DE19602430C2 - Verschluß für eine Schußwaffe - Google Patents
Verschluß für eine SchußwaffeInfo
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- F41A3/00—Breech mechanisms, e.g. locks
- F41A3/12—Bolt action, i.e. the main breech opening movement being parallel to the barrel axis
- F41A3/14—Rigid bolt locks, i.e. having locking elements rigidly mounted on the bolt or bolt handle and on the barrel or breech-housing respectively
- F41A3/16—Rigid bolt locks, i.e. having locking elements rigidly mounted on the bolt or bolt handle and on the barrel or breech-housing respectively the locking elements effecting a rotary movement about the barrel axis, e.g. rotating cylinder bolt locks
- F41A3/18—Rigid bolt locks, i.e. having locking elements rigidly mounted on the bolt or bolt handle and on the barrel or breech-housing respectively the locking elements effecting a rotary movement about the barrel axis, e.g. rotating cylinder bolt locks hand-operated
- F41A3/22—Rigid bolt locks, i.e. having locking elements rigidly mounted on the bolt or bolt handle and on the barrel or breech-housing respectively the locking elements effecting a rotary movement about the barrel axis, e.g. rotating cylinder bolt locks hand-operated the locking being effected by rotating the operating handle or lever transversely to the barrel axis
Description
Die Erfindung betrifft einen Verschluß für eine Schußwaf
fe.
Bei Handfeuerwaffen für Jagd und Sport mit einem einzel
nen, gezogenen Lauf (sogenannten Büchsen) findet man am
häufigsten den Zylinderdrehverschluß; bei Jagdwaffen vor
wiegend als Repetierer, d. h. Mehrlader, bei Sportwaffe
vorwiegend als Einzellader ohne Magazin. Speziell bei der
Drückjagd wird in geringem Umfang auch der mehrschüssige
Selbstlader (Halbautomat) verwendet.
Ebenfalls bekannt ist eine Mehrladebüchse mit einem soge
nannten Radialbundverschluß, bei der die Verriegelung
nicht durch eine Drehbewegung des Verschlußzylinders, son
dern durch axiale Verschiebung einer Mehrzahl radial an
geordneter, separater Verriegelungselemente vorgenommen
wird.
Bei Handfeuerwaffen für Jagd und Sport mit glattem Lauf
(sogenannten Flinten) findet überwiegend im europäischen
Raum der Kipplaufverschluß als Einzellader Anwendung. In
Übersee speziell in den USA dagegen wird der einläufige
Selbstlader als Mehrlader mit entsprechender Magazinkapa
zität benutzt. Bei den manuell betätigten Mehrladewaffen
mit Zylinderdreh- und Radialbundverschluß ist die Magazin
kapazität nicht beschränkt. Bei den mehrschüssigen Selbst
ladern (Halbautomaten) ist die Magazinkapazität in
Deutschland dagegen durch das Jagdgesetz auf zwei Schuß
begrenzt, so daß dem Schützen maximal drei Schuß in
schneller Folge zur Verfügung stehen. Dadurch werden die
Vorteile des Selbstladers (schnelle Schußfolge) wieder
stark reduziert. Ein weiterer Nachteil bei den Selbstlade
büchsen ist die deutlich schlechtere Schußleistung gegen
über den Zylinderverschluß-Büchsen, wodurch ihre Verwen
dung auf kurze bis mittlere Entfernungen begrenzt ist.
Bei Zylinderdrehverschlüssen erfolgt das Öffnen des Ver
schlusses, das Spannen des Zündmechanismus und das Losbre
chen einer festgeschossenen Patronenhülse manuell, d. h.
