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Vorrichtung zum Zählen von Stückgütern Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum Zählen von in Reihe geordneten, durch eine Fördervorrichtung
bewegten Stückgütern. Es ist bekannt, zum Zählen von Stückgütern in der Bewegungsbahn
der Einzelstücke einer Reihe entsprechend der Anzahl der Einzelstücke Tastschalter
anzuordnen, die mit einer elektrischen Zählvorrichtung in Verbindung stehen.
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Gemäß der Erfindung ist in dem elektrischen Leitungsweg zwischen der-Zählvorrichtung
und den Tastschaltern noch ein besonderer Stromstoßschalter angeordnet, der in Abhängigkeit
von der Fördervorrichtung gesteuert wird. Die Vorrichtung hat. gegenüber den bekannten
Anordnungen den Vorteil, daß Fehlzählungen nicht mehr vorkommen können. Der Stromstoßschalter
wird entweder unmittelbar oder mittelbar von der Fördervorrichtung gesteuert.
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Beim Durchgang einer Stückwarenreihe unter den Tastschaltern werden
die Einzelstromkreise der Schalter nur zur Schließung vorbereitet und durch den
Stromstoßschalter zeitlich nacheinander an den Zähler gelegt, so daß die Zählung
der Einzelstücke einwandfrei erfolgen kann. Die in einer Reihe liegenden Einzelstücke
werden gleichzeitig gezählt, es ist jedoch bei einer besonderen Ausführungsform
auch möglich, mehrere Reihen hintereinander anzuordnen und dann dicht aufeinanderfolgend
die z. B. in zwei. oder drei Reihen hintereinanderliegenden Einzelstücke unter Verwendung
desselben Tastschalters zu zählen. Zu diesem Zweck ist das zwischen der Fördervorrichtung
und dem Stromstoßschalter eingebaute Übersetzungsgetriebe wahlweise einstellbar
angeordnet. Der Stromstoßschalter führt in sich abgeschlossene Bewegungen aus, d.
h. eine volle Umdrehung des Schalthebels des Stromstoßschalters entspricht dem Durchgang
einer Reihe der Warenstücke unter dem Tastschalteraggregat. Sobald nun hintereinanderliegende
Reihen das Tastschalteraggregat passieren, kann das Übersetzungsgetriebe für den
Strom'stoßschalter derart umgestellt werden, daß der Schalthebel für jede Reihe
eine in sich abgeschlossene Bewegung ausführt, z. B. bewegt sich bei zwei Reihen
der Kontakthebel des Stromstoßschalters zweimal hintereinander, d. h. er führt zwei
volle Umdrehungen auf der Kontaktscheibe aus.
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Die Zählvorrichtung gemäß der Erfindung kann in leichter und einfacher
Weise mit einer Fördervorrichtung vereinigt _ werden, welche nach Art eines Paternosterwerkes
arbeitet und aus einzelnen Gehängen besteht. Der Stromstoßschalter besteht vorzugsweise
aus einem kreisförmig angeordneten Kontaktnetz, dessen Einzelkontakte mit den Kontakten
der Tastschalter in Reihe geschaltet sind. Über diese Einzelkontakte hinweg bewegt
sich, mit den
Kontakten in Berührung kommend, ein Schaltarm, der,
wie oben beschrieben, durch ein Übersetzungsgetriebe von der Fördervorrichtung selbst
bewegt wird. Die Einzelkontakte des Stromstoßschalters sind selbstverständlich isoliert
voneinander -angeordnet, so daß bei der Bewegung des Kontaktarmes von einem Kontakt
zum anderen eine Unterbrechung des Stromes erfolgt und auf diese Weise Einzelstromstöße
entstehen, die dem Zähler zugeführt werden.
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An Stelle des oben beschriebenen Stromstoßschalters können unter Umständen
auch mit Kontakten belegte `Valzen o. dgl. verwendet" werden, auf denen Federn schleifen.
Der Antrieb des Übersetzungsgetriebes, welches zur Betätigung des Stromstoßschalters
benutzt wird, erfolgt vorzugsweise durch ein Sternrad oder durch einen Malteserradantrieb,
wobei das Sternrad auf einem Wellenstumpf des Übersetzungsgetriebes sitzt und durch
Vorsprünge und Nocken um einen Schritt bzw. eine Teilung weitergedreht wird. Diese
Nocken oder Vorsprünge sitzen an den seitlichen Gelenken oder Kettenzügen der Transportvorrichtung
bzw. des Paternosterwerkes.
