DE19602430C2 - Verschluß für eine Schußwaffe - Google Patents

Verschluß für eine Schußwaffe

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    • F41A3/12Bolt action, i.e. the main breech opening movement being parallel to the barrel axis
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    • F41A3/16Rigid bolt locks, i.e. having locking elements rigidly mounted on the bolt or bolt handle and on the barrel or breech-housing respectively the locking elements effecting a rotary movement about the barrel axis, e.g. rotating cylinder bolt locks
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    • F41A3/22Rigid bolt locks, i.e. having locking elements rigidly mounted on the bolt or bolt handle and on the barrel or breech-housing respectively the locking elements effecting a rotary movement about the barrel axis, e.g. rotating cylinder bolt locks hand-operated the locking being effected by rotating the operating handle or lever transversely to the barrel axis

Description

Die Erfindung betrifft einen Verschluß für eine Schußwaf­ fe.
Bei Handfeuerwaffen für Jagd und Sport mit einem einzel­ nen, gezogenen Lauf (sogenannten Büchsen) findet man am häufigsten den Zylinderdrehverschluß; bei Jagdwaffen vor­ wiegend als Repetierer, d. h. Mehrlader, bei Sportwaffe vorwiegend als Einzellader ohne Magazin. Speziell bei der Drückjagd wird in geringem Umfang auch der mehrschüssige Selbstlader (Halbautomat) verwendet.
Ebenfalls bekannt ist eine Mehrladebüchse mit einem soge­ nannten Radialbundverschluß, bei der die Verriegelung nicht durch eine Drehbewegung des Verschlußzylinders, son­ dern durch axiale Verschiebung einer Mehrzahl radial an­ geordneter, separater Verriegelungselemente vorgenommen wird.
Bei Handfeuerwaffen für Jagd und Sport mit glattem Lauf (sogenannten Flinten) findet überwiegend im europäischen Raum der Kipplaufverschluß als Einzellader Anwendung. In Übersee speziell in den USA dagegen wird der einläufige Selbstlader als Mehrlader mit entsprechender Magazinkapa­ zität benutzt. Bei den manuell betätigten Mehrladewaffen mit Zylinderdreh- und Radialbundverschluß ist die Magazin­ kapazität nicht beschränkt. Bei den mehrschüssigen Selbst­ ladern (Halbautomaten) ist die Magazinkapazität in Deutschland dagegen durch das Jagdgesetz auf zwei Schuß begrenzt, so daß dem Schützen maximal drei Schuß in schneller Folge zur Verfügung stehen. Dadurch werden die Vorteile des Selbstladers (schnelle Schußfolge) wieder stark reduziert. Ein weiterer Nachteil bei den Selbstlade­ büchsen ist die deutlich schlechtere Schußleistung gegen­ über den Zylinderverschluß-Büchsen, wodurch ihre Verwen­ dung auf kurze bis mittlere Entfernungen begrenzt ist.
Bei Zylinderdrehverschlüssen erfolgt das Öffnen des Ver­ schlusses, das Spannen des Zündmechanismus und das Losbre­ chen einer festgeschossenen Patronenhülse manuell, d. h. durch Einsatz entsprechender Handkräfte. Je nach Auslegung des Verschlusses sind diese Kräfte nicht unerheblich und behindern das schnelle Nachladen, das speziell bei Drück­ jagden verlangt wird. Die bei diesen Verschlüssen zum Nachladen erforderliche Dreh-Geradezug-Bewegung bedarf ei­ ner gezielten, intensiven Übung, um ein möglichst schnel­ les Nachladen zu erreichen. Diese Nachladebewegung wird speziell bei den älteren Verschlüssen mit nur zwei Verrie­ gelungswarzen, die einen Öffnungswinkel von 90° erfordern, durch das heute allgemein verwendete Zielfernrohr stark behindert, da der Kammerstengel in geöffneter, oberer Stellung sehr dicht am Zielfernrohrkörper vorbeigeführt werden muß. Ein weiterer Nachteil des Zylinderdrehver­ schlusses im Vergleich zum Selbstlader ist, daß der Rück­ stoß ungedämpft in voller Stärke von der Schulter des Schützen aufgefangen werden muß. Der Rückstoß läßt sich bei diesem Waffentyp nur durch Erhöhen des Gewichtes redu­ zieren. Das läuft aber dem allgemeinen Bestreben zuwider, die Waffen so leicht wie möglich zu machen, um den Trage- und Handhabungskomfort zu verbessern. Der Wunsch nach leichten Waffen führt bei die sein Waffentyp auch zu mehr oder weniger schlanken und dünnen Läufen. Das wiederum führt zu verstärkten Laufschwingungen und dadurch zu einer Verschlechterung der Schußleistung.