durch Einsatz entsprechender Handkräfte. Je nach Auslegung
des Verschlusses sind diese Kräfte nicht unerheblich und
behindern das schnelle Nachladen, das speziell bei Drück
jagden verlangt wird. Die bei diesen Verschlüssen zum
Nachladen erforderliche Dreh-Geradezug-Bewegung bedarf ei
ner gezielten, intensiven Übung, um ein möglichst schnel
les Nachladen zu erreichen. Diese Nachladebewegung wird
speziell bei den älteren Verschlüssen mit nur zwei Verrie
gelungswarzen, die einen Öffnungswinkel von 90° erfordern,
durch das heute allgemein verwendete Zielfernrohr stark
behindert, da der Kammerstengel in geöffneter, oberer
Stellung sehr dicht am Zielfernrohrkörper vorbeigeführt
werden muß. Ein weiterer Nachteil des Zylinderdrehver
schlusses im Vergleich zum Selbstlader ist, daß der Rück
stoß ungedämpft in voller Stärke von der Schulter des
Schützen aufgefangen werden muß. Der Rückstoß läßt sich
bei diesem Waffentyp nur durch Erhöhen des Gewichtes redu
zieren. Das läuft aber dem allgemeinen Bestreben zuwider,
die Waffen so leicht wie möglich zu machen, um den Trage- und
Handhabungskomfort zu verbessern. Der Wunsch nach
leichten Waffen führt bei die sein Waffentyp auch zu mehr
oder weniger schlanken und dünnen Läufen. Das wiederum
führt zu verstärkten Laufschwingungen und dadurch zu einer
Verschlechterung der Schußleistung.
Bei Zylinderdrehverschluß-Büchsen in Mehrladeausführung
muß neben der auch bei Einzelladern notwendigen Patronen-
Auswurföffnung noch eine zusätzliche Öffnung zur Aufnahme
des Magazines und die Patronenzuführung aus dem Magazin in
der Hülse vorgesehen werden. Diese zusätzliche Öffnung
reduziert die Verwindungs- und Biegesteifigkeit der Hülse
ganz wesentlich, was sich ebenfalls negativ auf die Schuß
leistung auswirkt. Waffen für das Präzisionsschießen wer
den deshalb bevorzugt als Einzellader ausgeführt.
Der sogenannte Radialbundverschluß mit radial angeordneten
Verriegelungselementen, die die Verriegelung ohne Drehbe
wegung des Verschlußzylinders herstellen, ist beispiels
weise in der deutschen Patentschrift 596649 und als ferti
gungs- und funktionstechnisch verbesserte Ausführungsform
im deutschen Gebrauchsmuster 9208748 beschrieben.
Weiter ist aus der DD 1 33 465 ein Geradezug-Verschluß bekannt,
bei dem die verschiedenen Funktionen beim Nachladen mittels
einer geteilten Kammer nacheinander durchgeführt werden, z. B.
Spannen der Schlagbolzenfeder, Entriegeln des Verschlusses und
das Auswerfen der alten Hülse.
Mehrladebüchsen mit Radialbundverschluß haben
zwar gegenüber dem Zylinderdrehverschluß den Vorteil,
daß die kombinierte Dreh-Geradezug-Bewegung durch eine
einfache Geradezugbewegung ersetzt worden ist. Aber auch
bei diesem Verschluß müssen sämtliche, für die einzelnen
Funktionen notwendigen Kräfte manuell aufgebracht werden.
Zur Bedienungserleichterung hat man deshalb bei der ein
zigen, derzeit mit diesem Verschlußsystem auf dem Markt
befindlichen Mehrladebüchse die Funktionen unterteilt, so
daß das Spannen des Schlosses nicht gleichzeitig mit dem
Entladen und Neuladen des Patronenlagers zusammenfällt.
Die Reduzierung der Bedienungskräfte wird dabei mit einer
längeren Bedienungsdauer erkauft.
Der Nachteil des Zylinderdrehverschlusses, daß die Rück
stoßkräfte ungedämpft auf den Schützen übertragen werden
und nur durch Erhöhung des Waffengewichtes reduziert wer
den können, besteht auch bei diesem System.
