-
Verbesserung an Bolzeneintreibapparaten und dgl.
-
Die Erfindung hat einen Apparat zum Eintreiben von Bolzen und drl.
mittels einer Ladung Explosivstoff zum Gegenstand, insbesondere- eine Verbesserung
an der Verbrennungskammer der Ladung.
-
Apparate zum Eintreiben von Bolzen und anderen spitzen Teilen mittels
einer Ladung Explosivstoff sind an sich bekannt und werden allgemein in zwei Hauptgruppen
geteilt, nämlich Apparate mit Hammerbetrieb, bei denen ein im Schießlauf verschiebbarer
Kolben infolge Verbrennung einer Sprengladung in der vor dem Kolben befindlichen
3xplosionskammer auf den
Kopf des Bolzens oder sonstigen einzutreibenden
spitzen Teiles schlägt, und Apparate, bei denen der Kolben von anfang an mit dem
Bolzenkopf in Berührung steht, so daß der Bolzen ohne Sinwirkung eines Schlages
auf seinen Kopf eingetrieben wird.
-
Durchaus bekannt ist auch die Tatsache, daß die meisten Eintreibapparate
so konstruiert wurden und werden, daß sie in einer Hülse zweckmaßiger'eise enthaltene
Pulverladungen benutzen, so daß jeder Apparat - außer einer passenden, über einen
abzug zu betätigenden Schlagbolzengruppe -auch mit Nitteln zum Auswerfen der Patronenhülsen
und anderen, einer regelrechten Feuerwaffe eigenen Xinrichtungen ausgerüstet sein
muß. Da diese Eintreibapparate insbesondere im Baugewerbe und bei der Zimmerei Verwendung
finden, spielen Betriebs- und Unfallsicherheit eine besondere Rolle, was den ohnehin
.chon komplizierten AuSb-u des Apparates noch komplizierter macht.
-
Seit kurzem sind Apparate zum Eintreiben von Bolzen und ITägeln in
Gebrauch, die hülsenlose Tulverladungen benutzen, wobei jede Pulverladung in der
Gestalt.eines Plätzchens in einen passenden, die Verbrennungskammer bildenden Hohlraum
eingeführt wird, in der sich ein als Schlagbolzen dienender Vorsatz befindet. Bei
der praktischen Anwendung wird an das hintere Ende des Eintreibapparates - nachdem
der einzutreibende Bolzen in die Laufmündung eingeführt wurde - mit einer gewissen
Kraft geschlagen, so daß die Ladung angezündet wird und explodiert, wobei die erzeugte
energie auf den Kolben und von diesem auf den Bolzen übertragen wird.
-
Bei solchen Apparaten sind einige Probleme und Bachteile aufgetaucht,
die sich folgendermaßen zusammenfassen lassen: a) Die Pulverplätzchen werden in
der Regel - aus Gründen der Lagerhaltung und der Handhabung durch die Bedienungsperson
des Eintreibeapparates - mit einem Schutzlack überzogen, der ein Zusammenkleben
der Pulverplätzchen während der Lagerung verhindert und eine ungefährdete ttandhabung
des Plätzchens seitens der Bedienungsperson gewährleistet; die Lackschicht vermindert
jedoch die Sprengfreudigkeit beim
Auf schlagen des Schlagbolzens
und bedingt vor allem eine gewisse Ungleichmäßigkeit in Verhalten der Pulverplätzchen
unter der ochlagwirkuns.
-
b) Da die Pulverladung durch Schlagwirkung explodiert, wird es schwer,
die Schlagkraft an einer möglichst lokalisierten Stelle zu konzentrieren und zugleich
einen Eintreibapparat zu schaffen, der in seiner Konstruktion weniger kompliziert
ist als die eigentlichen Feuerwaffen.
-
c) Die Zuverlässigkeit der bis jetzt bekannten und hergestellten Eintreibapparate
für Einsatz mit hülsenlosen Pulverladungen ist - besonders im Hinblick auf ihre
Anwendung in der Industrie - nicht zufriedenstellend.
-
Hauptzweck der Erfindung ist die Schaffung eines Eintreibapparates
für Bolzen, Nägel und dgl., der dazu geeignet ist, Pulverladungen in Form von hülsenlosen
Plätzchen zu verwenden, und der im Betrieb durchaus sicher und von der an das Ende
des Apparates angelegten Schlagkraft unabhängig ist.