Bei Zylinderdrehverschluß-Büchsen in Mehrladeausführung muß neben der auch bei Einzelladern notwendigen Patronen- Auswurföffnung noch eine zusätzliche Öffnung zur Aufnahme des Magazines und die Patronenzuführung aus dem Magazin in der Hülse vorgesehen werden. Diese zusätzliche Öffnung reduziert die Verwindungs- und Biegesteifigkeit der Hülse ganz wesentlich, was sich ebenfalls negativ auf die Schuß­ leistung auswirkt. Waffen für das Präzisionsschießen wer­ den deshalb bevorzugt als Einzellader ausgeführt.
Der sogenannte Radialbundverschluß mit radial angeordneten Verriegelungselementen, die die Verriegelung ohne Drehbe­ wegung des Verschlußzylinders herstellen, ist beispiels­ weise in der deutschen Patentschrift 596649 und als ferti­ gungs- und funktionstechnisch verbesserte Ausführungsform im deutschen Gebrauchsmuster 9208748 beschrieben.
Weiter ist aus der DD 1 33 465 ein Geradezug-Verschluß bekannt, bei dem die verschiedenen Funktionen beim Nachladen mittels einer geteilten Kammer nacheinander durchgeführt werden, z. B. Spannen der Schlagbolzenfeder, Entriegeln des Verschlusses und das Auswerfen der alten Hülse.
Mehrladebüchsen mit Radialbundverschluß haben zwar gegenüber dem Zylinderdrehverschluß den Vorteil, daß die kombinierte Dreh-Geradezug-Bewegung durch eine einfache Geradezugbewegung ersetzt worden ist. Aber auch bei diesem Verschluß müssen sämtliche, für die einzelnen Funktionen notwendigen Kräfte manuell aufgebracht werden. Zur Bedienungserleichterung hat man deshalb bei der ein­ zigen, derzeit mit diesem Verschlußsystem auf dem Markt befindlichen Mehrladebüchse die Funktionen unterteilt, so daß das Spannen des Schlosses nicht gleichzeitig mit dem Entladen und Neuladen des Patronenlagers zusammenfällt. Die Reduzierung der Bedienungskräfte wird dabei mit einer längeren Bedienungsdauer erkauft.
Der Nachteil des Zylinderdrehverschlusses, daß die Rück­ stoßkräfte ungedämpft auf den Schützen übertragen werden und nur durch Erhöhung des Waffengewichtes reduziert wer­ den können, besteht auch bei diesem System.
Aufgabe der Erfindung ist es, unter Vermeidung der genann­ ten und weiterer Nachteile des Zylinderdreh- und Radial­ bundverschlusses einen Teil der Rückstoßenergie wie bei einem Selbstlader zur Vereinfachung und Erleichterung der Bedienung und Handhabung zu nutzen. Dies wird durch einen Verschluß gemäß Patentanspruch 1 erreicht, wobei mittels der Rückstoßenergie einerseits das Öffnen des Verschlus­ ses, das Spannen des Schlosses und das eventuell erforder­ liche Losbrechen einer festsitzenden Patronenhülse bewerk­ stelligt wird, andererseits aber das Auswerfen der leeren Patronenhülse und das Zuführen einer neuen Patrone weiter­ hin manuell erfolgt.