Aufgabe der Erfindung ist es, unter Vermeidung der genann
ten und weiterer Nachteile des Zylinderdreh- und Radial
bundverschlusses einen Teil der Rückstoßenergie wie bei
einem Selbstlader zur Vereinfachung und Erleichterung der
Bedienung und Handhabung zu nutzen. Dies wird durch einen
Verschluß gemäß Patentanspruch 1 erreicht, wobei mittels
der Rückstoßenergie einerseits das Öffnen des Verschlus
ses, das Spannen des Schlosses und das eventuell erforder
liche Losbrechen einer festsitzenden Patronenhülse bewerk
stelligt wird, andererseits aber das Auswerfen der leeren
Patronenhülse und das Zuführen einer neuen Patrone weiter
hin manuell erfolgt.
Durch diese Trennung der Funktionen handelt es sich nicht
um einen automatischen Selbstlader und unterliegt somit
auch nicht der gesetzlichen Beschränkung der Magazinkapa
zität. Da das verbleibende manuelle Auswerfen und Nachla
den einer neuen Patrone nur relativ niedrige Kräfte erfor
dert, kann dies erfindungsgemäß durch eine einfache,
leicht und schnell auszuführende und geradlinige Hin- und
Herbewegung des Verschußzylinders durchgeführt werden. Die
Ausnutzung eines Teiles der Rückstoßenergie zur Ausführung
einiger Funktionen führt auch zu einer merklichen Reduzie
rung des Rückstoßes.
Der Verschlußzylinder und die Kammerhülse können jeweils
mit einem Steuerelement versehen sein, wodurch eine Steue
rungseinrichtung gebildet wird, die dem Verschlußzylinder
bei einer relativen axialen Verschiebung innerhalb der
Kaininerhülse eine Drehbewegung erteilt, wobei der Ver
schlußzylinder mit dem Lauf bajonettverschlußartig ver- bzw.
entriegelbar ist. Diese Bauweise entspricht dem be
kannten Zylinderdrehverschluß.
Vorzugsweise wird bei einer Drehverriegelung eine dreitei
lige Verteilung der Verriegelungsmittel auf dem Umfang
gewählt, da dann zum öffnen des Verschlusses nur eine ca.
60°-Drehbewegung der Verschlußzylinders im Gegensatz zu
einer 90°-Drehbewegung bei zwei gegenüberliegenden Verrie
gelungselementen notwendig ist.
Es sind auch zwei oder mehr hintereinanderliegende Reihen
von Verriegelungselementen möglich, wenn für sehr starke
Magnum-Patronen eine größere Verriegelungsfläche notwendig
ist.
Ebenso können die Verriegelungselemente Segmente eines
ein- oder mehrgängigen Gewindes sein, bei dem mit der
Drehbewegung auch gleichzeitig eine zusätzliche axiale
Bewegung erzeugt wird, die zum Losbrechen einer festge
schossenen Patronenhülse benutzt werden kann.
Bevorzugt ist auf dem Verschlußzylinder ein Zapfen gehal
ten, der längs einer an der Kammerhülse ausgebildeten
Steuerfläche gleitet. Dadurch wird bei einer axialen Ver
schiebung der Kaminerhülse gegenüber dem Verschlußzylinder
die für die Ver- und Entriegelung im Laufende notwendige
Drehbewegung des Verschlußzylinders hervorgerufen. Alter
nativ wären hierbei gewindeartige Spiralnuten im Innern
der Kammerhülse mit entsprechenden Ausnehmungen auf dem
äußeren Umfang des Verschlußzylinders denkbar.
Bei einer Ausbildung als Radialbundverschluß umfaßt das
Verriegelungsmittel bevorzugt mindestens ein Verriege
lungselement, das mittels eines axial bewegbaren Betäti
gungselements in radialer Richtung in Eingriff mit dem
ersten Verriegelungsmittel zu bringen ist.
Die Vorspanneinrichtung zum Vorspannen des Laufs ist be
vorzugt als Feder ausgebildet.
Zweckmäßigerweise ist das Rastelement durch eine am Lauf
ausgebildete Steuerfläche aktivierbar.
Das Bedienungselement für die Kammerhülse (Kammerstengel)
ist vorteilhafterweise in einem axial verlaufenden Schlitz
in der Verschlußhülse geführt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind mindestens zwei
Lauflager vorgesehen, die über die Länge des Laufs ver
teilt angeordnet sind.
