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Preßluftschußwaffe Es sind mit Preßluft betriebene Handschußwaffen
bekannt, bei denen das die Druckluft zum Laderaum zulassende Ventil durch Federkraft
geöffnet wird. Da die Federkraft hierbei den gesamten auf die Ventilfläche wirkenden
Preßluftdruck überwinden muß, erfolgt die Öffnung des Ventils verhältnismäßig langsam.
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Weiterhin ist es bei Geschützen, die mit Preßluft arbeiten, bekannt,
das die Preßluft zum Laderaum zulassende Ventil mit einem Kolben zu verbinden, bei
dem beide Seiten unter der Wirkung der Preßluft stehen, so daß für gewöhnlich auf
beiden Kolbenseiten der gleiche Luftdruck herrscht. Die Öffnung des zum Laderaum
führenden Ventils erfolgt dadurch, daß auf der Hinterseite des Kolbens ein Druckabfall
hervorgerufen wird. Dieser Druckabfall hat zur Folge, daß die auf der Vorderseite
des Kolbens befindliche Druckluft den Kolben entgegen der Wirkung der obengenannten
Feder zurückschiebt und dabei das zum Laderaum führende Ventil öffnet. Da sich der
Kolben vorher im Gleichgewicht befunden hat, wird auch schon bei einem geringen
Druckabfall in der Kammer hinter dem Kolben ein sehr rasches Öffnen des Ventils,
das zur Ladekammer führt, hervor@erufen. Der Querschnitt des Ventils kann beliebig
groß gemacht werden, ohne daß dadurch die Öffnungszeit verlängert wird. Infolgedessen
strömt die Preßluft mit großer Geschwindigkeit in den Laderaum und verleiht der
Kugel eine große Durchschlagskraft. Die Erfindung beruht nun auf der vorstehend
beschriebenen, bei Geschützen bekannten Verwendung eines mit dem Preßluftauslaßventü
verbundenen Steuerkolbens, zu dessen beiden Seiten sich druckluftgefüllte Kammern
befinden und dessen üffnungsbewegung durch Druckentlastung in dem hinter dem Kolben
liegenden Raum hervorgerufen wird. Der Nachteil der bekannten Einrichtungen der
letztgenannten Art beruht in ihrer komplizierten und teuren Bauart, welclhe bei
Handfeuerwaffen überhaupt nicht anwendbar ist. Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß
dadurch vermieden, daß der Kolben des den Preßluftzutritt zum Laderaum steuernden
Verschlußstückes zwecks gleichzeitiger Füllung der zu beiden Seiten des Kolbens
befindlichen Kammern mit der in die hintere Kammer eintretenden Preßluft eine durch
ein Rückschlagventil gesteuerte Durchbohrung aufweist. Die Bauart gemäß der Erfindung
zeichnet sich nicht nur durch große Einfachheit aus, sondern sie erleichtert auch
wesentlich die Handhabung der erfindungsgemäß ausgebildeten Preßluftwaffe. Weiterhin
zeichnet sich die erfindungsgemäß ausgebildete Schußwaffe durch eine hohe Durchschlagskraft
aus.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. i den Erfindungsgegenstand im senkrechten und Abb. z den Erfindungsgegenstand
im waagerechten Schnitt.
In den Abbildungen ist mit 3 der Kolben
einer Kompressionspumpe bezeichnet, der sich in ,einem Pumpenzylinder bewegt. Oberhalb
des Raumes, in dem sich der Kompressionskol'b:en 3 befindet, ist der Preßluftbehälter
5 angeordnet. Zur Verbindung des Preßluftbehälters mit der Kompressionspumpe dient
ein Kana16, der durch: ein Venti18 gesteuert wird. Der Behälter 5 ist an einem Ende
bei dem Hahn durch ein Ventil io mit beweglichem Ventilkopf i i abgeschlossen, das
unter dem Schlag des Hahnes geöffnet wird, um den Behälterteil 12 durch die Kanäle
14 und öffnungen 15 mit der Außenluft in Verbindung zu setzen.
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Im Innern des Preßluftraumes 5 ist ein Verschlußstück, welches den
Zutritt der Preßluft zum Laderaum steuert, verschiebbar angeordnet. Das Verschlußstück
trägt an seinem einen Ende .einen Kolben 17 und an seinem anderen Ende eine
Verdickung 18. Der Kolben 17 teilt den Behälter in zwei Räume 12 und i g.