-
Insbesondere setzt sich die Erfindung zum Ziel die Verbrennungskamner
eines Eintreibapparates für Bolzen, ägel und dgl. so ZU verbessern, daß die Explosion
einer hülsenlosen Pulverladung jedesmal zuverlässig erfolgt, wenn der durch Einführung
der Pulverladung in die Verbrennungskammer und eines Bolzens oder dgl. in die Laufmündung
einsatzbereite Eintreibapparat an sein hinteres Ende geschlagen wird.
-
Um obige sowie weitere sich aus der eingehenderen, nachstehenden Beschreibung
ergebenden Ziele zu erreichen, schlägt die Erfindung einen Apparat zum Eintreiben
von Bolzen und wägen in einen festen erk- oder Baustoff vor, dessen Bauweise ein
Gehäuse vorsieht, das nach vorne mit einem Gewehrlauf verbunden ist-, in dem ein
Eintreibkolben gleitend untergebracht ist, dessen hinteres Ende in eine Verbrennungskammer
einmündet, die in einem Schloßstück ausgespart ist, das sich leicht aus dem Gehäuse
herausnehmen läßt, um einen unbehinderten Zugang zur Verbrennungskammer zwecks Sinführung
einer Fulverladung in Form eines hülsenlosen Plätzchens zu gestatten, wobei das
genannte Schloß vermag, eine Verschiebung von gewünschter Länge längs der Achse
des Laufes
infolge eines an das hintere Ende des Schlosses angelegten
Schlages zu vollführen, so daß der Boden der Verbrennungskammer dem hinteren Ende
des Schlosses näher gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgenannte,
vorne und seitlich durch das Schloß sowie das hintere Endz des Eintreibkolbens begrenzte
Verbrennungskammer, deren hintere Wandung den Vorderteil des Schlosses bildet, im
Bereich der hinteren Wandung eine als Lager zur Aufnahme der Pulverladung dienende
Ausnehmung sowie einen blinden Pressraum aufweist, der mit dem Ladungslager in Verbindung
steht und gegenüber demselben Lager an der entgegengesetzten Seite des Eintreibkolbens
angeordnet ist, wobei der Pressraum einen solchen Einhalt aufweist, daß der vom
hinteren Ende des Eintreibkolbens im Pressraum zusammengepresste Teil der Pulverladung
- wenn das Schloß unter der Wirkung eines an sein hinteres Ende angelegten Schlages
die vorgenannte Längsverschiebung vollführt - den Inhalt ds Pressraumes nach einem
vorgewählten Verhältnis verringert.
-
In einer ersten, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bildet
das vorgenannte Ladungslager auch einen Anschlag, auf dem sich der Umfangsbord des
Fulverplätzchens stützt, wobei der Kolben mit einem zylinderförmigen Vorsatz versehen
ist, der dazu geeignet ist, bis- zu einer bestimmten Tiefe in den Pressraum einzudringen.
Wenn somit an das hintere Ende des Schlosses geschlagen wird und der genannte Vorsatz
am hinteren Ende des Kolbens den mittleren Bereich der Xulverladung besetzt, wird
Letztere zuerst verformt und dann wenigstens zum steil zerschnitten sowie in den
Preseraum eingedrückt, ohne daß die darin enthaltene Luft ausweichen kann.
-
Bei der soeben angedeuteten, bevorzugten Ausführungsform hat sich
ein vielförmiger Pressraum als besonders vorteilhaft erwiesen, der teils stumpfkegelige,
teils zylindrische Form aufweist, wobei der zylinderförmige Teil die Aufgabe erfüllt,
den Pressraum abzuschließen. Zusätzlich ist es vorzuziehen, wenn der Kolbenvorsatz
bei dieser Ausführungsform des Pressraumes zylinderförmig ausgebildet ist und einen
solchen Durchmesser hat, daß er für eine bestimmte Länge in das Innere des stumpfkegelförmigen
lschnittes des l'ressraume-s
eindringt.
