DE1158875B

DE1158875B - Schusswaffe mit einem zweiteiligen Zylinderverschluss

Info

Publication number: DE1158875B
Application number: DEST12689A
Authority: DE
Inventors: Eugene M Stoner
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1956-08-14
Filing date: 1957-06-20
Publication date: 1963-12-05
Also published as: US2951424A; GB821974A; ES235611A1; NL97989C; CH345568A; NL217768A; BE556962A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schußwaffe mit einem zweiteiligen Zylinderverschluß, bestehend aus einer im Schloßgehäuse axial verschiebbar geführten Kammerhülse und einem Kammerkopf, der am Lauf durch Drehung verriegelbar ist und mit der Kammerhülse durch eine Gleitführung verbunden ist, derzufolge er sich bei axialer Bewegung der Kammerhülse, die durch die vom Lauf abgezapften Explosionsgase bewirkt wird, dreht und nach der Entriegelung beim Rücklauf von der Kammerhülse mitgenommen wird.

Bei einer bekannten Schußwaffe dieser Art befinden sich der Kolben, auf dem die abgezapften Explosionsgase wirken, und der diesen Kolben aufnehmende Zylinderraum seitlich von der Kammerhülse. Infolgedessen übt dieser Kolben auf die Kammerhülse ein Kippmoment aus, das die Reibung der Kammerhülse im Schloßgehäuse erhöht. Auch erfordert die Anordnung des Zylinders einen besonderen Bauteil.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Entstehung eines solchen Kippmoments zu vermeiden und die Bauart zu vereinfachen.

Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß zwischen dem Kammerkopf und der Kammerhülse ein Treibzylinder angeordnet ist, in den die Treibgase über eine im Schloßgehäuse vorgesehene Einlaßöffnung eintreten, hinter der in einem gewissen axialen Abstand eine Auspufföffnung angeordnet ist, wobei entsprechend angeordnete Bohrungen in der Kammerhülse den Einlaß und den Auspuff der Treibgase am Treibzylinder steuern.

Vorzugsweise ist der Treibzylinder koaxial zum Lauf angeordnet.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist am Schloßgehäuse ein sich an dessen Einlaßöffnung anschließendes Rohr befestigt, das sich achsparallel im Schloßgehäuse erstreckt und in einer in der Kammerhülse vorgesehenen und mit deren Einlaßbohrung in Verbindung stehenden Längsbohrung derart gleitend geführt ist, daß der Auspuff bei Freilegung der Steuerbohrung der Kammerhülse durch den Kammerkopf beginnt und beim Austritt des Rohres aus der Bohrung beendet wird.

Die Erfindung sei nunmehr an Hand zweier Ausführungsbeispiele erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt sind. In diesen zeigt

Fig. 1 eine Schußwaffe nach der Erfindung im Grundriß,

Fig. 2 die Schußwaffe in Seitenansicht,

Fig. 3 den Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 2 in vergrößertem Maßstab,

Fig. 4 einen waagerechten Längsschnitt durch den Schußwaffe mit einem zweiteiligen
Zylinderverschluß '

Anmelder:

Eugene M. Stoner,

Los Angeles, Calif. (V. St. A.)

Vertreter: Dipl.-Ing. M. Licht, Patentanwalt,
München 2, Sendlinger Str. 55

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 14. August 1956 (Nr. 603 913)

Eugene M. Stoner, Los Angeles, Calif. (V. St. Α.), ist als Erfinder genannt worden

mittleren Teil der Schußwaffe mit verriegeltem Kammerkopf,

Fig. 5 und 6 Längsschnitte, die der Fig. 4 entsprechen, aber die Kammerhülse bei ihrem Rücklauf zeigen,

Fig. 7 und 8 Schnittdarstellungen einer abgeänderten Ausführungsform in den Fig. 4 und 6 entsprechenden Stellungen.

Die Fig. 1 und 2 zeigen die Schußwaffe mit dem Kolben 2, 3, dem Lauf 4, der Kimme 5 und dem Korn 6.

Der zwischen dem Kolben 2 und dem Lauf 1 befindliche Mittelteil 11 enthält ein Schloßgehäuse 10, das bei 12 am Lauf befestigt ist und den Abzug 13 trägt. Dieser ist in der üblichen Weise mit einem Hammer 14 verbunden. Ferner enthält das Schloßgehäuse ein Patronenmagazin 17, das nach Lösen eines Sperrfingers 18 herausnehmbar ist und einen unter dem Druck einer Magazinfeder 20 stehenden Zubringer 19 enthält.

Innerhalb des Schloßgehäuses 10 befindet sich gleichachsig zum Lauf verschiebbar ein Kammerkopf 25 mit am vorderen Ende sitzenden Flügeln 31, die in der Verschlußstellung der Fig. 4 zwischen dem hinteren Ende des Laufes und inneren Vorsprüngen 32 des Schloßgehäuses eingreifen und dadurch an diesem verriegelt sind. In dieser Lage schließt der Kammerkopf 25 die die Kartusche 33 aufnehmende Kammer des Laufes ab.

