DE3919761C2 - Geschütz für flüssige Treibladungen - Google Patents
Geschütz für flüssige TreibladungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Geschütz zur Verwendung mit einer
flüssigen Treibladung. Derartige Geschütze sind z. B. geeig
net für die Verwendung flüssiger Treibladungen wie ein Er
gol, dessen Einspeisung während des Schusses mittels eines
außerhalb des Rohres angeordneten Kolbens erfolgt.
Die in Geschützen verwendete Treibladung ist üblicherweise
ein Feststoff, dessen Volumen vor Ort je nach der ange
strebten Leistungsfähigkeit des Projektils eingestellt wird.
Im allgemeinen wird dieses Volumen modulförmig zusammenge
setzt, um eine Einstellung durch das Bedienungspersonal vor
dem Abfeuern zu ermöglichen, je nach der Zielentfernung.
Diese Einstellung erfolgt manuell und erfordert somit eine
bestimmte Zeitspanne, wodurch die Wirksamkeit des Waffen
systems geschmälert wird.
Um diesem Mangel abzuhelfen, ist bereits in der französi
schen Patentanmeldung FR 26 84 439 A1 vom 7. Juni 1988 vorge
schlagen, eine flüssige Treibladung zu verwenden, die leicht
und schnell sowie automatisch dosiert werden kann.
Gemäß diesem Vorschlag ist zwischen dem Geschützrohr und
einem beweglichen Verschluß ein Ringraum vorgesehen, welcher
eine Vorratskammer für die flüssige Treibladung bildet. Das
Ende des Rohres umfaßt Einrichtungen zum Einspeisen der
flüssigen Treibladung aus der ringförmigen Kammer in die
Verbrennungskammer, wenn während des Abfeuerns der Verschluß
eine Rücklaufbewegung bezüglich des Rohres ausführt, durch
welche das Volumen der Vorratskammer zum Verschwinden ge
bracht wird. Diese Lösung ermöglicht eine automatische und
sehr schnelle Einstellung des Volumens der flüssigen Treib
ladung, um eine fallweise Anpassung an die angestrebte Lei
stungsfähigkeit und die verwendete Munition zu ermöglichen.
Diese Lösung mit beweglichem Verschluß kann aber auch Aus
führungsprobleme und Platzprobleme schaffen.
Ferner ist aus der DE 31 53 053 C2 ist ein Geschütz bekannt,
bei dem ein Differentialdruckkolben vorgesehen ist, der eine
in der Verschlußvorrichtung durch eine Bohrung gebildete
Kammer in ein Treibstoffreservoir und eine Brennkammer un
terteilt. Der Differentialdruck entsteht durch unterschied
lich große Flächen der der Brennkammer zugewandten und der
dem Treibstoffreservoir zugewandten Seite des Kolbenflan
sches. Der Aufbau der Vorrichtung zur Treibstoffeinspritzung
ist jedoch sehr platzaufwendig, vor allem in bezug auf die
Länge des Geschützes.
Die nach § 3 II PatG zum Stand der Technik gehörende
DE 38 16 663 C2 beschreibt ein Geschütz zur Verwendung mit
einer flüssigen Treibladung, mit einem Geschützrohr für die
Aufnahme eines Projektils, mit einem das Geschützrohr an
einem seiner Enden verschließenden Verschluß, einer Verbren
nungskammer für die Treibladung, die insbesondere durch den
Verschluß und die Rückseite des Projektils begrenzt wird,
mit einer die Treibladung über Lademittel aus einem externen
Behälter empfangenden Einspeisekammer, welche in einem Ring
raum angeordnet ist, der durch eine äußere Wandung des Ge
schützrohres, durch eine äußere Wandung des Verschlusses
sowie durch eine vordere Wandung begrenzt ist und durch
einen unter Abdichtung in dem Ringraum gleitverschiebbaren
Ringkolben verschlossen ist, wobei der sich auf der Rücksei
te des Ringkolbens befindende Teil des Ringraumes mit der
Verbrennungskammer in Verbindung steht, und mit Mitteln zum
Einspeisen der Treibladung aus der Einspeisekammer in die
Verbrennungskammer während des Schusses.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Geschütz der
eingangs genannten Art mit einer kompakten Baugruppe aus
Rohr und Verschluß zu schaffen.
