DE576710C - Verfahren zur Herstellung halogenhaltiger Stoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung halogenhaltiger Stoffe

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DE576710C
DE576710C DEI35052D DEI0035052D DE576710C DE 576710 C DE576710 C DE 576710C DE I35052 D DEI35052 D DE I35052D DE I0035052 D DEI0035052 D DE I0035052D DE 576710 C DE576710 C DE 576710C
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Germany
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chlorine
fatty acids
acid
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DEI35052D
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Inventor
Dr Karl Keller
Dr Ferdinand Muenz
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C53/00Saturated compounds having only one carboxyl group bound to an acyclic carbon atom or hydrogen
    • C07C53/15Saturated compounds having only one carboxyl group bound to an acyclic carbon atom or hydrogen containing halogen
    • C07C53/19Acids containing three or more carbon atoms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/347Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups
    • C07C51/363Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups by introduction of halogen; by substitution of halogen atoms by other halogen atoms

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  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung halogenhaltiger Stoffe Es wurde gefunden, daß man zu wertvollen neuen halogenhaltigen Verbindungen gelangt, wenn man höhere gesättigte und ungesättigte Fettsäuren und Oxyfettsäuren mit derartigen Mengen Chlor behandelt, daß im Falle der Verwendung von ungesättigten Fettsäuren außer Besetzung der doppelten und dreifachen Bindungen mit Halogen noch mindestens ein, im Falle der Verwendung von gesättigten Fettsäuren mindestens zwei Wasserstoffatome durch Halogen ersetzt werden. Je nach der Menge des eingeführten Halogens lassen sich aus gleichen Ausgangsstoffen verschiedene Produkte erhalten, die in gleicher Weise für Umwandlungen in wertvolle neue Stoffe verwendbar sind.
  • Die Chlorierung erfolgt zweckmäßig (was bereits in: der Literatur für die Halogenierung von Fettsäuren empfohlen worden ist) in Gegenwart von Lösungsmitteln, wie Tetrachlorkohlenstoff und,ähnlichen, wobei je nach dem angewandten Lösungsmittel verschiedene Reaktionsprodukte entstehen können.
  • Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich nicht in der Arbeitsweise von den in, der Literatur beschriebenen Verfahren der Halogenierung von Fettsäuren, wobei zu bemerken ist, daß ein Zusatz von Katalysatoren (vgl. z. B. den Zusatz von Schwefel bei der Herstellung von Monochloressigsäure) bei dem vorliegenden Verfahren nicht erforderlich ist. Der grundsätzliche Unterschied liegt aber darin, daß im Falle der Verwendung von ungesättigten Fettsäuren die Halogenierung so weit getrieben wird, daß nicht nur eine Absättigiuig der mehrfachen Bindungen, sondern auch die Substitution wenigstens .eines Wasserstoffatoms durch Halogen erfolgt und daß im Falle der Verwendung gesättigter Ausgangskörper im Gegensatz zu den in der Literatur beschriebenen Verfahren (vgl. Beilst ein, 4. Aufl., B.2, S.363, letzter Absatz, und S. 653, letzter Absatz) nicht eine vorhergehende Herstellung des Säurechlorids erforderlich ist.
  • Bei Verwendung von ungesättigten Fettsäuren als Ausgangsmaterial ist also nach vorliegendem- Verfahren die in der Literatur beschriebene Einwirkung von Halogen in Mengen, die den zur Absättigung der vorkommenden doppelten und dreifachen Bindungen erforderlichen @entsprechen, ausdrücklich ausgeschlossen.
  • Der technische Wert des vorliegenden Verfahrens besteht darin, daß. im Gegensatz zu den Anlagerungsprodukten, wie Dichlorölsäure (Patentschrift 2o8 699), die vorliegendenReaktionsprodukte leichter zu Austauschreaktionen befähigt sind, die zudem in manchen Fällen einen andersartigen Verlauf nehmen. Diese überraschende Tatsache ist anscheinend darauf zurückzuführen, daß die durch Substitution von Wasserstoffatomen der Kohlenstoffkette ins Fettsäuremolekül eingeführten Halogenatome, die bei vorliegenden Reaktionsprodukten in jedem Fall vorhanden sind, beweglicher sind als die durch Sättigung der ungesättigten Bindungen gebundenen.
  • Die neuen halogenhaltigen Verbindungen stellen wertvolle Ausgangsprodukte zur Herstellung von Stoffen dar, die für die verschiedensten Zweige der Technik, z. B. als Färbereihilfsprodukte, Verwendung finden können, da sich die Halo;genatorne ganz ioder teilweise gegen hydroxyl-, schwefel-,oder stickstoffhaltige Gruppen austauschen oder unter Bildung neuer Doppelbindungen aus dem Molekül entfernen lassen.
  • Beispiel i ° In ioo kg Rizinusölsäure wird bei 4o bis 50° Chlor unter Rühren (eingeleitet, bis die Zunahme 36 kg beträgt. Die Aufnahme des Chlors erfolgt dabei unter starker Salzsäureentwicklung. Man erhält ,ein fast farbloses, stark viskoses, klebriges Reaktionsprodukt. Entsprechend der aufgenommenen Menge Chlor enthält es 3 Atome Chlor auf i Rizinusölsäuremolekül, Es wird zweckmäßig von noch darin gelöster Salzsäure befreit und kann zu den verschiedensten Umwandlungsreaktionen verwandt werden.
