DE2031273C3 - Kadenzregler an einer durch Gas druck betätigten Feuerwaffe - Google Patents
Kadenzregler an einer durch Gas druck betätigten FeuerwaffeInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41A—FUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
- F41A5/00—Mechanisms or systems operated by propellant charge energy for automatically opening the lock
- F41A5/18—Mechanisms or systems operated by propellant charge energy for automatically opening the lock gas-operated
- F41A5/26—Arrangements or systems for bleeding the gas from the barrel
- F41A5/28—Adjustable systems
Description
Die Erfindung betrifft einen Kadenzregler an einer durch Gasdruck betätigten Feuerwaffe mit einem aus
Materialien von verschiedenen Ausdehnungskoeffi-/icnten bestehenden Drosselorgan mit in Abhängigkeit
von der Temperatur einstellbarem Drosselquerschnitt.
Ein bekannter Kadenzregler dieser Art besteht aus einem Zapfen in einem Zylinder. Zwischen dem Zapfen
und dem Zylinder ist ein ringförmiger Durchtrittsquerschnitt für die Gase vorhanden. Beim Schießen
erwärmt sich der von den heißen Gasen allseitig umströmte Zapfen schneller als der eine größere
Masse aufweisende Zylinder. Der Zapfen dehnt sich daher schneller aus als der Zylinder, so daß der ringförmige
Durchflußquerschnitl verengt und der Gasfluß gedrosselt wird. Zur Unterstützung dieses Effektes
können Zylinder und Zapfen aus Materialien mit unterschiedlichem Ausdehnungskoeffizienten bestehen.
Einem Kadenzanstieg der Waffe wird durch diese Maßnahmen entgegengewirkt.
Als nachteilig hat es sich bei diesem bekannten Kadenzregler herausgestellt, daß die in Form der
Durchflußquerschnittsänderung gebildete Regelgröße auf Grund der kleinen und nur in einer Richtung
wirksamen Ausdehnung der verwendbaren festen Materialien zu klein ist. Im allgemeinen kommen als
Materialien für den Zapfen und den Zylinder nur bestimmte Stähle in Frage, deren Ausdehnungskoeffizicnten
keine großen Unterschiede aufweisen, so daß bei heißgeschossener Waffe die Regeleigenschaften
des Kadenzregler sehr schlecht werden.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Kadenzregler der eingangs genannten Art bezüglich seiner
Regeleigenschaftcn zu verbessern. Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß das Drosselorgan einen mit
einer Steucrkante versehenen Kolben in einer Zylinderbolmmg
aufweist, daß der Kolben auf tier einen
Seite von einer Feder und auf der anderen Seite von einer Flüssigkeit belastet ist, und daß die Steuerkante
iles Kolbens den Querschnitt des Gaskanals verändert.
F i g. 1 einen Schnitt durch das Rohr einer Feuerwaffe
im Bereich der Gasentnahmestelle und einen Gaszylinder gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
F i g. 1 α einen Ausschnitt aus F i g. 1 in vergrößerter
Darstellung,
F i g. 2 bis 5 je einen Schnitt nach Linie 11-11, HIHI,
IV-IV, V-V in Fig. la,
F i g. 6 einen Teil einer der F i g. 1 entsprechenden Darstellung, gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Gemäß den Fig. 1, la ist bei einer selbsttätigen
Feuerwaffe ein Rohr 1 in ein Verschlußgehäuse 2 eingesetzt. Das Verschlußgehäuse 2 weist einen Zylinder
3 auf, welcher durch einen Gasentnahmekanal 4 mit dem Innern des Rohres 1 verbunden ist.