Diese Aufgabe wird bei einem derartigen Geschütz durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Danach trägt der Ringkolben zur Einspeisekammer hin wenig
stens eine parallel zur Achse des Geschützrohres verlaufende
Stange, die unter Abdichtung in einer in der vorderen Wan
dung angebrachten Bohrung gleitverschiebbar ist und deren
dem Verschluß abgewandte Stirnfläche nicht mit dem Druck der
Einspeisekammer beaufschlagt ist. Dadurch wird erreicht, daß
sich nach dem Auslösen der Bewegung des Ringkolbens dieser
so bewegt, daß das Volumen der Einspeisekammer vermindert
wird unter der Wirkung des Differerentialdrucks, der auf den
Kolben einwirkt, bis die Gesamtheit der flüssigen Treibla
dung aus der Einspeisekammer in die Verbrennungskammer ein
geleitet ist und der Ringkolben an der Wandung der Einspei
sekammer anstößt.
Einzelheiten von verschiedenen Ausführungsformen der Erfin
dung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und aus der
Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform des Geschützes;
Fig. 2 das Geschütz nach Fig. 1 gegen Ende der Ein
speisung des Ergols;
Fig. 3a und 3b eine Ausführungsform in Vorderansicht bzw.
Schnittansicht des Einspeisekolbens nach den
oben genannten Figuren;
Fig. 4 und 5 eine Ausführungsvariante des Geschützes;
Fig. 6a und 6b eine schematische Darstellung eines Bestand
teils des Geschützes.
In den verschiedenen Figuren sind einander entsprechende
Elemente mit den gleichen Bezugszahlen bezeichnet.
Während Fig. 1 eine erste Ausführungsform im Schnitt und im
Zustand des Ladens mit einem Projektil zeigt, ist in Fig. 2
der Zustand nach dem Abfeuern des Projektils gezeigt.
Das Geschützrohr 1 ist in den verschiedenen Figuren nur
teilweise gezeigt. Ferner ist in den Figuren der Verschluß 2
gezeigt. Dieser Verschluß 2 umfaßt ein bewegliches Teil 21,
das als Keil bezeichnet wird und die Einführung der Munition
gestattet, eine Seitenwandung 22, deren Durchmesser deutlich
größer als der des Geschützrohres 1 ist, wobei der Verschluß
somit eine Verbreiterung am rückwärtigen Ende des Geschütz
rohres bildet, sowie eine vordere Wandung 23, welche den
Verschluß 2 mit dem Rohr 1 verbindet, so daß ein einheitli
cher Block gebildet wird. Im Inneren des Rohres 1 ist ein
Projektil 3 gezeigt, welches in das Rohr 1 über den Verschluß
eingeführt wurde, wobei der Keil 21 zu diesem Zweck entfernt
wird. Der Raum zwischen der Rückseite des Projektils 3 und
dem Boden des Verschlusses 2 (Keil 21) bildet eine Verbren
nungskammer 7, in welcher die Treibladung verbrennt, wobei
Gase freigesetzt werden, durch die das Projektil ausgestoßen
wird.
Zwischen dem Keil 21 und dem Projektil 3 ist eine Zündkartu
sche 14 (Fig. 1) angeordnet, deren Funktion später erläutert
wird.
Zwischen der Innenoberfläche 24 der Seitenwandung 22 des
Verschlusses, der Innenoberfläche der Wandung 23, der Außen
oberfläche 11 des Endes des Geschützrohres 1 und dem Boden
25 des Verschlusses 2 ist ein Ringraum begrenzt, welcher mit
der Verbrennungskammer 7 über eine Ringöffnung 26 (Fig. 1
und 2) oder über Öffnungen, wie weiter unten ersichtlich
wird, in Verbindung steht. Ein Ringkolben 9 ist in dem so
gebildeten Ringraum angeordnet und begrenzt eine Einspeise
kammer 5 für die flüssige Treibladung, beispielsweise ein
Ergol.