Diese besondere Lagerung des Laufes bewirkt eine Dämpfung
der Laufschwingungen und verhindert dadurch eine Ver
schlechterung der Schußleistung bei leichten und dünnen
Läufen. Sie hebt ebenfalls die bei konventionellen Zylin
derverschlüssen für die Schußleistung negativen Wirkungen
der Magazin- und Patronenauswurföffnungen in der Ver
schlußhülse auf.
Diese besondere Lagerung des Laufes ermöglicht weiterhin
eine Zielfernrohrmontage mit besonders langem Abstand der
beiden Montagefüße und reduziert dadurch ganz erheblich
die Stoßempfindlichkeit der Montage und eine damit verbun
dene, ungewollte Treffpunktverlagerung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf eine Zeichnung im einzelnen
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine teilweise im Längsschnitt dargestellte Seiten
ansicht eines erfindungsgemäßen Verschlusses zusammen mit
einem Teil des Laufs, wobei sich der Verschluß in einem
Ausgangszustand (verriegelter, gespannter und geladener
Zustand) befindet,
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, wobei sich
der Verschluß in einem Rückstoßzustand (nach Zünden der
Patrone) befindet,
Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, wobei sich
der Verschluß erneut in einer Ausgangsstellung (automa
tisch entriegelter Zustand) befindet.
Die folgende Beschreibung bezieht sich auf eine Ausfüh
rungsform des Verschlusses als Drehverriegelung, wie sie
vom Zylinderdrehverschluß her bekannt ist, wobei sich die
se - technisch schwierigere - Lösung selbstverständlich
sinngemäß bei einem Radialbundverschluß anwenden läßt,
wobei dann die axiale Verschiebung zwischen Kammerhülse
und Verschlußkopf direkt ohne Umwandlung in eine Drehbewe
gung zur Steuerung der Verriegelungselemente genutzt wer
den kann.
Wie Fig. 1 zeigt, hat der Verschluß ein ein- oder mehrtei
liges Grundgestell 10, auf dem die Verschlußhülse 1 und
die beiden Lauflager 7a und 7b fest montiert sind. Dieses
Grundgestell dient nicht nur zur Aufnahme und Positionie
rung der genannten Teile, sondern stellt auch die Verbin
dung zu dem für die Handhabung notwendigen Schaft her und
nimmt die Abzugseinrichtung und bei einem Mehrlader auch
das Magazin auf.
Der Lauf 6 ist nicht auf herkömmliche Art mittels eines
Gewindes oder einer Klemmung fest mit der Verschlußhülse 1
verbunden, sondern in dieser Hülse und den beiden Laufla
gern 7a und 7b axial gleitend gelagert. Der Lauf 6 hat im
hinteren Bereich einen Absatz mit der Schulter 6a und da
vor in einem bestimmten Abstand ein Federwiderlager 9.
Zwischen dem Federwiderlager 9 und dem hinteren Lauflager
7a ist die Vorholfeder 8 positioniert, die den Lauf 6 in
Ruhelage mit der Schulter 6a gegen das Lauflager 7a
drückt. Hinter dem Lauf 6 in der Verschlußhülse 1 ist die
Kammerhülse 2 axial gleitend gelagert. Der Kammerstengel
4, der zur manuellen Betätigung des Verschlusses dient,
ist fest mit der Kammerhülse 2 verbunden und kann dadurch
begrenzt zusammen mit der Kammerhülse 2 in dem Schlitz 1a
der Verschlußhülse 1 geradlinig hin- und herbewegt werden.
In der Kammerhülse 2 ist der Verschlußzylinder 3 mit den
Verriegelungswarzen 3a axial verschiebbar gelagert. Die
Verriegelungswarzen 20, in die die Verriegelungswarzen 3a
des Verschlußzylinders 3 einrasten, um das Patronenlager
des Laufes 6 drucksicher zu verschließen, sind nicht wie
allgemein üblich Bestandteil der Verschlußhülse 1, sondern
bilden eine Einheit mit dem Lauf 6.
