-
Federschußwaffe zum Verschießen von Flüssigkeiten Die Erfindung- betrifft
eine Federschußwaffe zum Verschießen von Flüssigkeiten, insbesondere von Wasser.
Die Einrichtung dieser Waffe ist nun so getroffen, daß das Laden mit der Flüssigkeit
in einfacher Weise durch Eintauchen der Laufmündung in die Flüssigkeit erfolgen
kann, durch welche diese angesaugt wird und unter gleichzeitiger Spannung der Feder
für den Saug- und Druckkolben in den Flüssigkeitszylinder gelangt. Wesentlich für
die Erfindung ist ferner, daß wahlweise entweder die Laufbohrung oder ein nach dein
hinteren Teil, also dem Schaft der Waffe, ins Freie mündender Kanal durch ein von
Hand zu steuerndes Ventil verschlossen bzw. geöffnet wird, derart, daß die Flüssigkeit
aus dem Zylinder nur entweder in die Laufbohrung oder in den nach hinten führenden
Kanal gelangen kann, wenn die Waffe abgeschossen wird.
-
Es sind Federschußwaffen zum Verschießen und Ausspritzen von Flüssigkeiten
bekannt, bei denen jedoch die Flüssigkeit, insbesondere bei Waffen, die zum Verspritzen
von Reizflüssigkeiten dienen, durch eine besondere Öffnung in den Flüssigkeitszylinder
eingefüllt werden m'uß,te und nur ein Austrittskanal, und zwar durch die Laufmündung,
vorhanden war. Bei anderen Waffen ähnlicher Art mußte entweder der Lauf zum Zwecke
des Füllens des Flüssigkeitszylinders herausgenommen und am inneren Ende durch ein
Ansatzstück oder einen einsetzbaren Pfropfen verschlossen werden, oder die nach
hinten führende Öffnung mußte mit dem Finger zugehalten werden, um das Ausspritzen
der Flüssigkeit (Wasser) nach hinten zu verhindern. Es sind ferner auch Spritzpistolen
bekannt, bei denen die in den Flüssigkeitszylinder beim Zurückziehen des Druckkolbens
durch ein in die Laufmündung eingesetztes federbelastetes Ventil eingesaugte Flüssigkeit
durch Ziehen des Abzuges herausgedrückt wird, der mit dem Druckkolben in gelenkiger.
Verbindung steht. Hierbei handelte es sich jedoch nicht um Federschußwaffen, auch
ist eine zweite Austrittsöffnung für die Flüssigkeit nicht vorhanden.
-
Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, daß bei einer Federschußwaffe
finit Flüssigkeitszylinder und in diesem beweglichen Kolben zum Verschießen von
Flüssigkeiten die mit dem Flüssigkeitszylinder in Verbindung stehende Laufbohrung
und ein ebenfalls mit dem Zylinder in Verbindung stehender, nach dem hinteren Teil
der Waffe ins Freie mündender Kanal wahlweise durch eine Umsteuervorrichtung einzeln
abschließbar sind.
-
Im besonderen befindet sich erfindungsgemäß ferner der Flüssigkeitszylinder
in dein bei Luftgewehren üblichen erbklappbaren, den Lauf tragenden Teil der Waffe
und ist einerseits durch den Saug- und Druckkolben, andererseits
durch
einen Verschlußboden oder Block abgeschlossen, wobei das hintere Ende in den Flüssigkeitszylinder
ragt und der Abschlußboden zur Aufnahme des Umsteuerventils dient.
-
Besonders . zweckmäßig ist eine derartige Gestaltung des den Lauf
umschließenden Gehäuses für die Kolbenfeder, das gleichzeitig den Flüssigkeitszylinder
bildet. Eine besonders zweckmäßige Ausbildung für das Umsteuerventil ist ferner
darin zu sehen, daß dieses Ventil als Kolbenventil ausgebildet ist und in dem Abschlußboden
des Flüssigkeitszylinders derart längsgeführt ist, daß bei seiner Verschiebung mittels
eines von außen zugänglichen Handhebels wechselweise das hintere, in den Zylinder
ragende Ende des Laufes oder ein in den Ventilkörper vorgesehener Kanal zum Durchtritt
der Flüssigkeit gegen den Zylinder abgeschlossen werden.