Der Zylinder 3 ist durch einen Stopfen 5 verschlossen und enthält einen verschiebbaren Kolben 6, der mit
einer Kolbenstange 7 verbunden ist. Das hintere Ende der Kolbenstange 7 ragt durch eine Stirnwand
des Zylinders 3 hindurch und liegt an einer Hülse 8 an, welche unter dem Druck einer Feder 9 steht. In
der dargestellten Lage des Kolbens 6 liegt dessen Stirnfläche an der hinteren Stirnfläche 10 des Stopfens
5 an. Im Zylinder3 ist ein als Puffer für den
Kolben 6 wirkendes Paket von Ringfedern 11 angeordnet, das mit einem ringförmigen Anschlag 12
des Kolbens 6 zusammenwirkt. Eine Bohrung 13 in der Wand des Zylinders 3 verbindet dessen Inneres
mit der Atmosphäre.
In einem vorderen Teil 14 weist der Zylinder 3 einen größeren Durchmesser auf als in einem hinteren
Teil IS. Die beiden Bohrungsteile 14, ]15 sind
durch einen Absatz 16 voneinander getrennt. Der Durchmesser eines hinteren Endes 17 des Stopfens 5
ist gleich groß wie der Durchmesser der Zylinderbohrung 15, in welche er hineinragt. Der Durchmesser
eines weiteren Teils 18 entspricht dem Durchmesser der Zylinderbohrung 14. Eine ringförmige Schulter
19 des Stopfens 5 liegt vor dem Bohrungsabsatz 16 und grenzt mit diesem zusammen einen Ringraum
20 ab. Der Stopfen 5 weist im Bereiche des Ringraumes 20 an seinem Umfang eine Ringnut .21 auf.
Eine weitere Ringnut 76 befindet sich im hinteren Ende des Stopfens 5. In diese hintere Ringnut 76
mündet der Gasentnahmekanal 4. Vordere und hintere Ringnut 21, 76 sind über eine schraubenförmige
Nut 75 in dem Stopfen 5 miteinander verbunden. Die vordere Ringnut 21 ist durch vier radial gerichtete
Bohrungen 22 (F i g. 2) mit einer Sackbohrung 23 des Stopfens 5 verbunden, welche in dessen hintere
Stirnfläche 10 mündet und zur Achse des Zylinders 3 koaxial liegt.
Der Stopfen 5 ragt nach vorn aus dem Zylinder 3 heraus und besitzt eine flanschartige Erweiterung 24,
welche mit einer Schulter 25 an der Stirnfläche des Zylinders 3 anliegt. Eine von vorn in dem Stopfen 5
angebrachte Sackbohrung 26 liegt koaxial zur Achse des Zylinders 3. In die Wand der Bohrung 26 sind
zwei sich über den ganzen Umfang erstreckende Rillen 27, 28 eingeschnitten. Der Stopfenteil IU besitzt
vier in seine Oberfläche eingefräste, gegen den Ringraum 20 zu offene Nuten 29, deren Achsen der Zylinderachse
parallel sind und gleiche Winkelabstände voneinander aufweisen (Fig. 3). Vier radial gerich-
tete Bohrungen 30 verbinden die Nuten 29 mit der Rille 28. Eine Anzahl Bohrungen 31 zweigen von der
Rille 27 ab und münden in die ringförmige Stirnfläche 32 der Erweiterung 24 des Stopfens 5.