Der Kammerkopf 25 hat einen seitlichen Zapfen 34 und ist von einer im Schloßgehäuse 10 in Achsenrichtung gleitend geführten Kammerhülse 36 umgeben, die einen schraubenförmigen Schütz 35 zur

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Claims

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Aufnahme des Zapfens 34 hat und oben einen Vor- durch eine Ringnut 60 verringert. In dieser Nut könsprung X hat, der in eine Längsnut des Schloß- nen sich auch etwaige Rückstände, wie Ruß, ansam-' gehäuses 10 eingreift und dadurch die Kammerhülse mein. In einer Längsbohrung 62 der Kammerhülse 36 36 gegen Drehung im Lauf sichert. ist der Schlagbolzen 50 geführt, dessen Schaft 61 Zwischen dem Kammerkopf 25 und der Kammer- 5 durch eine Längsbohrung des Kammerkopfes 25 hinhülse 36 ist ein Treibzylinder 37 angeordnet (Fig. 5 durchgeht und von einer Schlagbolzenfeder 51 um- und 6) der von dem linken Ende der den Kammer- geben ist.

kopf 25 gleitend aufnehmenden Längsbohrung der Das in den Fig. 7 und 8 veranschaulichte Ausfüh-Kammerhülse 36 gebildet wird. rungsbeispiel unterscheidet sich von demjenigen der Wenn beim Anschuß das Geschoß B die im Lauf io Fig. 1 bis 6 dadurch, daß die die abgezapften Explovorgesehene Mündung 41 eines Gaskanals überfahren sionsgase dem Treibzylinder 37 a zuführende Leitung hat, treten die Explosionsgase in die Mündung 41 ein 40 a von einer Längsbohrung des Schloßgehäuses und gelangen von dieser durch einen Kanal 40 in den und von einem sich daran anschließenden Knierohr Treibzylinder 37. Der Kanal 40 besteht aus zwei 71 gebildet wird, dessen vorderer radialer Schenkel Rohren 42 und 43. Das Ende des Rohres 42 ragt in ig in die Querbohrung 39 a des Schloßgehäuses 10 a eineine Bohrung 39 des Schloßgehäuses hinein und steht gesetzt ist und eine Mündung 40 a hat, die sich an die dort bei der in Fig. 4 gezeigten Stellung der Teile mit Längsbohrung des Schloßgehäuses anschließt. Der einer seitlichen Mündung 38 des Treibzylinders 37 in längere Schenkel 71 des Knierohres erstreckt sich im Verbindung. Die Mündung 41 kann an der Unterseite inneren des Schloßgehäuses parallel zur Längsachse des Laufes 4 liegen, was eine entsprechende Krüm- 20 in geringem Abstand von der Wandung des Schloßmung des Rohres 43 erfordert, und die Mündung 41 gehäuses und hat einen Kopf 73, der kolbenartig in kann bei 45 ausgebuchst sein, wobei die Muffe mit einer seitlichen Längsbohrung 72 der Kammerhülse einem Kupplungsstück 46 verbunden sein kann. 36 a geführt ist. Die Bohrung 72 steht mit der Mün-Der Druck der in den Treibzylinder 37 strömenden dung 38 a des Treibzylinders 37 a in freier Verbin-Explosionsgase verschiebt die Kammerhülse 36 in der 25 dung.

Achsenrichtung des Schloßgehäuses nach hinten, wo- Beim Abschuß fließen die vom Lauf abgezapften bei zunächst die Mündung 38 von der Bohrung 39 ge- Explosionsgase durch die Längsbohrung des Laufes trennt wird, so daß die Gaszufuhr vom Lauf ab- in die Mündung 40 a des Knierohres und durch dieses geschnitten wird. Bei der weiteren Verschiebung der hindurch in die Bohrung 72 und gelangen von dieser Kammerhülse 36 nach hinten drückt die Flanke der 30 durch die Mündung 38 a in den Treibzylinder 37a. schraubenförmigen Nut 35 auf den Zapfen 34 und Sie üben dort auf die linke Stirnwand des Treibdreht dadurch den Kammerkopf 25, bis dessen Flügel Zylinders 37 eine Kraft aus, durch welche die Kam-31 an den inneren Vorsprüngen 32 freikommen. Als- merhülse36a mit Bezug auf die Fig. 7 und 8 nach dann nimmt die Kammerhülse 36 bei ihrer Rück- links in Bewegung gesetzt wird. Der Auspuff beginnt, wärtsbewegung den Kammerkopf 25 mit, was dazu 35 wenn sich die Kammerhülse 36 a ausgehend von der führt, daß die Kartusche 33 aus dem Lauf heraus- in Fig. 7 gezeigten Stellung so weit verschoben hat, gezogen und durch ein seitliches Fenster 52 des daß ihre Steuerbohrung 56a von dem zunächst noch Schloßgehäuses ausgeworfen wird. am Lauf verriegelten Kammerkopf 25 freigegeben ' Bei der Rückwärtsbewegung der Kammerhülse 36 wird und mit dem Zylinderrahmen 37 a in Verbinkommt die Mündung 38 des Treibzylinders 37 in 40 dung tritt. Beendet wird der Auspuff, wenn die Deckung mit einem im Schloßgehäuse vorgesehenen Kammerhülse von dem längeren Schenkel des Knie-Längsschlitz 55. Durch diesen puffen die Explosions- rohres 71 abgezogen wird und dieses daher aus der gase aus. Bohrung 72 austritt.

