DE564497C - Verfahren und Vorrichtung zur unmittelbaren Erzeugung von reinem Alkohol - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur unmittelbaren Erzeugung von reinem Alkohol

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DE564497C
DE564497C DE1930564497D DE564497DD DE564497C DE 564497 C DE564497 C DE 564497C DE 1930564497 D DE1930564497 D DE 1930564497D DE 564497D D DE564497D D DE 564497DD DE 564497 C DE564497 C DE 564497C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D3/00Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
    • B01D3/001Processes specially adapted for distillation or rectification of fermented solutions

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Distillation Of Fermentation Liquor, Processing Of Alcohols, Vinegar And Beer (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur unmittelbaren Erzeugung von reinem Alkohol Es sind zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen bekannt, mit welchen man aus vergorenen Maischen, W ein und sonstigen schwachen alkoholischen Lösungen unmittelbar reinen Alko= hol erhalten kann.
  • Die meisten Vorrichtungen haben trotz ihrer Verschiedenheit das gemeinsam, daß sie auf zwei Hauptprinzipien aufgebaut sind: Z. Zuerst wird eine sogenannte niedriggrädige Vorreinigung ausgeführt, wodurch man die flüchtigen Verunreinigungen absondert. Diese werden im oberen Teil der Reinigungskolonne in Alkohol gelöst erhalten und daher als Vorlauf bezeichnet.
  • 2. Nachher werden die höher siedenden Produkte bzw. Fuselöle, der Nachlauf, in einer Rektifikationskolonne abgeschieden. Diese Verunreinigungen werden, mit verhältnismäßig viel Alkohol gemischt, aus dem mittleren Teile der Kolonne abgezogen, zumeist dort, wo die Gradstärke des Spiritus auf den Konzentrierböden q.o bis 7o V olumprozent erreicht. Dabei ist es nötig, einen sehr hochgrädigen, g6,5volumprozentigen Spiritus herzustellen, da sonst die Fuselöle in der Kolonne zusammen mit dem reinen Alkohol hochsteigen und dem Feinsprit einen unangenehmen Geruch verleihen würden. Auf diese Weise läßt sich jedoch eine vollständige Trennung nicht erzielen.
  • Zur Darstellung des für diese Reinigung nötigen hochgrädigen Spiritus war man gezwungen, Kolonnen mit vielen Böden anzuwenden, oder man benötigte komplizierte Kombinationen von Einzelapparaten. Im allgemeinen wird dabei viel mehr Dampf verbraucht, als zu der eigentlichen Spiritusgewinnung aus den behandelten Maischen notwendig wäre.
  • Von Guilleaume wurde bereits vorgeschlagen, aus einer verdünnten, etwa 2ovolumprozentigen Alkohollösung bzw. direkt aus der Maische gleichzeitig sowohl die leichtflüchtigen Produkte (Vorlauf) als auch die schwerflüchtigen Verunreinigungen (Nachlauf) abzudestillieren und erst den von diesen Verunreinigungen befreiten Spiritus durch Rektifikation nach Bedarf zu konzentrieren. Um die Verunreinigungen vollständig zu entfernen, ist man dabei jedoch gezwungen, einen großen Anteil (etwa 2o °/o) der Flüssigkeit mitzuverdampfen. Dies erfordert einen großen Dampfverbrauch und beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens. Das alkoholische Destillat muß naturgemäß wieder kondensiert und auf die Reinigungskolonne zurückgeleitet werden.
  • Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß es möglich ist, die am meisten störenden, schwer flüchtigen Nachlaufprodukte noch vor der Abdestillierung des ganzen Vorlaufes zu verdampfen. Dabei ist der zu verdampfende Anteil der Flüssigkeit äußerst klein und beträgt im allgemeinen 0,5, aber höchstens 3 °/o, woraus sich gegenüber dem vorerwähnten Verfahren nach Guilleaume eine bedeutende Dampfersparnis undVereinfachung der Apparatur ergibt. Es ist zu unterscheiden zwischen schweren Produkten und unlöslichen Produkten. Man entfernt in dem Hydroselektor a) die Gesamtmenge der wasserunlöslichen Verunreinigungen beliebigen Siedepunktes. Beispiel n x-Propylalkohol, Isobutylalkohol, Isoamylalkohol, Amylalkohol, die Essigester dieser Alkohole, insbesondere Äthylacetat, schwere Ester, wie Pelargonate, Caproate, Aldehyde, z. B. Furfurol, Crotonaldehyd, Isobutylaldehyd, Isovaleialdehyd usw. Alle diese Stoffe liegen bei verdünnten Flüssigkeiten als Vorlaufprodukte vor, da sie mit Wasser aceotrope Gemische mit Minimumsiedepunkt bilden.
  • b) einen Teil der löslichen flüchtigen Stoffe. Beispiel Acetaldehyd, Aceton, Methylalkohol, Fettamine, Kohlensäure usw.
  • Bekanntlich bilden Lösungen flüchtiger Körper beim Sieden Dämpfe, die an diesen reicher sind als die Ausgangsflüssigkeit. Sorel hat für eine bestimmte Anzahl von Körpern verschiedener Konzentration die Beziehung aufgestellt: Diese Größe nannte er den Anreicherungskoeffizienten h: Wenn man nun annimmt, daß einerseits dieser Koeffizient für die gewöhnlichen Verunreinigungen alkoholischer Maischen um so größer ist, je verdünnter die Ausgangsmaische ist, und daß anderseits der Gehalt der alkoholischen Maische an Verunreinigungen stets äußerst klein ist, in der Größenordnung von etwa o,5 0/0, ist es erklärlich, daß es unter den Betriebsbedingungen des vorliegenden Verfahrens genügt, von der verdünnten Maische nur eine ganz geringe Menge zu verdampfen, um fast die Gesamtmenge der Verunreinigungen abzutreiben. Von einer 5 o/oigen Maische braucht man nur etwa 0,5)/o zu verdampfen, um die unlöslichen Stoffe in ihrer Gesamtheit in Form aceotroper Gemische mit Wasser und einen Teil der löslichen leicht flüchtigen Verunreinigungen zu entfernen. Die in dem so vorgereinigten Spiritus noch verbleibenden leicht flüchtigen Bestandteile werden sodann in an sich bekannter Weise ohne Kostenaufwand während der folgenden Rektifikation als Vorlauf entfernt.
  • Bei der Durchführung der Vorreinigung gemäß der Erfindung muß sorgfältig jede Konzentrierung des Alkohols vermieden werden, so daß keinesfalls Dephlegmation, Rückfluß oder Konzentrierböden zur Verwendung kommen dürfen. Als sehr vorteilhaft hat sich in diesem Zusammenhange der Zusatz von heißem Wasser erwiesen, das zweckmäßig in geeigneter Menge den aufsteigenden Dämpfen entgegenströmt, so daß aus diesen der mitverdampfte Alkohol herausgewaschen wird; während die Dämpfe der Verunreinigungen durch das herabrieselnde Wasser hindurch emporsteigen. Dies hat zur Folge, daß auf den oberen Böden der Kolonne, wo das Wasser zugeführt wird, die Konzentration des Alkohols gleich oder fast gleich o ist, so daß demgemäß auch die Temperatur an dieser Stelle höher als im unteren Teil der Kolonne ist. Jedoch findet auf den Kolonnenböden auch keine Anreicherung der Verunreinigungen statt; diese werden vielmehr erst außerhalb der Kolonne kondensiert und dekantiert. Das Wasser muß so heiß sein, daß die aceotropen Gemische der in Wasser schwer löslichen Substanzen nicht zurückgehalten werden. Die nötige Temperatur muß das Wasser bereits vor seinem Eintritt in die Waschkolonne besitzen. Die Erwärmung des Wassers erst innerhalb der Kolonne durch Wärmezufuhr von unten her ist unzweckmäßig, da dies eine Konzentrierung des Alkohols auf den oberen Böden zur Folge hätte. Im allgemeinen beträgt die geeignete Wassertemperatur rund 95' C.