Durch diese Trennung der Funktionen handelt es sich nicht um einen automatischen Selbstlader und unterliegt somit auch nicht der gesetzlichen Beschränkung der Magazinkapa­ zität. Da das verbleibende manuelle Auswerfen und Nachla­ den einer neuen Patrone nur relativ niedrige Kräfte erfor­ dert, kann dies erfindungsgemäß durch eine einfache, leicht und schnell auszuführende und geradlinige Hin- und Herbewegung des Verschußzylinders durchgeführt werden. Die Ausnutzung eines Teiles der Rückstoßenergie zur Ausführung einiger Funktionen führt auch zu einer merklichen Reduzie­ rung des Rückstoßes.
Der Verschlußzylinder und die Kammerhülse können jeweils mit einem Steuerelement versehen sein, wodurch eine Steue­ rungseinrichtung gebildet wird, die dem Verschlußzylinder bei einer relativen axialen Verschiebung innerhalb der Kaininerhülse eine Drehbewegung erteilt, wobei der Ver­ schlußzylinder mit dem Lauf bajonettverschlußartig ver- bzw. entriegelbar ist. Diese Bauweise entspricht dem be­ kannten Zylinderdrehverschluß.
Vorzugsweise wird bei einer Drehverriegelung eine dreitei­ lige Verteilung der Verriegelungsmittel auf dem Umfang gewählt, da dann zum öffnen des Verschlusses nur eine ca. 60°-Drehbewegung der Verschlußzylinders im Gegensatz zu einer 90°-Drehbewegung bei zwei gegenüberliegenden Verrie­ gelungselementen notwendig ist.
Es sind auch zwei oder mehr hintereinanderliegende Reihen von Verriegelungselementen möglich, wenn für sehr starke Magnum-Patronen eine größere Verriegelungsfläche notwendig ist.
Ebenso können die Verriegelungselemente Segmente eines ein- oder mehrgängigen Gewindes sein, bei dem mit der Drehbewegung auch gleichzeitig eine zusätzliche axiale Bewegung erzeugt wird, die zum Losbrechen einer festge­ schossenen Patronenhülse benutzt werden kann.
Bevorzugt ist auf dem Verschlußzylinder ein Zapfen gehal­ ten, der längs einer an der Kammerhülse ausgebildeten Steuerfläche gleitet. Dadurch wird bei einer axialen Ver­ schiebung der Kaminerhülse gegenüber dem Verschlußzylinder die für die Ver- und Entriegelung im Laufende notwendige Drehbewegung des Verschlußzylinders hervorgerufen. Alter­ nativ wären hierbei gewindeartige Spiralnuten im Innern der Kammerhülse mit entsprechenden Ausnehmungen auf dem äußeren Umfang des Verschlußzylinders denkbar.
Bei einer Ausbildung als Radialbundverschluß umfaßt das Verriegelungsmittel bevorzugt mindestens ein Verriege­ lungselement, das mittels eines axial bewegbaren Betäti­ gungselements in radialer Richtung in Eingriff mit dem ersten Verriegelungsmittel zu bringen ist.
Die Vorspanneinrichtung zum Vorspannen des Laufs ist be­ vorzugt als Feder ausgebildet.
Zweckmäßigerweise ist das Rastelement durch eine am Lauf ausgebildete Steuerfläche aktivierbar.
Das Bedienungselement für die Kammerhülse (Kammerstengel) ist vorteilhafterweise in einem axial verlaufenden Schlitz in der Verschlußhülse geführt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind mindestens zwei Lauflager vorgesehen, die über die Länge des Laufs ver­ teilt angeordnet sind.
Diese besondere Lagerung des Laufes bewirkt eine Dämpfung der Laufschwingungen und verhindert dadurch eine Ver­ schlechterung der Schußleistung bei leichten und dünnen Läufen. Sie hebt ebenfalls die bei konventionellen Zylin­ derverschlüssen für die Schußleistung negativen Wirkungen der Magazin- und Patronenauswurföffnungen in der Ver­ schlußhülse auf.