Es ist dabei für die Funktion des erfindungsgemäßen Ver
schlusses unerheblich, ob Lauf 6 und Verriegelungswarzen
20 aus einem zusammenhängenden Stück Material oder aus
fertigungstechnischen Gründen aus zwei separaten Stücken
gefertigt sind, die dann in geeigneter Art und Weise zu
einem einheitlichen Funktionsteil zusammengefügt werden.
Form und Anzahl der Verriegelungswarzen werden in bekann
ter Art auf die Stärke und Länge der zu verschießenden
Patrone abgestimmt.
An dem Verschlußzylinder 3 ist ein Steuerzapfen 5 befe
stigt, der in der Steuerkurve 5a der Kammerhülse 2 geführt
wird, die dadurch bei einer axialen Verschiebung der Kam
merhülse 2 zum Verschlußzylinder 3 die für die Ent- und
Verriegelung im Laufende 6 notwendige Drehbewegung des
Verschlußzylinders hervorruft. Der gleiche Effekt kann
aber auch mit gewindeartigen Spiralnuten bzw. -leisten im
Inneren der Kammerhülse 2, die in entsprechende Ausnehmun
gen auf dem äußeren Umfang des Verschlußzylinders 3 grei
fen, erreicht werden.
Der Verschlußzylinder 3 enthält in bekannter Form die für
die Zündung der Patrone notwendigen Teile wie Schlagbolzen
und Schlagbolzenfeder und die zum Ausziehen jeder abge
schossenen Patronenhülse notwendigen Teile, wie Auszieher
und Auswerfer, die hier nicht näher beschrieben werden
müssen.
Die Kammerhülse 2 hat an geeigneter Stelle eine Rastkante
17, in die ein Rastelement 13 einrasten kann, um das unter
Federdruck stehende Verschlußsystem Kammer - Lauf in einer
bestimmten funktionsbedingten rückwärtigen Stellung (Rück
stoßposition) zu halten. Das Rastelement 13 ist in der ge
zeigten Ausführung mit einem federnden Steuerelement 11
verbunden, das über eine schräge Fläche 18 am Laufende 6
durch den unter dem Einfluß des Rückstoßes nach hinten
gleitenden Lauf vorgespannt wird, so daß das Rastelement
13 in die Rastkante 17 eintreten kann, sobald sich die
Kammerhülse entsprechend weit zurückbewegt hat. Die Lage
des Rastelementes 13 und der Rastkante 17 muß funktions
bedingt nicht zwangsläufig wie gezeichnet unten liegen. Es
ist bei einem Mehrlader sogar zweckmäßig, diese Elemente
an anderer geeigneter Stelle zu positionieren, da der Raum
unten hinter dem Laufende 6 normalerweise zur Aufnahme des
Magazins benötigt wird.
Nachfolgend sei auf die Funktionsweise des erfindungsgemä
ßen Verschlusses eingegangen. Im Falle der Zündung der
Patrone erfolgt die Schußauslösung in bekannter Art und
Weise über eine geeignete, hier nicht dargestellte Abzugs
einrichtung. Nach der Zündung der Patrone (Ausgangsstel
lung nach Fig. 1) gleiten Kammerhülse 2, Verschlußzylinder
3 und Lauf 6 gemeinsam unter dem Druck der Rückstoßkräfte
gegen den Druck der Vorholfeder 8 zurück bis in die Rück
stoßposition bzw. geringfügig darüber hinaus, so daß die
Kammerhülse 2 von dem Rastelement 13 in der Rastkante 17
gefangen und in dieser Stellung festgehalten wird (Fig. 2).
Das Rastelement 13 wird dabei über die Schräge 18 am Ende
des Laufs 6 mittels einer Feder 11 bei der Zurückbewegung
der Laufs nach oben geschwenkt, sobald die Rastkante 17
den Weg freigibt.
