DE538941C - Verfahren zur Herstellung von Kautschukumwandlungsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kautschukumwandlungsprodukten

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DE538941C
DE538941C DEG72027D DEG0072027D DE538941C DE 538941 C DE538941 C DE 538941C DE G72027 D DEG72027 D DE G72027D DE G0072027 D DEG0072027 D DE G0072027D DE 538941 C DE538941 C DE 538941C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08CTREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
    • C08C19/00Chemical modification of rubber
    • C08C19/10Isomerisation; Cyclisation

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Description

Die Erfindung betrifft Kautschukumwandlungsprodukte, wie sie durch Einwirkung von isomerisierenden Reagenzien auf Kautschuk gebildet werden.
Die Erfindung gründet sich auf die Beobachtung, daß bestimmte Verbindungen, wenn man sie mit Kautschuk und einem Phenol mischt und mäßig erwärmt, in der Kautschukphenolmischung stark saure Stoffe freimachen, die dann mit dem Kautschuk reagieren und Kautschukisomere bilden. Stoffe, die in dieser Art wirken, gehören keiner bestimmten Klasse von Verbindungen an; es ist jedoch eine Reihe von Stoffen empirisch gefunden worden, denen obige Eigenschaften gemeinsam sind. Zu diesen erprobten Stoffen gehören chlorierter Kautschuk, Kautschukhydrochlorid, Kautschukschwefelchlorid, chloriertes Kautschukhydrochlorid, Pinenhydrochlorid, DiphenylaminhydrochloridjTrichloranilinhydrochlorid.m-Xitranilinhydrochlorid, Quecksilberchlorid, Zinnchlorid, Naphthalintetrachlorid, Triphenylchlormethan, Zinkbromid, Quecksilberbromid, Kautschukdibromid, Diphenylaminhydrochlorid, Cadmiumsulfat, Aluminiumsulfat, Quecksilbersulfat, Diphenylaminsulfat und D ipheny 1 amintr ichloracetat.
Aus diesen Stoffen werden beim Erhitzen des Reaktionsgemisches wahrscheinlich die entsprechenden Säuren in Freiheit gesetzt, wie beispielsweise Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure oder Trichloressigsäure, die alle, wie festgestellt wurde, in der Wärme auf Kautschuk isomerisierend einwirken, d. h. aus gewöhnlichem Kautschuk einen Kautschuk von weniger ungesättigtem Charakter bilden.
Bekannt ist die Herstellung \-on Kautschukumwandlungsprodukten durch Zusatz von Säuren, die isomerisierend auf Kautschuk einwirken. Bei den bekannten Verfahren wird der Kautschuk direkt mit der Säure versetzt, was den Nachteil hat, daß schon beim Mischen bei gewöhnlicher Temperatur eine Einwirkung der Säure auf den Kautschuk stattfindet, so daß der Kautschuk bereits auf der Mischwalze steif wird und so das Arbeiten sehr erschwert und ungleichmäßige und unerwünschte Produkte ergibt. Ferner wirken die freien starken Säuren leicht korrodierend auf das Metall der Walzen ein. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung dagegen werden die isomerisierenden Agenzien erst nach erfolgter Vermischung bei der anschließenden Erwärmung freigemacht und können daher vor Eintritt der Reaktion keinen ungünstigen Einfluß ausüben.
Die Reaktion gemäß der Erfindung findet in Gegemvart eines Phenols statt. Welche
Rolle das Phenol bei dieser Reaktion spielt, ist nicht genau bekannt; zahlreiche Versuche haben jedoch gezeigt, daß es die Rolle eines Katalysators spielt-, um die Bildung der isomerisierenden Stoffe im Reaktionsgemisch zu begünstigen.
Beispiel r
Beim Arbeiten nach vorliegender Erfindung
to verwendet man ioo Gewichtsteile Kautschuk, 20 Gewichtsteile Phenol und 20 Gewichtsteile Quecksilberchlorid und mischt diese Bestandteile durch Kneten auf einer Walze. Nach gründlicher Durchmischung wird die Masse erwärmt, und zwar 20 Stunden lang in einem Ofen bei 1340. Das Umwandlungsprodukt erweist sich nach Abkühlung als ein fester thermoplastischer Stoff. Das Rohmaterial bedarf gewöhnlich noch einer weiteren Bearbeitung oder Zubereitung, um in der Technik-Verwendung zu finden. Diese Umarbeitung kann in einer Homogenisierung der Masse bestehen; diese kann zerkleinert, geknetet oder in einem organischen Lösungsmittel gelöst werden, sie kann auch, wie in vielen Fällen erwünscht, von restlicher Säure und anderen wasserlöslichen Verunreinigungen durch Auswaschen freigemacht werden. Eine solche Behandlung des Umwandlungsproduktes kann ohne tiefgreifende Veränderung desselben ausgeführt werden.
Beispiel 2
100 Gewichtsteile Kautschuk werden durch direktes Verwalzen mit 20 Teilen Kautschukhydrochlorid und 20 Teilen Resorcin gründlich gemischt, worauf die Masse 20 Stunden in einem Ofen bei 1620 erhitzt wird. Das Umwandlungsprodiukt stellt nach der Abkühlung eine harte, feste, zähe Masse dar.
Beispiel 3
