DE35039C - Neuerung an Maschinen zum Schleifen, Poliren und Facettiren von Glas- und Steinplatten mittelst Walzen - Google Patents
Neuerung an Maschinen zum Schleifen, Poliren und Facettiren von Glas- und Steinplatten mittelst WalzenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
mittelst Walzen.
Die durch beiliegende Zeichnung veranschaulichte Maschine vereinigt mehrere auf Supportschlitten
B montirte und durch diese mit einander verkuppelte Werktische D, auf welche
die zum Schleifen, Poliren und Facettiren bestimmten Platten aufgelegt und geeignetenfalls
mittelst eines Bindemittels befestigt werden.
Die Bearbeitung dieser Platten erfolgt durch Walzen W W, welche je nach ihrer speciellen
Bestimmung (als Schruppwalze, als Dossirwalze oder als Polirwalze) aus Metall, Stein, Holz
(mit Filzüberzug) oder anderem geeigneten Material hergestellt sind und über den Tischen D
horizontal in Lagern L liegen, die in Führungsständern S mittelst eines einfachen Schneckengetriebes
vertical auf- und abbewegt werden können, zum Zweck ihrer Einstellung in verschiedene
Höhenlagen.
Auf die Lager L jeder Walze stützt sich mittelst zweier Stellschrauben E ein muldenförmiges
Gefäfs N, welches zur Aufnahme des erforderlichen Schleif- oder Polirmittels (Wasser,
Sand, Polirroth u. s. w.) bestimmt ist, und an seinem Boden in verticaler Lage über der
Walzenachse eine Reihe von kreisrunden Oeffnungen t.. . besitzt, die durch Ventilkugeln μ ...
verschlossen werden, wenn der Abstand zwischen dem Gefä'fs N und der Walze W eine
gewisse Grenze überschreitet.
Wird dieser Abstand reducirt, so treten die Kugeln μ ... mit der Walze in Contact,
heben sich mehr oder weniger von ihren Sitzen ab und gestatten dementsprechend dem Schleifoder
Polirmittel, auf die Walze niederzurieseln, während sie selbst zugleich durch diese in
Rotation gesetzt werden, wodurch nicht allein jede Möglichkeit einer Verstopfung vermieden,
sondern auch die Abdichtungsfähigkeit der Kugeln unverändert erhalten wird.
Da in den meisten Fällen die Glas- oder Steinplatten verschiedene Feinheitsgrade der
Bearbeitung passiren müssen, so empfiehlt es sich, der Maschine ein kreisförmiges Gestell zu
geben und sie mit verschiedenen Walzen zu versehen, von denen eine als Grob- oder
Schruppwalze, die nächste als Mittel- oder Dossirwalze und die dritte als Fein- oder
Polirwalze zu dienen hat, dementsprechend auszuführen und mit Sand, Polirpulver u. s. w.
zu versorgen ist.
Auf dem Maschinengestell A aber sind dann zweckmäfsig vier Supportschlitten B aufzusetzen,
welche in gleichen Abständen mit einander verkuppelt sind, während die drei Walzen W
mit ihren Materialgefäfsen N so zu stellen sind, dafs immer drei der von den Supportschlitten
getragenen Werktische D sich direct unter ihnen befinden können, während der
vierte Tisch mit frischem Werkstück belegt bezw. seines vollendeten Arbeitsstückes entledigt
wird.
Eine derartige Einrichtung zeigen die Fig. 1 und 2 der Zeichnung.
In denselben bezeichnen bezw. I, II, III und IV die vier Werktische in ihrer Verbindung mit den
Supportschlitten und in der bezüglichen Arbeitsstellung, wobei IV die Lage des aufser Arbeit
stehenden vierten Tisches kennzeichnet.
Die Bearbeitung der Werkstücke erfolgt, nachdem dieselben mittelst der noch näher zu
beschreibenden' Mechanismen in die geeignete Lage gebracht sind, dadurch, dafs die Walzen. W
in Rotation gesetzt werden, wobei sie zugleich vermöge einer continuirlich wirkenden Vorrichtung
in axialer Richtung hin- und hergeführt werden können, während die unter ihnen befindlichen Supportschlitten langsam in
einer zur Walzenachse senkrechten Richtung entweder continuirlich in gleichem Bewegungssinne oder erforderlichenfalls auch abwechselnd
hin- und hergehend in Prismenführung auf dem Maschinengestell gleiten, so dafs also äie
Bearbeitung der Werkstücke stets in zwei auf einander senkrecht stehenden Richtungen zugleich
erfolgen kann, zur Erzielung von durchaus ebenen Flächen.
