DE58345C - Verfahren zur Darstellung safraninartiger Farbstoffe - Google Patents

Verfahren zur Darstellung safraninartiger Farbstoffe

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DE58345C
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DENDAT58345D
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farbwerk griesheim a. M., WM. noetzel & co. in Griesheim a. M
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B17/00Azine dyes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Entgegen den Angaben der Patentschrift No. 19224 ergab sich, dafs bei der Einwirkung von salzsaurem Nitrosodimethylanilin oder salzsaurem Nitrosodiäthylanilin auf primäre aromatische Amine bei Gegenwart von Salzsäure und bei einer Temperatur zwischen 90 und 1500C. eine glatte Farbstoff bildung stattfindet und dafs keinerlei theerartige Nebenproducte und nur ganz geringe Mengen von Azophenin entstehen. Es sind solche Einwirkungsproducte von salzsaurem Nitrosodimethylanilin und Nitrosodiäthylanilin auf primäre aromatische Amine, welche bei Gegenwart von Salzsäure und bei einer Temperatur von 90 bis 1500C. entstanden, bis jetzt nicht bekannt. Weitere Untersuchungen haben dann gezeigt, dafs an Stelle der genannten Amine auch Amidoazoverbindungen, wie Amidoazobenzol oder Amidoazotoluol u. s. w., verwendet werden können, dahingegen eignen sich die Sulfosäuren der vorgenannten Amine und Amidoazoverbindungen nicht besonders.
Beispiele.
Erwärmt man 30 Theile Anilin mit 1 5 Theilen Salzsäure (200B.) auf dem Oelbad bis 900C. und giebt dann unter beständigem Umrühren. 25 Theile salzsaures Nitrosodimethylanilin hinzu, so findet unter heftiger Reaction und unter Entweichen von Wasserdämpfen die Farbstoffbildung statt. Nach beendeter Reaction erwärmt man längere Zeit auf 1200 C, die Masse verdickt sich dann und wird nach dem Erkalten fest. Man zerkleinert die Schmelze und löst sie in säurehaltigem Wasser vollständig auf. Die Abscheidung des Farbstoffes geschieht durch Kochsalz, die Reinigung durch Filtration und wiederholtes Umlösen.
I. Der Farbstoff ist von dunkelbrauner Farbe und löst sich mit blaurother Farbe leicht in heifsem Wasser und Alkohol auf; in Aether ist er unlöslich. Er färbt Wolle und Seide in neutralem Bade ohne Zusatz graublau, ebenso tannirte Baumwolle.
Die Darstellung der im Folgenden beschriebenen Farbstoffe geschieht in derselben Weise wie im obigen Beispiel.
II. Durch Einwirkung von Nitrosodiäthylanilin auf Anilin entsteht ein Farbstoff von braunem Aeufsern, der mit blauer Farbe leicht löslich in Wasser und Alkohol, in Aether dagegen unlöslich ist. Derselbe färbt Seide und Wolle in neutralem Bade ohne Zusatz blaugrau, ebenso tannirte Baumwolle.
III. Technisches Toluidin (Mischung von o- und p-Toluidin) mit Nitrosodimethylanilin. Es entsteht ein schwarzgelbes Pulver, welches sich leicht in 'heifsem Wasser und Alkohol mit rothvioletter Farbe löst, hingegen in Aether unlöslich ist. Dasselbe färbt Seide und Wolle in neutralem Bade rothviolett, ebenso tannirte Baumwolle.
IV. Technisches Toluidin mit Nitrosodiäthylanilin. Es entsteht ein schwarzbraunes Pulver, das in heifsem Wasser und Alkohol mit roth-
blauer Farbe löslich ist, in Aether hingegen sich nicht löst; es färbt Seide und Wolle röthlich blau, ebenso tannirte Baumwolle.
V. o-Toluidin mit Nilrosodiäthylanilin erzeugt ein braunes Pulver, welches in heifsem Wasser und Alkohol mit blaurother Farbe leicht löslich, unlöslich in Aether ist. Es färbt Seide und Wolle in neutralem Bade violett bis violettroth, ebenso tannirte Baumwolle.
