-
Repetier-Abwehr-Spritzpistole Die Erfindung bezweckt, eine Verteidigungswaffe
für den zivilen oder den Polizeigebrauch zu schaffen, die den Gegner durch Anspritzen
mit einer geeigneten Flüssigkeit kampfunfähig macht. Daß diese Flüssigkeit eine
Ätz-, Tränenreiz- oder Betäubungswirkung besitzen könnte, ebenso brennende Flüssigkeiten
oder Farbstoffe usw. gespritzt werden können, sei hier nur zur Erläuterung erwähnt
und ist nicht patentbegründend.
-
Um die Spritzpistole aus dem Rahmen der bisher bekannten Konstruktionen
herauszuheben und ihr die Eigenschaft einer Waffe zu geben, mußte folgendes beachtet
werden: Die Waffe muß über eine gewisse Schußreserve verfügen und mit kurzer Repetier-Bewegung
schußfertig sein. Der.sog. S.chußstrahl muß für Nahkampfentfernungen genügen, die
Steuerung für Flüssigkeitszufuhr und Ausspritzung denkbar zuverlässig sein und die
Flüssigkeit gegen Auslaufen und Verdunsten sichern.
-
Aus diesem Grunde wurde vor allem davön abgesehen, wie bei sämtlichen
bekannten Spritzpistolen die Erzeugung des notwendigen Flüssigkeitsdruckes durch
Fingerkraft (direkt oder indirekt) zu erreichen oder vorkomprimierte Flüssigkeiten
zu verwenden. Die Druckerzeugung bei vorliegender Erfindung erfolgt durch eine Feder
mit besonderer Spannvorrichtung, die Wirkung des Druckes auf die Flüssigkeit jedoch
erst beim Lösen des Schusses. Die Repetierbewegung spannt die Feder, füllt Zylinder
und Schußkanal mit Flüssigkeit für den nächsten Schuß und verschließt Schußkanal
sowie Flüssigkeitsmagazin wieder automatisch.
-
Der Schi,ßvorrat dürfte mit etwa 15 bis 2o S.chuß größer sein als
bei bekannten Gaspistolen, die Wirkung des Abwehrstoffes an dem mit der betreffenden
Flüssigkeit benetzten Gegner größer. Trotz großer Kampfkraft ist die Waffe für ihren
Träger gefahrloser als Schußwaffen jeder Art und durch die Vermeidung des Knalles
in ihrer Handhabung sympathischer.
-
Auf den zur Veranschaulichung dienenden Zeichnungen stellt Fig. i
einen senkrechten Längsschnitt durch die Pistole dar, Fig. z eine Aufsicht auf die
Außenseite der Pistole, der eine andere für die zweite Seite der Pistole völlig
entsprechen würde. - Fig. 3 ist eine senkrechte Aufsicht von oben.
-
An Hand der Zeichnungen wird die Erfindung wie folgt beschrieben:
Das Gehäuse a zeigt die übliche Form einer Repetierpistole, deren unterer Teil mit
einem Holzgriff b fest verbunden ist. Fig. i zeigt die Pistole in Ladestellung,
in welcher der bewegliche Zylinder c in seine äußerste Stellung geschoben ist. In
dieser Stellung wird der Zylinder durch die Halteklinke d innerhalb des Gehäuses
festgestellt. Der Kofben e, auf dem sich der Zylinder bewegt, ist mit dem Gehäuse
a starr verbunden.
Wird der Abzug f zum Läsen des Schusses zurückgedrückt,
so dreht er sich um seine Achse g; während zu gleicher Zeit der Stift h am Abzug
den Steuerhebel! an dem dem Abzug zugewandten Ende herunterdrückt. Dadurch wird
bei dem in k gelagerten Steuerhebel i die dem Punkt h gegenüberliegende Seite
h' hochgedrückt bzw. der durch Gelenk mit ihm verbundene Steuerkolben 1 nach oben
geschoben. Während dieser Bewegung des Steuerhebels i greift die Nase
m des Steuerhebels in die Halteklinke d und drückt diese herab. Ist der Steuerkolben
L so weit hochgeschoben, daß der in ihm befindliche Kanal n in Höhe des -Spritzkanals
.o angelangt ist, so stellt der Kanal o und sein zur Düse verengerter Fortsatz p
einen einzigen. Durchgangskanal vom Zylinderinnern nach der Düsenmündung der Pistole
dar. In diesem Augenblick ist auch die Halteklinke d soweit heruntergedrückt, daß
sie über den unteren Teil des Zylinderrandes bei q gelangt ist und ihn freigibt.