Der Verschluß 2 ist ferner an herkömmliche und daher nicht
dargestellte Mittel zum Abbremsen und zur Bewegungsrückge
winnung angeschlossen, die in bekannter Weise dazu bestimmt
sind, seine Bewegung abzubremsen und ihn in die Anfangsstel
lung zurückzubringen.
Das erfindungsgemäße Geschütz umfaßt ferner Mittel zum
Einspeisen der flüssigen Treibladung in die Einspeisekammer
5, wobei diese Mittel allgemein mit 6 bezeichnet sind. Sie
sind beispielsweise durch eine Leitung 61 gebildet, in
welcher ein Schieber 62 angeordnet ist. Das Ergol wird in
einem äußeren, nicht gezeigten Behälter gelagert.
Bei der in den Figuren gezeigten Ausführungsform umfaßt der
Kolben 9 allgemein mit 8 bezeichnete Mittel zum Einspeisen
der flüssigen Treibladung in die Verbrennungskammer 7.
Diese Mittel bestehen beispielsweise aus einer Leitung 81
oder mehreren Leitungen 81, jeweils mit zugeordneten Ven
tilen oder Schiebern 82.
Die Einspeisemittel können beispielsweise gemäß der FR-OS 2 604 247
ausgebildet sein. Sie können aber auch gemäß der in
den Fig. 6a und 6b gezeigten Ausführungsform verwirklicht
werden.
Die Ventile 82 sind Verschlußkörper-Ventile. Sie umfassen im
wesentlichen ein bewegliches Teil 83, welches die Leitung 81
unter der Wirkung einer Feder 84 verschließt, wie in Fig. 6a
gezeigt.
Wenn der Druck in der Einspeisekammer 5 ansteigt, wird das
Teil 83 zurückgestoßen (Fig. 6b), wodurch die Leitung 81
freigegeben wird und die flüssige Treibladung zur Kammer 7
gelangen kann, wobei sie Öffnungen 85 im Körper des Teils 83
durchströmt.
Der Kolben 9 ist unter Abdichtung in dem Ringraum, welcher
die Einspeisekammer 5 bildet, gleitverschiebbar.
Um einen Differentialdruck (und folglich die Einspeisung des
Ergols) zwischen der Verbrennungskammer 7 und der Einspeise
kammer 5 zu erzielen, ist der Kolben (siehe Fig. 3a und 3b)
mit einer bestimmten Anzahl von Stangen 90 versehen, bei
spielsweise vier Stangen bei der gezeigten Ausführungsform,
welche unter Abdichtung in entsprechenden Bohrungen gleit
verschiebbar sind, die in der vorderen Wandung 23 des Ver
schlusses gebildet sind.
Es wird nun die Funktionsweise des erfindungsgemäßen
Geschützes beschrieben.
In einer vorbereitenden Stufe wird das Projektil 3 in das
Geschützrohr 1 eingebracht. Das Projektil ist mit einer
Zündkartusche 14 versehen. Diese Zündkartusche, die von
einem metallischen Boden mit einer Lippe oder von einer
verbrennbaren Hülse getragen wird, wird beim Einbringen der
Munition in den Verschluß von der Minition gelöst und wird
durch den Boden der Kammer gehalten, sowie zum Zeitpunkt des
Abfeuerns durch den Verschluß eingeklemmt. Im Bedarfsfalle
erfolgt das Ausstoßen dieser kleinen Leerhülse nach dem
Abfeuern wie das Auswerfen von Hülsen, die bei gängigen
Geschützen verwendet werden.
Das Ergol wird in die Einspeisekammer 5 über Mittel 6
eingefürt. Das Ergol wird unter Druck eingeführt, und die
verschlossenen Ventile 82 halten in der Einspeisekammer 5
das Ergol fest, welches den Ringkolben 9 bis in seine
Endstellung drückt, wie in Fig. 1 gezeigt ist. Der Druck,
mit dem das Ergol in die Kammer 5 eingebracht wird, kann
beispielsweise 10 bis 30 Bar betragen, um ein schnelles
Auffüllen der Einspeisekammer zu gewährleisten.