Die Einleitung der verschiedenen bekannten Bewegungen wird von einer Transmissionswelle
aus durch Riemenübertragung vermittelt, und zwar in folgender Weise:
Die Rotationsbewegung der Walzen W erfolgt mittelst der Stufenscheiben MM...,
welche auf Spindelköpfen H aufgekeilt sind, die durch Feder und Nuth mit den Walzenachsen
in Verbindung stehen,' wobei zur Gonstanterhaltung der Riemenspannung in jeder
Höhenlage der Walzen zwischen der Transmissionswelle und den letzteren geeignete Spannvorrichtungen
(Spannrollen) anzuordnen sind.
Zum Zweck ihrer stetig zurückkehrenden Verschiebung in axialer Richtung sind die
Walzenachsen an ihrem inneren Ende mit einem Rücklaufgewinde versehen (das eventuell
direct in der Weise, wie es in den Fig. 3 und 3 a in gröfserem Mafsstabe gezeichnet ist,
in die Achse selbst eingeschnitten sein kann), welches mit einem entsprechend geformten
Stift χ in Eingriff steht, der mittelst eines Klemmschräubchens in einem an dem bezüglichen
Lagerständer 5 befestigten Winkelstück festgestellt wird.
Was die Bewegung der Supportschlitten auf dem kreisrunden Maschinengestell betrifft, so
erfolgt dieselbe durch Uebertragung der Rotation der Stufenscheibe/" auf ein Zahngetriebe,
welches einerseits aus dem am Maschinengestell A beweglichen Zahnkranz i und dem
auf der Achse der Stufenscheibe f sitzenden Zahnrädchen h und andererseits aus dem am
Maschinengestell befestigten Zahnkranz ο und dem an der Kupplung c c und in dem Hebel m
gelagerten Vorgelege besteht.
Der Zahnkranz i hat zum Zwecke der Bewegungsübertragung auf letztere aufser der in
den Fig. 1, 2, 4 und 5 ersichtlichen Planradverzahnung auch eine spiralförmige an seinem
äufseren Umfang, durch welche er mit dem an der Kupplung c c festgelagerten Schraubenrade
k in Eingriff steht, dessen Rotation durch das in dem Hebel m gelagerte Schraubenrad kl
auf die mit Draht fest verbundene Spiralscheibe (Schnecke) I übermittelt wird, während letztere
bei der in Fig. 1 gezeichneten Lage des Hebels in die entsprechend geformten Zähne des
Zahnkranzes 0 eingreift und dadurch eine sehr langsame Vorwärtsbewegung der durch die
Kupplung c c mit einander verbundenen Supportschlitten B bewirkt.
Wenn dagegen der Hebel m in die Position gebracht wird, welche in Fig. 5 gezeichnet ist,
so erfolgt Stillstand der Supportschlitten, wenn nicht diese auf irgend welche Weise (etwa
durch Prisonstifte, s. Fig. 5) mit dem rotirenden Zahnkranz i in zwangläufige Verbindung gesetzt
werden, in welch letzterem Falle dann die Vorwärtsbewegung der Supportschlitten
mit .der Geschwindigkeit des letzteren Zahnkranzes selbst erfolgt, zum Zweck rascher
Ueberführung der Werkstücke von einer Arbeitslage in die nächste (d. i. von einer Walze zu
der nächsten u. s. f.).
Unter Bezugnahme auf das, was bereits oben über die Verstellbarkeit der Walzen W und
der sich auf die Lager L L der letzteren stützenden muldenförmigen Gefäfse JV gesagt wurde,
ist unter Hinweis auf die Fig. 1 und 6 der Zeichnung noch Folgendes zu erwähnen:
Die Lager L L stützen sich auf je eine Schraubenspindel α, welche in eine am Lägerständer
S festgelagerte und mit Schneckenrad verbundene Mutter b eingeschraubt ist und
durch deren Drehung vertical bewegt wird.
Diese Drehung der Mutter b aber, bezw. diejenige des mit ihr verbundenen Schneckenrades
erfolgt mit Hülfe der mit Handrad b2 versehenen Schneckenwelle bl, durch welche
die zu einer Walze gehörigen beiden Muttern b gleichzeitig und in gleichem Mafse gedreht
werden, so dafs die Walze und mit ihr zugleich das von dieser getragene Gefäfs JV stets
parallel verstellt wird.