-
Die Erfindung wird nun in der Folge anhand der beiliegenden Zeichnung
beschrieben, die eine bevorzugte Ausführungsform darstellt, wobei es als selbstverständlich
gilt, daß es sich dabei lediglich um ein nicht einschränkendes Beispiel handelt.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 einen axialen Längsschnitt durch den erfindungsgemäßen
Bolzen- und Nageleintreibapparat, Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II - II
von Fig. 1, Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Verbrennungskammer und den Pressraum
des Eintreibapparates nach Fig. 1, Fig. 4 einen Querschnitt nach Linie IV - IV von
Fig. 3, Fig. 5 ein Schaubild mit Teilschnitt durch eine für den erfindunrsgemäßen
Eintreibapparat besonders geeignete PulverladunO, und Fig. 6 einen ähnlichen Längsschnitt
wie Fig. 3, der den Zustand des erfindungsgemäßen Eintreibapparates dicht vor der
Exlosion darstellt.
-
Nach der Darstellung in Fig.P1 bis 4 besteht das erfindungsgemäße
Eintreibgerät aus einem Gehäuse 10 zylindrischer Form, das eine durchgehende Längsbohrung
11 aufweist, in der ein Lauf 12 verschiebbar eingebaut ist, der ebenfalls mit einer
Längsbohrung 1-3 versehen ist. Der Laaf 12.ragt vorne am Gehäuse 10 mit einem Vordesrflanscß
heraus, dessen Außendurchmesser größer als der Innendurchmesser der Längsbohrung
11 des Gehäuses 10 ist.Der Lauf 12 ist - wie für den Fachmann verständlich - aus
dem Grund verschiebbar eingebaut, damit die Anpassung des Eintreibapparates an die
unterschiedliche Länge des jeweils einzutreibenden Bolzens oder Nagels möglich ist.
Zum Einstellen der Lage des Lauf es 12 gegenüber dem Gehäuse 10 sind zwei diametral
entgegengesetzt angeordnete schrauben 15 vorgesehen, die durch im Gehäuse 10 passend
ausgesparte Löcher gehen und dazu bestimmt sind, mit ensprechenden, am Laufmantel
ausgesparten Längsnuten 16 zusammenzuwirkene Beide Längsnuten 16 erstrecken sich
nicht auf die ganze Länge des Lauf es 12, so daß sie auch die Aufgabe
erfüllen,
ein vollständiges Herausziehen des Lauf es 12 aus dem Gehäuse 10 zu verhindern.
-
Im Gehäuse 10 ist außerdem ein Kolben 17 verschiebbar eingebaut, der
aus einem im Inneren des Laufes 12 hin- und herbeweglichen Stiel 18 und einem hinteren
Kopf 19 besteht, welch Letzterer-einen größeren Durchmesser als der Stiel 18 aufweist
und so ausgebildet ist, daß er sich in der Längsbohrung 11 des Gehäuses 10 verschieben
läßt. m Stiel 18 ist im Bereich des Kopfes 19 ein Puffer 20 angebaut, der den Zweck
erfüllt, den toß des Kopfes 19 an das hintere Ende des Laufes 12 zu dämpfen, jedesmal
wenn der Kolben 17 seinen Nutzhub zum Eintreiben des Bolzens oder dgl. in das Arbeitsgut
beendet hat.
-
Wie aus Fig. 1 deutlich ersichtlich, umfaßt der erfindungsgemäße Eintreibapparat
außerdem ein Schloß 21 und ein zwischen Schloß 21 und Gehäuse. 10 eingebautes Zwischenstück
22.
-
Das Zwischenstück 22 ist am Gehäuse 10 abnehmbar befestigt, z.B. über
das Gewinde 23, um eine schnelle und leichte Zerlegung des Eintreibapparates zwecks
Wartung und/oder Instandhaltung zu ermöglichen. Im Zwischenstuck 22 ist eine Längsbohrung
24 ausgespart, die die Fortsetzung der LängsbohrunO 11 des Gehäuses 10 bildet. Die
Längs bohrung 24 weist einen Durchmesser auf, der kleiner als der Eopf 19 des Kolbens
17, jedoch groß genug ist, daß das hintere Ende 25 des Kolbens 17 darin verschiebbar
aufgenommen werden kann, welches hintere Ende 25 eDenfalls einen kleineren Durchmesser
als der Kolbenkopf 19> aufweist. Es muß hervorgehoben werden, daß die Längsbohrung
24 des Zwischenstückes 22 vorne einen ausgebohrten Abschnitt 26 aufweist, dessen
Durchmesser demjenigen des Kolbenkopfes 19 gleich ist, wobei die Länge des ausgebohrten
Abschnittes 26 entsprechend dem weiter unten erklärten Zweck bemessen ist. Das hintere
Ende des Zwischenstückes 22 bildet ein Mundstück 27,- in dem ein Formlich 28 (Fig.