  • Man kann das Wasser nicht durch vergorene Maische oder eine alkoholische, wenn auch sehr schwachgrädige Flüssigkeit ersetzen. Dies könnte zwar nicht den Alkoholgrad auf den Böden erhöhen, sie ist aber trotzdem für das Auswaschen des Destillates ungeeignet, da sie ja selbst Dämpfe bilden kann, deren Alkoholgehalt etwa von der Größenordnung desjenigen der zu waschenden Dämpfe ist.
  • Die Erfindung wird an Hand von zwei Abbildungen näher erläutert.
  • Als Ausgangsmaterial dient eine Rübenmaische mit etwa 5 % Alkoholgehalt. Gemäß der Ausführungsform nach Abb. z fließt die Maische aus dem Reservoir M in den Vorwärmer z, der in bekannter Weise von der aus der Destillierkolonne D durch das Rohr 15 fließenden Schlempe beheizt wird. Aus dem Vorwärmer z gelangt die Maische durch das Rohr 2 in die Kolonne A mit einer kleinen Anzahl von Böden. Sollte die Temperatur der Maische den Siedepunkt noch nicht erreicht haben, wird die Erhitzung durch Dampf aus dem Rohr 3 oder auf irgendeine andere Art vervollständigt. Das Rohr 3 entnimmt den Heizdampf entweder dem unteren Teil_ oder dem mittleren Teil der Kolonne D (Abb. 2). Durch den Hahn q. Ziehen etwa 0,5 % des Maischengewichtes als Destillat in den Kondensator G ab. Die Dämpfe verdichten sich hier, und das durch den Hahn 5 abfließende Kondensat enthält die Gesamtmenge der in der Maische ursprünglich enthaltenen schweren Produkte (Fuselöle) und einen Teil der leicht flüchtigen Bestandteile.
  • Anstatt die Dämpfe direkt in den Kondensator G zu leiten, ist es vorteilhafter, gemäß der in Abb.2 dargestellten Ausführungsform, die Dämpfe durch die Leitung 13 in die kleine Kolonne B zu führen, welche sie von unten nach oben durchströmen, um dann erst in den Kondensator C geleitet zu werden, wo sie ohne Rückfluß kondensiert werden. In den Oberteil der kleinen Kolonne B fließt aus dem Behälter H durch die Rohrleitung 6 heißes Wasser von etwa 95 " C, etwa in einer Menge von 5 01', des entstandenen Kondensates. Das alkoholhaltige Wasser fließt sodann von der Kolonne B durch das Rohr 7 in die Kolonne A.
  • Die oben angeführten Werte für die Mengen des Destillates und des Waschwassers haben sich für das vorliegende Beispiel als besonders zweckmäßig erwiesen.
  • Die gereinigte Maische fließt aus dem Unterteil der Kolonne A durch die Rohrleitung 8 in die Destillierkolonne D und wird dort in üblicher Weise destilliert. Die alkoholhaltigen Dämpfe strömen durch das Rohr 14 in den Kondensator E. Ein Teil des Kondensates fließt durch das Rohr 9 in die Kolonne D zurück, der andere Teil, der die flüchtigen Verunreinigungen enthält, wird durch das Rohr io abgezogen. Einige Böden unterhalb des Deckels fließt Alkohol durch das Rohr ii ab. Dieser ist im allgemeinen chemisch und degustatif sehr rein, aber wenn man ihn aus besonderen Gründen einer endgültigen Reinigung unterwerfen will, so kann dies z. B. durch eine teilweise und schwache Verdampfung in der Kolonne G geschehen, von wo aus die Dämpfe durch das Rohr 12 in den Kondensator E gelangen, während vollständig reiner Alkohol durch das Rohr 13 abgeleitet wird.
  • Ebenso können auch die durch das Rohr io abgezogenen leicht flüchtigen Verunreinigungen im Bedarfsfalle einer Konzentrierung unterworfen werden.