Die Zündung der Kartusche 14 hat zur Wirkung, daß der Druck
in der Verbrennungskammer 7 ansteigt und folglich die Bewe
gung des Kolbens 9 nach vorne unter der Wirkung des Diffe
rentialdrucks beginnt, der dadurch entsteht, daß ein Teil
der vorderen Oberfläche des Kolbens nur dem Atmosphärendruck
ausgesetzt ist (Vorderfläche der Stangen 90). Diese Bewegung
führt zu einem Druckanstieg in dem Ergol, wodurch sich die
Ventile 82 öffnen und die Einspeisung des Ergols in die Ver
brennungskammer freigeben. Sobald das Ergol mit den heißen
Zündgasen in Berührung kommt, beginnt die selbsttätige Ver
brennung der Flüssigkeit, der Druck steigt an, und das Pro
jektil wird beschleunigt, während der Kolben das Ergol wei
ter komprimiert. Auf diese Weise wird ein sich selbsttätig
verstärkender Einspeisevorgang ausgelöst.
Der Kolben 9 bewegt sich nach vorne, bis er an der Wandung
23 anstößt (Fig. 2), wodurch die Gesamtheit der flüssigen
Treibladung eingebracht wird, wobei der Druck des Ergols in
der Einspeisekammer 5 weiterhin höher als der Druck in der
Verbrennungskammer 7 bleibt. Durch bekannte Maßnahmen, bei
speilsweise die Ausbildung von gegenüberliegenden Oberflä
chen, können die Beanspruchungen, die durch das Anstoßen des
Kolbens an der Wandung 23 verursacht werden, beträchtlich
vermindert werden.
Die Einspeisequerschnitte sind unter Berücksichtigung der
Masse der Projektile so optimiert, daß die größtmögliche An
fangsgeschwindigkeit für den kleinstmöglichen Maximaldruck
erzielt wird.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Ausführungsvariante des er
findungsgemäßen Geschützes, mit einer einfachen Einrichtung
zur Einstellung des Volumens der verwendeten Treibladung.
Die mit den Fig. 1 und 2 übereinstimmenden Elemente wer
den nicht erneut beschrieben.
Bei dieser Ausführungsform sind das Geschützrohr 1 und der
Verschluß 2 nicht als ein einziger Block ausgeführt, sondern
mittels eines Schraubringes 16 zusammengefügt, welcher den
Verschluß 2 am Ende des Geschützrohres 1 festhält. Auf der
vorderen Wandung 23 des Geschützrohres stützt sich der inne
re Rand des Schraubrings 16 ab, der auf das vordere Ende des
Verschlusses aufgeschraubt ist, wobei er das hintere Ende
des Geschützrohres 1 in Anlage am Boden 25 des Verschlusses
2 hält. Es kommt auch eine Wandung 23 in Betracht, die fest
mit dem Verschluß in Berührung ist, und nicht mit dem
Geschützrohr 1. Wie bei der zuvor beschriebenen Ausführungs
form ist ein Ringraum gebildet, der mit dem Kolben 9 eine
Einspeisekammer 5 bildet. Der Kolben 9 befindet sich jedoch
nicht in direkter Berührung mit der Innenoberfläche 24 der
seitlichen Wandung 22, sondern ist im Inneren einer Hülse 17
angeordnet, deren Position im Inneren des Ringraumes ein
stellbar ist und die an ihrem rückseitigen Ende einen Rand
17' trägt, der als Anschlag für den Kolben 9 wirkt. Die
Hülse 17 kann im Inneren des Verschlusses 2 gleiten, dessen
Innendurchmesser größer als der Außendurchmesser der Wandung
23 ist, so daß ein Raum 20 für die Gleitbewegung der Hülse
gebildet wird.
