollständige Wägeeinrichtungen mit je einer Plattform, die jede für sich die volle Länge des Achsenabstandes eines normalen Waggons hatte, anordnete. Für die Wägung langer Drehgestellwaggons müssen beide Waagen durch eine komplizierte mechanische Anordnung auf eine dritte Waage geschaltet und so gewissermaßen zu einer Waage vereinigt werden. Nach der neuen Methode wird man zweckmäßig so vorgehen, daß man die Wägeplattform oder Schiene passend unterteilt und jedes Teil mit dem zur Messung verwendeten elektrischen Apparat versieht. Die belasteten Teile der Plattform bzw. Schiene werden dann in einen Schwingungskreis geschaltet und so die Wägung vorgenommen.
Es liegt durchaus im Gedankengang der Erfindung, die Schiene oder Plattform, Gleit-oder Rollenbahn, auf der die Last während der Wägung ruht, selbst als einen Teil des elektrischen Widerstandes, z. B. als die eine Belegung des Kondensators, auszubilden. Ferner ist es nicht erforderlich, den die Last tragenden Teil der Waage ganz auf der elektrischen Meßanordnung zu lagern, sondern man kann auch feste Auflagepunkte anordnen und nur einen Teil - des Druckes der Last durch die elastische Verformung der Brücke oder Schiene auf die elektrische Meßdose übertragen. ,

Claims

PATEN TANSPRÜCi-i E: i. Brückenwaage mit einer als Plattform, Schiene oder Gleitbahn ausgebildetem und zur Aufnahme ruhender oder rollender Lasten dienenden Wiegebrücke, bei welcher die Gewichtswerte mittels einer von der Wiegebrücke betätigten elektrischen Einrichtung auf eine von dieser getrennt angeorchiete Anzeigevorrichtung übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Wiegebrücke (i bzw. 1o) bzw. deren Traghebel (2) unmittelbar auf an sich zur Gewichtsermittlung bekannten elektrischen Druckmeßeinrichtungen (3 oder 6 bis 9 bzw. i2@ gelagert sind, deren Anzeigewerte den von den verschiedenen Druckwirkungen abhängigen Änderungen des Ohmschen Widerstandes bzw. der Kapazität und der Induktion des gedrückten Körpers entsprechen und zur Angabe des jeweiligen Lastgewichtes dienen. Brückenwaage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Druckmeßeinrichtung (3, 6 bis 9 bzw. 1a) in an sich bekannter Weise zwecks Verstärkung der elektrischen Meßgrößen mit elektrischen Schwingungskreisen (q., 5) verbunden ist.