2) ausgespart ist, und vor dem in der wandung des Zwischenstücks 22 eine usnehmun
oder Nut 29 ausgespart ist, die in der weiter unten beschriebenen ise dazu dient,
das Schloß 21 mit dem Zwischenstück 22 abnehmbar zu verbi-nde.
-
Seinerseits umfaßt das schloß 21 einen zylinderförmigen, vollen Abschnitt
50, aus dem ein Formstück 31 nach vorne hervorsteht, das dazu geeignet ist, durch
das Formloch 28 in das 7>wischenstück 22 eingeführt zu werden. Das Formstück
31, das die Verbrennungskammer und den Pressraum begrenzt, die beide noch beschrieben
werden, ist mit dem Abschnitt 30 durch ein Verschlußglied 37 verbunden, das mit
ausgestreckten Flügeln versehen ist, die in die Nut 29 des Zwischenstücks 22 eingreifen,
und eine Breite aufweist, die ;nicht größer ist als die Innenbohrung des Zwischenstückes
22, so daß es durch die Öffnung 28 des Nundstückes 27 des Zwischenstückes 22 hindurch
kann.
-
An der Vorderseite des Formstückes 31 des Schlosses 21 ist die Ausnehmung
32 ausgespart, die als Lager für die mit Schutzanstrich 33a überzogene Pulverladung
33 (Fig. 5) dienen soll. TSie aus Fig. 6 ersichtlich nicht nur enthält das Lager
32 die Fulverladung 33, sondern es stützt eine Umfangsportion derselben ab, während
es im mittleren- Bereich die rindung des Pressraumes 34 aufweist, die die Aufgabe
erfüllt, die Zündung auszulösen. ie aus Fig. 3 ersichtlich, umfaßt der Pressraum
einen ersten hohlstumpfke.geligen Abschnitt 35, der in einen zylinderförmigen Abschnitt
36 übergeht, der den blinden Boden des Pressraumes 34 bildet.
-
Das Lager 32 befindet sich dem hinteren Ende des Kolbens 17 gegenüber,
welches so ausgebildet ist, daß dieser einen vorzugsweise zylinderförmigen Vorsatz
38 aufweist, dessen Außendurchmesser kleiner als der Innendurchmesser des Lagers
32 und am besten kleiner als der größte Innendurchmesser des hohlstumpfkegeligen
Abschnittes des fressraumes 34 ist. In den Fig. ist der Vorsatz 38 ein angefügtes
Stück, das in eine entsprechende Ausnehmung am hinteren Ende 25 des Bintreibkolbens
17 eingesetzt ist. Darüberhinaus ist der Vorsatz 38 - vornehmlich aus Gründen des
Ausgleiches-und der Verteilung der Nassen - an das Ende 25 des Kolbens 17 zweckmäßigerweise
angepaßt.
-
Der in Bezug auf eine bevorzugte Ausführungsform vorbeschriebene Eintreibapparat
arbeitet wie folgt: Je nach Länge des einzutreibenden Bolzens oder Nagels, wird
die Länge des aus dem vorderen ndv des Gehäuses 10 herausstehenden
Teiles
des Laufes 12 passend eingestellt, so daß im Ruhezustand kein Zwischenraum in der
Reihenfolge Schloss 21 - Kolben 17 - Bolzen (nicht dargestellt) - fester Ar.-beitsstoff,
in den der Bolzen einzutreiben ist - besteht.
-
Es ist vorauszusetzen, daß der Arbeitsstoff, in den der Bolzen oder
Nagel einzutreiben ist, eine gewisse Festigkeit aufweisen muß, so daß er ohne nachzugeben
auf den auf das hintere Ende des Schlosses wirkenden Schlag reagiert. Das ist selbstverständlich
vom Gesichtspunkt der Unfallverhütung aus - wie im einschlägigen Fach wohlbekannt
- besonders wichtig.