Damit tritt die Kraft der Feder p, welche um den Zylinder c herumgelegt ist, in
Wirkung und preßt den Zylinder über den Kolben e vollständig hinweg in seine Ausgangsstellung.
Dabei findet die Ausschleuderung der Flüssigkeit durch den Kanal o, den Steuerkolbenkanal
it und die Spritzdüse p ins Freie statt.
-
Wird nach dem Schuß der Abzug wieder losgelassen, bewirkt die Steuerfederung
s, die beim. Abdrücken zusammengepreßt wurde, die Rückkehr des Abzuges und durch
Vermittlung des in h gekoppelten Steuerhebels i die Herabbewegung des Steuerkolbens
l in seine Ursprungslage. Die Kanäle c und p sind nunmehr durch den Steuerkolben
1, der hier als Kolbenschieber wirkt,- voneinander abgeschlossen. (Die Kanalöffnung
des Spritzkanals o steht zwischen dem -Durchlaßkanal n und dem Füllkanal t des Steuerkolbens.)
Die Zuleitung der Flüssigkeit (Ladevorgang) zum Zylinder c erfolgt aus einem -an
die Waffe aufzuschiebenden und von ihr leicht abnehmbaren Magazin (Tank) u. Der
Vorgang bis zur Füllung ist dabei folgender: Der in Fig. 2 zeichnerisch veranschaulichte
Ladehebel v wird in Pfeilrichtung. hochgeklappt. Der -Ladehebel ist gegabelt; er
teilt sich in Griff w (Fig. 2 und 3), so. daß er .an beiden Seiten der Pistole,
wie aus Fig.2 und 3, hier aus der senkrechten -Ansicht von oben erkennbar, anliegt.
Er dreht sich um zwei Bolzen x (Fig. 2 und 3), die am Gehäuse der Pistole -(rechts
und links) aufgeschraubt sind.
-
Am Gehäuse beluden sich rechts und links zwei Schlitze y, durch die
j e ein im Zylinderrand fest verschraubter ' Bolzenz gegen die innere Wand des Ladehebels
beiderseitig hervorsteht. Die Länge der beiderseitig eingelassenen Schlitze entspricht
der Hublänge der Zylinderbewegung im Gehäuse. Der Abzug f trägt in Punkt i (Fig.
i und 2) einen festsitzenden Stoff, der rechts und links ebensoweit beiderseitig
gegen die innere Wand des Ladehebels hervorsteht wie die beiden Bolzen z des Zylinders
c. Auch diesem Stift ist dadurch Beweglichkeit gegeben, daß rechts und links am
Gehäuse Schlitze 15 gelassen wurden, die als Kreisbögen um den Mittelpunkt
g seine Bewegungsbahn bestimmen bzw. ermöglichen.
-
Auf den beiden dem Pistolengehäuse a zugekehrten inneren Seiten des
Ladehebels v befinden sich kurvenförmige Führungsschienen. Diese Führungen bilden
mit ihrer äußeren und inneren Krümmung 3 und q. (Fig. 2) jeweils die Gleitbahnen
für die Bolzen bzw. Stifte z und i (Fig. i und 2).
-
Beim Hochklappen des Ladehebels, also bei der sog. Ladebewegung, dreht
sich diese am Ladehebel fest verschraubte Kurvenführung um Punkt x als Achse (Fig.