Die Bewegung der Hülse 17 wird durch einen Gewindering 18
gesteuert, welcher mit einem Gewinde auf der Außenfläche der
Hülse in Eingriff kommt. Dieser Ring trägt außenseitig Zäh
ne, die so gestaltet sind, daß sie mit einer Endlosschnecke
19 zusammenwirken, um durch diese Schnecke mit einer Dreh
bewegung angetrieben zu werden. Die Schnecke selbst wird
durch einen Motor geeigneter Art (Elektromotor, Hydraulik
motor oder dergl.) angetrieben oder kann auch manuell ge
dreht werden.
Durch Einstellen der Position der Hülse wird der Anschlag
für den Kolben eingestellt, durch den der Kolben 9 beim
Auffüllen angehalten wird.
Die Fig. 4 und 5 zeigen zwei verschiedene Einstellungen
der Hülse und somit zwei verschiedene Volumen für die
Einspeisekammer 5.
Das beschriebene Auffüllsystem, das leicht automatisch
betrieben werden kann, zeichnet sich dadurch aus, daß das
Ergol nicht ein im voraus bestimmtes Volumen einnimmt
(Gefahr der Anwesenheit von Luft, von verbrannten Gasen und
dgl.), sondern das benötigte Volumen selbst schafft.
Die Ankunft des Ergols unter Druck führt zu einer Kolben
bewegung bis in die Stellung, welche durch die Stellung der
Hülse festgelegt ist.
Die Ergolmenge wird fallweise an den jeweiligen Schuß, an
die angestrebten Leistungsdaten und an die verwendete
Munition angepaßt.
Es ist hier zu beachten, daß die Verbindung zwischen dem den
Kolben enthaltenden Ringraum und der Verbrennungskammer
durch Öffnungen 12 gewährleistet wird, die am Ende des
Geschützrohres 1 verteilt sind. Die Bohrungen, in denen die
Stangen 90 gleiten, stehen ferner über nicht gezeigte Öff
nungen mit der Luft in Verbindung.
Das beschriebene System ermöglicht einen Betrieb mit
"Zwischenladungen" und überdeckt die Reichweiten, die
normalerweise mit einer Munition erzielt werden, die aus
Pulvergeschützen abgefeuert werden.
Es ist weiterhin ersichtlich, daß bei der Ausführungsform
nach den Fig. 1 und 2 das Volumen der flüssigen Treibla
dung beispielsweise mittels einstellbarer Anschläge einge
stellt werden kann, die fest mit dem Boden des Verschlusses
2 verbunden sind.
Durch die Automatisierung des Einfüllens von Ergol und durch
das Einbringen des Projektils über den Verschluß kann eine
hohe Schußfrequenz erzielt werden, wobei das herkömmliche
System der Geschützbeschickung über den Verschluß wie bei
Geschützen mit Feststoff-Propergol beibehalten wird. Das
erfindungsgemäße System ermöglicht überdies das Abfeuern von
Projektilen verschiedener Art und verschiedener Masse,
selbst innerhalb einer selben Schußserie, ohne besondere
Einstellung, außer der des Volumens der flüssigen Treibla
dung, sowie einen Betrieb mit der jeweils gewünschten
Ladung, also bei verschiedenen Reichweiten für eine gegebene
Munition.
Ferner ermöglicht es das System durch die selbsttätig unter
stützende bzw. regenerierende Ergoleinspeisung während des
Schusses, eine flache Druckanstiegskurve zu erzielen, so daß
bei ansonsten unveränderten Verhältnissen sehr hohe Verhält
nisse zwischen Anfangsgeschwindigkeit und maximalem Druck
erzielt werden.
Schließlich ist zu vermerken, daß alle Vorgänge bei der Ein
stellung der Ladung programmiert und durch den Bediener von
einem Schaltpult aus ferngesteuert werden können.
