DE57787C - Flacher Kulirwirkstuhl - Google Patents

Flacher Kulirwirkstuhl

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DE57787C
DE57787C DENDAT57787D DE57787DA DE57787C DE 57787 C DE57787 C DE 57787C DE NDAT57787 D DENDAT57787 D DE NDAT57787D DE 57787D A DE57787D A DE 57787DA DE 57787 C DE57787 C DE 57787C
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DE
Germany
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lever
thread guide
loom
pattern
thread
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Expired - Lifetime
Application number
DENDAT57787D
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English (en)
Original Assignee
J. A. EISENSTUCK in Chemnitz
Publication of DE57787C publication Critical patent/DE57787C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04BKNITTING
    • D04B11/00Straight-bar knitting machines with fixed needles

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die an Kulirstühlen für Strumpf-Fabrikation u. dergl. bisher verwendeten Einrichtungen zur Herbeiführung eines Fadenführerwechsels behufs Herstellung buntgestreifter Waare oder auch Einrückung anderer mechanischer Apparate am Stuhl während des Ganges desselben (Leerreihen — Prefsreihen —■ Deckreihen — Minderung,— Plattirvorrichtung etc.), bestanden entweder in der sogenannten Muster- bezw. Zählkette oder in dem Musterrad. Auf beiden wurden Erhöhungen von verschiedener Höhe aufgeschraubt -— je nach dem Muster oder der geforderten veränderten Thätigkeit des Stuhles —, welche auf Hebel wirkten, die den Mitnehmer der Fadenführer einstellten oder irgend einen anderen Mechanismus einrückten.
Namentlich bei Erzeugung von Streifenmuster aber haben Kette und Musterrad den grofsen Nachtheil, dafs sie nur für eine gemessene Reihenzahl anwendbar sind, oder wenigstens, wenn für längere Muster erwünscht, grofse Kettenlängen oder sehr grofse Musterräder erfordern, welche dann so kostspielig werden und so zeitraubende Vorrichtungen erfordern, dafs der Herstellungswerth der Waare sich bedeutend vertheuert. Wenn ein Frauenstrumpf, welcher . beispielsweise vom Doppelrand bis • zur Ferse 700 Reihen zählt, ein sich nicht wiederholendes Muster haben soll, so müfste eine Kette von 700 Gliedern, wenn nicht durch Einschaltung von Leerreihen noch mehr erfordert sind, zusammengesetzt werden, also eine bedeutende Länge, ein gewaltiges Gewicht und einen Werth von ein paar hundert Mark haben.' Ebenso müfste ein Musterrad gegen 2,40 m Durchmesser, wenn einfach, oder wenigstens 60 cm Durchmesser, wenn vierreihig auf Schraubenachse laufend, haben, was sehr kostspielig sein dürfte und lange Zeit zur Zusammenstellung erheischt.
Alle diese Uebelstände sollen nun durch vorliegende Erfindung beseitigt werden. Der den Fadenwechsel herbeiführende Apparat kann nach Angabe des Erfinders:
1. an alle Arten mechanischer Strumpfstuhlsysteme angebracht werden;
2. gestattet er eine ganz unbeschränkte' Musterlänge;
3. können die verschiedensten Muster, weil durch Papier dargestellt, beinahe kostenlos beschafft werden; .
4. beliebig viele Fadenführer oder'Mustererzeuger mit positiver Sicherheit bewegt werden, und
5. wird viel Zeit beim Wechsel von Mustern gespart.
Der Apparat ersetzt die an den mechanischen Strumpfstühlen angebrachten Excenter, Hebel und Sperr- (Klinken-) Räder für die bisher angewendete Kette oder das Musterrad und be1 steht aus einem kastenartigen Hebel (Blatt I und Π) α und einem Hebel b, die beide als gemeinschaftliche Achse einen Bolzen c haben, welcher an die geeignete Wand des Stuhles so festgeschraubt ist, dafs die Rolle des Hebels a unter das Excenter χ zu stehen kommt.
Der Hebel ά hat auf seiner nach oben gekehrten Seite eine kastenartige Vertiefung, in welcher vier oder nach Bedürfnifs mehr neben einander verschiebbare, mit Höhenschrauben versehene Eisenklötzchen dx d2 dB di liegen, in deren Längenachse Stahlstäbchen eingelöthet
sind, die, vorn und hinten vorstehend, als Leitung beim Hin- und Herschieben dienen. Die Leitung ist gesichert durch zwei Querplättchen ex und e2, wovon das eine hinten in dem Kästchen, das andere vorn quer vor dem Kästchen angeschraubt ist. In eingebohrten Löchern dieser Querplättchen schieben sich die Stahlstäbchen mit denEisenklötzchen. Zwischen diesem und der hinteren Querplatte sind gewundene Drahtfedern über die Stahlstiftenden gesteckt, welche veranlassen, dafs die Eisenklötzchen, an ihren vorderen Stahlstiften hintergedrückt, nach aufgehobenem Drucke wieder vorrücken.