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Die Vorrichtung kann für verschiedene Arten von Stückware Verwendung
finden. Bei dem unten beschriebenen Ausführungsbeispiel wird als Stückware Brot
genannt, welches laufend aus einem kontinuierlich arbeitenden Backofen austritt
und von einer Fördervorrichtung aufgenommen wird, die das Brot den verschiedenen
Behandlungsstellen zuführt. Als Stückware können jedoch auch in gleicher Weise irgendwelche
in Packungen befindlichen Stoffe -gezählt werden, z. B. pulverförmige, in Kästen
oder Pappkartons verpackte Stoffe, wie Waschmittel, Seifenpulver o. dgl. Es ist
auch möglich, in gleicher Weise Seifenstücke, Seifenriegel und ähnliche Gegenstände,
die laufend hergestellt und geformt werden, zu zählen. Die Vorbedingung zur Anwendbarkeit
der Vorrichtung ist, daß die einzelnen Stücke geordnet nebeneinanderliegen, derart,
daß einzelne Stückreihen gebildet werden.
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Der Stromstoßschalter kann auch durch einen besonderen Antriebsmotor
in Tätigkeit gesetzt werden, wobei dieser Motor dann mit derFördervorrichtung steuerbar
gekuppelt ist.
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Die Erfindung ist auf den Zeichnungen beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß der Erfindung.
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Abb. 2 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung in schematischer Darstellung.
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Abb. 3 ist eine Draufsicht der Abb. 2.
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Abb. ¢ ist das Schaltbild der elektrischen Stromkreise.
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In der Abb. i ist mit i das' Ende des Backofens bezeichnet, aus welchem
die Brote in Richtung des Pfeiles P austreten und durch ein Förderband 2 einer kreisförmigen
Fördervorrichtung zugeführt werden. Durch geeignete Vorrichtungen werden die Brote
4 vorzugsweise unter Verwendung eines Anlegetisches oder einer gleichwertigen Einrichtung
5 dem Paternosterwerk 6 zugeführt. Das Paternosterwerk besteht in bekannter Weise
aus den einzelnen Gehängen 7, die durch Gelenke oder Ketten 8 derart miteinander
verbunden sind, daß die Bewegung der Gehänge in Richtung des Pfeiles P1 erfolgt,
wie es aus der Abb. 2 hervorgeht. Die von dem Anlegetisch 5 kommenden Brote werden
so auf die einzelnen Gehänge 7 gebracht, daß auf jedem Gehänge eine bestimmte Anzahl
Brote nebeneinanderliegt. Auf diese Weise werden gleichmäßige Reihen der '\'v'arenstücke
gebildet. Diese Brotreihen wandern nun in Richtung des Pfeiles Pi nach oben, um
schließlich in die mit L bezeichnete Lage zu kommen. An dieser Stelle erfolgt die
Zählung der Brote durch eine besondere Vorrichtung.
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Die Zählvorrichtung besteht aus dem Tastschalteraggregat, welches
in einem gemeinsamen Schutzgehäuse 9 auf einem Konsol io o. dgl. am Maschinengestell
befestigt ist. Das Aggregat setzt sich zusammen aus den einzelnen Tasthebeln ii,
die als zweiarmige Hebel ausgebildet sind und z. B. auf einer gemeinsamen Welle
12 schwingbar lagern. Die Enden 13 dieser Hebel liegen, wie es die Abb. 2 und 3
zeigen, in der Bewegungsbahn der Brote. Die in das Gehäuse 9 hineinragenden Hebelenden
14 tragen Kontaktstücke 15, die mit Gegenkontakten 16 zusammenarbeiten. Die Kontaktstücke
sind vorzugsweise federnd angeordnet, um eine sichere Kontaktgebung auch dann zu
gewährleisten, wenn die Brote eine verschiedene Höhe haben.
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In der Abb. 4 sind die Hebel 13 schematisch dargestellt und zur besseren
Veranschaulichung mit den Gegenkontakten 16 untereinander gezeichnet. Selbstverständlich
befinden sich die Hebel nebeneinander, wie es die Draufsicht nach der Abb. 3 zeigt.
Die einzelnen Gehänge sind mit seitlich -vorstehenden Nocken oder Vorsprüngen 17
versehen. Am Gestell der Maschine oberhalb der obersten Gehängelage ist das Gehäuse
18 des Stromstoßschalters eingebaut, welches gleichzeitig ein Übersetzungsgetriebe
enthält. Auf der aus dem Gehäuse 18 nach außen ragenden Welle i9 des Übersetzungsgetriebes
sitzt ein Sternrad 2o. Die einzelnen Arme des Sternrades 2o liegen, wie die Abb.2
zeigt, in der Bewegungsbahn der Nocken 17 der Gehänge 7. Auf der anderen Seite des
Gehäuses 18 lagert mit der Welle 21 drehbar der Schaltarm 22. Auf dieser Stirnseite
sind im Kreise Kontakte 23 isoliert voneinander angeordnet. Die Anzahl der Kontakte
23 entspricht - der -Anzahl der Kontakte i6 bzw. der Kontakte 15. Eine von außen
durch den Handgriff
:4. zu betätigende Umstellvorrichtung ist vorgesehen,
um wahlweise das Getriebeverhältnis zwischen der Welle zg und der Welle 21 einzustellen.
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In der Abb..l ist mit 25 ein an die Netzleitung 26 angeschlossener
Transformator bezeichnet. Der Transformator setzt die Spannung von zro Volt bzw.