VI. p-Toluidin mit Nitrosodimethylanilin, wie No. VII.
VII. p-Toluidin mit Nitrosodiäthylanilin. Es entsteht ein schwarzbraunes Pulver, das in heifsem Wasser und Alkohol mit blaurother Farbe leicht löslich, in Aether dagegen unlöslich ist; dasselbe färbt Seide und Wolle in neutralem Bade röthlich grau, ebenso tannirte Baumwolle.
VIII. Technisches Xylidin mit Nitrosodimethylanilin, wie No. IX.
IX. Technisches Xylidin mit Nitrosodiäthylanilin. Es entsteht ein schwarzbraunes Pulver, das in heifsem Wasser und Alkohol mit rothvioletter Farbe leicht löslich, in Aether dagegen unlöslich ist; es färbt Seide und Wolle in neutralem Bade mit rothblauer Farbe, ebenso tannirte Baumwolle.
X. Amidoazobenzol mit Nitrosodimethylanilin, wie No. XI.
XI. Amidoazobenzol mit Nitrosodiäthylanilin. Es entsteht ein braunes Pulver, das in heifsem Wasser und Alkohol mit rothgrauer Farbe leicht löslich, in Aether unlöslich ist; es färbt Seide und Wolle in neutralem Bade grau, ebenso tannirte Baumwolle.
XII. Amidoazotoluol mit Nitrosodimethylanilin. Es entsteht ein braunes Pulver, das sich in heifsem Wasser mit Alkohol leicht mit violetter Farbe löst; in Aether ist es unlöslich. Dasselbe färbt Seide und Wolle in neutralem Bade blaugrau, ebenso tannirte Baumwolle.
XIII. Amidoazotoluol mit Nitrosodiäthylanilin. Es entsteht ein braunes Pulver, das in heifsem Wasser und Alkohol mit violetter Farbe leicht. löslich, in Aether unlöslich ist, färbt Seide und Wolle in neutralem Bade rothblau, ebenso tannirte Baumwolle.
Im allgemeinen ist noch zu bemerken, dafs man an Stelle der Salzsäure auch andere Condensationsmittel, wie Schwefelsäure, Oxalsäure, Chlorzink u. s. w., verwenden kann und dafs auch Lösungsmittel bezw. Verdünnungsmittel, wie Alkohol u. s. w., gleichfalls zu einem vortheilhaften Resultat führen, doch resultiren beispielsweise je nach der Höhe der Temperatur, der Menge der Salzsäure oder der Dauer der Reaction rothviolette, rothblaue oder rothgraue Farbentöne.
Sämmtliche Glieder dieser Farbstoffgruppe, die als mehrfach amidirte Azine zu betrachten sind, bilden ähnlich den Safraninen drei Reihen von Salzen, von denen nur die einsäurigen beständig sind und sich auf der Faser fixiren lassen, während die zwei- und dreisä'urigen schon durch Wasser zersetzt werden und nur die letzteren, bei Gegenwart starker Säuren möglich sind. Sie besitzen zum Theil einestark ausgesprochene Fluorescenz, welche sowohl bei der wässerigen, noch besser bei der alkoholischen Lösung der Salze wahrzunehmen ist. Sie lösen sich leicht in heifsem Wasser und Alkohol, sind dagegen unlöslich in Aether, Benzol, Chloroform. Concentrirte Schwefelsäure löst die Farbstoffe mit grüner, verdünnte Schwefelsäure und Salzsäure mit blauer Farbe auf.
Die Farbstoffe färben mit Tannin und Brechweinstein vorgebeizte Baumwolle sehr waschecht, auch ohne jeden anderen Zusatz Baumwolle direct, am schönsten Wolle in neutralem Bade ohne anderen Zusatz; sie eignen sich zum Theil ganz vorzüglich zum Aufsetzen oder Nüanciren von Indigoblau und zum Druck.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von safraninartigen Farbstoffen durch Einwirkung von Nitrosodimethyl- bezw. Nitrosodiäthylanilinchlorhydrat auf Anilin, p-Toluidin, technisches Toluidin, technisches Xylidin, Amidoazobenzol, Amidoazotoluol, sowie von Nitrosodiäthylanilinchlorhydrat auf o-Toluidin in der Wärme in Gegenwart von Condensationsmitteln, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Oxalsäure, Chlorzink.
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