  • Erfindungsgemäß kann die Kolonne .4 statt einer schwachen alkoholhaltigen Flüssigkeit (Maische) auch mit einer höhergrädigen alkoholischen Lösung gespeist werden, welche sodann durch eine erhöhte Wasserzufuhr aus der Kolonne B auf den erwünschten niedrigen Verdünnungsgrad von unterhalb 2o Volumprozent gebracht wird.
  • Durch das beschriebene Verfahren erhält man einen außerordentlich reinen Alkohol, und zwar in einer Ausbeute von 98 °/o des Alkoholgehaltes der Ausgangsflüssigkeit. Außerdem ist das Verfahren auch deshalb sehr vorteilhaft, weil man zur Entfernung der Verunreinigungen keinen hochgrädigen Spiritus darstellen muß, da die schwer siedenden und ein Teil der leicht flüchtigen Verunreinigungen ohne Konzentration des Alkohols abgeschieden werden können. Aus diesem Grunde benötigt man auch in der Destillierkolonne keine große Anzahl von Böden, und infolgedessen verbraucht die Kolonne nur so viel Dampf, als zur Gewinnung des in der Maische o. dgl. enthaltenden Alkohols notwendig ist.
  • Das beschriebene Verfahren nebst Vorrichtung ist auch zur Aufarbeitung von wäßrigem Methylalkohol beliebigen Ursprungs verwendbar. Im Bedarfsfalle kann auch vollständig oder teilweise bei einem anderen als dem atmosphärischen Druck gearbeitet werden, was für die Wärmeökonomie des Verfahrens vorteilhaft sein kann.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von reinem Äthyl- oder Methylalkohol unmittelbar aus vergorenen Maischen, Wein oder anderen alkoholischen Flüssigkeiten durch Anwendung einer Vorreinigung, bei der die Verunreinigungen aus verdünnten, höchstens 2o Volumprozent Alkohol enthaltenden Lösungen abdestilliert werden, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Vorreinigung nur ein kleiner, höchstens 3 °/o betragender Anteil der Flüssigkeit unter gänzlicher Vermeidung einer Konzentrierung des Alkohols, gegebenenfalls unter Weglassung jeglicher Konzentrierböden und Dephlegmatoren, unter etwaiger Verdünnung mit heißem Wasser, abdestilliert wird, worauf die so gereinigte Alkohollösung in an sich bekannter Weise konzentriert und rektifiziert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Destillat durch Berieselung mit so viel heißem alkoholfreiem Nasser ausgewaschen wird, daß die Alkoholkonzentration auf dem Boden (B), Abb.2), wo das Wasser zugeführt wird, fast gleich o ist und daß dort eine höhere Temperatur als auf dem Boden der Kolonne (A), wo man die Maische einspeist, erreicht wird.
  3. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i und 2, gekennzeichnet durch eine heizbare Kolonne (A) mit kleiner Bodenanzahl zur Bildung des Destillates, an die vorzugsweise eine kleine, nicht beheizte Kolonne (B) zum Waschen des Destillates sowie ein Kondensator (C) ohne Rückfluß angeschlossen sind.
DE1930564497D 1929-04-23 1930-02-25 Verfahren und Vorrichtung zur unmittelbaren Erzeugung von reinem Alkohol Expired DE564497C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE918921C (de) * 1949-05-25 1954-10-07 Waldhof Zellstoff Fab Verfahren zur Nachreinigung von Feinsprit aus Sulfitablauge
DE1063560B (de) * 1955-01-07 1959-08-20 Patentauswertung Vogelbusch Ge Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von hochgereinigtem Alkohol

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE918921C (de) * 1949-05-25 1954-10-07 Waldhof Zellstoff Fab Verfahren zur Nachreinigung von Feinsprit aus Sulfitablauge
DE1063560B (de) * 1955-01-07 1959-08-20 Patentauswertung Vogelbusch Ge Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von hochgereinigtem Alkohol

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