Diese besondere Lagerung des Laufes ermöglicht weiterhin eine Zielfernrohrmontage mit besonders langem Abstand der beiden Montagefüße und reduziert dadurch ganz erheblich die Stoßempfindlichkeit der Montage und eine damit verbun­ dene, ungewollte Treffpunktverlagerung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs­ beispiels unter Bezugnahme auf eine Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine teilweise im Längsschnitt dargestellte Seiten­ ansicht eines erfindungsgemäßen Verschlusses zusammen mit einem Teil des Laufs, wobei sich der Verschluß in einem Ausgangszustand (verriegelter, gespannter und geladener Zustand) befindet,
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, wobei sich der Verschluß in einem Rückstoßzustand (nach Zünden der Patrone) befindet,
Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, wobei sich der Verschluß erneut in einer Ausgangsstellung (automa­ tisch entriegelter Zustand) befindet.
Die folgende Beschreibung bezieht sich auf eine Ausfüh­ rungsform des Verschlusses als Drehverriegelung, wie sie vom Zylinderdrehverschluß her bekannt ist, wobei sich die­ se - technisch schwierigere - Lösung selbstverständlich sinngemäß bei einem Radialbundverschluß anwenden läßt, wobei dann die axiale Verschiebung zwischen Kammerhülse und Verschlußkopf direkt ohne Umwandlung in eine Drehbewe­ gung zur Steuerung der Verriegelungselemente genutzt wer­ den kann.
Wie Fig. 1 zeigt, hat der Verschluß ein ein- oder mehrtei­ liges Grundgestell 10, auf dem die Verschlußhülse 1 und die beiden Lauflager 7a und 7b fest montiert sind. Dieses Grundgestell dient nicht nur zur Aufnahme und Positionie­ rung der genannten Teile, sondern stellt auch die Verbin­ dung zu dem für die Handhabung notwendigen Schaft her und nimmt die Abzugseinrichtung und bei einem Mehrlader auch das Magazin auf.
Der Lauf 6 ist nicht auf herkömmliche Art mittels eines Gewindes oder einer Klemmung fest mit der Verschlußhülse 1 verbunden, sondern in dieser Hülse und den beiden Laufla­ gern 7a und 7b axial gleitend gelagert. Der Lauf 6 hat im hinteren Bereich einen Absatz mit der Schulter 6a und da­ vor in einem bestimmten Abstand ein Federwiderlager 9. Zwischen dem Federwiderlager 9 und dem hinteren Lauflager 7a ist die Vorholfeder 8 positioniert, die den Lauf 6 in Ruhelage mit der Schulter 6a gegen das Lauflager 7a drückt. Hinter dem Lauf 6 in der Verschlußhülse 1 ist die Kammerhülse 2 axial gleitend gelagert. Der Kammerstengel 4, der zur manuellen Betätigung des Verschlusses dient, ist fest mit der Kammerhülse 2 verbunden und kann dadurch begrenzt zusammen mit der Kammerhülse 2 in dem Schlitz 1a der Verschlußhülse 1 geradlinig hin- und herbewegt werden. In der Kammerhülse 2 ist der Verschlußzylinder 3 mit den Verriegelungswarzen 3a axial verschiebbar gelagert. Die Verriegelungswarzen 20, in die die Verriegelungswarzen 3a des Verschlußzylinders 3 einrasten, um das Patronenlager des Laufes 6 drucksicher zu verschließen, sind nicht wie allgemein üblich Bestandteil der Verschlußhülse 1, sondern bilden eine Einheit mit dem Lauf 6.
Es ist dabei für die Funktion des erfindungsgemäßen Ver­ schlusses unerheblich, ob Lauf 6 und Verriegelungswarzen 20 aus einem zusammenhängenden Stück Material oder aus fertigungstechnischen Gründen aus zwei separaten Stücken gefertigt sind, die dann in geeigneter Art und Weise zu einem einheitlichen Funktionsteil zusammengefügt werden. Form und Anzahl der Verriegelungswarzen werden in bekann­ ter Art auf die Stärke und Länge der zu verschießenden Patrone abgestimmt.