Ein zylindrischer Behälter 3?s ist in der Bohrung 26 des Stopfens 5 angeordnet und mit diesem verscli
raubt. Der Boden des Behälters 33 weist eine zentrale Bohrung 34 auf. Eine in die Wandung dieser
Bohrung 34 eingeschnittene Rille 35 enthält einen O-Ring 36. Der Behälter 33 weist einen Hohlraum
38 auf, der vollständig mit Quecksilber gefüllt ist, welches eine erheblich größere Ausdehnungszahl
aufweist als der Werkstoff Stahl, aus welchem der Behälter 33 und der Stopfen 5 hergestellt sind. Ein
Kolben 37 ist in der Bohrung 34 verschiebbar gelagert und ragt in den Behälter 33 hinein. Ein Paket
von Tellerfedern 39 stützt sich am Grund 47 der Bohrung 26 ab. In der Bohrung 26 ist ferner ein Kolben
40 angeordnet, welcher einerseits von den Tellerfedern 39 und andererseits von dem über eine hintere
Stirnfläche 42 des Behälters 33 hinausragenden Kolben 37 beaufschlagt isi. Gemäß F i g. 5 sind in
eine hintere Stirnfläche 41 des Kolbens 40 je zwei zueinander senkrecht stehende, radial gerichtete Nuten
43 eingefräst, deren Länge kleiner ist als der Durchmesser des Kolbens 40, aber größer als der
Durchmesser des Kolbens 37. Die Nuten 43 beider Stirnflächen 41 sind durch eine zentrale Bohrung 44
miteinander verbunden. Eine Ringnute 45 ist in den Kolben 40 eingeschnitten, welche so breit ist, daß sie
bei einer Verschiebung des Kolbens 40 mit ihrer hinteren Steuerkante 46 in den Bereich der Rille 28 gelangt
und die Rille 28 mit der Rille 27 verbindet.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Kadenzreglers ergibt sich aus dem Aufbau:
Vor dem Schießen, wenn die Waffe noch nicht erwärmt ist, deckt der Kolben 40 die Rille 28 des Stopfens
5 vollständig ab. Ferner liegt die Nute 45 des Kolbens 40 im Bereiche der Rille 27 des Stopfens 5.
Wenn beim Schießen ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Geschoß nach dem Abschuß die Gasentnahmestelle
im Rohrl überschritten hat, strömt das Gas durch den Gasentnahmekanal 4 in die hintere
Ringnut 76 durch die schraubenförmige Nut in die vordere Ringnut 21 und in den Ringraum 20 und
durch die Bohrungen 22 und 23 hindurch vor den Kolben 6, wodurch dieser mit der Kolbenstange 7
nach hinten beschleunigt und dadurch die Feuerwaffe in bekannter Weise gesteuert wird. Die vordere
Stirnfläche des Kolbens 6 liegt am Ende seines Hubes hinter der Bohrung 13, sodaß durch diese das im
Zylinder 3 befindliche Gas ausströmen kann. Der Kolben 6 prallt mit dem ringförmigen Anschlag 12
auf das Paket von Ringfedern 11, wodurch er abgebremst und nach vorn gegen den Stopfend zurückgeworfen
wird, an welchem er dann wieder bis zum nächsten Schuß anliegt.
Während des Schießens wird das Rohr 1 durch die Pulvergase erhitzt und von diesem Wärme über den
Zylinder 3 an den Stopfen 5 mit dem Behälter 33 und das in dessem Hohlraum 38 befindliche Quecksilber
geleitet, so daß diese Teile 3, 5, 33, 38 mit erwärmt werden. Dabei dehnt sich das Quecksilber mehr aus
ais der Behälter 33 und der Stopfen 5, wodurch der vom Quecksilber beaufschlagte Kolben 37 angetrieben
und so durch diesen der Kolben 40 in einer vom Erwärmungsgrad des Rohres abhängigen Weise gegen
den Widerstand der Teilerfedern 39 nach hinten bewegt wird. Die Steuerkante 46, welche das hintere,
dichtende Ende des Kolbens 40 gegen dessen Nute 45 hin begrenzt, gelangt dadurch in den Bereich der
Rille 28, wodurch eine Verbindung zwischen der Rille 28 und der Nute 45 hergestellt wird. Ein Teil
der bei einem Schuß durch den Gasentnahmekanal 4 aus dem Rohrl abgezapften Gase fließt nun vom
Ringraum 20 durch die Nuten 29 und die Bohrungen 30 in die Rille 28 und von dieser in die Nute 45, die
ίο Rille 27 und durch die Bohrungen 31 ins Freie. Es gelangt daher weniger Gas vor den Kolben 6, so daß
dieser weniger stark beschleunigt und deshalb der in der Zeichnung weiter nicht dargestellte Verschluß
erst dann entriegelt wird, wenn der Gasdruck im Rohrl stärker abgesunken ist. Der Verschluß wird
dann durch diesen kleineren Restgasdruck weniger stark angetrieben, so daß er sich langsamer bewegt
und demzufolge die wegen der Erwärmung der Waffe angestiegene Kadenz wieder reduziert wird.