Sobald das Geschoß die Laufmündung verlassen hat, wird der
den Rückstoß hervorrufende Gasdruck sehr schnell abgebaut
und der Lauf 6 gleitet unter dem Druck der Vorholfeder 8
wieder nach vorn. Der Lauf 6 zieht dabei den mit diesem
verriegelten Verschlußzylinder 3 ein Stück aus der Kammer
hülse 2 heraus. Der fest mit dem Verschlußzylinder 3 ver
bundene Steuerzapfen 5 folgt dabei zwangsläufig der Steu
erkurve 5a in der Kammerhülse 2 und dreht den Verschluß
zylinder dabei aus der verriegelten in die entriegelte
Stellung und hebt damit die axiale Verbindung zwischen
Lauf 6 und Verschlußzylinder 3 auf. Steuerkurve 5a und
Verriegelungswarzen 3a sind dabei so gestaltet, daß mit
der Drehbewegung zum Entriegeln auch eine geringe, aber
ausreichende axiale Bewegung zwischen Lauf 6 und Ver
schlußzylinder entsteht, die zum Losbrechen einer eventuell
festgeschossenen Patronenhülse dient.
Die durch das Zusammenwirken von Steuerzapfen 5 und Steu
erkurve 5a erzwungene Drehbewegung des Verschlußzylinders
3 bewirkt auch gleichzeitig das erneute Spannen des
Schlagbolzens 14 über die in bekannter Ausführung am hin
teren Ende des Verschlußzylinders vorgesehene Spannkurve
16. Wenn die Schulter 6a des Laufes 6 unter dem Druck der
Vorholfeder 8 wieder am hinteren Lauflager 7a zur Anlage
gekommen ist, ist der durch die Rückstoßkräfte verursachte
automatische Funktionsablauf beendet (Fig. 3).
Nun müssen Kammerhülse 2 und Verschlußzylinder 3 manuell
durch geradliniges Ziehen am Kammerstengel 4 über die
Rückstoßposition hinaus in ihre rückwärtige Endstellung
gebracht werden. Dabei wird die leere Patronenhülse mit
tels des Ausziehers 19 aus dem Patronenlager herausgezogen
und mittels eines nicht dargestellten Auswerfers in be
kannter Art ausgeworfen.
Werden Kammerhülse 2 und Verschlußzylinder 3 anschließend
wieder manuell mittels des Kammerstengels nach vorne ge
schoben, so wird zuerst entweder beim Einzellader eine
vorher eingelegte neue Patrone oder beim Mehrlader aus dem
Magazin eine neue Patrone in das Patronenlager des Laufes
6 geführt. Wenn der Verschlußzylinder 3 seine vordere End
stellung im Laufende 6 eingenommen hat, bewegt sich die
Kammerhülse 2 allein weiter nach vorn und zwingt den Ver
schlußzylinder 3 mittels der Steuerkurve 5a und des Steu
erzapfens 5 in seine verriegelte Stellung. Damit ist wie
der der Ausgangszustand erreicht.
Wird die Patrone nicht gezündet, muß die Waffe zu gegebe
ner Zeit aus Sicherheitsgründen entladen werden. Da keine
Rückstoßkräfte entstehen, bleibt der Lauf 6 in seiner
(vorderen) Ausgangs- bzw. Ruhestellung.
Durch manuelles, geradliniges Zurückziehen des Kammersten
gels 4 bewegt sich anfangs nur die Kammerhülse 2 nach
rückwärts und verdreht dabei zwangsweise den Verschlußzy
linder 3 mittels des Steuerzapfens 5 und der Steuerkurve
5a aus der verriegelten in die entriegelte Stellung. Nach
vollständiger Entriegelung werden Kammerhülse 2 und Ver
schlußzylinder 3 gemeinsam weiter zurückbewegt. Der Ver
schlußzylinder 3 zieht dabei die Patrone mittels des Aus
ziehers 19 aus dem Patronenlager und wirft sie aus, so daß
die Waffe entladen ist.