An dem Verschlußzylinder 3 ist ein Steuerzapfen 5 befe­ stigt, der in der Steuerkurve 5a der Kammerhülse 2 geführt wird, die dadurch bei einer axialen Verschiebung der Kam­ merhülse 2 zum Verschlußzylinder 3 die für die Ent- und Verriegelung im Laufende 6 notwendige Drehbewegung des Verschlußzylinders hervorruft. Der gleiche Effekt kann aber auch mit gewindeartigen Spiralnuten bzw. -leisten im Inneren der Kammerhülse 2, die in entsprechende Ausnehmun­ gen auf dem äußeren Umfang des Verschlußzylinders 3 grei­ fen, erreicht werden.
Der Verschlußzylinder 3 enthält in bekannter Form die für die Zündung der Patrone notwendigen Teile wie Schlagbolzen und Schlagbolzenfeder und die zum Ausziehen jeder abge­ schossenen Patronenhülse notwendigen Teile, wie Auszieher und Auswerfer, die hier nicht näher beschrieben werden müssen.
Die Kammerhülse 2 hat an geeigneter Stelle eine Rastkante 17, in die ein Rastelement 13 einrasten kann, um das unter Federdruck stehende Verschlußsystem Kammer - Lauf in einer bestimmten funktionsbedingten rückwärtigen Stellung (Rück­ stoßposition) zu halten. Das Rastelement 13 ist in der ge­ zeigten Ausführung mit einem federnden Steuerelement 11 verbunden, das über eine schräge Fläche 18 am Laufende 6 durch den unter dem Einfluß des Rückstoßes nach hinten gleitenden Lauf vorgespannt wird, so daß das Rastelement 13 in die Rastkante 17 eintreten kann, sobald sich die Kammerhülse entsprechend weit zurückbewegt hat. Die Lage des Rastelementes 13 und der Rastkante 17 muß funktions­ bedingt nicht zwangsläufig wie gezeichnet unten liegen. Es ist bei einem Mehrlader sogar zweckmäßig, diese Elemente an anderer geeigneter Stelle zu positionieren, da der Raum unten hinter dem Laufende 6 normalerweise zur Aufnahme des Magazins benötigt wird.
Nachfolgend sei auf die Funktionsweise des erfindungsgemä­ ßen Verschlusses eingegangen. Im Falle der Zündung der Patrone erfolgt die Schußauslösung in bekannter Art und Weise über eine geeignete, hier nicht dargestellte Abzugs­ einrichtung. Nach der Zündung der Patrone (Ausgangsstel­ lung nach Fig. 1) gleiten Kammerhülse 2, Verschlußzylinder 3 und Lauf 6 gemeinsam unter dem Druck der Rückstoßkräfte gegen den Druck der Vorholfeder 8 zurück bis in die Rück­ stoßposition bzw. geringfügig darüber hinaus, so daß die Kammerhülse 2 von dem Rastelement 13 in der Rastkante 17 gefangen und in dieser Stellung festgehalten wird (Fig. 2).
Das Rastelement 13 wird dabei über die Schräge 18 am Ende des Laufs 6 mittels einer Feder 11 bei der Zurückbewegung der Laufs nach oben geschwenkt, sobald die Rastkante 17 den Weg freigibt.
Sobald das Geschoß die Laufmündung verlassen hat, wird der den Rückstoß hervorrufende Gasdruck sehr schnell abgebaut und der Lauf 6 gleitet unter dem Druck der Vorholfeder 8 wieder nach vorn. Der Lauf 6 zieht dabei den mit diesem verriegelten Verschlußzylinder 3 ein Stück aus der Kammer­ hülse 2 heraus. Der fest mit dem Verschlußzylinder 3 ver­ bundene Steuerzapfen 5 folgt dabei zwangsläufig der Steu­ erkurve 5a in der Kammerhülse 2 und dreht den Verschluß­ zylinder dabei aus der verriegelten in die entriegelte Stellung und hebt damit die axiale Verbindung zwischen Lauf 6 und Verschlußzylinder 3 auf. Steuerkurve 5a und Verriegelungswarzen 3a sind dabei so gestaltet, daß mit der Drehbewegung zum Entriegeln auch eine geringe, aber ausreichende axiale Bewegung zwischen Lauf 6 und Ver­ schlußzylinder entsteht, die zum Losbrechen einer eventuell festgeschossenen Patronenhülse dient.