Der Kolben ist mit einer Durchbohrung versehen, die aus einem engeren Teil 2o und
einem weiten Teil ei besteht, welch letzterer durch die Öffnung 22 in den Behälterteil
i g mündet. In dem Kanal 2 i befindet sich .eine Feder 23, die auf eine Kugel 24
zum selbsttätigen Öffnen und Schließen des Kanals 20 und zum Einlassen der Luft
in das Abteil i g einwirkt. Jedoch ist das Kugelventil 23, 24, welches ein Rückschlagventil
darstellt, derart -beschaffen, daß keine Luft aus dem Raum i g in den Raum i 2 zurücktreten
kann.
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Eine auf einer festen ringförmigen Stütze 26 liegende Feder z5 ist
bestrebt, den Verschlußkolben nach dem Lauf hin zu bewegen. Die Verdickung 18 des
Verschlußkolbens besitzt am äußeren Umfang .ein Kreuzstück, dessen Arme 27 sich
mit ihren Enden auf die innere Wand des Behälters stützen und zur Führung sowie
zum Zentrieren des Verschlußkolbens in dem Behälter dienen. Der Körper der Verdickung
ist zylinderförmig mit schalenfärmiger Aushöhlung und besitzt am Boden eine ringförmige
Gummidichtung 28, die mittels einer Sehraube 29 festgehalten wird. Diese Dichtung
bildet den Sitz für das Ende des beweglichen Teiles 3o, der die Ladevorrichtung
bildet und den Behälter unter der Wirkung der Feder 25 abschließt.
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Der Waffenlauf 3i wird durch ein innen zylindrisch ausgebohrtes Rohr
gebildet, das mit seinem Tei132 mit dem Behälterteils derart verschraubt ist, daß
die Mittellinien der beiden Teile zusammenfallen. Gegen das Ende des Laufteiles
32 legt sich der Dichtungsring 33 der Ladevorrichtung 3o.
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Die Ladevorrichtung ist als Hohlzylinder ausgebildet, der den gleichen
Durchmesser wie der Lauf besitzt. Dieselbe besitzt am hinteren Teil eine zylindrische
Verdickung 34 zur Aufnahme des Dichtungsringes 33. Weiterhin legt sich das hintere
Ende 34 der Ladevorrichtung seinerseits gegen die Dichtung 28 des Verschlußstückes
18 des Preßluftbehälters 5.
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Die Ladevorrichtung kann axial verschoben werden, wodurch die Eintrittsöffnung
37 für das Geschoß 38 freigegeben wird und letzteres in die Aussparung 36 (Fig.
2) des Laufes eingeführt werden kann. Bei der axialen Bewegung der Ladehülse
30 stützt sich deren hinterer Teil auf die Dichtung 28 des Verschlußstückes
18 und schiebt dasselbe entgegen der Wirkung der Feder 25 rückwärts. Infolgedessen
nehmen das Verschlußstück und die Ladevorrichtung die in Abb. 5 gezeichnete Stellung
ein. Sobald die Kugel eingeführt ist, Mt man das Ladestück 3o wieder in seine ursprüngliche
Lage, die in Abb. i dargestellt ist, zurückkehren, so daß das Gescboß in die Ladehülse
3o hineingelangt.
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Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Einrichtung ist die
folgende: Nachdem ein Geschoß in die Ladevorrichtung gebracht ist, wird mit Hilfe
der Preßlufterzeugungseirrichtung Druckluft erzeugt. Die Luft tritt zuerst in den
Raum i 2 unel dann durch. .das Rückschlagventil 23, 24 in den Raum i g über, so
daß die beiden Räume 12 und ig mit Druckluft von gleichem Druck gefüllt sind. Nachdem
ein genügend hoher Druck mit Hilfe der Kompressionseinrichtung in beiden Räumen
12 und i g erzeugt worden ist, ist die Waffe schußbereit.
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Zum Abfeuern der Waffe wird der Abzug in üblicher Weise betätigt.
Hierbei schlägt der nicht dargestellte Hahn der Waffe auf den beweglichen Ventilkopf
i i, wodurch das Ventil i o geöffnet wird, so daß die in dem Behälterabteil 12 enthaltene
Luft durch die Kanäle 14 und die Öffnungen 15 nach außen entweicht. Durch
die Wirkung des auf diese Weise in dem Abteil 12 erzeugten -Druckabfalles und des
in dem Abteil ig herrschenden Überdruckes wird .der Verschlußkolben plötzlich zurückgeschoben.
Hierbei wird die Öffnung der Ladevorrichtung 30 freigegeben, und die im Abteil ig
enthaltene Luft tritt plötzlich 'in die Ladevorrichtung und dann in .den Lauf und
treibt das Geschoß aus demselben hinaus. Der Schuß ist nun abgefeuert.
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Die Feder 25 bewegt dann das Verschlußstück i 7 vorwärts in seine
Anfangsstellung, wobei dessen Verdickung 18 die Öffnung der Ladevorrichtung wieder
schließt.