DE57514C - Etagen-Trockenofen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

H. SCHIRP in BARMEN. Etagen - Trockenofen.

Durch gegenwärtige Erfindung bezwecke ich die Trocknung bezw. Dörrung von Stoffen, z.B.Wolle, welche Feuchtigkeit enthalt, um durch Passiren eines Walzwerkes gänzlich von mitgeführten oder in ihr enthaltenen Kletten oder anderer vegetabilischer Bestandteile befreit zu werden. Zwecks ökonomischer Ausnutzung der Wärme und gleichzeitiger Erzielung vollständiger Darre bei bequemer Bedienung und selbstthätiger Förderung des Trockengutes führe ich den Ofen etagenförmig aus, lasse die erwärmte Luft entgegengesetzt wie das zu trocknende Material den Ofen durchstreichen, unter jedesmaliger Ausnutzung der von einer niederen Etage nach einer höheren übertretenden, ausgenutzten, noch warmen Luft.

Auf beiliegender Zeichnung ist:

Fig. ι ein Verticaldurchschnitt des Ofens,
. Fig. 2 eine Ansicht von oben,

Fig. 3 ein Horizontalschnitt,

Fig. 4 eine Ansicht rechts von Fig. 1, oben theilweise im Schnitt.

Die zu trocknende Waare wird von Hand oder mit mechanischen Mitteln in den Trichter A geschafft, gelangt von da durch Oeffnen der Schieberthür B in die erste Trocken- und Wendekammer C; hier wird sie durch den rotirenden Rechen D umgeworfen und gewendet, .während von unten durch den Siebboden E der Kammer die in einem Rohrsystem F erhitzte Luft in die Kammer durch die Waare strömt und oben bei G einen Ausweg findet sammt dem der Waare in Dampfform entzogenen Wasser.

Bei genügender Vortrocknung in dieser ersten Kammer wird die Thür H geöffnet, das Gut durch den Wenderechen D in die darunterliegende zweite Kammer C¹ geschafft, indem deren obere Thür J ebenfalls geöffnet wird.

Diese Kammer ist ähnlich eingerichtet wie die vorige; sie enthält einen Rechen D, welcher die Waare wendet und umwirft, eventuell aus der Kammer C in die nächstfolgende schafft. An Stelle des Schiebers B ist jedoch hier eine hintere, durchlochte Wand K angebracht, durch welche die aus C* entweichende warme Luft und Dämpfe nach dem oberen Heizrohrsystem F übergehen. Die der Kammer C^x zugeführte Luft wird in dem Heizrohrsystem F¹ erhitzt.

Durch Oeffnen der Thüren H¹ und J¹ gelangt das Gut in die Kammer C² mit dem Flügel -D², dem Siebboden E² und der durchlochten Rückwand K¹ von gleicher Anordnung und zu gleichem Zweck wie die gleichnamigen Theile in den vorher beschriebenen Kammern.

Die erhitzte Luft erhält die Kammer C² von dem Rohrsystem F², in dessen Kasten frische Luft am Boden durch eine Oeffnung L eingeführt wird. Aus der Kammer C² gelangt das Material bei geöffneter ThUr H² auf einen Transportboden M und von da auf den Siebboden N, unter welchem sich ebenfalls eine Trockenvorrichtung befindet, um das Gut vollständig gedörrt und von jeder Feuchtigkeit frei in das Quetschwalzwerk O zu führen, wo die nun ganz spröden Kletten etc. zerrieben und zermalmt werden, so dafs die Waare, nachdem sie das Quetschwerk passirt hat, gänzlich frei von vegetabilischen Stoffen ist bezw.

durch darauffolgendes Schlagen und Schütteln gänzlich davon befreit wird. Die Flügel DD¹D^ werden mittelst RiemenUbertragung einer vom anderen getrieben, während der erste Antrieb, sowie auch der des Transporttisches von dem Walzwerk aus bewirkt wird und dieses selbst von irgend einer Transmission die Kraft übertragen erhält.

Der Weg, den die erwärmte Luft nimmt, ist aus Vorstehendem schon bekannt. Von der Kammer C² tritt dieselbe nicht direct in den das System F¹ enthaltenden Ofen ein, sondern zuerst in einen Kanal P, von welchem sie an den Boden des Ofens geleitet wird, so dafs sie sämmfliche Heizröhren umspülen mufs. Aehnlich ist der Uebergang der Luft und Dämpfe von C ^α nach dem obersten Heizofen F.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Etagen-Trockenofen mit Wendeflügeln zum selbstthätigen Wenden, Entleeren und Weiterbeförden des Gutes aus einer Abtheilung des Ofens in die andere und selbsttätiger Ueberführung des Gutes aus der untersten oder letzten Abtheilung auf einen die Waare zwischen ein Walzwerk führenden, mit Unterheizung versehenen Transporttisch, zum Nachdörren der Waare, bevor sie zwischen die Quetschwalzen kommt, wobei die die Luft erwärmenden Heizkörper so angeordnet sind, dafs die nach jedesmaligem Passiren einer Abtheilung des Ofens in eine andere übertretende, noch warme Luft neuerdings höher erwärmt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.