Die durch das Zusammenwirken von Steuerzapfen 5 und Steu­ erkurve 5a erzwungene Drehbewegung des Verschlußzylinders 3 bewirkt auch gleichzeitig das erneute Spannen des Schlagbolzens 14 über die in bekannter Ausführung am hin­ teren Ende des Verschlußzylinders vorgesehene Spannkurve 16. Wenn die Schulter 6a des Laufes 6 unter dem Druck der Vorholfeder 8 wieder am hinteren Lauflager 7a zur Anlage gekommen ist, ist der durch die Rückstoßkräfte verursachte automatische Funktionsablauf beendet (Fig. 3).
Nun müssen Kammerhülse 2 und Verschlußzylinder 3 manuell durch geradliniges Ziehen am Kammerstengel 4 über die Rückstoßposition hinaus in ihre rückwärtige Endstellung gebracht werden. Dabei wird die leere Patronenhülse mit­ tels des Ausziehers 19 aus dem Patronenlager herausgezogen und mittels eines nicht dargestellten Auswerfers in be­ kannter Art ausgeworfen.
Werden Kammerhülse 2 und Verschlußzylinder 3 anschließend wieder manuell mittels des Kammerstengels nach vorne ge­ schoben, so wird zuerst entweder beim Einzellader eine vorher eingelegte neue Patrone oder beim Mehrlader aus dem Magazin eine neue Patrone in das Patronenlager des Laufes 6 geführt. Wenn der Verschlußzylinder 3 seine vordere End­ stellung im Laufende 6 eingenommen hat, bewegt sich die Kammerhülse 2 allein weiter nach vorn und zwingt den Ver­ schlußzylinder 3 mittels der Steuerkurve 5a und des Steu­ erzapfens 5 in seine verriegelte Stellung. Damit ist wie­ der der Ausgangszustand erreicht.
Wird die Patrone nicht gezündet, muß die Waffe zu gegebe­ ner Zeit aus Sicherheitsgründen entladen werden. Da keine Rückstoßkräfte entstehen, bleibt der Lauf 6 in seiner (vorderen) Ausgangs- bzw. Ruhestellung.
Durch manuelles, geradliniges Zurückziehen des Kammersten­ gels 4 bewegt sich anfangs nur die Kammerhülse 2 nach rückwärts und verdreht dabei zwangsweise den Verschlußzy­ linder 3 mittels des Steuerzapfens 5 und der Steuerkurve 5a aus der verriegelten in die entriegelte Stellung. Nach vollständiger Entriegelung werden Kammerhülse 2 und Ver­ schlußzylinder 3 gemeinsam weiter zurückbewegt. Der Ver­ schlußzylinder 3 zieht dabei die Patrone mittels des Aus­ ziehers 19 aus dem Patronenlager und wirft sie aus, so daß die Waffe entladen ist.
Der Funktionsablauf bei verriegeltem, ungespanntem und ungeladenem System ist grundsätzlich so wie oben für den Fall beschrieben, daß die Patrone nicht gezündet hat. Da der Schlagbolzen nicht gespannt ist, muß er beim Zurück­ ziehen des Kammerstengels 4 gleichzeitig gespannt werden, was einen zusätzlichen Kraftaufwand erfordert.