  • Beispilel 2 In ioo kg Rizinusölsäur.e wird bei 4o bis 8o° unter Rühren Chlor eingeleitet, bis die Gewichtszunahme 72 kg beträgt. Das Reaktionsprodukt wird einige Zeit im Vakuum bei :etwa 5o° von noch gelöstem Chlorwasserstoffgas befreit. Es stellt seine reine farblose, bei gewöhnlicher Temperatur zähe, stark klebende Masse dar, die 6 Atome Chlor im Molekül des Ausgangsproduktes enthält. In verdünnter Lauge ist die Verbindung löslich. Das Produkt kann mannigfaltigen Umwand-Iungen unterworfen werden, z. B. in wertvolle Fä.rbereihilfsprodukte übergeführt werden.
  • Beispi@el_3 ioo kg Rizinusölsäure werden in 200 kg Tetrachlorkohlenstoff gelöst. Blei 4o bis 5o° wird unter Rühren und Rückflußkühlung Chlor ,eingeleitet, bis die Gewichtszunahme 185 kg beträgt, wobei Chlorwasserstof, iri Strömen entweicht. Nach Beendigung der Chlorierung wird der Tetrachlorkohlenstoff im Vakuum abdestilliert. Man terhält etwa 27o kg einer bräunlichen, bei gewöhnlicher Temperatur spröden; .glänzenden, bei etwas höherer Temperatur plastischen Masse von kolophoniumartigeri Eigenschaften. In verdünnter Lauge ist sie .größtenteils löslich.. Wie sich aus der Gewichtszunahme ergibt, .enthält das Produkt 16 Atome Chlor - im Molekül Rizinusölsäure. Bleispiel 4 In eine Lösung von 5o kg Rizinusölsäure in ioo kg Tetracblorkohlenstof wird unter Rühren und Rückflußkühlung bei 45° Chlor leingeleitet, bis die Gewichtszunahme 49 kg beträgt. Darauf wird die erhaltene dicke Masse durch Vakuumdestillation vom Tetraclil.orkohlenstoi befreit, und man erhält 98 kg eines Produktes, das 7 Atome Chlor im Molekül gebunden enthält.
  • Beispitel 5 In ioo kg Ölsäure wird biei 3o bis 40° Chlor eingeleitet. Nacheiner Gewichtszunahme von 36 kg erhält man lein dünnes Öl, das etwa 3 Atome Chlor im öls,äutemolekül enthält. Die Eigenschaften, des Öls sind von denen. des chlorierten Rizinusöls (Beispiel i) verschieden. Durch: ,geeignete Umwandlungen des Produktes können ebenfalls technisch wertvolle Stoffe ,gewonnen werden.
  • B,eispi,el 6 In :eine Lösung von 5o kg Ö1s,äure in i oo kg Tetrachlorkohlenstoff wird unter RückflußkÜhlimg bei 4o bis 5o° Chloreingeleitet, bis die Gewichtszuviahme 25 kg beträgt. Der Tetrachlorkohlenstoff wird im Vakuum abdestilliert und dabei die angewandte Menge völlig zurückgewonnen. Man .erhält ein dünnflüssiges Öl, das auf Grund der Analyse Tetrachlorölsäure darstellt.
  • Beispiel 7 30 kg Stearinsäure werden in i oo kg Tetrachlorkohlenstoff gelöst. Unter Rühren und Rückflußkühlung wild bei 3o bis 40° Chlor ehegeleitet, bis die Gewichtszunahme 22 kg beträgt. Darauf wird der Tetrachlorkohleustoff im Vakuum abdestillert. Die neue Verbindung ienthält 6 Atome Chlor im Stearins.äuriemolekül. Das (erhaltene Produkt stellt ein zähes, klebriges öl dar und erweist sich ebenfalls als geeignetes Ausgangsmaterial für die Herstellung technisch wertvoller Stoffee.
  • Bleispiel 8 In: 32 kgeiner nach üblicher Methode gewonnenen Dioxystearins;äure wird bei 75 bis 85° unter Rühren trockenes Chlorgas eingeleitet, bis die Gewichtszunahme i 8 kg beträgt. Dias erhaltene, fast farblose Öl wird einige Stunden im Vakuum gerührt, bis keine Salzsäure mehr entweicht, und kann durch Waschen mit Wasser und Trocknen im Vakuum in reinem Zustand verhalten werden. Es entspricht auf Grurid der Analyse :einer Dioxypentachlorstearinsäure.
  • Beispiel 9 In 34 kg ;geschmolzene Behenols,äure wird unter Rühren bei anfangs 5o°, zuletzt bei 9o bis ioo° ein trockener Chlorstrom eingeleitet, bis die Gewichtszunahme 22 kg beträgt. Die in dem Reaktionsprodukt noch gelöste geringe Menge Chlorwasserstoff wird ,entweder durch Erhitzen im Vakuum oder durch mehrmaliges Waschen mit Wasser entfernt. Man verhält 55 kg eines klaren, gelbbräunlichen, stark viskosen Oles, das auf Grund der Analyse sich als ein Hexachlorierungsprodukt der Behenolsäure erweist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von halogenhaltigen. Stoffen durch Halogenierung von Fettsäuren, dadurch gekennzeichnet, da,ß man: höhere gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren: -oder @Oxyfettsäuren mit solcheri Mengen Chlor behandelt, daß im Falle der Verwendung von ungesättigten Fettsäuren außer Besetzung der doppelten und dreifachen Bindungen mit Chlor noch mindestens ein, im Falle der Verwendung von gesättigten Fettsäuren mindestens zwei Wasserstoffatome durch Chlor ersetzt werden.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorvierung in an sich bekannter Weise in Gegenwart eines organischeri Verdünnungsmittels vornimmt.
DEI35052D 1928-07-26 1928-07-26 Verfahren zur Herstellung halogenhaltiger Stoffe Expired DE576710C (de)

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