Ueber die Regulirbarkeit des Abstandes zwischen beiden letzteren Details bedarf es
unter Hinweis auf das bereits Gesagte und die Fig. ι und 6 keiner eingehenderen Erläuterung
mehr.
Die Tische D, welche auf den Supportschlitten B montirt sind, bedürfen, um die von
ihnen getragenen Werkstücke leicht und sicher in die zu ihrer Bearbeitung nöthige Lage bringen
zu können, nicht allein einer verticalen Verstellbarkeit, sondern sie müssen auch innerhalb
eines gewissen Grades gegen die Horizontalebene geneigt werden können.
Zu diesem Zweck haben die Tische in der Nähe einer Kante eine Drehachse p\ welche
durch zwei verticale, in dem bezüglichen Supportschlitten gelagerte Schraubenspindeln p,
Fig. ι und 8, getragen wird und zufolge dieser Anordnung durch eine mit Handrad u ver-
sehene Schneckenwelle r mittelst der Schneckenräder q (welche mit den im Supportschlitten
gelagerten Muttern der Schrauben ρ fest verbunden sind) leicht mehr oder weniger gehoben
werden kann.
Andererseits werden die Tische unterstützt durch je eine Traverse g1, welche mittelst
Muttergewindes zwei in Hebeln G gelagerte Schraubenspindeln g zwangläufig umfassen, auf
welche die Schneckenräder v, Fig. ι und 7, aufgekeilt sind, die mit den Schnecken der
durch Handrad \. zu drehenden Schneckenwelle y in Eingriff stehen.
Da nun die letztere in Augen der beiderseitigen Hebel G gelagert ist, diese selbst aber
auf einer Drehachse w sitzen, die an dem Support festgelagert ist, so hat eine Drehung
der Schneckenwelle y eine Lagenveränderung der Traverse g1 zur Folge, welche zugleich
vermöge des Reibungswiderstandes zwischen Traverse und Tischplatte auch eine Aenderung
der Hebelneigung nach sich zieht.
Claims (1)
- Pate nt-Ansprüche:An Maschinen zum Schleifen, Poliren und Fagettiren von Glas- und Steinplatten mittelst rotirender und zugleich axial hin- und hergehender Walzen, unter welchen in senkrechter Richtung zu den Walzenachsen durch je einen Supportschlitten die Tische mit den zu bearbeitenden Platten hinweggeführt werden:a) Die in Fig. 1, 3 und 6 dargestellte Lagerung der Walzenachsen, zum Zwecke, letztere derart schnell und sicher vertical verstellen zu können, dafs sie stets in paralleler Lage verbleiben.b) Die Gesammtconstruction der Bewegungsmechanismen für die vier zusammengekuppelten Supportschlitten, bestehend aus dem Zahnkranz i, welcher mit einer unteren Planradverzahnung, Fig. 1,2, 4 und 5, für das Zahnrad h, und einer an seinem Umfang befindlichen spiralförmigen Rippe für den Eingriff mit dem an der Kupplung c c festgelagerten Schraubenrade k versehen ist, in Verbindung mit dem Schraubenrade λ:1, der Schnecke I, dem Zahnkranz ο und Hebel rh, zum Zwecke, einerseits eine langsame Vorwärtsbewegung der durch die Kupplung c c verbundenen Supportschlitten B B zu bewirken, andererseits mittelst Stellung des Hebels m, Fig. 5, und durch eine zwangläufige Verbindung der Supportschlitten B mit dem Zahnkranz i die Schlitten mit der Geschwindigkeit des Zahnkranzes i zu bewegen, behufs rascher Ueberführung der Werkstücke von einer Walze zur nächstfolgenden.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE35039C true DE35039C (de) |
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ID=310917
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT35039D Expired - Lifetime DE35039C (de) | Neuerung an Maschinen zum Schleifen, Poliren und Facettiren von Glas- und Steinplatten mittelst Walzen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE35039C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0458727A1 (de) * | 1990-05-22 | 1991-11-27 | Hh Patent A/S | Verfahren und Bearbeitungsvorrichtung, insbesondere zur Verwendung beim Schleifen von Holzwerkstücken auf einer Schleifmaschine |
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- DE DENDAT35039D patent/DE35039C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0458727A1 (de) * | 1990-05-22 | 1991-11-27 | Hh Patent A/S | Verfahren und Bearbeitungsvorrichtung, insbesondere zur Verwendung beim Schleifen von Holzwerkstücken auf einer Schleifmaschine |
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