Bezugszeichenliste
1 Verschlußhülse
2 Kammerhülse
3 Verschlußzylinder
3a Verriegelungswarzen (erstes Verriegelungsmittel)
4 Kammerstengel (Bedienungselement)
5 Steuerzapfen
5a Steuerkurve
6 Lauf
7a Lauflager
7b Lauflager
8 Vorholfeder
9 Federwiderlager
10 Grundgestell
11 Steuerelement
12 Rastlager
13 Rastelement
14 Schlagbolzen
15 Abzugstollen
16 Spannkurve
17 Rastkante
18 Schrägung
19 Auszieher
20 Verriegelungswarzen (zweites Verriegelungsmittel)

Claims (12)

1. Verschluß für eine Schußwaffe, beim dem die Rückstoß­ kräfte zum automatischen Entriegeln des Verschlusses, zum Spannen des Schlosses und zum Losbrechen einer festsitzen­ den Patronenhülse genutzt werden, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
eine Verschlußhülse (1) und mindestens ein Lauflager (7a, 7b) sind auf einem Grundgestell (10) gehalten,
ein Lauf (6) ist mit einem Endabschnitt in der Verschluß­ hülse (1) und mit seinem übrigen Teil in mindestens einem Lauflager (7a, 7b) zur Bewegung zwischen einer Ausgangs­ position und einer Rückstoßposition axial verschieblich gelagert,
der Lauf ist mittels einer Vorspanneinrichtung (8, 9) in axialer Richtung nach vorn bis in seine Ausgangsposition gegen einen Anschlag (6a, 7a) vorgespannt,
in der Verschlußhülse (1) ist zur Bewegung zwischen einer Ausgangsposition, einer Rückstoßposition und einer rück­ wärtigen Endposition eine Kammerhülse (2) axial verschieb­ lich gelagert,
die Kammerhülse (2) ist mittels eines Bedienungselements (4) axial hin- und herbewegbar,
in der Kammerhülse (2) ist axial begrenzt beweglich ein Verschlußzylinder (3) gelagert,
mit dem Verschlußzylinder (3) ist ein erstes Verriege­ lungsmittel (3a) fest verbunden, das mit einem zweiten fest am Lauf gehaltenen Verriegelungsmittel (20) unmittel­ bar oder mittelbar in Eingriff bringbar ist, wobei durch eine relative axiale Verschiebung zwischen Kammerhülse und Verschlußzylinder der Verschlußzylinder mit dem Lauf in axialer Richtung ver- und entriegelbar ist,
ein Rastelement (13), das durch eine axiale Bewegung des Laufs in dessen Rückstoßposition aktivierbar ist, hält im aktivierten Zustand die Kammerhülse in ihrer Rückstoßposi­ tion fest.
2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußzylinder (3) und die Kammerhülse (2) jeweils mit einem Steuermittel (5, 5a) versehen sind, wodurch eine Steuerungseinrichtung gebildet wird, die dem Verschlußzy­ linder bei einer relativen axialen Verschiebung innerhalb der Kammerhülse eine Drehbewegung erteilt.
3. Verschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf dem Verschlußzylinder gehaltener Zapfen (5) mit einer an der Kammerhülse ausgebildeten Steuerfläche (5a) zusammenwirkt.
4. Verschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß gewindeartige Spiralnuten im Inneren der Kammerhülse mit entsprechenden Ausnehmungen auf dem äußeren Umfang des Verschlußzylinders zusammenwirken.
5. Verschluß nach einem der Ansprüche 2 bis 4, gekenn­ zeichnet durch eine dreiteilige Verteilung der Verriege­ lungsmittel (3a, 20) auf dem Umfang.
6. Verschluß nach einem der vorangehenden Ansprüche, ge­ kennzeichnet durch zwei oder mehr hintereinanderliegende Reihen von Verriegelungselementen (3a, 20).
7. Verschluß nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungselemente (3a, 20) Segmente eines ein- oder mehrgängigen Gewindes sind.
8. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungsmittel (20) mindestens ein Verriegelungs­ element umfaßt, das mittels eines axial bewegbaren Betäti­ gungselements in radialer Richtung in Eingriff mit dem ersten Verriegelungsmittel (3a) zu bringen ist.
9. Verschluß nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Vorspanneinrichtung als Fe­ der (8) ausgebildet ist.
10. Verschluß nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß das Rastelement durch eine am Lauf ausgebildete Steuerfläche (18) aktivierbar ist.
11. Verschluß nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß das Bedienungselement (4) für die Kammerhülse in einem axial verlaufenden Schlitz (1a) in der Verschlußhülse (1) geführt ist.
12. Verschluß nach einem der vorangehenden Ansprüche, ge­ kennzeichnet durch mindestens zwei Lauflager (7a, 7b), die über die Länge des Laufs verteilt angeordnet sind.
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