-
Nachdem der Bolzen oder Nagel in die Mündung des Eintreibapparates
eingeführt wurde (dabei ist zu bemerken, daß die bei derartigen Eintreibapparaten
in der Regel benutzten Bolzen oder Nägel mit einem Hütchen oder mit einem seitlich
hervorstehenden Flügel versehen sind, wodurch ein Herausfallen des Bolzens oder
Nagels durch Eigengewicht ausgeschlossen ist), und nachdem das Schloß 21 vom Zwischenstück
so ausgerückt wurde, daß das Lager 32 abgedeckt ist, wird in-das Letztere eine Pulverladung
33 eingelegt und das Zwischenstück 22 vom Schloß 21 verschlossen, wobei das Formstück
31 in das Formloch 28 des Bodens 27 des Zwischenstückes 22 eingeführt wird. Zum
Feststellen des Schlosses 21 genügt es, dasselbe um einen vorgewählten zinken zu
drehen, und zwar bis die Flügel 37 nicht mehr durch das Formlich 28 heraustreten
können. Um das Schloß noch sicherer festzusetzen und ein zufälliges, unerwünschtes
Ausrücken des Schlosses 21 -vom Zwischenstück 22 zu verhindern, wird zwischen dem
Abschnitt 30 des Schlosses 21 und dem Mundstück 27 des Zwischenstückes 22 ein Ring
aus Gummi oder sonstigem, federndem Werkstoff 39 von passender Breite zwischengelegt.
-
Somit ist nun der Eintreibapparat gebrauchsfertig. Er wird mit der
Mündung des Laufes gegen den Arbeitsstoff, in den man den-Bolzen oder Nagel eintreiben
will, angelegt, und an das hintere Ende des zylinderförmigen, vollen Abschnitt tes
30 des Schlosses 31 wird ein Schlag versetzt. Vorgenommene Versuche haben erwiesen,
daß dem Schlag ohne Ausnahme die Explosion der lulverladunO und somit das Eintreiben
des
Bolzens erfolgt.
-
Ohne hiermit die Erfindung auf eine bestimmte, besondere Erklärung
des Vorganges einschränken zu wollen, mit dem die Explosion erfolgt, ist anzunehmen,
daß - im Hinblick auf die eigenartige Gestalt der Verbrennungskammer und überhaupt
die Tatsache, daß im Gegensatz zu den üblichen Konstruktionen keine zwei volle ,
zusammenhängende Festteile bestehen, zwischen welchen die Pulverladung im Augenblick
des Schlages und der Explosion eingeschlossen ist - die Zündung der Pulverladung
durch folgende Annahme erklärt wird: Wenn das Schloß 21 z.B. mit einem Hammer angeschlagen
wird, führen Schloß 21 und Zwischenstück 22 eine Längsverschiebung gegenüber dem
Gehäuse 10 aus, deren Länge der Länge des ausgebohrten Abschnittes 26 gleich ist.
Infolgedessen werden das Lager 32 und der Presuraum 34 dem Vorsatz 38 des Kolbens
17 zugeführt, wobei der Vorsatz 38 die Pulverladung 33 zuerst verformt und dann
deren mittleren Bereich, d.h. den Bereich, der über dem Pressraum 34 liegt, abtrennt.
Am znde der Längsverschiebung des Schlosses 21 und des Zwischenstückes 22 ist der
Vorsatz 38 soweit in das Innere des hohlstumpfkegeligen Abschnittes 35 des Pressraumes
34 eingedrungen, daß er gerade oder fast in Berührung mit der Innenwandung des Pressraumes
34 steht. Während dieser Verschiebung kann im Pressraum 34 enthaltene Luft infolge
der Verformung und der darauffolgenden Abtrennung des mittleren Bereiches der Pulverladung
33 seitlich nicht entweichen und wird daher gemäß einem vorgewählten Pressdruckverhältnis
zusammengepreßt, wobei sie infolge der Schnelligkeit des Vorganges nach den wohlbekannten
Gesetzen der Thermodynamik auf eine hohe Temperatur erhitzt wird, die sicher höher
liegt als die Verbrennungsgrenze des Pulvers der Pulverladung 33.
-
Das erklärt die tatsache, daß der erfindungsgemäße Eintreibapparat
wohl aus den soeben dargelegten Gründen stets zuverläsig funktioniert, trotzdem
die verwendeten Pulverladungen nur begrenzt schlagempfindlich sind.