-
Eine besondere Ausführungsform des Ventilkörpers besteht erfindungsgemäß
darin, daß dieser mit einer Spiralnut und einer Griffscheibe versehen ist und durch
axiale Drehung verschoben wird.
-
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Flüssigkeitswaffe
nach der Erfindung dargestellt.
-
Abb. i ist ein senkrechter Längsschnitt durch die Waffe bei abgekipptem
Lauf, Abb. 2 ist ein Schnitt in größerem Maßstab nach der Linie II-II der Abb. i,
Abb. 3 ist ein gleicher Schnitt wie Abb. 2 bei anderer Ventilstellung, Abb. q. stellt
in Seiten- und Stirnansicht den Umsteuerhebel, Abb. 5 in Seiten- und Stirnansicht
das Umsteuerventil dar.
-
An einem Flüssigkeitszylinder a, der gleichzeitig in seinem vorderen
Teil als Gehäuse für die Druckkolbenfeder e dient, ist eine Laufhülse angesetzt,
durch die das eigentliche Laufrohr c konzentrisch geführt ist. In dem hinteren,
die Flüssigkeit aufnehmenden Teil gleitet der Druckkolben d, der sowohl gegen die
innere Zylinderwandung als auch gegen das konzentrisch darin liegende Laufrohr abgedichtet
ist. Der Kolben d ist mit einem Rohransatz b versehen, an welchem der Spannbügel
g angreift. Das hintere Ende des Laufrohres c reicht bis fast an den Abschlußboden
a' mit der Dichtung a", in dem ein Ventilkolben ll längsverschiebbar geführt ist.
Dieser Ventilkolben ist an seinem vorderen Ende in konisch gestaltet, so daß der
Konus in das entsprechend gestaltete hintere Laufrohrende I eintreten kann, um dieses
abzuschließen. Ferner ist der Ventilkolben mit einer Ouerbohrung o und einer daran
anschließenden Längsbohrung za versehen. Sein hinteres Ende weist ferner eine Ringnut
i auf, in welche ein exzentrischer Bolzen k' an dem Umsteuerhebel 1z eingreift.
Die Bohrung ia des Ventilkolbens gelangt mit einer Öffnung q an der Verschlußhaube
p des Hinterschaftes in Verbindung, wenn die Waffe schußbereit ist. Die Haube p
befindet sich an dem Schaftteil s der Waffe, an welcher auch der Spannhebel g angelenkt
ist.
-
Das Spannen der Waffe erfolgt in der bei Luftwaffen üblichen Weise
durch Abklappen des Laufes. Dabei zieht der Spannhebel g den Kolben d nach vorn,
so daß Flüssigkeit durch das Laufrohr c angesaugt wird, wenn sich die Laufmündung
in der Flüssigkeit befindet. Nach dem Füllen des Zylinders ist die Druckkolbenfeder
e gespannt und der Druckkolben wird durch die Abzugsklinke in der gespannten Stellung
gehalten, wenn nach dem Füllen des Zylinders der Lauf in die Verschlußlage gebracht
wird.
-
Befindet sich das Kolbenventil h in der durch Abb. i und 2 wiedergegebenen
Stellung, so kann einerseits die Flüssigkeit durch das Laufrohr in den Zylinder
in Richtung des in Abb. i eingezeichneten Pfeiles eintreten, während sie beim Abschießen
in Richtung des Pfeiles nach Abb. 2 durch das Laufrohr nach vorn herausspritzt.
Wird das Kolbenventil 1a in die Lage- nach Abb.3 gebracht, so ist das Laufrohr abgeschlossen
und die Flüssigkeit wird unter dem Druck des Kolbens d durch die Ventilbohrungen
o und n nach hinten herausgedrückt und spritzt dem Schützen ins Gesicht. Die Umstellung
des Ventils kann unauffällig geschehen, so daß nur der Eingeweihte die jeweilige
Wirkung des Abschusses kennt. Die hintere Austrittsöffnung kann selbstverständlich
auch nach oben oder nach unten und nach einer Seite gerichtet sein.