DE1288958B - Abdichtungskolben fuer selbsttaetige Feuerwaffen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Abdichtungskolben für selbsttätige Feuerwaffen, auf dem zur Abdichtung des gasgefüllten Teils eines Zylinderraumes ein Kolbenring angeordnet ist, dessen Innenkonus mit dem Außenkonus des Kolbens übereinstimmt und dessen äußere Zylinderfläche dichtend gegen die Zylinderwand gepreßt wird.

Es ist bekannt, bei selbsttätigen Feuerwaffen einen geschlitzten Kolbenring zu verwenden, welcher in einer Nut des Kolbens angeordnet ist.

Bei einer bekannten Waffe dieser Art hat es sich gezeigt, daß der Kolbenring bei der hohen Beanspruchung, die bei schnellschießenden selbsttätigen Feuerwaffen auftritt, nach kurzer Betriebszeit entweder bricht oder sonst seine Spannkraft und damit seine Dichtfähigkeit verliert, was zu einer raschen Verschmutzung des Kolbenraumes durch verkrusteten Pulverschlamm führt und das einwandfreie Arbeiten des Kolbens in Frage stellen kann.

Die Aufgabe der Erfindung ist die Vermeidung dieser Nachteile. Sie wird dadurch gelöst, daß der Außenkonus am Kolben mit der Spitze gegen den Druckraum eines Zylindereinsatzes weist und der Kolbenring in bekannter Weise geschlitzt ist und sich unter dem Druck der Gase auf dem Konus spreizt, wobei ein Einsatzstück im Kolben durch einen Flansch den Kolbenring mit axialem Spiel am Kolben hält.

Der Vorteil einer solchen Anordnung besteht darin, daß der Ring nicht dauernd gespannt zu sein braucht, sondern daß der zum Dichten notwendige, auf die Wand des Zylinderraumes wirkende Anpreßdruck des Ringes bei jedem Schuß neu, also beim jeweiligen Einströmen der Gase in den Zylinderraum erzeugt wird, indem der Ring unter der Wirkung des Gasdrucks auf dem Konus des Kolbens aufgeweitet wird. Durch die neue Anordnung ist es ferner möglich, den Ring so kräftig auszuführen, daß Brüche vermieden werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 einen Längsschnitt durch einen Teil der Feuerwaffe,

Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie H-II in

Fig.l,

F i g. 3 einen Teilquerschnitt durch den Kolbenring.

In F i g. 1 ist das mittels des Bajonettverschlusses 6 in der Verschlußhülse 4 befestigte Rohr mit 5 bezeichnet. Die Verschlußhülse 4 ist mit einem gehäuseförmigen Teil 7 versehen, in den ein Zylindereinsatz 8 eingeschraubt ist. Der Teil 7 und der Einsatz 8 bilden zusammen einen Zylinderraum 9, in welchem der Kolben 10 verschiebbar ist. Dieser überträgt seine Bewegung in an sich bekannter und daher nicht näher dargestellter Weise mittels des Stößels 11 auf den Verschluß der Waffe zwecks Entriegelung desselben nach einem Schuß. Am hinteren Ende des Zylinderraumes 9 ist ein als Puffer für den Kolben 10 dienendes Paket von Ringfedern 12 angeordnet. Der Kolben 10 ist in seinem hinteren Teil hohl ausgebildet, um eine Feder 13 aufzunehmen. Das hintere Ende derselben stützt sich in nicht dargestellter Weise an einem Teil der Verschlußhülse 4 ab. Das vordere, in F i g. 1 linke Ende des Zylindereinsatzes 8 bildet eine über den Teil 7 der Verschlußhülse 4 axial vorstehende Nase 14, deren Bohrung 15 das von einem Gasentnahmekanal 17,19 herströmende Gas in den Zylinderraum 9 führt.

In der von der vorderen Stirnseite her eingearbeiteten Bohrung 23 des Kolbens 10 ist das Einsatzstück 24 eingeschraubt. Das vordere Ende des Einsatzstückes 24 ist mit einem Flansch 25 versehen. An die Führungsfläche 27 des Kolbens 10 schließt nach vorn die Fläche des Außenkonus 28 an, welcher sich gegen den Druckraum hin verjüngt. Im Zylinderraum 9 ist der mit dem durchgehenden Schlitz 30 versehene Kolbenring 29 verschiebbar gelagert, dessen Außendurchmesser gleich dem der Führungsfläche 27 ist, und der eine in seine innere Zylinderfläche 31 einlaufende Innenkonusfläche 32 aufweist, deren öffnungswinkel demjenigen des Außenkonus 28 des Kolbens 10 entspricht. Der Innendurchmesser des Kolbenringes 29 ist kleiner als der Außendurchmesser des Flansches 25 des Einsatzstückes 24. Der Ring 29 hat ein durch die Fläche des Außenkonus 28 des Kolbens und die hintere Fläche des Flansches 25 begrenztes, axiales Spiel.

Aus dem beschriebenen Aufbau ergibt sich die Wirkungsweise des Kolbenringes wie folgt:

Wenn ein Geschoß nach dem Abschuß die Gasentnahmestelle im Rohr 22 überschritten hat, strömt das Gas durch den Gasentnahmekanal und die Bohrung 15 des Einsatzes 8 in den Zylinderraum 9.

Der Kolben 10 wird durch den Gasdruck nach hinten bewegt, und er übt seine Entriegelungsfunktion aus. Der Ring 29 wird ebenfalls vom Gas beaufschlagt, mit seiner Konusfläche 32 gegen die Fläche des Außenkonus 28 des Kolbens 10 gedrückt und durch die von dieser Fläche des Außenkonus 28 übertragene Reaktionskraft elastisch aufgeweitet, so daß er sich mit seiner äußeren Zylinderfläche 33 dichtend gegen die Wandung des Zylinderraumes 9 legt. Nach Austreten des abgefeuerten Geschosses aus dem Rohr 5 sinkt der Druck in diesem und im Zylinderraum 9 wieder auf den Atmosphärendruck ab, wobei sich der Ring 29 infolge seiner Spannung zusammenzieht und die unter dem Druck der Feder 13 erfolgende Rückstellung des Kolbens 10 in seine Ausgangslage nicht behindert.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Abdichtungskolben für selbsttätige Feuerwaffen, auf dem zur Abdichtung des gasgefüllten Teils eines Zylinderraumes ein Kolbenring angeordnet ist, dessen Innenkonus mit dem Außenkonus des Kolbens übereinstimmt und dessen äußere Zylinderfläche dichtend gegen die Zylinderwand gepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenkonus (28) am Kolben (10) mit der Spitze gegen den Druckraum eines Zylindereinsatzes (8) weist und der Kolbenring (29) in bekannter Weise geschlitzt ist und sich unter dem Druck der Gase auf dem Konus spreizt, wobei ein Einsatzstück (24) im Kolben (10) durch einen Flansch (25) den Kolbenring (29) mit axialem Spiel am Kolben hält.