22o Volt auf etwa ,z2 Volt herab. Die eine Sekundärleitung 27 ist mit der Welle
12 bzw. mit den Tastschaltern 13 leitend verbunden. Die andere Sekundärleitung -28
führt zu einer Klemme des Stromstoßzählers 29, dessen andere Klemme durch die Leitung
30 mit der `Felle 21 in Verbindung steht. Die einzelnen Kontakte 16 sind durch Leitungen
31 mit den einzelnen Kontakten 23 des Stromstoßschalters verbunden.
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Die `'Wirkungsweise der Vorrichtung bzw. die Ausführung des Verfahrens
ist die folgende: Die aus dem Ofen z über die Fördervorrichtungen 2, 3 und 5 kommenden
Brote . werden, wie oben erwähnt, reihenweise geordnet, auf den Gehängen 7 abgelegt
und wandern in Richtung des Pfeiles P' nach oben. In der obersten Gehängestellung
heben die Brote die Enden 13 der Tastschalter an, wie es in der Abb. 2 in gestrichelten
Linien dargestellt ist. Die Enden 14 der Tastschalter bewegen sich nach unten, so
daß die Kontakte 15 mit den Kontakten 16 in Berührung kommen. Gleichzeitig wird
aber beim Durchgang des Gehänges in der obersten Stellung das Sternrad 20 in Richtung
des Pfeiles P2 gedreht. Diese Drehung wird durch die Welle zg und das Übersetzungsgetriebe
derart auf die Welle 21 übertragen, daß der Kontaktarm 22 in Richtung des Pfeiles
P3 über die Einzelkontakte 23 hinwegläuft. Das Übersetzungsgetriebe ist so eingestellt,
daß bei einem Durchgang eines Gehänges mit den Broten unter dem Tastschalteraggregat
eine vollkommene Umdrehung des Kontakthebels 22 erfolgt, so daß nacheinander sämtliche
Kontakte 23 mit dem Kontakthebel 22 in Berührung kommen. Bei diesem Schaltvorgang
läuft nun der aus der Leitung 27 des Transformators kommende Strom über die Kontakte
15, 16 und die Leitungen 31 zu den Zählkontakten 23 und von da aus durch den Kontakthebel
22 über die Leitung 30 zum Stromstoßzähler 29 und durch die Leitung 28 zurück
zum Transformator 27. Das Schaltbild der Abb.:l läßt erkennen, daß beim Abtasten
der Einzelkontakte 23 durch den Kontakthebel a2 so viel Einzelstromkreise 31 nacheinander
an den Zähler 29 gelegt werden, wie Kontakte 15, 16 in'dem Tastschalteraggregat
geschlossen sind. `Fenn z. B. unter dem in der Abb. 4. mit IV bezeichneten Tasthebel
kein Brot liegt, d. h. wenn die Reihe auf dem Gehänge 7 unvollständig ist, dann
werden die dazugehörenden Kontakte z5@Z und i6" nicht geschlossen. Die Leitung 31'
liegt zwar an dem Einzelkontakt 23-z des Stromstoßschalters; der Stromkreis zum
Transformator zurück und über den Zähler 29 ist aber nicht geschlossen, d. h. der
Zähler 29 erhält bei dieser Stellung des Tastschalters 13a keinen Stromstoß. Eine
Fehlzählung ist auf diese Weise unmöglich, und es werden nur die Brote gezählt,
welche tatsächlich auf die einzelnen Tastschalter wirken.
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Wie bereits oben erwähnt, können auch mehrere Reihen hintereinander
angeordnet werden. Durch einen Tastschalter werden dann zwei hintereinanderliegende
Brote gezählt. Es ist nun eine besondere Einrichtung getroffen, um bei dieser Brotanordnung
Fehlzählungen zu vermeiden. Es kann z. B. der Fall eintreten, daß in den beiden
hintereinanderliegenden Reihen an einzelnen Stellen, sei es in der vorderen oder
in der hinteren Reihe ein Brot fehlt. Durch den -Hebel 24 kann das Übersetzungsgetriebe
18 so eingestellt werden, daß beim Durchgang eines Gehänges mit mehreren Brotreihen
der Kontakthebel 22 so viel volle Umdrehungen ausführt, wie Brotreihen vorhanden
sind. Die erste Brotreihe wird dann bei der ersten Umdrehung des Kontakthebels 22
gezählt, während die zweite Brotreihe bei der zweiten Umdrehung des Kontakthebels
22 die einzelnen Stromstöße auf dem Zähler 29 auslöst. Es ist auch möglich, den
Stromstoßschalter nicht wie oben beschrieben von der Transportvorrichtung, sondern
unmittelbar von den Warenstücken zu betätigen. Diese Ausführungsform ist auf der
Zeichnung nicht dargestellt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform kann ferner die Anordnung so getroffen
sein, daß der Stromstoßschalter durch einen besonderen Antriebsmotor in Tätigkeit
gesetzt wird, welcher seinerseits durch die Fördervorrichtung steuerbar gekuppelt
wird.