-
Die oben dargelegte Annahme wird übrigens durch eine pralrtische VergleichsprüfunO
bestätigt, bei der im blinden
Boden des Pressraumes 34 eine kleine
Bohrung vorgenommen wurde, so daß derselbe Pressraum mit der außenluft in Verbindung
stand bzw. das erreichbare Pressdruckverhältnis wesentlich herabgesetzt wurde. Beim
Ausführen dieser Prüfung mit tadellos erhaltenen Pulverladungen und unter möglichst
starken Anschlägen an das Schloß, ist festgestellt worden, daß eine Explosion der
I>ulverladung stets ausblieb.
-
Es wird darüberhinaus angenommen, daß die Abscheerung der Pulverladung
- in Verbindung mit der der Zusammendrückung der Luft im Pressraum folgenden .Märmeentwicklung
- die Freilegung eines Kranzes Pulverladung von dem Schutzlack mit sich bringt,
was das Pulver leichter entzündbar macht.
-
Aus der obigen Beschreibung geht klar hervor, daß die von einander
abhängigen Abmessungen des Pressraumes und des ausgebohrten Abschnittes 26 der Innenbohrung
des Zwischenstückes 22 mit dem gewünschten Pressdruckverhältnis ier im Pressraum
94 bei der Betätigung des Eintreibapparates zusammenhängen. Die vorgenommenen, praktischen
Versuche haben erlaubt festzustellen, daß die besten Ergebnisse mit einem Pressdruckverhältnis
von rund 20 : 1 zu erwarten sind, d.h.
-
wenn das Volumen des Pressraumes am Ende des Annäherungshubes des
Schlosses 21 und des Zwischenstückes 22 zum Gehäuse 10 auf etwa 1/20 des ursprünglichen
Wertes einschrumpft. Natürlich hängt jedoch die Wahl dieses Verhältnisses auch von
anderen Faktoren ab, wie z.B. der Entzündlichkeit und vor allem der Entzündungstemperatur
der Pulverladung, von der in jeder Ladung enthaltenen Menge Pulver, usw.
-
Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daß sich der erfindungsgemäße
Eintreibapparat für verschiedene fulverladungen schnell anpassen läßt, und zwar
sowohl in Bezug auf die Form als auch auf die Explosionskraft, denn es genügt, zu
diesem Zweck das Schloß mit einem anderen, dessen Lager 32 passende Form und Größe
aufweist und/oder das hintere Ende des Eintreibkolbens auszutauschen, an dem der
zylinderförmige Vorsatz 38 befestigt ist.
-
Schließlich ist noch hervorzuheben, daß sich obige Beschreibung
ausdrücklich
auf eine besondere Ausführungsform des Lagers für die Pulverladung und des iressraumes
bezieht.
-
Es versteht sich von selbst, daß diese Organe noch weitere Ausführungsformen
erfahren können, die ohne weiteres dem Fachmann zugänglich sind, wenn dabei nur
das Prinzip erhalten wird, eine gewisse r;enge Luft zusammenzudrücken und daß diese
Zusammendrückung in dem oben bestimmten Verhältnis sowie mit ausreichender Geschwindigkeit
erfolgt.
-
Es soll noch ausdrücklich erwähn-t werden, daß die Erfindung nicht
auf din- ausschließliche Verwendung bei dem besonderen Eintreibapparat für Bolzen
und Nägel, wie hier beschrieben und dargestellt, beschränkt ist, sondern daß sie
vielmehr - hinsichtlich der Ausbildung der Verbrennungskammer und der Ausführung
des mit einem Freesraum verbundenen Lagers für die Pulverladung - auch bei allen
Fällen ohne weiteres Anwendung finden kann, wo es. sich darum handelt, die Verbrennung
der Pulverladung von der auf die Ladung ausgeübten Schlagkraft unabhängig zu ma.chen.
-
Es kann nämlich kein Zweifel darüber bestehen, daß das grundsätzliche,
durchaus auffallende Merkmal der-Erfindung darin liegt, daß der Bereich der Pulverladung,
wo die Zündung eingeleitet wird, nicht nur keinen Schlag erfährt, sondern überhaupt
keinem mechanischen Druck ausgestzt ist.