Der Funktionsablauf bei verriegeltem, ungespanntem und
ungeladenem System ist grundsätzlich so wie oben für den
Fall beschrieben, daß die Patrone nicht gezündet hat. Da
der Schlagbolzen nicht gespannt ist, muß er beim Zurück
ziehen des Kammerstengels 4 gleichzeitig gespannt werden,
was einen zusätzlichen Kraftaufwand erfordert.
Bezugszeichenliste
1 Verschlußhülse
2 Kammerhülse
3 Verschlußzylinder
3a Verriegelungswarzen (erstes Verriegelungsmittel)
4 Kammerstengel (Bedienungselement)
5 Steuerzapfen
5a Steuerkurve
6 Lauf
7a Lauflager
7b Lauflager
8 Vorholfeder
9 Federwiderlager
10 Grundgestell
11 Steuerelement
12 Rastlager
13 Rastelement
14 Schlagbolzen
15 Abzugstollen
16 Spannkurve
17 Rastkante
18 Schrägung
19 Auszieher
20 Verriegelungswarzen (zweites Verriegelungsmittel)
2 Kammerhülse
3 Verschlußzylinder
3a Verriegelungswarzen (erstes Verriegelungsmittel)
4 Kammerstengel (Bedienungselement)
5 Steuerzapfen
5a Steuerkurve
6 Lauf
7a Lauflager
7b Lauflager
8 Vorholfeder
9 Federwiderlager
10 Grundgestell
11 Steuerelement
12 Rastlager
13 Rastelement
14 Schlagbolzen
15 Abzugstollen
16 Spannkurve
17 Rastkante
18 Schrägung
19 Auszieher
20 Verriegelungswarzen (zweites Verriegelungsmittel)
Claims (12)
1. Verschluß für eine Schußwaffe, beim dem die Rückstoß
kräfte zum automatischen Entriegeln des Verschlusses, zum
Spannen des Schlosses und zum Losbrechen einer festsitzen
den Patronenhülse genutzt werden, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
eine Verschlußhülse (1) und mindestens ein Lauflager (7a, 7b) sind auf einem Grundgestell (10) gehalten,
ein Lauf (6) ist mit einem Endabschnitt in der Verschluß hülse (1) und mit seinem übrigen Teil in mindestens einem Lauflager (7a, 7b) zur Bewegung zwischen einer Ausgangs position und einer Rückstoßposition axial verschieblich gelagert,
der Lauf ist mittels einer Vorspanneinrichtung (8, 9) in axialer Richtung nach vorn bis in seine Ausgangsposition gegen einen Anschlag (6a, 7a) vorgespannt,
in der Verschlußhülse (1) ist zur Bewegung zwischen einer Ausgangsposition, einer Rückstoßposition und einer rück wärtigen Endposition eine Kammerhülse (2) axial verschieb lich gelagert,
die Kammerhülse (2) ist mittels eines Bedienungselements (4) axial hin- und herbewegbar,
in der Kammerhülse (2) ist axial begrenzt beweglich ein Verschlußzylinder (3) gelagert,
mit dem Verschlußzylinder (3) ist ein erstes Verriege lungsmittel (3a) fest verbunden, das mit einem zweiten fest am Lauf gehaltenen Verriegelungsmittel (20) unmittel bar oder mittelbar in Eingriff bringbar ist, wobei durch eine relative axiale Verschiebung zwischen Kammerhülse und Verschlußzylinder der Verschlußzylinder mit dem Lauf in axialer Richtung ver- und entriegelbar ist,
ein Rastelement (13), das durch eine axiale Bewegung des Laufs in dessen Rückstoßposition aktivierbar ist, hält im aktivierten Zustand die Kammerhülse in ihrer Rückstoßposi tion fest.