Mit 100 Gewichtsteilen Kautschuk werden 10 Gewichtsteile Brenzkatechin und 20 Gewichtsteile Diphenylaminhydrochlorid gründlichst gemischt. Die Mischung wird 20 Stunden lang bei i6o° in einem Ofen erhitzt, bis die Umwandlung fertig ist. Man erzielt so ein hartes, zähes Material.
Man erhält Umwandlungsprodukte der gewünschten Art ganz allgemein, wenn man von roo Gewichtsteilen Kautschuk, 10 bis 20 Gewichtsteilen eines Phenols und 20 bis 30 Gewichtsteilen eines der empirisch gefundenen Stoffe ausgeht und diese vermischt. Im besonderen haben folgende Prozentsätze, auf 100 Teile Kautschuk bezogen, befriedigende Umwandlungsprodukte ergeben. Die Zahlen bedeuten Gewichtsteile: α chlorierter Kaut-
ffo schuk 30, Resorcin 20; b Kautschukschwefelchlorid 30, Resorcin 20; c Pinenhydrochlorid.
30, Resorcin 20; d Quecksilberchlorid· 20, Brenzkatechin 20; e Zinnchlorid (kristallinisch) 30, Resorcin 20; / Trichloranilinhydrochlorid 30, Resorcin 20; g Naphthalintetrachlorid 30, Resorcin 20; h Triphenylchlormethan 30, Resorcin 20; i Quecksilberbromid 30, Resorcin 20; j Kautschukdibromid 30, Resorcin 20; k Diplienylaminhydrobromid 25, Resorcin 20; Z Cadmiumsulfat (kristallinisch) 30, Resorcin 20; w Aluminiumsulfat (kristallinisch) 30, Resorcin 20; w Quecksilbersulf at 30, Resorcin 20; 0 Diphenylaminsulfat 20, Resorcin 20; ρ Diphenylamintrichloracetat 30, Resorcin 20.
Der Versuch hat gezeigt, daß die obengenannten Reagenzien im allgemeinen auch mit Kautschuk in Lösung reagieren, wenn sie bei Dampfbadtemperaturen 1 bis 3 Tage gehalten werden, daß aber dann größere Prozentsätze an Reagenzien nötig sind, um die Reaktion durchzuführen. Im allgemeinen müssen Phenol und die Verbindung aus obengenannter Reihe in Menge verwendet werden, die dem Gewicht des angewandten Kautschuks gleichkommen. Erleichtert wird die Reaktion, wenn man ein Mehrfaches dies Gewichtes an Phenol verwendet. Folgendes typisches Beispiel veranschaulicht die Ausführung: Das dort genannte Quecksilberchlorid ist als Beispiel eines empirisch gefundenen Stoffes, der die geschilderte Einwirkung bewirkt, genommen worden.
Beispiel 4
Man vermischt 100 Gewichtsteile einer S 0/0 igen Kautschuklösung mit 20 Gewichtsteilen Phenol und 5 Gewichtsteilen Quecksilberchlorid, bringt die Mischung in einen Behälter mit Rückflußkühler, um das Entweichen des Lösungsmittels zu verhindern. Man erhitzt die Mischung beispielsweise auf einem Dampfbade etwa 2 Tage bzw. länger, um die Umwandlungsreaktion durchzuführen. Das erhaltene flüssige Reaktionsprodukt enthält das Lösungsmittel für den Kautschuk und Phenol, die, abdestilliert, einen festen Reaktionsrückstand, nämlich das Kautschukumwandlungsprodukt, zurücklassen. Dieses kann homogenisiert und für die technische Verarbeituiig noch weiter hergerichtet werden, wie im Beispiel 1 erläutert. Soll das Umwandlungsprodukt in Lösung benutzt werden, so kann die flüssige Reaktionsmischung direkt verwendet werden.
Die oben angeführten Beispiele zeigen, daß außer Phenol auch Kresol, Brenzkatechin, Naphthole und p-Chlorphenol Verwendung finden können.
Die Analysen der gereinigten Umwandlungsprodukte, nach vorliegender Erfindung hergestellt, zeigen, daß sie mit Kautschuk
isomer sind, jedoch eine geringere Zahl von Doppelbindungen aufweisen als dieser, somit chemisch weniger ungesättigt sind. Sie bilden zähe, feste Massen, die als Rohstoffe in verschiedenen Zweigen der Technik verwertbar sind.
Die Mengenverhältnisse, die Arbeitstemperaturen und die Reaktionszeiten können in weiten Grenzen schwanken.

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    ι . Verfahren zur Herstellung von Kautschukumwandlungsprodukten, dadurch gegekennzeichnet, daß Kautschuk mit größeren Mengen von Phenol und von Stoffen, die beim Erhitzen mit Phenol stark saure Substanzen freimachen, vermischt und dann erhitzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Stoffe, die mit Phenol beim Erhitzen stark saure Substanzen freimachen, Chlorkautschuk oder dessen Hydrochlorid, Kautschukhydrochlorid oder -dibromid oder -schwefelchlorid, Pinenhydrochlorid, Diphenylaminhydrochlorid, -hydrobromid, -sulfat oder -trichloracetat, Trichloranilinhydrochlorid, m-Xitranilinhydrochlorid, Naphthalintetrachlorid, Triphenylchlormethan oder anorganische Salze, wie Aluminiumsulfat, Quecksilberchlorid, -bromid oder -sulfat, Zinnchlorid, Zinkbromid oder Cadmium sulfat verwendet werden.
DEG72027D 1926-12-28 1927-12-23 Verfahren zur Herstellung von Kautschukumwandlungsprodukten Expired DE538941C (de)

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FR (1) FR646414A (de)

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