2). Dadurch drückt die äußere Kurve 3 (Fig. 2) durch ihr Anlaufen auf den Stift
i (Fig. 2) diesen nach unten, d. h der Abzug f dreht sich ein Stück um seine Achse
g, und in Punkt -h wird der Steuerhebel i nach oben gedrückt, während Punkt
h' -und mit ihm im Gelenk verbundene Steuerkolben 1 nach unten gezogen wird. Wenn
der Füllkanal t des Steuerkolbens mit seiner Öffnung sich mit dem Spritzkanal o
deckt, so ist die Verbindung mit dem Füllmagazin u erreicht. Die Umsteuerung nach
dem Magazin ist vollzogen. Während nun bei weiterer Bewegung des Ladehebels in der
Pfeilrichtung der in Punkt i festsitzende Stift in dieser Stellung gehalten wird,
da der Verlauf der äußeren oder Steuerkurvenführung 3 einen Kreisbogen um den Punkt
x (Fig.2) darstellt, greift die innere sog. Spannkurvenführung ¢ (Fig. 2) beiderseits
der Pistole in die Bolzen. z ein. Bei weiterem Hochklappen des Ladehebels zwingt
nun die Konstruktion der inneren Kurvenführung die Bolzen, von Punkt z geradlinig
in Richtung der Kolbenachse sich nach Punkt z' zu bewegen, eine .Bewegung, welche
infolge der Befestigung dieser Bolzen am Zylinderrand ' zwangsläufig die Bewegung
des Zylinders von Punkt z nach z' mitverursacht.
-
- Während dieser Hubbewegung des Zylinders wird aus dem Magazin u
durch den Füllkanalt und den Spritzkanal, der, wie gezeigt, nur einen einzigen Durchgangskanal
vom Magazin nach dem Zylinderinnern bildet, Flüssigkeit angesaugt Am Ende des Saughubes
klinkt die Abzugsfeder d wieder hinter dem Zylinderrand ein. -Das Zurückschieben
des Zylinders hat gleichzeitig das
Spannen der Druckfeder Y veranlaßt.
Beim Zurückklappen des Ladehebels in seine Normalstellung löst sich die Kurvenführung
von dem Bolzen ab, da der Zylinder nun von der Abzugsklinke d gehalten wird und
dadurch auch die beiderseitigen Bolzenz in z' stehenbleiben. In der End- und Normalstellung
des Ladehebels v gleitet nun auch der Steuerbolzen i (Fig. i und 2) wieder von der
äußeren Kurvenbahn 2, 3 (Fig.2) ab; er springt infolge der regulierenden Wirkung
der Steuerfeder s in die Normallage zurück. Da Bolzen i einen Teil des Abzuges f
bildet, wird somit auch dieser in die Normallage gebracht. Bei dieser Bewegung geht
sinngemäß Punkt lz nach unten, die Seite des Steuerhebels i, welche entgegengesetzt
ist, h', geht nach oben und schiebt damit wieder den Steuerkolben l in die 'eingangs
beschriebene Abschlußstellung, d. h. der Spritzkanal o steht wieder zwischen dem
Kanal t und n des Steuerkolbens; est ist automatisch Abschluß erfolgt. Beim
Durchkrümmen des Fingers kann die Pistole neuerdings zur Entladung gebracht werden,
ein Vorgang, der bis zum völligen Entleeren des Magazintanks wiederholt werden kann.
Das Auswechseln des Magazins u, das im wesentlichen einem kleinen Blechtank mit
einer verschraubbaren Füllöffnung ähnelt, geschieht einfach in der Weise, daß der
Magazinklemmbügel6 (Fig.2) nach vorn heruntergeklappt wird, wonach das Magazin abgenommen
werden kann: Ein neues, gefülltes Magazin wird nach Entfernung der Verschlußkapsel
und hei zweckentsprechender Haltung der Pistole angesetzt, und zwar derart, daß
der Füllstutzen 7 (Fig. i) in die Vertiefung des Gehäuses über dem Steuerkolben
eingeschoben wird und dort auf den Dichtungsring zu liegen kommt. Die endgültige
Verriegelung des Magazins auf dem Gehäuse geschieht wieder durch das Heraufklappen
des Magazinbügels, der in Punkt 8 (Fig. 2) drehbar gelagert ist, und damit erfolgt
auch gleichzeitig das Anpressen des Füllstutzens auf dem Dichtungsring.