eine Verschlußhülse (1) und mindestens ein Lauflager (7a, 7b) sind auf einem Grundgestell (10) gehalten,
ein Lauf (6) ist mit einem Endabschnitt in der Verschluß hülse (1) und mit seinem übrigen Teil in mindestens einem Lauflager (7a, 7b) zur Bewegung zwischen einer Ausgangs position und einer Rückstoßposition axial verschieblich gelagert,
der Lauf ist mittels einer Vorspanneinrichtung (8, 9) in axialer Richtung nach vorn bis in seine Ausgangsposition gegen einen Anschlag (6a, 7a) vorgespannt,
in der Verschlußhülse (1) ist zur Bewegung zwischen einer Ausgangsposition, einer Rückstoßposition und einer rück wärtigen Endposition eine Kammerhülse (2) axial verschieb lich gelagert,
die Kammerhülse (2) ist mittels eines Bedienungselements (4) axial hin- und herbewegbar,
in der Kammerhülse (2) ist axial begrenzt beweglich ein Verschlußzylinder (3) gelagert,
mit dem Verschlußzylinder (3) ist ein erstes Verriege lungsmittel (3a) fest verbunden, das mit einem zweiten fest am Lauf gehaltenen Verriegelungsmittel (20) unmittel bar oder mittelbar in Eingriff bringbar ist, wobei durch eine relative axiale Verschiebung zwischen Kammerhülse und Verschlußzylinder der Verschlußzylinder mit dem Lauf in axialer Richtung ver- und entriegelbar ist,
ein Rastelement (13), das durch eine axiale Bewegung des Laufs in dessen Rückstoßposition aktivierbar ist, hält im aktivierten Zustand die Kammerhülse in ihrer Rückstoßposi tion fest.
2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verschlußzylinder (3) und die Kammerhülse (2) jeweils
mit einem Steuermittel (5, 5a) versehen sind, wodurch eine
Steuerungseinrichtung gebildet wird, die dem Verschlußzy
linder bei einer relativen axialen Verschiebung innerhalb
der Kammerhülse eine Drehbewegung erteilt.
3. Verschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein auf dem Verschlußzylinder gehaltener Zapfen (5) mit
einer an der Kammerhülse ausgebildeten Steuerfläche (5a)
zusammenwirkt.
4. Verschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
gewindeartige Spiralnuten im Inneren der Kammerhülse mit
entsprechenden Ausnehmungen auf dem äußeren Umfang des
Verschlußzylinders zusammenwirken.
5. Verschluß nach einem der Ansprüche 2 bis 4, gekenn
zeichnet durch eine dreiteilige Verteilung der Verriege
lungsmittel (3a, 20) auf dem Umfang.
6. Verschluß nach einem der vorangehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch zwei oder mehr hintereinanderliegende
Reihen von Verriegelungselementen (3a, 20).
7. Verschluß nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verriegelungselemente (3a, 20)
Segmente eines ein- oder mehrgängigen Gewindes sind.
8. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verriegelungsmittel (20) mindestens ein Verriegelungs
element umfaßt, das mittels eines axial bewegbaren Betäti
gungselements in radialer Richtung in Eingriff mit dem
ersten Verriegelungsmittel (3a) zu bringen ist.
9. Verschluß nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Vorspanneinrichtung als Fe
der (8) ausgebildet ist.
10. Verschluß nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Rastelement durch eine am
Lauf ausgebildete Steuerfläche (18) aktivierbar ist.
11. Verschluß nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Bedienungselement (4) für
die Kammerhülse in einem axial verlaufenden Schlitz (1a)
in der Verschlußhülse (1) geführt ist.
12. Verschluß nach einem der vorangehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch mindestens zwei Lauflager (7a, 7b), die
über die Länge des Laufs verteilt angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996102430 DE19602430C2 (de) | 1996-01-24 | 1996-01-24 | Verschluß für eine Schußwaffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996102430 DE19602430C2 (de) | 1996-01-24 | 1996-01-24 | Verschluß für eine Schußwaffe |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19602430A1 DE19602430A1 (de) | 1997-08-28 |
DE19602430C2 true DE19602430C2 (de) | 1998-01-15 |
Family
ID=7783531
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996102430 Expired - Fee Related DE19602430C2 (de) | 1996-01-24 | 1996-01-24 | Verschluß für eine Schußwaffe |
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Patent Citations (3)
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