DE58301C

DE58301C - Riemscheibendrehbank zum gleichzeitigen Bearbeiten mehrerer Scheiben

Info

Publication number: DE58301C
Application number: DENDAT58301D
Authority: DE
Original assignee: Deutsch - Amerikanische Maschinenfabrik Ernst Kirchner & co. in Leipzig-Sellerhausen
Anticipated expiration: 1910-11-14

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

A, WM ■

KLASSE 49: Mechanische Me etallbearbeitung.

Die auf der Zeichnung, Fig. 1 bis 10, dargestellte und nachstehend näher beschriebene Erfindung betrifft die Construction einer Riemscheibendrehbank, deren Eigentümlichkeiten darin bestehen, dafs es mittelst derselben möglich wird, mehrere Riemscheiben gleichzeitig gerade · oder ballig drehen und seitlich abstechen zu können; aufserdem aber können die zu bearbeitenden Riemscheiben gleichzeitig geschruppt und geschlichtet werden, wenn die beiden gegenüberliegenden Stahlsupporte mit der betreffenden Bewegungseinrichtung versehen werden.

Durch diese Einrichtung wird die Drehbank in hohem Mafse leistungsfähig, zumal sie als doppelte gestaltet ist, so dafs sechs und noch mehr Scheiben gleichzeitig bearbeitet und fertiggestellt werden können. Die besondere Anordnung der Bank erhellt aus folgendem.

Auf der Zeichnung bedeuten:

Fig. ι die Längsansicht der Drehbank,

Fig. 2 den Grundrifs derselben,

Fig. 3 den Querschnitt durch dieselbe, und. zwar nach Linie R-R, Fig. 2,

Fig. 4 bis 6 die specielle Einrichtung des Supports,

Fig. 7 die Antriebschneckenradlagerung in ihrer Einzeldarstellung,

Fig. 8 die Mitnehmerscheibe,

Fig. 9 den Querschnitt durch die gegenüberliegenden Supporte nach Linie S-S, Fig. 2, Fig. 10 den Grundrifs hierzu.

Von der Welle a, auf welcher die Antriebstufenscheibe A sitzt, wird das Schneckenrad B angetrieben, dessen- Achse b mit jener der Reit- und Spindelstöcke C C, D D zusammenfällt, Fig. i, 2 und 3. Auf der Achse b befinden sich die Ausrückvorrichtungen F, mittelst deren es möglich ist, beide Abdrehvorrichtungen gleichzeitig oder einzeln in Thätigkeit zu setzen. Jede der Abdrehvorrichtungen ist mit einem Werkzeugsupport G G¹ versehen, auf welchem die Stähle mittelst Schrauben dd d genau gleichmäfsig eingestellt werden können. Die Supporte G G sind mit einer Vorrichtung versehen, mittelst welcher die eingespannten Scheiben gleichmäfsig und mechanisch ballig gedreht.werden können.

Diese Vorrichtung ist folgendermafsen beschaffen: Am Supportuntersatz k, Fig. 4, 5 und 6, befindet sich der Drehzapfen g, an den sich das Gelenkstück c anschliefst. Letzteres ist mit dem Hebel h verbunden, welcher bei i drehbar gelagert ist und an seinem freien Ende curvenförmige, angeschraubte Stücke e, Fig. i, 4 und 5, trägt, deren Form mit der Wölbung der abzudrehenden Scheibe in Wechselwirkung steht. Die Enden e des Hebels h sind zwischen zwei Rollen r r geführt, und wirkt die ganze Vorrichtung folgendermafsen: Bei seitlicher Verschiebung des Supportobertheiles k bezw. Werkzeugträgers / wird der Hebel h mitgenommen und hierbei die Curvenenden e, welche der Wölbungsform der abzudrehenden Scheiben entsprechend gewechselt werden können , zwischen den Rollen r derartig bewegt, dafs der Hebel h durch gleichzeitige Einwirkung des Gelenkes c

eine Schwingbewegung macht, welcher" der Werkzeugträger Z folgen mufs. Diese Schwingbewegung, im Verein mit der seitlichen Verschiebung von k, bedingt die Bewegung der Werkzeugspitzen ο in solcher Weise, dafs das gewünschte Balligdrehen der Scheibenumfänge mechanisch bewirkt wird.

Sollen die Scheiben gerade abgedreht werden, so kommt Hebel h aufser Wirkung, oder das Curvenende e wird durch ein gerades Stück ersetzt; man kann dann die Scheiben mittelst der Stähle O¹O¹O¹ mittelst Supports G¹ schruppen und mittelst Supports G gleichzeitig schlichten (wobei dann beide Supporte G und G¹ mit Schablonenhebeln h versehen werden), oder mit G¹ plan abstechen und mit G ballig drehen (Fig. 9 und io).

Um ein gleichmäfsiges Mitnehmen der eingespannten Scheiben zu erzielen, sind die Mitnehmerscheiben HH derartig eingerichtet, dafs beide durch Verbindungsbolzen η vereinigt werden.

Die Räderübersetzung erfolgt unter Benutzung von schiefzähnigen Rädern R R¹. Die Antriebstufenscheibenspindel α kann zum Aufsetzen von Riemscheiben S, die abgefeilt oder abgeschmirgelt werden sollen, benutzt werden, und ebenfalls zum Poliren und Schleifen dienen.

Die Bank kann auch zum Drehen von nur einer Seite eingerichtet werden, wobei dann die Kuppeleinrichtung F wegfallen kann.

Die Drehbank ist in ihrer 'Gesammtheit aufserordentlich verwendbar, und hauptsächlich ist man durch dieselbe in den Stand gesetzt, in kürzester Zeit viel zu leisten.

Claims

Patent-Anspruch:

EineRiemscheibendrehbank zum gleichzeitigen Bearbeiten einer gröfseren Zahl eiserner Riemscheiben von zwei Seiten zugleich, gekennzeichnet dadurch, dafs mittelst Antriebwelle a die beiden einzeln mittelst Kuppelung F F ausrückbaren Drehspindeln b b bewegt werden, und ferner die Supporte k und 1 mit einer Vorrichtung zum Balligdrehen versehen sind, welche gebildet wird aus dem niit Gelenkstück c verbundenen, um i drehbaren Hebel /2, an dessen freiem Ende curvenartig gestaltete Leitstücke e von den Rollen r r geführt und durch Bewegung des Supports k eingestellt werden, wobei bei Anordnung der Drehbank zum Drehen von nur einer Seite die Kuppelvorrichtung F in Wegfall kommen kann. 1

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.