Unter dem Hebel α ist ein Schieber/ angebracht, der an seinem hinteren Ende eine Rolle /x trägt, welche vor dem Excenter y stehen mufs. Der vordere Theil des Schiebers/ trägt in einer Gabel eine Trommel g, welche in der Mitte ausgefräste Zähne hat, durch die sie vermittelst einer am Hebel α angebrachten Sperrklinke h gesperrt und durch eine Einfallfeder i, welche am Gabelschieber / angebracht ist, gehalten werden kann. Trommel g hat nun auf dem Umfang der Zahntheilung entsprechend vier oder so viel Reihen Löcher, als der Apparat Schiebeklötzchen und Stifte führt.
Diese Löcher haben einen etwas gröfseren Durchmesser als die Stahlstäbchen und müssen mit deren Stellung genau correspondiren, so dafs, wenn Trommel g richtig eingestellt und gegen die Stahlstäbchenenden geschoben ist, dieselben alle in die Löcher derselben unbehindert eintreten können. Ueber die Trommel g wird ein aus starkem, cartonartigem Papier gefertigter Streifen k gehängt, in welchen durch einen kleinen Schlagapparat, ähnlich den Jacquardschlägern, erstens fortlaufend die vier eckigen Löcher für die Mitnehmer und dann nach Bedürfnifs des Musters die runden Löcher für den Durchtritt der Stifte der Klötzchen Ci1 d2 ifg di etc. gestanzt sind. Dieser Papierstreifen markirt alle Thätigkeiten, die gegeben werden sollen, kann beliebige Länge haben und ist, Anfang und Ende zusammengeklebt, ein sogenannter endloser. Es ist leicht ersichtlich, dafs, wenn Trommel g mit ihrem Papierstreifen gegen die Stifte gedrückt wird, diejenigen Stifte, deren correspondirende Löcher vom Papier bedeckt bleiben, zurückgedrückt werden, und derjenige Stift, dessen Loch offen ist, stehen bleibt. Da nun der auf dieselbe Art bewegte zweite Hebel b mit seiner Stofsplatte I über dem stehengebliebenen Eisenklötzchen d schwebt, so mufs derselbe beim Hinanheben des Hebels α, welches durch die Excenterbahn des Excenters χ geschieht, so hoch gehoben werden, als die auf das Klötzchen d aufgeschraubte Erhöhung angiebt. Vom Hebel b geht nun die Einstellung der Fadenführer bezw. der verschiedenen Thätigkeiten aus. Die Verlängerung dieses Hebels trägt für die Fadenführersteuerung einen Verbinduhgsstab m, welcher die Kurbel des Fadenführermitnehmers η in die gewünschte Höhe einstellt; ebenso wirkt Hebel b bei seiner höchsten Stellung so, dafs der Fadenführermitnehmer, ohne mitzunehmen, einsteht und gleichzeitig durch einen am Apparat, seitlich angebrachten Aus- und Einrücker q das Abpressen bezw. das Ausarbeiten der Leerreihe verhindert. Die Bewegung des Apparates erfolgt nun von der Hauptwelle des Stuhles aus, welche für jede Reihe eine Umdrehung macht, durch die zwei Excenter χ und y. Dieselben sind knapp neben einander auf der Welle festgeschraubt oder gekeilt, und zwar so, dafs χ die Rolle des Hebels α und y die Rolle des Schiebers/trifft, und bezüglich derUmdrehungseintheilung so, dafs die excentrischen Stellen dann wirken, wenn der Stuhl eben kulirt hat und die neue Reihe ausgearbeitet wird:
Blatt I, Fig. i, zeigt die Stellung der Hebel, wenn eben das Kuliren beginnen soll. Das Klötzchen d2 hat in der Trommel g ein Loch gefunden, während dJd3di zurückgeschoben waren, weil der Papierstreifen für diese keine Löcher liefs; es ist also Hebel b durch die zweite Stufe gehoben und hat demnach die Fadenführerkurbel für Fadenführer III eingestellt. Sowie diese Reihe kulirt hat, schiebt Excenter y den Schieber/ zurück und hebt die Trommel g von den Stiften weg; hierbei wird dieselbe gleichzeitig durch den Haken h am Zahnkranz gehalten und um einen Zahn weiter gesperrt. Hierauf geht Hebel a, durch Excenter χ wieder gehoben , mit dem eingestellten Eisenklötzchen gegen die Stofsplatte des Hebels b und hebt diesen in die erforderliche, gebliebene oder veränderte Höhe.