Die Kammerhülse 36 hat auch eine vom Treib- Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist der zylinder 37 ausgehende Querbohrung 56, die bei der 45 Treibzylinder 37 a leichter abzudichten als der Treibin Fig. 4 gezeigten gegenseitigen Stellung der Teile zylinder 37 der zuerst beschriebenen Ausführungsdurch den Kammerkopf 25 verschlossen ist. Gelangt form, weil die Treibgase nicht in die zwischen der aber die Kammerhülse 36 bei ihrem Rückwärtslauf Kammerhülse 36 a und dem Schloßgehäuse 10 a bein der Stellung der Fig. 5, dann wird die innere Mün- findlichen Fuge gelangen, die eine wesentlich größere dung der Bohrung 56 durch den Kammerkopf 25 frei- 50 Ausdehnung hat als die Fuge zwischen dem kolbengelegt, so daß auch dort die Gase auspuffen und artigen Kopf 73 des Knierohres und der Wandung durch den Schlitz 52 des Schloßgehäuses austreten der Bohrung 72.

können. Die axiale Schubkraft, die in der Längsbohrung 72 Nach beendigtem Rücklauf werden die Kammer- erzeugt wird, ist wegen des geringen Querschnitts hülse 36 und der Kammerkopf 25 durch eine Feder 55 dieser Längsbohrung sehr gering und spielt daher üblicher Art wieder in die Ausgangslage der Fig. 4 keine Rolle. Die axiale Schubkraft auf die Kammergetrieben. Dabei wird eine neue Patrone von dem hülse 36 a wird daher fast ausschließlich durch den Patronenmagazin 17 aus in den Lauf 4 eingeführt und auf die Stirnwand des Treibzylinders 37 a wirkenden durch den Kammerkopf 25 am Lauf 4 verriegelt. Gasdruck erzeugt, also in zentrischer Richtung, ohne Diese Verriegelung wird dadurch herbeigeführt, daß 60 Kippmomente, ebenso wie bei der Ausführungsform der Kammerkopf 25 nach Vorbeigehen seiner Flügel der Fig. 1 bis 5. an den inneren Vorsprüngen 32 des Schloßgehäuses gedreht wird. Diese Drehung wird durch PATENTANSPRÜCHE: Einwirken einer Flanke des schraubenförmigen 1. Schußwaffe mit einem zweiteiligen Zylinder-Schlitzes 35 auf den seitlichen Zapfen 34 des Kam- 65 Verschluß, bestehend aus einer im Schloßgehäuse merkopfes 25 bewirkt. axial verschiebbar geführten Kammerhülse und Damit der Kammerkopf 25 durch den Gasdruck einem Kammerkopf, der am Lauf durch Drehung stark beschleunigt werden kann, ist sein Gewicht verriegelbar ist und mit der Kammerhülse durch

eine Gleitführung verbunden ist, derzufolge er sich bei axialer Bewegung der Kammerhülse, die durch die vom Lauf abgezapften Explosionsgase bewirkt wird, dreht und nach Entriegelung beim Rücklauf von der Kammerhülse mitgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kammerkopf (25) und der Kammerhülse (36) ein Treibzylinder (37) angeordnet ist, in den die Treibgase über eine im Schloßgehäuse (10) vorgesehene Einlaßöffnung (39) eintreten, hinter der in einem gewissen axialen Abstand ein Auspuff angeordnet ist, wobei entsprechend angeordnete Bohrungen (38, 56) in der Kammerhülse (36) den Einlaß und den Auspuff der Treibgase des Treibzylinders (37) steuern.
2. Schußwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Treibzylieder (37) koaxial zum Lauf angeordnet ist.
3. Schußwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Schloßgehäuse (10) ein sich an dessen Einlaßöffnung (39 a) anschließendes Rohr (71, 73) befestigt ist, das sich achsparallel im Schloßgehäuse (10) erstreckt und in einer in der Kammerhülse (36 a) vorgesehenen und mit deren Einlaßbohrung (38 a) in Verbindung stehenden Längsbohrung (72) derart gleitend geführt ist, daß der Auspuff bei Freilegung der Steuerbohrung (56 a) der Kammerhülse (36 a) durch den Kammerkopf (25 a) beginnt und beim Austritt des Rohres (73) aus der Bohrung (72) beendet wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschrift Nr. 736 746;
USA.-Patentschriften Nr. 2 628 536, 2 464 409.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 309 767/27 11.63