Bei der Bewegung des Kolbens 40 findet durch die Bohrung 44 und die Nuten 43 des Kolbens 40 hindurch
ein Druckausgleich zu dem vor dem Kolben 40 liegenden, durch dessen Stirnfläche 41 und die
Stirnfläche 42 des Behälters 33 begrenzten Raum statt. Wenn sich der Stopfen 5 und der Behälter 33
nach dem Schießen abkühlen, werden die beiden Kolben 37 und 40 durch die Kraft der Tellerfedern
39 wieder nach vorn gedrückt. Die Vorspannung dieser Tellerfedern 39 ist so groß, daß an den beiden
Kolben 37 und 40 angreifende Bewegungswiderstände, welche beispielsweise durch Rußablagcrungen
an der Wand der Bohrung 26, oder durch den Dichtungsring 36, verursacht werden, überwunden
werden.
In der Zeit, in der die vorstehend beschriebene thermische Kadenzregelung noch nicht wirksam ist,
wird einem Anstieg der Kadenz bereits durch die konstruktive Ausgestaltung des Gaskanals entgegengewirkt.
Der Gaskanal, bestehend aus dem Gasentnahmekanal 4, den Ringnuten 21, der schraubenförmigen
Nut 75 und den Bohrungen 22, 23 erzeugt einen Druckabfall der durch ihn hindurchströmende!!
Gase. Der Druckabfall ist bedingt durch'Druckverluste in dem Gaskanal, welche durch Reibung und
Verwirbelung der Gase entstehen. Diese Druckverluste werden durch die Länge des Gaskanals und durch
Knickstellen im Gaskanal gefördert und sie steigen mit der steigenden Gastemperatur und der daraus resultierenden
höheren Gasgeschwindigkeit, so daß bcreits durch die konstruktive Ausbildung des Gaskanalsystems
einem Anstieg der Kadenz entgegengewirkt wird.
Ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Kadenzreglers unterscheidet sich lediglich durch den Behälter von der ersten Ausführungsl'orm.
Gemäß F i g. 6 ist in der Bohrung 26 des Stopfens 5 ein Faltenrohr 49 angeordnet, welches an den Enden
durch einen in den Stopfen 5 schraubbaren Deckel 50 und einen am Kolben 40 anliegenden Boden 51
verschlossen ist. Die Wirkungsweise eines mit einem solchen Behälter 48 ausgeführten Kadenzregler ist
im wesentlichen gleich wie beim ersten Ausführungsbeispiel. Das im Behälter 48 befindliche Quecksilber
dehnt sich bei der Erwärmung stärker aus als der Stopfen 5 und bewegt den Kolben 40 nach hinten.
Das Faltenrohr 49 wird durch die vom Quecksilber über den Boden 51 ausgeübte Druckkraft elastisch
gedehnt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Kadenzregler an einer durch Gasdruck betätigten Feuerwaffe mit einem aus Materialien von
verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten bestehenden Drosselorgan mit in Abhängigkeit von
der Temperatur einstellbarem Drosselquerschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß das
Drosselorgan einen mit einer Steuerkante (46) versehenen Kolben (40) in einer ZylinJerbohrung
(26) aufweist, daß der Kolben (40) auf der einen Seite von einer Feder (39) und auf der anderen
Seite von einer Flüssigkeit belastet ist, und daß die Steuerkante (46) des Kolbens (40) den Querschnitt
des Gaskanals verändert.
2. Kadenzregler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Flüssigkeit Quecksilber
verwendet ist.
3. Kadenzregler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkante (46) des Kolbens
(40) einen Durchtrittsquerschnitt zwischen einem Teil (28) des Gaskanals und einem Entlüftungskanal
(31) verändert.
»5 In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es
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