Um das Spiel der verschiedenen Einstellungen besser vor Augen zu bringen, zeigt Blatt II in Fig. 4 und 4b die Stellung, wo der Papierstreifen kein durchstanztes Loch hat, also alle Stifte zurückschiebt, folglich die Stofsplatte des Hebels b in niedriger Stellung gehalten ist, undhebt die Einstellung des ersten Fadenführers, welche man üblicherweise zur Grundfarbe des Musters nimmt.
Fig. 5 und 5 b zeigen die Klötzchen 2, 3, 4 zurückgeschoben und 1 stehenbleibend, wodurch Fadenführer II eingestellt ist. Fig. 6 und 6 b, und 7 und yb zeigen die zwei nächsten Stufen gehoben dargestellt, wodurch in gleicher Weise die Fadenführer III und IV in Thätigkeit treten.
Fig. 8 und 8 b zeigen das höchste Klötzchen dt in Wirkung, welches den Hebel b so hoch hebt, dafs der Mitnehmer der Fadenführer ganz nach der Seite gedreht ist, folglich kein Faden zum Kuliren kommt, also einesogenannte Leerreihe entsteht; bei dieser Stellung wird
aber gleichzeitig der bereits oben erwähnte Ausrücker q, welcher das Prefs- oder Ausarbeitungsexcenter (man wendet das eine oder andere an) verschiebt, bewegt, indem eine an Hebel ' b seitlich angebrachte Nase n, bei höchster Stellung, das Ausrückwellchen p, welches durch einen ■ Zug das Excenterver-. schieben vermittelt, etwas hebt. Dies ist beim Nichturiterlegen eines Fadens beim Kuliren nöthig, weil, da keine neue Masche gebildet wurde, die Waare sonst abgeworfen würde. Diese Leerreihen sind bekanntlich erforderlich, wenn einreihige Streifen gemacht oder ein auf der anderen Seite der Kulirrichtung stehender Fadenführer bei nächster Reihe mitgenommen werden soll.
Die Anordnung, dafs die höchste Stufe die Leerreihe erzeugt, hat den Vorfheil, dafs, falls der Papierstreifen zerrissen oder abgelaufen oder überhaupt nicht mehr auf der Trommel g liegt, kein Schaden an der Waare entsteht, da der Stuhl zwar fortwährend in Bewegung ist, aber nur leer fortgeht, ohne Waare abzuwerfen.
Fig. 9 zeigt eine perspectivische Ansicht eines mit der Vorrichtung versehenen Wirkstuhles.
G ist die Gestellwand, n> die Hauptwelle und B der Stirnbaum des Stuhles. Auf letzterem ist der Röfschenschlitten S verschiebbar angebracht, der von der Schnur S1 gezogen wird und die Stofsklinken K1 K2 trägt, die den Muff N an seinen Rändern erfassen und vorwärts stofsen, bis sie an den feststehenden Muffen M1 M2 aufsteigen.
Der durch Vermittelung des Jacquardapparates in einen der Fadenführerkasten (hier in I) eingelegte Finger η des Muffes N nimmt den betreffenden Fadenführerkasten mit und bewegt so den Faden entweder von rechts nach links (Klinke K2) oder von links nach rechts (Klinke K1) über die Nadelreihe F.
Der gelochte Papierstreifen k ist über die Rollen R1 R2 Rs geführt, von denen R1 und R2 festgeschraubt sind und Rs, durch Gewicht beschwert, frei hängt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein flacher Kulirwirkstuhl, bei welchem der Fadenwechsel durch indirecte Einwirkung einer Jacquardwalze in der Weise bewirkt wird, dafs die letztere verschieden hohe Zwischenstücke (Oi1 d2 . . .) zwischen einen stetig bewegten Hebel (a) und den Wechselhebel des Mitnehmers für die Fadenführer einschiebt und dadurch den Hub des Wechselhebels veränderlich macht, also den einen oder den anderen Fadenführer in Wirksamkeit bringt.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen,
DENDAT57787D Flacher Kulirwirkstuhl Expired - Lifetime DE57787C (de)

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