Claims (8)
1. Geschütz zur Verwendung mit einer flüssigen Treibladung,
mit einem Geschützrohr (1) für die Aufnahme eines Projektils
(3), mit einem das Geschützrohr an einem seiner Enden ver
schließenden Verschluß (2), einer Verbrennungskammer (7) für
die Treibladung, die insbesondere durch den Verschluß (2)
und die Rückseite des Projektils begrenzt wird, mit einer
die Treibladung über Lademittel (6) aus einem externen
Behälter empfangenden Einspeisekammer (5), welche in einem
Ringraum angeordnet ist, der durch eine äußere Wandung (11)
des Geschützrohres (1), durch eine Innenoberfläche (24)
einer Seitenwandung (22) des Verschlusses sowie durch eine
Innenoberfläche einer vorderen Wandung (23), welche den
Verschluß (2) mit dem Rohr (1) verbindet, begrenzt ist und
durch einen unter Abdichtung in dem Ringraum gleitverschieb
baren Ringkolben (9) verschlossen ist, wobei der sich auf
der Rückseite des Ringkolbens befindende Teil des Ringraumes
mit der Verbrennungskammer (7) in Verbindung steht und der
Ringkolben (9) zur Einspeisekammer (5) hin wenigstens eine
parallel zur Achse des Geschützrohres (1) verlaufende Stange
(90) trägt, die unter Abdichtung in einer in der vorderen
Wandung (23) angebrachten Bohrung gleitverschiebbar ist und
deren dem Verschluß (2) abgewandte Stirnfläche nicht mit dem
Druck der Einspeisekammer (5) beaufschlagt ist, und mit
Mitteln (8) zum Einspeisen der Treibladung aus der Einspei
sekammer (5) in die Verbrennungskammer (7) während des
Schusses.
2. Geschütz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stirnfläche der Stange (90) mit dem Atmosphärendruck beauf
schlagt ist.
3. Geschütz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einspeisemittel (8) wenigstens eine den Ringkolben
(9) von der Einspeisekammer (5) zur Verbrennungskammer (7)
durchquerende Leitung (81) und ein Ventil (82) umfassen, das
der Leitung (81) zugeordnet und normalerweise verschlossen
ist, wenn der Druck in der Einspeisekammer (5) der Einspei
sedruck der flüssigen Treibladung ist, und unter der Wirkung
des Druckes in dieser Kammer öffnet, wenn der Druck den Ein
speisedruck überschreitet.
4. Geschütz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein einstellbarer Anschlag (17, 17', 18,
19) vorgesehen ist, um den Hub des Ringkolbens (9) beim Auf
füllen der Einspeisekammer (5) einstellbar zu begrenzen.
5. Geschütz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
einstellbare Anschlag zur Begrenzung des Kolbenhubes eine
Hülse (17) umfaßt, die an der Außenwandung des die Einspei
sekammer (5) enthaltenden Ringraumes gleitverschiebbar ist
und einen inneren Rand (17') aufweist, der einen Anschlag
für den Kolben (9) bildet, welcher unter Abdichtung zwischen
der inneren Wandung der Hülse und der äußeren Wandung des
Geschützrohres (1) gleitet, und daß Steuermittel (18, 19)
zum Einstellen der Position der Hülse vorgesehen sind.
6. Geschütz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuermittel eine Endlosschnecke (19) und einen Ring (18)
umfassen, der innenseitig mit einem Gewinde versehen ist,
welches mit einem Gewinde auf der Außenoberfläche der Hülse
(17) versehen ist und außenseitig Zähne aufweist, die so
gestaltet sind, daß sie mit der Endlosschnecke (19) zusam
menwirken, um einen Drehantrieb des Rings zur Bewegung der
Hülse mittels der Endlosschnecke zu erzielen.
7. Geschütz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Endlosschnecke (19) durch einen Motor oder manuell gesteuert
wird.
8. Geschütz nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Raum (20) für die Gleitbewegung der
Hülse (17) zwischen der Innenoberfläche (24) der seitlichen
Wandung (22) des Verschlusses (2) und der Außenfläche einer
vorderen Wandung (23) gebildet ist, welche fest mit dem Ge
schützrohr (1) verbunden ist und einen Durchmesser aufweist,
der kleiner als der der Innenoberfläche ist, und daß der
Verschluß (2) mit dem Geschützrohr (1) durch einen Gewinde
ring (16) zusammengebaut ist, welcher auf eine seitliche
Wandung (22) aufgeschraubt ist und einen inneren Rand trägt,
der an der vorderen Wandung (23) zur Anlage kommt.
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